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Internationale Konferenz junger Militärseelsorger in Linz

Ein Bericht von Christian Wagnsonner   
Freitag, 17. September 2010

Die Internationale Konferenz junger Militärseelsorger (International Young Chaplains Conference) – bereits die 19. Veranstaltung dieser Art – fand heuer in Österreich statt. Auf Einladung der Österreichischen Militärseelsorge trafen einander katholische, orthodoxe, protestantische und islamische Militärseelsorger aus 13 Staaten (Bosnien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Großbritannien, Kanada, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Schweden, der Schweiz, Ungarn und der Ukraine) in der Hiller-Kaserne in Linz-Ebelsberg zum gemeinsamen Austausch. Organisiert wurde die Konferenz von Militärkurat MMag. Stefan Gugerel von der katholischen und Militärkurat Mag. Michael Lattinger von der evangelischen Militärseelsorge in Kooperation mit dem Institut für Religion und Frieden, dessen Leiter Bischofsvikar Dr. Werner Freistetter ebenfalls an der Konferenz teilnahm. Thema war „Interkulturelle Kompetenz der Militärseelsorge – Unser Beitrag zu multinationalen Einsätzen“, aus Anlass des Internationalen Jahrs für die Annäherung der Kulturen.

Militärsenior DDr. Karl-Reinhart Trauner informierte die Teilnehmer über kulturelle Verschiedenheit in der österreichischen Armee während der Monarchie und heute. Österreich hat eine lange Tradition multikultureller und multireligiöser militärischer Verbände. Moussa Al-Hassan Diaw M.A. sprach über Islam und Gewalt, Oberst Dr. Franz Schuller, der Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kulturgüterschutz, betonte die große Bedeutung des militärischen Kulturgüterschutzes am Beispiel österreichischer Initiativen. Aktuelle Entwicklungen der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik waren das Thema des Vortrags von Dr. Gerhard Marchl vom Institut für Religion und Frieden. Auch Österreich beteiligt sich an den EU-Battlegroups, das sind hoch mobile und schnell verfügbare Verbände zur Krisenintervention. Wie Major Dr. Gottfried Jägersberger vom Österreichischen Bundesheer berichtete, absolvieren österreichische Soldaten, die in Auslandseinsätze gehen, auch im Bereich kultureller Kompetenz eine spezielle Ausbildung. Sie werden über Geschichte, Umgangsformen, kulturelle Besonderheiten der Bevölkerung im Einsatzraum informiert und für die Bedeutung des Respekts vor anderen Kulturen sensibilisiert.

Eine Exkursion führte die Teilnehmer nach Linz, wo sie am Fest Kreuzerhöhung an einer von Pro Oriente organisierten Vesper teilnahmen und für das Gelingen des ökumenischen Dialogs beteten. An der Heeresunteroffiziersakademie in Enns stellte Oberstleutnant Willibald Eckerstorfer Inhalte und Struktur der Unteroffiziersausbildung vor. Auf dem Truppenübungsplatz Seetaler Alpe wurde die Gruppe vom Kommandanten, Oberst Dieter Allesch, begrüßt und in die Funktion und Besonderheiten dieser militärischen Liegenschaft eingeführt. Weiters besuchten die Teilnehmer das Benediktinerkloster in Melk, das Schloss Artstetten wegen seines Bezugs zum 1. Weltkrieg sowie die Stiftskirche Dürnstein, wo sie sich zur gemeinsamen Vesper mit Militärgeneralvikar Dr. Franz Fahrner in Vertretung von Militärbischof Mag. Christian Werner und Militärsuperintendent Mag. Oskar Sakrausky versammelten. Die „20th International Young Chaplains Conference“ wird nächstes Jahr in Norwegen stattfinden.

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