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Feierliche Weihe eines spätromanischen Taufbeckens

In der Soldatenkirche am TÜPl-Allentsteig wurde von der Heeresgebäudeverwaltung zum Hochfest Allerheiligen ein spätromanisches Taufbecken, das wahrscheinlich aus der Mitte des 12. Jahrhunderts stammt, aufgestellt.
 
Ein Bericht von ADir RgR Erika Jungwirth 
  
Einst befand sich dieses Taufbecken in der spätromanischen Pfarrkirche zum heiligen Vitus in Oberndorf. Bereits 1332 scheint Oberndorf im Pfarrverzeichnis als selbstständige Pfarre auf. In der Kirche von Oberndorf wurde, wohl im Laufe etlicher Jahre, vielen Kinder über dem besagten Taufbecken das Sakrament der heiligen Taufe gespendet. Leider machte dieses Taufbecken jahrzehntelang eine höchst bewegte Odyssee durch, bis es 1983 in die Kapelle im Dürnhof kam, wo es bis zu seiner Umsiedelung in die Soldatenkirche am TÜPl-Allentsteig im Jahre 2009, auch verblieb.
 
Ein Taufbecken hat nicht nur einen wichtigen Platz in der Kirche, sondern auch einen wichtigen Platz im Leben jedes Getauften. Es ist der Ort an dem die Taufe – eine der drei Initiationsriten der katholischen Kirche – gespendet wird. Das Sakrament der heiligen Taufe bedeutet die Aufnahme in die christliche Gemeinde.
 
Militärdekan MMag Martin Steiner zeigte sich hocherfreut und bezeichnete es als einen Gnadenakt, dass dieses Taufbecken, eine historische Rarität, nach scheinbar unendlich langer Zeit, wieder in einer Kirche seine ursprüngliche Verwendung finden wird. Pensionist Wilhelm Mansberger, ein gelernter Spengler aus Allentsteig, war von der Geschichte des Taufbeckens so berührt, dass er sich spontan entschlossen hat, eine kupferne Kuppa sowie einen aus Kupfer getriebenen Deckel für dieses spätromanische Taufbecken anzufertigen.
 
Gleichzeitig mit dem Taufbecken ist auch eine Statue des Völkerapostel Paulus, die aus einer nicht näher bekannten Kirche aus dem Truppenübungsplatz stammt und die auf einer Schutthalde gefunden wurde, in die Soldatenkirche übersiedelt. Paulus wird hier mit dem Schwert in der Hand als Verteidiger des Glaubens dargestellt. Dieses Schwert ist sinnbildlich für die Schärfe und Wucht seiner Rede zu verstehen. Die Statue des Paulus wurde nach einer Renovierung vor geraumer Zeit in der Kapelle im Dürnhof neben dem Taufbecken aufgestellt. Dort harrten beide geduldig auf ihre endgültige Bestimmung, die sich nun mit der Übersiedelung in die Soldatenkirche am TÜPl- Allentsteig erfüllt hat.
 
Die feierliche Weihe des Taufbeckens fand am 6. Jänner, dem Hochfest Epiphanie – Erscheinung des Herrn – während der heiligen Messe in der Soldatenkirche am TÜPl-Allentsteig durch Militärdekan MMag Martin Steiner statt, im Beisein der Heiligen Drei Könige.
 
Zum Hochfest Epiphanie besuchten die Heiligen Drei Könige, wie jedes Jahr die Soldatenkirche, um mit den Gottesdienstbesuchern die heilige Messe zu feiern. So auch am 06. Jänner 2010. Der Weg der Heiligen Drei Könige führte sie von Kirchberg an der Wild auf den Truppenübungsplatz. Zu Beginn der heiligen Messe stellten sich Caspar, Melchior und Balthasar den Kirchenbesuchern vor und erzählten abwechselnd aus der christlichen Legende. Zum Abschluss der Messe schrieb einer der Könige die Anfangsbuchstaben des christlichen Segensspruchs „Christus mansionem benedicat“ (wortwörtlich übersetzt: „Christus diese Wohnung segne“) an die Sakristeitüre. Ebenso wurde von den Königen, von Militärdekan MMag Martin Steiner, geweihter Weihrauch und Kreide an die Gottesdienstbesucher verteilt, die über diese Gaben sehr erfreut waren.
 
Bei einem gemeinsamen Mittagessen im Pfarrheim ließ man diesen würdevollen Vormittag gemütlich ausklingen.