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Die Heilige Barbara – Eine Märtyrerin mit großer Wirkung

Die Heilige Barbara Die Heilige Barbara Bild: feworave auf Pixabay

Am 4. Dezember begeht die Kirche den Gedenktag der hl. Barbara. Barbara von Nikomedia gehört bis heute zu den bekanntesten Heiligen der Kirche. Seit dem 7. Jahrhundert wird sie verehrt, später reihte man sie in den Kreis der 14 Nothelfer ein. Ihre Geschichte ist von Mut, Überzeugungskraft, dem Einstehen für den christlichen Glauben und Leid geprägt – und hat bis heute besondere Bedeutung, nicht zuletzt beim österreichischen Bundesheer.

Die Legende: Glaube gegen den Willen des Vaters
Laut Überlieferung lebte Barbara im 3. Jahrhundert in Nikomedia, dem heutigen Izmit. Ihr Vater, Dioskuros von Nikomedia, war ein wohlsituierter Kaufmann und hielt wenig vom christlichen Glauben. Um seine Tochter davon fernzuhalten, ließ er sie in einem Turm einsperren. Doch Barbara fand ihren eigenen Weg hin zum christlichen Glauben: Während einer Reise des Vaters ließ sie sich heimlich – gegen seinen Willen – taufen.

Als der Vater von ihrer Entscheidung erfuhr, kam es zum Bruch. Barbara flüchtete, versteckte sich in einem Felsspalt, wurde jedoch verraten. Grausame Folter und das Todesurteil folgten. Ihr eigener Vater soll die Enthauptung vollstreckt haben, und er wurde – so besagt es die Legende – unmittelbar danach vom Blitz getroffen.

Eine Heilige mit vielen Aufgaben
Barbara wird als Schutzpatronin gegen plötzlichen Tod, bei Gewitter und Feuergefahr angerufen. Ihre Patronate umfassen zahlreiche Handwerks- und Gefahrenberufe: Bergleute, Feuerwehrleute, Baumeister, Zimmerleute, Elektriker, Sprengmeister und viele mehr. Auch Mädchen und Gefangene stellten sich unter ihren Schutz.

Heiligenattribute
Die Darstellungen Barbaras greifen verschiedene Elemente ihrer Legende auf und verbinden sie mit den Hoffnungen jener, die sie anrufen:

Turm mit drei Fenstern – Erinnerung an ihren Glaubensmut und das Zeichen der Dreifaltigkeit.

Kelch und Hostie – Verweis auf die Erzählung, ein Engel habe ihr vor der Hinrichtung die Sterbesakramente gereicht.

Kanonenrohr – ein Attribut, das in späterer Zeit entstand. Artilleristen sahen in Barbara jene, deren Blitzschlag so „zielgenau“ traf, wie sie es sich für ihre Geschütze wünschten.

Fackel – Symbol für ihre Standhaftigkeit im Glauben.

Bergmannswerkzeuge – Erinnerung an den Felsspalt, der sich Barbara öffnete, und Grundlage ihrer Rolle als Schutzpatronin der Bergleute.

Diese Vielfalt an Symbolen zeigt, wie unterschiedlich Menschen im Laufe der Zeit mit Barbara und ihrer Geschichte in Beziehung traten, ihre Hilfe erbaten und sich unter ihren Schutz stellten.

Die Heilige Barbara beim Bundesheer
Besonders lebendig ist der Barbarakult im österreichischen Bundesheer, vor allem bei den Artilleristen. Für sie ist die Heilige Barbara Schutzpatronin. Jahr für Jahr werden rund um den 4. Dezember die Barbarafeiern begangen. Drei Anliegen stehen dabei im Zentrum: Dankbarkeit für ein unfallfreies Jahr an den Waffen, das Gedenken an verstorbene Kameraden und die Bitte um Schutz für die kommende Dienstzeit.

Neben den Artilleristen schließen sich auch Pioniere, Feuerwerker, die Kampfmittelbeseitigung, die Heeresflugabwehr sowie der Sprengdienst der Feuerwehren dieser Tradition an.

Tradition mit Geschichte: Das „Schlagen“ der Artilleristen
Der feierlichste Moment der Barbarafeier ist das sogenannte „Schlagen“ zu Stuck- oder Büchsenmeistern. Diese Zeremonie beginnt mit dem Einzug des Herolds, begleitet von Trommelwirbel. Dann erscheint die Heilige Barbara – dargestellt von einer Soldatin oder Heeresangestellten – mit Schwertträger und Stuckknechten.

Mit historischen Worten und festen Ritualen werden Soldaten, die ihre Ausbildung abgeschlossen haben, feierlich in den Stand der Artilleristen aufgenommen. Auch Ehrungen sowie Ernennungen zu „Büchsenmeistern honoris causa“ gehören dazu. Zum Abschluss überreichen die Kommandanten die Urkunden, und ein Schluck Rotwein darf traditionell nicht fehlen.

Eine Tradition, die fortlebt und weitergegeben wird
Die Barbarafeier ist heute weit mehr als ein dekoratives Ritual. Sie verbindet Soldatinnen und Soldaten über Generationen hinweg, schafft Identität und mahnt zu Sorgfalt und Kameradschaft. Die Heilige Barbara steht damit sinnbildlich für Verantwortung, Mut, Hilfe und Schutz – Werte, die im Soldatenalltag nichts an Bedeutung verloren haben.

Quellen:

Barbarafeier der Mistelbacher Artillerie in der Stadtpfarrkirche – Mistelbach an der Zaya im Weinviertel

BARBARA: Heilige Barbara - Bruck an der Leitha

Bundesheer - Aktuell - Barbarafeier beim Aufklärungs- und Artilleriebataillon 7

Joachim Schäfer: Artikel Barbara, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - https://www.heiligenlexikon.de/BiographienB/Barbara.htm

Barbaratag - Alles zum Fest der heiligen Barbara | Vivat! Magazin