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Hochkarätige Wiener Tagung anlässlich Fünf-Jahre-Jubiläum der Abu-Dhabi-Erklärung - Wiener Erzbischof: Zustandekommen des Dokuments "keineswegs eine Selbstverständlichkeit" - Bischof Freistetter: Abkommen "prophetisches Zeichen" und zeigt, "dass Religionen zusammen für Frieden arbeiten können"

Kardinal Christoph Schönborn hat die Bedeutung des Abu-Dhabi-Abkommens, das Papst Franziskus vor fünf Jahren gemeinsam mit dem Großimam der Kairoer Al-Azhar-Universität, Ahmed Al-Tayyeb, unterzeichnet hat, hervorgehoben. Das Zustandekommen des "Dokuments über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt" sei "keineswegs eine Selbstverständlichkeit gewesen", betonte der Wiener Erzbischof. Schönborn äußerte sich im Rahmen einer internationalen Tagung am Montag in Wien anlässlich des Fünf-Jahre-Jubiläums der Deklaration, zu der die Kommission Weltreligionen der Österreichischen Bischofskonferenz und das Außenministerium eingeladen hatten.

Letztlich sei es die Freundschaft zweier Menschen, Papst Franziskus und Großimam Ahmad Al-Tayyeb, gewesen, welche die Basis für das Dokument bildete, das am 4. Februar 2019 in Abu Dhabi unterzeichnet wurde, zeigte sich der Kardinal überzeugt. Am Ende des fünfseitigen Dokuments werde die Liebe als essenziell angeführt, so Schönborn, "ohne Liebe kein Dialog, keine Brüderlichkeit". Dialog zwischen den Religionen werde damit zu einem wichtigen Part des menschlichen Zusammenlebens erklärt. Die Deklaration bekomme dadurch eine besondere Bedeutung für die Zukunft, meinte der Wiener Erzbischof.

Als besonders wichtig bezeichnete Schönborn, die in dem Dokument hervorgehobenen Bürgerrechte. Diese seien eine besondere Errungenschaft des modernen Rechtssystems, für die es aber nach wie vor einzustehen gelte. So gäben religiöse Überzeugungen zwar Beheimatung und Halt, dürften sich aber nicht über die generellen Bürgerrechte erheben, mahnte der Kardinal.

"Prophetisches Zeichen"

Militärbischof Werner Freistetter, in der Österreichischen Bischofskonferenz für den Interreligiösen Dialog zuständig, bezeichnete das Zustandekommen des Abu-Dhabi-Dokuments als "prophetisches Zeichen". Es sei Zeichen dessen, "dass Religionen zusammen für Frieden arbeiten können", zeigte sich Freistetter überzeugt, der noch vor wenigen Jahren nach eigenen Angaben nicht gedacht hätte, dass eine solche Deklaration möglich sei.

In Österreich berufe man sich heute auf Demokratie, Menschenrechte und den Rechtsstaat. Das sei nicht immer so gewesen, sagte Freistetter. So sei die Erinnerung an die dunklen Seiten der Gesellschaft, Geschichte, Politik und Religion, die u.a. von Antisemitismus und Verfolgung geprägt waren, Auftrag für die Zukunft. Freistetter rekurrierte dabei auf die "Stunde für den Frieden", zu der Bundespräsident Alexander Van der Bellen kürzlich Vertreterinnen und Vertreter der Religionsgemeinschaften in Österreich eingeladen hatte. Der Militärbischof nannte dieses ein "großes Zeichen der Hoffnung".

"Wir müssen der Gesellschaft vorleben, dass Religionen gemeinsam einen Beitrag zum Frieden leisten können", so Freistetter wörtlich. Dazu gehöre es auch, die Abu-Dhabi-Deklaration, von der die wenigsten wüssten, bekannter zu machen und "unter die Menschen zu bringen".

Neben Kardinal Schönhorn und Militärbischof Freistetter, war auch der apostolische Nuntius, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, bei der Veranstaltung zugegen. Vonseiten der Politik begrüßte Christoph Thun-Hohenstein, Sektionschef der Sektion "Internationale Kulturangelegenheiten" des österreichischen Außenministeriums, die internationalen und nationalen Gäste und betonte die Wichtigkeit, "Religion als Beitrag zum Frieden und nicht als Teil des Problems" zu sehen.

Ümit Vural, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), betonte die "fundamentale Bedeutung" von Frieden und Sicherheit in der Gesellschaft, an der die Religionen mitwirken müssten, indem sie Brücken bauten und den Dialog voranbringen, "bei aller Diversität, die es in der Gesellschaft in Österreich gibt". Die Abu-Dhabi-Deklaration werbe für ein besseres Verständnis der anderen und für das gemeinsame Streben nach Frieden, würdigte Vural das Schreiben.

Auch der Wiener Oberrabbiner Jaron Engelmayer betonte die Wichtigkeit der gegenseitigen Unterstützung der monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Gegenseitiges Vertrauen sei dafür unabdingbar, dieses entstehe nur durch Freundschaft und Austausch, zeigte er sich überzeugt.

Meilenstein für interreligiösen Dialog

Die Organisatoren der Konferenz konnten eine Reihe internationaler Gäste aus Politik, Religion und Wissenschaft bei der Tagung begrüßen. Markus Solo vom Dikasterium für Interreligiösen Dialog im Vatikan, bezeichnete die Abu-Dhabi-Erklärung als "Meilenstein für den interreligiösen Dialog auf der Welt". Freundschaft und gegenseitiger Respekt seien die Voraussetzungen für das Zustandekommen des Abkommens gewesen, so der Vatikan-Vertreter. Das Dokument zeige auf, dass es keine Zukunft ohne Dialog geben könne.

Sheikh Abdullah Mohammed Khaled Ahemd Al Qasimi, Direktor der "General Authority of Islamic Affairs and Endowments" (GAIAE) der Vereinigten Arabischen Emirate, betonte die "noble Intention" des Dokuments, zur Stärkung der Geschwisterlichkeit auf der Welt. Es sei eine gemeinsame Aufgabe, Religion von Extremismus zu trennen und Geschwisterlichkeit, Frieden und Toleranz zu fördern, so der Leiter der Organisation, die sich der Förderung und Bewahrung islamischer Werte und Grundsätze in den Arabischen Emiraten verschrieben hat.

Weitere Redebeiträge am Vormittag gestalteten Shaikha Alkaabi von der Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate in Österreich und Khaled Shaalan, Vertreter von der Botschaft von Ägypten in Österreich. Zudem sprachen der islamische Theologe Abdullah Takim von der Universität Innsbruck und die katholische Theologin Michaela Quast-Neulinger (Innsbruck).

Am Programm stehen noch Beiträge von Pro-Oriente-Generalsekretär Bernd Mussinghoff und dem katholischen Theologen Kurt Appell, sowie von Vertretern der österreichischen Fokolar-Bewegung, des Grazer Projekts "ComUnitySpirit" des Forums für Weltreligionen und des "Innsbrucker Dialog Clusters". Außerdem werden sich sich Vatikan-Vertreter Solo, sowie Sheikh Abdullah Mohammed Khaled Ahemd Al Qasimi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten in einem Panel Fragen aus dem Publikum stellen. Beendet wird das Symposium durch Bischof Freistetter und Franziska Honsowitz-Friessnigg, Sonderbotschafterin für den interreligiösen und interkulturellen Dialog im Außenministerium und von 2018 bis 2022 österreichische Botschafterin beim Heiligen Stuhl.

Abu-Dhabi-Erklärung

Das "Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt", auch als Erklärung von Abu Dhabi oder Abu Dhabi Abkommen bekannt, das von Papst Franziskus, Sheikh Ahmed el-Tayeb, dem Scheich der Azhar, am 4. Februar 2019 in Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate, unterzeichnet wurde, war das Ergebnis einer ergebnisoffenen Diskussion zwischen Franziskus und Tayeb über Fanatismus, Extremismus und Gewalt im Namen Gottes. Der Text betont die Geschwisterlichkeit aller Menschen und unterstreicht eine "Kultur des gegenseitigen Respekts" als Handlungsgrundlage des interreligiösen Dialogs und inspirierte später die UN-Resolution, die den 4. Februar als Internationalen Tag der menschlichen Geschwisterlichkeit einführen sollte.

Quelle: kathpress.at

Salzburger Theologe Weiß im "Sonntag"-Interview über Humor in der Religion und wo seine Grenzen liegen - Gott kann "eine Portion Humor gut vertragen", wenn er sich "mit seinen immer wieder scheiternden Geschöpfen auseinandersetzen muss"

Der Glaube ist für religiöse Menschen ein wichtiger und ernster Bestandteil ihres Lebens. Aber hört bei Gott der Spaß auf? Über diese Frage sprach der Salzburger katholische Theologe und Erwachsenenbildner Andreas G. Weiß im Interview mit der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag". Weiß ist u.a. Autor eines Buches mit dem Titel "Ausgelacht!?", das sich mit dem Glauben und den Grenzen des Humors auseinandersetzt.

Für Weiß ist klar, dass Lachen, Humor und Religion kein Widerspruch ist. "Das Lachen gehört zum Leben dazu, wie es im Alten Testament auch schon heißt. Es gibt eine Zeit zum Lachen, eine Zeit zum Weinen, eine Zeit zum Trauern." Man könne aber nicht einen der Bereiche verschweigen, oder ganz darauf verzichten, "denn Menschen haben diesen Affekt nun einmal". Ob der biblische Jesus gelacht hat, sei nicht bekannt. "Im Neuen Testament findet sich nichts darüber, denn die Bibel ist ein Buch, das die Geschichte Gottes mit den Menschen erzählt. Jesus zeigt aber immer wieder Gefühle wie Trauer und Freude."

Auch wenn der griechische Kirchenvater Johannes Chrysostomos zum Schluss kam, dass Jesus nie gelacht hat, glaube Weiß, dass das nicht zwingend stimmen müsse. "Wenn wir Jesus nicht das ganze Menschsein zuerkennen, dann laufen wir Gefahr, ihn in eine bestimmte Höhe zu heben." Diese komme ihm als Christus natürlich zu, "gleichzeitig war er aber auch ein ganzer Mensch".

In der Bibel würden viele Dinge nicht erwähnt, wovon wir ausgehen, dass Jesus sie gemacht hat, "etwa atmen, schwitzen oder nach einem seiner Fußmärsche eine Dusche genommen". Weiß Appell sei deshalb, "dass wir Jesus ganz Gott, aber auch ganz Mensch sein lassen". Das falle zwar schwer, "weil wir natürlich bekennen, dass er unser Erlöser ist, dass wir ihn uns fast gar nicht als einfachen Menschen vorstellen können", man brauche es aber, um ihm Emotionen zuschreiben zu können.

Im Gegensatz zu Jesus, komme das Lachen Gottes in der Bibel öfter vor, besonders im Alten Testament. Dieses werde als sehr majestätisch beschrieben: Ein Gott, der über seine Feinde lacht, der von seinen Feinden, von seinen Gegnern eigentlich nicht angetastet werden kann. "Er lacht also eigentlich über jene Menschen, die nicht an ihn glauben." Dieses Lachen Gottes im Alten Testament müsse vom Gottesbild her erklärt werden.

Auch wenn Gott derjenige bleibe, der über alles erhaben sei, befürwortet der Theologe, sich Gott als einen Lachenden vorzustellen. Auch Gott sei offensichtlich mit den Menschen, mit der menschlichen Realität des Scheiterns, auch mit den brüchigen Idealen des Menschseins konfrontiert. "Ich persönlich kann eigentlich gar nicht anders, mir Gott als einen vorzustellen, der auch mit den Menschen durch diese Abgründe immer wieder durchgeht." Insofern könne Gott "eine Portion Humor gut vertragen, wenn er sich mit seinen Menschen, mit seinen immer wieder scheiternden Geschöpfen auseinandersetzen muss".

Humor bedeutet "etwas zu hinterfragen"

Es gebe natürlich in Zusammenhang von Religion und Humor klare Grenzen, so Weiß. "Das sind oftmals die heiligsten Bereiche, die intimsten Bereiche, jene Lebensmomente, die man am höchsten schätzt", oder auch Glaubensmomente, die sich mit dem Heiligen beschäftigen, "mit dem Höchsten, wenn man so will, mit der höchsten Emotion religiöser sakraler Gefühle." So habe jede Religion einen bestimmten Umgang mit dem Humor der Menschen gefunden. Humor bedeute, auch immer "etwas zu hinterfragen, etwas neu zu deuten, etwas umzudeuten." Genau in dieser Umdeutung, sei auch Platz für Humor in der Religion, weil man mit etwas konfrontiert werde, das zeige, "die Wirklichkeit ist nicht so einfach, wie wir sie uns oftmals vorstellen". Lachen helfe dabei, diesen Zustand der Wirklichkeit zu bearbeiten.

Humor könne dazu beitragen, Stresssituationen leichter zu bewältigen. Es sei zwar ein menschliches Phänomen, dass man in Krisen allzu sehr auf die schlechten Seiten des Lebens blicke, aber, "Humor könnte hier durchaus weiterhelfen. Es muss ein Humor sein, der nicht auf die Leiden der Menschen vergisst", so Weiß abschließend. 

Quelle: kathpress.at

Darstellung des Herrn (Praesentatio Jesu in Templo)

Hintergrund und Bedeutung

Am 2. Februar, also 40 Tage nach Weihnachten, begeht die katholische Kirche Jahr für Jahr das Fest der »Darstellung des Herrn«, das auch unter »Maria Lichtmess« und früher als Mariä Reinigung (Purificatio Mariae) bekannt ist. Dieses Fest beschloss den weihnachtlichen Festkreis und mit diesem Tag wurden auch die Christbäume und die Krippen aus den Stuben entfernt. Mit der Liturgiereform endet der Weihnachtsfestkreis nun mit dem Fest »Taufe des Herrn«, also am ersten Sonntag nach dem 6. Jänner.

Im Hintergrund zu Maria Lichtmess steht das jüdische Reinigungsritual. Diesem musste sich auch Maria, die Mutter Jesu, einst unterziehen. Denn: eine Frau galt nach dem Alten Testament gemäß dem jüdischen Gesetz vierzig Tage nach der Geburt eines Kindes als unrein und musste im Tempel sich einem Reinigungsritual „unterziehen“, das mit der Darbringung von Opfergaben verbunden war. Das ist nun auch der Grund, warum Maria Lichtmess auch den Namen Mariä Reinigung trägt. Was damals zusätzlich noch Usus war, das war, dass alle erstgeborenen Söhne (auch Jesus stellte hier keine Ausnahme dar) Gott als sein Eigentum vorbehalten waren. Mit einem speziellen Opfer mussten diese ausgelöst werden.

Zur Entstehungstehung des Festes

Maria Lichtmess hat seinen Ursprung wahrscheinlich in einer heidnischen Sühneprozession (Lupercalia). Diese wurde alle fünf Jahre in Rom durchgeführt und dann als christliche Reaktion auf diesen heidnischen Brauch hin eingeführt. Auch fiel auf diesen Termin das heidnische Imbolg-Fest, an dem man annahm, dass genau zu diesem Zeitpunkt die Sonne „einen Sprung macht“ und dann die Tage wieder länger werden. Aus diesem Grund stand die Kerzenweihe sowie die Lichterprozession im Mittelpunkt von Maria Lichtmess und das Fest erhielt dadurch seinen Namen (Lichtmesse - Lichtmess).

Erstmals bezeugt ist dieses Fest mit Ende des 4. Jahrhunderts in Jerusalem, ab dem 7. Jahrhundert ist in Rom die Lichterprozession bekannt. Maria Lichtmess wurde anfänglich am 14. Feber gefeiert (40 Tage nach dem früheren Termin des Weihnachtsfestes , der der 6. Jänner war).

Das Brauchtum zu Maria Lichtmess

Zwei Brauchtumselemente sind hier zu erwähnen: Die Kerzenweihe und der Blasiussegen. Traditionell wird an diesem Tag der Jahresbedarf an Kerzen für die Kirchen geweiht. Aber auch die Gläubigen bringen hier ihre Kerzen für den häuslichen Gebrauch mit und lassen diese segnen. Im Anschluss an die Messe wird häufig der Blasiussegen gespendet, welcher vor Krankheit schützen soll. Der Gedenktag des heiligen Blasius wird erst einen Tag später , also am 3. Feber, gefeiert.

 

Nora Tödtling-Musenbichler seit 1. Februar erste Frau an der Spitze der katholischen Hilfsorganisation - Im kommenden "Superwahljahr" gegen "eine Politik der Spaltung" auftreten - Dank an scheidenden Caritas-Präsidenten Landau: "Soziales Gewissen Österreichs"

Die neue Präsidentin der Caritas Österreich, Nora Tödtling-Musenbichler, stellt sich angesichts des bevorstehenden "Superwahljahrs" gegen "eine Politik der Spaltung, der Extreme und der Populistinnen und Populisten". Angesichts der multiplen Krisen steige in der Gesellschaft das Bedürfnis nach einfachen Lösungen und Antworten. "Eine Politik der einfachen Antworten trägt aber zur Polarisierung bei, gefährdet Meinungsvielfalt und unser gesellschaftliches Miteinander", betonte Tödtling-Musenbichler in einer Aussendung am Donnerstag. "Wir müssen uns von der Versuchung einfacher Antworten auf komplexe Fragen lösen und stattdessen den Weg der Vernunft und der Zusammenarbeit wählen."

Nach ihrer Wahl zur Nachfolgerin von Michael Landau an der Spitze der katholischen Hilfsorganisation im vergangenen November hat die Steirerin am Donnerstag ihr Amt offiziell angetreten. Tödtling-Musenbichler ist damit die erste Frau in dieser Position. Als neuer Vizepräsident steht ihr künftig Alexander Bodmann, Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien, zur Seite.

Tödtling-Musenbichler appellierte an alle politischen Verantwortungsträgerinnen und -träger, sich einem "sachlichen und konstruktiven Diskurs" zu widmen. Es sei eine besondere Verantwortung, besonders auch auf jene zu achten, die oft überhört werden -"Menschen in Not und Menschen am Rand unserer Gesellschaft", so Tödtling-Musenbichler. "Lassen Sie uns in diesem Wahlkampf nicht nur um Stimmen werben, sondern auch darum, Menschen in Österreich Hoffnung und Zuversicht für eine gute Zukunft zu geben."

Als Antwort auf Spaltungstendenzen hielt die neue Caritas-Chefin die Solidarität für essenziell: "Das große Maß an Hilfsbereitschaft, das die Menschen in Österreich während Pandemie und Teuerungskrise gezeigt haben, ist ein deutliches Zeichen dafür, was wir mit Zusammenhalt und Solidarität auch in Krisenzeiten erreichen können", zeigte sie sich überzeugt. "Dass wir gemeinsam die Welt jeden Tag ein kleines bisschen besser machen können, sehen wir gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden und 46.000 Freiwilligen in den Caritas-Einrichtungen in ganz Österreich tagtäglich." Dieses Zusammenwirken und Zusammenstehen brauche es auch künftig, "und es braucht eine Politik mit den Menschen und für die Menschen. Eine Politik des gemeinsamen Brückenbauens, die Dialog und Teilhabe fördert und Menschen vom Rande in die Mitte der Gesellschaft bringt".

Landau "soziales Gewissen Österreichs"

Einen besonderen Dank richtete Tödtling-Musenbichler erneut an den bisherigen Caritas-Präsidenten Michael Landau. Dieser habe "in den letzten 10 Jahren als Caritas-Österreich-Präsident und in den ganzen Jahren seines Wirkens in der Caritas mit Hingabe und unermüdlichem Engagement für Menschen in Not nicht nur die Caritas stark geprägt hat, sondern auch das soziale Gewissen Österreichs ausmachte", betonte Tödtling-Musenbichler. Landau wird weiterhin an der Spitze der Caritas Europa gesamteuropäische Herausforderungen im Blick behalten.

Für die neue Caritas-Präsidentin ist klar, dass sie ihr Amt "in einer Zeit multipler Krisen im In- wie im Ausland" antrete. "Der Ausnahmezustand ist gefühlt unsere tägliche Realität", so die Steirerin. Die Caritas sei krisenerprobt, hielt sie fest. "Auch in Zukunft bleibt unser Auftrag als Caritas: Not sehen und handeln". Das werde die Arbeit der Hilfsorganisation auch weiterhin täglich prägen. "Unsere Gesellschaft steht vor wichtigen Weggabelungen. Gerade in einer Zeit der Polarisierung, der politischen Fragilität, in einer Zeit der Ängste und Sorgen vieler Menschen", so Tödtling-Musenbichler. "Wir möchten eine Gesellschaft mitgestalten, in der Solidarität und das Miteinander im Vordergrund stehen. Denn wir wollen eine gute Zukunft für alle Menschen."

Quelle: kathpress.at

Wiener Moraltheologe verteidigt Genderforschung gegen kirchlicherseits geäußerte Unterstellungen - "Neutrale Sprache gibt es nicht"

"Man kann nicht nicht gendern": Mit dieser Feststellung hat sich der Wiener Moraltheologe Gerhard Marschütz in der aktuellen, von ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammmer befeuerten Genderdebatte zu Wort gemeldet. "Egal, in welcher Form ich spreche, habe ich immer ein bestimmtes Verständnis von Geschlecht, das ich auch in die Sprache einbringe", erklärte Marschütz, der sich intensiv mit Geschlechterrollen und Genderfragen auseinandersetzt und dazu unlängst das Buch "Gender-Ideologie!? Eine katholische Kritik" veröffentlicht hat, im Interview mit der Kooperationsredaktion österreichischer Kirchenzeitungen. Eine "neutrale Sprache" in Bezug auf Geschlechter und deren Verständnis in der Gesellschaft gebe es so gesehen nicht.

Marschütz erachtet es als notwendig, "dass wir unseren Normalitätsbegriff erweitern". Sozialwissenschaftliche Studien zeigten, dass sich 90 Prozent der Bevölkerung im heterosexuellen, komplementären Schema Mann-Frau wiederfinden würden, während das bis zu zehn Prozent aus unterschiedlichen Gründen nicht könnten. Erst in den vergangenen Jahrzehnten sei die gesellschaftliche Überzeugung gereift, dass diese nicht "krank" seien, "sondern im Bereich der Normalität gesehen werden müssen, auch wenn sie statistisch gesehen in der Minderheit sind".

Marschütz, der bis 2021 an der Universität Wien lehrte, wies auf den Anspruch der Genderforschung hin, durch die Analyse soziale Ausprägungen der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern "mehr Gerechtigkeit zu erreichen". Katholische Kreise bis hin zum Vatikan würden dem mit einem "Grundmisstrauen" begegnen und auch vor Unterstellungen vermeintlicher Gleichmacherei von Mann und Frau nicht zurückschrecken. So habe Papst Franziskus in seiner Neujahrsansprache vor Vatikanbotschaftern und -botschafterinnen am 8. Jänner erwähnt, dass die Gender-Theorie "sehr gefährlich ist, weil sie mit ihrem Anspruch, alle gleich zu machen, die Unterschiede auslöscht".

Das stimme jedoch so nicht, wandte der Theologe ein: "Der Papst nimmt hier ein Verständnis von Gender an, das die Gender-Philosophin Judith Butler selbst als unannehmbar bezeichnen würde. Er meint, dass Gender das biologische Geschlecht auslöscht und rein sozial verstanden wird, und dass es jederzeit frei wählbar ist, jenseits der Biologie. Aber wo hat er das gelesen? Keine Genderforschung vertritt das so."

Kirche bevorzugt klare Zuordnung

Allerdings sehe die Genderforschung die Ungleichheit der Geschlechter tatsächlich weniger in der Biologie begründet als im sozialen Gefüge. Demgegenüber sei das traditionelle katholische Menschenbild noch stark von biologistischen Auffassungen vergangener Jahrhunderte geprägt, sagte Marschütz. "Man meinte, dass Frauen für Innerlichkeit und Wohnlichkeit zuständig wären, weil ihre Geschlechtsorgane auch innen liegen würden, wohingegen der Mann für den Außenbereich zuständig sei."

Die lehramtliche Anthropologie, das katholische Menschenbild sei stark von der Gegenüberstellung von Mann und Frau geprägt, die einander ergänzen. Das entspreche dem menschlichen Bedürfnis nach einem gewissen "Ordnungsdenken", räumte der Theologe ein. "Aber Ordnung ist nur das halbe Leben. Was ist die zweite Hälfte?" Papst Franziskus selbst halte in seinem Lehrschreiben "Evangelii Gaudium" fest, dass das Leben wunderbar komplex werde, wenn man mit dem konkreten Leben anderer Menschen ernsthaft in Berührung komme.

Bei genauem Hinsehen sei der Ideologievorwurf seitens der katholischen Kirche, mit der Gendertheorie werde das Geschlecht losgelöst von biologischen Vorgaben und so frei wählbar, nicht haltbar. Laut Marschütz trifft vielmehr zu: "Was die Kirche über Gender sagt, sagt mehr über die Kirche als über Gender aus."

Quelle: kathpress.at

Wiener Theologe in Podcast "Erklär mir die Welt": Christentum und Kirche hätten als Hort von Hoffnung große Chancen in einer Krisenzeit, in der es auch die Freiheit schwer hat - Religion oft "nicht Teil der Lösung, sondern des Problems", aber Welt ohne Religion nicht friedlicher

Der Wiener Theologe Paul Zulehner hat sich dagegen gewandt, im Blick auf die Kirche immer nur auf Quantität wie zurückgehende Mitgliedschaft oder religiöse Praxis zu achten statt auf Qualität im Sinne von: Wird Jesusnachfolge ernsthaft gelebt? Als Gast in der jüngsten Folge des Podcasts "Erklär mir die Welt" des Journalisten Andreas Sator nannte er es verfehlt, von den Katholikenzahlen der Gegenreformation oder der Nachkriegszeit "herunterzurechnen". Glaube sei heute keine Frage von "Schicksal" mehr, sondern von Freiheit, und Christen befänden sich auf dem Weg zum "biblischen Normalfall", als bereicherndes "Salz der Erde" zu fungieren.

Statt in Pessimismus und Jammerei zu verfallen, gelte es, die Chancen von Religion in einer Zeit zu sehen, da den Menschen angesichts von Krisen wie Kriegen, Klimaveränderung oder Migration die Hoffnungsressourcen ausgehen und in der es auch die Freiheit schwer hat, erklärte Zulehner. Die Menschen stünden heute vor der oft überfordernden Herausforderung, auf sich allein gestellt die Welt deuten zu müssen und z.B. vor die Frage gestellt zu sein: Ist mit 90 Jahren alles aus, oder ist der Tod nur ein Übergang in eine andere Existenzweise? Die christliche Überzeugung, dass die Liebe und nicht der Tod "das letzte Wort hat", ist laut dem Theologen enorm entlastend.

Zulehner räumte ein, dass Religionen in der Geschichte oft "nicht Teil der Lösung, sondern des Problems" gewesen seien. Bündnisse von Religionen mit destruktiver, erbarmungsloser Gewalt habe es immer wieder gegeben, verwies er auf den Dreißigjährigen Krieg in Europa, auf islamistische Kalifat-Fantasien mit der Unterdrückung und Folter Andersdenkender und auch auf die Legitimation russischer Kriegsverbrechen durch das Moskauer Patriarchat, das Gefallene in der Ukraine als Märtyrer verkläre.

Auf neue Weise von Gott reden

Jedoch habe die vom Aufklärer Voltaire propagierte "Religion der Philosophen" auch die Guillotine der Französischen Revolution gebracht, und die religionsfeindliche Annahme späterer Atheisten, ohne Gott wäre die Welt friedlicher, auch Stalinismus und Gulag hervorgebracht. Heute gebe es Bestrebungen, Religion ganz aus dem öffentlichen Leben zu verbannen und sie zu einer Art "Kleinunternehmen in privater Hand" zu machen, wie Zulehner sagte.

Die Kirche müsse lernen, auf eine neue Weise von Gott zu reden, absehen von Vorschriften an die Gläubigen, sie müssten "so oder so" sein, sonst drohe Strafe. Heute sei ein einladender Hinweis darauf gefragt, was das Evangelium für Möglichkeiten im Leben eröffne, riet der Theologe. Auch Papst Franziskus traue dem Evangelium zu, dass es aus sich heraus eine positive, glaubwürdige Kraft für heutige Menschen entwickelt. Diese dürften durchaus Suchende und Zweifelnde sein, letztes Kriterium für den Gott der Bibel sei nicht das Bekennen vorgegebener Glaubensformeln, sondern die Frage: "Hast du geliebt?"

Ich-Stärke durch Gemeinschaft

Seit den 1990er-Jahren zeigten Studien eine problematische Entwicklung hin zum Autoritarismus auf, wies Zulehner hin: In Familien werde zu wenig Ich-Stärke ausgebildet. Dies schüre - wie in ganz Europa beobachtbar - das Bedürfnis nach "Entlastung" durch einen starken politischen Führer. Zugleich rechnet der Werteforscher, der sich seit Jahrzehnten mit der Auswertung der Europäischen Wertestudien beschäftigt, mit einem Ende des "Radikal-Individualismus": Menschen würden sich wieder vermehrt tragenden Gemeinschaften zuwenden. Und genau hier könnten die Kirchen unglaublich viel beitragen zu einer positiven, andere nicht ausgrenzenden Entwicklung, so Zulehner: Als nicht autoritäres "Freiheitsnetzwerk" könnten sie einladend auch für jene sein, die sich das Christentum "nur einmal anschauen" wollten, und sogar dann, wenn sich diese Interessierten nur ein Stückchen davon mitnähmen, hätten sie "schon gewonnen".

Zulehner prognostizierte für diese Art von Kirche auch ein neues Amtsverständnis. Erste Messlatte dafür sollte nicht Geschlecht, Lebensstand oder akademische Ausbildung sein, sondern, ob die betreffende Person "überzeugter Follower der Jesusbewegung" ist. Und zweites Kriterium wäre die Zufriedenheit mit der gewählten Lebensform - egal ob diese verheiratet oder ehelos, heterosexuell oder schwul realisiert wird. Mit der Beschränkung auf diese beiden Kriterien hätte Kirche keine Personalprobleme, meinte Zulehner und plädierte auch für eine Form von Leitung, die ermutige und sicherstelle, dass eine Gemeinschaft in der Spur des Evangeliums bleibt. "Die Lösung liegt in der Schublade, wir müssen sie auf der Weltsynode im Oktober 2024 nur realisieren", sagte Zulehner.

(Link zum mehr als einstündigen Gespräch: https://erklärmir.at)

Quelle: kathpress.at

Ökumenisches Großevent am 7. Juni findet bereits zum 20. Mal statt - Heuriges Motto lautet "Am offenen Herzen" - Organisator Pories: Fokus auf "milieusensible Programmgestaltung"

Das ökumenische Großevent Die "Lange Nacht der Kirchen" feiert heuer ein Jubiläum: Die Kirchenveranstaltung findet 2024 bereits zum 20. Mal statt. Auch heuer werden am 7. Juni wieder Pfarren, Klöster und kirchliche Veranstaltungsorte in allen Bundesländern in Österreich sowie in Südtirol, Tschechien und der Schweiz teilnehmen. Erstmals hat die Veranstaltung heuer einen Jahresschwerpunkt statt einen Bibelspruch; mit "Am offenen Herzen" wolle man den aktuellen Krisenherden, Existenzängsten und Extremismus-Tendenzen Hoffnung und Vertrauen entgegensetzen: "Wir finden: in diesen Zeiten kann die ganze Welt mehr Herz brauchen - gerade, weil auch so viele Herzzerreißendes um uns herum passiert", heißt es vonseiten des Organisationsteams.

"Über 100 Kirchen sind allein in Wien schon angemeldet", informierte Markus Pories von Erzdiözese Wien, der für die Organisation der Veranstaltung in Wien verantwortlich zeichnet, gegenüber Kathpress. Aktuell laufe bereits die Programmplanung in den Pfarren und Kirchen an. Im Fokus liege dabei speziell eine "milieusensible Programmgestaltung", betonte Pories.

Die ökumenische Veranstaltung öffne zwar "Kirchenräume für Menschen aus allen Milieus", aber bei der Planung stelle sich die Frage, wie das Programm über die "üblichen" Zielgruppen der Kirche hinaus attraktiv sein kann, erklärte Pories den Hintergrund. Hierbei könne die Beschäftigung mit der SINUS®-Milieustudie helfen, die Gruppen definiert, die jeweils ähnliche Werthaltungen, Lebenswelten und Mentalitäten aufweisen, so Pories.

Je nach sozialer Stellung und Grundorientierung werden zehn "Milieus" unterschieden. Bei der Planung der Langen Nacht könne es sinnvoll sein, sich auf eines dieser Milieus als Zielgruppe zu fokussieren, so Pories. Das "Lange Nacht der Krichen"-Organisationsteam und die "Milieusensible Pastoral" im Pastoralamt der Erzdiözese Wien unterstützen Pfarren u.a. in Form von drei Videos, in denen das Thema am Beispiel von zwei exemplarischen Milieus erklärt wird.

Bereits jetzt sind alle Pfarren und Gemeinden, christliche Organisationen und Institutionen eingeladen, sich ein Programm zu überlegen und sich an der "Langen Nacht" zu beteiligen. Einrichtungen, die Interesse an der Teilnahme haben, haben u.a. die Möglichkeit, sich online zu informieren und auch gleich bei der "Langen Nacht der Kirchen" 2023 anzumelden. (www.langenachtderkirche.at/mitmachen)

Erfolgsprojekt "Lange Nacht"

Die "Lange Nacht der Kirchen" gilt auch 20 Jahre, nachdem sie das erste Mal über die Bühne gegangen ist, als ökumenisches Erfolgsprojekt. So haben im vergangenen Jahr laut Veranstaltern bis zu 250.000 Menschen die vielfältigen Angebote der Kirchen und Einrichtungen genutzt.

Für die Besucherinnen und Besucher wurde in mehr als 300 österreichischen Kirchen und Institutionen ein vielseitiges Vor-Ort-Programm mit insgesamt rund 1.500 Veranstaltungen organisiert. Alle 17 im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) vertretenen christlichen Glaubensgemeinschaften stehen hinter dem Projekt.

Neben Musik, Tanz und Kabarett laden Ausstellungen, Diskussionen und Vorträge jedes Jahr erneut dazu ein, sich mit aktuellen gesellschaftlichen, religiösen und sozialen Themen auseinanderzusetzen und die Kirchen aus anderen Blickwinkeln kennenzulernen. Ebenso sind Gebete und Gottesdienste sowie eigene Veranstaltungen für Familien Teil des umfangreichen Angebots. (Info: www.langenachtderkirchen.at)

Auch die Militärdiözese wird sich am Projekt "Lange Nacht der Kirchen" wieder beteiligen. Nähere Infos dazu folgen.

Quelle: kathpress.at

Franziskus warnt in Zeitungsinterview vor "dramatischer" Eskalation des Nahost-Konflikts, Rückkehr zur Zweistaatenlösung für unverzichtbar - Verteidigung der Segnung Homosexueller

Papst Franziskus sieht die Welt am Abgrund eines Krieges. In einem am Montag veröffentlichten Interview der italienischen Tageszeitung "La Stampa" sagte das Kirchenoberhaupt: "Wir merken es nicht, oder wir tun so, als ob wir es nicht sehen, dass wir am Rand des Abgrunds sind."

Weiter führte Franziskus aus: "Ich werde nie aufhören, meinen Appell zu wiederholen, der sich vor allem an die politisch Verantwortlichen richtet: Die Bomben und Raketen sofort zu stoppen und aufzuhören mit den feindlichen Haltungen. Überall. Der Krieg ist immer und einzig eine Niederlage. Für alle. Die alleinigen Gewinner sind die Waffenhersteller und die Waffenhändler. Ein globaler Waffenstillstand ist dringend nötig."

Zum aktuellen Nahost-Krieg führte Franziskus aus: "Der Konflikt ist dabei, sich auf dramatische Weise auszuweiten." Wenn die Zweistaatenlösung für Israel und Palästina nicht realisiert werde, bleibe der Friede fern. Die militärische Eskalation im Nahen Osten könne dazu beitragen, "die Spannungen und die Gewalt zu verschlimmern, die jetzt schon weltweit zu sehen sind". Dennoch habe er derzeit etwas Hoffnung, weil es Geheimgespräche gebe, um zu einer Vereinbarung über einen Waffenstillstand zu kommen.

In diesem Kontext bezeichnete der Papst den Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa, als eine Schlüsselfigur. "Er ist ein Großer, er macht das gut. Er bemüht sich entschlossen um eine Vermittlung."

Zu den Bemühungen des Vatikans um einen Frieden zwischen Russland und der Ukraine bemerkte der Papst, der von ihm entsandte Kardinal Matteo Zuppi entfalte eine "beständige und geduldige diplomatische Arbeit" zur Überwindung der feindseligen Haltung der Kriegsparteien. Der Heilige Stuhl versuche, beim Austausch von Gefangenen und bei der Rückkehr von ukrainischen Kindern zu vermitteln. In dieser Frage gebe es bereits erste Erfolge.

Keine Angst vor Schisma

Auf die Frage, ob er angesichts vieler Kritik an seinem Öffnungskurs eine Spaltung der katholischen Kirche befürchte, dass es zu einer Kirchenspaltung (Schisma) kommen könnte, sagte der Papst: "Nein. In der Kirche hat es immer Grüppchen mit spalterischen Schattierungen gegeben. Die muss man machen und vorbeiziehen lassen und selbst nach vorne schauen."

Zur Kritik an der Zulassung der Segnung von Menschen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen erklärte Franziskus: "Man fragt mich: Wie kannst du nur? Ich antworte: Die Frohbotschaft ist dafür da, alle zur Heiligkeit zu führen, vorausgesetzt, sie haben den guten Willen dazu." Weiter betonte der Papst: "Es werden nicht die gleichgeschlechtlichen Beziehungen gesegnet, sondern die Menschen.

Aber Sünder sind wir alle. Warum sollten wir also eine Liste der Sünder machen, die in der Kirche sein können und eine andere Liste jener Sünder, die nicht in der Kirche sein können? Das entspricht nicht dem Evangelium."

Franziskus wiederholte seinen Ausspruch vom Weltjugendtag in Lissabon, wonach die Kirche offen sein müsse für alle Menschen. "Wenn man mich fragt: 'Können denn auch die reinkommen, die in einer solchen unangemessenen moralischen Situation leben?', dann versichere ich: 'Der Herr hat gesagt: Alle'."

Zum Widerstand afrikanischer Bischöfe im Segnungsstreit erklärte der Papst: "Die Afrikaner sind ein Sonderfall. Für sie ist die Homosexualität aus kulturellen Gründen etwas 'Schreckliches', sie tolerieren das nicht." Dennoch sei er zuversichtlich, dass sich alle schrittweise mit dem Geist der Erklärung "Fiducia supplicans" anfreunden, die eine Segnung von Menschen in homosexuellen Beziehungen empfiehlt. Die Erklärung der vatikanischen Glaubensbehörde wolle einigend und nicht spaltend wirken. "Sie lädt dazu ein, die Personen willkommen zu heißen und sie dann, ebenso wie uns selbst, Gott anzuvertrauen."

Auf die Frage, ob er sich allein fühle, sagte der Papst: "Wenn ich mich allein fühle, bete ich. Und wenn ich Spannungen um mich herum wahrnehme, versuche ich in aller Ruhe, Dialoge und Gegenüberstellungen zu organisieren. Aber ich gehe dennoch immer weiter, Tag für Tag."

Argentinien-Reise nur "Hypothese"

Hinsichtlich seiner eigenen Zukunftspläne sagte der Papst, er fühle sich trotz einiger Wehwehchen gut und denke im Moment nicht an einen Rücktritt. Vielmehr stünden für heuer Reisen an, konkret nach Belgien, Osttimor, Papua-Neuguinea sowie Indonesien.

Hinsichtlich der "Hypothese", dass er erstmals seit Beginn seines Pontifikats auch die argentinische Heimat besuchen werde, hielt sich der Papst bedeckt. Deren neuer Präsident Javier Milei, der im Wahlkampf verbal ausfällig gegenüber dem Pontifex gewesen war, sei dafür jedoch kein Hinderungsgrund. Vielmehr werde er den Politiker nach der Heiligsprechung der Argentinierin "Mama Antula" am 11. Februar empfangen und mit ihm reden, sagte Franziskus.

Quelle: kathpress.at

Das Fest der "Darstellung des Herrn…

Das Fest der "Darstellung des Herrn": Hintergrund, Entstehung und Brauchtum

Darstellung des Herrn (Praesentatio Jesu in Templo) Hintergrund und Bedeutung Am 2. Februar, also 40 Tage nach Weihnachten, begeht die katholische Kirche Jahr für...

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Triduum Sacrum - Einblicke in den Höhepu…

Triduum Sacrum - Einblicke in den Höhepunkt des Kirchenjahres

Triduum Sacrum (lat. „heiliger Zeitraum von drei Tagen") bezeichnet  heute den Zeitraum von der abendlichen heiligen Messe des Gründonnerstags -...

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15. März: Gedenktag von Hl. Klemens Maria Hofbauer

„Die Zeit ist so viel wert wie Gott selbst...” 1751 wurde Klemens in Taßnitz bei Znaim geboren. Er war das neunte...

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24. Feber: „Tag des Gebets, des Fastens und der Solidarität”

Zahlreiche Friedensgottesdienste werden rund um den 24. Februar, am Tag des Angriffs Russlands auf die Ukraine, stattfinden Rund um den Jahrestag...

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Der Heilige Georg: Ein Symbol von Tapfer…

Der Heilige Georg: Ein Symbol von Tapferkeit und Glauben

Im Panorama der christlichen Heiligen erstrahlt der Heilige Georg in einem besonderen Glanz, unvergessen für seine mutige Tapferkeit und seinen unerschütterlichen Glauben. Doch wer war dieser legendäre Mann, dessen Name... Weiterlesen

Tanner: Soldatenberuf braucht religiöse …

Tanner: Soldatenberuf braucht religiöse Begleitung

ÖVP-Verteidigungsministerin sieht religiöse Vielfalt im Bundesheer als "wesentlichen Wert" - Debatte mit 70 Grundwehrdienern verschiedener Religionszugehörigkeiten in Wien Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hat die Bedeutung der religiösen Begleitung für den Soldatenberuf... Weiterlesen

„Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, de…

„Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“

Soldatenfirmung in Güssing mit Militärbischof Werner Freistetter Am 12. April 2024 fand in der prachtvollen Basilika Güssing eine bewegende Zeremonie statt, bei der fünf Soldaten das Sakrament der Firmung erhielten. Unter... Weiterlesen

Fastentücher: Eine alte Tradition in der…

Fastentücher: Eine alte Tradition in der Kirche

Besucht man in der Fastenzeit eine Kirche oder einen der darin abgehaltenen Gottesdienste, so fällt auf, dass der Altar oder bildliche Darstellungen Jesu mit einem meist künstlerisch gestalteten Tuch verhangen... Weiterlesen

Palmsonntag: Der Beginn der Karwoche

Palmsonntag: Der Beginn der Karwoche

Palmsonntag: Der Beginn der Karwoche Was trug sich am Palmsonntag vor mehr als 2000 Jahren zu, woher hat dieser Tag seinen Namen und welche Bräuche werden an diesem Tag begangen? Interessantes... Weiterlesen

Orthodoxe Fastenzeit beginnt am 18. März…

Orthodoxe Fastenzeit beginnt am 18. März

Ostern feiern orthodoxe Christen heuer am 5. Mai - Woche vor der Fastenzeit wird in der Orthodoxie als "Butterwoche" oder auch "Käsewoche" bezeichnet Für die orthodoxen Christinnen und Christen in Österreich... Weiterlesen

Brauchtum rund um Ostern

Brauchtum rund um Ostern

Eier, Lamm und Hase: Tierische Osterbräuche als Symbol für Auferstehung - Palmbuschen, Osterspeisensegnung und Ratschen Rund um Ostern gibt es seit Jahrhunderten eine bunte Reihe von Bräuchen und Symbolen, die bis... Weiterlesen

ORF bringt "Stunde für den Frieden…

ORF bringt "Stunde für den Frieden" am Sonntag in der TVthek

Ansprache von Bundespräsident Van der Bellen sowie der Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen und Religionsgesellschaften ab Sonntag, 13 Uhr, in voller Länge zum Nachsehen Zu einer "Stunde für den Frieden" hatte... Weiterlesen

Lackner: Am "Tag des Judentums…

Lackner: Am "Tag des Judentums" um Frieden für Israel beten

Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz bekräftigte Auftrag aller Christen, entschieden gegen Hass und Gewalt gegenüber Juden aufzutreten. Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner ruft dazu auf, am kirchlichen "Tag des Judentums" (17... Weiterlesen

Ökumenischer Rat ruft zur Teilnahme am …

Ökumenischer Rat ruft zur Teilnahme am "Tag des Judentums" auf

"Tag des Judentums" am 17. Jänner wird heuer bereits zum 25. Mal begangen - Ökumenischer Rat der Kirchen dankbar und "voll Freude", dass der "Tag des Judentums" mittlerweile in ganz... Weiterlesen

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Pastoraltagung 2024: Pochen auf "verantwortungsvolles Wirtschaften"

Pastoraltagung 2024: Pochen auf "verantwortungsvolles Wirtschaften" Renommierte Fachtagung vom 11. bis 13. Jänner in Salzburg/St.Virgil unter dem Titel "Gutes Leben" - Themen sind u.a. "Gut und Böse" in der Ökonomie, Kirchenfinanzen... Weiterlesen

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Militärpfarre bei der Direktion 1 (Graz) sorgte für glückliche Kinderaugen

13 Jahre ist es her, als Vizeleutnant Heinz Vieider und Militärseelsorger Markus Riegler im UN-Einsatz am Golan waren. Dort besuchten die beiden auch das Kloster, in dem der Franziskaner Engelbert... Weiterlesen

Freistetter: Sternsinger verkünden …

Freistetter: Sternsinger verkünden "weihnachtliche Friedensbotschaft"

Sternsingergruppe aus Frauenkirchen bei Militärbischof Freistetter und Bundesministerin Tanner - Österreichs größte entwicklungspolitische Spendenaktion feiert 2023/24 rundes Jubiläum - Rund 85.000 Kinder und Jugendliche bis 7. Jänner unterwegs Die Sternsingeraktion der... Weiterlesen

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Rauhnächte: Bedeutung, Ursprung und manch Wissenswertes

Wer kennt sie nicht, die mystische Zeit der Rauhnächte. Die Zeit, in der frühere Kulturen glaubten, dass da die Tore zur „Anderswelt“ weit offen standen. Diese Zeit, so glaubte man... Weiterlesen

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26. Dezember: Gedenktag des Heiligen Stephanus

Einblicke in das Leben und Sterben des Heiligen Unmittelbar nach Weihnachten, also nach dem Fest der Geburt Jesu, gedenkt die Kirche des Hl. Stephanus. Allein schon dieser Patz, den ihm die... Weiterlesen

Rund 2,4 Milliarden Christen weltweit fe…

Rund 2,4 Milliarden Christen weltweit feiern Weihnachten

Das kirchliche Fest der Geburt Christi wird seit dem 4. Jahrhundert gefeiert - Franz von Assisi "erfand" 1223 die Weihnachtskrippe - Erster Wiener Christbaum stand 1814 im Salon von Baronin... Weiterlesen

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Weihnachtsgottesdienste finden: Katholische Kirche bietet Online-Hilfe

Insgesamt 10.000 Gottesdienste können österreichweit zu Weihnachten und Neujahr via App und Website abgefragt bzw. gesucht werden - Neu: Auch Gottesdienstübertragungen werden angezeigt Der Besuch eines Gottesdienstes gehört für viele Österreicherinnen... Weiterlesen

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Ökumenischer Gottesdienst mit Abgeordneten

Militärbischof Freistetter thematisiert angesichts des Nahost-Krieges die biblische Sehnsucht nach Heimat, Gerechtigkeit und Frieden    Wien, 12.12.2023 (KAP) Mitglieder des Nationalrates und des Bundesrates haben gemeinsam mit Vertretern der christlichen Kirchen einen... Weiterlesen

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Adventimpulsplakate des Referats für Öffentlichkeitsarbeit und Medien

Jedes Jahr hin zum Advent stellt das Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Medien den katholischen Militärpfarren Österreichs Impulsplakate zur Verfügung. Diese werden infolge in den Kasernen in den Schaukästen und vor... Weiterlesen

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Kärntner Adventkonzert in der St. Georgs-Kathedrale

Traditionelles Kärntner Adventkonzert am 9. Dezember Am Samstag, 09.12.2023, laden die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Soldaten und das Kommando der Theresianischen Militärakademie um 19:00 Uhr zum traditionellen Kärntner Adventkonzert in der St.Georgs-Kathedrale an... Weiterlesen

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8. Dezember: Das Hochfest Mariä Empfängnis

Die römisch-katholische Kirche begeht am 8. Dezember, neun Monate vor dem Fest der Geburt Mariens (8.September), das Hochfest der Empfängnis Mariens. Die vollständige Bezeichnung des Festes lautet: Hochfest der ohne... Weiterlesen

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7über7-Vortrag mit Militärbischof Werner Freistetter

Im Rahmen der Vortragsreihe „7über7“ hält Bischof Werner Freistetter am 04. Dezember 2023 den Vortrag zum Thema: "Geschichte, Geist und Praxis der Militärseelsorge in Österreich". Der Vortrag wird im Anschluss an... Weiterlesen

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Vor 175 Jahren starb der "Stille Nacht"-Dichter Joseph Mohr

Vor 175 Jahren Joseph Mohr. Ewige Ruhe fand der Leichnam des Priesters in Wagrain - sein Kopf in Oberndorf Es war der Barbara-Tag (4. Dezember) 1848: Um 8.30 Uhr starb im Wagrain... Weiterlesen

Adventkranzsegnungen

Adventkranzsegnungen

Diese Woche segnete Militärbischof Werner Freistetter sowohl im Amtsgebäude Rossau Bernardis-Schmid als auch in der Generalstabsabteilung, in Anwesenheit von General Rudolf Striedinger, Adventkränze. Unter anderem nahm auch Frau Bundesminister Klaudia... Weiterlesen

Stichwort: Advent

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Erster Adventsonntag ist am 3. Dezember, der Heilige Abend fällt heuer auf einen Sonntag 3. Dezember: Der Beginn der vorweihnachtlichen Adventzeit Mit dem ersten Adventsonntag am 3. Dezember beginnt nicht nur... Weiterlesen

Klimakonferenz in Dubai beginnt

Klimakonferenz in Dubai beginnt

Papst Franziskus wird nun doch nicht zum Auftakt des UN-Weltklimatreffens nach Dubai reisen. Am Dienstagabend wurde die für das kommende Wochenende geplante dreitägige Reise abgesagt. Das zuletzt erkrankte 86-jährige Kirchenoberhaupt... Weiterlesen

Wissenswertes rund um den Advent

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Advent - das ist eine Zeit, die jeder von uns mit ganz bestimmten und persönlichen Vorstellungen und Erinnerungen verbindet. Advent -  das ist (wäre) eine Zeit des Ruhigwerdens, der inneren... Weiterlesen

Soldatenkirche am Truppenübungsplatz Liz…

Soldatenkirche am Truppenübungsplatz Lizum/Walchen nun offiziell in die Liste der "Seelenplatzerl" der kath. Jugend aufgenommen

Am 20.11.23 wurde die Christkönig-Kirche am Truppenübungsplatz Lizum/Walchen nun offiziell in die Liste der "Seelenplatzerl" der kath. Jugend feierlich aufgenommen. Bei bestem Wetter zelebrierte Militärpfarrer Christoph Gmachl-Aher mit Diakon Amtsrat Richard... Weiterlesen

15. November: Hl. Leopold

15. November: Hl. Leopold

Seit der Heiligsprechung im Jahr 1485 wird der Leopoldi Tag immer am 15. November begangen (in Anlehnung an sein Todesdatum 15. November 1136). Das Zentrum der Festlichkeiten ist Klosterneuburg. Dort... Weiterlesen

St. Martin - bis heute einer der populär…

St. Martin - bis heute einer der populärsten Heiligen Europas

Er teilte seinen warmen Soldatenmantel mit einem Bettler. Er entsagte seinem sicheren Offiziersleben und legte sich als Sozialbischof mit Staat und Kirche an. Sankt Martin - ein beliebter Heiliger, für... Weiterlesen

Synode in Rom

Synode in Rom

Im Vatikan ist am Wochenende die erste Session der Bischofssynode über Synodalität zu Ende gegangen. Rund 350 Gläubige, die Mehrheit von ihnen Bischöfe, hatten vier Wochen lang über Formen für... Weiterlesen

Allerheiligen und Allerseelen in der Mil…

Allerheiligen und Allerseelen in der Militärdiözese

Allerheiligen und Allerseelen wurde in den Militärpfarren besonders gefeiert. Begonnen wurde dieses Hochfest mit dem traditionellen Requiem für die Verstorbenen der (ehemaligen) Garnisonen Bruckneudorf, Kaisersteinbruch und Neusiedl. Bischofvikar Alexander Wessely... Weiterlesen

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Altarweihe in der...
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