Friede auf Erden
Heuer werden über 500 österreichische Soldatinnen und Soldaten bei der 60. Auflage der Internationalen Soldatenwallfahrt unter dem Motto Friede auf Erden erwartet, insgesamt werden wieder über 15.000 Heeresangehörige aus über 40 Nationen in Lourdes gemeinsam für den Frieden beten. Somit ist die Internationale Soldatenwallfahrt die größte Friedenskundgebung innerhalb der europäischen Armeen.
Lourdes ist einzigartig
Für Vizeleutnant Richard Payer (Jahrgang 1938), der dieses Jahr samt Gattin an der 60. Internationalen Soldatenwallfahrt teilnehmen wird, ist es eine Rückkehr an einen liebgewonnenen Ort. „Lourdes war schon immer anders als andere Wallfahrtsorte“, „mit den vielen internationalen Soldaten gemeinsam an der Grotte zu beten, ist ein Erlebnis, das es nirgendwo anders gibt“, so Payer. Dies habe sich auch über die Jahre nicht geändert, auch wenn die Zahl der Pilgerinnen und Pilger immer größer geworden ist. „Die Stadt hat sich über die Jahre natürlich verändert und ist touristischer geworden, das gemeinsame Gebet und die Andacht im Heiligen Bezirk, ist aber nach wie vor einzigartig“.
Mehrtägige Anreise
Die Anreise war Ende der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts natürlich beschwerlicher als heute. Mit einem Reisebus ging es für die 30 Teilnehmer, bestehend aus Kadersoldaten und Angehörigen von Graz über Kärnten, Italien, Monaco und Toulouse nach Lourdes. Übernachtet wurde auf der mehrere Tage dauernden Anreise, wie auch in Lourdes selbst, im mitgebrachten Zelt. „Schon die Anreise im Bus war natürlich ein ganz besonderes Erlebnis von Kameradschaft“, erinnert sich Payer.
Pilgerfahrt zur Mutter Gottes
Zentrale Motivation war für den jungen Zugführer damals eine Pilgerfahrt zur Mutter Gottes. An diesem Grundbedürfnis hat sich für Payer bis heute nichts geändert, auch wenn sich über die Jahrzehnte auch die Soldatenwallfahrt gewandelt habe. „Die Wallfahrt wurde relativ bald auch zu einer Heerschau und ein Ort gelebter internationaler Kameradschaft“, erinnert sich Payer.
Ratschlag für junge Soldaten
Für junge Soldaten, für die es das erste Mal nach Lourdes geht, hat Payer einen besonderen Rat: „Erwartet nicht, dass ihr in Lourdes zu Heiligen werdet“, denn das sei gar nicht Sinn und Zweck der Wallfahrt. „Viel wichtiger ist der Zusammenhalt, das gemeinsame Gebet und der Gottesdienst“. Das seien die wirklich wichtigen Dinge die bleiben und die man auch nicht so schnell wieder vergessen wird, zeigt sich Vizeleutnant Richard Payer überzeugt.