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8. Dezember: Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria

8. Dezember: Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria Bild: Ted Erski auf Pixabay

Am 8. Dezember begeht die katholische Kirche eines ihrer bedeutendsten Hochfeste: Mariä Empfängnis. Dieses Datum liegt bewusst neun Monate vor dem Fest der Geburt Mariens am 8. September und erinnert an den Glauben, dass Maria vom ersten Augenblick ihres Daseins an frei von der Erbsünde war.

Oft wird dieser Festtag missverstanden: Er bezieht sich nicht auf die jungfräuliche Empfängnis Jesu, sondern auf die Überzeugung, dass Maria selbst bereits im Mutterleib ein einzigartiges Gnadengeschenk Gottes erhielt.

Die theologische Bedeutung

Das Lukasevangelium spricht Maria als „Begnadete“ an – ein Titel, der sich über die Jahrhunderte hinweg theologisch immer weiter entfaltet hat. Die Kirche sieht in Maria eine Frau, deren Beziehung zu Gott von Anfang an ungetrübt war – eine Erwählung, die sie zur Mutter Jesu vorbereitet.

Das Dogma von 1854

Papst Pius IX. erklärte die Lehre der unbefleckten Empfängnis 1854 feierlich zum Dogma. Die Kirche bekennt seitdem offiziell, dass Maria durch ein einzigartiges Gnadengeschenk Gottes im Hinblick auf die Erlösungstat Jesu Christi vor jedem Makel der Erbsünde bewahrt wurde.Dieses Dogma ist klar von der jungfräulichen Empfängnis Jesu zu unterscheiden, die auch andere christliche Konfessionen anerkennen.

Historische Entwicklung des Festes

Die Wurzeln des Festtages reichen weit zurück:

      8.–9. Jahrhundert: erste Feiern der Empfängnis Mariens

  1. Jahrhundert: Einführung als Fest der „Empfängnis der Gottesmutter durch Anna“

     1477: Papst Sixtus IV. etabliert das Hochfest am 8. Dezember

     1708: das Fest wird für die gesamte Kirche verbindlich

Johannes Duns Scotus prägte die bis heute gültige theologische Begründung, dass Maria „im Hinblick auf die Verdienste Christi“ vor der Erbschuld bewahrt wurde.

Ein Fest mit weltweiter Bedeutung

Mariä Empfängnis ist in vielen Ländern ein gesetzlicher Feiertag, darunter Österreich, Liechtenstein, Italien, Spanien, Portugal, Malta, Chile und Argentinien. In den orthodoxen Kirchen wird der Festtag am 9. Dezember begangen.

Mariä Empfängnis in Österreich: Ein historisch tief verwurzelter Feiertag

In Österreich reicht die Tradition des 8. Dezember bis in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurück. Nachdem Wien von der Fremdherrschaft verschont geblieben war, erklärte Kaiser Ferdinand III. Maria im Jahr 1647 zur Schutzpatronin Österreichs und legte Mariä Empfängnis als Feiertag fest.

Während der NS-Zeit abgeschafft, wurde der Tag nach einem breit getragenen Volksbegehren 1955 wieder als gesetzlicher Feiertag eingeführt – auch als Ausdruck des Dankes für die wiedererlangte Freiheit Österreichs.

Öffnung der Geschäfte seit 1995

Bis 1995 blieben Geschäfte am 8. Dezember geschlossen. Da jedoch viele Menschen an diesem Tag zum Einkaufen ins Ausland auswichen, wurde eine Gesetzesänderung vorgenommen. Seitdem dürfen Geschäfte an Mariä Empfängnis öffnen – und der 8. Dezember entwickelte sich zu einem der umsatzstärksten Tage der Adventzeit.

Feier des Hochfestes in der St. Georgs-Kathedrale

Auch die St. Georgs-Kathedrale in Wiener Neustadt begeht dieses Hochfest in besonderer Weise. Die feierliche Messe zu Mariä Empfängnis findet dort am 8. Dezember um 10:00 Uhr statt und bildet jährlich einen bedeutenden liturgischen Höhepunkt, der viele Gläubige zusammenführt.

Quellen: kathpress.at, https://www.katholisch.at/mariaeempfaengnis