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Das diesjährige Georgsseminar, das in Kooperation vom Institut für Religion und Frieden mit dem Rektorat der Georgskathedrale ausgerichtet wurde, stand am 24. April 2019 ganz im Zeichen Kaiser Maximilians I., dessen 500. Todestag heuer am 12. Jänner gefeiert wurde.

Gemäß eigenem Wunsch wurde der Kaiser im Ornat des Georgsritterordens in jener Kirche beigesetzt, in der er 60 Jahre zuvor getauft wurde. Das transeuropäische Wirken des gebürtigen Wiener Neustädters wurde aus zahlreichen Perspektiven beleuchtet.

Der Prokurator des St. Georgsordens, Vinzenz Stimpfl-Abele, legte im eröffnenden Grußwort die Zukunftsorientierung des Maximilianerinners dar, bezogen auf Werthaltungen, Mut zur Grenzüberschreitung und zur Integration von Tradition und Innovation im Spannungsfeld des letzten Ritters und ersten Kanoniers Maximilian.

Der deutsche Militärattaché Oberstleutnant im Generalstab Frank Söhnholz, der französische Botschafter Francois Saint-Paul, der luxemburgische Botschafter Marc Ungeheuer, der schweizer Gesandte Michele di Coduri und der spanische Botschafter Juan Sunye-Mendia näherten sich dem Festanlass aus der Perspektive ihrer heutigen Länder und beschrieben, wie die Figur Maximilians I. dort rezipiert wurde und wird. Als Grundtenor schwang der klare Wille zu einem geeinten Europa jenseits partikularer Vereinzelungen überall mit.

Die beiden folgenden Hauptreferate zu ‚Wiener Neustadt als Kaiserresidenz und Kinderstube Maximilians‘ von Eveline Klein vom Museumskloster St. Peter an der Sperr und ‚Maximilianische Musik als transnationales Zeugnis‘ von Georg WAIS, dem Leiter jener Schola Arrigensis, die jeden ersten Sonntag im Monat im Gottesdienst Musik von Maximilians Hofkomponisten Heinrich Isaac singt, weiteten den Blick über Politisches zu Personalem und Ästhetischem.

Das Georgsseminar schaffte damit den Spagat zwischen dem Bezug zum hl. Georg und den Georgsrittern zum heurigen Gedenkinhalt Maximilian, und zeigte mit Blick auf die Niederösterreichische Landesausstellung, dass die Welt hier immer schon ‚in Bewegung‘ war.

 

Bericht: Militärsuperior Stefan Gugerel

Am Truppenübungsplatz Bruckneudorf gibt es nahe der Panzerwiese ein großes Kreuz, dass von allen der "Rote Herrgott" genannt wird. Hartnäckig ranken sich unterschiedliche Legenden um dieses Kruzifix. So kann man in dem Buch „Sagenschatz aus dem Bezirk Bruck an der Leitha“ lesen:

„Tief drinnen in der Waldesstille des Teichtales (Poligraben) steht ein Holzkreuz, der rote Herrgott genannt. Dort geschah vor 100 Jahren eine grausige Tat. Ein Pionier hatte gestohlen und wurde erwischt. Da er die Schande nicht ertragen konnte, beschloss er zu sterben. An einsamer Stelle im Wald hackte er Zweige ab und verflocht sie zu einer festen Wand. Dann schaufelte er sich eine Grube und lehnte die Wand darüber, gestützt durch einen schief eingestellten Prügel. Dann häufte er Erde hoch auf die Wand und legte sich in die Grube hinein. Mit den Fuß stieß er den Prügel um, die Flechtwand mit der Erde stürzte auf ihn und begrub ihn lebend! Zum Gedächtnis wurde an dieser Stelle ein rot gestrichenes Holzkreuz aufgerichtet. Seither ist es dort nicht ganz geheuer. In der abendlichen Dämmerung sieht man ein großes unbeschriebenes Blatt Papier zwischen den Bäumen schweben, man weiß nicht, woher es kommt. Ganz unbeweglich hängt es in der Luft und verschwindet dann plötzlich und niemand weiß, was es zu bedeuten hat. Manche glauben, es werden darauf alle Gebete für den armen Sünder verzeichnet. Und wenn das Blatt vollgeschrieben ist, dann ist er erlöst. Aber bis jetzt ist noch keine Zeile darauf zu sehen."

Andere Erzählungen besagen, dass dieses Kreuz schon im späten 17., frühen 18. Jahrhundert aufgestellt wurde um an einen Mörder und dessen Opfer  zu erinnern. Wieder andere behaupten, dass der "Rote Herrgott" ein Pestkreuz sei. Wenn die Geschichten auch allesamt nicht wahr sind, so sind sie dennoch gut erfunden, aber, der "Rote Herrgott" war - wie man auf alten Postkarten des Brucker Lagers sieht - um das Jahr 1912 noch direkt neben der Spittelwaldkapelle aufgestellt.

Schon vor einigen Jahren reifte der Entschluss die Spittelwaldkapelle zu renovieren und den Platz um diese möglichst originalgetreu zu gestalten. Der Ankauf von zwei - die Kapelle ursprünglich flankierenden - lebensgroßen Sandsteinfiguren scheitere an den finanziellen Mitteln, doch das große Kreuz sollte wiedererrichtet werden. Nur den "Roten Herrgott" versetzen? Unmöglich. So wurde schließlich nach einer anderen Lösung gesucht. Schon vor eineinhalb Jahren erwarb Militärdekan Alexander Wessely auf einem Flohmarkt in Wien ein großes Kreuz mit einem gusseisernen "Herrgott". Leider war das Holz schon so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass sich Militärpfarrgemeinderat Dominik Nyamandi dazu entschloss das "Holz des Kreuzes" neu zu fertigen. Um das Kreuz länger haltbar zu machen wurde schließlich noch ein Giebeldach für das Kreuz angefertigt, ebenso wurde wieder eine Laterne zum Entzünden von Opferkerzen montiert. Die Aufstellung des ca. 220kg schweren Kreuzes erfolgte in der Passionswoche an jener Stelle wo das alte Kreuz gestanden war, die Segnung des Kreuzes selbst wurde anlässlich des traditionellen Soldatenkreuzwegs, an welchem Soldaten, Zivilbedienstete und Gäste begleitet von einem Bläserensemble quer über den Truppenübungsplatz gehen und  die Passion Christi betrachten,  am Karfreitag durch Bischofsvikar Militärdekan Alexander Wessely durchgeführt.

Mit der Aufstellung des Kreuzes wurden nun die Renovierungsarbeiten rund um die Spittelwaldkapelle abgeschlossen und die Militärpfarre Burgenland freut sich wieder über Pilgerinnen und Pilger der umliegenden Gemeinden, sowie auf Soldaten die diesen Platz zum persönlichen Gebet, oder im Rahmen von Feldgottesdiensten aufsuchen.

Georg zählt zu den wichtigsten Soldatenheiligen. An seinem Todestag, am 23. April, feiert die Kirche das Fest des Heiligen Georg. Er lebte im 3. Jahrhundert im kleinasiatisch-syrischen Raum und erlebte sein Martyrium im Rahmen der Christenverfolgung unter Diokletian. Georg wird mit zahlreichen Heldentaten, wie etwa der Drachenlegende, in Verbindung gebracht. Der Drachenkampf symbolisiert Georgs mutigen Kampf gegen das Böse.

Der mutige Christ

Georg bewies damals Standhaftigkeit und viel Durchhaltevermögen. Mutig stellte er sich all seinen Martyrien. Aus tiefster Überzeugung stand er zum christlichen Glauben und verteidigte ihn. Heute ist Georg Landespatron von Äthiopien, Griechenland, dem englischen Königreich und einigen anderen Orten. Das Land Georgien ist nach ihm benannt. Außerdem ist er unter anderem Patron von 13 Ritterorden, der Soldaten, Bauern, Reiter, Sattler, Schmiede, Pfadfinder, Krankenhäuser, gegen Pest und Fieber sowie für gutes Wetter. Als Georg unter die 14 Nothelfer aufgenommen wurde, bekam die Verehrung Georgs im breiten Volk großen Aufschwung. Der „Georgstag“ war etwa in der Landwirtschaft ein wichtiger Tag. Pferde wurden an diesem Tag gesegnet. Verbreitet sind auch heute noch Pferdeumritte zu Ehren des Heiligen Georg, sogenannte „Georgiritte“.

"Die christlichen Tugenden des Heiligen Georgs haben auch heute nichts an Aktualität verloren“. Das betonte Militärbischof Werner Freistetter in seiner Predigt beim Georgsfest der Militärdiözese vergangenes Jahr in der St. Georgs Kathedrale in Wiener Neustadt. Im Rahmen des Georgsfests (dieses Jahr am  Montag, 29. April 2019) zeichnet der Militärbischof traditionell Personen, die sich um das Militärordinariat verdient gemacht haben mit dem diözesanen Georgsorden aus.

Militärpfarrgemeinderat Heinrich Horvath ist seit 1. April im Ruhestand aber noch vielfältig aktiv. So hat er erst kürzlich die Ausbildung zum Lektor absolviert. Bei der Soldatenwallfahrt nach Lourdes möchte er dieses Jahr die Möglichkeit nutzen zu Danken

Ein Portrait von Alexander Wessely.

Seit 1. April ist er im Ruhestand. Jeder der ihn kennt dachte aber bei diesem Datum zuerst an eine Aprilscherz, denn wer Vizeleutnant (in Ruhe) Horvath, Militärpfarrgemeinderat in der Militärpfarre Burgenland kennt, wird wissen, dass jemand wie er wohl nie im richtigen Ruhestand sein wird. Viel zu umtriebig scheint er dazu. Die Männerscola, die Musikgruppe "Junge Freunde" die zweimal im Monat eine rhythmische Messe in der Basilika Frauenkirchen gestaltet und seine Tätigkeit bei der Blasmusik sind nur drei Betätigungsfelder, welchen der umtriebige Jung-Pensionist schon vor seiner Ruhestandsversetzung nachging.

Noch knapp vor seinem wohlverdienten Pensionsantritt nahm er an einer einwöchigen Weiterbildung seitens der Militärseelsorge teil, wo er die Ausbildung zum "Lektor" absolvierte. Warum er sich diese Ausbildung knapp vor dem Ruhestand noch angetan hätte? "Mich hat das interessiert, weil ich zwar vom Kirchenablauf und Messablauf alles sozusagen alltäglich wahrgenommen habe, aber der Hintergrund hat mir gefehlt, " so Horvath, der sich nicht aufs normale Kirchengehen" beschränken, sondern weiter in die Welt der Theologie eintauchen wollte. Dass er das in dem Kurs erworbene Wissen auch in seiner Heimatpfarre umsetzen könne, sei ein weiterer Aspekt gewesen. Am Ende des Kurses wurde Heinrich Horvath schließlich, nach abgelegter schriftlicher und mündlicher Prüfung, von Militärbischof Werner Freistetter mit anderen Kameraden zum "Lektor" beauftragt. Sicherlich ein würdiger Abschluss einer langen Dienstzeit, die für Horvath am 1. April 1975 als Grundwehrdiener begann.

„War nie ein Kämpfer“

Zunächst dachte der gelernte Büro- und Industriekaufmann nicht wirklich daran, die Berufssoldatenkarriere einzuschlagen, doch seine Vorgesetzten machen ihm schließlich den Vorschlag zumindest eine Zeit lang beim Bundesheer zu bleiben. "Is ja wuscht, schaun wir uns das an, habe ich mit drei Kameraden gesagt. Und so haben wir beschlossen zu bleiben“, erzählt Horvath, der es nicht bereut hat diesen Schritt gewagt zu haben, wenngleich er eingesteht, nie ein Kämpfer gewesen zu sein. "Ich war immer Kanzlist, was sich ja aus meiner Berufsausbildung ergeben hat und so hat man mir als gelernten Bürokaufmann die Kanzleiunteroffizierslaufbahn nahegelegt“, blickt er auf den Beginn seiner Karriere zurück. Als nach dem Chargenkurs kein passender Ausbildungsplatz frei war, begann er allerdings mit der Pionierausbildung, "obwohl ich zu dieser Zeit handwerklich zwei linke Hände gehabt habe“, so Horvath. Dennoch hätte er alle Ausdrücke des Pionierhandwerks "zumindest vom Dienstplanschreiben" gekannt, was zumindest eine kleine Erleichterung bei der Ausbildung brachte und ihm zum Ruf des "Kanzleipioniers" verhalf.

In weiterer Folge war Heinrich Horvath als Wirtschaftsunteroffizier und dann als dienstführender Unteroffizier tätig. Eine Tätigkeit mit der er zunächst von 1991 bis 1999 in der Kaserne Neusiedl und später bis zur jetzigen Ruhestandsversetzung in Bruckneudorf mit großem Engagement und viel Fingerspitzengefühl nachging. 

Papstaudienz  und Lourdes-Wallfahrt als Höhepunkte

Woran er sich in seiner Dienstzeit besonders gerne zurück erinnern würde? Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten. Da wären die Sprengungen in Allentsteig gewesen und das Vertrauen, welches ihm Kameraden entgegengebracht hätten, beispielsweise vom Heerespersonalamt, welches immer wieder auch Spitzensportler zur Grund- bzw. Basisausbildung schickten. So konnte er mitunter auch Kontakte zu Golfern, Fußballern, Seglern und Borgenschützen der Weltklasse knüpfen. Höhepunkte waren für Horvath, der sich auch intensiv als Militärpfarrgemeinderat einbrachte, aber auch die vielen Kadertage der Kompanie mit der Militärpfarre, welche an unterschiedlichen Orten in Österreich, aber auch beispielsweise in Prag oder Rom abgehalten wurden. Hierbei erinnert sich Horvath besonders gerne an die Papstaudienz in Rom im  "Jahr der Barmherzigkeit" 2016, welche Teil des Programms der Kadertage war.

So schön diese Erinnerungen auch alle sind, als Vizeleutnant Horvath von der Soldatenwallfahrt nach Lourdes im Jahr 2013 erzählt beginnen seine Augen zu glänzen. "Ich habe damals die Funktion des Kommandanten im österreichischen Zeltlager wahrgenommen, dafür gesorgt dass der Ablauf passt und dass sich jeder wohlfühlt und etwas von der Wallfahrt mitnehmen kann“, gerät er ins Schwärmen. Heuer wird er erneut nach Lourdes mitfahren, obwohl er nun schon fünfmal an der Wallfahrt teilgenommen hat. "In den unterschiedlichsten Varianten, also mit dem Zug, dann mit einer dreitägigen Busreise, einer Nonstop-Busfahrt und dem Flugzeug", zählt Horvath seine Wallfahrtserinnerungen auf. Die heurige Wallfahrt sieht er gleichsam als Dankwallfahrt "für das Bisherige." Denn schließlich sei es nicht selbstverständlich, die Pension zu erreichen. "Das schaffen nicht alle", so Horvath. "Leider". Und so ist da noch was, wofür Heinrich Horvath danken will und wo er ins Nachdenken kommt. Vor einigen Jahren wurde bei einer Untersuchung nach einem Spitalsaufenthalt eine Krankheit diagnostiziert, die nun Dank der frühen Erkennung und der Therapien "gut im Griff ist", wie er sagt. "Wenn ich auf meinen Glauben und auf Wunder angesprochen werde, dann sage ich, dass es die natürlich heute auch noch gibt“, so Horvath im Gespräch, man müsse sie nur sehen. Auch eine Schulmedizinerin hätte ihm das gesagt, als es damals um die zufällige Erkennung seiner Krankheit ging.

Wunder gibt es immer wieder, man muss sie nur erkennen

"Viele würden das heute nicht mehr als Wunder wahrnehmen, aber es sind Wunder in unserer Zeit. Die gibt’s!" ist Horvath überzeugt und so sind auch "Danken und Bitten" zwei wichtige Elemente seines Glaubensvollzuges. "Man kann nicht oft genug Danke sagen und man darf immer wieder bitten", ist Horvath fest überzeugt. So überzeugt, dass er auch seinen Mitmenschen seinen Glauben "schmackhaft machen möchte", allerdings ohne ihn aufdrängen zu wollen. Zu seinem Glaubensleben gehört aber auch das aktive Handeln, zu dem wiederum für Heinrich Horvath auch sein soziales Engagement gehört. So ist sein Einsatz für das SOS-Kinderdorf wohl allen "seinen" Soldaten in bester Erinnerung, ebenso unzählige andere Aktionen die er unterstützt hat. Auch bei seiner Feier zur Ruhestandsversetzung wollte Horvath keine Geschenke, sondern lieber Spenden für Sozialprojekte jener Klosterschwestern welche in Frauenkirchen tätig sind und für die Projekte der Militärpfarre. Und er ließ es sich auch nicht nehmen diese Spenden persönlich im "Vinzistüberl" der Barmherzigen Schwestern zu überbringen, letztlich auch um andere zu motivieren, wie er betont.

Was sich Horvath nun für den Ruhestand wünschen würde? Bescheiden fallen die Wünsche aus: "Zufriedenheit" sagt er und dass die Familie intakt bleiben solle. "Sonst habe ich keine Wünsche", sagt Horvath und nach einer kurzen Pause fügt er hinzu "und die Kraft alle bevorstehenden Dinge die auf mich zukommen gut zu bewältigen."

Auch für die Kameraden im Aktivstand hat er noch einen Wunsch und eine Bitte, dass sie sich auf die "Gefühlswelt und den Lebensalltag" der Rekruten einlassen sollten und so, bei aller militärisch notweniger Disziplin, ihnen als Kameraden beistehen könnten und mit ihnen gemeinsam Probleme zu lösen. 

Stefan Kropf ist als Tubist bei der Militärmusik Burgenland tätig und als gläubiger Christ auch abseits des Dienstalltags mit der Militärseelsorge verbunden. Im Mai reist er als Musiker mit zur Internationalen Soldatenwallfahrt nach Lourdes.

Ein Portrait von Alexander Wessely.

Direkt neben dem überlebensgroßen „Bamkraxler“ hat die Militärmusik Aufstellung genommen um den heurigen Kalvarienbergmarkt in Wien Hernals zu eröffnen. Statt der Wiener Gardemusik, die zur selben Zeit einen Staatsgast in der Hofburg musikalisch begrüßt, spielt heute  die Militärmusik Burgenland. Schon zeitig sind die Musiker mit dem Bus aus Eisenstadt aufgebrochen um nach dem allmorgendlichen Stau auf der Autobahn und durch den städtischen Frühverkehr pünktlich bei Wiens ältesten Fastenmarkt vor der Kalvarienbergkirche aufzuspielen, die sich - so will es die Legende - vom Stephansdom exakt gleich weit befindet wie die Wegstrecke in Jerusalem vom Palast des Pilatus zur Grabeskirche. Nachgemessen hat es noch niemand und dies ist, bei nüchterner Betrachtung, wohl auch besser so.

 Für die Musiker der Militärmusik wäre dies auch bedeutungslos, denn sie spielen, wie sie immer wieder betonen vor allem um den Menschen Freude zu bereiten, oder sie bei Festakten, Gottesdiensten und wichtigen Lebensereignissen zu begleiten.  Einer dieser Musiker die beim Platzkonzert in Hernals eingesetzt sind ist Stefan Kropf, Tubist und vom Dienstgrad Wachtmeister, übrigens einer jener der über 700  Wachtmeister, die heuer bei einer beeindruckenden Feier in Enns ausgemustert wurden.

…da wollte ich auch Tuba lernen!

Eigentlich ist Stephan Kropf aber schon im Jahr 2008 in Pinkafeld eingerückt. Die Kaserne gibt es nicht mehr seit das Jägerbataillon 19 die neue Kaserne in Güssing bezogen hat. Nach der Grundausbildung ging es für Kropf dann weiter als Musiker bei der Militärmusik Burgenland, für die sich der gelernte KFZ-Techniker bei einem vorangegangenen Vorspielen qualifizieren musste. Das Vorspielen meisterte er damals mit Bravur. Mit dem Erlernen seines Instrumentes hatte er motiviert durch seine Familie im Alter von  10 Jahren begonnen.  Wieso gerade Tuba? "Mein verunglückter Onkel, den ich leider nicht mehr gekannt habe, war Tubist. Er war als Grundwehrdiener bei der Gardemusik in Wien eingerückt. In der Familie wurde immer wieder von ihm erzählt. Da wollte ich auch Tuba lernen“, erzählt Kropf, der sich gerne an seinen Grundwehrdienst bei der Militärmusik zurück erinnert und dem schon damals das kameradschaftliche Zusammenwirken innerhalb der Militärmusik wichtig war.

"Bei uns ist es bei aller militärischen Strenge doch familiär. Man kann nur wenn man sich wohl fühlt sein Instrument zum Klingen bringen",  so der junge Unteroffizier. Dass er schließlich im Jahr 2016 wieder die Uniform anzog und einrückte verdanke er den Plänen des damaligen Verteidigungsministers, die zuvor stark reduzierten Militärmusiken in ihrer alten Stärke wieder erstehen zu lassen.

Ausbildung verlangt viel ab.

Dem nun angehenden Musikunteroffizier Stefan Kropf wurde allerdings bei seiner Ausbildung einiges abverlangt, wie er erzählt:  "Der erste Teil ist die ganz normale Jägerausbildung, dann folgte die spezielle Ausbildung für den Bereich der Militärmusik und schließlich in der Kaderanwärterausbildung 3 das Erlernen der Fähigkeiten zum Jägergruppenkommandanten", schildert Wachtmeister Kropf die über ein Jahr dauernde Ausbildung. Es war auch eine Zeit der Fernbeziehung für den jungen Soldaten der so wie die meisten Kaderanwärter zum Wochenendpendler wurde. "Fünf Monate Amstetten, sieben Monate Wien und vier Monate in Güssing", so Kropf, "aber ich hatte alles zuerst mit meiner Freundin besprochen, bevor ich in der Privatwirtschaft aufgehört habe und wieder eingerückt bin." Dass ihre Planungen ihrer Zukunft betreffend nicht halten würden, war ihnen durch die neuen Herausforderungen klar. "Hausausbau, Hochzeit und Familienplanung... hat sich alles etwas nach hinten verlagert. Aber meine Freundin hat mich immer sehr unterstützt“, hebt Stefan Kropf hervor.

Ein genau so wichtiger Tag steht aber auch bald an, nämlich die Hochzeit. "Standesamtlich und kirchlich", sagt der junge Militärmusiker überzeugt, "wie ich das mitbekommen habe von meiner Familie." Vor allem seine Oma hätte ihm im Leben sehr viel mitgegeben. Gerne erinnert er sich daran, dass sie gerade in der Fastenzeit immer einen Rosenkranz pro Tag gebetet hatte und wenn er zuhause war, dann hat er mitgebetet. "Das hat dazugehört und Halt gegeben, "unterstreicht Kropf. Genauso sicher fällt die Antwort aus, als es um einen der entscheidenden Sätze im Eheversprechen geht "Ich will dich lieben, achten und ehren, bis dass der Tod uns scheidet". Ohne zu zögern kommt die Antwort, die nicht den geringsten Zweifel offen lässt: "Ich bin mir sicher, dass das so sein soll und ich will das so haben." Getraut wird das junge Paar von ihrem Militärpfarrer, dem oftmals die Militärmusik bei Feldmessen und Andachten den musikalischen Rahmen bietet.

Wachtmeister Kropf sieht den Einsatz der Militärseelsorge positiv. Auch sein Glaube sei wieder vertieft worden, letztlich auch durch das Miteinander und die Gestaltungsmöglichkeiten der einzelnen Liturgien. "Da sieht man das wieder mit anderen Augen. Das ist sehr positiv für mich und meine Umgebung“, so Kropf.

Als Musiker zur Soldatenwallfahrt nach Lourdes

Ein besonderes Erlebnis wird sicherlich die heurige Soldatenwallfahrt nach Lourdes werden, bei welcher die Militärmusik Burgenland die Österreichischen Pilgerinnen und Pilger begleiten wird. Dort werden dann die Musiker bei den internationalen Gottesdiensten genauso eingesetzt sein wie bei nationalen Veranstaltungen des österreichischen Kontingents.  Ein Termin, der nicht im offiziellen Programm steht, ist ein Konzert beim Hospiz vis a vis der Grotte von Massabielle und es werden mitunter die dankbarsten Zuhörer unserer Militärmusik sein:  Menschen mit besonderen Bedürfnissen,  Alte und Kranke. An Orten wie Lourdes verdichten sich Leid aber auch Hoffnung, wie bei den Kreuzwegstationen am Kalvarienberg in Hernals. Auch viele Komponisten haben sich in ihrem Schaffen mit diesen Thematiken auseinandergesetzt. Dass Musik hier helfen und begleiten könne, davon ist Stefan Kropf überzeugt.

Genauso fest ist er überzeugt, dass mit dem Tod nicht alles aus ist, sondern dass es dann weiter gehen muss: "Es kann doch nicht sein, dass es dann nur noch finster ist und nichts ist. Und ich glaube, dass wir dann alle wieder zusammen sind."

Seelsorgebesuch bei österreichischen Soldatinnen und Soldaten im Libanon. Freistetter: Freue mich auf interessante Gespräche und mit den Soldaten Gottesdienste in der Karwoche zu feiern.

Wien, 12. April 2019. Zu einem Seelsorgebesuch in den Libanon reist Militärbischof Werner Freistetter von kommenden Mittwoch bis zum Ostersonntag (17.-21. April). Der Großteil der rund 180 Soldatinnen und Soldaten des österreichischen Kontingents bei UNIFIL im Libanon verbringt die Osterfeiertage im Einsatzraum rund um das Camp Naqoura im Südwesten des Landes. Ziel des Besuchs ist es, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und mit den Soldatinnen und Soldaten Gottesdienste in der Karwoche zu feiern. „Im Auslandseinsatz, weit weg von Familie und Freunden, werden die Feiertage oft zur Belastungsprobe für die Soldatinnen und Soldaten. Wir versuchen deshalb ein entsprechendes Seelsorgeangebot, gerade in den sogenannten geprägten Zeiten, auch für die Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz bereitzustellen“, so Bischof Freistetter.

„Soldaten wollen über Gott und die Welt sprechen“

Auf die Feier der Osternacht im Camp freut sich der Militärbischof, der als Seelsorger mehrmals im Auslandseinsatz war, bereits besonders: „Solche Momente erzeugen eine Stimmung, die lange in Erinnerung bleibt.“ Er habe die Erfahrung gemacht, dass die Soldatinnen und Soldaten die Seelsorgeangebote durchaus in Anspruch nehmen: „Wenn der Militärpfarrer kommt, dann wollen viele über Gott, die Welt oder die Kirche sprechen“, zeigt sich der Bischof überzeugt. Dafür brauche es gar nicht immer den liturgischen Raum, oft seien es ganz alltägliche Momente, wie beim gemeinsamen Essen im Speisesaal oder in der Freizeit, die zu tiefen und interessanten Gesprächen führen, so Freistetter.

Seit 2011 im Einsatz im Libanon

Seit November 2011 beteiligt sich das Österreichische Bundesheer an der UNIFIL-Mission der Vereinten Nationen im Libanon. An diesem "United Nations Interim Forces in Lebanon"-Einsatz nehmen rund 11.800 Soldaten und 1.000 UN-Zivilangestellte aus 40 Nationen teil. Ihr Hauptquartier haben die Friedenstruppen im Camp Naqoura im Südwesten des Landes. Mit mehr als hundert Fahrzeugen (darunter Geländewagen, Sattelschlepper, Busse, Berge- Lösch- und Tankfahrzeuge) helfen die Bundesheer-Soldaten, durch ihre Präsenz die Lage im Libanon zu beruhigen und die Sicherheit für die Bevölkerung zu gewährleisten.

Seelsorge für österreichische Soldaten im In- und Ausland

Neben der seelsorglichen Betreuung der katholischen Soldaten im Inland werden auch die im Auslandseisatz befindlichen Soldatinnen und Soldaten nach Möglichkeit von österreichischen Militärseelsorgern betreut. Zurzeit sind zwei Auslandspfarren im Kosovo und in Bosnien-Herzegowina institutionalisiert. Auch das österreichische Kontingent im Libanon wird, insbesondere in den geprägten Zeiten, durch katholische Militärseelsorger betreut und begleitet.

Am 10. und 11. April wurden seitens der Militärpfarre Burgenland der Lebenskundliche Unterricht am Wiener Zentralfriedhof abgehalten. Aufgrund des großen Interesses bei der Exkursion im Allerseelenmonat November 2018 wurde nun bewusst kurz vor Ostern eingeladen.

Über 170 Versammelten Kaderangehörige und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Eisenstadt, Bruckneudorf Güssing und Kaisersteinbruch kamen am 10. und 11. April nach Wien um Europas zweitgrößten Friedhof zu erkunden. "In unserem Leben ist nichts sicher, außer dass wir sterben werden“, so Militärdekan Alexander Wessely, der wieder durch das Friedhofsareal führte und Zahlen, Daten und Fakten den Zuhörern bot. "Die Geschichte des Zentralfriedhofes ist faszinierend, genauso wie die Zahl der bekannten Persönlichkeiten, die hier beigesetzt sind", so Wessely, der den Bogen beginnend bei den Aufbahrungshallen über die Ehrengräber hin zur Friedhofskirche spannte. "Dabei geht es um mehr als um die Größe des Friedhofs von 2,5 Quadratkilometern, 80 Kilometern Wegnetzen, 330.000 Grabstellen und 3 Millionen Bestattete."

Berührt werden und nachdenken

Die Route führte auch zum Kindefriedhof, wo die Mitgehenden dann immer "ganz still werden", wie Wessely feststellt. "Es ist berührend und mitunter erschütternd und gerade hier kommt so mancher ins Nachdenken, das letztlich nichts selbstverständlich ist". Ebenso würde sich auf dem Friedhofsrundgang generell die Frage stellen: "Was kommt danach."

Auch die großen Kriegsgräberanlagen und der jüdische Teil des Zentralfriedhofs dürfen bei diesen Unterrichten der besonderen Art nicht fehlen, sind sie doch Zeugen der Geschichte, der Geschichte im Großen und der ganz persönlichen der hier Bestatteten.

Hoffnung schenken

"Niemand verlässt den Friedhof mit demselben Glauben, mit den er ihn betreten hat", zeigt sich Alexander Wessely überzeugt. Und letztlich hofft er, dass er mit seinen Ausführungen auch Hoffnung schenken konnte. Hoffnung dass es weitergeht. Letztlich mit Blick auf Ostern.

Alexander Wessely im Gespräch mit drei Militärpfarradjunkten.

In diesen Tagen lud die Militärpfarre Burgenland wieder zur Kreuzwegandacht in das frühlingshaft-romantische Donnerskirchen ein. Vor einigen Jahrzehnten wurden hier mit Unterstützung der Militärmusik Burgenland unter dem damaligen Kapellmeister Oberst Rudolf Schrumpf vierzehn große Steinskulpturen errichtet, die den Gläubigen den Kreuzweg Jesu nahebringen sollten. Seit damals gibt es auch die von der Militärpfarre organisierte Kreuzwegandacht mit anschließender Eucharistiefeier und Agape im Pfarrstadel. Viele Helferinnen und Helfer sind in den Tagen vor dem Ereignis, aber auch am Tag der Kreuzwegandacht selbst, eingebunden. Einer von diesen Mitarbeitern ist Offizierstellvertreter Christan Pichler, Pfarradjunkt der Militärpfarre Burgenland.

Was macht ein Pfarradjunkt?

Doch was ist eigentlich ein "Pfarradjunkt"? Was verbirgt sich hinter diesem sperrigen, ja fast altmodisch klingenden Begriff? Folgt man einigen Lexika, dann wäre es lediglich die Bezeichnung   für einen "Mitarbeiter bzw. Gehilfen eines Beamten", für "Assistenten ohne Lehrtätigkeit an Sternwarten" oder  "protestantische Geistliche, die einem Pfarrer als Aushilfe zugeordnet waren". Alle diese Begriffe führen wohl in die Irre, wenngleich der erstgenannte Begriff der "Mitarbeiter" der doch recht trockenen Arbeitsplatzbeschreibung der "Pfarradjunkten römisch-katholisch" am nächsten kommt.

Und tatsächlich gibt es auch so mitunter bürokratisches im Alltag eines Pfarradjunkten, wie Vizeleutnant Markus Stromberger, Pfarradjunkt der Militärpfarre beim Militärkommando Kärnten feststellt: "Eine der Kernaufgaben die wir haben, ist die Führung der Pfarrkanzlei, aber wir unterstützen den Pfarrer natürlich auch in seelsorglichen Belangen." Ebenso würden aber auch Teile der Seelsorge in den Militärpfarren von den Militärpfarradjunkten, die sich auch zweimal jährlich gemeinsam fortbilden, abgedeckt werden. Dies kann auch der Pfarradjunkt aus Oberösterreich, Vizeleutnant Josef Agrill bestätigen: "Ich erlebe es oft, dass Kameraden zu mir kommen, zu einem Gespräch oder mit der einfachen Frage „Was hältst Du davon? Wie siehst Du das?“ Das sind dann oft Fragen mit welchen sie sich eher an uns Adjunkten wenden als an den Pfarrer."

Auch Markus Stromberger, der sich wie viele Pfarradjunkten auch in der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Soldaten (AKS) engagiert, merkt an, dass Fragen aus dem täglichen Leben und dem Bereich der Familie oftmals mit den Pfarradjunkten besprochen werden. Für theologische Fragen sei jedoch der jeweilige Militärpfarrer die allererste Ansprechperson.  Doch "nur" ein offenes Ohr für die Kameraden und Mitarbeiter in den Kasernen zu haben ist nicht die alleinige Aufgabe der Adjunkten. Vieles wozu es in den Kasernen und Kommanden mehrere Verantwortliche in den unterschiedlichen Bereichen gibt, liegt in der Militärpfarre in der Hand des Adjunkten. Dies würde zum Beispiel bei großen Feiern oder Anlässen besonders deutlich werden, wo die organisatorischen Fäden in der Hand der der Adjunkten zusammenlaufen. Schließlich gibt es viele Aufgabenbereiche zu bedenken und abzusprechen. Von der Planung, Bewerbung, Vorbereitung, Materialbeschaffung, Durchführung bis hin zur Abrechnung und Nachbereitung. "Die organisatorische Letztverantwortung bleibt immer" so Stromberger.

Verantwortung übernehmen

Verantwortung in ihren Bereichen zu übernehmen haben aber alle Adjunkten gelernt, schließlich absolvierten alle einen beim Grundwehrdienst beginnenden und weiter fordernden Weg zum Unteroffizier. Und der Weg von der Truppe zur Militärseelsorge? Hier sind die Wege der Pfarradjunkten der Miltärpfarren Österreichs genauso unterschiedlich wie die Adjunkten selbst. So war Markus Strombeger vor seiner Funktion als Pfarradjunkt als Kanzleiunteroffizier tätig. "Ich war beim Elite-Bataillon 25 tätig, ein Eliteunteroffizier sozusagen", lacht Stromberger schelmisch. Auch Vizeleutnant Heinz Vieider von der Miltärpfarre beim Kommando Streitkräfte war zunächst bei der Truppe. "Ich war als Fernmelder in Aigen im Ennstal, " erzählt er. „In der nördlichsten Kaserne der Steiermark kam der damalige Militärpfarrer vor allem nur zu den geprägten Zeiten und so richtete ich alles her, was er brauchte und half ihm wo ich konnte.“ Kontakt gab es mit dem Militärpfarrer aber auch außerhalb des Kasernenbetriebs, da Heinz Vieider ihn auch von seiner Tätigkeit als Ministrant in der Zivilgemeinde kannte. So war er auch nicht sonderlich überrascht, als einmal das Telefon läutete und ihn der Militärpfarrer sprechen wollte: "Ich war damals Wachtmeister als mich der Pfarrer anrief, dass er in einem Jahr einen neuen Adjunkten brauchen würde. Ich solle es mir überlegen." Schließlich folgte schon nach drei Wochen ein neuerlicher Anruf: "Es war wieder der Militärpfarrer. Er sagte nur knapp: Ich brauche jetzt einen Adjunkten“,  schmunzelt Vieider.  Da er damals Zeitsoldat war, war es nicht von allen gerne gesehen, dass er diesen Posten bekam, aber der damalige Militärpfarrer setzte sich für ihn ein.

Von der Musik zur Seelsorge

Josef Agrils Weg beim Bundesheer begann wiederum als Militärmusiker. Fünfzehn Jahre lang war er als Klarinettist bei der Militärmusik Oberösterreich, bevor ihn der damalige Adjunkt ansprach, ob er ihm nicht auf seinen Arbeitsplatz nachfolgen wolle. "Verbandelt waren wir ja schon immer irgendwie, die Pfarre und wir Musiker, bei den Ausrückungen und Festakten. Für mich war es dann aber anfangs  schwierig zunächst alle Leute kennenzulernen, " stellt er fest. „Als Musiker bist du zwar überall aber im Endeffekt habe ich niemanden gekannt, das ist aber für den Adjunkten ganz wichtig.“

Auch Markus Stromberger und Heinz Vieider bestätigen dies, denn ohne Vernetzung in den Kommanden und im Bundesheer generell sei es sehr schwierig den Dienstbetrieb gut gestalten zu können, dies könne man beispielsweise an der engen Verbindung zwischen Militärmusik und Militärpfarre sehen.

Und was wären nun neben dem „normalen Dienstbetrieb“ in der Pfarrkanzlei Highlights im Pfarradjunktenalltag? „Jeder Tag ist ein Highlight“, sagt Markus Stromberger spontan. „Wir haben ja viele Begegnungen. Besonders schön ist zum Beispiel ist eine Taufaufnahme oder die Vorbereitung für einer Wiederaufnahme in die Kirche.“ Schließlich sei die ganze Arbeit, wenn sie einem Spaß macht, ein Highlight. „Kanzleitechnisch und Seelsorgetechnisch“, so Stromberger.

An ein besonderes Highlight erinnert sich Josef Agrill besonders gerne, als er eines Tages einen Anruf aus den USA bekam. „Ein Mann fragte, ob es möglich sei die Kapelle zu sehen, wo seine Eltern kurz nach dem Krieg geheiratet hatt. In unserer Michaelskapelle.“ Natürlich machte es Josef Agrill möglich und zeigte den Gästen aus Amerika voller Stolz die Kasernenkapelle in Linz-Hörsching.

Auch Heinz Vieider zeigt gerne Besuchern die von ihm liebevoll betreute Kapelle in der Belgierkaserne in Graz. Die Kapelle wurde auf Wunsch General Höflers nach der Auflassung des Camps Casablanca im Kosovo durch die Melker Pioniere nach Österreich gebracht. „Jeden Dienstag feiern wir in der Früh Heilige Messe. Für alle lebenden und die verstorbenen Angehörigen des Bundesheeres“, sagt er. "Und natürlich feiern wir auch die geprägten Zeiten in besonderer Weise." Eine wichtige Stellung nimmt dabei der jährliche Gedenkgottesdienst für die im Dienst verstorbenen Soldaten des Bundesheeres ein. „Freude und Leid liegen bei uns oftmals ganz nahe beisammen“, ergänzt er. Und wie man selbst - sozusagen an der seelsorglichen Front - vor allem mit dem Leid umgehen könne? Vizeleutnant Markus Stromberger, der auch seit zwölf Jahren ehrenamtlich im Rettungsdienst und beim Kriseninterventionsteam tätig ist hält kurz inne: „Da werden wir zum Beispiel ja auch oft gerufen wenn jemand gerade verstorben ist.“ Schlimm sei es vor allem dann, wenn „der Tod nicht in den natürlichen Ablauf passt. Obwohl es für  Angehörigen immer schlimm ist. Aber mit hohem Alter rechnet man natürlich eher damit, als wenn bei einer Explosion ein Familienvater verstirbt.“

Glaube gibt Halt

Für ihn, der dankbar sei seinen Glauben „auch im Dienst leben zu dürfen“, sei es wichtig auch hier selbst im Glauben verwurzelt zu sein: „Da hat man was, wo man sich festhalten kann." Und Heinz Vieider ergänzt, dass es wichtig sei, selbst gefestigt zu sein um andere festigen zu können und ihnen Halt bieten zu können. Auch Josef Agril gab der Glaube Halt, als seine Mutter verstarb: "Wir haben meine demente Mutter betreut. Das war natürlich auch eine Belastung, aber sie ist dann friedlich einschlafen. Mit einem Lächeln auf den Lippen“, erzählt er. Sein Sohn hätte es zuerst bemerkt und gesagt: "Papa schau, sie lächelt" Und so stellt sich Josef Agril auch die Auferstehung vor: "Ein Lächeln vom lieben Gott. Ein Lächeln und Zufriedenheit." Und Markus Stromberger ergänzt: "Den Himmel glauben wir zwar von Filmen und Bildern zu kennen, aber wie es sein wird wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass etwas ist."  

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