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Weihnachtsbotschaft 2018 Foto:Bischofskonferenz/Kuss

Liebe Schwestern und Brüder!

 

Vor 100 Jahren ging der Erste Weltkrieg zu Ende. Nach dem Zerfall des Vielvölkerstaates und der Verzichtserklärung des letzten österreichischen Kaisers wurde von der Provisorischen Nationalversammlung am 12. November 1918 die Republik Deutschösterreich ausgerufen.

Noch am selben Tag wandte sich der Wiener Erzbischof Friedrich Gustav Kardinal Piffl mit einem Schreiben an seine Seelsorger: Sie sollen die Gläubigen über die Veränderungen aufklären und zur Treue zum neuen rechtmäßigen Staat ermahnen. Mit Ruhe und Besonnenheit sollen sie einen friedlichen und geordneten Übergang bis zu allgemeinen Wahlen und der Einigung auf eine neue Verfassung unterstützen, insbesondere auch um die Schwierigkeiten bei der Lebensmittelversorgung nicht noch mehr zu verschärfen.

Der Kardinal bat zudem in einfühlsamen Worten, sich mit „der größten Liebe und Geduld“ der zurückkehrenden Soldaten anzunehmen, die „aus begreiflichen Gründen vielfach in sehr verbitterter Stimmung aus dem Feld“ heimkehren. Hier gehe es vor allem um teilnahmsvolles Zuhören und liebevolles Entkräften ihrer Einwände, um sie langsam überhaupt wieder für tröstenden Zuspruch zugänglich zu machen.

Im Brief „Dopo gli ultimi“ vom 8. November 1918 zum Waffenstillstand zwischen Italien und Österreich hatte Papst Benedikt XV. in ähnlichem Sinn das Vorhaben bekräftigt, mit den Nachfolgestaaten der österreichisch-ungarischen Monarchie freundschaftliche Beziehungen aufzunehmen. Die Perspektive der Kirche sei übernational, ihr Zweck die Heiligung der Menschen aller Zeiten und jedes Landes. Dabei akzeptiere sie ohne Probleme die legitimen territorialen und politischen Variationen der Völker. Der Papst gab seiner Hoffnung auf eine friedliche Zukunft Ausdruck, in der Liebe unter den Menschen herrscht und die Völker in Harmonie miteinander verbunden sind in einer „fruchtbaren Liga des Guten“.

Die Förderung des Friedens ist auch ein zentrales Anliegen der Militärseelsorge: Durch Gespräche mit den Soldatinnen und Soldaten, durch Gebet und die Feier der Liturgie, durch friedensethische Unterweisung, durch die Begleitung der Soldatinnen und Soldaten in den friedenserhaltenden Einsätzen und internationale Vernetzung leistet sie ihren Beitrag zur Festigung des Friedens in unseren Herzen und in unserer Welt.

Ich wünsche Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!

+ Dr. Werner Freistetter

Militärbischof für Österreich

 

Hier finden Sie die Weihnachtsbotschaft des Militärbischofs zum Download.