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Divisionsgedenktag und Stalingradmesse 2009

Am 7. Februar 2009 zelebrierte der Dekanatspfarrer Militärsuperior Mag. Peter Papst mit den Kameraden der „Hoch- und Deutschmeister“ und ihren Freunden den Festgottesdienst in der Votivkirche, um der gefallenen und verstorbenen Divisions- und Deutschmeisterkameraden sowie aller verstorbenen Kameraden zu gedenken.
 
Ein Bericht von Militärsuperior Mag. Peter Papst
   
Die alte Wiener Garnisonskirche gab auch diesmal den geeigneten Rahmen für die äußerst gut besuchte Deutschmeistermesse ab, zu der zahlreiche Ehrengäste und Fahnentrupps erschienen waren.
 
Namentlich wurde zweier Kameraden besonders gedacht: dem langjährigen Dekanatspfarrer beim Armeekommando, Militärdekan i.R. Prälat Msgr. Josef Gaupmann, der am 11. Jänner 2009 im 84. Lebensjahr von Gott dem Herr zu sich gerufen wurde. Er war u. a. Kurat beim Kameradschaftsbund und betreute durch viele Jahre hindurch die Kameradschaft Stalingrad.
Weiters wurde des Kameraden Franz Jungwirth, zuletzt Ehrenbundesobmann der Kameradschaft Stalingrad, der am 27. Jänner 2009 im 86. Lebensjahr verstorben war, beim Hl. Messopfer gedacht.
 
In der Predigt nahm der Dekanatspfarrer Bezug auf die diesjährige  Botschaft zum Weltfriedenstag von Papst Benedikt XVI., die unter dem Thema „Die Armut bekämpfen, den Frieden schaffen“ steht. „Wir wollen in dieser Stunde ganz besonders auf die Fürsprache der Gottesmutter Maria das Geschenk des Friedens erflehen: für unsere Familien, für unsere Städte, für unsere Heimat und für die ganze Welt“, so Papst.
Im Verlauf der Kampfhandlungen kamen in Stalingrad und Umgebung etwa 1 Million Menschen, Zivilisten und Soldaten ums Leben. Wobei der Großteil von ihnen nicht durch Kampfhandlungen starb, sondern erfror, verhungerte und Krankheiten zum Opfer fiel.
Weiters wurde erwähnt, dass vier Divisionen der Deutschen Wehrmacht, die in Stalingrad kämpften, einen hohen Anteil an Österreichern hatten: die 44. Infanteriedivision, die 297. Infanteriedivision, die 100. Jägerdivision und die 24. Panzerdivision. Die Soldaten stammten vor allem aus Wien, Burgenland, Niederösterreich und der Steiermark. Nur etwa 1200 Soldaten aus dem Kessel von Stalingrad kehrten heim.
 
Der Dekanatspfarrer verwies weiters in seiner Predigt auf „Die Madonna von Stalingrad“; „Weihnachten im Kessel, wir kennen diese Begebenheit: der evangelische Pastor, Arzt und Künstler Dr. Reuber hatte sich hingesetzt und mit Holzkohle auf der Rückseite einer russischen Landkarte das Bild einer Frau gemalt, die unter ihrem schützenden Mantel ein Kind hält und dieses betrachtet. Liebevoll und sorgenvoll!“
Das Bild ist bekannt geworden als die Stalingradermadonna. Dr. Reuber schreibt in seinem Adventsbrief 1943 an seine Frau: „Schau in dem Kind das Erstgeborene einer neuen Menschheit an, das unter Schmerzen geboren, alle Dunkelheit und Traurigkeit überstrahlt. Es sei uns ein Sinnbild sieghaften zukunftsfrohen Lebens, das wir nach aller Todeserfahrung um so heißer und echter lieben wollen, ein Leben, das nur lebenswert ist, wenn es lichtstrahlend rein und liebeswarm ist“. Dr. Reuber hat die Kriegsgefangenschaft nicht überlebt.
 
Weiters erinnert uns auch an diese Zeit das österreichische Denkmal in Pestschanka. Die Inschrift der Bronzetafel vor dem Denkmal sagt uns: „Dieses Denkmal ist allen Opfern der Schlacht um Stalingrad 1942/43 gewidmet, es erinnert an die Leiden der hier gefallenen Soldaten und an die der Zivilbevölkerung. Für die hier Gefallenen und in Gefangenschaft Verstorbenen aus allen Ländern erbitten wir den ewigen Frieden in russischer Erde“.
 
Zum Abschluss seiner Predigt sagte der Dekanatspfarrer, „dem heutigen Evangelium entsprechend, wollen wir nicht nachlassen, unseren Heiland immer wieder zu suchen, wollen wir nicht der Versuchung der Mutlosigkeit und des Zweifels nachgeben, denn dann bleiben wir trotz der vielen Schwierigkeiten, denen wir im Leben begegnen, immer in ihm verankert, dann werden wir die Macht seiner Liebe und seines Erbarmens erfahren“.
 
Nach der feierlichen Kranzniederlegung mit dem Abspielen des „Kameraden“, des Totengedenken, den Gedenkworten des Bundesvorsitzenden Sektionschef i.R. Dr. Otto Gratschmayer und dem abschließenden Deutschmeisterregimentsmarsches ging es wie immer zum gemütlichen Beisammensein in das benachbarte Hotel Regina.