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Orthodoxe Fastenzeit beginnt am 18. März

Orthodoxe Fastenzeit beginnt am 18. März Bild: Ciroja auf Pixabay

Ostern feiern orthodoxe Christen heuer am 5. Mai - Woche vor der Fastenzeit wird in der Orthodoxie als "Butterwoche" oder auch "Käsewoche" bezeichnet

Für die orthodoxen Christinnen und Christen in Österreich wie auch weltweit beginnt die Fastenzeit heuer am Montag, 18. März. Ostern feiern die Orthodoxen als Folge dessen erst am 5. Mai und damit rund fünf Wochen nach den Kirchen der westlichen Tradition. Der unterschiedliche Ostertermin, von dem aus sich auch die Fastenzeit bestimmt, geht auf verschiedene Berechnungsarten zurück. So bestimmen die Ostkirchen den Ostertermin nach dem Julianischen Kalender und nach einer anderen Methode als die Westkirchen, die die Gregorianische Kalenderreform des 16. Jahrhunderts vollzogen.

Die Ostertermine können deshalb im Extremfall bis zu fünf Wochen auseinander fallen. Zu einem solchen Fall kommt es 2024. Dafür gibt es 2025 wieder einen gemeinsamen Ostertermin von West- und Ostkirche. Auch das ist "kalendarisch" möglich und 2025 von besonderer symbolischer - wenn auch zufälliger - Bedeutung: 2025 begehen die Kirchen das Jubiläum "1.700 Jahre Konzil von Nicäa". Das Erste Ökumenische Konzil von Nicäa war für die gesamte Christenheit von entscheidender Bedeutung.

Orthodoxe Fastenzeit

Die vorösterliche Fastenzeit dauert in der Orthodoxen Kirche immer zwei Tage länger als in der katholischen. Sie beginnt nicht mit dem Aschermittwoch, den es so nicht gibt, sondern mit dem sogenannten "Reinen Montag" (heuer 18. März). Zudem hat auch schon die Woche vor der Fastenzeit in der Orthodoxie eine besondere Bedeutung: Mit dem "Sonntag der Fleischentsagung" (10. März) beginnt die sogenannte "Butterwoche" oder auch "Käsewoche". Es ist die Zeit, in der kein Fleisch mehr gegessen wird und wo man die Vorräte an Milchprodukten und Eiern verbrauchen soll. Unmittelbar vor der eigentlichen Fastenzeit steht der "Sonntag der Vergebung" (17. März).

Der "Reine Montag" ist gemeinsam mit dem Karfreitag für orthodoxe Gläubige der wichtigste Fasttag des Jahres. Auf die ersten 40 Tage des "Großen Fastens" folgen der Lazarus-Samstag, der Palmsonntag und die Karwoche.

Während des Fastens dürfen in der Orthodoxen Kirche keine tierischen Erzeugnisse gegessen werden. Dazu zählen neben Fleisch auch Milchprodukte, Eier und Fisch. Am "Reinen Montag" und am Karfreitag sollen die Gläubigen überhaupt aufs Essen verzichten.

Weitere bedeutende Fastenzeiten in der Orthodoxen Kirche gibt es vor Weihnachten - vergleichbar dem Advent, allerdings mit 40 Tagen deutlich länger -, vor dem Fest der Heiligen Petrus und Paulus (29. Juni) sowie vor dem Fest Maria Entschlafung (katholisch: Aufnahme Mariens in den Himmel) am 15. August. Die Gläubigen bereiten sich darauf mit einem rund zweiwöchigen Fasten vor. Außerdem sind mit wenigen Ausnahmen auch jeder Mittwoch und Freitag Fasttage in der orthodoxen Kirche. Der Mittwoch erinnert an den Verrat Jesu durch Judas, der Freitag an den Kreuzestod Jesu. Dazu kommen noch einige weitere eintägige Fasttage im Lauf des Kirchenjahres.

Konzil von Nicäa

Das Erste Konzil von Nicäa wurde von Kaiser Konstantin I. im Jahre 325 n. Chr. in Nicäa (heute Iznik, Türkei) einberufen, um eine frühe theologische Kirchenkrise zu lösen. Die Kirche übernahm als offizielle Position das erste Nicänische Glaubensbekenntnis, eine Darlegung und Zusammenfassung des christlichen Glaubens, in dem Christus als wesensgleich mit Gott definiert wurde. Das Konzil legte weiterhin fest, dass das Osterfest am Sonntag nach dem jüdischen Passahfest gefeiert werden sollte. Die Kanons des Konzils sind die ersten Lehrentscheidungen der christlichen Gesamtkirche, die u. a. durch die überlieferten, gemeinsamen Unterschriften der Bischöfe und Kleriker bedeutend geworden waren.

Auf weltweiter wie regionaler und lokaler Ebene laufen Vorbereitungen, das 1.700-Jahr-Jubiläum des Konzils ökumenisch zu begehen. Patriarch Bartholomaios, Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, verbindet beispielsweise mit dem Jubiläum die Chance und den Auftrag, wesentliche ökumenische Schritte zu setzen und die Kircheneinheit voranzutreiben.

Quelle: kathpress.at