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„Every 10 Minutes, a woman is killed. #NoExcuse.“

Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen Bild: Tumisu auf Pixabay

16 Tage gegen Gewalt: Schutz und Perspektiven für Frauen und Mädchen

Die Aktion 16 Tage gegen Gewalt an Frauen ist eine weltweit durchgeführte Kampagne, die jedes Jahr vom 25. November bis zum 10. Dezember stattfindet. Sie setzt ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und weist darauf hin, dass diese eine fundamentale Menschenrechtsverletzung darstellt. Der Aktionszeitraum beginnt am internationalen Gedenktag für Opfer von Gewalt an Frauen und endet am Tag der Menschenrechte.

Historische Wurzeln: Erinnerung an die Mirabal-Schwestern

Der Ursprung der Kampagne liegt im Gedenken an die Mirabal-Schwestern, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom Geheimdienst des diktatorischen Regimes ermordet wurden. Sie waren aktive Kämpferinnen gegen Unterdrückung und Gewalt. 1981 erklärten Feministinnen aus Lateinamerika und der Karibik diesen Tag zum Gedenktag, bevor die Vereinten Nationen ihn 1999 offiziell anerkannten. Seit 1991 wird die Kampagne „16 Days of Activism Against Gender Violence“ vom Center for Women's Global Leadership organisiert, mittlerweile mit Teilnehmern aus über 187 Ländern.

2024 steht die Kampagne unter dem Motto: Diese erschreckende Botschaft verdeutlicht die Dringlichkeit, Gewalt gegen Frauen weltweit zu bekämpfen.

Jugend Eine Welt: Hoffnung für Frauen und Mädchen

Eine Organisation, die im Rahmen der Kampagne besonders hervorsticht, ist das österreichische Hilfswerk Jugend Eine Welt. Es unterstützt weltweit Schutzzentren für Mädchen und Frauen, die Opfer von Gewalt, Missbrauch oder Ausbeutung wurden. Die Arbeit der Organisation basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz: Neben Schutz werden auch Bildung und berufliche Perspektiven angeboten, um den Betroffenen ein unabhängiges und würdevolles Leben zu ermöglichen.

„Jugend Eine Welt“ arbeitet eng mit lokalen Partnern zusammen, etwa in Indien, Sierra Leone, Benin und Ecuador. Zu den geförderten Projekten gehören:

Indien: Im „Girls Home“ in Hayathnagar finden Mädchen Schutz, die aus extremen Armutsverhältnissen oder von der Straße kommen. Neben einer sicheren Unterkunft erhalten sie Zugang zu Bildung und können handwerkliche Fähigkeiten wie Schneiderei oder Kunsthandwerk erlernen.

Sierra Leone: Das Don-Bosco-Zentrum „Fambul“ bietet Schutz für Frauen, die Gewalt und Missbrauch erlebt haben.

Benin: Im Laura-Vicuña-Heim finden junge Frauen, die als Haushaltshilfen ausgebeutet oder sexuell missbraucht wurden, Zuflucht. Unter der Leitung der Tiroler Don-Bosco-Schwester Hanni Denifl wird ihnen hier auch eine berufliche Perspektive geboten.

Ecuador: Die Fundacion Dorotea Carrion in Loja unterstützt Mädchen und Frauen mit Bildungsprogrammen und psychologischer Betreuung.

Erschreckende Zahlen und globale Bedeutung

Laut UN Women ist weltweit jede dritte Frau physischer, psychischer oder sexueller Gewalt ausgesetzt. Besonders alarmierend: Alle zehn Minuten stirbt eine Frau durch Gewalt – oft im häuslichen Umfeld und durch Partner oder Angehörige. Aktionen wie die Kampagne „Orange the World“, bei der Gebäude in orange erstrahlen, setzen weltweit sichtbare Zeichen gegen dieses Unrecht.

Österreichs Engagement: Klare Zeichen setzen. 

Auch in Österreich wird die Kampagne durch zahlreiche Aktionen begleitet: Gewaltschutzgipfel: Am 26. November findet der Gipfel „Gemeinsam gegen Gewalt“ statt, bei dem Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Gewaltschutzeinrichtungen Maßnahmen diskutieren.

Medienkampagnen: Auf Infoscreens und in Onlinemedien wird auf die Angebote von Gewaltschutzzentren, Frauenhelplines und der Polizei aufmerksam gemacht.
Kirchliche Initiativen: In vielen Diözesen finden Podiumsgespräche, Protestmärsche und Sensibilisierungsaktionen statt. Kirchen erstrahlen ebenfalls in orange.

Gemeinsam für eine gewaltfreie Zukunft

Die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“ ist ein Appell an Gesellschaft, Politik und Individuen, Gewalt gegen Frauen und Mädchen entschieden entgegenzutreten. Organisationen wie Jugend Eine Welt zeigen, wie konkrete Hilfe aussehen kann: Schutz, Bildung und Perspektiven sind essenziell, um betroffenen Frauen und Mädchen ein Leben in Würde zu ermöglichen.

Quellen: 16 Tage gegen Gewalt - Bundeskanzleramt Österreich und Jugend Eine Welt: Schutz und Perspektiven für Frauen und Mädchen / redigiert durch ÖA