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29. Juli - Martha von Betanien: Von der Jüngerin Jesu zur Drachenbändigerin

29. Juli - Martha von Betanien: Von der Jüngerin Jesu zur Drachenbändigerin Foto: Hilmar J. Grutschnig / ÖA

Eine Frau von starkem Glauben

Martha von Betanien ist eine bedeutende Figur im Christentum. Bekannt als eine der ersten Jüngerinnen Jesu, ist sie eine zentrale Figur in mehreren Evangelien. Martha, die Schwester von Maria und Lazarus, lebte im Dorf Betanien, nahe Jerusalem. Sie wird in den Evangelien als fleißige und gewissenhafte Frau beschrieben, die Jesus mehrfach in ihrem Haus bewirtete.

Eine der bekanntesten Episoden mit Martha wird im Lukasevangelium geschildert: Während Martha sich um die Bewirtung Jesu kümmerte, saß ihre Schwester Maria zu Jesu Füßen und hörte ihm zu. Martha beschwerte sich bei Jesus, doch er wies sie darauf hin, dass Maria das Bessere gewählt habe, indem sie auf sein Wort hörte. Diese Geschichte hebt die Bedeutung des Hörens auf das Wort Gottes hervor und betont, dass spirituelle Nahrung genauso wichtig ist wie physische.

Das Glaubensbekenntnis der Martha

Eine weitere bedeutende Episode findet sich im Johannesevangelium. Nach dem Tod ihres Bruders Lazarus bat Martha Jesus um Hilfe. In diesem Moment legte sie ein starkes Glaubensbekenntnis ab: „Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll“ (Joh. 11, 27). Diese Worte sind eine Essenz des christlichen Glaubens und zeigen Marthas tiefes Vertrauen in Jesus und seine göttliche Macht.

Von Betanien nach Frankreich: Die Legende der Drachenbändigerin

Nach der Überlieferung wurden Martha, ihre Geschwister und andere Jünger während der Christenverfolgungen in ein steuerloses Boot gesetzt und landeten durch ein Wunder in Marseille. In der Provence lebte Martha über 30 Jahre und gründete ein Kloster.

Eine besonders faszinierende Legende erzählt, dass Martha in der Nähe von Tarascon den menschenfressenden Drachen Tarasque zähmte. Mit einem Kreuzzeichen und Weihwasser (oder Weihrauch) bändigte sie den Drachen und führte ihn an ihrem Gürtel nach Arles. Eine andere Version berichtet, dass Martha den Drachen in einer Höhle versteckte, um ihn vor den Bewohnern von Tarascon zu schützen, die ihn töten wollten. Diese Legenden entstanden, nachdem 1187 in Tarascon ein Leichnam entdeckt wurde, der als der von Martha identifiziert wurde. In der Kirche Sainte-Marthe werden bis heute ihre Reliquien gezeigt.

Marthas Vermächtnis und ihre Verehrung

Martha wurde oft als Urbild der fleißigen Hausfrau dargestellt, doch ihr Beitrag geht weit über diese Rolle hinaus. Meister Eckhart erkannte Marthas Vorzüge gegenüber ihrer Schwester Maria: Während Maria noch lernen musste, konnte Martha bereits handeln. Marthas Attributen - schlichtes Kleid, Kochlöffel, Weihwedel oder Weihwasserkessel, und ein Drache an einem Strick - spiegeln ihre Rolle als Patronin der Häuslichkeit und derjenigen, die sich um andere kümmern, wider. Sie ist die Schutzpatronin der Hausfrauen, Hausangestellten, Köchinnen, Gastwirte, Hoteliers, Bildhauer und Maler sowie der Sterbenden und wird gegen Blutfluss angerufen.

Marthas Gedenktage werden in verschiedenen christlichen Traditionen gefeiert, wobei der 29. Juli in der katholischen, evangelischen und anglikanischen Kirche am weitesten verbreitet ist.

Martha von Betanien bleibt eine inspirierende Figur, deren Glauben und Handeln auch heute noch Bedeutung haben. Ihr Leben und ihre Legenden erinnern uns daran, wie wichtig es ist, sowohl im Glauben stark zu sein als auch im Handeln zu überzeugen.

 

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Letzte Änderung am Dienstag, 30 Juli 2024 13:29