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Forum Ethik: Psychologische und neurowissenschaftliche Faktoren in bewaffneten Konflikten

von Gerhard Dabringer   

Mittwoch, 24. Juni 2015

Dr. Cees Wiebes, Expertise and Analysis Department at the Office of the National Coordinator for Counter-Terrorism in the Netherlands und Mitglied der holländischen Srebrenica Untersuchungskommission, berichtete im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Forum Ethik: Psychologische und neurowissenschaftliche Faktoren in bewaffneten Konflikten. Das Beispiel Srebrenica 1995 und die Möglichkeiten von Ausbildung, Training und ethischer Bildung im Militär" in seinem Vortrag "Srebrenica. Fallen off the Priority List. Peacekeeping and Dilemmas " von den Erfahrungen der United Nations Protection Force aus Sicht der holländischen Srebrenica Untersuchungskommission.
Er stellte die Fragen nach dem Informationsstand und den Möglichkeiten des holländischen Kontingentes zu handeln. Besonders widmete er sich dabei der Problematik der Informationsgewinnung und Aufklärung.

MjrdhmfD Mag.(FH) Gerd-Alois Hiess vom Institut für militärethische Studien beleuchtete die Frage nach Stresssituationen denen Soldaten in Konflikten ausgesetzt sind. In Bezug auf das Rückfallen auf erlernte (Handlungs-, bzw. Verhaltens-) Muster verwies er auf die im Militär etablierten Ausbildungsstufen (Anlern-, Festigungs- und Anwendungsstufe). Weiters erläuterte er in diesem Zusammenhang den Aspekt des „Drills“ beziehungsweise der Drillausbildung im Militär und Methoden des Biofeedback, des Holotropen Atmens und des Neuronalen Zitterns.

MilOKur MMag. Stefan Gugerel, Militärpfarrer an der Heeresunteroffiziersakademie, stellte die Frage nach dem Stellenwert und den Möglichkeiten der ethische Bildung für Soldaten in Ausnahmesituationen. Religiöse Betreuung der Soldaten während des Einsatzes werde schon lange praktiziert und greife auf den Glauben und die religiöse Praxis der Soldaten zurück. Daraus können auch Schutz vor psychischer Verwundung oder ein Ansatz zu Heilung erwachsen. Die ethische Ausbildung liefere ein theoretisches Handwerkszeug für das Handeln von Kommandanten. Unabhängig von der weltanschaulichen und religiösen Aufstellung der Soldaten können hier Modelle des Entscheidens vorgestellt und in der sicheren Atmosphäre des Lehrsaals erprobt werden.

Durch die Veranstaltung führte Dr. Günther Fleck von der Landesverteidigungsakademie, der in der Diskussion besonders die Arbeit von Jonathan Shay zu Trauma und Persönlichkeitsverlust in Folge modernen Kriege hervorhob.