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Friedenslicht aus Christkindl: Ein weltweites Symbol der Hoffnung

Das Friedenslicht Das Friedenslicht Bild: Myriams-Fotos auf Pixabay

Das Friedenslicht aus Betlehem, ein unverwechselbares Symbol der weihnachtlichen Botschaft von Frieden und Hoffnung, wurde am vergangenen Samstag mit einer ökumenischen Feier in der Wiener Votivkirche ausgesendet. Rund 1.500 Menschen nahmen an der Veranstaltung teil, bei der Pfadfindergruppen aus etwa 20 Ländern Europas und Amerikas das Licht erhielten, um es in ihre Heimatländer zu bringen. Aufgrund des Nahost-Konflikts wurde die Flamme dieses Jahr nicht wie üblich in Betlehem, sondern in der Wallfahrtskirche Christkindl in Oberösterreich entzündet.

Feier in der Wiener Votivkirche: Ökumenisches Miteinander

Die diesjährige Aussendungsfeier stand unter dem Motto "Der Gott der Hoffnung erfülle uns mit Friede und Freude". Die ökumenische Zeremonie wurde von Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Konfessionen gestaltet, darunter der katholische Pfarrer Franz Herz, der anglikanische Kanonikus Patrick Curran und die evangelische Pfarrerin Helene Lechner.

In einer berührenden Ansprache erinnerte Pfarrer Herz an die Kraft kleiner Gesten: "Der Frieden wächst im Kleinen und entzündet die Herzen." Dieser Gedanke begleitete die Übergabe des Friedenslichtes an die anwesenden Delegationen, die es in ihre Länder bringen, um es dort weiterzuverbreiten.

Ein Weihnachtsbrauch mit bewegter Geschichte

Die Tradition des Friedenslichtes aus Betlehem wurde 1986 vom ORF-Landesstudio Oberösterreich ins Leben gerufen. Die Idee: Ein Kind entzündet in der Geburtsgrotte Jesu eine Flamme, die als Symbol des Weihnachtsfriedens in die Welt getragen wird. In diesem Jahr musste die Flamme aufgrund der unsicheren Lage im Nahen Osten in Oberösterreich entzündet werden. Der neunjährige Matthias Secklehner aus Gschwandt übernahm diese ehrenvolle Aufgabe in der Wallfahrtskirche Christkindl, der Partnerstadt Betlehems.

Seit seinem Ursprung hat sich der Brauch weltweit verbreitet. Besonders die Pfadfinderbewegung, die das Friedenslicht von Land zu Land trägt, hat ihn zu einem globalen Symbol gemacht. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 wurde das Friedenslicht zu einem Zeichen der neuen Nachbarschaft in Osteuropa und leuchtete auch an symbolträchtigen Orten wie der Berliner Mauer und Ground Zero in New York.

Botschafter des Friedens: Die Rolle der Pfadfinder

Die Verteilung des Friedenslichtes erfolgt durch ein dichtes Netzwerk von Pfadfinderinnen und Pfadfindern sowie vielen anderen Organisationen, darunter die Feuerwehr, das Rote Kreuz und die Österreichischen Bundesbahnen. Während der Aussendungsfeier in Wien appellierte ORF-Moderator Günther Madlberger an die Delegationen, das Licht nicht nur physisch, sondern auch als geistiges Zeichen des Friedens weiterzugeben: "Wer das Licht trägt, wird zum Botschafter des Friedens."

Verteilung und Bedeutung weltweit

Das Friedenslicht wird bis Weihnachten an Millionen Menschen auf der ganzen Welt weitergegeben. In Österreich ist es ab dem Heiligen Abend auf Bahnhöfen, in Kirchen und bei Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz erhältlich. Die Verteilung wird in vielen Ländern von Feiern und Gottesdiensten begleitet. In der kommenden Woche wird es in einer nationalen TV-Show auf ORF 2 noch einmal gewürdigt.

Das Friedenslicht hat sich auch in politischen und religiösen Kreisen etabliert: Es wird jedes Jahr an den Bundespräsidenten, das Europaparlament in Straßburg sowie an zahlreiche Staatsoberhäupter und religiöse Würdenträger übergeben. Zu den Empfängern zählten bisher unter anderem Papst Franziskus, Papst Johannes Paul II., Michail Gorbatschow und Ursula von der Leyen.

Ein Licht, das Hoffnung gibt

Die Bedeutung des Friedenslichtes ist in einer Zeit zunehmender Konflikte aktueller denn je. Es steht für die Sehnsucht nach Frieden und verbindet Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen. Die nächste Aussendungsfeier findet am 6. Dezember 2025 in Linz statt. Bis dahin wird das Friedenslicht weiterhin seine Reise um die Welt fortsetzen – ein leuchtendes Zeichen der Hoffnung und der Solidarität in einer oft dunklen Welt.

Quelle: Kathpress, redigiert durch ÖA