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Eine weltweite Synode an großen runden Tischen: Das Bild der derzeitigen Beratungen im Vatikan steht für einen neuen Stil des Austauschs in der katholischen Kirche - Es scheint zu funktionieren und könnte in die Geschichte eingehen - Hintergrundbericht von Kathpress-Korrespondent Ludwig Ring-Eifel
Schon rein optisch ist die Stuhlkreis-Synode im Vatikan etwas ganz anderes als ein Kirchenparlament. Ein solches hat es zuletzt beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) im Petersdom gegeben. Damals saßen auf beiden Seiten der weltgrößten Kirche jeweils mehr als 1.000 Bischöfe und stimmten über eine Reform der katholischen Kirche ab. Nun aber sitzt man in Stuhlkreisen, spricht konkret und persönlich und hört zu.
Der anderen Optik und der neuen Methode entspricht ein anderer Geist: Bei der seit Anfang Oktober in Rom tagenden Welt-Synode wurde bislang kaum kontrovers debattiert und nicht um Textformulierungen und Mehrheiten gerungen. Stattdessen wurden Erfahrungen ausgetauscht, Divergenzen und Konvergenzen benannt; und immer wieder wurde geschwiegen und gebetet.
"Wir vermeiden oberflächliche Konfrontationen und gehen stattdessen in die Tiefe", beschrieb der Generalabt des Zisterzienserordens, Mauro-Giuseppe Lepori, den Ansatz. Selbst bei strittigen Themen wie dem Frauendiakonat gehe es nicht um Forderungen, sondern um die Frage, wie die Kirche ihren Auftrag am besten erfüllen kann.
Trotz unterschiedlicher Erfahrungsberichte (auch zum umstrittenen Thema Homosexualität) scheint es in den ersten beiden Synodenwochen kaum Polemik gegeben zu haben. Wer die Debatten und Abstimmungsmarathons des "Synodalen Wegs" in Deutschland miterlebt hat, reibt sich die Augen.
Methode funktioniert
Es scheint, dass die methodisch bestens geschulten Jesuiten um Papst Franziskus einen Weg gefunden haben, einerseits scharfe Polarisierungen zu vermeiden und andererseits nicht alles in einem Gruppentherapie-Wohlfühlmodus versanden zu lassen. Dazu hat vor allem der sanftmütig sprechende, aber stets klare Impulse gebende Luxemburger Kardinal und Jesuit Jean-Claude Hollerich beigetragen.
Hollerichs Einführungen waren keine geistlichen Allgemeinplätze. Er konnte aufbauen auf den Impulsen des britischen Dominikaners Timothy Radcliffe, der die Synodalen bereits vor dem Beginn der Beratungen während der Einkehrtage in Sacrofano bei Rom mit auf eine Art Weltreise genommen hatte. Er hatte ihnen anschaulich geschildert, wie Christen heute Menschen in körperlicher und seelischer Not beistehen können.
Radcliffe hatte damit, wie es im Kirchenjargon heißt, die Teilnehmer "geerdet" - ohne den theologischen und biblischen Anspruch zu kurz kommen zu lassen. Wie Synodenteilnehmer später sagten, war der Austausch bei der Synode immer wieder von diesem "Geist der Konkretheit" geprägt.
Zum Erfolg trug auch das bei Journalisten zunächst wenig beliebte Konzept des geschützten Raums bei. Von wenigen Pannen und Ausreißern abgesehen griff der Appell des Papstes, sich bewusst einige Wochen lang des "öffentlichen Worts" zu enthalten und stattdessen umso intensiver aufeinander zu hören.
Ereignisse am Rande
Daneben gab es auch Ereignisse am Rande: auf der einen Seite Proteste von Missbrauchsopfern sowie eine Art Schattensynode, bei der Forderungen nach Frauenweihe, Homosexuellen-Segnungen und Demokratisierung vorgetragen wurden.
Auf der anderen Seite unterstrichen konservative Kardinäle durch öffentliche Anfragen ("Dubia") an Franziskus ihre grundsätzlichen Zweifel an dessen Öffnungskurs. Doch weder die eine noch die andere Begleitmusik schien die Versammlung an den runden Tischen aus dem Takt zu bringen.
Kommunikationsplan bislang aufgegangen
Der vatikanische Kommunikationsdirektor Paolo Ruffini hat die Aufgabe, den angereisten Journalisten nur so viele Inhalte aus den Synodenrunden mitzuteilen, dass sie gerade eben damit arbeiten können. Auch das scheint bislang aufzugehen. Ruffini versicherte, dass die ersten beiden Wochen in einer Atmosphäre harmonischer Divergenzen vonstattengingen. Doch auch er schloss nicht aus, dass es zum Ende hin härtere Kontroversen geben könnte - etwa dann, wenn sich die Versammlung auf ein Abschlusspapier verständigen muss.
Eine besondere Rolle spielten in den ersten Wochen die politischen Nachrichten. Die Ereignisse in Nahost überschatteten die Versammlung - zumal auch Teilnehmer aus der Region dabei waren. Gebete um Frieden wurden Bestandteile der Synode. Und sie könnten letztlich positive Auswirkungen auf die Versammlung haben. Eine Teilnehmerin brachte es auf den Punkt: "Wenn Teile der Welt von Krieg und Hass bedroht werden, müssen wir als Christen unsere Berufung neu entdecken, der Welt Frieden zu verkünden - und wir dürfen nicht bei innerkirchlichen Betrachtungen stehenbleiben."
Quelle: kathpress.at
(Kathpress-Themenschwerpunkt mit allen aktuellen Meldungen zur bevorstehenden Synode in Rom abrufbar unter www.kathpress.at/synodenversammlung2023)
Eröffnungsgottesdienst mit Erzbischof Graubner zum Auftakt - Österreichs Delegierte sind Erzbischof Franz Lackner, Regina Polak, Petra Steinmaier-Pösel und Markus Welte vor Ort sowie zehn weitere online
Mit einem von Erzbischof Jan Graubner geleiteten Eröffnungsgottesdienst am 05.02.2023 (19 Uhr) in Prag erreicht der von Papst Franziskus ausgerufene weltweite Synodale Prozess seine kontinentale Phase. Bis Donnerstag versammeln sich in der tschechischen Hauptstadt die Delegierten aus Europa zu Beratungen. Österreich ist dabei durch den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, die Wiener Pastoraltheologin Regina Polak, die Innsbrucker Hochschul-Rektorin und Theologin Petra Steinmair-Pösel und den Salzburger Theologen Markus Welte vertreten. Zusätzlich werden zehn weitere Personen aus Österreich online zugeschaltet sein und sich einbringen können. Verantwortlich für die Konferenz ist der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE)Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE).
Ausgangspunkt für die Beratungen ist das Vorbereitungsdokument „Mach den Raum deines Zeltes weit” (Jes 54,2), das Ende Oktober 2022 vom Vatikan veröffentlicht wurde. Die mehrtägige Konferenz in Prag teilt sich in zwei Phasen: Die erste dauert vom Sonntag, 5. bis Donnerstag, 9. Februar mit 200 Beteiligten vor Ort sowie 390 Online-Delegierten. Erklärtes Ziel ist die gemeinsame Erarbeitung und Verabschiedung eines Abschlussdokuments. Anschließend tagen von 10. bis 12. Februar die 39 Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen in Europa. Sie werden sich mit dem Abschlussdokument befassen und planen dazu eine Stellungnahme.
Die Österreichische Bischofskonferenz hatte schon bei ihrer letzten Vollversammlung im November ihre vierköpfige Delegation für den ersten Teil der Konferenz in Prag beschlossen. Inzwischen ist auch klar, wer aus welchem kirchlichen Bereich in Österreich online zugeschaltet sein wird. Es sind dies (in alphabetischer Reihenfolge) Lukas Albert (Seminaristen), Anja Appel (Entwicklung und Mission), Erzabt Korbinian Birnbacher (Ordensgemeinschaften), Angelika Hirschenberger (geistliche Bewegungen), Victoria König (Jungschar und Jugend), Prof. Wolfgang Mazal (Laienrat), Hermann Miklas (Ökumene), Maria Plankensteiner-Spiegel (Schule), Angelika Ritter-Grepl (Frauenbewegung) sowie Nora Tödtling-Musenbichler (Caritas).
...machen wir uns gemeinsam auf den Weg.
Österreichs Bischöfe haben in einer gemeinsamen Erklärung dazu aufgerufen, sich am weltkirchlichen synodalen Prozess zu beteiligen. "Lassen wir uns weder lähmen noch hetzen, sondern machen wir uns gemeinsam auf den Weg", schreiben die Bischöfe in einem am Montag veröffentlichten "Einladenden Wort". Das Ziel sei eine Kirche, "die innerhalb einer verunsicherten, vielfach verwundeten Zeit und Gesellschaft besser als bisher Gemeinschaft aufbauen kann, Teilhabe ermöglicht und ihre Sendung im Sinne der Frohbotschaft Jesu mit neuer Freude lebt".
Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung
"Papst Franziskus hat uns wieder überrascht", halten die Bischöfe fest. Im Jahr 2023 wird in Rom eine Bischofssynode zum Thema "Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung" stattfinden. Der Papst möchte, dass sich das gesamte Volk Gottes an der Synode beteiligt. Daher schicke er die ganze katholische Kirche auf einen zweijährigen Weg, der nun in den Diözesen beginnt.
Synode bedeutet, gemeinsam gehen
Das Wesentliche des Prozesses sei bereits in dem Wort "Synode" enthalten. Es komme aus dem Griechischen und heiße "gemeinsam gehen". Kirche-sein bedeute nichts anderes "als das gemeinsame Unterwegssein aller Getauften unter der Führung des Heiligen Geistes". Die Bischöfe sprechen auch von einer "Weg-Gemeinschaft in zweifacher Verbundenheit"; mit Jesus und "mit allen Menschen, die Gott uns inmitten einer pluralen Gesellschaft mit auf den Weg schickt, ob gläubig oder nicht".
Die drei großen Fragen, denen es gilt, nachzugehen
In den nächsten beiden Jahren wolle man intensiver auf diese Weg-Gemeinschaft achten, sie erlebbar machen und gleichzeitig über sie ernsthaft nachdenken: "Sind wir tatsächlich als Gemeinschaft von Jung und Alt, von Frauen und Männern, von Klerikern und Laien im Sinne des Evangeliums gemeinsam unterwegs?" Bei der Beschäftigung mit dieser Frage seien drei Leitworte hilfreich, die dem Titel der Synode beigestellt sind: "Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung". Sie würden drei Themenbereiche benennen und zu folgenden Fragen führen: "Wie gelingt es uns, Gemeinschaft in Unterschiedlichkeit zu leben und Menschen Beheimatung zu bieten? Wie können wir Kirche leben, damit sich viele Menschen beteiligen können? Und: Wie können wir die Hoffnungsbotschaft Jesu Christi heute leben, dass sie als Licht für unsere Welt wahrgenommen wird?"
Ein Prozess des Zuhörens, Lernens und Sammelns
Im ersten Jahr gehe es auf der Ebene der Diözesen und innerhalb jedes Landes um einen breiten Prozess des Zuhörens: "Hören wir dabei nicht nur auf jene, die mit uns als Kirche ohnehin schon unterwegs sind, sondern vor allem auf jene, die uns sympathisch und kritisch beobachtend gegenüberstehen", betonen die Bischöfe wörtlich und sie fügen hinzu: "Die vielen Stimmen, Wortmeldungen, Lebens- und Glaubenserfahrungen, die wir in der ersten Wegetappe hören, werden gesammelt und in der Form eines gemeinsamen Textes in die Weltkirche eingebracht."
Das Ziel des synodalen Prozesses: Ein Mehr-Wert, den der Hl. Geist schenkt
Der synodale Prozess sei freilich anders als ein Prozess zur politischen Meinungsbildung: "Das Ziel unseres Weges besteht darin, im Hören aufeinander die Stimme Gottes wahrzunehmen. Am Ende kommt, so hoffen wir, 'nicht ein politischer Kompromiss heraus, [...] sondern ein 'Mehr-Wert', den der Heilige Geist schenkt'", zitieren die Bischöfe aus einer Ansprache Kardinal Schönborn bei der 50-Jahr-Feier der Errichtung der Bischofssynode (17. Oktober 2015).
Quelle:kathpress (11 10 2021)
Ein zweijähriger synodaler Weg soll beschritten werden
Die ursprünglich für Oktober 2022 geplante Bischofssynode in Rom ist von Papst Franziskus zu einem zweijährigen synodalen Weg ausgebaut worden. Im Zeitraum von Herbst 2021 bis Oktober 2023 sind nun drei Phasen für die Synode zum Thema Synodalität der Kirche vorgesehen: eine diözesane, eine kontinentale und eine weltkirchliche. Ziel sei es, allen Gläubigen Gelegenheit zu bieten, "aufeinander und auf den Heiligen Geist zu hören", wie es Franziskus einmal formulierte.
Ein zentrales Element: Aufeinander zu hören
Die inhaltlichen Vorgaben für den Prozess sind sehr weit und im Vorbereitungsdokument für die Synode dargelegt, das am 7. September 2021 im Vatikan präsentiert wurde. Wesentliche Elemente aller Versammlungen sollen Gespräche und Reflexionen sein, bei denen Teilnehmer vor allem aufeinander hören. Dazu kommen gemeinsame Gebete und Messfeiern. Koordiniert wird das Projekt vom vatikanischen Synodensekretariat in Rom unter Kardinal Mario Grech.
Der Start dazu erfolgt im Oktober
Eröffnet wird die erste dezentral beginnende Bischofssynode am 9. und 10. Oktober vom Papst in Rom; eine Woche später soll am 17. Oktober in jeder Diözese weltweit der diözesane Startschuss fallen. Anhand eines Fragebogens und Leitfadens wird dort unter Leitung des Ortsbischofs bis März 2022 beraten und gebetet. Auch Ordensgemeinschaften, Kurienbehörden, katholische Vereinigungen, Gemeinschaften und katholische Fakultäten sollen für sich einen solchen synodalen Prozess unternehmen.
Alle Ergebnisse gehen an das Synodensekretariat in Rom. Dieses erstellt daraus ein erstes Arbeitsdokument, das ab Herbst 2022 auf kontinentaler Ebene beraten wird. Auch die Früchte dieser synodalen Beratungen und Gebete gehen zurück nach Rom und werden dort zu einem zweiten Arbeitsdokument destilliert. Es bildet dann die Grundlage für die Beratungen der Vollversammlung der Bischofssynode, die im Oktober 2023 in Rom tagt.
Quelle: kathpress
Österreichs Bischöfe haben den Fahrplan für den von Papst Franziskus ausgerufenen synodalen Prozess skizziert, der im Oktober 2023 in die Weltbischofssynode "Eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation, Mission" in Rom münden soll. In einer Erklärung im Anschluss an ihre Sommervollversammlung in Mariazell hat die Bischofskonferenz ausdrücklich den synodalen Prozess des Papstes begrüßt und ihre Unterstützung bekundet. Sie lädt zugleich alle Gläubigen ein, "sich gemeinsam auf diesen Weg zu begeben" und erinnert an das Ziel der Einmütigkeit. Synodalität stehe dafür, "sich offen und ehrlich auszutauschen, einander zuzuhören, und sich im gemeinsamen Gebet zu vertiefen, um zu erkennen, was Gott uns heute sagen will".
Um die Kirche "insgesamt synodaler" zu machen, soll über die Bischofssynode 2023 zunächst auf diözesaner, dann auf kontinentaler Ebene beraten werden. Als Verantwortlichen für den synodalen Prozess in Österreich wählte die Bischofskonferenz bei ihrer Zusammenkunft ihren Vorsitzenden, den Salzburger Erzbischof Franz Lackner, der in dieser Aufgabe vom Kärntner Diözesanbischof Josef Marketz unterstützt wird.
Nach der offiziellen Eröffnung der ersten dezentral beginnenden Bischofssynode am 9. und 10. Oktober durch Papst Franziskus in Rom fällt in jeder Diözese weltweit der Startschuss für Beratungen auf dieser teilkirchlichen Ebene. Dafür werde noch ein Leitfaden und ein Fragebogen vorgelegt, so die Bischöfe. Nicht nur Diözesen, auch Kurienbehörden, Ordensgemeinschaften, katholische Vereinigungen, Gemeinschaften und katholische Fakultäten sollen für sich einen solchen synodalen Prozess unternehmen, so der Wunsch des Papstes.
Während der Konsultationen in Österreich werde Erzbischof Lackner engen Kontakt sowohl zu den Diözesen als auch zum vatikanischen Synodensekretariat halten. Die gebündelten Ergebnisse würden der Bischofskonferenz zu deren Frühjahrs-Vollversammlung im März 2022 vorgelegt, eine Zusammenfassung ergeht sodann an das Generalsekretariat der Synode in Rom, teilten die Bischöfe weiter mit. Ein daraus erstelltes erstes Arbeitsdokument werde ab Herbst 2022 auf kontinentaler Ebene beraten, ein zweites berücksichtige auch diese synodalen Beratungen und bilde dann die Grundlage für die Bischofssynode im Oktober 2023.
Im Anschluss an die vatikanische Amazonien-Synode lud die Koordinierungsstelle für Entwicklung und Mission der Österreichischen Bischofskonferenz (KOO) zu einer zweitägigen Tagung in Salzburg über die Konsequenzen der Bischofsversammlung für die Kirche in Österreich. Unter dem Motto "Neue Wege für die Kirche und für eine ganzheitliche Ökologie" berieten sich rund 100 Vertreter von kirchlichen Umweltorganisationen und entwicklungspolitischen Organisationen. Hauptreferenten waren der deutsch-brasilianische Theologe und Missionswissenschaftler Paulo Suess und der Amazonas-Bischof Roque Paloschi. Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner und Bischof Werner Freistetter eröffneten die Tagung.
Erzbischof Lackner bezeichnete die Amazonien-Synode in seinem Grußwort als "prophetisch". Nachdem Europa mit seiner Theologie die Welt fast 2.000 Jahre geprägt habe, sei es nun Zeit für etwas Neues. "Die Ressourcen auf dieser Welt sind nicht unbegrenzt. Niemand kann uns den sorgsamen Umgang damit wohl besser lehren als unsere Brüder und Schwestern aus Amazonien", so Lackner wörtlich.
Auch Bischof Freistetter hob in seinen Worten den ökologischen sowie kulturellen Reichtum der Amazonas-Region hervor und unterstrich die tiefe Spiritualität der Indigenen. Die katholische Kirche sei einer ihrer letzten Anwälte; nun gelte es die Rechte der Indigenen noch vehementer zu verteidigen. Freistetter wörtlich: "Die Kirche ist aufgerufen, die Völker Amazonienes auf ihrem Weg zu begleiten." Das beinhalte auch innerkirchliche Reformen, weg von einem "Besuchspriestertum" hin zu lebendigeren eucharistischen Gemeinden. Und das müsse auch neue Zugänge zu kirchlichen Ämtern mit sich bringen.
Wie der Militärbischof und Apostolische Administrator der Diözese Gurk-Klagenfurt betonte, bedingen sich ökologische und soziale Probleme. Die Sorgen um die Natur und die Menschen seien darum miteinander in Einklang zu bringen. Bischof Freistetter ist innerhalb der Bischofskonferenz für die KOO zuständiger Referatsbischof.
In Impulsvorträgen und Workshops setzten sich die Teilnehmer, darunter auch der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl, mit verschiedenen Dimensionen der Amazonien-Synode auseinander, so etwa mit pastoralen Fragen, ökologischer Bildungsarbeit, Medienarbeit, wissenschaftlichen oder auch politischen Implikationen.
Appel: "entschiedene Änderung des Lebensstils"
Für die Katholiken in Österreich stelle sich nun mit Entschiedenheit die Frage "Was hat mein Glaube konkret mit meiner Lebenspraxis zu tun?", so KOO-Geschäftsführerin Anja Appel am Rande der Tagung im "Kathpress"-Interview. Es brauche eine entschiedene Änderung des Lebensstils, so Appel einmal mehr. "Genügsamkeit", "Bescheidenheit" und "Dankbarkeit" seien Schlüsselbegriffe. "Dass wir hier in Österreich leben können, verdanken wir der Gnade der Geburt und keiner Leistung", so Appel. Freilich: Mit dieser Gnade verbunden sei auch eine politische Verantwortung zur Gestaltung der Gesellschaft.
Appel sprach etwa einer radikalen Reduktion des Fleischkonsums wie auch einer deutlichen Reduktion der eigenen Mobilität das Wort. Auch beim Kauf der Kleidung könne jeder selbst einen Beitrag leisten, indem er auf die Produktionsbedingungen Acht gebe.
Die Kirche sei freilich auch auf struktureller Ebene gefordert. Positiv verwies die Expertin dabei auf den Beschluss der Österreichischen Bischofskonferenz vom vergangenen Frühjahr, wonach die katholischen Diözesen samt aller Organisationen in ihrem Wirkungsbereich - darunter auch die Pfarren - bis 2024 ihr Geldveranlagungen aus allen Unternehmen, die fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl oder Erdgas fördern bzw. produzieren, zurückziehen.
Helm: "Österreich durch Synode herausgefordert"
"Wir in Österreich sind durch die Synode massiv herausgefordert", betonte auch der Steyler Missionar P. Franz Helm im "Kathpress"-Interview. Der Ordensmann hat viele Jahre in Brasilien gelebt und beobachtete die Amazonien-Synode vor Ort in Rom. Die große entscheidenden Frage der Synode sei für ihn, "gibt es ein Leben und eine Zukunft für die Natur und die Völker im Amazonas-Gebiet und damit verbunden weltweit?"
Kritik übte Helm besonders an der westlichen Konsumgesellschaft, die er als Grund für den Raubbau an der Natur in Amazonien und den zu hohen Ressourcenverbrauch verantwortlich machte. "Wir müssen immer bedenken: Was bewirkt das, was ich hier in Österreich mache, bei den Menschen vor Ort in Amazonien", begründete der Ordensmann seinen Appell zu einem einfacheren Lebensstil. Und weiter: "Wir haben die Natur nicht als Gegenüber, sondern wir sind Teil dieser Natur. Wenn wir die Natur zerstören, zerstören wir damit uns selbst." Die "Spiritualität der Verbundenheit" der indigenen Völker empfinde Helm daher als großes Geschenk an den Westen.
Prof. Suess und Erzbischof Paloschi betonten, dass die Synode zwar vor allem Amazonien gegolten habe, vieles aber beispielhaft auch für Österreich sein könne. Zuallererst der Grundsatz, dass die Kirche eine dienende Kirche sein müsse und die Solidarität mit den Ausgegrenzten und Ausgeschlossenen am Rand der Gesellschaft im Mittelpunkt steht.
Im Vatikan findet von 6. bis 27. Oktober eine Sonderversammlung der Bischofssynode statt. Die vom Papst einberufenen Beratungen stehen unter dem Thema "Amazonien: neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie". Das Bischofstreffen will Umweltschäden im Amazonasgebiet und deren soziale Folgen in den Blick nehmen. Ebenso geht es um mehr Aufmerksamkeit für die Belange der Indigenen und die Seelsorge in der riesigen und schwer zugänglichen Amazonasregion. Dabei sollen auch die Weihe verheirateter Familienväter, die Übertragung von Leitungsaufgaben an Laien und neue Ämter für Frauen diskutiert werden.
Amazonien umfasst ein Gebiet, das mit rund 7,5 Millionen Quadratkilometern etwa 80 Mal so groß wie Österreich ist und in neun Ländern liegt, darunter Brasilien, Peru, Venezuela, Bolivien und Kolumbien. Es bedeckt fast die gesamte nördliche Hälfte des Halbkontinents Südamerika und zählt zu den wichtigsten Ökosystemen, der sogenannten "grünen Lunge" der Welt. In der Amazonasregion lebt eine indigene Bevölkerung von rund drei Millionen Menschen, zusammengesetzt aus etwa 390 verschiedenen Völkern und Nationalitäten in sehr weit verstreuten Siedlungen.
Das im Juni vom Vatikan veröffentlichte grundlegende Arbeitsdokument (Instrumentum laboris) für die Sondersynode postuliert neben der Notwendigkeit einer pastoralen Umkehr und einer ebensolchen zu kirchlicher Synodalität wesentlich die Bedeutung einer "ökologischen Umkehr", die Papst Franziskus bereits in seiner 2015 veröffentlichten Umwelt- und Sozialenzyklika "Laudato si" einforderte.
Das 59-seitige Arbeitspapier ist in drei Hauptteile mit den Kernbegriffen der "Stimme Amazoniens", "ganzheitlicher Ökologie" und einer "prophetischen Kirche" gegliedert. Weite Passagen des Dokuments sind Umwelt- und Schöpfungsthemen gewidmet und beschreiben Amazonien als stark gefährdet. Das Leben in Amazonien sei "durch Ausbeutung und Zerstörung der Umwelt sowie durch die systematische Verletzung der grundlegenden Menschenrechte der amazonischen Bevölkerung bedroht", heißt es unter anderem.
Papst Franziskus warnte indes davor, die Amazonien-Synode als Konferenz ökologischer Experten misszuverstehen. Vielmehr gehe es um die Mission der Kirche, Menschen die christliche Botschaft besser zu vermitteln.
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