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Dem ehemaligen Verbündeten auf der Spur
Kader-LKU der Militärpfarre Heeresunteroffiziersakademie nach Bulgarien
Am 14. Oktober 1915 trat das Zarenreich Bulgarien unter Ferdinand I. an Österreich-Ungarns Seite in den Ersten Weltkrieg ein. Dieses Gedenken nahm die Militärpfarre an der HUAk zum Anlass, den heurigen Kader-LKU in Bulgarien durchzuführen. 18 Soldaten aus den Garnisonen Ebelsberg, Enns und Freistadt wurden mit ihren Gattinnen durch die reizvollen Landschaften und die bemerkenswerte Geschichte des ehemaligen Verbündeten geführt.
Unter der Leitung von Mag. Jordanka KRETSCHMAR, die an der HUAk Englisch lehrt, führte die Reise zuerst in die Hauptstadt Sofia, das antike Serdika, wo neben thrakischer, römischer und osmanischer auch die jüngere bulgarische Geschichte ab 1878 beleuchtet wurde. Die beiden Höhepunkte waren naturgemäß bei einer Reise einer Militärpfarre der Besuch der Aleksander Newski-Kathedrale, dem Sitz des bulgarisch-orthodoxen Patriarchen, und des Militärmuseums, das eine detaillierte und hervorragend aufbereitete Ausstellung zu allen Epochen der Militärtradition im heutigen bulgarischen Staatsgebiet vorstellt.
Zweite Station der Reise war das Welterbe Rila-Kloster, von wo aus es zum an der griechischen Grenze gelegene Dorf Melnik im gleichnamigen südbulgarischen Weingebiet weiterging. Von dort führte der Weg in die ehemalige ostrumelische Hauptstadt Plovdiv.
Über den Schipka-Pass, an dem eine russisch-orthodoxe Kirche an die 200 000 Gefallenen der russischen und rumänischen Truppen erinnert, die 1878 mit bulgarischen Freiwilligen gegen das osmanische Reich kämpften und die Unabhängigkeit zumindest Nordbulgariens erfochten, führte der Weg in den Norden.
Die mittelalterliche Hauptstadt des ersten bulgarischen Reiches, Veliko Tarnovo, mit ihrer beindruckenden Festungsanlage leitete auf der anderen Seite des Balkangebirges über zu den tiefergelegenen, fruchtbaren Ebenen. Schließlich konnten wir nach dem Besuch des Iwanovo-Höhlenklosters die direkt an der Donau gelegene Stadt Ruse erreichen, in der sich bis 2014 die einzige Brücke zwischen Bulgarien und Rumänien befand. Die reiche Hafen- und Werftstadt Ruse konnten wir zu Land und per Schiff auch zur See besichtigen.
Die letzte Station der Reise war die Hafenstadt Varna am Schwarzen Meer. Neben Markt, Altstadt und (Gold-)Strand warteten wiederum zwei Höhepunkte, die Kathedrale und das Marinemuseum auf die neugierigen Reiseteilnehmenden.
Bleibende Eindrücke der Kameradschaft, der orthodoxen Tradition und des reichen Militärlebens in Bulgarien ergänzten die Erfahrung herzlicher Gastfreundschaft und tiefer historischer Verbundenheit.
Ein Bericht von Hptm Prof. Mag Serge Claus
Drei Tage Pilgerfahrt in Rom mit dem Religionslehrer erfuhr die 7a des Militärrealgymnasiums vom 26. bis zum 28.Oktober 2015. Am beeindruckendsten war die Heilige Messe in den Katakomben umringt von Tausenden Christen aus der Anfangszeit.
Der Nationalfeiertag begann für die Militärgymnasiasten der 7a mit MilDekan Mag. Siegfried Lochner sowie Vzlt Alois Marach und Vzlt Anton Lechner im Nachtzug nach Rom. Kaum angekommen fing die Führung bereits an mit Santa Croce in Gerusalemme, einer der sieben Pilgerkirchen. Ihre Bedeutung erhält sie vor allem wegen verschiedener hier aufbewahrter Kreuzreliquien, die ihr auch den Namen gegeben haben. Der Höhepunkt des Aufenthalts war am Montag am Nachmittag in den Catacombe di San Callisto. Hier befinden sich auf einer Fläche von oberirdischen 15 ha rund 500.000 Gräber auf fünf Ebenen. Die Gänge haben eine Gesamtlänge von etwa 20 Kilometern. In einer Krypta wurden neun Päpste des 3. Jahrhunderts bestattet, darunter Papst Sixtus II. Die dort zelebrierte hl. Messe beeindruckte die Teilnehmer sehr. „Dort hätten sich einige fast verirrt, die etwas länger hinter uns waren!“ berichtet Laurenz.
Am Abend waren nach dem Essen alle bereits so müde, dass kein Abendprogramm mehr vorgesehen war.
Der zweite Tag war vormittags einer anderen Pilgerkirche gewidmet, dem Petersdom. Nach der hl. Messe in der größten der Papstbasiliken begann der Aufstieg bis zur Kuppel von St. Peter. Der Petersdom ist das Zentrum des unabhängigen Staats der Vatikanstadt. Nachher war das Pantheon, das für mehr als 1700 Jahre die größte Kuppel der Welt besaß, gemessen am Innendurchmesser, und gilt allgemein als am besten erhaltenes Bauwerk der römischen Antike. Seit dem 13. Mai 609 dient das Pantheon als katholische Kirche, geweiht der heiligen Maria (Sancta Maria ad Martyres), in der vor allem an hohen Feiertagen Messen gefeiert werden. Im Anschluss genossen manche ein köstliches „granita di caffè“ im Gran Caffè Tazza d'Oro, „Ein Muss!“ laut den militärgymnasialen Kaffeetrinker, dann ging es zur Spanischen Treppe, einer der bekanntesten Freitreppen der Welt mit insgesamt 138 Stufen, die ab 1723 erbaut wurde.
Am letzten Tag wurden zwei weiteren Papstbasiliken und Pilgerkirchen besichtigt: Santa Maria Maggiore, wo die heilige Messe in der Sixtinischen Kapelle mit den Passionsreliquien Christi gefeiert wurde, sodann Sankt Paul vor den Mauern. Die erste Paulus-Basilika wurde im Auftrag von Kaiser Konstantin über dem vermeintlichen Grab des Apostels Paulus errichtet, vermutlich 324 geweiht und bereits 386 erheblich vergrößert. Seit der Zeit Papst Gregors des Großen († 604) besteht in St. Paul eine Benediktinerabtei. Dort war für die Gruppe die Ketten des Hl. Paulus beeindruckend, das zwischen 72 und 80 n. Chr. erbaute Kolosseum war es nicht weniger. Es ist das größte der im antiken Rom erbauten Amphitheater, der größte geschlossene Bau der römischen Antike und weiterhin das größte je gebaute Amphitheater der Welt. Nachher ging es zur Piazza Venezia im Zentrum. Seine heutige Form erhielt der Platz als ab 1885 an seiner Südseite das Monumento Vittorio Emanuele II errichtet wurde, das heute noch die Piazza dominiert. Der Platz liegt am Fuß des Kapitol, der kurzen Namensform des Kapitolinischen Hügels, des zweitkleinsten der klassischen sieben Hügel des antiken Rom. „Es waren drei Tage intensivster Erlebnisse, es war für uns alle das erste Mal, dass wir in Rom waren“ berichtet Laurenz weiter, „Dekan Lochner hat alles sehr gut ausgesucht. Es gab nur kurze Momente, wo man abseits der Sehenswürdigkeiten stand, wo die Armut deutlich zu spüren ist, und da ist man froh, dass man in Österreich wohnt. Die schönen Eindrücke überwiegen!“
„Wenn Denken zum Gedenken, und letzteres zum Lernen für die Zukunft wird“.
Das Totengedenken des Panzergrenadierbataillons 35 am Soldatenfriedhof in Blumau
Stumm und in strenger geometrischer Anordnung stehen sie da. Sie, dass sind die steinernen Kreuze der Gefallenen der beiden Weltkriege auf dem Soldatenfriedhof in Blumau. Der Himmel nebelverhangen, doch die Sonne kämpft sich nach und nach in den Vordergrund, einem kleinen Hoffnungszeichen gleich, das sagen möchte: Der Tod hat nicht das letzte Wort. Doch angesichts der Fülle an Grabsteinen fällt dem Betrachter es schwer, dies zu glauben.
Die Stille dieses Ortes wird unterbrochen durch Soldaten des Panzergrenadierbataillons 35, durch Vertreter des Kameradschaftsbundes, des Schwarzen Kreuzes und durch Angehörige der deutschen Kriegsgräberfürsorge.
Alle finden sich hier ein, um der Gefallenen, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, zu gedenken. Worte des Trostes und der Zuversicht werden vom evangelischen und katholischen Militärseelsorger gesprochen, Worte des Erinnerns, des Ermahnens und des Lernens aus diesen schrecklichen „Vorkommnissen“ seitens des Redners des Schwarzen Kreuzes, und Worte, die auch in die Zukunft gerichtet sind, seitens des Bataillonskommandaten ausgesprochen, der darin auch und gerade die Politik in die Pflicht ruft, passend auf die Zeichen der Zeit zu reagieren und verantwortungsvollen Umgang dieser gegenüber den Soldaten einfordert.
Worte, die schwere und dunkle Stunden ansprechen, Worte, die Hoffnung geben, Worte, die zu denken geben, Worte, die Gedenken prägen, Worte, die uns aber auch auffordern, jeden von uns - auf seine ihm mögliche Weise – etwas dafür zu tun, dass Friede erhalten und gewahrt wird. Eine Aufforderung, der gar nicht genug Beachtung geschenkt werden kann – gerade in Zeiten wie diesen.
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