Pressekonferenz zum Weltfriedenstag, Stellungnahme

Digitale Bibliothek: Friedensethische Positionen der Kirchen

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Quelle: Diözesanblatt des Österreichischen Militärordinariates, Jahrgang 2005, 2. Folge, Wien, 23. Juni 2005, S. 2-3

2005-06-09 - Wien, Club Stephansplatz 4
Österreichisches Militärordinariat
- Werner, Christian, Militärbischof
Pressekonferenz zum Weltfriedenstag, Stellungnahme

In seiner diesjährigen Weltfriedensbotschaft hat Papst Johannes Paul II. dazu aufgerufen, uns vom Bösen auf der Welt nicht entmutigen zu lassen, sondern es durch das Gute zu bekämpfen. Vor 50 Jahren wurde das Österreichische Bundesheer gegründet, um nach den Gräueln des 2. Weltkriegs seinen besonderen Beitrag für das Gute in der Welt, für eine gerechte und friedliche Ordnung zu leisten: durch die Bereitschaft seiner Soldaten, ihre Heimat und ihre Mitbürger zu verteidigen, durch ihren Einsatz für den Frieden in vielen Konfliktregionen der Erde im Rahmen internationaler Einsätze und durch ihre Hilfe bei Katastrophen im In- und Ausland. Während dieser Jahre haben Militärseelsorger die Soldaten und ihre Angehörigen religiös, menschlich und ethisch begleitet.

Johannes Paul II. hat in seiner Apostolischen Konstitution „Spirituali Militum Curae“, mit der 1986 die Militärseelsorge neu organisiert wurde, auf die große Bedeutung einer eigenen Pastoral für die Soldaten hingewiesen: „Für die geistliche Betreuung der Soldaten hat die Kirche den verschiedenen Erfordernissen entsprechend stets mit außerordentlicher Bedachtsamkeit Sorge getragen. Sie stellen nämlich eine eigene soziale Gruppe dar und bedürfen ‚wegen ihrer besonderen Lebensbedingungen’ … einer konkreten und besonderen Form der Hirtensorge“.

Die Militärseelsorger gehen mit den Soldaten zur Friedenssicherung ins Ausland und betreuen sie während des Assistenzeinsatzes an der Grenze. Einsätze in Krisengebieten werden weiter an Bedeutung gewinnen und stellen für Soldaten wie Seelsorger eine große Herausforderung dar. So wird eine zentrale Aufgabe der Militärseelsorge, die religiöse und ethische Bildung der Soldaten, in Zukunft noch wichtiger werden, legt sie doch den Grundstein für ein verantwortungsbewusstes Handeln als christlicher Soldat.

In den letzten Jahren wurde die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene verstärkt, besonders mit den neuen Militärordinariaten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. In diesem Rahmen veranstaltet die Österreichische Militärseelsorge diesen Herbst zwei große internationale Konferenzen: die Konferenz der Militärbischöfe Europas und die Vorbereitungskonferenz für die nächste Internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes.

Österreichische Militärseelsorger werden auch unter veränderten Einsatzbedingungen und angesichts neuer Herausforderungen mit unseren Soldaten Gottesdienst feiern, ihnen in Nöten und Krisen beistehen und sie in ihrem oft schwierigen Dienst menschlich und religiös begleiten.