Ein Mensch steht vor dem Richter. Nicht irgendein Mensch – Jesus. Nicht irgendein Richter – Pilatus, der römische Statthalter. Und nicht irgendein Urteil – es geht um Leben und Tod.
Die Anklage: Er soll sich selbst zum König gemacht haben. Die Hohepriester drängen auf ein Urteil. Doch Pilatus zögert. Zu viel steht auf dem Spiel. Seine Frau hat in der Nacht von einem Traum erzählt – ein warnender Schatten, ein inneres Beben. Er sieht keine Schuld in diesem Mann. Aber der Druck wächst. Die Menge tobt. Zwei Namen stehen zur Wahl: Jesus oder Barabbas.
Die Entscheidung kippt. Die Stimmen werden lauter – nicht für Gerechtigkeit, sondern für das, was ihnen eingegeben wurde. „Barabbas!“ schreien sie. Und: „Kreuzige ihn!“ für Jesus.
Pilatus gibt nach. Er wäscht seine Hände – ein Symbol der Ohnmacht und der Schuldabwehr. Doch das Wasser kann nicht reinwaschen, was nun unausweichlich ist: Das Urteil fällt. Die Unschuld verliert.
Ein Moment zum Innehalten:
Wo sprechen auch wir Urteile über andere, ohne zu hinterfragen?
Wo waschen wir unsere Hände – anstatt Verantwortung zu übernehmen?