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Der 8. März: Internationaler Frauentag

Der 8. März: Internationaler Frauentag Bild: Gerd Altmann auf Pixabay

Ein Tag des Kampfes und der Errungenschaften

Seit den gesellschaftlichen Umbrüchen der 1970er Jahre wird der Internationale Frauentag auch in Österreich am 8. März gefeiert. Doch der Kampf um Frauenrechte begann hierzulande lange davor. Ursprünge, Meilensteine und fortwährende Herausforderungen prägen diesen Tag.

Die Wurzeln des Internationalen Frauentags

Der Ursprung des Frauentags geht auf Arbeiterinnenproteste in den USA zurück. Bereits 1908 forderten Frauen dort bessere Arbeitsbedingungen und das Wahlrecht. Die Wahl des 8. März als Gedenktag wird häufig mit den Streiks von Textilarbeiterinnen in New York in Verbindung gebracht. Auch in Österreich schlossen sich Frauen frühzeitig den internationalen Bewegungen an. In der Ersten Republik wurde der Frauentag vor allem von sozialdemokratischen Frauenorganisationen genutzt, um politische Teilhabe und soziale Gerechtigkeit einzufordern.

Pionierinnen der Frauenbewegung in Österreich

Bereits 1848 beteiligten sich Frauen an revolutionären Protesten, organisierten politische Vereine und forderten Gleichberechtigung. Eine der ersten bedeutenden Akteurinnen war Karoline von Perin-Gradenstein, die sich für Bildung und politische Teilhabe von Frauen starkmachte. Im späten 19. Jahrhundert entstand eine vielfältige Frauenbewegung: Während bürgerliche Frauen insbesondere Bildungschancen einforderten, kämpften Arbeiterinnen für bessere Arbeitsbedingungen und gleiche Löhne.

Ein harter Kampf um das Frauenwahlrecht

Ein zentrales Anliegen der Frauenbewegung war die politische Partizipation. Während in Österreich 1907 das allgemeine Wahlrecht für Männer eingeführt wurde, blieben Frauen ausgeschlossen. Es dauerte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs, bis das Frauenwahlrecht 1918 mit der Gründung der Republik beschlossen wurde. Im Jahr 1919 konnten Frauen erstmals frei wählen und ins Parlament einziehen. Doch trotz dieses Erfolgs blieben Frauen in der Politik lange unterrepräsentiert.

Frauenrechte im Widerstand und im Wandel

Die Jahre des Austrofaschismus und der NS-Herrschaft brachten massive Rückschläge. Die politische Beteiligung von Frauen wurde unterbunden, ihre Rolle auf Mutterschaft und Haushaltsführung reduziert. Dennoch leisteten viele Frauen Widerstand gegen das Regime und kämpften im Untergrund für Demokratie und Menschenrechte. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg konnten Frauen wieder verstärkt politische und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen.

Die zweite Frauenbewegung: Reformen und neue Chancen

Die 1970er Jahre brachten entscheidende Reformen: 1975 wurde das Recht auf straffreien Schwangerschaftsabbruch in den ersten drei Monaten eingeführt. 1979 folgte das Gleichbehandlungsgesetz, das Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen vorschrieb. Auch die erste Frauenministerin Österreichs, Johanna Dohnal, setzte sich für weitergehende Frauenrechte ein und war eine Schüsselfigur der feministischen Politik.

Der Frauentag heute: Viel erreicht, viel zu tun

Trotz bedeutender Fortschritte bleiben Herausforderungen bestehen. Der Gender Pay Gap, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Gewalt gegen Frauen sind weiterhin drängende Themen. Der Internationale Frauentag dient daher nicht nur als Erinnerung an vergangene Errungenschaften, sondern auch als Mahnung, dass der Kampf für Gleichberechtigung weitergehen muss.

Der 8. März bleibt ein Symbol für Mut, Widerstand und Hoffnung – ein Tag, der die Vergangenheit ehrt und die Zukunft gestaltet.

Quelle und weitere Infos: 8. März – Der Internationale Frauentag - hdgö