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Auf Initiative des Feldoberpfarrers des Westheeres, Arnold Middendorf, besuchte der Kölner Erzbischof und Vorsitzende der Fuldaer Bischofskonferenz Felix Kardinal von Hartmann im April 1916 deutsche Soldaten an der Westfront. Ebenfalls auf Middendorfs Initiative stellt der Feldgeistliche des Großen Hauptquartiers, Ludwig Berg, einen reich bebilderten und ebenso reich mit sehr poetischen Formulierungen durchsetzten Bericht über diese Reise zusammen, der auch längere Passagen von Zeitschriften bzw. Kriegsberichterstattern enthält.
Die beiden sehr praktisch orientierten religiösen Bücher für Soldaten wurden von Cru Military herausgegeben, das zu Cru (Campus Crusade for Christ) gehört. Vom Ehepaar Bill und Vonette Bright als evangelikal geprägte Missionsinitiative an der University of California in Los Angeles gegründet, wuchs Campus Crusade for Christ im Lauf der Zeit zu einer überkonfessionell ausgerichteten internationalen Missionsorganisation gewaltigen Ausmaßes heran.
In Barbara Königs Roman „Der Beschenkte“ erweist sich die heldenhafte Lebenshingabe eines Feldgeistlichen für deren Nutznießer als in späterer Folge gar nicht so leicht zu bewältigen: Drei junge Soldaten hatten gegen Ende des Zweiten Weltkriegs versucht, die Sprengung einer Brücke zu verhindern und wurden dafür von einem Militärgericht zum Tod verurteilt. Der bei der Aktion nicht beteiligte Seelsorger hatte sich freiwillig für die Hinrichtung gemeldet und auf diese Weise Mommsen, einem der drei Soldaten, das Leben gerettet.
Das bislang älteste Buch der Militärbiblischen Bibliothek zum Thema Militärseelsorge ist die 1788 erschienene Sammlung kurzer Feldpredigten des Breslauer katholischen Theologen Ambrosius Kollenetz. Sie dienten der christlichen Bildung der Soldaten, indem sie den Soldaten die ihrem Stande entsprechenden Pflichten erklärten.
1917, noch mitten im Ersten Weltkrieg, veröffentlichte der junge deutsche Theologe Otto Herpel eine sehr umfassende wissenschaftliche Untersuchung über „Die Frömmigkeit deutsche Kriegslyrik“ während dieses Kriegs.
Die dramatische Erzählung von Herbert Kuhn über die Weihnachtsfeier einer Gruppe von Offizieren mit ihrem Militärseelsorger im Zweiten Weltkrieg an der Ostfront erschien erstmals 1949. Die Mittelfront steht kurz vor dem Zusammenbruch, die Zahl der Verluste ist hoch, auch am Heiligen Abend warten 17 Tote der eigenen Einheit auf den Abtransport. Der Icherzähler, ein Kompanieführer, kurz zuvor mit dem Ritterkreuz für einen Einsatz ausgezeichnet, der 30 seiner Leute das Leben kostete, begibt sich widerwillig zur Offiziersweihnachtsfeier und kommt auf dem Weg fast durch eine Granate ums Leben. In die Zusammenkunft platzt der Militärpfarrer, der mit dem Kommandanten, einem Oberst, nicht gerade im besten Einvernehmen steht. Dennoch wird er von ihm gebeten zu bleiben.