Am 15. Mai 2024 versammelten sich Gläubige in der Kapelle des Schlosses Belvedere, um dem 69. Jahrestag der Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrags zu gedenken. Der Wiener Domdekan Prof. Rudolf Prokschi führte die "Messe für das Vaterland" an jenem historischen Ort, an dem vor fast sieben Jahrzehnten ein entscheidender Vertrag unterzeichnet wurde.
Ein Stück Auferstehung: Die Bedeutung des Staatsvertrags
In seiner Predigt hob Prokschi hervor, dass der Staatsvertrag für die damalige Generation wie "ein Stück Auferstehung" aus den Wirren des Krieges und der Nachkriegszeit war. Er betonte jedoch, dass Frieden kein Selbstläufer sei und weiterhin Einsatz und Gebet erfordere. Angesichts gegenwärtiger globaler Bedrohungen appellierte er an die Gläubigen, unablässig für den Frieden zu beten, insbesondere für Regionen wie die Ukraine und das Heilige Land.
Engagement und Gedenken: Eine Feierstunde im Belvedere
Nach dem Gottesdienst folgte eine Feierstunde im Marmorsaal des Belvedere, organisiert vom Rosenkranz Sühnekreuzzug (RSK). Anwesend waren neben Prokschi auch der VP-Europaabgeordnete Lukas Mandl und der Bezirksvorsteher des Ersten Wiener Gemeindebezirks Markus Figl.
In seiner Ansprache unterstrich Figl die Sehnsucht vieler Menschen nach Orientierung und Sicherheit in Zeiten zahlreicher Krisen. Er betonte die Wichtigkeit von Solidarität und Demut sowie die Bedeutung aufrichtiger Kommunikation in der Politik, wie sie bereits zur Unterzeichnung des Staatsvertrags geführt hatte.
Die Geschichte des Rosenkranz Sühnekreuzzugs
Der Rosenkranz Sühnekreuzzug (RSK) wurde 1947 gegründet und engagierte sich für die Freiheit Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg. Unter der Leitung von Pater Petrus Pavlicek wuchs die Bewegung rasch an und erreichte 1955 mit 500.000 Betenden einen Höhepunkt. Ihr Gebet für die Freiheit Österreichs fand schließlich im Staatsvertrag von 1955 seine Erfüllung.
Im Hinblick auf die Erlangung des Österreichischen Staatsvertrag 1955 sagte der damalige Bundeskanzler Julius Raab: "Wenn nicht so viel gebetet worden wäre, nicht so viele Hände in Österreich sich zum Gebet gefaltet hätten, so hätten wir es wohl nicht geschafft."
Quelle: kathpress / redigiert durch ÖA