Am Freitag, 25. Februar 2022, wurden über 300 Damen und Herren Wachtmeister an der Heeresunteroffiziersakademie nach insgesamt 18 Monaten Kaderausbildung zur Truppe und in die Milizverbände ausgemustert. Neben den politischen und militärischen Glückwünschen standen der Apell an das ethische Denken des Unteroffiziers als unmittelbarem Gruppenkommandanten mit Blick auf den Krieg in der Ukraine im Zentrum.
Das Aufgabenspektrum vom Einsatz in der militärischen Landesverteidigung bis zu Assistenz- und Unterstützungseinsätzen in Pandemieeindämmung, Grenz- und Botschaftsbewachung sowie Katastrophenhilfe gehört für den jungen Unteroffizier ebenso zum täglichen Geschäft wie die Ausbildung von Rekruten und die Weiterbildung und Übung in der eigenen Waffengattung.
Gottes Segen erbaten daher vier der sechs Militärseelsorgen für die jungen Frauen und Männer: Militärsuperintendent Trauner verkündete eine Bibelstelle aus dem Buch Jeremia zum Wohl der Stadt bzw. des Staates, Militärbischof Freistetter sprach einen Segen aus dem Soldatengebetbuch, der orthodoxe Militärseelsorger Lapin schloss in seine Bitten die vom Krieg gequälte Bevölkerung und die gefallenen Soldaten ein, Militärimam Corbic rief mit Verweis auf den Koran Gott zu Segen für die mutigen und treuen neuen Wachtmeister an.
Das gemeinsame Antreten trotz aller Unterschiede des Glaubens, der Weltanschauung, des Ausbildungsortes – neben Enns auch Absam, Bleiburg und Freistadt - und der militärischen Spezialisierung zeigte den jungen Wachtmeistern, dass Unterschiede konstruktiv fruchtbar gemacht werden. So marschierten zuletzt hinter dem Feldzeichen der Heeresunteroffiziersakademie alle Wachtmeister vom Platz und wurden von der Fahne der Unteroffiziersgesellschaft begleitet.