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Am 22. September 2023 lud das Bundesheer zur großen Leistungsschau in die Eisenstädter Fußgängerzone ein. Der Anlass: Das 60-jährige Bestandsjubiläum des Militärkommandos Burgenland.
Bunt war das Programm, vielfältig die Präsentationen. Waffen und schweres Gerät von einst und jetzt (der Schützenpanzer Ulan, der Jagdpanzer Kürassier, der Radpanzer Pandur, diverse Sanitätsfahrzeuge …) wurden zur Schau gestellt, die verschiedensten Verbände des Bundesheeres gaben Einblicke in ihr Tun und Wirken - darunter das Militärhundezentrum, die Militärpolizei, die Theresianische Militärakademie ... . Auch die Militärseelsorgen - allen voran die katholische Militärseelsorge mit neuem Präsentationszelt - traten in Erscheinung und suchten den Kontakt zur Bevölkerung.
Militärdekan Alexander Wessely, Pfarradjunkt Vizeleutnant Christian Pichler und Offiziersstellvertreter Thomas Höllwarth freuten sich über zahlreiche Besucherinnen und Besucher beim Zelt der Militärpfarre, denen man gerne Auskünfte über die Aufgaben und Zielsetzungen der Militärseelsorge gab.
Eröffnet wurde die Veranstaltung um 13.30 Uhr mit einem Konzert der Militärmusik Burgenland. Es folgten stündliche Leistungsschauen, unter anderem eine „Modenschau” mit Uniformen aus den vergangenen 60 Jahren, Vorführungen des Jägerbataillons 19 aus Güssing samt Pandur. Auch gaben die Soldaten Einblicke in die praktische Anwendung der erweiterten Selbst- und Kameradenhilfe.
Schlusspunkt und festlicher Abschluss der Feierlichkeiten war der Große Zapfenstreich am Abend, bei dem dann auch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner zugegen war.
Der 15.09.2022 war für die Militärpfarre Burgenland ein ganz besonderer Tag. Es gab zwei Gründe, die diesen Tag zu einem wahren Freudentag werden ließen: Einerseits die Segnung der neurenovierten Hauskapelle, andererseits die Spendung des Sakramentes der Firmung an sieben jungen Kameraden, die in den letzten Tagen gezielt und gewissenhaft auf den Empfang dieses Sakramentes vorbereitet wurden.
Am Ende des Gottesdienstes, der sehr feierlich von einem Ensemble der Militärmusik Burgenland musikalisch umrahmt wurde, sagte Militärdekan Alexander Wessely ein herzliches Vergelt`s Gott an alle, die dazu beitragen haben, dass die Hauskapelle nun wieder im neuen Glanz erstrahlt und zur religiösen Einkehr einlädt. Den nun mündigen jungen Christen wünschte er ein freudiges Hineingehen in ihr Glaubensleben - bestärkt durch den Hl. Geist.
Mit einem gemeinsamen Mittagessen im Festsaal der Martin-Kaserne klang dieser Tag aus und wird wohl vielen noch lange in besonderer und freudiger Erinnerung bleiben.
Die katholische Militärseelsorge ist nicht nur für Soldatinnen, Soldaten und die Zivilbediensteten da, sondern auch für deren Familien. So veranstaltet die Militärpfarre Burgenland auch immer wieder Feste für alle Generationen.
Diesmal wurde zum Kinderfasching in dem mit Luftballons und Faschingsgirlanden bunt geschmückten Festsaal der Martin-Kaserne in Eisenstadt geladen, der sich schnell mit rund 100 kleinen und großen Teilnehmerinnen und Teilnehmern füllte.
Feen, Prinzessinnen, Indianer, Geister, Drachen, Riesenerdbeeren, Skelette, Pippi Langstrumpfs, Pinguine, Seefahrer usw. hatten bei Wendis Musik, bei der Eröffnungspolonaise, dem Kasperltheater, beim Krapfen- und Schwedenbombenwettessen, dem Zuckerlmemory, beim Dosenwerfen und vielen anderen Spielen über zweieinhalb Stunden lang ihren Spaß. Natürlich durften auch Riesenfaschingskrapfen und Würsteln nicht fehlen.
Eine große Freude war es auch, dass es sich der Militärkommandant des Burgenlandes und der Stabschef nicht nehmen ließen, beim bunten Treiben vorbei zu schauen! "Unser Angebot richtet sich an alle Pfarrmitglieder. Neben den Gottesdiensten laden wir auch zu Bibelrunden, Wallfahrten, der Nikolausfeier, Ausflügen oder - wie heute - eben zum Kinderfaschingsfest. Uns ist wichtig, dass sich alle am Pfarrleben aktiv beteiligen können und sich wohlfühlen," so Miltärdekan Alexander Wessely.
Und offensichtlich fühlten sich alle wohl. "Es ist sehr lustig beim Kindermaskenball," ruft Anna noch schnell, bevor sie zum Dosenschießen läuft. Und was Paul am besten gefallen hätte? "Das Kasperltheater, das Krapfenwettessen und der Sesseltanz", auch wenn seine kleine Schwester, obwohl sie schon längst nicht mehr dabei war, noch immer um einen der begehrten Sitzplätze ritterte.
Das Resümee? "Ich freue mich schon jetzt aufs Faschingsfest 2021," sagt Anna. Zuerst folgt aber das Aufräumen im altehrwürdigen Festsaal des Kaserne, der nach dem ausgelassenen Fest nicht wieder zu erkennen war.
Aber es ist ja Fasching und es hat allen Spaß gemacht.
Vom 1. bis 5. Juli fand in Eisenstadt der Akolythenlehrgang der Kath. Militärseelsorge unter der Gesamtleitung des Institutes für Religion und Frieden beim Militärbischofsamt statt, dessen Leiter Militärsuperior Stefan Gugerel ist und der diesen Kurs persönlich leitete.
Bis ins Jahr 1972 war der heutige Akolythendienst die höchste der vier sogenannten "niederen Weihen", welche auch Ostiariat, Lektorat und Exorzistat umfassten. Im 3. Jahrhundert wurde das Amt in der lateinischen Kirche erstmals bezeugt, im römischen Ritus half der Akolyth bei der Bereitung des Altars und bei der Kommunionspendung. Der Akolythat wurde im "Motu proprio Ministeria quaedam" vom 15. August 1972 von Papst Paul VI. über die Reform der Weihestufen in der lateinischen Kirche neu geordnet und ist seit damals nicht mehr eine Durchgangstufe zum Priestertum wie vorher, sondern darf auch von Laien ausgeführt werden.
Mit dieser Thematik, mit Fragen zur Liturgie und des seelsorglichen Einsatzes der Akolythen setzten sich letzte Woche sechs Teilnehmer auseinander, wobei nicht nur liturgische Bücher und Texte erforscht und erklärt, sondern auch die Kirchen Eisenstadts - mit Blick auf die Möglichkeiten hier Liturgie feiern zu können – erkundet wurden. Der Kurs endete mit einer schriftlichen Arbeit und einer Prüfung, welche von allen Teilnehmern erfolgreich abgelegt wurde.
"Dieser Kurs ist gleichsam die Fortsetzung des letzten Lektorenlehrgangs, der schon im Frühjahr bei uns in Eisenstadt stattgefunden hat. Ich bin froh, dass wir den Kurs wieder bei uns am Standort anbieten und durchführen konnten und ermuntere auch andere Militärpfarren in ihrem Bereich dazu, solche Kurse in Zusammenarbeit mit dem "Institut für Religion und Frieden" durchzuführen," so Militärdekan Alexander Wessely.
"Wir ziehen zur Mutter der Gnade..." Unter diesem Motte machen sich von 11. bis 14. Juni knapp 30 Pilgerinnen und Pilger aus der Militärpfarre Burgenland von Wiener Neustadt aus auf den Weg nach Mariazell.
Geplant wurde die Wallfahrt vom erfahrenen Mariazellpilger und Militärpfarrgemeinderat, Oberstleutnant Martin Jaidl mit dem Pfarradjukten der Militärpfarre, Offizierstellvertreter Christian Pichler, welcher auch den Versorgungsbus organisierte. Dieser war unverzichtbar, hatte es doch die ersten beiden Wallfahrttage weit über 30 Grad, was das Gehen nicht unbedingt erleichterte. Und so wurden die regelmäßigen Pausen und auch die spirituellen Impulse von Militärdekan Alexander Wessely gerne angenommen um am Weg nicht nur innerlich zur Ruhe zu kommen, sondern zwischen Wegstücken auch tatsächlich ausruhen zu können.
Innere Ruhe finden
"Ich denke, dass es gerade auf so einem Pilgerweg wichtig ist, innere Ruhe zu finden, sich auf sein Tempo einzulassen und auf sein Inneres zu hören um zu Gebet und Lobpreis kommen zu können", so Wessely, der mit den Pilgerinnen und Pilgern den Weg auf sich nahm, welcher am ersten Tag von Wiener Neustadt nach Puchberg und am zweiten Tag schließlich bis nach Schwarzau führte. Der vorletzte Tag, an welchem die Pilgerinnen und Pilger durch die Militärpfarre beim Streitkräfteführungskommando mit einem Mittagessen im Felde überrascht wurde, führte die Pilgergruppe schließlich über das Gscheidl bis nach Mosshuben, von wo aus am letzten Wallfahrtstag die letzte Etappe nach Mariazell gestartet wurde. Dort wurden die Fußwallfahrer schließlich von Buspilgern aus Güssing, Eisenstadt, Kaisersteinbruch und Bruckneudorf erwartet, welche dann mit der Pilgergruppe bis zur Basilika zog wo die Wallfahrer von einem Ensemble der Militärmusik Burgenland unter der Leitung von Kapellmeister Oberst Hans Miertl mit Marschmusik erwartet wurden.
Festlicher Gottesdienst zum Abschluss
Beim festlichen Gottesdienst beim Gnadenaltar, welcher ebenfalls von der Militärmusik Burgenland feierlich umrahmt wurde, wurden schließlich nochmals alle großen und kleinen Bitten vor Gott gebracht. Was bleibt von diesen Tagen? Vertiefte Kameradschaft quer durch die Dienststellen, Einheiten und Garnisonen, vertiefter Glaube und sicherlich auch ein wenig Stolz den Weg geschafft zu haben. Auf Wiedersehen Mariazell 2020.
Am 20. November 1958 wird die Kapelle vom damaligen Apostolischen Administrator des Burgenlandes, Bischof Dr. Stefan Lászlò, eingeweiht. Bischof Lászlò war als Sohn eines im Ersten Weltkrieg gefallenen Offiziers selbst Schüler der Militärunterrealschule.
War die Kapelle ursprünglich im Stil des Historismus errichtet worden, der auf Vorbilder der klassischen Antike oder der mittelalterlichen Gotik zurückgreift, so ging viel von der Innenausstattung im Laufe der wechselvollen Geschichte verloren, unter anderem auch der Altar und das neugotische Chorgestühl. Nur die Decke und die beiden Säulen, die die Empore stützen, stammen noch aus der ursprünglichen Einrichtung.
Elegant ist das Deckenfries mit sechs verzierten herabhängenden Kapitellen gestaltet. Außen ist an allen vier Seiten ein Portikus mit zehn Bögen und zehn Kapitellen angedeutet. Die Konzentration zur Mitte hin mit dem achtzackigen Stern, in dessen Mitte sich vier Engelsköpfe befinden, symbolisiert Ordnung und Übersichtlichkeit. Umrahmt wird das Mittelstück von einem golddurchwirkten Ornamentband, vornehm dem klassischen Vorbild entsprechend in zartem Blau gemalt und mit Gold verziert. 1958 stiftet die Burgenländische Landesregierung das große Doppel-Mittelfenster, das den Hl. Martin als römischen Offizier und die Hl. Barbara als Patronin der Artillerie darstellt. Ausgeführt wurde das Glasfenster von der Künstlerin Lucia Jirgal. Die beiden Seitenfenster symbolisieren Brot und Wein, die damaligen Hauptprodukte des Burgenlandes.
Der Altar wurde aus Untersberger Marmor von der Firma Gerald Strack aus Loretto ausgeführt. Der Tabernakel, das Altarkreuz und die Kerzen sind ein Geschenk des Militärbischofs Christian Werner aus der St. Georgs-Kathedrale in Wr. Neustadt. Den Ambo schmücken die vier Evangelisten Markus, Matthäus, Lukas und Johannes. Die vier Seitennischen sind mit einem speziellen marmorisierten Spachtelguß verkleidet. Die vier Bilder, im Stil der Nazarener gemalt, stellen Szenen aus dem Leben Jesu dar: Die Geburt Jesu in Betlehem, Die Flucht der Hl.Familie nach Ägypten, Der zwölfjährige Jesus im Tempel und Jesus als Zimmermann in Nazaret.
Weiters befinden sich vier Heiligenfiguren in gepreßtem Sandstein an den Wänden: der Hl.Georg, ein Märtyrer und Offizier aus dem 4. Jahrhundert, der Hl.Urban, Papst von 222-230 und Patron der Winzer, der Hl. Antonius von Padua (1195-1231), Nothelfer für verlorene Gegenstände und der Hl.Johannes Nepomuk (1350-1393), der "Brückenheilige", Symbolfigur des Widerstandes gegen die Unter-drückung der Religion, von König Wenzel in der Moldau ertränkt.
In der Kapelle wird an jedem 1. Sonntag im Monat, um 10.15 Uhr, ein Gottesdienst abgehalten (außer Juli und August). Im Mai fällt der Sonntagsgottesdienst auf den Muttertag.
Im November wird das Kirchweihfest (Hl. Martin) meistens am 2. Sonntag gefeiert.
Am 24. Dezember um 22.00 Uhr findet die Hl. Mette statt.
Taufen und Hochzeiten, Beichten und Aussprachmöglichkeiten sind je nach Bedarf möglich.
Die Kaserne wurde in den Jahren 1853 bis 1858 errichtet. Im Gebäude war ein Kadetteninstitut untergebracht. Es diente der k.k. Monarchie zur Heranbildung von Offizieren.
Nach der verlorenen Schlacht von Königgrätz erkannte man, dass die Schlagkraft des Heeres verbessert werden muß. Die Armee brauche nicht bloß militärisch ausgebildete, sondern auch realistisch geschulte und humanitär denkende Männer. So wurde hier eine Militärrealschule eingerichtet. Das Militärbildungswesen sollte mit dem der übrigen Staatsbürger in Wechselwirkung treten.
Auch während der beiden Weltkriege waren verschiedene Militäreinheiten hier untergebracht. Von 1945 bis 1955 hatte die Sowjetische Armee die Kaserne benützt. 1958 wurde sie vom neuen Österreichischen Bundesheer als Schulkaserne in Verwendung genommen.
1967 erhielt sie den Namen Martin-Kaserne.
Der zentrale Raum der Kaserne ist in baulicher Hinsicht die Kapelle. Für uns Christen hat dieser Raum auch eine andere zentrale Bedeutung, nämlich die aus dem Glauben heraus.
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