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Bischöfe zu Novemberpogrom 1938: "Erinnerung eröffnet Zukunft"

Bischofskonferenz hält bei Herbstvollversammlung fest: Christliche Kirchen stehen heute, 80 Jahre nach dem Pogrom und nach dem darauf folgenden Holocaust, "unverbrüchlich an der Seite der jüdischen Gemeinde und ihrer Treue im Glauben" - Erinnerung an vergangenes Leid soll stärken, um gegen Antisemitismus aufzustehen und Menschenrechte zu verteidigen Bischofskonferenz hält bei Herbstvollversammlung fest: Christliche Kirchen stehen heute, 80 Jahre nach dem Pogrom und nach dem darauf folgenden Holocaust, "unverbrüchlich an der Seite der jüdischen Gemeinde und ihrer Treue im Glauben" - Erinnerung an vergangenes Leid soll stärken, um gegen Antisemitismus aufzustehen und Menschenrechte zu verteidigen Bild: Zerstörte Synagoge in der Tempelgasse in Wien 1938. DÖW Foto 8360

Die Bedeutung einer lebendigen Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse des Novembers 1938 für Gegenwart und Zukunft haben die österreichischen Bischöfe unterstrichen. "Eine lebendige Erinnerung eröffnet Zukunft, weil der Blick auf die dunklen Seiten der Geschichte davor schützt, Fehler der Vergangenheit zu wiederholen", heißt es in einer Presseerklärung der österreichischen Bischofskonferenz zum Novemberpogrom von 1938, die am Freitag im Anschluss an die Herbstvollversammlung der Bischöfe in Wien veröffentlicht wurde.

In ihrer Erinnerung stünden die christlichen Kirchen heute "unverbrüchlich an der Seite der jüdischen Gemeinde und ihrer Treue im Glauben"; Christen würden zudem deutlich erkennen, "dass im Judentum die Wurzel ihres Glaubens liegt": "Ein Christ kann kein Antisemit sein", unterstrichen die österreichischen Bischöfe ein entsprechendes Wort von Papst Franziskus. Daher gelte es heute auch, Seite an Seite "gegen alle Formen des Antisemitismus entschieden vorzugehen und für das Menschenrecht auf Religionsfreiheit hier und weltweit einzutreten".

Zugleich räumten die Bischöfe ein, dass die Erinnerung an die Ereignisse von 1938 und deren Folgen für Christen und die Kirchen verbunden sei mit dem "schmerzlichen Eingestehen eines mehrfachen Versagens: Zu lange habe ein "religiös verbrämter Antijudaismus" jene Kräfte geschwächt, die nötig gewesen wären, "um als Christen dem nationalsozialistischen Rassenwahn und Antisemitismus entschieden entgegenzutreten". Zu leise seien außerdem jene wenigen Stimmen aus der Kirche gewesen, die das Unrecht deutlich benannten: "Es waren zu wenige, viel zu wenige Gerechte."

via: Kathpress