Die zweite Ausgabe des Jahres 2019 mit dem Thema „Zwischen Persönlichkeitsbildung und Kompetenzerwerb: Ethik für Soldaten“ liegt in unserer Bibliothek nunmehr in gedruckter Form vor. Nach einer Verhältnisbestimmung von Friedensethik, Militärethik und Sicherheitspolitik durch den stellvertretenden Leiter des Instituts für Theologie und Frieden in Hamburg, Bernhard Koch, werden vor allem Aspekte berufsethischer Bildung im militärischen Kontext behandelt: autonome Aneignung statt „Vermittlung“ von Werten und Normen (Gerhard Kruip), ethische Bildung als zentraler Bestandteil der Aus- und Fortbildung in der Bundeswehr (Friedrich Lohmann), Selbstbindung an Werte und moralische Urteilskraft (Matthias Gillner), Moralische Dilemmata in der Friedensbildung (Fred van Iersel), das Prinzip der Inneren Führung als normative Grundlage der Persönlichkeitsbildung (Angelika Dörfler-Dierken, Markus Thurau), medizinische Ethik im militärischen Kontext (Dirk Fischer), Militärseelsorge als Gesprächs- und Kooperationspartner in der Persönlichkeitsbildung (Dirck Ackermann). Franz J. Eisend und Thomas R. Elßner gehen der Geschichte und dem Wesen des sog. Lebenskundlichen Unterrichts in der Bundeswehr nach: Er müsse nicht nur ethische Wertekunde sein, sondern „weltanschaulich sensible Unterrichtung“. Mittels Charakterbildung bzw. Förderung von Kompetenzen persönlicher Lebensführung solle er zur freien Entwicklung von Persönlichkeit beitragen. Da dazu größere Freiräume nötig seien als für die bloße Vermittlung und Aneignung von ethischen Inhalten, sei es sinnvoll, dass er weiterhin vorrangig von Militärseelsorgern und Militärseelsorgerinnen durchgeführt werde, die außerhalb des militärischen Systems stünden und gleichzeitig entsprechend qualifiziert seien, über „eine weltanschaulich sensible Vorbildung verfügen“.
Ethik und Militär 2019/02 - Zwischen Persönlichkeitsbildung und Kompetenzerwerb: Ethik für Soldaten, Hamburg 2019, 79 Seiten
Buchnummer MBBA: 16033