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Wie geht es Papst Franziskus? Schwer zu sagen. Der Vatikan bemüht sich, das Bild eines tatkräftigen Kirchenoberhaupts zu zeichnen. Das hat Gründe - Hintergrundbericht von Kathpress-Rom-Korrespondentin Anita Hirschbeck
Papst Franziskus ist wieder zurück im Vatikan. Neun Tage verbrachte das katholische Kirchenoberhaupt in der Gemelli-Klinik in Rom, wo er sich einer Darm-Operation unterziehen musste. Doch mit seiner Entlassung aus dem Krankenhaus sind die Spekulationen um seinen Gesundheitszustand mitnichten beendet.
In den kommenden Tagen werde der Papst wieder Besucher in Audienz empfangen, darunter den brasilianischen Präsidenten Lula da Silva. Auch das Mittagsgebet am Sonntag vor Gläubigen auf dem Petersplatz werde er leiten, teilte das vatikanische Presseamt unmittelbar nach der Entlassung mit. Geht es Franziskus also wieder gut? In derselben Mitteilung heißt es, die Generalaudienz kommenden Mittwoch müsse ausfallen, um die Genesung des Papstes nach der Operation nicht zu gefährden. Ist der Papst also doch noch geschwächt? Bedeutet die OP vielleicht sogar einen langfristigen Einschnitt für seine Gesundheit?
Franziskus selbst und der Apparat um ihn herum bemühten sich jedenfalls, während des Klinikaufenthalts das Bild eines gesundenden, entschlossenen Kirchenoberhaupts zu zeichnen. So wurden noch vom Krankenbett aus einige gewichtige Entscheidungen bekannt. Am Donnerstag teilte der Heilige Stuhl mit, dass der frühere Privatsekretär von Benedikt XVI., Erzbischof Georg Gänswein, wieder in seine Heimatdiözese Freiburg zurückkehrt. Dass der dem Papst verbundene Jesuitenorden den Mosaikkünstler Marko Rupnik aus seinen Reihen ausschließt, wurde ebenfalls bekannt, als Franziskus noch im Krankenhaus weilte.
Dieses Gebaren ist nachvollziehbar. Ganz abgesehen von den Reisen, die vor Franziskus liegen - Portugal, Mongolei, Frankreich - findet in wenigen Monaten der erste Aufschlag für das wohl bedeutendste Projekt seiner Amtszeit statt: Die Weltsynode im Vatikan. Bei den Treffen im Oktober 2023 und Oktober 2024, an denen Bischöfe und Laien aus der ganzen Welt teilnehmen, geht es um die Frage, wie man in der katholischen Kirche künftig miteinander umgehen und Entscheidungen treffen will.
Das Projekt ist in konservativen Kreisen höchst umstritten. Ihnen käme ein kränkelnder Papst vor dem kräftezehrenden ersten Treffen, das unter seiner Leitung einen ganzen Monat dauern wird, gerade recht.
Wie es vor diesem Hintergrund nun wirklich um die Gesundheit des Papstes steht, ist schwer zu sagen. "Dem Papst geht es gut", versicherte jedenfalls sein behandelnder Arzt Sergio Alfieri zur Entlassung des Patienten am Freitag. Was etwa anstehende Reisen angehe, werde er diese besser bewältigen können als vor dem Eingriff. "Er wird ein stärkerer Papst sein", so der Mediziner.
Von der Klinik aus ließ sich Franziskus nicht direkt in den Vatikan fahren, sondern betete zunächst vor der Marienikone in der Basilika Santa Maria Maggiore. Der Abstecher war absehbar; die Ikone suchte er zu ähnlichen Gelegenheiten immer wieder auf. Im Anschluss ließ er sich auch noch kurz zu einem Treffen von Ordensfrauen bringen, das gerade in Rom stattfindet. Am Eingang zum Vatikan stieg er trotz seiner Knieprobleme und der gerade überstanden OP am Bauch selbstständig aus dem Auto aus und schüttelte im Stehen Ordnungskräften die Hand.
Alles gute Zeichen? Einerseits ja. Andererseits wirkte Franziskus bei seiner Entlassung blasser und dünner als früher. Dass die Operation nicht ohne war, zeigte sich auch vergangenen Sonntag. Das traditionelle Mittagsgebet verbrachte der Papst privat in einer Kapelle des Krankenhauses. Das ist insofern ungewöhnlich, als Franziskus nach seinem letzten Eingriff am Darm 2021 mitnichten auf die übliche öffentliche Präsenz verzichtete. Von einem Balkon der Gemelli-Klinik aus leitete er das Angelus-Gebet und tat es damit seinem Vorvorgänger gleich: Johannes Paul II. trat sonntags selbst kurz vor seinem Tod noch öffentlich auf.
Franziskus, der als stur gilt, scheint sich an den Rat seiner Ärzte gehalten und sich geschont zu haben. Was die kommenden Tage angeht, füllt sich sein Terminkalender jedoch schon wieder - abgesehen von der abgesagten Generalaudienz am Mittwoch. Einer der wichtigsten Besucher der kommenden Woche ist der brasilianische Präsident. Gut vorstellbar, dass sich die beiden Südamerikaner über friedliche Lösungen im Ukraine-Krieg austauschen, ein Thema das beide umtreibt und zu dem beide eine von der Nato abweichende Meinung haben. Franziskus hat für die Kriegsparteien Ukraine und Russland eine Friedensmission ins Leben gerufen. Noch ein Riesenprojekt, für das es einen tatkräftigen Papst braucht.
Quelle: kathpress.at
Die an der Päpstlichen Marianischen Akademie verortete Prüfstelle soll künftig Berichte von Erscheinungen, Tränen auf Statuen, inneren Eingebungen, Stigmata und anderen mystischen Phänomene nach wissenschaftlichen Kriterien untersuchen
Der Vatikan hat eine neue Beobachtungsstelle für Marienerscheinungen eingerichtet. Wie das Portal "Vatican News" berichtet, soll die Stelle Phänomene rund um mögliche Erscheinungen der Gottesmutter analysieren und interpretieren. Zudem sollen die Experten Untersuchungen zu diesen Ereignissen nach wissenschaftlichen Kriterien anstellen und weltweit koordinieren. Die Zuständigkeit liegt bei der Päpstlichen Marianischen Akademie.
Die "Beobachtungsstelle für Erscheinungen und Mystische Phänomene im Zusammenhang mit der Gestalt der Jungfrau Maria" wird ihre Arbeit offiziell am 15. April aufnehmen. Untersucht werden Phänomene wie Erscheinungen, Berichte unerklärlicher Tränen auf Statuen ("Lakrimationen"), innere Eingebungen, Stigmata und andere mystische Phänomene, die im Gange sind oder bereits stattgefunden haben, aber noch auf eine Erklärung der kirchlichen Autorität bezüglich ihrer Echtheit warten.
Ziel der neuen Einrichtung ist es, damit "die Untersuchung, Authentifizierung und korrekte Verbreitung solcher Ereignisse" konkret zu unterstützen, "immer in Übereinstimmung mit dem kirchlichen Lehramt, den zuständigen Behörden und den geltenden Normen des Heiligen Stuhls zu diesem Thema", wird von "Vatican News" der Präsident der Päpstlichen Marianischen Akademie, P. Stefano Cecchin, zitiert. Dabei werde man mit Experten, Wissenschaftlern und kirchlichen Behörden kooperieren.
Es sei wichtig, Klarheit zu schaffen, "denn oft stiften angebliche Botschaften Verwirrung, verbreiten ängstliche apokalyptische Szenarien oder sogar Anschuldigungen gegen den Papst und die Kirche", sagte Cecchin. Außerdem sei es wichtig, Unterstützung bei der Ausbildung zu leisten, "denn der Umgang mit bestimmten Fällen erfordert eine angemessene Vorbereitung", so der Ordensmann weiter. Die Beobachtungsstelle werde "nationale und internationale Kommissionen aktivieren, um Erscheinungen und mystische Phänomene, die in verschiedenen Gebieten der Welt gemeldet werden, zu bewerten und zu untersuchen".
Die neu eingerichtete Beobachtungsstelle besteht aus einem Lenkungsausschuss, einem zentralen wissenschaftlichen Ausschuss und wird demnächst auch lokale wissenschaftliche Ausschüsse einrichten, die als operatives Netz den Aktionsradius weiter ausdehnen kann. Das Gremium soll regelmäßig arbeiten, aber auch bei Bedarf vor Ort tagen.
Die katholische Kirche hält Marienerscheinungen prinzipiell für möglich, unterzog entsprechende Vorkommnisse jedoch schon bisher einer strengen Prüfung, die mitunter Jahrzehnte dauern kann. In Österreich gibt es etliche Marienwallfahrtsorte mit Berichten von Erscheinungen wie etwa Absam, Luggau und Marbach, aber bisher keinen kirchlich anerkannten Erscheinungsort. Zu letzteren zählen bekannte Pilgerorte wie Lourdes (Frankreich), Fatima (Portugal) und Guadalupe (Mexiko), ebenso jedoch auch La Salette, Notre-Dame du Laus und Paris/Rue de Bac (Frankreich), Banneux und Beauraing (Belgien), Knock (Irland), San Nicolas de los Arroyos (Argentinien), Dietrichswalde (Polen), Kibeho (Ruanda) und Akita (Japan).
Quelle: kathpress.at
Am 27.03.2020 spendete Papst Franziskus vor einem pandemiebedingt menschenleeren Petersplatz den Segen „Urbi et orbi”.
Eine Rakete soll das Nanobuch des aufsehenerregenden "Urbi et orbi"-Segens aus der Coronazeit nun ins Weltall transportieren.
Die einmalige Papst-Bitte für ein Ende der Corona-Pandemie vor drei Jahren kreist künftig in einem Satelliten um die Erde. Die päpstliche Kommunikationsbehörde hat am Montag ein entsprechendes Projekt im Vatikan vorgestellt. Der Satellit mit einem Nanobuch mit Fotos und Worten des Papstes beim Sondersegen während des Corona-Lockdowns soll am 10. Juni dieses Jahres mit einer Rakete ins All gebracht werden. Beteiligt sind neben dem Vatikan etwa die italienische Raumfahrtagentur ASI und der Nationale Forschungsrat von Italien CNR.
Am 27. März 2020 spendete Franziskus von den Stufen der Vatikan-Basilika herab - vor einem menschenverlassenen Petersplatz - den Segen "Urbi et orbi", rief den Himmel um Beistand gegen das Corona-Virus an und sagte den Sterbenden Trost und Vergebung zu. Mit ihm im Regen stand das Kruzifix von San Marcello, das an das Ende der Pest 1522 erinnert. Die eindringlichen Bilder des einsamen Papstes mit einer goldenen Monstranz in den Händen gingen um die Welt.
Von Syrien über Atomwaffen bis zum Ukraine-Konflikt
In seinen zehn Amtsjahren hat sich Papst Franziskus durch aufsehenerregende Initiativen in der ganzen Welt den Ruf eines unermüdlichen Anwalts für Frieden erworben. Immer wieder gehörte er deshalb über viele Jahre zum engeren Favoritenkreis für den Friedensnobelpreis. Inzwischen freilich ist dieses Szenario für den 86-Jährigen unwahrscheinlich geworden. Was aber viel wichtiger ist: Die Zahl und Intensität der Kriege auf der Welt nimmt weiter zu.
Tituliert als Friedenspapst in der Washington Post
Als „Friedenspapst” wurde der Argentinier in der "Washington Post" schon 2013 gefeiert. Sein größter Erfolg als Vermittler war wohl die historische Annäherung zwischen den USA und Kuba Ende 2014. Nach übereinstimmender Darstellung beider Seiten hatte Franziskus mit seinem Initiativbrief an die damaligen Präsidenten Barack Obama und Raul Castro maßgeblichen Anteil am Erfolg der Verhandlungen.
Unter Franziskus hat der Vatikan als Akteur auf der weltpolitischen Bühne erheblich an Bedeutung gewonnen. Der Vatikan will nach den Worten seines Chefdiplomaten, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, nicht mehr nur als moralische Autorität wirken, sondern auch als Vermittler in Konflikten.
Sein Aufruf zum Friedensgebet für Syrien
Respekt bei Muslimen verschaffte sich Franziskus durch seine entschiedene Ablehnung von Militärschlägen gegen Diktator Baschar al-Assad im Syrien-Konflikt. Seinem Aufruf zum Friedensgebet für Syrien folgten im September 2013 nicht nur Millionen Katholiken, sondern auch Muslime und Angehörige anderer christlicher Konfessionen zwischen Bagdad, Manila und Rom. 2019 unterzeichnete Franziskus mit dem Scheich der Kairoer Al-Azhar-Universität eine interreligiöse Erklärung. Das „Dokument über menschliche Brüderlichkeit” enthält - vor allem für islamische Staaten - bemerkenswerte Aussagen zu Toleranz und Menschenrechten.
Auch die Einladung für Israels Staatspräsident Schimon Peres und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zu einem Friedensgebet im Juni 2014 war ohne Vorbild. Muslime, Juden und Christen beteten im Vatikan für Frieden im Nahen Osten; getrennt zwar, aber nebeneinander. Die Symbolkraft freilich verpuffte - kurz darauf brachen erneute Kämpfe im Gazastreifen aus.
Flüchtlingsinsel als erstes Reiseziel
Auch mit seinen Reisen setzt Franziskus immer wieder Friedenszeichen. Die erste überhaupt nach seinem Amtsantritt ging nach Lampedusa, jene Mittelmeerinsel, die zum Sinnbild für das Flüchtlingselend an den Toren Europas wurde. 2016 besuchte er auf der griechischen Insel Lesbos ein Aufnahmelager für Flüchtlinge.
In Südkorea setzte sich der Papst für eine Versöhnung des geteilten Landes ein; in Sri Lanka für den Dialog zwischen der tamilischen Minderheit und der singalesischen Bevölkerungsmehrheit; in der vom Bürgerkrieg gezeichneten Zentralafrikanischen Republik für den Dialog zwischen Christentum und Islam. 2016 in Georgien und Aserbaidschan, später für Aserbaidschan und Armenien mahnte er eine friedliche Beilegung der Konflikte im Kaukasus an.
Kapitalismuskritik und Umweltschutz
Frieden ist für Franziskus immer auch „sozialer Frieden”. Sein Eintreten für Flüchtlinge und seine Kapitalismuskritik sind untrennbar mit dem Einsatz für Frieden verbunden. Es „wäre ein falscher Friede, wenn er als Vorwand diente, um eine Gesellschaftsstruktur zu rechtfertigen, die die Armen zum Schweigen bringt oder ruhigstellt”, hieß es in seinem programmatischen Schreiben "Evangelii gaudium" (2013).
Eine weitere Komponente von Frieden ist der Umweltschutz - oder Frieden mit der Natur. Sie stand weit oben auf der Agenda der Amazonien-Synode Ende 2019 im Vatikan. Menschheitsprobleme wie Klimawandel und Wassernot hat Franziskus schon zuvor benannt; am eindrücklichsten in seiner Umwelt- und Sozialenzyklika "Laudato si" von 2015. Immer wieder betont er, es sei „Zeit für prophetische Handlungen”.
Kein unbedingter Pazifist
Bei allem Einsatz für Frieden: Ein unbedingter Pazifist, der die Anwendung von Gewalt aus humanitären Gründen in Extremsituationen ausnahmslos ablehnt, ist Franziskus nicht. Mit Blick auf das Vorgehen der Terrormiliz "Islamischer Staat" schloss er ein militärisches Eingreifen nicht ausdrücklich aus. Wörtlich sagte der Papst 2014: „Wenn es eine nicht gerechtfertigte Aggression gibt, kann ich nur sagen, dass es legitim ist, den ungerechten Angreifer zu stoppen.” Bombardierungen und Krieg seien aber keine Option. Was allerdings dann?
Mit dem Konstrukt eines „gerechten Krieges” kann Franziskus eher wenig anfangen. Ende 2017, als er Teilnehmer einer internationalen Konferenz zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag empfing, nannte er auch den Besitz von Atomwaffen „unmoralisch” - schon wegen ihrer möglichen katastrophalen Folgen für Mensch und Umwelt. Das trug ihm Proteste ein, auch von Katholiken aus den USA und Frankreich.
Atomwaffen „unmoralisch”
Vor seiner Japan-Reise Ende 2019 sollen Vertreter von Atommächten mehrfach versucht haben, eine Aufweichung seiner Positionen zu erreichen. Doch die Ansprachen des Papstes in Nagasaki und Hiroshima, den Orten der US-Atombombenabwürfe von 1945 fielen eher ungebremst aus: „Der Einsatz von Atomenergie zu Kriegszwecken heute (ist) mehr denn je ein Verbrechen.” Und er setzte nach: „Der Einsatz von Atomenergie zu Kriegszwecken ist unmoralisch, wie ebenso der Besitz von Atomwaffen unmoralisch ist... Wir werden darüber gerichtet werden.”
Franziskus äußerte sich besorgt über die derzeitige „Erosion des Multilateralismus”. Es gelte, in Pflugscharen statt in Schwerter zu investieren, auch um der UN-Nachhaltigkeitsziele 2030 willen. Rüstungsausgaben seien eine „himmelschreiende” Vergeudung angesichts weltweiter Armut und Klimaprobleme.
Rede vom Frieden hat es schwer
Im Ukraine-Krieg findet freilich auch ein „Friedenspapst” keinen echten Zugang. Ja, der Vatikan sucht Gesprächskanäle; aber er sucht sie auch schon lange und ohne wirklich wahrnehmbare Erfolge.
Insofern reiht sich Franziskus ein in eine Reihe von „Friedenspäpsten” wie Benedikt XV. (1914-1922), Pius XII. (1939-1958) oder Johannes XXIII. (1958-1963): Im tiefen Krieg hat es die Rede vom Frieden schwer - und Erfolge werden am Ende die Historiker messen müssen.
Quelle: Alexander Brüggemann/kathpress.at
Benedikt XVI. war nach seinem Tod zu Silvester noch nicht aufgebahrt, da entbrannte der Kampf um die Deutung seines Vermächtnisses - Trotz theologischer Kontroversen waren sich alle Nachrufe in einem einig: Geschichte schrieb er mit seinem Rücktritt im Februar 2013
Was mancher zunächst für einen Faschingsscherz hielt, war eine historische Sensation: Am 11. Februar 2013, zufällig ein Rosenmontag, verlas Benedikt XVI. im Vatikan vor versammelten Kardinälen mit leiser Stimme auf Latein eine zunächst nicht leicht verständliche Erklärung: „Im Bewusstsein des Ernstes dieses Aktes erkläre ich daher mit voller Freiheit, auf das Amt des Bischofs von Rom (...) zu verzichten, so dass ab dem 28. Februar 2013, um 20.00 Uhr, der Bischofssitz von Rom, der Stuhl des heiligen Petrus, vakant sein wird und von denen, in deren Zuständigkeit es fällt, das Konklave zur Wahl des neuen Papstes zusammengerufen werden muss.” Die Sensation war perfekt.
Es war nicht der erste freiwillige Rücktritt eines Papstes
Zuletzt hatte vor über 700 Jahren ein Papst sein Amt freiwillig niedergelegt: Coelestin V., der aber nur wenige Monate regiert hatte. Nachdem sich der erste Schock über Benedikts Erklärung gelegt hatte, überwogen zustimmende Reaktionen. Benedikt XVI. habe das Papsttum entmystifiziert und in gewisser Weise menschlicher gemacht, so viele Kommentatoren.
Galt Benedikts Amtsverzicht an sich als weitgehend vorbildhaft, so wurden sein Status und seine Rolle danach kontroverser beurteilt. Weil er weiter Weiß trug, sich mit "Heiliger Vater" anreden und "Papst emeritus" nennen ließ, begann eine mitunter so genannte »Zwei-Päpste-Zeit«. Was sachlich falsch ist. Es gab und gibt nur einen Papst, dem Benedikt vor seinem Rücktritt bereits absoluten Gehorsam versprochen hatte.
Dennoch sorgte der Anblick eines emeritierten Papstes in Weiß für Verwirrung - auch weil einzelne Franziskus-Kritiker sich auf ihn beriefen. Gegen Benedikts Willen, der manchem deswegen die Tür wies. In der Öffentlichkeit aber kam diese Distanzierung nicht immer deutlich genug an. Selbst ein prominenter Politiker wie Italiens zeitweiser Innenminister Matteo Salvini zeigte sich noch später in einem T-Shirt mit der Aufschrift "Mein Papst ist Benedikt XVI."
Franziskus enthielt sich jeder Distanzierung
Papst Franziskus selbst hütete sich, auch nur den Verdacht einer Distanzierung anzudeuten. Das behielt er auch nach dem Tod Benedikts bei. In einem Interview am 24. Jänner etwa lobte er seinen Vorgänger als "Gentleman"; mit dessen Tod am 31. Dezember habe er „einen Vater verloren”.
Schon länger fordern Historiker und Kirchenjuristen für künftige Papstrücktritte, genauer: den Amtsverzicht, eigene klare Regeln. Ein Rücktritt muss von jemand anderem angenommen werden; den Amtsverzicht eines Papstes aber kann kein anderer Mensch annehmen.
Dass ein Papst aus dem Amt scheiden kann und welche Bedingungen dafür erfüllt sein müssen, regelt das Kirchenrecht in Kanon 332 mit zwei Bedingungen: Der Amtsverzicht muss frei geschehen und hinreichend kundgetan werden. Mehr nicht. An diese Vorgaben hat sich Benedikt XVI. gehalten. Die Art seines Rücktritts hingegen und seinen Status als „Papst emeritus” hatte er mit Vertrauten selbst entworfen.
Dennoch hat Franziskus laut eigener Aussage bisher noch keine neue Regelung erwogen. Zuerst benötige der Vatikan mehr Erfahrung mit päpstlichen Rücktritten, bevor er sich daran mache, sie zu „regulieren oder zu regeln”.
Päpstlichen Amtsverzicht neu regeln
Es gibt Vorschläge, denen zufolge ein päpstlicher Amtsverzicht auch in schwierigen Fälle berücksichtigt wird wie bei Demenz, Koma oder Entführung. Benedikt entschied frei und bei klarem Verstand. Was aber, wenn der Amtsinhaber infolge eines Unfalls, Attentats oder einer physischen oder psychischen Krankheit dazu nicht in der Lage wäre? Die bisherige Regelung, der zufolge der Apostolische Stuhl dann „gehindert” ist (sede impedita), müsste daher genauer gefasst werden.
Im Sommer 2021 begannen Fachleute unter Moderation der Bologneser Kirchenrechtlerin Geraldina Boni, auf einer mehrsprachigen Internetplattform Vorschläge für genauere Regelungen zusammenzutragen und zu diskutieren. Es ging um neue kirchenrechtliche Normen sowohl für den freien, bewussten Amtsverzicht eines Papstes wie für seine völlige Amtsunfähigkeit. Wer soll eine solche feststellen, wenn der Papst selbst es nicht mehr kann? Und wer entscheidet, ob der Amtsinhaber sich noch äußern kann oder nicht?
Vorschläge für Status und Lebensform eines „emeritierten Papstes” wurden, solange Benedikt noch lebte, eher zurückhaltend diskutiert. Man habe sich darauf beschränkt, einige „Normen aufzunehmen, um schädliche Missverständnisse zu vermeiden”, so Boni in einem Fachartikel. Vor allem sei es darum gegangen, die Rechte des Zurücktretenden so zu mäßigen, „dass die Würde desjenigen, der den Thron Petri besetzt hat, in keiner Weise verletzt wird”.
Regeln müssten solche Vorschriften den Akt des Rücktritts mit Formalitäten und dem Zeitpunkt des Inkrafttretens. Darüber hinaus angeraten sind laut Boni Bestimmungen über Titel und Anrede, Wohnsitz, Unterhaltsmittel, Beziehungen zum amtierenden Papst, persönlichen Stand, Lebensweise, kirchliche und öffentliche Pflichten, Beerdigung und Begräbnis des Zurückgetretenen.
Papst Franziskus selbst, so sagte er, wäre nach einem Amtsverzicht emeritierter Bischof von Rom und würde in der Residenz für pensionierte Priester in der Ewigen Stadt leben wollen. Je klarer der Status eines ehemaligen Papstes ist, umso weniger besteht die Gefahr, dass Kritiker des neuen sich um den früheren scharen.
Quelle: ein Bericht von Roland Juchem auf Kathpress
Katholische Kirche beginnt den jährlichen Monat der Weltmission, der am 24. Oktober im Weltmissionssonntag gipfelt
"Ich kenne Jesus, ich möchte, dass auch du ihn kennenlernst"
Papst Franziskus bezeichnet die offene Begegnung miteinander als Kern der Missionsarbeit. Christliche Mission beruhe auf den Zeugnissen von Männern und Frauen, die sagten: "Ich kenne Jesus, ich möchte, dass auch du ihn kennenlernst", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Gebetsanliegen des Papstes für Oktober. Alle seien aufgerufen, Missionare zu sein. Dabei genüge es, seinem Ruf zu folgen und sich bei den täglichen Dingen, etwa der Arbeit, vom Heiligen Geist leiten zu lassen.
Das Motto des diesjährigen Missionsmonats: "Wir können nicht anders, als darüber zu sprechen, was wir gesehen und gehört haben"
Anfang Oktober beginnt der Monat der Weltmission, der am vierten Sonntag des Monats, in diesem Jahr der 24. Oktober, im Weltmissionssonntag gipfelt. Das Motto des diesjährigen Missionsmonats lautet: "Wir können nicht anders, als darüber zu sprechen, was wir gesehen und gehört haben". Der Monat der Weltmission ist die größte weltweite Solidaritätsaktion der katholischen Kirche. Dabei sammeln missio-Werke in rund 100 Ländern, darunter auch in Österreich, Spenden für die Seelsorge, Ausbildung und Sozialarbeit der Kirche in den ärmsten Diözesen der Welt. (Video zum Weltmissionsmonat: https://www.youtube.com/watch?v=271_Ou7CJ_E&;list=PLvTQ_o7P68LP9HD12K DSiZmM1BhB9oHOg&index=5)
Quelle: kathpress (01 10 2021)
sterreichs Bischöfe reisen Ende November zum Ad-limina-Besuch nach Rom. Das teilte die Bischofskonferenz am Donnerstag nach ihrer dieswöchigen Sommervollversammlung in Mariazell mit. Von 29. November bis 4. Dezember werden die Mitglieder der Bischofskonferenz mit Papst Franziskus sowie Vertretern der vatikanischen Kurienbehörden zusammentreffen und über die Situation der Kirche in Österreich beraten.
Der Rom-Besuch der Bischöfe war ursprünglich für Februar 2021 vorgesehen gewesen. Er wurde aber, wie alle anderen geplanten Ad-limina-Termine im Vatikan, wegen der Corona-Einschränkungen verschoben. Der bisher letzte Ad-limina-Besuch der Mitglieder der Österreichischen Bischofskonferenz datiert aus dem Jänner 2014.
Die "visitatio ad limina apostolorum" (Besuch an den Schwellen der Apostelgräber) ist für die Bischöfe der Weltkirche vom Kirchenrecht in regelmäßigen Abständen vorgesehen. Ihren Ursprung haben die Ad-limina-Besuche in den Wallfahrten zu den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus in Rom. Aus diesem Grund werden die Bischöfe auch zu den vier päpstlichen Basiliken St. Peter, St. Paul vor den Mauern, St. Johannes im Lateran und Santa Maria Maggiore pilgern.
Marketz neuer "Pastoral-Bischof"
Im Rahmen der Bischofskonferenz-Vollversammlung in Mariazell kam es auch zu einem teilweisen Wechsel der inhaltlichen Zuständigkeiten zwischen den Diözesanbischöfen Alois Schwarz (St. Pölten) und Josef Marketz (Gurk-Klagenfurt). Marketz wurde mit der Verantwortung für den Themenbereich "Pastoral, Katechese und Evangelisierung" betraut, den Schwarz zuvor abgegeben hatte. Schwarz übernimmt dafür die zuletzt bei Marketz liegende Zuständigkeit für das Referat "Umwelt und Nachhaltigkeit".
Der Themenbereich "Kirche und Sport" verbleibt so wie das Ressort "Wirtschaft und Landwirtschaft" weiter bei Bischof Schwarz. Für den Bereich "Soziales" einschließlich der Zuständigkeit für die Katholische Sozialakademie Österreichs und die Kommission Iustitia Pax ist weiterhin Bischof Marketz verantwortlich.
Österreichs Bischöfe haben den Fahrplan für den von Papst Franziskus ausgerufenen synodalen Prozess skizziert, der im Oktober 2023 in die Weltbischofssynode "Eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation, Mission" in Rom münden soll. In einer Erklärung im Anschluss an ihre Sommervollversammlung in Mariazell hat die Bischofskonferenz ausdrücklich den synodalen Prozess des Papstes begrüßt und ihre Unterstützung bekundet. Sie lädt zugleich alle Gläubigen ein, "sich gemeinsam auf diesen Weg zu begeben" und erinnert an das Ziel der Einmütigkeit. Synodalität stehe dafür, "sich offen und ehrlich auszutauschen, einander zuzuhören, und sich im gemeinsamen Gebet zu vertiefen, um zu erkennen, was Gott uns heute sagen will".
Um die Kirche "insgesamt synodaler" zu machen, soll über die Bischofssynode 2023 zunächst auf diözesaner, dann auf kontinentaler Ebene beraten werden. Als Verantwortlichen für den synodalen Prozess in Österreich wählte die Bischofskonferenz bei ihrer Zusammenkunft ihren Vorsitzenden, den Salzburger Erzbischof Franz Lackner, der in dieser Aufgabe vom Kärntner Diözesanbischof Josef Marketz unterstützt wird.
Nach der offiziellen Eröffnung der ersten dezentral beginnenden Bischofssynode am 9. und 10. Oktober durch Papst Franziskus in Rom fällt in jeder Diözese weltweit der Startschuss für Beratungen auf dieser teilkirchlichen Ebene. Dafür werde noch ein Leitfaden und ein Fragebogen vorgelegt, so die Bischöfe. Nicht nur Diözesen, auch Kurienbehörden, Ordensgemeinschaften, katholische Vereinigungen, Gemeinschaften und katholische Fakultäten sollen für sich einen solchen synodalen Prozess unternehmen, so der Wunsch des Papstes.
Während der Konsultationen in Österreich werde Erzbischof Lackner engen Kontakt sowohl zu den Diözesen als auch zum vatikanischen Synodensekretariat halten. Die gebündelten Ergebnisse würden der Bischofskonferenz zu deren Frühjahrs-Vollversammlung im März 2022 vorgelegt, eine Zusammenfassung ergeht sodann an das Generalsekretariat der Synode in Rom, teilten die Bischöfe weiter mit. Ein daraus erstelltes erstes Arbeitsdokument werde ab Herbst 2022 auf kontinentaler Ebene beraten, ein zweites berücksichtige auch diese synodalen Beratungen und bilde dann die Grundlage für die Bischofssynode im Oktober 2023.
Mehr als 26 Jahre lang leitete er die katholische Weltkirche und führte sie ins neue Jahrtausend: Das von 1978 bis 2005 währende Pontifikat von Papst Johannes Paul II. war das zweitlängste der 2.000-jährigen Kirchengeschichte. Zudem war der Pole mit bürgerlichem Namen Karol Wojtyla der erste nichtitalienische Papst nach 455 Jahren. Am 18. Mai wäre der Papst, dessen Heiligsprechung nach seinem Tod 2005 in Rekordzeit erfolgte 100 Jahre alt geworden.
In seinem Vierteljahrhundert als Pontifex hat Johannes Paul II. rastlos die Welt bereist und vor Milliarden Gläubigen gepredigt. Als "politischer Papst" trug er maßgeblich zum Fall der Mauer und dem Ende von Ostblock und Sowjet-Regime bei. Der erste Besuch eines Papstes in einer Synagoge (1986) und an der Tempelmauer in Jerusalem (2000), das "große Mea Culpa" (2000), mit dem der Pontifex für Fehler und Versäumnisse von Katholiken in der Geschichte um Verzeihung bat, zählen zu jenen Gesten, die Jahrhunderte überdauern.
Johannes Paul II. hat aber auch den Vatikan modernisiert. Er hat ein neues Gesetzbuch für die Kirche erlassen und im neuen Katechismus der Katholischen Kirche den Stand der Glaubenslehre am Ende des 20. Jahrhunderts festgehalten. Und er hat in 14 Enzykliken die katholische Dogmatik insbesondere in Fragen der Gesellschafts- und Morallehre weiterentwickelt.
Freilich: So gefeiert Johannes Paul II. zu Pontifikatsbeginn und in seinen letzten Amtsjahren war, so revolutionär neue manche Öffnungen und Gesten bleiben, so sehr wurde er ab den 1990er Jahren auch kritisiert: in Moral- oder Disziplinarfragen, für Bischofsbestellungen, den Umgang mit so manch progressivem Theologen und auch den Umgang der Kirche mit sexuellem Missbrauch durch Kleriker.
via: Kathpress
Mit deutlichen Worten hat der Papst die fortschreitende Umweltzerstörung im Amazonasgebiet kritisiert. In seinem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben mit dem Titel "Querida Amazonia" ("Geliebtes Amazonien") stellt Franziskus fest, dass die Region vor einer "ökologischen Katastrophe" stehe. Verantwortlich dafür seien verhängnisvolle Mechanismen einer globalisierten Wirtschaft, die von Konsumismus und Profitstreben bestimmt sei. "Wir dürfen nicht zulassen, dass die Globalisierung zu einer neuen Form des Kolonialismus wird", so der Papst. Das Gleichgewicht des Planeten hänge auch von der Gesundheit Amazoniens ab.
Amazonien sei schon viel zu lange als ein "enormer leerer Raum" betrachtet worden, den es zu besetzen gelte, als bloße Rohstoffquelle oder als weite Wildnis, die man bändigen müsse. Und die Kolonisierung nehme kein Ende, "sondern verändert, tarnt und verbirgt sich an vielen Orten", so der Papst. An ihrer Rücksichtslosigkeit gegenüber dem Leben der Armen und der Zerbrechlichkeit der Umwelt habe sich jedoch nichts verändert.
Die Praktiken der Unternehmen weltweit, die dem Amazonasgebiet und dessen Bewohnern Schaden zufügten, sollten nach den Worten von Franziskus als das bezeichnet werden, was sie wirklich seien: "Ungerechtigkeit und Verbrechen". Konkret nannte er die Holz-, Öl- und Bergbauindustrie, die viele indigene Völker vertrieben oder an den Rand gedrängt hätten. Solche kolonisatorischen Interessen breiteten sich nach wie vor aus - auf legalem wie auf illegalem Wege.
Die Folgen seien Migration, Ausbeutung, Armut und neue Formen der Sklaverei. Die Auflösung der Familien, die sich ausgehend von der erzwungenen Migration - vor allem in Großstädte - ergebe, ziehe auch die Weitergabe von Werten in Mitleidenschaft, warnt Franziskus.
Wenn Wirtschaftsbeziehungen derartige Formen annähmen, seien sie letztlich nichts anderes als ein "Instrument, das tötet", so der Papst. "Die Mächtigsten geben sich niemals mit dem Profit, den sie erzielen, zufrieden, und die Ressourcen der wirtschaftlichen Macht wachsen mit der wissenschaftlichen und technologischen Entwicklung", hält Franziskus wörtlich fest.
Es sei jedoch möglich, das koloniale Denken zu überwinden und "Netze der Solidarität und Entwicklung" zu knüpfen. Diese könnten dabei helfen, die Zerstörung der Erde zu beenden. Unabdingbar sei zudem ein rechtlicher Rahmen, "der die verschiedenen Kulturen und Ökosysteme anerkennt und achtet".
Mit seinem 50-seitigen Schreiben in Form einer sogenannten "Apostolischen Exhortation" legt Franziskus seine Folgerungen zu der Synode vor, die vom 6. bis 27. Oktober 2019 im Vatikan über aktuelle Herausforderungen im Amazonasgebiet diskutierte. Unter dem Motto "Amazonien - neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie" ging es unter anderem um ökologische und soziale Folgen des Raubbaus in der ressourcenreichen Region, die Stärkung der indigenen Bevölkerung und um neue Wege in der Seelsorge.
Franziskus gliedert seine Überlegungen in vier Themenbereiche: soziale Gerechtigkeit, indigene Bevölkerung und Kulturen, Ökologie sowie neue Wege des kirchlichen Lebens. In vier als "Träume" oder Visionen überschriebenen Kapiteln beschreibt Franziskus dabei einerseits die gravierenden Probleme am Amazonas, andererseits skizziert er mögliche Lösungswege.
Indigene Symbole nicht gleich Götzendienst
Im Zuge seiner Überlegungen über das kirchliche Leben ruft der Papst in "Querida Amazonia" zu einer stärkeren Verankerung der christlichen Botschaft in der Kultur der Völker Amazoniens und wirbt für eine Kirche mit einem "vielgestaltigen Gesicht". So sei es erlaubt, "in der Liturgie Elemente der intensiven Naturerfahrung der Indigenen aufzugreifen". Auch könnten eigene Ausdrucksformen in Liedern, Tänzen, Riten, Gesten und Symbolen gefunden werden.
Bereits das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) habe zu solchen Bemühungen um die Inkulturation der Liturgie bei den indigenen Völkern aufgerufen, so das Kirchenoberhaupt. "Aber es sind mehr als 50 Jahre vergangen, und wir sind in dieser Richtung kaum vorangekommen." Auch Papst Johannes Paul II. habe daran erinnert, "dass ein Glaube, der nicht zur Kultur wird, ein Glaube ist, der nicht vollständig angenommen wird". Darum sei ein Prozess notwendig, der das bereits vorhandene Gute in den Kulturen Amazoniens aufnehme. Dann könne es "im Lichte des Evangeliums zur Vollendung geführt" werden.
Mit Nachdruck wendet sich Franziskus gegen eine kulturelle Überheblichkeit gegenüber den Indigenen: "Man muss vermeiden, sie als 'unzivilisierte Wilde' zu betrachten." Sie seien einfach Träger anderer Kulturen und anderer Formen der Zivilisation. Jedes Volk, das es geschafft habe, im Amazonasgebiet zu überleben, besitze seine eigene kulturelle Identität und einen einzigartigen Reichtum.
Auch übertriebene Berührungsängste seien hinderlich, wenn man sich um eine erfolgreiche Inkulturation bemühen wolle. Nach den Worten des Papstes ist es durchaus möglich, sich auf indigene Symbole zu beziehen, ohne dass man dies zwingend als Götzendienst betrachten müsse. Die authentische Tradition der Kirche sei schließlich "kein Museumsstück, sondern die Wurzel eines wachsenden Baumes".
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Franziskus in Grußbotschaft an Berliner Sant'Egidio-Treffen: Überwindung von erlittener Verletzung im Ukraine-Krieg ist "nicht unmöglich" Papst Franziskus hat die Teilnehmer des Weltfriedenstreffens in Berlin aufgerufen, kühne Schritte zum Frieden zu wagen... Weiterlesen
Am Freitag, 8. September 2023 – dem Fest Mariä Geburt, war es wieder so weit: Bereits zum 5. Mal fand die „NÖ Blaulichtwallfahrt“ statt. Und wie es der Name schon... Weiterlesen
Verwaltungspraktikant Stefan ist als Teilnehmer beim Weltjugendtag 2023 in Lissabon dabei. Er erzählt von seinen persönlichen Eindrücken. Montag, der Tag beginnt mit angenehmen - ja erträglichen - Temperaturen in Wien und... Weiterlesen
"Öffnet Euer Herz für andere Kulturen." Mit diesen Worten wollte Papst Franziskus viele Jugendliche und junge Erwachsene ermutigen und Lust darauf machen, nach Lissabon zum Weltjugendtag zu kommen. Seitens der... Weiterlesen
Am Sonntag, dem 30. Juli 2023, fand eine Gedenkfeier in der Instein-Kapelle zu Ehren ihres 40-jährigen Bestehen statt. Im Zuge dessen wurde der Festgottesdienst mit Militärbischof Werner Freistetter gefeiert. Die... Weiterlesen
Vom 14.-21.07. 2023 campte das Team der Betreuer der Militärpfarre 2 beim Militärkommando Niederösterreich mit den Kids in bairisch Kölldorf, einem idyllsch gelegenen Ort im steirischen Thermenland, der ca. 4... Weiterlesen
Durch Zufall kamen die Kids des Sommercamps der Militärpfarre 2 beim Militärkommando Niederösterreich dazu, im Freibad Feldbach die Schwimmprüfung bei der Österreichischen Wasserrettung/Sektion Feldbach abzulegen. Die Österreichische Wasserrettung hat sich einen... Weiterlesen
Am 25. Juli gedenkt die Kirche einer ihrer Großen, nämlich des Hl. Christophorus. Ein Schutzheiliger, ein Nothelfer, der sich auch heute noch aus der Schar der Heiligen hervortut, während andere... Weiterlesen
Kirchliche Schutzmaßnahmen waren bereits seit 1. Juni 2022 ausgesetzt und enden mit 30.06.2023 Die Österreichische Bischofskonferenz hebt mit 1. Juli alle Corona-Schutzmaßnahmen im Bereich der Katholischen Kirche definitiv auf. Diese Maßnahme... Weiterlesen
Militärbischöfe aus aller Welt waren auf Einladung des heimischen Militärordinariats in die Bundeshauptstadt gekommen - Bischof Freistetter: Der Schutz von Menschenrechten ist Aufgabe der Kirche und aktuell wichtiger denn je. Der... Weiterlesen
Präsident Landau und Caritasdirektoren Tödtling-Musenbichler und Schwertner appellieren an Politik bei Armutsbekämpfung über den Sommer keine Zeit zu verlieren, denn die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer Die Not... Weiterlesen
Wie geht es Papst Franziskus? Schwer zu sagen. Der Vatikan bemüht sich, das Bild eines tatkräftigen Kirchenoberhaupts zu zeichnen. Das hat Gründe - Hintergrundbericht von Kathpress-Rom-Korrespondentin Anita Hirschbeck Papst Franziskus ist... Weiterlesen
Papst Franziskus wird von 2. bis 6. August in Portugal sein. Die abendliche Vigilfeier und die große Freiluftmesse mit Hunderttausenden Jugendlichen aus aller Welt bilden den Höhepunkt und Abschluss des... Weiterlesen
Seit Dienstag, 13. Juni 2023, läuft wieder eine gemeinsame Firmvorbereitung der niederösterreichischen Militärpfarren im Bundesheer-Seminarzentrum Seebenstein. Für die Gesamtleitung zuständig ist diesmal Militäroberkurat Oliver Hartl, Militärpfarrer der Militärpfarre 1 beim... Weiterlesen
Seit Jahrzehnten besteht schon die Tradion, dass die Militärbischöfe Österreichs das Firmsakrament "am Flugfeld" spenden. Diese Tradition führt auch der amtierende Militärbischof Werner Freistetter nun schon seit einigen Jahren mit... Weiterlesen
Die Bedeutung von Musik im Gottesdienst, die dazu beitragen kann, "uns tiefer auf die Gegenwart Gottes einzulassen" hat Militärbischof Werner Freistetter betont. Musik schaffe "Gemeinschaft und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit... Weiterlesen
Gemeinsame Feier des Weltfriedenstages der Militärpfarren Wiens und Niederösterreichs Am 01.06.2023 begingen die Militärpfarren Wiens und Niederösterreichs den Weltfriedenstag in der Karlskirche in Wien, der heuer unter folgendem Motto steht: „Niemand... Weiterlesen
Die Orgel - Königin der Instrumente In den heiligen Hallen der Kirchen und den ehrwürdigen Konzertsälen erhebt sich ein Instrument majestätisch über alle anderen - die Orgel. Als Königin der Instrumente... Weiterlesen
Am 01.06.2023 begehen die Militärpfarren Wiens und Niederösterreichs den Weltfriedenstag in Wien, der heuer unter folgendem Motto steht: "Niemand kann sich allein retten. Nach Covid-19 neu beginnen, um gemeinsam Wege des... Weiterlesen
14. Fußwallfahrt und Heilige Messe in Oberndorf mit der Militärpfarre 3 beim Militärkommando Niederösterreich Am 20. Mai fand die traditionelle Fußwallfahrt mit anschließender Hl. Messe beim Brünnl in Oberndorf nach dreijähriger... Weiterlesen
Pfingsten: Ein Fest, das an das Wunder von Pfingsten und die Kraft des Heiligen Geistes erinnert Das Pfingstwochenende steht vor der Tür und mit ihm das Fest, das an ein bemerkenswertes... Weiterlesen
Den einen gelten sie als „Ratten der Lüfte”, die anderen kümmern sich liebevoll um die Tiere - an der Taube spalten sich die Gemüter. Aber warum ist das so? Und... Weiterlesen
Auch nächstes Jahr wird wieder eine österreichische Delegation nach Lourdes reisen. Save The Date: 23. bis 27. Mai 2024 Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und 320 österreichische Pilgerinnen und Pilger aus Österreich waren bei Wallfahrt... Weiterlesen
Totenwache in der Kreuzkapelle - Requiem mit Kardinal Schönborn unter Teilnahme von Bundespräsident Van der Bellen und Spitzen aus Kirche, Ökumene und Gesellschaft am Montagnachmittag mit anschließender Beisetzung in der... Weiterlesen
Warum wird die Gottesmutter gerade im Mai so verehrt? Maria, die Mutter Jesu, eine einzigartige, eine bemerkenswerte Gestalt: Sie ist über alle Grenzen hinweg bekannt, von ihr wurden unzählige Portraits gemalt... Weiterlesen
Der dreitägige Budapest-Besuch des Papstes Ende April steht unter dem Leitwort "Christus ist unsere Zukunft" - Die bekannte Kettenbrücke steht dabei im Zentrum des offiziellen Logos. Der dreitägige Pastoralbesuch vom 28... Weiterlesen
Franziskus bei Treffen mit italienischen Ordensfrauen: Wichtiger als „Antworten zu haben und Entscheidungen zu treffen” ist es, zuzuhören und vorwärtszugehen Der synodale Weg ist kein Parlament Glauben bezeugen, Synodalität leben und Hoffnung... Weiterlesen
Die an der Päpstlichen Marianischen Akademie verortete Prüfstelle soll künftig Berichte von Erscheinungen, Tränen auf Statuen, inneren Eingebungen, Stigmata und anderen mystischen Phänomene nach wissenschaftlichen Kriterien untersuchen Der Vatikan hat eine... Weiterlesen
Mit Ostern verbindet sich seit Jahrhunderten eine bunte Reihe von Bräuchen und Symbolen, die sich bis heute - in teils veränderter Form - gehalten haben. Hase; Osterlamm und Ei sind... Weiterlesen
Am 27.03.2020 spendete Papst Franziskus vor einem pandemiebedingt menschenleeren Petersplatz den Segen „Urbi et orbi”. Eine Rakete soll das Nanobuch des aufsehenerregenden "Urbi et orbi"-Segens aus der Coronazeit nun ins Weltall... Weiterlesen
Am Dienstag, 21. März, feierte Militärbischof Werner Freistetter den Stationsgottesdienst der Militärpfarre 4 beim Militärkommando Niederösterreich in Konzelebration mit Militärdekan Dietrich Altenburger, Militäroberkurat Oliver Hartl und dem vormaligen Militärpfarrer Militärdekan... Weiterlesen