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Verschiedene Arten der Rosenkränze Verschiedene Arten der Rosenkränze Bild: Hilmar J. Grutschnig, ÖA

Der Oktober gilt traditionell als Rosenkranzmonat. Für viele mag diese Gebetsform heute altmodisch wirken, doch sie birgt eine erstaunliche Aktualität. Papst Franziskus brachte es auf den Punkt: „Der Rosenkranz ist das Gebet, das mein Leben begleitet; das Gebet der Einfachen und der Heiligen; das Gebet meines Herzens.“

Die sich wiederholenden Gebete wirken zunächst schlicht, eröffnen aber gerade dadurch einen Raum für innere Ruhe und Einkehr. Sie helfen, den Alltag loszulassen und in einen Rhythmus zu finden, der Herz und Geist verbindet.
In einer Welt, die oft von Hektik und Lärm geprägt ist, kann der Rosenkranz ein Anker sein. Seine feste Struktur schenkt Halt, während die gleichmäßige Wiederholung den Geist beruhigt. Für Pilger ist er seit Jahrhunderten Wegbegleiter – die Schritte im Rhythmus des Gebets lassen Körper und Seele in Einklang kommen.
Auch für Menschen ohne kirchlichen Hintergrund kann die Praxis überraschend wohltuend sein: Die „Monotonie“ wird zur Meditation, die Gedanken ordnet und Raum für neue Perspektiven schafft.

Ursprünge und Bedeutung

Die Wurzeln des Rosenkranzgebets reichen bis ins frühe Mittelalter. In seiner heutigen Form entstand er im 15. Jahrhundert. Zum Rosenkranzmonat wurde der Oktober durch ein geschichtsträchtiges Ereignis: Am 7. Oktober 1571 siegten christliche Flotten in der Seeschlacht von Lepanto. Papst Pius V. führte den Erfolg auf das Rosenkranzgebet zurück und setzte das Fest „Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz“ ein. Noch heute wird der Rosenkranz weltweit auch als Gebet für Frieden und Versöhnung gebetet. Ein Beispiel dafür ist der „Rosenkranz-Sühnekreuzzug“, der seit 1947 Menschen aus über 130 Ländern verbindet.

Auch bei den Jungen beliebt

Interessanterweise erfreut sich der Rosenkranz auch unter jungen Menschen, etwa bei Rekrutinnen und Rekruten, zunehmender Beliebtheit. Oft wird er nicht unbedingt gebetet, sondern als sichtbares Zeichen der Verbundenheit mitgetragen. Viele hängen ihn im Auto an den Rückspiegel oder binden ihn um den Schaltknauf – vielleicht wie einen kleinen Schutzengel für unterwegs.

Der Rosenkranz ist mehr als eine Tradition. Er kann ein Weg sein, der uns inmitten des Alltags tieferes Vertrauen, Gelassenheit und Hoffnung schenkt.Er kann helfen, mitten im Alltag einen Moment der Stille zu finden, den Blick zu weiten und neue Kraft zu schöpfen.

Der Oktober lädt dazu ein, diesen alten Gebetsweg neu zu entdecken – und ob man ihn nun wirklich betet oder ihn einfach als Symbol mitnimmt: Er erinnert daran, dass wir nicht allein unterwegs sind.