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Glocken in der Militärdiözese

Glocken in der Militärdiözese Bildquelle: Österreichisches Glockenarchiv

Die Mehrheit der Gotteshäuser, die zum Bereich des Militärordinariates bzw. zur Militärdiözese gehören, besitzt eine oder mehrere Glocken, sodass die Anzahl der Glocken mit etwa 30 Stück angegeben werden kann. Die Glocken sind meist kleiner bis mittlerer Größe. Ein Großteil davon wurde in der Erbauungszeit vieler Soldatenkirchen nach Gründung des Bundesheeres der Zweiten Republik in den späten 1950er sowie in den 1960er Jahren angeschafft und durchwegs von den österreichischen Nachkriegs-Glockengießereien hergestellt.

Eine relativ geringe Anzahl der Glocken stammt noch aus Soldaten- oder Lagerkirchen der Ersten Republik und der k. u. k. Monarchie. Einige Glocken oder Geläute wurden auch als Geschenk oder Spende von zivilen Pfarrgemeinden für die Verwendung in Soldatenkirchen zur Verfügung gestellt. Und auch aus aufgelassenen Kasernen wurden einzelne Glocken zu Glocken bzw. Geläuten in „aktiven“ Soldatenkirchen hinzugefügt.

In einigen Militärpfarren gab es aber in den letzten Jahren auch den erfreulichen Anlass einer Glockenweihe für neu angeschaffte Glocken, wie zum Beispiel erst im Jahr 2022 für die Soldatenkirche in der Grazer Belgier-Kaserne.

Eine Besonderheit unter den zum Militärordinariat bzw. zur Militärdiözese gehörenden Glocken ist das Geläute der St.-Georgs-Kathedrale, der Bischofskirche des Militärbischofs für Österreich an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt. Dieses Geläute besteht zwar „nur“ aus drei Glocken, stellt aber wegen zwei historischer Stücke und ob seines ausgezeichneten Klanges ein Denkmal ersten Ranges dar.

Die große Glocke („Große Maximilianische H-Glocke“) mit 3.850 kg und einem Durchmesser von 180 cm wurde im Jahr 1617 vom damaligen Innsbrucker Glockengießer Heinrich Reinhardt gegossen und blieb über die beiden             Weltkriege erhalten. Exzellente Gussausführung, reiche Verzierung und Inschriften sowie ihr einmaliger Klang zeichnen diese Glocke aus. Eine zweite Glocke („Kaiserglocke“) stammt aus der ehemaligen Wiener            Neustädter Glockengießerei Hilzer aus dem Jahr 1896 und ist mit 750 kg und       einem Durchmesser von 110 cm die größte noch erhaltene Glocke dieser Gießerei in Österreich. Zum Abschluss der Wiederaufbauarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Geläute im Jahr 1950 durch eine dritte Glocke („Georgsglocke“) mit 1.538 kg und einem Durchmesser von 136 cm aus der Wiener Glockengießerei Pfundner ergänzt.