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Tödliche Schatten – tröstendes Licht Tödliche Schatten – tröstendes Licht

In seinem autobiographischen Werk mit dem sperrigen Titel berichtet der Franziskaner P. Gereon Goldmann (1916-2003) nach einer kurzen Darstellung seiner Kindheit und Jugend, wie er, obwohl bereits 1936 in den Orden eingetreten, nach seiner militärischen Grundausbildung in die Waffen-SS eingezogen wird und nach zweijährigem Militärdienst die Mitteilung erhält, er sei „als wehrunwürdig aus der SS zu verstoßen und zur Wehrmacht zurückzuversetzen“ (S.57). Der Reichführer SS Heinrich Himmler selbst hatte nach einem Brief des Delinquenten ebendieses verfügt, was sich für Goldman in weitere Folge als der Beginn einer schier unglaublichen Reise erweisen würde.

Packend schildert Goldmann die Schikanen, denen er und seine Mitseminaristen bei der Grundausbildung in der Wehrmacht und in der Waffen-SS ausgesetzt waren, schließlich gelten sie als unverlässlich und nicht linientreu. Ein Todesurteil gegen ihn wird unerwarteterweise aufgehoben und der Theologiestudent an die Front geschickt.
Hier dient er als Sanitäter sowohl in Frankreich als auch in Italien. Insofern er seine Fürsorge auch feindlichen Verwundeten angedeihen lässt, macht er sich in den Augen überzeugter Nationalsozialisten verdächtig. Er jedoch bleibt bei seinem Standpunkt und gibt als Triebfeder seines Handelns eine christliche Grundüberzeugung an. Mehrfach hätte er nach menschlichem Ermessen den Tod finden müssen, überlebt jedoch alle Gefahren durch, wie er überzeugt ist, Gottes Hilfe.
Ein weiteres Todesurteil gegen ihn findet erneut keine Vollstreckung, was auf verschiedene Interventionen und die unübersichtliche Lage zurückzuführen ist, welche mit weiterem Kriegsverlauf auch die deutsche Verwaltung ergriffen hat.
In diesem Buch reihen sich die unglaublichen Geschichten eines Mannes aneinander, der einmal einen Bischof mit der Waffe bedroht, um von diesem die hl. Wegzehrung für die sterbenden Soldaten ausgehändigt zu bekommen; der von der lokalen Bevölkerung in Italien aufgrund seines Messbesuches und seiner Freundlichkeit zum Heiligen akklamiert wird; der die naive Prophezeiung einer frommen Nonnen wahr werden sieht, er werde ohne abgeschlossenes Studium auf Geheiß des Papstes die Priesterweihe erhalten, damit er den Frontsoldaten mit allen priesterlichen Diensten zur Seite stehen könne; der unzählige Male dem Tod von der Schaufel springt.
Der Humor und die Dreistigkeit dieses Frontsoldaten und Franziskaners machen das Buch so lesenswert und man staunt, , dass dieses Werk, obwohl bereits 1964 in englischer Sprache veröffentlicht, erst 1990 auf deutsch erschienen ist.
Seine Kriegserlebnisse hatte Goldmann ursprünglich auf den Wunsch amerikanischer Clubs niedergeschrieben. Als sich diese Berichte in weitere Folge auch in seiner neuen Heimat Japan schnellstens verkaufen, folgen Übersetzungen in diverse fernöstliche und afrikanische Sprachen. 

Gereon Goldmann: The shadow of his wings. The true story of Fr. Gereon Goldmann OFM, San Francisco 2000, 345 Seiten
Buchnummer MBBA: 21663
Gereon Goldmann: Tödliche Schatten - tröstendes Licht. Linz o.J., 285 Seiten
Buchnummer MBBA: 23517

MBBA