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Finanz- und Caritas-Bischof Elbs sieht "Zeichen der Anerkennung" für gemeinwohlförderndes Engagement der Kirche - Lob auch für Ausweitung des Bildungsbonus auf Sozialhilfebeziehende

Die katholische Kirche begrüßt die Erhöhung der steuerlichen Absetzbarkeitsgrenze für den Kirchenbeitrag, die der Nationalrat am Mittwochabend auf 600 Euro angehoben hat. Diese Erhöhung sei für ihn als innerhalb der Österreichischen Bischofskonferenz für Finanzen und Caritas zuständigen Bischof "ein Zeichen der Anerkennung" für das der gesamten Gesellschaft dienende Engagement der Kirche, reagierte der Feldkircher Bischof Benno Elbs mit "Freude und Dank" auf den Beschluss. Die Kirche in Österreich sei mit all ihren sozialen Einrichtungen ein "Gemeinschaftsprojekt", so Elbs. "Wo wir helfen und unterstützen können, dort können wir es zu einem sehr großen Teil nur durch die Mithilfe der vielen beitragszahlenden Katholikinnen und Katholiken."

Der Bischof verwies in seiner Kathpress vorliegenden Stellungnahme auf das vielfältige Engagement kirchlicher Einrichtungen und Organisationen: "Die Leistungen reichen von der Kultur- und Denkmalpflege über den Bildungssektor und die Feier von Gottesdiensten bis hin zur Pflege und der Begleitung von Menschen in Krisensituationen." Den größten Bereich stelle das soziale Engagement dar, allen voran jenes der Caritas, wies Elbs hin. Unter diesem sozialen Gesichtspunkt gebe die ebenfalls vom Nationalrat beschlossene Ausweitung des Bildungsbonus auf Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger weiteren Anlass zur Freude.

Zur Erläuterung: Den Bildungsbonus erhalten in Österreich bisher Menschen, die Arbeitslosen-Geld oder Notstandshilfe beziehen, wenn sie an einer längeren Schulung des AMS teilnehmen. Beziehende von Sozialhilfe waren davon bisher ausgeschlossen. Das soll sich nun ändern.

Bildung sei eine Investition in die Zukunft, betonte der Caritas-Bischof. Sie eröffne Chance auf gesellschaftliche und soziale Teilhabe und sei "die Tür zum Einstieg in die Erwerbstätigkeit". Menschen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, erhielten nun "eine Möglichkeit mehr, sich zu qualifizieren und auch längere Schulungen abzuschließen". Dass der Bildungsbonus jetzt auch von dieser Gruppe in Anspruch genommen werden kann, "ist deshalb in mehrfacher Hinsicht begrüßenswert", sagte Elbs.

Initiativantrag bereits im Advent

Die Regierungsparteien ÖVP und Grüne hatten bereits im Advent im Nationalrat einen Initiativantrag zur Erhöhung der steuerlichen Absetzbarkeit des Kirchenbeitrags von der bisherigen Maximalhöhe von 400 Euro auf 600 Euro eingebracht. Konkret betroffen sind davon Beitragszahlende der katholischen, evangelischen und altkatholischen Kirche. Wie schon bisher erfolgt die Berücksichtigung automatisch bei der jährlichen Arbeitnehmerveranlagung. Die Erhöhung fand zuletzt im Budgetausschuss die Zustimmung von ÖVP, Grünen und FPÖ und soll bereits ab der Veranlagung für das Jahr 2024 anwendbar sein. Diese Maßnahme erfolgt gemeinsam mit der Ausweitung der steuerlichen Absetzbarkeit von Spenden auf fast alle gemeinnützigen Vereine.

Laienverbände würdigen Initiative

Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV) begrüßt ebenfalls den Beschluss des Nationalrats, die Absetzbarkeit des Kirchenbeitrags von 400 auf 600 Euro zu erhöhen. "Die Kirchenbeiträge helfen den anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften, ihren besonderen Auftrag gerade in Krisenzeiten für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und zum sozialen Miteinander zu leisten", erklärte AKV-Präsident Matthias Tschirf am Donnerstag gegenüber Kathpress.

"Man braucht sich nur zu überlegen, um wieviel ärmer unsere österreichische Gesellschaft ohne den Beitrag der Kirchen und Religionsgemeinschaften wäre", sagte Tschirf und folgerte: "Die beiden Regierungsparteien ÖVP und Grüne haben mit diesem Initiativantrag der Abgeordneten Wöginger und Schwarz einen wesentlichen Beitrag zum Miteinander und gegen die Polarisierung in unserer Gesellschaft gesetzt."

Quelle: kathpress.at

Ordensmann der Salesianer war von 2003 bis 2013 Erzbischof von Salzburg und zuvor zwischen 1997 und 2002 Innsbrucker Bischof - Nun ist er im 87. Lebensjahr gestorben

Die Katholische Kirche in Österreich trauert um Erzbischof Alois Kothgasser. Der frühere Erzbischof von Salzburg (2003 bis 2013) und Bischof der Diözese Innsbruck (1997 bis 2002) ist am Donnerstagabend (22. Jänner) in Salzburg gestorben, wie die Erzdiözese Salzburg bekanntgegeben hat. Er stand im 87. Lebensjahr. Vor zwei Wochen konnte Kothgasser noch das 60-Jahr-Jubiläum seiner Priesterweihe mit einer Messe in der Kapelle im Priesterseminar in Salzburg begehen, wo er zuletzt gelebt hatte.

Alois Kothgasser wurde am 29. Mai 1937 im südoststeirischen Lichtenegg in der Marktgemeinde St. Stefan im Rosental (Bezirk Feldbach) in eine Bauernfamilie geboren. Mit 18 Jahren trat er bei den Salesianern Don Boscos ein. Die Matura legte er zwei Jahre später am Aufbaugymnasium des Ordens in Unterwaltersdorf (Niederösterreich) ab und arbeitete zunächst in den Schülerheimen Unterwaltersdorf und Klagenfurt als Erzieher. Es folgte das philosophisch-theologische Studium an der Päpstlichen Hochschule der Salesianer in Turin, wo Kothgasser 1964 auch zum Priester geweiht wurde.

Das Doktoratsstudium absolvierte er an der Päpstlichen Salesianer-Universität in Rom, wo er die letzten Tage des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) miterlebte. Er lehrte an derselben Hochschule von 1969 bis 1982, war zwischenzeitlich auch Gastprofessor für Dogmatik in Benediktbeuern in Bayern und zwei Semester an der damaligen Salesianer-Hochschule in Bethlehem. Ab 1982 wirkte er an der ordenseigenen Philosophisch-Theologischen Hochschule in Benediktbeuern, zunächst als Professor sowie von 1994 bis 1997 als Rektor. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit engagierte sich Kothgasser dabei besonders in der spirituellen Begleitung junger Ordensleute und als Leiter von Kursen zur pastoralen und theologischen Fortbildung.

Förderer des Dialogs

Am 10. Oktober 1997 ernannte Papst Johannes Paul II. (1978-2005) Kothgasser zum Diözesanbischof von Innsbruck. Am 23. November 1997 wurde er von seinem Vorgänger Reinhold Stecher im Innsbrucker Dom zum Bischof geweiht. Genau fünf Jahre später wählte ihn das Dom- und Metropolitankapitel zu Salzburg aus dem von Rom vorgelegten Dreiervorschlag zum neuen Erzbischof. Die Bestätigung des Papstes erfolgte am 27. November, die Amtsübernahme am 10. Jänner 2003 und die feierliche Amtseinführung am 19. Jänner. Kothgassers Wahlspruch lautete: "Veritatem facientes in Caritate" (Die Wahrheit in Liebe tun). In seiner 2019 bei Tyrolia veröffentlichten Autobiografie ("Mein Leben in Stationen") bezeichnete er den Wechsel von Innsbruck nach Salzburg als seine "schwierigste Zeit", sei ihm die Aufgabe dort doch anfangs "eine Schuhnummer zu groß" erschienen.

Kothgassers Amtszeit war laut Angaben der Erzdiözese Salzburg "von großer Verbundenheit mit Gott und den Gläubigen geprägt", habe sich der Erzbischof doch viel Zeit für die Sorgen und Nöte der Menschen genommen. So initiierte er etwa die Begegnungswochen "Offener Himmel", in denen er jährlich in einer anderen Region mit Tausenden Menschen zusammenkam. Der Erzbischof suchte zudem die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft und den Dialog mit anderen Religionen. Auf seine Initiative startete auch die "Woche für das Leben", bei der über 100 Salzburger Pfarren die Bedeutung des Lebensschutzes von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod bewusst machen. Kothgassers Konflikt mit der damaligen Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller, die in den Landeskliniken Abtreibungsambulanzen errichten wollte, was er strikt ablehnte, sorgte für viel Aufsehen.

In der Österreichischen Bischofskonferenz galt Kothgasser als Mann des Miteinanders und der Versöhnung. Während seiner Jahre als Diözesanbischof war er u.a. zuständig für die Bereiche Caritas, Weltreligionen, Liturgie, Priesterseminare, Theologische Fakultäten und Hochschulen sowie für die Laientheologen, gehörte der Glaubens- und Finanzkommission an und vertrat die österreichische Kirche in der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz sowie bei den Theologengesprächen in Mainz. Im Rat der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) war Kothgasser Referatsbischof für Berufungspastoral, zudem gehörte er auch der Gottesdienstbehörde an der Römischen Kurie an. Er war weiters bis 2016 Generalpräsident der Catholica Unio Internationalis und bis 2017 Großprior der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem in Österreich.

In Gedenken an Kardinal Franz König rief Kothgasser als Salzburger Erzbischof den Kardinal-König-Kunstpreis ins Leben, der seit 2005 alle zwei Jahre verliehen wird. Ein anderer Preis trägt seinen Namen: Der vom diözesanen Amt für Schule vergebene "Dr.-Alois-Kothgasser-Preis" ehrt herausragende vorwissenschaftliche Arbeiten von Schülerinnen und Schülern, die im Unterrichtsfach Religion maturiert haben.

Seelsorger bis zuletzt

Vor Vollendung seines 75. Lebensjahres im Mai 2012 reichte Alois Kothgasser aufgrund der erreichten Altersgrenze bei Papst Benedikt XVI. (2005-2013) seinen Rücktritt ein, der erst am 4. November 2013 - mittlerweile von Papst Franziskus - angenommen wurde. Am 10. November 2013 wählte das Salzburger Domkapitel aus einem Dreiervorschlag den damaligen Grazer Weihbischof Franz Lackner zu Kothgassers Nachfolger, der am 12. Jänner 2014 offiziell in das Amt eingeführt wurde.

Kothgasser war nach seiner Emeritierung als Erzbischof auch weiterhin sowohl in der Erzdiözese Salzburg als auch in der Diözese Innsbruck als Seelsorger tätig. Er lebte zunächst mehrere Jahre im Geistlichen Zentrum der Don-Bosco-Schwestern in Baumkirchen (Tirol). 2022 zog er nach Salzburg ins Priesterseminar um. Zu seinem 85er hatte er erklärt, er empfinde "Neugierde auf das, was kommen wird nach der Vollendung dieses Erdendaseins".

Quelle: kathpress.at

Am 08.02.2024 kam es in den Räumlichkeiten des Militärkommando Tirol zu einem "Pfingstereignis". Militärbischof Werner Freistetter spendete zwei Rekruten das Sakrament der Firmung. Anwesend waren bei diesem bewussten Ja zum Glauben Militärkommandant Brigadier Ingo Gstrein, der Leiter der Stabsabteilung A, Oberst Ing. Peter Nuderscher MSD, die Firmpaten mit den Familienangehörigen und zahlreiche aktive und im Ruhestand sich befindende Bedienstete.

Der Militärbischof erzählte sehr humorvoll von den Erinnerungen an seine Firmung, sprach über das, was die Firmung letztendlich bewirkt und unterstrich die Wichtigkeit und die Dimension, nun gestärkt mit dem Heiligen Geist in das Leben hinaus zu gehen.
Die Firmungsmesse wurde feierlich musikalisch gestaltet durch Musiker der Militärmusik Tirol.

Text: Vzlt Reinhard Sorg

Neue Caritas-Präsidentin in "Furche"-Interview: Bei kirchenpolitischen "heißen Eisen" wie Frauenämtern und Zölibat "gibt es wahrscheinlich keine einheitliche Lösung" - Kirche muss für die Menschen da sein und wieder für mehr einen Zugang öffnen

Die neue Caritas-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler - die erste Frau an der Spitze der katholischen Hilfsorganisation - hat sich im Interview der Wochenzeitung "Die Furche" über kirchenpolitische "heiße Eisen" geäußert. Zur Rolle der Frau verwies sie darauf, dass diese Frage beim vom Papst angestoßenen synodalen Prozess auf der Agenda steht. "Es ist wichtig, dass hier auf weltkirchlicher Ebene etwas passiert, aber auch bei uns in Österreich in den einzelnen Diözesen", sagte Tödtling-Musenbichler, die sich konkrete Schritte wünschte. "Es muss klar werden, dass Frauen für die Kirche wichtig sind - sei es in Weihämtern oder auch in anderen verantwortungsvollen Positionen."

Auf die Frage, wie es sich anfühlt, als Frau an der Spitze der Caritas Pionierin zu sein, antwortete die 41-jährige Steirerin wörtlich: "Gleichberechtigung ist dann erreicht, wenn wir Frauen diese Fragen nicht mehr beantworten müssen. Bis dahin ist der Weg noch weit." In der Caritas gebe es schon viele Frauen in wichtigen Positionen, in drei Diözesen sogar Direktorinnen.

Bei den brennenden kirchenpolitischen Fragen wie Frauenämtern und Zölibat "gibt es wahrscheinlich keine einheitliche Lösung", merkte Tödtling-Musenbichler an, die mit einem laisierten Priester verheiratet ist. Auch für die Segnung und Ehe homosexueller Paare gilt aus ihrer Sicht: "Die Kirche muss für die Menschen da sein" und sich an den Sorgen und Nöten der Zeit orientieren. Man müsse Möglichkeiten eröffnen, um wieder mehr Menschen einen Zugang zur Kirche zu öffnen. "Es tut sich jetzt Gott sei Dank vieles", zeigte sich Tödtling-Musenbichler optimistisch und nannte die Caritas als Vorbild: "Als Caritas sind wir für alle Menschen da, unabhängig von Religion, Geschlecht und Herkunft. Ich wünsche mir, dass wir in eine Kirche eingebettet sind, die das auch möglich macht."

Lösungen wichtiger als Konsens

Ihren Amtsantritt habe sie bewusst dialogorientiert angelegt. Als Caritas-Präsidentin wolle sie weiterhin das Gespräch mit allen Parteien, der Wirtschaft und anderen Stakeholdern suchen. "Nur im Gespräch können wir gemeinsam Lösungen finden und Verständnis füreinander bekommen", sagte Tödtling-Musenbichler. Auftrag der Caritas sei "aber sicher nicht, immer im Konsens unterwegs zu sein". Die Hilfsorganisation wolle auf Not hinweisen und Lösungen präsentieren - "auch wenn wir dann Kritik ausgesetzt sind. Bei Reibung entsteht Energie, und die ist wichtig, damit etwas weitergeht".

Auf die Frage, was die Caritas anders als säkulare Hilfsorganisationen macht, antwortete Tödtling-Musenbichler, es gebe in Österreich viele Hilfsorganisationen, "die gemeinsam Gutes bewirken". Sie wolle "gar nicht so sehr den Unterschied zu den säkularen Organisationen betonen", die Caritas mache jedenfalls "eine starke Wertehaltung aus", die auch deren Klientel spüren solle. Und viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas würden auch aus ihrem Glauben Kraft und Motivation für die Arbeit schöpfen.

Bekenntnis auch zu "unverdienter" Hilfe

Dabei sei es nicht leicht, den Menschen gerecht zu werden. "Manchmal kann unsere Hilfe als nicht gerecht erscheinen, weil wir nicht immer alles tun können, was Menschen vielleicht brauchen - oder weil wir manches deshalb nicht tun, um sie wieder selbstständig zu machen", erklärte Tödtling-Musenbichler. Sie verwies auf Barmherzigkeit als "jene Form, die über Gerechtigkeit hinausgeht und sogar diejenigen trifft, die es vielleicht nicht 'verdient' haben. Das ist unser Zugang."

Nora Tödtling-Musenbichler, Direktorin der Caritas Steiermark, ist seit 1. Februar Nachfolgerin von Michael Landau als Präsidentin der Caritas Österreich.

Quelle: kathpress.at

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