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Pilgerreise der Militärpfarre NÖ 3

Ein Bericht von ADir RgR Erika Jungwirth
   
Unter der geistlichen Leitung von Militärdekan MMag Steiner begaben sich Pilger aus den Kasernen Allentsteig und Mistelbach von 16. bis 19. Juni auf eine Rundreise durch Südpolen. Zeitig in der Früh, noch etwas müde, aber doch voller Vorfreude, traf sich der Großteil der Teilnehmer – einige der Pilger stiegen in Allentsteig am Hauptplatz zu – vor der Soldatenkirche am Truppenübungsplatz Allentsteig, wo um 06:30 Uhr die Abfahrt in einem bequemen Reisebus erfolgte. Militärdekan MMag Steiner begrüßte alle Teilnehmer und lud zu einem gemeinsamen Gebet ein. Eine besondere Freude war, dass Pater Gabriel Reiterer aus dem Kloster Seckau in der Steiermark sich zu unserer Pilgerschar gesellte und wir somit eine doppelte geistliche Begleitung hatten.
 
Am Nachmittag war das erste Ziel der Pilgerreise, der bedeutendste Wallfahrtsort Polens –Tschenstochau – erreicht. Der Busfahrer brachte uns zuerst zum Hotel. Das Gepäck wurde ausgeladen, die Zimmer bezogen, man hatte Gelegenheit sich etwas frisch zu machen. Dies passierte alles ziemlich schnell, da jeder auf die Schwarze Madonna neugierig war. Und so saß die Gruppe bald wieder im Bus Richtung Jasna Gora. Dies ist der Berg auf dem sich das Paulinerkloster befindet. Hierher kommen jährlich Millionen von Gläubigen, um das berühmte Gnadenbild der Schwarzen Madonna zu sehen und zu verehren. So auch unsere Gruppe! Still, im Gebet versunken, wurde die Schwarze Madonna von uns allen bestaunt und gewiss hat der eine oder andere die Schwarze Madonna auch um Beistand und Hilfe gebeten. Um 17:00 Uhr durften wir in der Kapelle der Klosterkirche, in der sich die Ikone der Schwarzen Madonna befindet, eine Hl. Messe feiern. Dies war eine äußerst berührende und bewegende Stunde, da nicht nur eine deutsche Reisegruppe mit uns die Hl. Messe feierte, sondern die Klosterkirche gestopft voll mit Menschen war. Den Abschluss der Messe bildete das Lied „Schwarze Madonna“, das gemeinsam von allen gesungen wurde, zwar mit verschiedenen Texten – trotzdem wunderschön und Völker verbindend.
 
Leider verging die Zeit viel zu schnell und wir mussten wieder zurück ins Hotel, da um 19:00 Uhr das Abendessen auf uns wartete. Müde von der langen Busfahrt und von dem guten Essen gingen alle zeitig zu Bett. Wussten wir doch, dass der nächste Tag früh beginnen würde, da nach dem Frühstück um 07:00 Uhr, eine Besichtigung des Paulinerklosters geplant war. Dank einer äußerst liebenswürdigen Klosterschwester, von der unsere ganze Gruppe restlos begeistert war, genossen wir wirklich eine ausführliche Besichtigung. Um 11:00 Uhr war die Rosenkranzkapelle der Klosterkirche für uns reserviert, um dort eine Hl. Messe zu feiern.
 
Nach der Hl. Messe ging es mit dem Bus weiter Richtung Krakau, der zweitgrößten Stadt Polens. Militärdekan Steiner stimmte ein Gebet an, in dem wir den lieben Gott um Schutz für unsere Weiterreise baten. Nach einigen Stunden Fahrt und einer Kaffeepause war Krakau erreicht. Die Zimmerschlüssel wurden ausgefasst, die Zimmer bezogen und wer Lust und Laune hatte, konnte die Zeit bis zum Abendessen für einen kleinen Spaziergang nutzen. Müde durch das gute und reichliche Abendessen, müde auch durch die verschiedensten Eindrücke des Tages, all das Schöne, das wir gesehen und gehört hatten, zogen es die meisten Teilnehmer unserer Pilgergruppe vor, zeitig das Bett aufzusuchen.
 
Denn auch am dritten Tag unserer Reise war bereits im Morgengrauen Tagwache! Nach dem Frühstück führte uns unser Weg nach Wieliczka und zwar in das Salzbergwerk. Es ist das älteste erhaltene Salzbergwerk der Erde und wurde zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. In diesem Salzbergwerk hat es vor sehr langer Zeit 40 Kapellen gegeben. Man stelle sich das einmal vor! 10 davon sind heute noch erhalten und in einer dieser Kapellen durften wir eine Hl. Messe feiern.
 
Nach dem Vormittag im Salzbergwerk fuhren wir wieder nach Krakau zurück, wo wir schon von einer Reiseleiterin erwartet wurden. Wir spazierten durch die traumhaft schöne Altstadt Krakaus, die auch in die Liste der UNESCO aufgenommen wurde, auf den Wawel - die ehemalige Residenz der polnischen Könige. Auf dem Wawelhügel befindet sich auch die Kathedrale St. Stanislaus und Wenzel. Diese Kathedrale ist die Bischofskirche des Erzbistums Krakau und wurde natürlich auch von uns besichtigt. Weiter ging es, den Wawel hinab, auf den Marktplatz. Hier befinden sich die Tuchhallen und die berühmte Marienkirche mit dem Altar von Veit Stoß – der größte gotische Hochaltar.
Erschöpft, aber glücklich von dem wunderschönen Tag, und ein bisschen traurig, dass der vorletzte Tag unserer Reise schön langsam zu Ende ging, nahmen wir im Hotel unser Abendessen ein und verordneten uns selbst baldige Bettruhe.
 
Am letzten Tag der Wallfahrt war Kalwaria Zebrzydowska unser Ziel. Gegründet wurde Kalwaria Zebrzydowska von dem Krakauer Woiwoden Mikolaj Zebrzydowska. Im Jahre 1600 ließ er auf dem Berg Zarek eine kleine Hl. Kreuz Kirche nach dem Vorbild der Golgatha Kapelle zu Jerusalem bauen. Es wurden das Bernhardinskloster und eine Kirche errichtet. Später entstanden weitere von Jerusalem inspirierte Objekte. Einer der Berge wurde zu Golgota, ein anderer zum Ölberg und der Fluss zum Bach Cedron umbenannt. 40 Kapellen liegen malerisch auf den umliegenden Hügeln und im Cedron-Tal verstreut.  Eine imposante Anlage, die uns alle sehr beeindruckt hat. Das endgültig letzte Ziel unserer Reise war Wadowice, der Geburtsort von Papst Johannes Paul II. In der Basilika von Wadowice feierten wir eine Hl. Messe, wo auch etliche andere Pilger mit uns mitfeierten. Mir ist aufgefallen, dass die Kirchen in Polen gesteckt voll sind und etliche der Gläubigen die Hl. Messe kniend feiern. Die Leute, die keinen Platz mehr in der Kirche haben, feiern die Messe vor der Kirche mit. Die Türen stehen offen, dass man auch alles hören kann. Diese tiefe Gläubigkeit des polnischen Volkes hat mich und alle Mitreisenden tief berührt.
 
Hauptanziehungspunkt von Wadowice ist natürlich das Elternhaus von Karol Jozef Woitlyla, der hier am 18. Mai 1920 als drittes Kind von Karol Wojtla und Emilia Wojtylowa in einer äußerst bescheidenen Wohnung geboren wurde. Das Haus ist jetzt ein Museum. Wir haben das Haus und die Fenster der Wohnung nur von außen gesehen, da es gerade renoviert wird. Dafür haben wir in der Basilika das Taufbecken gesehen, wo der spätere Papst Johannes Paul II das Sakrament der Hl. Taufe empfangen hat. Der Besuch von Wadowice sowie die dort gefeierte Hl. Messe waren ein schöner Ausklang unserer Pilgerreise. Trotzdem waren wir alle traurig, dass die gemeinsame Zeit sich wieder dem Ende zu neigte. Doch die Erinnerungen bleiben! Es bleibt die Erinnerung an schöne, berührende, aber auch besinnliche Tage. Es bleibt die Erinnerung an gelebte Gemeinschaft, an Rücksichtnahme, an christliche Nächstenliebe, an gemeinsame Gebete.
 
Kurz bevor wir wieder unseren Ausgangspunkt Allentsteig erreichten, bedankten wir uns beim lieben Gott in einem letzten gemeinsamen Gebet für eine gesunde und glückliche Heimkehr. Gebete, angeregt durch MMag Steiner, sind keine lästige Pflicht, sondern reines Vergnügen! Er gibt die Freude weiter, die er an seiner Berufung hat. So soll es auch sein, dadurch kann man sagen: Die Kirche lebt!
Das ist auch ein Grund, dass alle Teilnehmer der Wallfahrt von der Reise überaus begeistert waren. Ich kann daher ruhigen Gewissens im Namen aller sagen: Groß lebt die Hoffnung in uns, dass sich unser geschätzter Militärdekan MMag. Steiner, ohne den dies alles nicht möglich gewesen wäre, bald wieder auf eine Pilgerreise mit uns begibt.