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Neue Caritas-Präsidentin gegen "Politik der einfachen Antworten"

Neue Caritas-Präsidentin gegen "Politik der einfachen Antworten" Bild: H. Grutschnig/ÖA

Nora Tödtling-Musenbichler seit 1. Februar erste Frau an der Spitze der katholischen Hilfsorganisation - Im kommenden "Superwahljahr" gegen "eine Politik der Spaltung" auftreten - Dank an scheidenden Caritas-Präsidenten Landau: "Soziales Gewissen Österreichs"

Die neue Präsidentin der Caritas Österreich, Nora Tödtling-Musenbichler, stellt sich angesichts des bevorstehenden "Superwahljahrs" gegen "eine Politik der Spaltung, der Extreme und der Populistinnen und Populisten". Angesichts der multiplen Krisen steige in der Gesellschaft das Bedürfnis nach einfachen Lösungen und Antworten. "Eine Politik der einfachen Antworten trägt aber zur Polarisierung bei, gefährdet Meinungsvielfalt und unser gesellschaftliches Miteinander", betonte Tödtling-Musenbichler in einer Aussendung am Donnerstag. "Wir müssen uns von der Versuchung einfacher Antworten auf komplexe Fragen lösen und stattdessen den Weg der Vernunft und der Zusammenarbeit wählen."

Nach ihrer Wahl zur Nachfolgerin von Michael Landau an der Spitze der katholischen Hilfsorganisation im vergangenen November hat die Steirerin am Donnerstag ihr Amt offiziell angetreten. Tödtling-Musenbichler ist damit die erste Frau in dieser Position. Als neuer Vizepräsident steht ihr künftig Alexander Bodmann, Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien, zur Seite.

Tödtling-Musenbichler appellierte an alle politischen Verantwortungsträgerinnen und -träger, sich einem "sachlichen und konstruktiven Diskurs" zu widmen. Es sei eine besondere Verantwortung, besonders auch auf jene zu achten, die oft überhört werden -"Menschen in Not und Menschen am Rand unserer Gesellschaft", so Tödtling-Musenbichler. "Lassen Sie uns in diesem Wahlkampf nicht nur um Stimmen werben, sondern auch darum, Menschen in Österreich Hoffnung und Zuversicht für eine gute Zukunft zu geben."

Als Antwort auf Spaltungstendenzen hielt die neue Caritas-Chefin die Solidarität für essenziell: "Das große Maß an Hilfsbereitschaft, das die Menschen in Österreich während Pandemie und Teuerungskrise gezeigt haben, ist ein deutliches Zeichen dafür, was wir mit Zusammenhalt und Solidarität auch in Krisenzeiten erreichen können", zeigte sie sich überzeugt. "Dass wir gemeinsam die Welt jeden Tag ein kleines bisschen besser machen können, sehen wir gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden und 46.000 Freiwilligen in den Caritas-Einrichtungen in ganz Österreich tagtäglich." Dieses Zusammenwirken und Zusammenstehen brauche es auch künftig, "und es braucht eine Politik mit den Menschen und für die Menschen. Eine Politik des gemeinsamen Brückenbauens, die Dialog und Teilhabe fördert und Menschen vom Rande in die Mitte der Gesellschaft bringt".

Landau "soziales Gewissen Österreichs"

Einen besonderen Dank richtete Tödtling-Musenbichler erneut an den bisherigen Caritas-Präsidenten Michael Landau. Dieser habe "in den letzten 10 Jahren als Caritas-Österreich-Präsident und in den ganzen Jahren seines Wirkens in der Caritas mit Hingabe und unermüdlichem Engagement für Menschen in Not nicht nur die Caritas stark geprägt hat, sondern auch das soziale Gewissen Österreichs ausmachte", betonte Tödtling-Musenbichler. Landau wird weiterhin an der Spitze der Caritas Europa gesamteuropäische Herausforderungen im Blick behalten.

Für die neue Caritas-Präsidentin ist klar, dass sie ihr Amt "in einer Zeit multipler Krisen im In- wie im Ausland" antrete. "Der Ausnahmezustand ist gefühlt unsere tägliche Realität", so die Steirerin. Die Caritas sei krisenerprobt, hielt sie fest. "Auch in Zukunft bleibt unser Auftrag als Caritas: Not sehen und handeln". Das werde die Arbeit der Hilfsorganisation auch weiterhin täglich prägen. "Unsere Gesellschaft steht vor wichtigen Weggabelungen. Gerade in einer Zeit der Polarisierung, der politischen Fragilität, in einer Zeit der Ängste und Sorgen vieler Menschen", so Tödtling-Musenbichler. "Wir möchten eine Gesellschaft mitgestalten, in der Solidarität und das Miteinander im Vordergrund stehen. Denn wir wollen eine gute Zukunft für alle Menschen."

Quelle: kathpress.at