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Unsere Pfarre hat 20 Pfarrgemeinderäte, davon sind 4 Pensionistenvertreter.

Pfarrgemeinderat und Arbeitsgemeinschaft katholischer Soldaten sind in jeder Dienststelle/Einheit, somit sind sie die ersten Ansprechpartner unserer jungen Soldaten und unterstützen den Militärpfarrer in seiner seelsorglichen Tätigkeit.

Die Pfarrgemeinderadssitzungen werden gemeinsam mit der Militärpfarre Tirol 1 durchgeführt.

Ein Bericht von Johann Machowetz, Oberst
   
Generalaudienz bei Papst Benedikt XVI. am Mittwoch, 7. Februar 2007
 
Liebe Brüder und Schwestern!
 
Aus der Apostelgeschichte und den Paulusbriefen kennen wir die Eheleute Priszilla (oder kurz Priska) und Aquila, die in der Urkirche eine aktive und wichtige Rolle gespielt haben. Beide waren jüdischer Herkunft und haben wohl in Rom den Glauben an Christus angenommen. Der Apostel Paulus lernte sie in Korinth kennen und fand in ihrem Haus Aufnahme. In Ephesus führten Priszilla und Aquila Apollos, über den wir schon letzte Woche gesprochen haben, tiefer in den christlichen Glauben ein. Ihr Haus war ein Versammlungsort der Gläubigen von Ephesus für die Feier der Liturgie. Später machten sie ebenso in Rom ihr Heim zu einer „Hauskirche“. Im Römerbrief gibt Paulus uns ein schönes Zeugnis von ihrem Wirken, wenn er schreibt: „Grüßt Priska und Aquila, meine Mitarbeiter in Christus Jesus, die für mich ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt haben; nicht allein ich, sondern alle Gemeinden der Heiden sind ihnen dankbar“ (16, 3-4). An Priszilla und Aquila sehen wir, wie wichtig die Tätigkeit christlicher Eheleute ist. Sie zeigen uns, wie ein jedes Haus zu einer Kirche werden kann und das Familienleben seinen Mittelpunkt im Herrn finden soll. Wenn Ehe und Familie vom Glauben und von einer tiefen Spiritualität getragen sind, wird der Einsatz für Christus und für seinen mystischen Leib, die Kirche, etwas ganz Selbstverständliches.
 
Mit diesen Gedanken heiße ich gerne alle deutschsprachigen Pilger und Besucher willkommen und grüße insbesondere die Pfarrgemeinderäte und Journalisten aus Österreich. Das Vorbild von Priszilla und Aquila kann auch heute den Eheleuten und Familien helfen, Mitarbeiter Christi und seines Evangeliums zu sein, und so der Ausbreitung und dem Lebendigwerden der Kirche in unserer Zeit, der Weitergabe des Glaubens an die künftigen Generationen zu dienen. Der Herr schenke euch allen eine gute Zeit hier in Rom und viel Freude und Glaubenskraft, wenn ihr wieder nach Hause kommt.
 
Benedikt XVI. dankt den österreichischen Pfarrgemeinderäten
Aus Kathpress, Nr. 33 vom 7. Februar 2007: Delegation aus Österreich in Begleitung der Bischöfe Kapellari und Schwarz überreichte dem Papst bei der Generalaudienz "Apostelgeschichten der Gegenwart" - Aktion im Rahmen der Vorbereitung auf die Pfarrgemeinderatswahlen am 18. März und den Besuch Benedikt XVI. im September.
 
Vatikanstadt, 7.2.07 (KAP) Papst Benedikt XVI. hat den österreichischen Pfarrgemeinderäten für ihre Arbeit gedankt; eine Delegation von 50 Pfarrgemeinderatsmitgliedern aus den verschiedenen österreichischen Diözesen hatte in Begleitung der Diözesanbischöfe Egon Kapellari und Alois Schwarz am Mittwoch an der Generalaudienz des Papstes im Vatikan teilgenommen. Vier Pfarrgemeinderatsmitglieder - Gisela Baumgartner (Diözese Linz), Silvia Maria Frick (Diözese Feldkirch), Johann Machowetz (Militärdiözese), Karl-Heinz Weinrad (Erzdiözese Wien) - überreichten Benedikt XVI. eine Ausgabe der "Apostelgeschichten der Gegenwart", in der 656 österreichische Pfarren schildern, welche Herausforderungen und Erfolgserlebnisse in den letzten fünf Jahren in ihrem jeweiligen Seelsorgebereich zu verzeichnen waren. Benedikt XVI. blätterte interessiert in dem Kompendium, dankte den Pfarrgemeinderatsmitgliedern für ihre Mühe und wünschte ihnen alles Gute für ihren weiteren Einsatz. Die Bischöfe Kapellari und Schwarz und die vier Pfarrgemeinderatsmitglieder betonten in der Begegnung mit Benedikt XVI., wie sehr sich die österreichischen Katholiken auf den Papstbesuch zum 850-Jahr-Jubiläum von Mariazell im September freuen: "Willkommen in Mariazell".
 
Die "Apostelgeschichten der Gegenwart" entstand, als 656 der rund 3.000 österreichischen Pfarren der Einladung der Bischöfe folgten, auf den Spuren der biblischen Apostelgeschichte des Evangelisten Bilanz über die jetzt auslaufende fünfjährige Funktionsperiode der Pfarrgemeinderäte zu ziehen (am 18. März finden in ganz Österreich Neuwahlen für die Pfarrgemeinderäte statt). "Im Zentrum der Apostelgeschichte aus den Pfarrgemeinden steht, wie die Menschen in unserem Land ihren Glauben leben, was ihnen Freude macht und wie sie das pfarrliche Leben gestalten", so der Kärntner Bischof Alois Schwarz, der in der Österreichischen Bischofskonferenz für pastorale Fragen zuständig ist.
 
Die Begeisterung der Pfarrgemeinderäte für diese Aktion habe alle Erwartungen übertroffen. Die so entstandenen "Zeugnisse lebendiger Gemeinden" bilden jetzt die "Apostelgeschichten der Gegenwart". "Ich bin dankbar, dass es so viele Menschen in unserem Land gibt, die das Leben der Kirche mittragen, ihr ein Gesicht geben und das Evangelium konkret und anschaulich leben", betonte Bischof Schwarz.
 
44 Millionen ehrenamtliche Arbeitsstunden

Die herausragende Bedeutung der Pfarrgemeinderäte für das Leben der Kirche in Österreich betonte auch Wolfgang Müller, Referent für die Pfarrgemeinderäte in der Erzdiözese Salzburg (und Sprecher seiner Kollegen aus den anderen Diözesen) bei einer Begegnung in der österreichischen Nationalstiftung Santa Maria dell’Anima: "Der Pfarrgemeinderat ist das Rückgrat des ehrenamtlichen Engagements in unseren Pfarren." Jährlich würden die rund 30.000 gewählten Pfarrgemeinderatsmitglieder rund 4,4 Millionen ehrenamtliche Arbeitsstunden leisten, so Müller.
Hinter jedem Pfarrgemeinderatsmitglied stünden dann im Schnitt nochmals zehn weitere Frauen und Männer, die sich für das pfarrliche Leben engagieren. "Insgesamt sind das also rund 44 Millionen Stunden ehrenamtliche Arbeit, die jedes Jahr in den Pfarren geleistet wird", schätzt Müller. Gemeinden brauchen Pfarrgemeinderäte "Die Pfarrgemeinderäte sind eine Frucht des Konzils. Sie bringen in unsere Pfarren das ein, was ihnen von ihrer persönlichen Glaubenssituation her wichtig ist", erklärte auch Prälat Balthasar Sieberer. Er ist Leiter des Seelsorgeamts der Erzdiözese Salzburg und leitet die österreichweite Vorbereitungsgruppe für die Pfarrgemeinderatswahlen am 18. März 2007. "Die Pfarrgemeinderatswahlen sind wichtig, weil es darum geht, jemandem das Vertrauen auszusprechen, dass er sich gut für die Gemeinde einsetzt", so Sieberer.
 
Dies sei besonders in Pfarren, deren Pfarrer nicht im Ort lebt, von besonderer Bedeutung. Zugleich hätten die Pfarrgemeinderäte auch bewirkt, dass Priester und Laien einander auf gleicher Augenhöhe begegnen - mit dem Ziel, dass "Glaube, Hoffnung und Liebe im Mittelpunkt stehen". Insgesamt sind in Österreich derzeit 43.500 Frauen und Männer in den Pfarrgemeinderäten tätig. Rund 30.000 von ihnen werden bei den alle fünf Jahre stattfindenden Pfarrgemeinderatswahlen gewählt. Die anderen 13.000 setzen sich aus amtlichen Mitgliedern, wie Priestern, Diakonen und Pastoralassistenten sowie aus Personen zusammen, die für bestimmte Aufgaben delegiert werden (z.B. als Vertreter der Jugend). Fast 53 Prozent der Pfarrgemeinderatsmitglieder sind Frauen. Die ersten diözesanweiten Wahlen hatten 1969 in der Erzdiözese Salzburg statt gefunden. Seit 1987 werden die Pfarrgemeinderatswahlen in ganz Österreich am selben Tag durchgeführt.
 
Modell "Ein Priester pro Pfarre" überdenken

Am Dienstagabend war die Pfarrgemeinderatsdelegation gemeinsam mit österreichischen Journalisten zu einem Gespräch im Sekretariat des Päpstlichen Rates für die Laien. Bischof Josef Clemens, der Sekretär des Laienrates, betonte dabei, dass die Pfarre der Pulsschlag der Kirche sei: "Die Pfarrgemeinde ist der Ort, an dem Kirche lebt und erfahrbar wird." Clemens sprach weiter von notwendigen Veränderungen in den Pfarrstrukturen. Vor allem das Modell "Ein Priester pro Pfarre" müsse überdacht werden. "Der Priester für jede kleine Gemeinde ist einfach nicht durchzuhalten", meinte der Bischof. Eine Möglichkeit für die Zukunft sei die Bildung von "Zentren", in denen mehrere Priester gemeinsam wohnen, die sich gemeinsam um die Gläubigen sorgen und in denen es ein Miteinander verschiedener Dienste gibt, so Clemens. Zudem sei bei sinkender Anzahl der Gläubigen in solchen "Zentren" auch eine ausreichende Zahl von Gläubigen vorhanden, die das Gemeindeleben tragen können, ohne dass immer auf die Gleichen zurückgegriffen werden müsse. "Wir müssen in der kirchlichen Struktur einen Gang zurück schalten. Das heißt aber nicht, dass kirchliches Leben ärmer wird, sondern es wird anders", betonte der Sekretär des Laienrates. Das Schlüsselwort im Zusammenhang mit der Arbeit in einer Pfarrgemeinde liegt für Bischof Clemens in einer grundlegenden "Dienstbereitschaft".
 
"Wenn ich mich in einer Pfarre engagiere, möchte ich, dass das Wort Gottes weitergegeben und Eucharistie gefeiert wird", sagte der Laienrats-Sekretär. In dieser grundlegenden Dienstbereitschaft liege die Verbindung zwischen den Laien und Priestern. Man sollte "nicht von den Rechten oder der Aufteilung der Aufgaben her" denken, sondern von der Frage, wie man einen Beitrag für die Gemeinschaft der Glaubenden leisten kann, meinte Clemens.
Glauben im eigenen Umfeld leben Es stimme ihn positiv nachdenklich, so Clemens, wenn er sehe, in welch großem Ausmaß sich Laien neben ihrer Familie und ihrem Beruf für die Kirche engagieren. Der Päpstliche Laienrat wolle mit allen Kräften dieses Engagement unterstützen und mithelfen, dass die Laien auch nach außen wirken. Deshalb sei es besonders wichtig, dass Christen den Glauben in ihrem eigenen Umfeld leben: "Wir wollen, dass christliches Leben anziehend wirkt, dass man interessiert fragt "Warum lebst du so?’"
 
Unter dem Motto: "Lebensräume gestalten - Glaubensräume öffnen" wurde eine Zusammenstellung der "Apostelgeschichte" mit 656 Beiträgen, gebunden in vier Bänden von vier Pfarrgemeinderatsvertretern der zehn Österreichischen Diözesen, im Beisein vom Steirischen Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari und des Kärntner Diözesanbischofes Dr. Alois Schwarz, am 7. Februar dem Heilige Vater, Papst Benedikt XVI, im Rahmen einer Generalaudienz, übergeben. Sowohl aufgrund der bevorstehenden Pfarrgemeinderatswahlen am 18. März, als auch wegen des kommenden Besuches von Papst Benedikt XVI am 8. September in Mariazell, diente die Einladung an die Pfarrgemeinderäte Österreichs, im Rückblick auf die letzten fünf Jahre ihrer "Amtsperiode" sozusagen eine Apostelgeschichte über ihre Erfahrungen niederzuschreiben, woran sich insgesamt 656 Pfarren mit ihren Beiträgen daran beteiligt haben.
 
Die gesamte Pfarrgemeinderatsdelegation umfasste 47 Pfarrgemeinderäte, wovon vier ausgewählt wurden, dem Heiligen Vater die gesammelten Texte und Briefe im Rahmen der Generalaudienz am 7. Februar überreichen zu dürfen. Diese persönliche Begegnung mit Papst Benedikt XVI zeichnete sich nicht nur durch sein spürbar starkes Interesse beim Durchblättern und Lesen in einigen der vier Bände aus, sondern vielmehr durch seine uns unendlich lang erscheinende Zeit die er unserer persönlichen Begegnung im angeregten Gespräch widmete. Die beiden uns begleitenden Bischöfe stellten uns vor, berichteten über unsere Arbeit und merkten einige Erklärungen zu unserer "Apostelgeschichte" an. Der Heilige Vater unterhielt sich sehr angeregt mit uns, erkundigte sich nach unserer Pfarrgemeinderatsarbeit, bedankte sich für die Mühe unserer "Apostelgeschichte", wünschte uns weiterhin viel Erfolg bei unserer Arbeit und verabschiedete sich mit vier Rosenkränzen an unsere Übergabedelegation.
 
Diese direkte und persönliche Begegnung mit dem Kirchenoberhaupt der römisch katholischen Kirche erhöht nicht nur den normalen Pulsschlag, sondern bedeutet wohl das höchste Glück und zugleich die höchste Auszeichnung und Belohnung im Leben eines einfachen Pfarrgemeinderates.
 

"Sie waren ein Herz und eine Seele" (Apg 4, 32)
Meditationsanstoß zur Begegnung mit der Delegation der Pfarrgemeinderäte aus den österreichischen Diözesen "Lebensräume gestalten - Glaubensräume öffnen"
Palazzo San Calisto; 6. Februar 2007, 17.00 Uhr
 
Liebe Mitbrüder im priesterlichen und bischöflichen Amt!
Liebe Schwestern und Brüder!
 
Ich freue mich und danke Ihnen sehr, dass Sie als engagierte Glieder vieler Pfar-reien aus ganz Österreich den Päpstlichen Rat für die Laien während ihrer kurzen Romreise (5.- 8.Februar 2007) zu einem Gespräch aufsuchen. Auch im Namen unseres Präsidenten Erzbischof Stanisław Ryłko heiße ich Sie alle herzlich willkommen!
 
Der Päpstliche Rat für die Laien ist Ihr Zuhause, wenn auch die Pfarrgemeinderäte innerhalb der Kompetenzverteilung der Römischen Kurie der Kongregation für den Klerus zugeordnet sind. Wir danken Ihnen für Ihr Engagement in den Pfarreien Österreichs, zumal da wir wissen, was es bedeutet, neben der Familie und dem Beruf sich für die Pfarrei - gerade im gegenwärtigen gesellschaftlichen Gegenwind - einzusetzen.
 
Bei einem ersten Nachdenken über Ihr Motto „Lebensräume gestalten - Glaubensräume öffnen“ und dem Projekt „Apostelgeschichte der Gegenwart“ kam mir der Begriff des „Miteinander“ in den Sinn, der mich wiederum an das Gemeindeleben der ersten Christen erinnerte, wie es eben in der Apostelgeschichte geschildert wird. Ich dachte spontan an ein Begriffspaar, mit dem über das Miteinander der jungen Glaubensgemeinde gesagt wird: „Sie waren ein Herz und eine Seele“ (Apg 4, 32). 
 
Dieses tiefe Miteinander der ersten Gemeinden des Ursprungs vermittelt uns aufgrund seiner Nähe zum Ereignis der Menschwerdung Jesu Christi und der Geistsendung zweifellos ein besonderes Richtmaß für unser eigenes Tun, für unser eigenes Leben als Christen in der Gemeinschaft der Kirche; es fordert auch heute uns heraus, es kann uns begeistern und unser heutiges Miteinander erneuern.
 
Kardinal Ratzinger spricht von der Apostelgeschichte des Hl. Lukas als einer „ersten Ekklesiologie“, einer ersten Lehre über die Kirche, die Maßstäbe für jedes zukünftige Verstehen der Kirche umschreibt.  Ich fragte mich daher nach den „Wurzeln“ dieses Miteinanders, nach den tiefen „Gründen“ und den „Quellen“, aus denen sich diese so tiefe Verbundenheit der ersten Christengemeinde speist.
 
Das Begriffspaar aus der Apostelgeschichte „Sie waren ein Herz und eine Seele“ (Apg 4, 32) steht in der Mitte von drei zusammenfassende Beschreibungen des Lebens der Urgemeinde. Ein erstes Summarium finden wir in Apg 2, 42-47, ein zweites in Apg 4, 32-37 und ein drittes in Apg 5, 12-16.
 
Ich beziehe mich in meinen Überlegungen lediglich auf die beiden ersten Berichte, da der dritte Bericht bereits genannte Zusammenhänge bekräftigt und sich vor allem auf die «Zeichen und Wunder» der Apostel bezieht.

1) Die „κοινονια“ als Identitätsmerkmal der ersten Christengemeinde
Die erste Zusammenfassung des gemeinsamen Lebens der Gläubigen erfolgt unmittelbar auf den Bericht des Pfingstereignis, bzw. auf die Predigt des Petrus. Diese neue Gemeinschaft ist damit als eine direkte Folge der Ausgießung des Hl. Geistes anzusehen.
 
Wir stehen damit vor einer Art „Kettenreaktion“: Die Ausgießung des Hl. Geistes am Pfingstfest → Die Predigt des Petrus → Zahlreiche Bekehrungen → Die Gemeinschaft der ersten Glaubenden.
 
Es heißt in Apg 2, 42-47: „(42) Sie verharrten aber bei der Lehre der Apostel und bei der Gemeinschaft, dem Brechen des Brotes und den Gebeten … (44) Al-le die Gläubigen aber waren beisammen und hatten alles gemeinsam. (45) Und die Besitztümer und die Vermögenswerte verkauften sie und verteilten sie an alle, je nachdem einer Bedarf hatte. (46) Täglich verharrten sie einmütig im Tempel, in den (einzelnen) Häusern aber brachten sie (das) Brot; sie nahmen Nahrung zu sich mit Jubel und in Lauterkeit des Herzens; (47) sie lobten Gott und hatten Gunst bei all dem Volk. Der Herr aber fügten die Geretteten täglich hinzu zur Gemeinschaft.“
 
Diese Verse der Apostelgeschichte legen die bestimmenden Elemente einer eher „von außen“ betrachteten Lebensbeschreibung der Neubekehrten vor, die in der Öffentlichkeit der Stadt Jerusalem nicht verborgen bleiben konnten. Auffällig ist die Betonung der Beharrlichkeit und Regelmäßigkeit ihres Tun (VV 42+46), die die Tiefe ihrer Gemeinsamkeiten offen legt. Papst Benedikt spricht hier von einer Art „Definition der Kirche“.
 
Wir erfahren, dass die Getauften einer nach der Taufe zu leistenden Unterweisung in der «Lehre der Apostel» bedürfen, d.h. eine Erklärung der Schrift im Licht des Christusereignisses, der Integration in die (brüderliche) «Gemein-schaft», der Einübung ins gemeinschaftliche Leben. Diese «Gemeinschaft» besteht im Einklang des Denkens  und in der Sorge für die Notleidenden, die bis zur Gütergemeinschaft geht. Kurz gesagt: Sie ist eine Gemeinschaft wahrer αγαπή - Bruderliebe.
 
Die κοινονια wird weiter charakterisiert durch das (gemeinsame) Brotbrechen, die gemeinsamen Mahlzeiten (gemeint sind das Sättigungsmahl und die Feier der Eucharistie) und die (gemeinsamen) «Gebete». Zu beachten ist ihre «Einmütigkeit» („ομοθυμαδον“). Täglich verharrte die gesamte Gemeinschaft der Gläubigen «einmütig» im Tempel, zum Gebet und zur öffentlichen Lehre der Apostel und hatte alles gemeinsam. Diese einmütige, frohe und lautere Gemeinschaft der Gläubigen und ihr Gotteslob verschafft ihr großes Ansehen, hat Vorbildcharakter und eine ausgeprägte („anziehende“) missionarische Wirkung.
 
Die «Einmütigkeit» der jungen Gemeinde wird zu einem Glaubwürdigkeitskriterium der verkündeten Botschaft ganz im Sinne der antiken Lebensregel „Verba docent, exempla trahunt“, die dem römischen Dichters Horaz (66 - 8 vor Chr.) zugeschrieben wird. Die junge Christengemeinde kannte jedoch den bei Horaz durchschimmernden Gegensatz von „verba“ (Worte) und „exempla“ (Beispiele) nicht, da sie dem lebendigen Wort als dem unüberbietbaren Beispiel Folge leisteten. Denken wir an ein Wort des Hl. Petrus aus dem Johannesevangelium (Joh 6, 68), das in der Übersetzung der Neo-Vulgata lautet: „Domine, ad quem ibimus? Verba vitae aeternae habes“(„Herr, zu wem sollen wir weggehen? Du hast Worte ewigen Lebens“) und an eine Antwort Jesu im gleichen Evangelium (Joh 13, 15): „Exemplum enim dedi vobis, ut, quemadmodum ego feci vobis, et vos faciatis“ („Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr tut, wie ich euch getan habe“).
 
Kardinal Ratzinger stellt sich der Frage, wo die Quellen dieser Einheit liegen. Dazu sagt er: „Diese Versammlung verharrt einmütig im Gebet und empfängt so vom Herrn her ihre Einheit. Ihr wesentliches Tun ist die Zuwendung zum lebendigen Gott - das Offenwerden für seinen Willen.“  Ihre Einheit ist ein Geschenk Gottes! Weiter sagt der Kardinal: „Das Beten der Kirche findet seine Mitte im «Brotbrechen» - Eucharistie zeigt sich nun als Herz des kirchlichen Lebens.“  Der Höhepunkt der Hinwendung geschieht in der Feier der Eucharistie.
 
Wie wächst diese «Einmütigkeit», bzw. wie vertieft sich diese Einheit? Nach Kardinal Ratzinger kommt die Einheit „aus der Gemeinschaft mit den Aposteln und aus der Hinwendung zum lebendigen Gott im Gebet. Aber was Gemeinschaft mit den Aposteln bedeutet, ist nun präzisiert als «beharrliches Bleiben in der Lehre der Apostel». Die Einheit hat also einen Inhalt, der sich in einer Lehre ausdrückt. Die Lehre der Apostel ist die konkrete Weise ihrer bleibenden Anwesenheit in der Kirche. Kraft dieser Lehre verbleiben auch die künftigen Generationen nach dem Tod der Apostel in der Einheit mit Ihnen und bilden so dieselbe eine und apostolische Kirche.“
 
Damit sind folgende konstitutive Elemente des Gemeindelebens deutlich geworden: (1.) Die Lehre der Apostel, (2.) die Gemeinschaft, (3). das Brotbrechen, und (4.) das Gebet.
 
Kardinal Ratzinger erläutert diese vier Wesensbegriffe der Urkirche: „Festhalten an der Lehre der Apostel … Festhalten an der Gemeinschaft, am Brotbrechen und an den Gebeten. Man könnte sagen, dass Wort und Sakrament hier als die beiden Grundpfeiler des lebendigen Bauens der Kirche erscheinen. Aber man muss hinzufügen, dass dieses Wort an eine institutionelle Gestalt und an die personale Verantwortung der Zeugen gebunden ist; man muss ferner hinzufügen, dass die Bezeichnung des Sakraments mit dem Wort Brotbrechen den sozialen Anspruch der Eucharistie ausdrückt, die nicht ein isolierter gottesdienstlicher Akt, sondern eine Existenzweise ist: das Leben im Teilen, in der Gemeinschaft mit dem sich selbst verschenkenden Christus.“  Mir erscheint wichtig, die genannten Elemente der „institutionelle Gestalt“ und der „personalen Verantwortung der Zeugen“ nicht zu übersehen. Auf die weiteren Fragen kommen wir noch zurück.
 
Zum zentralen Begriff der „κοινονια“ führt der Kardinal aus: „Dieses Wort steht zwischen den beiden Begriffen «Lehre» und «Brotbrechen» (Eucharistie); es scheint in gewisser Hinsicht beides miteinander zu verbinden, eine Art Brücke zwischen beiden zu sein. Ferner können wir hinzufügen, dass Lukas die vier vorkommenden Begriffe in zwei Wortpaaren vorstellt: «Lehre und Kommuni-on», «Brotbrechen und Gebete». Kommunion ist also mit «apostolischer Lehre» verknüpft, bildet mit ihr sozusagen eine geschlossene Einheit und ist damit auch in gewisser Hinsicht vom Brotbrechen (Eucharistie) abgehoben, jedenfalls über den gottesdienstlichen Vorgang hinausreichend dargestellt und wesentlich auf das grundlegende Faktum der beständig festgehaltenen Überlieferung und ihrer kirchlichen Gestalt gegründet.“
 
2) Die αγαπή als Lebensprinzip der ersten Christengemeinde
Der von mir ausgewählte Doppelbegriff «ein Herz und eine Seele» («καρδία και ψυχη μια») befindet sich im zweiten Summarium der Apostelgeschichte und besagt eine theologische und existenzielle Vertiefung der bereits erörterten «Einmütigkeit» der Urgemeinde.
 
Hier werden die vom Hl. Geist gewirkten (vgl. Apg 4, 31 b) inneren Grundlagen, das innere Lebensprinzip der jungen Gemeinschaft und zwei unmittelbare Folgen nach außen geschildert: die Gütergemeinschaft der Gläubigen und das kraftvolle Zeugnis der Apostel über die Auferstehung Jesu. All ihr gemeinsames Tun ist von der Gnade Gottes getragen und geleitet.
 
Es heißt in Apg 4, 32-37: „(32) Der Menge aber der Gläubiggewordenen war (ein) Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, etwas von seinem Vermögen sei privat, vielmehr war ihnen alles gemeinsam. (33) Und mit großer Kraft erstatteten die Apostel Zeugnis von der Auferstehung des Herrn Jesus, große Gnade war auf ihnen allen. (34) Denn es war auch kein Notleidender unter ihnen; alle nämlich, die Besitzer von Grundstücken oder Häusern waren, verkauften (sie und) brachten die Erlöse der veräußerten (Objekte) (35) und legten (sie) den Apostel zu Füßen. Es wurde aber jedem ausgeteilt, je nachdem einer Bedarf hatte.“ 
 
~ Die Gemeinde lebt in der Liebe zu Gott
Das Begriffspaar «ein Herz und eine Seele» nimmt einen biblischen Doppelaus-druck aus dem Buche Deuteronomium  auf, wo über Israel gesagt wird, dass «sie das Volk ist, das den Herrn, seinen Gott, mit seinem ganzen Herzen und ganzer Seele liebt» (Deut 13, 4).  Damit wird mit dem Doppelbegriff «ein Herz und eine Seele» an das im Schema täglich rezitierte Hauptgebot der Gottesliebe («mit Herz und Seele») erinnert, dessen drittes Element («Kraft») in V 33 eben-so vorkommt. Die Liebe zu Gott ist das Hauptgebot und das Unterscheidungsmerkmal des auserwählten Volkes!
 
Damit ist in der Gemeinde Jesu auch die Verheißung Jahwes für Israel aus dem gleichen Buch Deuteronomium (Deut 15, 4) erfüllt. Dort heißt es: „Freilich wird es bei dir keinen Armen geben; denn Jahwe wird dich reichlich segnen in dem Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir zum Erbanteil geben wird, dass du es besitzest.“ Diese messianische Erfüllung wird durch den Verkauf von Privatbesitz ermöglicht, womit eine wichtige „soziale Barriere“ aufgehoben wird. Auch dazu später noch ein Wort.
 
~Die Gemeinde lebt die Verknüpfung von Gottes- und Nächstenliebe
Das Doppelwort «ein Herz und eine Seele» der Apostelgeschichte spiegelt aber ebenso die Neuheit des christlichen Glaubens wieder, da es von der gelebten Wirklichkeit des neuen Gebotes zeugt. Die Gemeinde lebt konkret die Verknüpfung von Gottes- und Nächstenliebe. Die κοινονια-Gemeinde ist in diesem Sinne die Gemeinde der Einheit von horizontaler und vertikaler Dimension, sie ist wahrlich die Gemeinschaft des Neuen Gebotes Jesu.
 
Es ist eine wunderbare Fügung, dass der Hl. Vater als erstes lehramtliches Dokument die Enzyklika „Deus caritas est“  (25. 12. 2005) veröffentlicht hat, die uns wichtige Elemente für die Vertiefung unserer Überlegungen bietet.
 
Der Hl. Vater schreibt dort: „Mit der Zentralität der Liebe hat der christliche Glaube aufgenommen, was innere Mitte von Israels Glauben war und dieser Mitte zugleich eine neue Tiefe und Weite gegeben. Denn der gläubige Israelit betet jeden Tag die Worte aus dem Buch Deuteronomium, in denen er das Zent-rum seiner Existenz zusammengefasst weiß: Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft“ (Deut 6, 4-5). Jesus hat dieses Gebot der Gottesliebe mit demjenigen der Nächstenliebe aus dem Buch Levitikus: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Lev 19, 18) zu einem einzigen Auftrag zusammengeschlossen (vgl. Mk 12, 29-31). Die Liebe ist da-durch, dass Gott uns zuerst geliebt hat (vgl. 1Joh 4, 10), nicht mehr nur ein „Gebot“, sondern Antwort auf das Geschenk des Geliebtseins, mit dem Gott uns entgegengeht.“
 
Papst Benedikt XVI. führt über dieses Verhältnis weiter aus: „Gottes- und Nächstenliebe sind untrennbar: Es ist nur ein Gebot. Beides aber lebt von der uns zuvorkommenden Liebe Gottes, der uns zuerst geliebt hat. So ist es nicht mehr „Gebot“ von außen her, das uns Unmögliches vorschreibt, sondern geschenkte Erfahrung der Liebe von innen her, die ihrem Wesen nach sich weiter mitteilen muss. Liebe wächst durch Liebe. Sie ist «göttlich», weil sie von Gott kommt und uns mit Gott eint, uns in diesem Einigungsprozess zu einem Wir macht, das unsere Trennungen überwindet und uns eins werden lässt, so dass am Ende «Gott alles in allem» ist (vgl. 1 Kor 15, 28).“
 
Der Hl. Vater spricht von der „unlöslichen Verschränkung“ von Gottes und Nächstenliebe: „Beide gehören so zusammen, dass die Behauptung der Gottes-liebe zur Lüge wird, wenn der Mensch sich dem Nächsten verschließt oder gar ihn hasst.“  All dies ist in der Gemeinde Jesu erfüllt, sodass sie wirklich ein «Herz und eine Seele» geworden ist. Diese ihre Erfahrung und ihr Zeugnis sind «ansteckend», wie wir in den Berichten der Apostelgeschichte erfahren.
 
~ Die Gemeinde ist das eschatologische Volk Gottes
Für Lukas ist die Gemeinde das eschatologische Volk Gottes. Es geht ihm um eine ekklesiale Wirklichkeit, in der gemäß der Verschränkung von Gottes- und Nächstenliebe und ihrer konkreten Vermittlung im «Volk Gottes» jeder freiwillig auf seinen persönlichen Besitz zugunsten der Glaubensgemeinschaft und je-des bedürftigen Bruders verzichtet.
 
Die Gemeinde in Jerusalem engagierte sich mit großer Kraft (vgl. Deut 6, 5) für die Realisierung des eschatologischen Israel (vgl. Deut 15, 4). Die Gütergemeinschaft war daher nicht so sehr asketisch motiviert, sondern war konkreter Aus-druck der eschatologischen Freude über das endgültige Gelingen des einmütigen Gottesvolkes. Eine wahrhaft neue Zeit ist angebrochen! Für Lukas erfüllen sich aber nicht nur die biblischen Verheißungen, sondern ebenso die lang gehegten Hoffnungen der Völker auf ein gleiches Miteinander und Füreinander aller Menschen.
 
Ich möchte im Folgenden einige Elemente darstellen, die aus dieser Neubestimmung des Volkes Gottes resultieren. Ich denke an die bereits erwähnte Gütergemeinschaft, die bedingungslose Zulassung der Heiden zur εκκλήσια und die brüderliche Hilfe gegenüber jedem Bedürftigen.
 
~ Die Gütergemeinschaft und die uneingeschränkte Hilfe
Die κοινονια konkretisiert sich in der Gütergemeinschaft, die damit ebenso einer „Spiritualisierung“ des Glaubens entgegenwirkt. Nach Papst Benedikt konnte diese radikale Form der materiellen Gemeinschaft beim Größerwerden der Kirche nicht aufrechterhalten werden. Er fügt jedoch hinzu: “Der Kern, um den es ging, blieb aber bestehen: Innerhalb der Gemeinschaft der Gläubigen darf es keine Armut derart geben, dass jemandem die für ein menschenwürdiges Leben nötigen Güter versagt bleiben.“
 
Was in der Großkirche nicht mehr möglich war, hat sich aber dennoch in den religiösen Orden und Kongregationen, aber auch in vielen Neuen Bewegungen und Kirchlichen Gemeinschaften erhalten. Auf diese Weise geht ein so wichtige Charakteristikum („Proprium“) der urkirchlichen Glaubensgemeinschaft nicht verloren.
 
Die eucharistische Gemeinschaft fügt den „sozialen“ Folgen der κοινονια eine noch tiefergehende Begründung hinzu. Dazu sagt der Kardinal: „Gemeinschaft im und am Leib Christi bedeutet Gemeinschaft miteinander. Sie schließt das Sich-annehmen, das gegenseitige Geben und Nehmen, die Bereitschaft zum Teilen ihrem Wesen nach mit ein. Mit Kirchengemeinschaft ist es unvereinbar, dass die einen schwelgen und die anderen darben. Sie ist immer «Tischgemeinschaft» im anspruchsvollsten Sinn des Wortes, deren Glieder einander «Leben» gebe müssen - physisch und geistig, aber gerade auch physisch. In diesem Sinn ist die soziale Frage ganz zentral in den theologischen Kern des christlichen Commu-nio-Begriffs eingelassen.“
 
In seiner Enzyklika erinnert Papst Benedikt unter Verweis auf Apg 2, 42-44 an das Programm der Urgemeinde: „Kirche als Familie Gottes muss auch heute wie gestern ein Ort der gegenseitigen Hilfe sein und zugleich ein Ort der Dienstbereitschaft für alle der Hilfe Bedürftigen, auch wenn diese nicht zur Kirche gehö-ren.“
 
~ Die bedingungslose Zulassung der Heiden zur εκκλησια
Aus der neuen Verknüpfung von Gottesliebe und Liebe zu den Menschen ergibt sich eine weitere Konsequenz, d.h. die Universalisierung des Heilsangebotes an alle Völker und Rassen. Niemand ist ausgeschlossen, alle Menschen sind gleicher Weise zum Heil berufen! Ein für viele Fromme des jüdischen Volkes unerhörter Gedanke!
 
Dieser neue Anspruch wird auf eine erste Nagelprobe gestellt in der Frage der bedingungslosen Zulassung der Heiden zur εκκλησια. Die grundsätzliche Entscheidung für die Berufung aller Völker war im Pfingstereignis (Apg 2, 1-13) bereits gefallen, wo „Parter, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und  dem Gebiet Lybiens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselythen, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden“ (Apg 2, 9-11).
 
Die Universalität des Neuen Gebotes steht in enger Beziehung zum universellen Ruf in die neue Gemeinde. Die κοινονια-Gemeinde kennt weder Klassen noch Rassen, sondern nur die gleiche Würde aller und die Berufung aller Menschen zum Heil.
 
Gleiches erkennen wir bei der Taufe des ersten Heiden Kornelius, wo deutlich wird, dass „Gott nicht auf die Person sieht“ (Apg 10, 34). Er hat auch auf Kornelius den Hl. Geist ausgegossen. Es heißt sehr schön in Apg 10, 45: „Die gläubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, konnten es nicht fassen, dass auch auf die Heiden die Gabe des Hl. Geistes ausgegossen wurde.“ Diese für die weitere Missionsarbeit so entscheidende Frage der bedingungslosen Zulassung der Heiden entwickelt sich in der Folgezeit zur ersten Streitfrage in der jungen Christengemeinde, woran sich der gewaltige «Sprung» erkennen lässt.
 
Wie im Hause des Kornelius so ist es auch hier Petrus, der als Wortführer auftritt. Gott hat auch den Heiden unterschiedslos den Hl. Geist geschenkt. Es heißt in Apg 15, 9-11: „Er macht keinerlei Unterschied zwischen uns und ihnen; denn er hat ihre Herzen durch den Glauben gereinigt … Wir glauben im Gegenteil, durch die Gnade Jesu, des Herrn, gerettet zu werden, auf die gleiche Weise wie jene.“ Aus der bedingungslosen Liebe zum Nächsten folgt notwendigerweise der Auftrag, ihn auch an der Frohbotschaft bzw. an der universellen κοινονια-Gemeinde teilhaben zu lassen.
 
~ Die universale brüderliche Hilfe
Neben der bedingungslosen Annahme der Heiden in die neue Gemeinschaft zeugt auch ihre unterschiedlose Hilfe für alle Bedürftigen von der universellen Geltung des Neuen Gebotes.
 
Dazu Papst Benedikt: „Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (vgl. Lk 10, 25-37) bringt vor allem zwei wichtige Klärungen. Während der Begriff «Nächster» bisher wesentlich auf den Volksgenossen und den im Land Israel ansässig gewordenen Fremden, also auf die Solidargemeinschaft eines Landes und Volkes bezogen war, wird diese Grenze nun weggenommen: Jeder, der mich braucht und dem ich helfen kann, ist mein Nächster. Der Begriff  «Nächster» wird universalisiert und bleibt doch konkret. Er wird trotz seiner Ausweitung auf alle Menschen nicht zum Ausdruck einer unverbindlichen Fernstenliebe, sondern verlangt meinen praktischen Einsatz hier und jetzt. Es bleibt Aufgabe der Kirche, diese Verbindung von Weite und Nähe immer wieder ins praktische Leben ihrer Glieder hinein auszulegen.“
 
Im zweiten Teil seiner Enzyklika führt der Hl. Vater noch einen sehr treffenden Ausblick ein: „Das Programm des Christen - das Programm des barmherzigen Samariters, das Programm Jesu - ist das „sehende Herz“. Dieses Herz sieht, wo Liebe Not tut und danach handelt.“
 
Das Programm der κοινονια, der Gemeinschaft des «einen Herzens und der einen Seele», ist in diesem Sinne ein „offenes“ Programm, d.h. die Gemeinde ist nach innen fest im Herrn geeint, zugleich aber ist sie nach außen offen, d.h. sie besitzt ein „sehendes Herz“. Daher hat diese Gemeinschaft ein offenes Herz für alle, die neu zu ihr kommen wollen und auch eine offene Hand für alle, die Not leiden, auch wenn sie auch nicht zu ihr gehören.
 
Alle Christgläubigen, die Bischöfe und Priester wie alle Getauften, arbeiten gemeinsam am Aufbau der κοινονια-Gemeinschaft. Sie stehen sich nicht gegenüber und schauen sich nicht gegenseitig an, sondern blicken gemeinsam auf Christus, auf den Herrn der Kirche. Ihm gehen sie als das wandernde Gottesvolk entgegen, von seinem Geist werden auf ihrem gemeinsamen Weg geführt. Alle Ämter und Aufgaben stehen im wechselseitigen Dienst füreinander und im Dienst des gemeinsamen Aufbaus des Volkes Gottes. Der gemeinsame Ruf zum Dienst ist das einigende Band im «hier und jetzt» der Gemeinde! Wie viele Schwierigkeiten und Missverständnisse in unseren Gemeinden, aber auch zwischen den Gemeindegliedern und dem «Amt» würden «wie von einem Blitz getroffen» verschwinden, wenn man gemeinsam auf den Herrn schauen würde!
 
Liebe Mitbrüder im bischöflichen und priesterlichen Dienst!
Liebe Schwestern und Brüder!
Diese Darlegungen wollen nur ein kleiner Anstoß sein, der uns zum gemeinsamen Meditieren und Nachdenken anregen will.
Meine heutigen Anregungen wollen an das unvergängliche Wort Gottes und großen Vorbilder erinnern, die uns allen geschenkt sind. Uns sind kostbare „verba“ in der Hl. Schrift und der Tradition der Kirche und zugleich wertvolle „exempla“ aus der Geschichte der Kirche und aus ih-rer Gegenwart gegeben. Lassen wir uns von beidem, vom Wort und Beispiel („verba et excempla“), gleichzeitig belehren („docere“) und anziehen („trahere“).
Wir können uns alle im „Gespräch“ mit der Gemeinde des Ursprungs, die eine Gemeinde des «einen Herzens und der einen Seele» war, mit ihrer theologischen Tiefe und ihrer Frische des Anfangs geistlich erneuern und in unserem Bemühen „Lebensräume (zu) gestalten - Glaubensräume (zu) öffnen“ erneut anspornen und führen lassen.
Ich wünsche Ihnen allen, die Sie nach Rom gekommen sind, um dem Nachfolger des Hl. Petrus zu begegnen, aber ebenso allen Verantwortlichen und Gliedern Ihrer Heimatpfarreien in ganz Österreich Gottes besonderen Schutz und seinen reichen Segen auf Ihrem gemeinsamen Weg - gleich der Urgemeinde als «ein Herz und eine Seele».
 
+ Dr. theol. Josef Clemens, Vatikanstadt
 
 
Vgl. zum Ganzen: R. Pesch, Die Apostelgeschichte (Apg 1-12), in: Evangelisch-Katholischer Kommentar zum Neuen Testament V/1, Düsseldorf und Zürich, 3. Aufl. 2005.
Vgl. Joseph Kardinal Ratzinger, Schauen auf den Durchbohrten. Versuche zu einer spirituellen Christologie, Einsiedeln 1984, 60 f.
Vgl. Apg : 12 Durch die Hände der Apostel geschahen viel Zeichen und Wunder im Volk. Und sie waren einmütig alle in der Halle Salomos. Von den Übrigen aber wagte niemand sich ihnen anzuschließen; jedoch rühmte sie das Volk. 14 Erst recht wurden Glaubende an den (oder: von dem) Herrn hinzugetan, Mengen von Männern und Frauen …“
DC Nr. 20.
Vgl. Gal 2,9; Phm 6, 1; Joh 1 3.6.7.
Vgl. Röm 15, 26; 2 Kor 8, 4; 9, 13; Phil 1,5.
Benedikt XVI/Joseph Kardinal Ratzinger, Zur Gemeinschaft gerufen. Kirche heute verstehen, Freiburg 1991/2005, 38.
Ebd.
Ratzinger, Schauen 63
Ratzinger, Gemeinschaft 39.
Ebd. 
Vgl. Dtn 6, 5; 10, 12; 11, 13. 18; 13, 4 u. a.
Vgl. Dtn 6, 4 f.: „Höre Israel! … Du sollst Jahwe, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele und mit all deiner Kraft! Und diese Worte, welche ich dir heute anbefehle, sollen in deinem Herzen bleiben!“ ; Vgl. Dtn 10, 12: „Und nun, Israel, was fordert Jahwe, dein Gott, vor dir? Nichts anderes … dass du ihn liebest und Jahwe, deinem Gotte, von ganzem Herzen und aus ganzer Seele dienest …“
Papst Benedikt XVI., Enzyklika Deus Caritas est, in: Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls Nr. 171.
DC Nr. 1.
DC Nr. 18.
DC Nr. 16.
DC Nr. 20.
Ratzinger, Schauen 67 f.5f
DC Nr. 32.
Vgl. Apg 15, 1-7.
DC Nr. 32.
DC Nr. 31.
 
1. Jänner 2007

DER MENSCH – HERZ DES FRIEDENS
 
1. Zu Beginn des neuen Jahres möchte ich den Regierenden und den Verantwortlichen der Nationen sowie allen Menschen guten Willens meinen Friedenswunsch übermitteln. Ich richte ihn besonders an alle, die sich in Schmerz und Leid befinden, die unter der Bedrohung durch Gewalt und bewaffnete Auseinandersetzungen leben oder deren Würde mit Füßen getreten wird und die auf ihre menschliche und gesellschaftliche Befreiung warten. Ich richte ihn an die Kinder, die mit ihrer Unschuld die Menschheit reicher an Güte und Hoffnung werden lassen und durch ihren Schmerz uns alle anregen, uns zu Wegbereitern der Gerechtigkeit und des Friedens zu machen. Gerade im Gedanken an die Kinder, besonders an diejenigen, deren Zukunft gefährdet ist durch die Ausbeutung und Schlechtigkeit skrupelloser Erwachsener, wollte ich, daß sich anläßlich des Weltfriedenstages die allgemeine Aufmerksamkeit auf das Thema ,,Der Mensch – Herz des Friedens’’ konzentriere. Ich bin nämlich überzeugt, daß durch die Achtung der Person der Friede gefördert wird und daß mit der Herstellung des Friedens die Voraussetzungen geschaffen werden für einen authentischen ,,ganzheitlichen Humanismus’’. Auf diese Weise wird eine unbeschwerte Zukunft für die folgenden Generationen vorbereitet.
 
Der Mensch und der Friede: Gabe und Aufgabe
 
2. Die Heilige Schrift sagt: »Gott schuf den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie« (Gen 1,27). Da er nach dem Bilde Gottes geschaffen ist, hat der Mensch die Würde, Person zu sein; er ist nicht bloß etwas, sondern jemand, der imstande ist, sich zu erkennen, über sich Herr zu sein, sich in Freiheit hinzugeben und in Gemeinschaft mit anderen Personen zu treten. Zugleich ist er aus Gnade zu einem Bund mit seinem Schöpfer berufen, um diesem eine Antwort des Glaubens und der Liebe zu geben, die niemand anderer an seiner Stelle geben kann  (1) . Aus dieser wunderbaren Perspektive versteht man die dem Menschen anvertraute Aufgabe, in der Liebefähigkeit selbst zu reifen und der Welt zum Fortschritt zu verhelfen, indem er sie in der Gerechtigkeit und im Frieden erneuert. In einer eindrucksvollen Synthese lehrt der hl. Augustinus: »Gott, der uns ohne uns erschaffen hat, wollte uns nicht ohne uns erlösen«(2). Darum ist es eine Pflicht aller Menschen, das Bewußtsein des Doppelaspekts der Gabe und der Aufgabe zu pflegen.
 
3. Auch der Friede ist Gabe und Aufgabe zugleich. Wenn es wahr ist, daß der Friede zwischen den Einzelnen und den Völkern — die Fähigkeit, nebeneinander zu leben und Beziehungen der Gerechtigkeit und der Solidarität zu knüpfen — eine Verpflichtung darstellt, die keine Unterbrechung kennt, trifft es auch und sogar noch mehr zu, daß der Friede ein Geschenk Gottes ist. Der Friede ist nämlich ein Merkmal des göttlichen Handelns, das sowohl in der Erschaffung eines geordneten und harmonischen Universums zum Ausdruck kommt, als auch in der Erlösung der Menschheit, die es nötig hat, aus der Unordnung der Sünde zurückgewonnen zu werden. Schöpfung und Erlösung bieten also den Schlüssel zum Verständnis des Sinnes unseres Daseins auf der Erde. Mein verehrter Vorgänger Johannes Paul II. sagte in seiner Ansprache vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 5. Oktober 1995: »Wir leben nicht in einer irrationalen, sinnlosen Welt [...] es gibt eine moralische Logik, die das menschliche Dasein erleuchtet und den Dialog zwischen den Menschen und den Völkern ermöglicht«(3). Die transzendente "Grammatik", d. h. die Gesamtheit von Regeln des individuellen Handelns und des Sich-aufeinander-Beziehens der Menschen nach Gerechtigkeit und Solidarität ist in die Gewissen eingeschrieben, in denen sich der weise Plan Gottes widerspiegelt. Ich habe es erst kürzlich bekräftigt: »Wir glauben, daß das ewige Wort, die Vernunft am Anfang steht und nicht die Unvernunft«(4) . Der Friede ist also auch eine Aufgabe, die jeden zu einer persönlichen, mit dem göttlichen Plan übereinstimmenden Antwort verpflichtet. Das Kriterium, nach dem sich diese Antwort ausrichten muß, kann nur die Achtung der von seinem Schöpfer ins Herz des Menschen eingeschriebenen "Grammatik" sein.
Aus dieser Sicht sind die Normen des natürlichen Rechtes nicht als Vorschriften zu betrachten, die von außen auferlegt werden, als stellten sie die menschliche Freiheit unter Zwang. Sie müssen im Gegenteil als eine Berufung angenommen werden, den universalen göttlichen Plan, der in die Natur des Menschen eingeschrieben ist, treu zu verwirklichen. Geleitet von diesen Normen, können die Völker — innerhalb der jeweiligen Kulturen — dem größten Geheimnis näherkommen, dem Mysterium Gottes. Die Anerkennung und die Achtung des natürlichen Rechtes bilden daher auch heute die große Basis für den Dialog zwischen den Gläubigen der verschiedenen Religionen und zwischen Gläubigen und Glaubenslosen. Das ist ein großer Konvergenzpunkt und somit eine fundamentale Voraussetzung für einen authentischen Frieden.
 
Das Recht auf Leben und Religionsfreiheit
 
4. Die Pflicht zur Achtung der Würde jedes Menschen, in dessen Wesen sich das Bild des Schöpfers widerspiegelt, beinhaltet konsequenterweise, daß man über die menschliche Person nicht nach Belieben verfügen darf. Wer sich der größeren politischen, technologischen und ökonomischen Macht erfreut, darf sich ihrer nicht bedienen, um die Rechte der Anderen, weniger Erfolgreichen zu verletzen. Der Friede gründet sich nämlich auf die Berücksichtigung der Rechte aller. In diesem Bewußtsein macht sich die Kirche zur Verfechterin der Grundrechte jedes Menschen. Im besonderen fordert sie die Achtung des Lebens und der Religionsfreiheit ein. Die Achtung des Rechtes auf Leben in jeder Lebensphase setzt einen Fixpunkt von entscheidender Bedeutung: Das Leben ist ein Geschenk, über das das Individuum kein vollständiges Verfügungsrecht besitzt. In gleicher Weise stellt die Behauptung des Rechtes auf Religionsfreiheit den Menschen in Beziehung zu einem transzendenten Prinzip, das ihn der menschlichen Willkür entzieht. Das Recht auf Leben und auf die freie Äußerung des eigenen Glaubens an Gott ist nicht der Macht des Menschen unterworfen. Der Friede bedarf der Festsetzung einer klaren Grenzlinie zwischen dem, was verfügbar, und dem, was nicht verfügbar ist: So werden unannehmbare Eingriffe in den Bestand jener Werte vermieden, die dem Menschen als solchem eigen sind.
 
5. Was das Recht auf Leben betrifft, so ist es geboten, die Marter anzuprangern, die ihm in unserer Gesellschaft zugefügt wird: Neben den Opfern der bewaffneten Konflikte, des Terrorismus und der verschiedenen Formen von Gewalt gibt es das lautlose Sterben durch Hunger, Abtreibung, Experimente an Embryonen und durch Euthanasie. Muß man nicht in alldem einen Angriff auf den Frieden sehen? Abtreibung und Experimente an Embryonen sind das direkte Gegenteil einer Grundhaltung der Annahme des Anderen, die zur Herstellung dauerhafter Friedensbeziehungen unentbehrlich ist. Ein weiteres besorgniserregendes Symptom für den Mangel an Frieden in der Welt stellen — in bezug auf die freie Äußerung des eigenen Glaubens — die Schwierigkeiten dar, denen sowohl die Christen als auch die Anhänger anderer Religionen häufig begegnen, wenn es sich darum handelt, die eigenen religiösen Überzeu- gungen öffentlich und frei zu bekennen. Speziell auf die Christen bezogen, muß ich schmerzlich feststellen, daß sie manchmal nicht nur behindert werden; in einigen Staaten werden sie sogar verfolgt, und selbst in jüngster Zeit mußten tragische Fälle grausamer Gewalt verzeichnet werden. Es gibt Regime, die allen eine Einheitsreligion aufzwingen, während religiös indifferente Regierungen nicht eine gewaltsame Verfolgung schüren, wohl aber eine systematische kulturelle Verhöhnung religiöser Überzeugungen begünstigen. In jedem Fall wird ein menschliches Grundrecht mißachtet, was schwere Auswirkungen auf das friedliche Zusammenleben nach sich zieht. Das fördert unweigerlich eine Mentalität und eine Kultur, die dem Frieden abträglich sind.
 
Die naturgegebene Gleichheit aller Menschen
 
6. An der Wurzel nicht weniger Spannungen, die den Frieden bedrohen, liegen sicherlich die vielen ungerechten Ungleichheiten, die tragischerweise noch in der Welt vorhanden sind. Besonders bedrohlich sind darunter einerseits die Unterschiede in der Möglichkeit, die wesentlichen Güter wie Nahrung, Wasser, ein Zuhause und die Gesundheit zu erlangen, und andererseits die fortdauernde Ungleichheit von Mann und Frau in der Ausübung der fundamentalen Menschenrechte.
Ein Element von größter Wichtigkeit für die Herstellung des Friedens ist die Anerkennung der wesentlichen Gleichheit unter den Menschen, die aus ihrer gemeinsamen transzendenten Würde hervorgeht. Die Gleichheit auf dieser Ebene ist also ein zu jener natürlichen ,,Grammatik’’ gehörendes Gut aller, das aus dem göttlichen Schöpfungsplan ableitbar ist – ein Gut, das nicht mißachtet oder geringgeschätzt werden kann, ohne schwerwiegende Auswirkungen zu verursachen, die den Frieden gefährden. Die äußerst schwere Not, unter der viele Völker vor allem des afrikanischen Kontinents leiden, ist der Ursprung gewaltsamer Einforderungen der Ansprüche und stellt deshalb eine schreckliche Verletzung des Friedens dar.
 
7. Auch die unzureichende Beachtung der Lage der Frau bringt in das soziale Gleichgewicht Faktoren der Unbeständigkeit hinein. Ich denke an die Ausbeutung von Frauen, die wie Objekte behandelt werden, und an die vielen Formen mangelnder Achtung vor ihrer Würde; ich denke auch — in anderem Zusammenhang — an die in einigen Kulturen fortdauernden anthropologischen Vorstellungen, die der Frau eine Stellung zuweisen, die sie in starkem Maße der Willkür des Mannes unterwirft, mit Konsequenzen, die die Würde ihrer Person verletzten und die Inanspruchnahme ihrer grundlegenden Freiheiten beschneiden. Man darf sich nicht der Illusion hingeben, daß der Friede gesichert sei, solange nicht auch diese Formen der Diskriminierung überwunden sind, welche die jedem Menschen vom Schöpfer verliehene persönliche Würde verletzen (5).
 
Die »Ökologie des Friedens«
 
8. Johannes Paul II. schreibt in der Enzyklika Centesimus annus: »Nicht allein die Erde ist dem Menschen von Gott gegeben worden, damit er unter Beachtung ihrer ursprünglichen Zielsetzung zum Guten von ihr Gebrauch machen soll, sondern der Mensch selbst ist sich von Gott geschenkt worden und muß darum die natürliche und moralische Struktur, mit der er ausgestattet wurde, respektieren« (6). Wenn der Mensch sich dieser, ihm vom Schöpfer anvertrauten Aufgabe entsprechend verhält, kann er gemeinsam mit seinen Mitmenschen eine Welt des Friedens erstehen lassen. Neben der Ökologie der Natur gibt es also auch eine — wie man es ausdrücken könnte — "Humanökologie", die ihrerseits eine "Sozialökologie" erfordert. Und das bedeutet, daß sich die Menschheit, wenn ihr der Frieden am Herzen liegt, die bestehenden Verbindungen zwischen der Natur-Ökologie — also der Rücksicht auf die Natur — und der auf den Menschen bezogenen Ökologie immer mehr vor Augen halten muß. Die Erfahrung zeigt, daß jede Rücksichtslosigkeit gegenüber der Umwelt dem menschlichen Zusammenleben Schaden zufügt und umgekehrt. Immer deutlicher tritt der untrennbare Zusammenhang zwischen dem Frieden mit der Schöpfung und dem Frieden unter den Menschen in Erscheinung. Der eine wie der andere setzt den Frieden mit Gott voraus. Das als "Sonnengesang" bekannte poetische Gebet des heiligen Franziskus ist ein wunderbares, stets aktuelles Beispiel für diese mannigfaltige Ökologie des Friedens.
 
9. Wie eng dieser Zusammenhang zwischen der einen und der anderen Ökologie ist, können wir anhand des täglich wachsenden Problems der Energieversorgung verstehen. In diesen Jahren sind neue Nationen mit Elan in die industrielle Produktion eingestiegen und haben dadurch den Energiebedarf erhöht. Das verursacht einen Wettlauf zu den verfügbaren Ressourcen, der mit früheren Situationen nicht zu vergleichen ist. Gleichzeitig lebt man in einigen Teilen der Erde noch in Verhältnissen eines großen Rückstandes, in denen die Entwicklung — auch aufgrund der Erhöhung des Energiepreises — praktisch verhindert wird. Was soll aus diesen Völkern werden? Welche Art der Entwicklung oder Nicht-Entwicklung wird ihnen durch die Energieknappheit aufgezwungen werden? Welche Ungerechtigkeiten und Antagonismen wird der Wettlauf zu den Energiequellen auslösen? Und wie werden diejenigen reagieren, die von diesem Wettlauf ausgeschlossen bleiben? Das sind Fragen, die deutlich werden lassen, wie eng die Rücksicht auf die Natur mit der Notwendigkeit verbunden ist, zwischen den Menschen und den Nationen Beziehungen zu knüpfen, die auf die Würde der Person achten und fähig sind, ihre wirklichen Bedürfnisse zu befriedigen. Die Zerstörung der Umwelt, ein unangemessener und egoistischer Umgang mit ihr und der gewaltsame Aufkauf ihrer Ressourcen erzeugen Verletzungen, Konflikte und Kriege, eben weil sie die Frucht eines unmenschlichen Entwicklungs-Konzepts sind. Eine Entwicklung, die sich nur auf den technisch-wirtschaftlichen Aspekt beschränken würde und die ethisch-religiöse Dimension vernachlässigte, wäre nämlich keine ganzheitliche menschliche Entwicklung und würde schließlich wegen ihrer Einseitigkeit die zerstörerischen Fähigkeiten des Menschen antreiben.
 
Verkürzte Menschenbilder
 
10. Darum eilt es — wenn auch im Rahmen der aktuellen Schwierigkeiten und internationalen Spannungen —, sich darum zu bemühen, eine Humanökologie ins Leben zu rufen, die dem ,,Baum des Friedens’’ zum Wachstum verhilft. Um eine solche Unternehmung anzugehen, ist es notwendig, sich von einem Menschenbild leiten zu lassen, das nicht durch ideologische und kulturelle Vorurteile oder durch politische und wirtschaftliche Interessen verdorben ist, die zu Haß und Gewalt verführen. Es ist verständlich, daß das Menschenbild in den verschiedenen Kulturen unterschiedlich ist. Unannehmbar ist dagegen, wenn anthropologische Vorstellungen gehegt werden, die in sich selbst den Keim des Kontrastes und der Gewalt tragen. Ebenso inakzeptabel sind Gottesvorstellungen, die Unduldsamkeit gegenüber den Mitmenschen erregen und zur Anwendung von Gewalt ihnen gegenüber anspornen. Das ist ein Punkt, der in aller Klarheit bekräftigt werden muß: Ein Krieg im Namen Gottes ist niemals gutzuheißen! Wenn eine gewisse Auffassung von Gott den Ursprung verbrecherischer Handlungen bildet, ist das ein Zeichen dafür, daß diese Auffassung sich bereits in eine Ideologie verwandelt hat.
 
11. Heute ist jedoch der Friede nicht nur in Frage gestellt durch den Konflikt zwischen den verschiedenen verkürzten Menschenbildern, bzw. zwischen den Ideologien. Er ist es auch durch die Gleichgültigkeit gegenüber dem, was die wahre Natur des Menschen ausmacht. Viele Zeitgenossen leugnen nämlich die Existenz einer spezifischen menschlichen Natur und ermöglichen so die verschrobensten Interpretationen dessen, was wesentlich zum Menschen gehört. Auch hier bedarf es der Klarheit: eine ,,schwache’’ Sicht des Menschen, die jeder auch exzentrischen Vorstellung Raum gibt, begünstigt nur augenscheinlich den Frieden. In Wirklichkeit behindert sie den echten Dialog und öffnet dem Dazwischentreten autoritärer Zwänge den Weg. So läßt sie schließlich den Menschen selbst schutzlos dastehen, und er wird zur einfachen Beute von Unterdrückung und Gewalt.
 
Menschenrechte und internationale Organisationen
 
12. Ein echter und haltbarer Friede setzt die Achtung der Menschenrechte voraus. Wenn diese Rechte sich jedoch auf ein schwaches Menschenbild gründen, wie sollten dann nicht auch sie selber geschwächt sein? Hier wird das tiefe Ungenügen einer relativistischen Auffassung vom Menschen offenbar, wenn es sich darum handelt, seine Ansprüche zu rechtfertigen und seine Rechte zu verteidigen. Die Aporie ist in diesem Fall offenkundig: Die Rechte werden als absolut hingestellt, aber das Fundament, das man für sie anführt, ist nur relativ. Ist es dann verwunderlich, wenn angesichts der "unbequemen" Forderungen des einen oder anderen Rechtes jemand aufsteht, um es anzufechten oder seine Marginalisierung zu beschließen? Nur wenn sie in objektiven Ansprüchen der dem Menschen von Gott gegebenen Natur verwurzelt sind, können die ihm zuerkannten Rechte durchgesetzt werden, ohne daß ihre Widerrufung zu befürchten ist. Im übrigen ist es offensichtlich, daß die Rechte des Menschen für ihn auch Pflichten beinhalten. Mahatma Gandhi hat seine Meinung dazu in den schönen Worten zum Ausdruck gebracht: »Der Ganges der Rechte fließt vom Himalaja der Pflichten herab.« Nur wenn über diese Grundvoraussetzung Klarheit geschaffen wird, können die Menschenrechte, die heute ständigen Angriffen ausgesetzt sind, in angemes- sener Weise verteidigt werden. Ohne eine solche Klarheit verwendet man schließlich denselben Ausdruck — eben den Begriff "Menschenrechte" — und verbindet damit sehr unterschiedliche Vorstellungen von seinem Subjekt: Für einige ist es die menschliche Person, die durch eine ständige Würde und durch Rechte ausgezeichnet ist, die stets, überall und jedem gegenüber gültig sind; für andere ist es der Mensch mit veränderlicher Würde und mit Rechten, die immer neu ausgehandelt werden können: in ihren Inhalten, ihrer zeitlichen Dauer und ihrem Geltungsbereich.
 
13. Auf den Schutz der Menschenrechte beziehen sich beständig die internationalen Organe und besonders die Organisation der Vereinten Nationen, die sich mit der Allgemeinen Erklärung von 1948 die Förderung dieser Rechte als fundamentale Aufgabe vorgenommen hat. Diese Erklärung wird wie eine Art von der gesamten Menschheit übernommene moralische Verpflichtung angesehen. Darin liegt eine tiefe Wahrheit, vor allem, wenn als das Fundament der in der Erklärung beschriebenen Rechte nicht nur einfach der Beschluß der Versammlung angesehen wird, die sie approbiert hat, sondern die Natur des Menschen selbst und seine unveräußerliche Würde als einer von Gott erschaffenen Person. Darum ist es wichtig, daß die internationalen Organe das natürliche Fundament der Menschenrechte nicht aus den Augen verlieren. Das bewahrt sie vor der leider immer latent vorhandenen Gefahr, in eine nur positivistische Interpretation dieser Rechte abzugleiten. Sollte dies geschehen, würde sich herausstellen, daß die internationalen Organe nicht über das nötige Ansehen verfügen, um ihre Rolle als Verteidiger der Grundrechte der Person und der Völker zu entfalten — eine Aufgabe, in der aber die grundsätzliche Rechtfertigung ihres Daseins und ihres Handelns besteht.
 
Humanitäres Völkerrecht und innerstaatliches Recht
 
14. Ausgehend von dem Bewußtsein, daß es unveräußerliche Menschenrechte gibt, die mit der gemeinsamen Natur der Menschen zusammenhängen, ist ein humanitäres Völkerrecht ausgearbeitet worden, zu dessen Beachtung die Staaten auch im Kriegsfall verpflichtet sind. Das ist leider — abgesehen von der Vergangenheit — in einigen Situationen kriegerischer Auseinandersetzungen in jüngster Zeit nicht entsprechend zur Anwendung gekommen. So ist es z. B. in dem Konflikt geschehen, dessen Schauplatz vor einigen Monaten der Süd-Libanon war, wo die Pflicht, unschuldige Opfer zu schützen und ihnen zu helfen und die Zivilbevölkerung nicht einzubeziehen, zum großen Teil nicht beachtet wurde. Das schmerzliche Schicksal des Libanon und die neue Beschaffenheit der Konflikte, besonders seit die terroristische Bedrohung ungekannte Formen der Gewalt in Gang gesetzt hat, erfordern, daß die internationale Gemeinschaft das humanitäre Völkerrecht bekräftigt und es auf alle heutigen Situationen bewaffneten Konfliktes — einschließlich der vom geltenden Völkerrecht nicht vorausgesehenen — bezieht. Außerdem verlangt das Übel des Terrorismus ein vertieftes Nachdenken über die ethischen Grenzen, die den Einsatz heutiger Mittel zum Schutz der nationalen Sicherheit betreffen. Immer häufiger werden nämlich die Kriege nicht erklärt, vor allem, wenn terroristische Gruppen sie auslösen, die entschieden sind, ihre Ziele mit jedwedem Mittel zu erreichen. Angesichts der erschütternden Szenarien dieser letzten Jahre können die Staaten unmöglich die Notwendigkeit verkennen, sich klarere Regeln zu geben, die fähig sind, dem dramatischen Abdriften, das wir erleben, wirksam entgegenzutreten. Der Krieg stellt immer einen Mißerfolg für die internationale Gemeinschaft dar und einen schweren Verlust an Menschlichkeit. Wenn es trotz allem dazu kommt, müssen zumindest die wesentlichen Prinzipien der Menschlichkeit und die grundlegenden Werte jeglichen zivilen Zusammenlebens gewahrt werden durch die Aufstellung von Verhaltensnormen, die die Schäden so weit wie möglich begrenzen und darauf ausgerichtet sind, die Leiden der Zivilbevölkerung und aller Opfer der Konflikte zu erleichtern (7).
 
15. Ein anderes Element, das große Beunruhigung hervorruft, ist der jüngst von einigen Staaten geäußerte Wille, sich mit Nuklearwaffen auszurüsten. Dadurch hat sich das verbreitete Klima der Unsicherheit und der Angst vor einer möglichen atomaren Katastrophe weiter verschärft. Das wirft die Menschen zurück in die zermürbenden Ängste der Epoche des sogenannten "kalten Kriegs". Danach hoffte man, die atomare Gefahr sei definitiv gebannt und die Menschheit könne endlich einen dauerhaften Seufzer der Erleichterung tun. Wie aktuell erscheint in diesem Zusammenhang die Mahnung des Zweiten Vatikanischen Konzils: »Jede Kriegshandlung, die auf die Vernichtung ganzer Städte oder weiterer Gebiete und ihrer Bevölkerung unterschiedslos abstellt, ist ein Verbrechen gegen Gott und gegen den Menschen, das fest und entschieden zu verwerfen ist« (8). Leider verdichten sich weiterhin bedrohliche Schatten am Horizont der Menschheit. Der Weg, um eine Zukunft des Friedens für alle zu sichern, besteht nicht nur in internationalen Übereinkünften über die Nicht-Verbreitung von Nuklearwaffen, sondern auch in dem Bemühen, mit Entschiedenheit ihre Verminderung und ihren endgültigen Abbau zu verfolgen. Man lasse nichts unversucht, um auf dem Verhandlungsweg diese Ziele zu erreichen! Das Schicksal der gesamten Menschheitsfamilie steht auf dem Spiel!
 
Die Kirche zum Schutz der Transzendenz der menschlichen Person
 
16. Schließlich möchte ich einen dringenden Aufruf an das Volk Gottes richten, daß jeder Christ sich verpflichtet fühlen möge, unermüdlicher Friedensstifter und mutiger Verteidiger der Würde des Menschen und seiner unveräußerlichen Rechte zu sein. Dankbar gegenüber dem Herrn, daß er ihn berufen hat, zu seiner Kirche zu gehören, die in der Welt »Zeichen und Schutz der Transzendenz der menschlichen Person« ist (9), soll der Christ nie müde werden, das grundlegende Gut des Friedens von ihm zu erbitten, das im Leben jedes Einzelnen von solcher Bedeutung ist. Außerdem wird er stolz darauf sein, mit großherziger Hingabe der Sache des Friedens zu dienen, indem er den Mitmenschen entgegenkommt, besonders denen, die nicht allein unter Armut und Elend leiden, sondern dazu auch dieses kostbare Gut entbehren müssen. Jesus hat uns offenbart, daß ,,Gott Liebe ist’’ (vgl. Joh 4,8) und daß die größte Berufung jedes Menschen die Liebe ist. In Christus können wir die höchsten Gründe finden, uns zu beharrlichen Verfechtern der Menschenwürde und zu mutigen Erbauern des Friedens zu machen.
 
17. Möge also der Beitrag jedes Gläubigen zur Förderung eines echten ,,ganzheitlichen Humanismus’’ nach den Lehren der Enzykliken Populorum progressio und Sollicitudo rei socialis, deren 40. und 20. Jahrestag wir gerade in diesem Jahr feiern werden, nicht nachlassen. Zu Beginn des Jahres 2007, auf das wir — wenn auch unter Gefahren und Problemen — mit hoffnungsvollem Herzen blicken, vertraue ich der Königin des Friedens und Mutter Jesu Christi, ,,unseres Friedens’’ (vgl. Eph 2,14), mein inständiges Gebet für die gesamte Menschheit an. Möge Maria uns in ihrem Sohn den Weg des Friedens zeigen und unsere Augen erleuchten, damit wir sein Angesicht im Gesicht jedes Menschen erkennen – im Menschen als dem Herz des Friedens!
 
Aus dem Vatikan, am 8. Dezember 2006.
BENEDICTUS PP. XVI
 
 
 
(1) Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, 357.
(2) Sermo 169, 11, 13: PL 38, 923.
(3) Nr. 3.
(4) Homilie auf dem Islinger Feld in Regensburg (12. September 2006).
(5) Vgl Kongregation für die Glaubenslehre, Schreiben an die Bischöfe der Katholischen Kirche über die Zusammenarbeit von Männern und Frauen in der Kirche und in der Welt (31. Mai 2004), Nr. 15-16.
(6) Nr. 38.
(7) Diesbezüglich hat der Katechismus der Katholischen Kirche sehr ernste und genaue Kriterien vorgelegt: vgl. Nr. 2307-2317.
(8) Past. Konst. Gaudium et spes, 80.
(9) Ebd., 76.

Neuer Militärpfarrer im "Einsatz"
MMag. Stefan Gugerel bei der Feier zum Aschermittwoch im Fliegerhorst Vogler   Ein Bericht von Vzlt Simader, Pressereferent

Hörsching 21.02.2007: "Kehr um und glaube dem Evangelium!" – mit diesem Ruf wurden am Aschermittwoch in allen Pfarren die Christen eingeladen, sich in den kommenden 40 Tagen auf das Osterfest vorzubereiten – so auch in der Michaelskapelle in der Kaserne Hörsching. Der neue OÖ Militärpfarrer Militärkurat MMag. Stefan Gugerel segnete die Soldaten und Zivilbediensteten der Kaserne in seinem ersten Gottesdienst in seiner neuen Funktion mit dem Aschekreuz. Den Dienst eines Kantors und die musikalische Gestaltung übernahm dabei der Pfarradjunkt Vizeleutnant Josef Agrill. Bei der anschließenden Agape reichte er den Gottesdienstbesuchern zum Fastenbeginn Wasser und Brot.

 

"Lasst Euch mit Gott versöhnen"
Wr. Neustadt: Im Militärrealgymnasium ist das Aschenkreuz eine lebendige Tradition, die die Fastenzeit einleitet.  Ein Bericht von Hptm Prof. Mag. Serge Claus, Pressereferent

Mit Herrn Dir. Mag. Manfred Schwanzer und einigen Professoren marschierten die Schüler des Militärrealgymnasiums und des BRG für Berufstätige in der ersten Stunde des Aschermittwochs in die Georgskathedrale, wo ihr Pfarrer, MilSup Mag. Siegfried Lochner, eine ansprechende Liturgie vorbereitet hatte.

In seiner Ansprache verstand es der Akademiepfarrer den Schülern zu zeigen, dass die Sünde, die er als Fehlhaltung geschildert hat, wo der Mensch glaubt, Gott nicht zu brauchen, auf die Beziehung zum Mitmenschen im täglichen Miteinander einen Einfluss hat. Ein Nein gegenüber Gott ist gleichzeitig ein Nein gegenüber seinem Mitmenschen. Der Aschermittwoch zeige in aller drastischen Symbolik, was der Mensch ohne Gott ist, daher gibt es auch keinen Grund aus der Sicht des heutigen Tages, sich über seine Mitmenschen in Stolz zu erheben.

Jesus ist aber Mensch geworden, wir können 40 Tage lang aufs Kreuz schauen, wo er alle Sünden auf sich genommen hat und den Weg der Umkehr zeigt. Jesus erwartet unser Ja zu ihm.

Man kann sich nicht selbst erlösen, es wird von Gott angeboten und geschenkt. Gerade die Fastenzeit bietet die Erlösung an, eine geistige Auferstehung durch Beichte und Kommunion. Durch die Erfahrung „neu“ von Gott geliebt zu werden, wird es auch gelingen den Mitmenschen anders zu sehen.

Nach dem Auflegen der Asche und dem "Vater Unser" sangen alle "Mir nach" spricht Christus.
Hptm Prof. Mag. Serge Claus, Pressereferent

Ein Bericht von Mag. Peter Papst, Militärsuperior   
 
Der Militärbischof von Österreich Mag. Christian Werner bekam am 27. Februar 2007 von Bundespräsidenten Heinz Fischer das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. Im Rahmen dieses Festaktes wurden auch Kardinal Schönborn, Bischof Küng, Bischof Iby und Weihbischof Krätzl durch die Republik Österreich ausgezeichnet.
 
An der feierlichen Zeremonie in den Räumen der Wiener Hofburg nahmen der Apostolische Nuntius, Erzbischof Edmond Farhat, Bildungsministerin Claudia Schmied, der Wiener Bürgermeister Michael Häupl, der Burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl und der Niederösterreichische Landtagspräsident Edmund Freibauer teil.
 
In seiner Laudatio betonte Bundespräsident Fischer das praktizierende Prinzip der Kooperation zwischen Kirche und Staat, welches nicht nur im Konkordat seinen verfassungsrechtlichen Niederschlag gefunden hat, sondern auch die Lebensrealität der Zweiten Republik prägt.  Staat und Kirche seien in Österreich „heute weder Zwillinge noch Antipoden“, betonte der Bundespräsident. „Sie haben unterschiedliche Aufgaben, unterschiedliche Verantwortlichkeiten und unterschiedliche Legitimationen und dennoch wichtige gemeinsame Interessen. Sie sind dem einzelnen Menschen, dem Individuum und auch der Gesellschaft als Ganzes verpflichtet“. Fischer betonte, „dass der Staat die wichtige und wertvolle Rolle der Religionsgemeinschaften respektiert und dass die Kirche unseren Staat in jener Ausprägung respektiert wie sie durch unsere demokratische Verfassung gegeben ist. Beide arbeiten vertragstreu und harmonisch zusammen“.
 
Außerdem habe sich die Überzeugung durchgesetzt, dass das Eintreten für ein bestimmtes Menschenbild mit parteipolitischer Neutralität prinzipiell vereinbar sei und auch praktiziert werde, betonte Fischer. Es sei aber legitim, nicht zu verschweigen, dass es auch Meinungsverschiedenheiten zwischen Kirche und Staat oder genauer zwischen Exponenten der Politik und Exponenten der Kirche geben kann. Die Konfliktlinien verlaufen aber nicht „primär zwischen Kirche und Politik, sondern innerhalb jener pluralistischen Gesellschaft, in der auch die Kirche wirkt und tätig ist“.
 
Mit dieser Auszeichnung, so der Bundespräsident, soll nicht nur die Rolle der Kirche für wichtige Bereiche unserer Gesellschaft hervorgehoben werden, sondern dass auch „ganz besonders einzelne herausragende Persönlichkeiten mit ihren individuellen Bemühungen und Leistungen gewürdigt werden“ sollen.
 
Bundespräsident Fischer bedankte sich bei den Bischöfen für ihr Engagement zugunsten der sozial Schwachen und Ausgegrenzten, für ihre klaren Worte gegen Ausländerfeindlichkeit und jede Form von Rassismus sowie deren Einsatz für das Schul- und Bildungswesen und den friedlichen Dialog der Kulturen und Religionen.
 
In besonderer Weise unterstrich der Bundespräsident  die klare Position der Kirche zum Thema Frieden, zur Ablehnung aller Versuche nationale oder internationale Probleme einfach durch Gewalt zu lösen.
 
Besonders hervorzuheben sind die Verdienste von Militärbischof Christian Werner im Bereich der Bildung und der Friedensarbeit, entsprechend seines bischöflichen Wahlspruches: "Christus Pax Nostra". Das von ihm 1997 gegründete „Institut für Religion und Frieden beim Militärbischofsamt“, beschäftigt sich mit Fragen der ethischen und religiösen Dimension der Sicherheits- und Friedenspolitik: Österreich-bezogen, Europa-bezogen und weltweit.
 
„Die Katholische Kirche ist auch eine wichtige Institution, wenn es um die Verwaltung und Pflege unschätzbarer Kulturgüter geht“, betonte der Bundespräsident  und dankte u. a. Militärbischof Werner für die Wiedererrichtung der Wallfahrtskirche Stup bei Sarajevo. Dort erfolgte die Finanzierung des Aufbaus der bis auf die Grundmauern zerstörten internationalen Wallfahrtskirche Stup, mit Hilfe von SFOR-Soldaten und Soldaten des österreichischen Bundesheeres.
 
Zum Abschluss seiner Laudatio betonte der Bundespräsident die gute gemeinsame Vorbereitung auf den offiziellen Besuch Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. im September des heurigen Jahres. Diese Vorbereitungen sind ein Beweis für „das hohe Niveau, das die Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat in Österreich erreicht hat“. Daran weiterzuarbeiten, sei das gemeinsame Ziel.
 
Kardinal Schönborn betonte in seinen Dankesworten die tiefe Verbundenheit der Bischöfe mit der österreichischen Heimat. Die Auszeichnung der Bischöfe, als Vertreter der Katholischen Kirche, sei nach all den schmerzlichen Erfahrungen der Zwischenkriegszeit nicht selbstverständlich. Es sei u. a.  durch den Einsatz von Kardinal Franz König gelungen, ein gutes Kooperationsverhältnis mit dem Staat herzustellen. Die katholische Kirche verstehe sich heute als dienende Kirche, die mit ihrem Sinn- und Glaubensangebot in einer freien Gesellschaft die Menschen erreichen wolle. Durch die Auszeichnung der Bischöfe anerkennt die Republik die Leistungen der Kirche auf allen Ebenen für das Land. Daher gilt auch der Dank an die kirchlichen Mitarbeiter/innen und damit auch an das ganze gläubige Volk.
 
Der Kardinal betonte, dass es nicht um persönliche Verdienste gehe, sondern um die Erkenntnis, dass alles Gnade ist und zitiert den Kirchenvater Augustinus, der einmal zu Gott gesagt habe: „Wenn du unsere Verdienste krönst, dann krönst du deine Gaben“. „Denn so sehr wir uns redlich bemühen, so sehr ist es uns bewusst, dass alles Gabe beziehungsweise Gnade ist“, betonte Kardinal Schönborn.
 
Die Angehörigen der Militärdiözese freuen sich mit ihrem Militärbischof Mag. Christian Werner und gratulieren zu dieser hohen und ehrenvollen Auszeichnung sehr herzlich!
Ein Bericht von Franz Gatter, Vizeleutnant
   
Am 29. November 2006 fuhren 21 Bedienstete vom Militärkommando Tirol zum  nach Hall in Tirol.
Im Exerzitienhaus  der Barmherzigen Schwestern, erklärte uns Militärdekan Mag. Werner Seifert den Unterschied zwischen Meditation im christlichen Sinne und den den fernöstlichen Meditationstechniken. Dem Versuch, durch christliche Meditation mehr innere Ruhe und Frieden zu gewinnen und die Eindrücke, Sorgen, Gefühle und Gedanken des Berufs- und Alltagslebens besser zu verarbeiten, widmeten sich die Teilnehmer am Vormittag.
 
Ein Gottesdienst im kleinen Kreis und ein köstliches Mittagessen bei den "Kreuzschwestern" beendeten den ersten Teil des Besinnungstages. Der Weg ist ein Ursymbol des Lebens. Unsere Lebensgeschichte ist mit Gehversuchen, Aufbrüchen, Umbrüchen, Irrwegen, Labyrinthen und Zielen verbunden. Für viele Menschen unserer Zeit ist die Suche nach spirituellen Impulsen in ihrem Leben zu einer Überlebensfrage geworden.
Diesem spirituellen Impuls gingen die neun Stationen und der Verlauf des Besinnungsweges von der Walderkapelle in Absam  bis zum Kloster St. Martin in Gnadenwald nach, dessen Begehung in der Kirche St. Martin mit einem gemeinsamen Dankesgebet abgeschlossen wurde.
 
Ein strahlend blauer, milder Spätherbsttag, sowie die bestens vorbereitete und organisierte Durchführung machten diesen Besinnungstag der Militärpfarre Tirol zu einem unvergesslichen Erlebnis, welches auf eine Wiederholung hoffen lässt.

Ein Bericht von Thomas Stöckl, FI   
 
Am Mittwoch den 25. Oktober stand der jährlich durchgeführte Einkehrtag am Dienstzettel der Munitionslagerabteilung Innsbruck. Ziel war das Zisterzienserstift Stams im Tiroler Oberland.
Bei der interessanten Führung versetzte uns, neben dem bekannten Rosengitter und der Fürstengruft mit der Kreuzigungsgruppe, besonders der frühbarocke Hochaltar in der Stiftskirche in Erstaunen. Nach der Besichtigung der Klosteranlage stand eine Hl. Messe mit unserem Militärpfarrer Mag. Werner Seifert am Programm.

Dass die Brüder vom Stift Stams aber auch die Kunst vom „Schnapsbrennen“ bestens verstehen, wurde im Brennstüberl von uns allen bestätigt. Behaftet mit bleibenden Impressionen über das Stift Stams wanderten wir zur Wallfahrtskirche Locherboden und dort fand unser Einkehrtag 2006 sein Ende.

Ein herzliches Vergelt`s Gott an unseren Militärpfarrer Mag. Werner Seifert für seine Mühen und den großen Einsatz.

Ein Bericht von Hptm Prof. Mag. Serge Claus, Pressereferent
   
Wr. Neustadt / Theresianische Militärakademie: Am 22. Februar 2007 fand in der St. Georgskathedrale der Theresianischen Militärakademie das Requiem zum 13. Todestag weiland Seiner Exzellenz Militärbischof Dr. Alfred Kostelecky
 
Der Rektor der St. Georgs-Kathedrale, Militärsuperior Mag. Siegfried Lochner zelebrierte mit Militärsuperior Mag. Peter Papst und Subdiakon Mag. Chlada das Requiem zum 13. Todestag weiland Seiner Exzellenz Militärbischof Dr. Alfred Kostelecky mit Einschluss des Gedenkens an Militärdekan Prälat Alfred Hahn.
 
Unter den Anwesenden waren Obst Karl Fischer, als Vertreter des MilAk-Kommandanten, von den Gymnasien kamen Direktor, Lehrer und ehemalige Lehrer, Mitglieder und ehemalige Mitglieder des Pfarrgemeinderates, das Priv. unif. Bürgerkorps Wr. Neustadt und der Deutschmeisterbund.
 
Der punktgenaue Sterbetag des Militärbischofs vor dreizehn Jahren, das Gedenken an den Tod lädt sehr zur Lebensumkehr ein, erwähnte der Rektor bei seiner Ansprache, das Leben aus der Ewigkeit zu betrachten sei das Geheimnis des verstorbenen Bischofs gewesen. Dadurch konnte er den Weg des Kreuzes gehen, den er durch seine Kriegsverletzung hatte. Er ermutigte in seinem Amt als Bischof das gottgeweihte Leben, die christliche Familie und die christliche Gesellschaft. Durch seinen kompromisslosen Glauben an das Kreuz Jesu hat er auch die jungen Soldaten mit Beispiel erreichen können.
 
ARS MUSICA unter Leitung von Mag. Thomas Dolezal gestaltete den Gottesdienst nach den Klängen des „Requiem“ für Chor und Bläser von Caspar Ett.
 
 
Predigtgedanken zum Jahrtag weiland Sr. Exzellenz Dr. Alfred Kosteleckky von Rektor Mag. Siegfried Lochner
Auf den Tag genau 13 Jahre sind es her, daß unser verehrter Oberhirte, Militärbischof Dr. Alfred Kostelecky, seine unsterbliche Seele  Gott zurückgab. Aus diesem Anlaß wollen wir heute Abend fürbittend seiner beim heiligen Meßopfer gedenken, und ihn bitten, er möge auch uns, die er als Waisen in dieser Welt zurückließ, weiterhin mit seinem Gebet begleiten.
 
Für uns lebende ist der Gedanke an den Tod stets ein mächtiger Antrieb zur Lebensumkehr. Nicht umsonst streut uns die heilige Mutter Kirche am Aschermittwoch Asche aufs Haupt, um uns an unsere Vergänglichkeit zu erinnern, nämlich daß wir Staub sind, der wiederum zum Staub zurückkehrt. Wenn wir Christen mehr daran dächten, daß dieser Übergang von der Welt in die Ewigkeit oft , wie bei unserem lieben Bischof Alfred, sehr unvermutet geschieht, wie inbrünstig würden wir dann eine Zeit wahrer Buße erflehen, und mit welchem Eifer würden wir dann die erlangte Gnadenzeit benützen!
 
Von unserem verewigten Bischof können wir in diesen Tagen der Buße aus der Ewigkeit die Mahnung vernehmen, unser Leben „sub specie aeternitatis“, also vom Gesichtspunkt der Ewigkeit aus  zu betrachten. In der beschränkten  Zeit unserer Erdentage entscheidet sich die Ewigkeit,  an der wir in ganz verschiedenen Wirklichkeiten teilnehmen werden: im Himmel oder in der Hölle. Während die Kinder Gottes aufsteigen auf dem Weg der Liebe zum Besitz des ewigen Glückes im Reiche Gottes, ihres Vaters, steigt die Generation Satans durch die Widerlichkeit der Sünde in den Abgrund der ewigen Verdammung.
 
In der Welt fehlt nicht der Unglaube jener, die diese Wahrheit leugnen, aber Himmel und Hölle hören nicht auf zu existieren auf Grund ihrer Leugnung, noch befreit ihr Unglaube sie vor der Strafe der Hölle, wenn ihr Leben der Sünde sie dorthin führt. Die beständige Lehre der Kirche, die sich auf die eindeutigen Aussagen der Heiligen Schrift stützen kann, bestätigt uns diese Grundwahrheit unseres Glaubens.
 
Die Furcht vor der Hölle ist eine durchaus heilsame Furcht, die uns zur Umkehr bewegen will und viele Seelen von der schweren Sünde fernhält. Was wir auf jeden Fall austilgen müssen, das ist die Gewohnheit, schwer zu sündigen, oder das bewußte Verharren im Zustand der schweren Sünde.
Welche Folgen hat die Sünde über die Menschheit gebracht! Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte der Leiden, der Kriege, der Krankheiten, der gegenseitigen Grausamkeiten der Menschen, vor allem aber das moralische Elend, das mit einem ewigen Feuer endet: Eine einzige Sünde hat diese unzähligen Unglücke hervorgerufen!  Gerade an unserem lieben Verstorbenen konnten wir diese geradezu mit Händen greifen:  Seine Verwundungen aus einem mörderischen Krieg, seine mit großer Ergebenheit ertragenen Leiden, die er oft für andere aufopferte, manche menschliche Enttäuschung, die er ertragen mußte.
 
Wie sehr tröstet uns da der Blick auf die andere Wirklichkeit, nämlich den Himmel!  Der göttliche Heiland sagt, daß wir uns freuen sollen, wenn wir seinetwegen verfolgt werden, weil schon die Propheten so verfolgt wurden. Wir möchten fragen, warum gerade jene, die Gott für eine besondere Sendung auserwählt hat, und mit denen er einen besonderen Umgang pflegt, verfolgt und unterdrückt werden? Hier liegt das Geheimnis des Kreuzes! Gottes Sohn hat diesen Weg gewählt, um uns vor dem ewigen Untergang zu retten und den Weg zum Himmel aufzureißen! Wundern wir uns daher nicht, wenn unser persönlicher Weg in den Himmel vielfach von Kreuzen aller Art gesäumt ist.
 
Alle Wohltaten der Christenheit stammen in der Tat vom Kreuz Jesu und von Jesus dem Gekreuzigten. Die Auferstehung der gefallenen  Menschheit geschieht dank der Kraft des kostbaren Blutes Christi. Aus diesem Grunde hat die göttliche Weisheit das Priestertum des Neuen Bundes eingesetzt, dessen besondere Gnade darin besteht, das  alle Erdennot wendende Opfer von Kalvaria , die Quelle des Lebens, der Erlösung, der Heiligung und der Verherrlichung für immer auf unseren Altären fortbestehen zu lassen.
 
Es ist klar, daß das Amt des Bischofs – der der vollendete Priester ist – von beträchtlicher Bedeutung ist für die Vermehrung wahrer Priester, für die Ermutigung zum gottgeweihten Leben, für die Stärkung wahrhaft christlicher Familien und einer wahrhaft christlichen Gesellschaftsordnung. Wie sehr hat unser verstorbener Bischof sich dieser Anliegen immer wieder angenommen!  Sein unversehrter, kompromißloser Glaube an die Kraft des Kreuzes Jesu als der einzigen Quelle des Heiles, an dem er mit seinen jahrzehntelangen Leiden besonderen Anteil hatte, bewahrte ihn vor den törichten Irrwegen derer, die in den vergangenen Jahrzehnten oftmals der Meinung waren, mit sogenannten moderneren menschlichen Mitteln ein wirksameres Apostolat ausüben zu können.
 
Thomas von Aquin faßt das Schicksal der Menschen prägnant zusammen: Von Gott kommen wir, um durch den menschgewordenen Gottessohn als Mittler wieder zu Gott zurückzukehren. Welch herrlicher Lebensentwurf für uns! Welch großartige Aufgaben sehen wir da für uns, wenn wir, wie eingangs erwähnt, unser Leben unter dem Blickwinkel der Ewigkeit betrachten! Gerade wir Priester dürfen in herausragender Weise am Mittleramt des Gottmenschen teilhaben, um Menschen zu Gott zu führen. Denn es ist die große Sorge Gottes und unserer lieben Frau, daß die Menschen gerettet werden und zum Himmel gehen. Bischof Alfred hat Zeit seines Lebens diese Sorge Gottes zu seiner eigenen gemacht und viele Menschen zu Gott geführt!
 
Hätte Gott uns nur dazu erschaffen, um auf der Erde zu leben, dann wären diese wenigen Tage oder Jahre, die wir hier verbringen mit Arbeit, Schmerzen oder Trauer, die wir alle mehr oder weniger zu ertragen haben, sinnlos. Dann könnten wir sagen, unser Leben hat keinen Sinn, und es wäre besser, möglichst bald zum Staub zurückzukehren, von dem wir genommen sind. Gottes Liebe aber hat ein größeres Ziel mit uns: Er hat uns erschaffen, damit wir Anteil nehmen an der Unendlichkeit seines Lebens.
 
Ich möchte schließen mit den Worten unseres verewigten Bischofs, die er bei einer Feier des Rosenkranz – Sühnekreuzzuges in Wien im Jahre 1989 an die dort versammelten Gläubigen richtete: "Marias Sterben war ein frohes Heimkehren zu ihrem Sohn. Christus hat seine Mutter mit Leib und Seele in seine Herrlichkeit aufgenommen. Maria ist die Ersterlöste, die Vollerlöste. In Maria wird offenbar, was Gott mit der Erschaffung des Menschen eigentlich gemeint hat. Gott hat uns nicht für den Tod, sondern für das Leben, nicht für die Unfreiheit, sondern für die Freiheit, nicht für die Trauer, sondern für die Freude erschaffen.
 
Die Kirche Jesu folgt ihrem Urbild, der Gottesmutter Maria, auf ihrem Weg in die Herrlichkeit des Herrn. ‚Wir haben hier keine bleibende Stätte, sondern wir suchen nach der zukünftigen’ schreibt der heilige Paulus an die Hebräer. Aus der Fremde ziehen wir in die Heimat, aus dem Zelt ins Vaterhaus, aus dem vergänglichen ins ewige Leben, wo wir Jesus Christus und seine Mutter in der Gemeinschaft der Heiligen von Angesicht zu Angesicht sehen werden."
 
Beten wir in dieser Stunde,  daß unser lieber Bischof Alfred bald die Herrlichkeit des Himmels sehen darf, beten wir, daß wir auf unserem Weg zum Vaterhaus nicht ermüden und wie unser verewigter Oberhirte treu bleiben bis in den Tod. Amen.

St. Stephan, 13. März 2007


Es gilt das gesprochene Wort!

Eure Heiligkeit!
Verehrter Metropolit Michael!
Liebe Mitbrüder im bischöflichen Amt!
Liebe Brüder und Schwestern!

77 Mal soll ich verzeihen! Ein unmögliches Programm! Eine völlige Überforderung. Spätestens nach 7 Mal reicht es mir. Einmal ist es genug, einmal hat alles ein Ende! Einmal geht einem die Kraft aus, nochmals zu verzeihen. Schluss, Ende, Punktum! So enden unsere Beziehungen. So gehen die Ehen auseinander. Weil es einfach einmal zu viel ist. Weil jeder vernünftige Mensch sagt: Jetzt reicht es! Du kannst dir doch nicht alles gefallen lassen. Wo kommst du da hin, wenn du einfach immer nur verzeihst. Das wird dir früher oder später als Schwäche ausgelegt. Wenn du nicht "Stop" sagst, wird es noch schlimmer.
Wenn du immer verzeihst, wird der andere nur übermütig, du wirst ausgenützt, du bist der Dumme, du wirst sogar noch mitschuld an den Fehlern des anderen, wenn er sich daran gewöhnt, dass du ja immer verzeihst.

Macht das Evangelium lebensuntüchtig? So gelingt sicher nicht "the survival of the fittest", das Überleben des Stärkeren. Genauer: So überleben nur die Stärkeren, die Rücksichtslosen, die, die mit der Dummheit und Schwäche des anderen rechnen, weil er ja von seinem Christsein angehalten wird, immer zu verzeihen!

Leben wir deshalb das Evangelium nur halb, weil es ganz zu leben einfach nicht geht? Ist es eine Utopie, die als Lebensgrundlage für eine Gesellschaft nicht geeignet ist? Meint das Evangelium Jesu vielleicht einen Rat, den wohl der Einzelne zu leben versuchen kann, der aber sicher nicht geeignet ist, das "normale" Zusammenleben der Menschen zu regeln?

Die Frage stellt sich nicht nur für das gesellschaftliche Leben, sondern auch für das Miteinander der Christen. Kann Ökumene so gelebt werden, wie es das heutige Evangelium ausspricht? Müssen wir alle die vielen Lasten, die die Geschichte zwischen uns angehäuft hat, noch und noch vergeben, endlos, 77 Mal? Ist das lebbar? Ist das nicht auch eine Überforderung?

Heute, da wir eines der Großen der christlichen Ökumene gedenken, meines Vorgängers Kardinal Dr. Franz König, und da wir Seine Heiligkeit, dem Ökumenischen Patriarchen mit dem Namen und im Geist von Kardinal König für sein Bemühen - oft unter schwierigsten Bedingungen - um die Ökumene danken dürfen, ist es gut und recht, uns der ganzen Wucht der Frohen Botschaft auszusetzen und den Heiligen Geist, den Geber aller Gaben Gottes, zu bitten, dass das Evangelium Jesu uns bis ins Innerste erfasst und mit seiner Kraft erfüllt.

Dazu lädt uns die Kirche heute ein. Sie, die uns das Evangelium schenkt und lehrt, in der Form eines großen Bußgebetes. Es ist ein Gebet inmitten der größten Bedrängnis. Im Feuerofen, im heidnischen Babel, betet Asarja nicht gegen seine Verfolger. Er bittet nicht Gott um Rache gegen die, die ihn mit seinen Glaubensgenossen in den Tod schicken wollten. Das große Paradox dieses Gebetes ist die Bußgesinnung. Nicht die bösen Babylonier, die Feinde unserer Religion, sind an all unseren Nöten schuld: "Wir haben gesündigt und durch einen Treubruch gefrevelt und haben in allem gefehlt", so betet Asarja im Feuerofen (Dan 3,29). All das Unrecht, das wir erleiden, haben wir verdient. "Du bist gerecht in allem, was du getan hast. All deine Taten sind richtig, deine Wege gerade. All deine Urteile sind wahr" (Dan 3,27).

Wie sollten wir bei diesen Worten nicht an das erschütternde Gebet von Papst Johannes Paul II. vor dem großen Kreuz in St. Peter denken, am 1. Fastensonntag des Heiligen Jahres 2000?

Das Tor des Evangeliums ist die Selbstanklage, der "penthos", die "katharsis", die Reue und die Zerknirschung, die erst in der Erkenntnis der eigenen Sünden erwachen. "Wir haben gesündigt!" Durch dieses Bekenntnis tritt die Frohe Botschaft in unser Leben! Denn diese Einsicht in die eigene Schuld ist nur möglich durch die ihr vorausgehende Erfahrung der Rettung. Im Feuerofen erfahren die drei Jünglinge, dass Er sie rettet. Die Erfahrung der erbarmenden Liebe Gottes öffnet die Herzen zur tiefen Reue und Umkehr.

"Versag uns nicht dein Erbarmen! … Wir kommen mit zerknirschtem Herzen und demütigendem Sinn." Dieses reumütige Herz wird offen für die Wahrheit. Wie ist denn unsere Lage wirklich in der Welt? Genau so, wie Asarja sie im Gebet beschreibt: "Ach, Herr, wir sind geringer geworden als alle Völker. In aller Welt sind wir heute wegen unserer Sünden erniedrigt. Wir haben in dieser Zeit weder Vorsteher noch Propheten und keinen, der uns anführt …" (Dan 3,37-38).

Die Wahrheit ist lebbar. Die Lüge nicht. Die Selbsttäuschung ist kein gangbarer Weg. Ist das Evangelium lebbar? Müssen wir nicht anders fragen? Ist ein anderer Weg als das Evangelium lebbar? Ist der Anfang allen lebbaren Lebens nicht, dass uns ein umfassendes Ja zugesagt ist? Ein nie einholbares, unerschöpfliches Erbarmen, ein Wohlwollen ohne Grenzen? 10.000 Talente - eine Summe, die einem großen Staatsbudget entspricht - schuldet "der Mensch". Was uns geschenkt ist, kann nie ein Verdienst einholen. Unsere Geschöpflichkeit ist eine uneinholbare Vorgabe, ein Übermaß an Zuwendung, ein Erbarmen, das keine menschliche Großherzigkeit je auch nur annähernd einholen kann. Was sind dagegen unsere armseligen 100 Denare, die wir einander schulden? Wie können wir die totale Disproportion zwischen Gottes maßloser Vorgabe und unseren kleinen Konflikten so wenig erkennen? Wie können wir so völlig an der Realität vorbei leben?

Nicht das Evangelium ist irreal, sondern wir. Nicht die Forderung Jesu, 77 Mal zu verzeihen, ist utopisch, sondern unsere Kleingeisterei, mit der wir beckmesserisch unsere Gerechtigkeit einfordern!

Das Evangelium fordert nicht einen utopischen Staat ohne Gerechtigkeit, nicht einen Verzicht auf jedes Maß zwischenmenschlichen Ausgleichs, sondern vielmehr gibt es uns die richtigen Maße vor: Vor aller menschlichen Gerechtigkeit steht das Vorzeichen unserer Ungerechtigkeit. Über allen menschlichen Forderungen uns ihrer relativen Berechtigung steht das absolute Maß der göttlichen Barmherzigkeit. Sie ist, so erinnert uns Papst Johannes Paul II., im Anschluss an die Heilige Schwester Faustyna, den Heilige Thomas von Aquin und die große christliche Tradition, das größte aller Attribute Gottes. Sie ist deshalb auch das Maß aller menschlichen Vollkommenheit, und damit aller gelungenen Menschlichkeit, und der wahre Horizont, vor dem alles Zusammenleben der Menschen erst den Namen "menschlich" verdient:

"Seid vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist" (Mt 5,48) und Jesus erklärt selber, was das heißt: "Seid barmherzig, wie euer himmlischer Vater barmherzig ist" (Lk 6,36).

Presseerklärungen; 12. bis 15. März 2007, Mönchhof

1. Papst Benedikt XVI. besucht Österreich

Mit großer Freude haben die österreichischen Bischöfe vom Apostolischen Nuntius im Rahmen der Vollversammlung erfahren, dass der Heilige Vater den Programmvorschlag der Österreichischen Bischofskonferenz für die Pastoralreise nach Österreich angenommen und bestätigt hat.

Die Apostolische Reise Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. nach Österreich findet aus Anlass des 850-Jahr-Jubiläums des Wallfahrtsortes Mariazell von 7. bis 9. September 2007 statt. Es ist dies heuer die bislang einzige Reise des Papstes in ein europäisches Land und somit eine hohe Auszeichnung für Österreich und ein großes Zeichen der Verbundenheit mit der Kirche in diesem Land. Folgende Stationen des Programms sind geplant:

Freitag, 7. September  
- Ankunft und Begrüßung in Wien-Schwechat am späten Vormittag  
- Gebet mit den Gläubigen in der Wiener Innenstadt (voraussichtlich um 12.45 Uhr)  
- Begegnung mit Vertretern des Öffentlichen Lebens und dem Diplomatischen Corps in der Hofburg

Samstag, 8. September
- Pilgerreise nach Mariazell  
- Heilige Messe mit Gläubigen aus Österreich und Mitteleuropa auf dem Vorplatz der Wallfahrtsbasilika (voraussichtlich um 10.30 Uhr)
- Vesper mit Priestern, Ordensleuten, Diakonen und Seminaristen in der Wallfahrtsbasilika (voraussichtlich um 16.45 Uhr)

Sonntag, 9. September
- Heilige Messe im Wiener Stephansdom (voraussichtlich um 10.00 Uhr)  
- Angelus-Gebet auf dem Stephansplatz (12.00 Uhr)  
- Besuch des Stiftes Heiligenkreuz  
- Begegnung mit Ehrenamtlichen aus Kirche und Gesellschaft in Wien  
- Abschiedsfeier am Flughafen Wien-Schwechat und Rückreise nach Rom

Nach Abschluss der erforderlichen Vorbereitungen wird der Heilige Stuhl voraussichtlich im Sommer das offizielle Programm der Apostolischen Reise von Papst Benedikt XVI. nach Österreich veröffentlichen.

 

2. 8. September 2007 in Mariazell

Anlass und Höhepunkt der Apostolischen Reise von Papst Benedikt XVI. nach Österreich ist seine Pilgerreise nach Mariazell zum 850-Jahr-Jubiläum des Wallfahrtsortes. Mit dem Volk Gottes pilgert Papst Benedikt XVI. am 8. September zur Magna Mater Austriae. Zehntausende Wallfahrer aus ganz Österreich und den mitteleuropäischen Nachbarländern werden nach Mariazell ziehen. Zu dieser historischen Pilgerreise mit dem Nachfolger Petri laden die österreichischen Bischöfe alle Gläubigen herzlich ein! Unmittelbar vor der Basilika, die nach der Renovierung in neuem Glanz erstrahlt, wird der Heilige Vater mit den Wallfahrern den Festgottesdienst feiern. Die Heilige Messe wird umrahmt sein von einem geistlichen Programm, das bereits in den frühen Morgenstunden beginnt und am Nachmittag fortgesetzt wird. Zum Abschluss wird Papst Benedikt XVI. in der Basilika mit Priestern, Ordensleuten, Diakonen und Seminaristen eine Vesper feiern.

Die Vorbereitungen für das geistliche Großereignis laufen seit Monaten, damit alle, die an diesem großen Fest des Glaubens mit dem Heiligen Vater teilnehmen wollen, dies in guter Weise tun können. Der Zutritt zu den Feierplätzen wird nur mit den kostenlosen Zählkarten möglich sein. Dazu ist es notwendig, dass sich alle rechtzeitig anmelden. Die Zählkarten können ab 16. April über die diözesanen Pilgerbüros schriftlich bestellt werden (siehe beiliegende Liste). Die dafür nötigen Unterlagen werden im Internet unter www.mariazell2007.at veröffentlicht und bereitgestellt.

Die diözesanen Pilgerbüros werden auch Busse organisieren. Nur jene, die am 8. September mit einem Pilgerbus oder zu Fuß nach Mariazell kommen, werden an den Feiern mit dem Heiligen Vater teilnehmen können. Seit 8. Dezember ist ein „Netz des Gebets“ in Form einer neunmonatigen Novene über ganz Österreich gespannt, an dem sich viele Pfarren und geistliche Gemeinschaften beteiligen. Die Novene ist die geistliche Vorbereitung auf die Apostolische Reise von Papst Benedikt XVI. nach Österreich, von der sich die Bischöfe eine Ermutigung im Glauben und eine Erneuerung der Kirche erhoffen.

 

3. Internationale Jugendwallfahrt nach Mariazell

Mariazell ist schon seit vielen Jahren ein Ort der Begegnung für Jugendliche aus Österreich und ganz Mitteleuropa. Jährlich pilgern tausende Jugendliche – oft zu Fuß – nach Mariazell und geben diesem Wallfahrtsort mit seiner 850-jährigen Geschichte ein jugendliches Antlitz.

Ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr ist die internationale Jugendwallfahrt, die von 12. bis 15. August in Mariazell stattfinden wird. Die österreichischen Bischöfe werden diese Tage gemeinsam mit den Jugendlichen in Mariazell verbringen und laden alle jungen Leute im Alter von 14 bis 25 Jahren herzlich ein, im August zum Hochfest Maria Himmelfahrt dorthin aufzubrechen. Die Jugendwallfahrt steht in Verbindung mit dem Papstbesuch am 8. September, zu dem alle Jugendlichen ebenso herzlich eingeladen sind.

Die Jugendlichen erwartet ein viertägiges Fest des Glaubens und der Begegnung mit einigen tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Bosnien-Herzegowina, Deutschland, Frankreich, Kroatien, Slowenien, Polen, der Slowakei, Tschechien, Ungarn und aus Österreich. Die Wallfahrt besteht aus zwei Teilen: der Anreise – mit Auto, Bus, Bahn, mit dem Fahrrad oder zu Fuß – sowie dem viertägigen Jugendtreffen vor Ort. Die Unterbringung erfolgt, ähnlich wie bei der "Wallfahrt der Völker" im Jahr 2004, in einer großen Zeltstadt.

Am 19. März startet der Anmeldemodus für die internationale Jugendwallfahrt. Sie erfolgt über die Website www.mariazell2007.at/jugend. Aus organisatorischen Gründen ist die Anmeldung zur Wallfahrt (Gruppen- oder Einzelanmeldungen) über das Internet unbedingt notwendig. Auf der Website finden sich auch alle näheren Informationen über Anreise bzw. Wallfahrtsrouten, Programm, Workshopthemen und Unterbringung.

 

4. Pfarrgemeinderatswahlen am 18. März 2007

Die Pfarrgemeinderatswahlen am 18. März sind ein Zeichen der Lebendigkeit der mehr als 3.000 katholischen Pfarrgemeinden in Österreich. Die Pfarrgemeinderäte sind Ausdruck der Mitverantwortung der getauften und gefirmten Christen in der Kirche.

    Durch den Wahlvorgang wird insbesondere sichtbar:
*  Bereitschaft zum verantwortlichen Engagement. Christen – Frauen, Männer und Jugendliche – stellen sich für einen Zeitraum von fünf Jahren ehrenamtlich zur Verfügung. 

*  Zugehörigkeit zur Kirche. Die Gläubigen bringen durch ihre Stimmabgabe die Verbundenheit mit ihrer Pfarre zum Ausdruck. Durch das Familienwahlrecht sind alle Katholiken wahlberechtigt. Bei den letzten Pfarrgemeinderatswahlen vor fünf Jahren betrug die Wahlbeteiligung an die 22 Prozent. Dies ist ein Hinweis, dass die Zahl derer, die sich mit der Pfarrgemeinde verbunden fühlen, höher ist als die Zahl der allsonntäglichen Messbesucher.

*  Personelle Erneuerung. Im Zug der Pfarrgemeinderatswahlen gelingt über die Jahre hinweg ein natürlicher Ausgleich zwischen Kontinuität und Erneuerung.

*  Offenheit und Integrationsfähigkeit. Sehr verschiedene Menschen bringen in den Pfarrgemeinderäten ihre unterschiedlichen Talente ein. Wo in den Pfarrgemeinderäten um den ehrlichen Konsens gerungen wird, können sie als vorbildlich für die demokratische Gesprächskultur angesehen werden.

Die aktuellen „Fortschreibungen“ der Apostelgeschichte, die im Februar an Papst Benedikt XVI. überreicht wurden, haben eine ermutigend bunte Momentaufnahme der Lebendigkeit der Pfarren in Österreich zu Tage gebracht. Die Pfarrgemeinderäte setzen sich für ein Mehr an Glaube, Hoffnung und Liebe in den Gemeinden ein. Das Motto „Lebensräume gestalten – Glaubensräume öffnen“ ist ihr Programm.

 

5. Europa: 50 Jahre Römische Verträge

Vor 50 Jahren, am 25. März 1957, unterzeichneten in Rom die Regierungschefs von Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden den Vertrag über die „Europäische Wirtschaftsgemeinschaft“. Sie legten damit das rechtliche Fundament für den Prozess der Europäischen Integration, der schließlich zum Entstehen der Europäischen Union mit heute 27 Mitgliedsstaaten geführt hat. Geprägt von der Erfahrung der beiden vorangegangenen Weltkriege waren sie begeistert von der Vision eines Europa, in dem die Menschen in Frieden und Wohlstand leben und die alten Gegensätze und Trennungen zwischen den Völkern und Staaten überwinden.

Die Ereignisse des Jahres 1989 – der Fall des „Eisernen Vorhangs“, die „Samtene Revolution“ und die Tatsache, dass Europa „wieder mit beiden Lungenflügeln atmet“ – haben diese Vision der „Gründerväter“ bestätigt. Ihre Inspiration und ihre Zuversicht schöpften sie aus der zweitausendjährigen Tradition des Christentums, das Europas Geschichte wesentlich bestimmt hat.

Die österreichischen Bischöfe haben die Katholiken dieses Landes bereits öfters eingeladen, mit ihren Talenten und Fähigkeiten auf dem „Bauplatz Europa“ mitzuarbeiten. Eingedenk des Wortes „Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut“ (Psalm 127), bitten wir die Gläubigen, am Sonntag, den 25. März, diese Arbeit – im Vertrauen auf Jesus Christus, den wir als die „Hoffnung Europas“ bezeugen – mit ihrem Gebet zu begleiten:

Wir bitten um die Weisheit, in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Europa die notwendigen und richtigen Entscheidungen zum Wohl aller Menschen zu treffen;
Wir bitten um den Mut zur Gerechtigkeit, wenn es gilt, den Wohlstand und die Errungenschaften des Europäischen Integrationsprozesses unter allen Menschen gerecht zu verteilen;
Wir bitten um Entschlossenheit, um alten Vorurteilen entschieden entgegenzutreten und die Gräben der alten Feindschaften zwischen Völkern und Staaten zu überwinden;
Wir bitten um die Kraft zur Mäßigung, damit es uns gelingen kann, von anderen nicht mehr zu verlangen, als wir selbst zu geben bereit sind.

 

6. Kinderbetreuung

Christen sind Freunde des Lebens. Daher ist ihnen die Situation der Kinder und der Familien ein besonderes Anliegen. Zur aktuellen Diskussion um die Kinderbetreuung stellen die österreichischen Bischöfe fest: Mütter sollen wählen können zwischen Berufstätigkeit außerhalb der Familie oder daheim. Auch die Väter sind in die Kinderbetreuung einzubeziehen. Die Rollen von Mann und Frau haben sich weitgehend verändert und ändern sich weiter. Wesensunterschiede aber bleiben und gehören zum Reichtum des Menschseins. Es ist wichtig, dass Mutter und Vater in der Verschiedenheit des Zugangs in der Kinderbetreuung zusammenwirken. Nicht nur in den ersten drei Lebensjahren ist für Kinder die Zuwendung der Eltern von großer Bedeutung. Viele junge Ehepaare praktizieren das heute trotz aller Probleme in sehr eindrucksvoller Weise.

Im Interesse des Glücks der Kinder und ihrer Eltern muss alles getan werden, um Müttern und Vätern die Wahlmöglichkeit zu erschließen. Insbesondere die Arbeit der Mütter, die in den ersten Lebensjahren des Kindes zu Hause bleiben, muss entsprechend anerkannt werden. Zugleich ist selbstverständlich Vorsorge zu treffen, damit in ausreichendem Maß Kinderbetreuungseinrichtungen zur Verfügung stehen. Die Vereinbarkeit von Familienarbeit und Erwerbsarbeit ist jedenfalls eine wesentliche Voraussetzung für eine gedeihliche gesellschaftliche Entwicklung.

 

7. Bibelübersetzungen

Derzeit wird an einer Revision der Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, des Gebetund Gesangbuches „Gotteslob“ und der liturgischen Bücher gearbeitet. Hier stellt sich überall die Frage der theologisch und spirituell richtigen und verantwortbaren Übersetzung der biblischen Texte. In diesem Zusammenhang haben sich die österreichischen Bischöfe auch mit der „Bibel in gerechter Sprache“ (herausgegeben von Ulrike Bail, Frank Crüsemann, Marlene Crüsemann u.a.) befasst.

Die Bischöfe machen sich die kritischen Stellungnahmen katholischer und auch evangelischer Bibelwissenschaftler zu eigen, in denen betont wird, dass die Bibel nicht als „Experimentierfeld zur Selbstdarstellung von Interessengruppen“ geeignet ist. Das wichtigste Kriterium ist und bleibt die Treue zum Urtext. Da eine Bibelübersetzung immer auch Auslegung ist, erinnern die Bischöfe an die vom Zweiten Vatikanischen Konzil genannten Kriterien:
*  Sorgfältig auf „den Inhalt und die Einheit der ganzen Heiligen Schrift“ achten,
*  die Heilige Schrift „in der lebendigen Überlieferung der Gesamtkirche“ lesen und
*  auf die „Analogie des Glaubens“ achten (darunter ist gemäß dem „Katechismus der Katholischen Kirche“ der „Zusammenhang der Glaubenswahrheiten untereinander und im Gesamtplan der Offenbarung“ zu verstehen).

Dadurch will das Konzil den Zugang zur Heiligen Schrift von einengenden Ideologien freihalten. Die Bischöfe stellen daher fest, dass die „Bibel in gerechter Sprache“ für den Gebrauch in der Liturgie, Katechese und im Religionsunterricht nicht geeignet ist. Auch für die Bibelarbeit kann diese Übersetzung nur bedingt herangezogen werden – und dies nur im Vergleich mit anderen authentischen Bibelübersetzungen. Auch für den persönlichen Gebrauch ist zu beachten, dass die Formulierungen der „Bibel in gerechter Sprache“ in die Gefahr „heilloser Verwirrungen“ führen, wie es der deutsche Theologe Thomas Söding formuliert.

 

8. „Lange Nacht der Kirchen“ am 1. Juni 2007

Am 1. Juni 2007 findet zum dritten Mal die ökumenisch getragene „Lange Nacht der Kirchen“ statt. In Wien, dem Ausgangspunkt des Projektes, in Linz und erstmals auch in Graz und Klagenfurt werden am Abend und in der Nacht des 1. Juni 2007 viele Gotteshäuser verschiedener christlicher Konfessionen offen stehen. Damit geben die christlichen Kirchen ein deutliches Lebenszeichen.

Die Besucherinnen und Besucher der „Langen Nacht“ haben die Gelegenheit zu Gebet und Meditation, zur Begegnung mit Kirche und Glauben. Auch die kulturelle Vielfalt der christlichen Kirchen wird eindrucksvoll vor Augen geführt. Viele hundert Programmpunkte, von den Pfarren selbständig gestaltet, werden die Menschen unterhalten, begeistern und miteinander ins Gespräch bringen. Mit jeweils mehr als 110.000 Besucherinnen und Besuchern hat die „Lange Nacht der Kirchen“ in den Jahren 2005 und 2006 gezeigt, dass auch der Kirche fernstehende Menschen Interesse an Kirche und Glauben haben.

Das Motto der Langen Nacht 2007 lautet: „Mein Seele sehnt sich nach dir in der Nacht, auch mein Geist ist voll Sehnsucht nach Dir.“ Dieses Zitat aus dem Jesaja-Buch der Bibel ist ein schönes Bild, denn viele Menschen suchen auf unterschiedliche Weise nach Gott. Allen gemeinsam ist die Sehnsucht nach Ihm. Der Gastgeber der „Langen Nacht der Kirchen“ ist zunächst Gott selber, aber es braucht die vielen Hände derer, die in den Pfarren und Kirchen die Tore öffnen.

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Besuch des Generalsekretärs im Militäror…

Besuch des Generalsekretärs im Militärordinariat

Am 2. Mai durften S.E. Militärbischof Dr. Werner Freistetter und Militärgeneralvikar EKR Mag. Peter Papst hohen Besuch im Militärordinariat begrüßen. Generalsekretär MMag. Dr. Arnold Kammel kam in seiner Funktion als... Weiterlesen

Österliche Feierlichkeiten: Orthodoxe Ki…

Österliche Feierlichkeiten: Orthodoxe Kirche bereitet sich auf Ostern vor

Am kommenden Sonntag, dem 5. Mai, steht für die Orthodoxe Kirche in Österreich das bedeutende Osterfest an. Dieser Termin, der sich von dem der westlichen Kirchen unterscheidet, wird nach dem... Weiterlesen

Mit Maria durch den Mai

Mit Maria durch den Mai

Maria als Helferin neu entdecken Im Marienmonat Mai rückt Maria wieder verstärkt ins Zentrum der Verehrung. Für viele Gläubige symbolisiert der Mai nicht nur den Frühling und die erblühende Natur, sondern... Weiterlesen

Das Georgsfest 2024: Ein Tag der Ehrung …

Das Georgsfest 2024: Ein Tag der Ehrung und Auszeichnung in Wiener Neustadt

Am 23. April 2024, dem Hochfest des Heiligen Georg, dem legendären Drachentöter und Schutzpatron des Militärs, wurde in der St. Georgs-Kathedrale in Wiener Neustadt eine feierliche Patronatsmesse zelebriert. Ein Tag... Weiterlesen

Feierliche Vesper zur Ehre des Heiligen …

Feierliche Vesper zur Ehre des Heiligen Georg in der St. Georgs-Kathedrale

Am 23. April 2024, dem Hochfest des heiligen Märtyrers Georg, des Kirchenpatrons der St. Georgs-Kathedrale, versammelten sich Gläubige zur Vesper im neuen Chorgestühl. Durch die Stimmen der Schola Resupina wurde... Weiterlesen

Fidelis von Sigmaringen: Ein Leben volle…

Fidelis von Sigmaringen: Ein Leben voller Hingabe und Opfer

Am 24. April eines jeden Jahres gedenkt die katholische Kirche einem herausragenden Heiligen: Fidelis von Sigmaringen, geboren als Markus Roy, der als Ordensmann, Priester und Märtyrer bekannt ist. Sein Gedenktag... Weiterlesen

Der Heilige Georg: Ein Symbol von Tapfer…

Der Heilige Georg: Ein Symbol von Tapferkeit und Glauben

Im Panorama der christlichen Heiligen erstrahlt der Heilige Georg in einem besonderen Glanz, unvergessen für seine mutige Tapferkeit und seinen unerschütterlichen Glauben. Doch wer war dieser legendäre Mann, dessen Name... Weiterlesen

Tanner: Soldatenberuf braucht religiöse …

Tanner: Soldatenberuf braucht religiöse Begleitung

ÖVP-Verteidigungsministerin sieht religiöse Vielfalt im Bundesheer als "wesentlichen Wert" - Debatte mit 70 Grundwehrdienern verschiedener Religionszugehörigkeiten in Wien Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hat die Bedeutung der religiösen Begleitung für den Soldatenberuf... Weiterlesen

„Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, de…

„Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“

Soldatenfirmung in Güssing mit Militärbischof Werner Freistetter Am 12. April 2024 fand in der prachtvollen Basilika Güssing eine bewegende Zeremonie statt, bei der fünf Soldaten das Sakrament der Firmung erhielten. Unter... Weiterlesen

Fastentücher: Eine alte Tradition in der…

Fastentücher: Eine alte Tradition in der Kirche

Besucht man in der Fastenzeit eine Kirche oder einen der darin abgehaltenen Gottesdienste, so fällt auf, dass der Altar oder bildliche Darstellungen Jesu mit einem meist künstlerisch gestalteten Tuch verhangen... Weiterlesen

Palmsonntag: Der Beginn der Karwoche

Palmsonntag: Der Beginn der Karwoche

Palmsonntag: Der Beginn der Karwoche Was trug sich am Palmsonntag vor mehr als 2000 Jahren zu, woher hat dieser Tag seinen Namen und welche Bräuche werden an diesem Tag begangen? Interessantes... Weiterlesen

Orthodoxe Fastenzeit beginnt am 18. März…

Orthodoxe Fastenzeit beginnt am 18. März

Ostern feiern orthodoxe Christen heuer am 5. Mai - Woche vor der Fastenzeit wird in der Orthodoxie als "Butterwoche" oder auch "Käsewoche" bezeichnet Für die orthodoxen Christinnen und Christen in Österreich... Weiterlesen

Brauchtum rund um Ostern

Brauchtum rund um Ostern

Eier, Lamm und Hase: Tierische Osterbräuche als Symbol für Auferstehung - Palmbuschen, Osterspeisensegnung und Ratschen Rund um Ostern gibt es seit Jahrhunderten eine bunte Reihe von Bräuchen und Symbolen, die bis... Weiterlesen

ORF bringt "Stunde für den Frieden…

ORF bringt "Stunde für den Frieden" am Sonntag in der TVthek

Ansprache von Bundespräsident Van der Bellen sowie der Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen und Religionsgesellschaften ab Sonntag, 13 Uhr, in voller Länge zum Nachsehen Zu einer "Stunde für den Frieden" hatte... Weiterlesen

Lackner: Am "Tag des Judentums…

Lackner: Am "Tag des Judentums" um Frieden für Israel beten

Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz bekräftigte Auftrag aller Christen, entschieden gegen Hass und Gewalt gegenüber Juden aufzutreten. Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner ruft dazu auf, am kirchlichen "Tag des Judentums" (17... Weiterlesen

Ökumenischer Rat ruft zur Teilnahme am …

Ökumenischer Rat ruft zur Teilnahme am "Tag des Judentums" auf

"Tag des Judentums" am 17. Jänner wird heuer bereits zum 25. Mal begangen - Ökumenischer Rat der Kirchen dankbar und "voll Freude", dass der "Tag des Judentums" mittlerweile in ganz... Weiterlesen

Pastoraltagung 2024: Pochen auf "ve…

Pastoraltagung 2024: Pochen auf "verantwortungsvolles Wirtschaften"

Pastoraltagung 2024: Pochen auf "verantwortungsvolles Wirtschaften" Renommierte Fachtagung vom 11. bis 13. Jänner in Salzburg/St.Virgil unter dem Titel "Gutes Leben" - Themen sind u.a. "Gut und Böse" in der Ökonomie, Kirchenfinanzen... Weiterlesen

Militärpfarre bei der Direktion 1 (Graz)…

Militärpfarre bei der Direktion 1 (Graz) sorgte für glückliche Kinderaugen

13 Jahre ist es her, als Vizeleutnant Heinz Vieider und Militärseelsorger Markus Riegler im UN-Einsatz am Golan waren. Dort besuchten die beiden auch das Kloster, in dem der Franziskaner Engelbert... Weiterlesen

Freistetter: Sternsinger verkünden …

Freistetter: Sternsinger verkünden "weihnachtliche Friedensbotschaft"

Sternsingergruppe aus Frauenkirchen bei Militärbischof Freistetter und Bundesministerin Tanner - Österreichs größte entwicklungspolitische Spendenaktion feiert 2023/24 rundes Jubiläum - Rund 85.000 Kinder und Jugendliche bis 7. Jänner unterwegs Die Sternsingeraktion der... Weiterlesen

Rauhnächte: Bedeutung, Ursprung und manc…

Rauhnächte: Bedeutung, Ursprung und manch Wissenswertes

Wer kennt sie nicht, die mystische Zeit der Rauhnächte. Die Zeit, in der frühere Kulturen glaubten, dass da die Tore zur „Anderswelt“ weit offen standen. Diese Zeit, so glaubte man... Weiterlesen

26. Dezember: Gedenktag des Heiligen Ste…

26. Dezember: Gedenktag des Heiligen Stephanus

Einblicke in das Leben und Sterben des Heiligen Unmittelbar nach Weihnachten, also nach dem Fest der Geburt Jesu, gedenkt die Kirche des Hl. Stephanus. Allein schon dieser Patz, den ihm die... Weiterlesen

Rund 2,4 Milliarden Christen weltweit fe…

Rund 2,4 Milliarden Christen weltweit feiern Weihnachten

Das kirchliche Fest der Geburt Christi wird seit dem 4. Jahrhundert gefeiert - Franz von Assisi "erfand" 1223 die Weihnachtskrippe - Erster Wiener Christbaum stand 1814 im Salon von Baronin... Weiterlesen

Weihnachtsgottesdienste finden: Katholis…

Weihnachtsgottesdienste finden: Katholische Kirche bietet Online-Hilfe

Insgesamt 10.000 Gottesdienste können österreichweit zu Weihnachten und Neujahr via App und Website abgefragt bzw. gesucht werden - Neu: Auch Gottesdienstübertragungen werden angezeigt Der Besuch eines Gottesdienstes gehört für viele Österreicherinnen... Weiterlesen

Ökumenischer Gottesdienst mit Abgeordnet…

Ökumenischer Gottesdienst mit Abgeordneten

Militärbischof Freistetter thematisiert angesichts des Nahost-Krieges die biblische Sehnsucht nach Heimat, Gerechtigkeit und Frieden    Wien, 12.12.2023 (KAP) Mitglieder des Nationalrates und des Bundesrates haben gemeinsam mit Vertretern der christlichen Kirchen einen... Weiterlesen

Adventimpulsplakate des Referats für Öff…

Adventimpulsplakate des Referats für Öffentlichkeitsarbeit und Medien

Jedes Jahr hin zum Advent stellt das Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Medien den katholischen Militärpfarren Österreichs Impulsplakate zur Verfügung. Diese werden infolge in den Kasernen in den Schaukästen und vor... Weiterlesen

Kärntner Adventkonzert in der St. Georgs…

Kärntner Adventkonzert in der St. Georgs-Kathedrale

Traditionelles Kärntner Adventkonzert am 9. Dezember Am Samstag, 09.12.2023, laden die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Soldaten und das Kommando der Theresianischen Militärakademie um 19:00 Uhr zum traditionellen Kärntner Adventkonzert in der St.Georgs-Kathedrale an... Weiterlesen

8. Dezember: Das Hochfest Mariä Empfängn…

8. Dezember: Das Hochfest Mariä Empfängnis

Die römisch-katholische Kirche begeht am 8. Dezember, neun Monate vor dem Fest der Geburt Mariens (8.September), das Hochfest der Empfängnis Mariens. Die vollständige Bezeichnung des Festes lautet: Hochfest der ohne... Weiterlesen

7über7-Vortrag mit Militärbischof Werner…

7über7-Vortrag mit Militärbischof Werner Freistetter

Im Rahmen der Vortragsreihe „7über7“ hält Bischof Werner Freistetter am 04. Dezember 2023 den Vortrag zum Thema: "Geschichte, Geist und Praxis der Militärseelsorge in Österreich". Der Vortrag wird im Anschluss an... Weiterlesen

Vor 175 Jahren starb der "Stille Na…

Vor 175 Jahren starb der "Stille Nacht"-Dichter Joseph Mohr

Vor 175 Jahren Joseph Mohr. Ewige Ruhe fand der Leichnam des Priesters in Wagrain - sein Kopf in Oberndorf Es war der Barbara-Tag (4. Dezember) 1848: Um 8.30 Uhr starb im Wagrain... Weiterlesen

Adventkranzsegnungen

Adventkranzsegnungen

Diese Woche segnete Militärbischof Werner Freistetter sowohl im Amtsgebäude Rossau Bernardis-Schmid als auch in der Generalstabsabteilung, in Anwesenheit von General Rudolf Striedinger, Adventkränze. Unter anderem nahm auch Frau Bundesminister Klaudia... Weiterlesen

Stichwort: Advent

Stichwort: Advent

Erster Adventsonntag ist am 3. Dezember, der Heilige Abend fällt heuer auf einen Sonntag 3. Dezember: Der Beginn der vorweihnachtlichen Adventzeit Mit dem ersten Adventsonntag am 3. Dezember beginnt nicht nur... Weiterlesen

Klimakonferenz in Dubai beginnt

Klimakonferenz in Dubai beginnt

Papst Franziskus wird nun doch nicht zum Auftakt des UN-Weltklimatreffens nach Dubai reisen. Am Dienstagabend wurde die für das kommende Wochenende geplante dreitägige Reise abgesagt. Das zuletzt erkrankte 86-jährige Kirchenoberhaupt... Weiterlesen

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