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"Dignitas infinita" zur "unendlichen Würde" des Menschen - Zentrale Passagen im Wortlaut

Zu Verhütung, Abtreibung und Sterbehilfe hat sich die katholische Kirche im 20. Jahrhundert klar positioniert. Nun kommen Themen wie Leihmutterschaft und Geschlechtsumwandlung hinzu. In ihrer "Erklärung Dignitas infinita über die menschliche Würde" hat die Glaubensbehörde im Vatikan daher wesentliche Teile der kirchlichen Morallehre angesichts der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts neu formuliert. Ausgangspunkt ist dabei die Menschenwürde. Kathpress dokumentiert die wichtigsten Passagen aus dem 25 Seiten langen Dokument in der offiziellen deutschen Übersetzung.

1. Eine unendliche Würde (Dignitas infinita), die unveräußerlich in ihrem Wesen begründet ist, kommt jeder menschlichen Person zu, unabhängig von allen Umständen und in welchem Zustand oder in welcher Situation sie sich auch immer befinden mag. Dieser Grundsatz, der auch von der Vernunft allein voll erkannt werden kann, ist die Grundlage für den Vorrang der menschlichen Person und den Schutz ihrer Rechte. Die Kirche bekräftigt und bestätigt im Licht der Offenbarung in absoluter Art und Weise diese ontologische Würde der menschlichen Person, die nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen und in Christus Jesus erlöst wurde. (...)

7. (...) Die Geschichte bezeugt, dass die Ausübung der Freiheit gegen das vom Evangelium geoffenbarte Gesetz der Liebe unermessliche Ausmaße des Bösen erreichen kann, das anderen zugefügt wird. Wenn dies geschieht, stehen wir vor Menschen, die jede Spur von Menschlichkeit, jede Spur von Würde verloren zu haben scheinen. In dieser Hinsicht hilft uns die hier eingeführte Unterscheidung, genau zwischen dem Aspekt der sittlichen Würde, die tatsächlich "verloren" gehen kann, und dem Aspekt der ontologischen Würde, die niemals aufgehoben werden kann, zu differenzieren. Und gerade wegen letzterer müssen wir uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass all jene, die Böses getan haben, umkehren und Buße tun.

9. (...) Der Mensch erschafft seine Natur nicht, er besitzt sie als Geschenk und kann seine Fähigkeiten kultivieren, entwickeln und bereichern. Indem er von seiner Freiheit Gebrauch macht, um den Reichtum seiner eigenen Natur zu kultivieren, baut sich die menschliche Person im Laufe der Zeit auf. Selbst wenn sie aufgrund verschiedener Einschränkungen oder Bedingungen nicht in der Lage ist, diese Fähigkeiten zu nutzen, bleibt die Person immer als "unteilbare Substanz" mit deren ganzer unveräußerlichen Würde erhalten. Dies ist z. B. bei einem ungeborenen Kind, bei einem bewusstlosen Menschen, bei einem alten Menschen im Todeskampf der Fall.

13. Die Entwicklung des christlichen Denkens hat (...) den Fortschritt der menschlichen Reflexion über das Thema der Würde angeregt und begleitet. (...)

14. Heutzutage wird der Begriff "Würde" vor allem verwendet, um die Einzigartigkeit der menschlichen Person zu betonen, die mit den anderen Lebewesen des Universums nicht vergleichbar ist. In diesem Sinne ist auch die Verwendung des Begriffs der Menschenwürde in der Erklärung der Vereinten Nationen von 1948 zu verstehen, in der von der "angeborenen Würde und den gleichen und unveräußerlichen Rechten aller Mitglieder der menschlichen Familie" die Rede ist. Erst dieser unveräußerliche Charakter der Menschenwürde macht es möglich, von Menschenrechten zu sprechen.

23. (...) Um den Versuchen zu widerstehen, die tiefe Bedeutung dieser Erklärung zu verändern oder auszulöschen, lohnt es sich, an einige wesentliche Grundsätze zu erinnern, die immer beachtet werden müssen.

24. Zu allererst gibt es trotz des wachsenden Bewusstseins für die Frage der Menschenwürde immer noch viele Missverständnisse des Begriffs Würde, die seine Bedeutung verfälschen. Einige schlagen vor, statt "Menschenwürde" (und Rechte des Menschen) besser den Ausdruck "persönliche Würde" (und Rechte "der Person") zu verwenden, weil sie unter einer Person lediglich "ein vernunftbegabtes Wesen" verstehen. (...) Das ungeborene Kind hätte demnach keine persönliche Würde, ebenso wenig wie ein unselbstständig gewordener alter Mensch, oder jemand mit einer geistigen Behinderung. Die Kirche besteht im Gegenteil auf der Tatsache, dass die Würde jeder menschlichen Person, gerade weil ihr untrennbar verbunden, "jenseits aller Umstände" bleibt und ihre Anerkennung in keiner Weise von der Beurteilung der Fähigkeit zu Erkenntnis und zu freiem Handeln einer Person abhängen kann. (...)

25. Zweitens wird der Begriff der Menschenwürde gelegentlich missbräuchlich verwendet, um eine willkürliche Vermehrung neuer Rechte zu rechtfertigen, von denen viele oft im Widerspruch zu den ursprünglich definierten stehen und nicht von ungefähr in Konflikt mit dem Grundrecht auf Leben gebracht werden, als ob die Möglichkeit, jede individuelle Präferenz oder jede subjektive Befindlichkeit zu äußern und zu verwirklichen, garantiert werden müsste. Die Würde wird dann mit einer isolierten und individualistischen Freiheit gleichgesetzt, die beansprucht, bestimmte subjektive Wünsche und Neigungen als von der Gemeinschaft garantierte und finanzierte "Rechte" durchzusetzen. (...)

28. "(...) wir müssen anerkennen, dass das menschliche Leben ohne andere Lebewesen nicht verstanden und nicht aufrechterhalten werden kann." In dieser Perspektive "ist es für uns nicht unerheblich, dass viele Arten aussterben und dass die Klimakrise das Leben so vieler Wesen bedroht." In der Tat gehört es zur Würde des Menschen, sich um die Umwelt zu kümmern und dabei besonders auf die menschliche Ökologie zu achten, die seine eigene Existenz bewahrt.

32. Gleichzeitig ist es offensichtlich, dass die menschliche Geschichte Fortschritte im Verständnis der Würde und der Freiheit der Personen zeigt, aber nicht ohne Schatten und Gefahren einer entgegengesetzten Entwicklung. Davon zeugt das auch unter christlichem Einfluss - der in zunehmend säkularisierten Gesellschaften weiterhin lebendig ist - wachsende Bestreben, den Rassismus, die Sklaverei und die Ausgrenzung der Frauen, Kinder, Kranken und Behinderten zu beseitigen. Doch dieser mühsame Weg ist noch lange nicht zu Ende.

34. Entsprechend dem Wunsch, auf einige der vielen schweren Verletzungen der Menschenwürde in der heutigen Welt hinzuweisen, darf daran erinnert werden, was das Zweite Vatikanische Konzil in dieser Hinsicht gelehrt hat. So muss zur Kenntnis genommen werden, dass gegen die Menschenwürde steht, "was (...) zum Leben selbst in Gegensatz steht, wie jede Art Mord, Völkermord, Abtreibung, Euthanasie und auch der freiwillige Selbstmord". Gegen unsere Würde verstößt auch, "was immer die Unantastbarkeit der menschlichen Person verletzt, wie Verstümmelung, körperliche oder seelische Folter und der Versuch, psychischen Zwang". Und schließlich "was immer die menschliche Würde angreift, wie unmenschliche Lebensbedingungen, willkürliche Verhaftung, Verschleppung, Sklaverei, Prostitution, Mädchenhandel und Handel mit Jugendlichen, sodann auch unwürdige Arbeitsbedingungen, bei denen der Arbeiter als bloßes Erwerbsmittel und nicht als freie und verantwortliche Person behandelt wird." Auch das Thema Todesstrafe muss hier erwähnt werden. (...)

35. Ohne den Anspruch auf Vollständigkeit erheben zu wollen, soll im Folgenden auf einige schwerwiegende Verstöße von besonderer Aktualität hingewiesen werden.

Das Drama der Armut

36. Eines der Phänomene, das in hohem Maße dazu beiträgt, die Würde so vieler Menschen zu verleugnen, ist die extreme Armut, die mit der ungleichen Verteilung des Reichtums zusammenhängt. (...)

35. (...) Wenn einige in einem Land oder in einer Familie mit weniger Entwicklungsmöglichkeiten geboren sind, gilt es anzuerkennen, dass dies im Widerspruch zu ihrer Würde steht, die genau dieselbe derjenigen ist, die in einer reichen Familie oder in einem reichen Land geboren sind. Alle sind wir verantwortlich, wenn auch in unterschiedlichem Grad, für diese offene Ungerechtigkeit.

Der Krieg

38. Eine weitere Tragödie, die die Menschenwürde verleugnet, ist das Aufkommen des Krieges, heute wie zu allen Zeiten. (...) "Während wir das unveräußerliche Recht auf Selbstverteidigung und die Verantwortung, diejenigen zu schützen, deren Existenz bedroht ist, bekräftigen, müssen wir zugeben, dass Krieg immer eine 'Niederlage der Menschlichkeit' ist. Kein Krieg ist die Tränen einer Mutter wert, die ihr Kind verstümmelt oder tot gesehen hat; kein Krieg ist den Verlust des Lebens auch nur eines einzigen menschlichen Wesens wert, eines heiligen Wesens, das nach dem Bild und Gleichnis des Schöpfers geschaffen wurde (...)"

Die Leiden der Migranten

40. Migranten gehören zu den ersten Opfern der vielfältigen Formen von Armut. In ihren Ländern wird ihnen nicht nur die Würde abgesprochen, sondern auch ihr Leben gefährdet, weil sie nicht mehr die Mittel haben, eine Familie zu gründen, zu arbeiten oder sich zu ernähren.

Der Menschenhandel

41. Auch der Menschenhandel muss als eine schwere Verletzung der Menschenwürde angesehen werden. Er ist nicht neu, aber seine Entwicklung nimmt tragische Dimensionen an, die für alle sichtbar sind (...)

Sexueller Missbrauch

43. Die tiefe Würde, die dem Menschen seiner Gesamtheit von Geist und Körper innewohnt, ermöglicht es uns auch zu verstehen, warum jeder sexuelle Missbrauch tiefe Narben im Herzen derjenigen hinterlässt, die ihn erleiden, und wirklich, sie fühlen sich zutiefst in ihrer Menschenwürde verletzt. Es handelt sich hierbei um "ein Leid, das ein Leben lang andauern und durch keine Reue geheilt werden kann. Dieses Phänomen ist in der Gesellschaft verbreitet, es betrifft auch die Kirche und stellt ein ernsthaftes Hindernis für ihre Sendung dar." Daher setzt sie sich unermüdlich dafür ein, allen Arten von Missbrauch ein Ende zu setzen, und zwar beginnend im Inneren der Kirche.

Die Gewalt gegen Frauen

44. Gewalt gegen Frauen ist ein weltweiter Skandal, der zunehmend anerkannt wird. Während die gleiche Würde der Frauen in Worten anerkannt wird, sind die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern in einigen Ländern sehr gravierend, und selbst in den am weitesten entwickelten und demokratischen Ländern zeugt die konkrete soziale Realität davon, dass Frauen oft nicht die gleiche Würde zuerkannt wird wie Männern. (...)

46. In diesem Horizont der Gewalt gegen Frauen kann das Phänomen der Frauenmorde nicht genug verurteilt werden. (...)

Abtreibung

47. (...) Auf der Grundlage dieses unantastbaren Wertes des menschlichen Lebens hat sich das kirchliche Lehramt stets gegen die Abtreibung ausgesprochen. (...) Doch heute hat sich im Gewissen vieler die Wahrnehmung der Schwere des Vergehens nach und nach verdunkelt. Die Billigung der Abtreibung in Gesinnung, Gewohnheit und selbst im Gesetz ist ein beredtes Zeichen für eine sehr gefährliche Krise des sittlichen Bewusstseins, das immer weniger imstande ist, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, selbst dann, wenn das Grundrecht auf Leben auf dem Spiel steht. Angesichts einer so ernsten Situation bedarf es mehr denn je des Mutes, der Wahrheit ins Gesicht zu schauen und die Dinge beim Namen zu nennen, ohne bequemen Kompromissen oder der Versuchung zur Selbsttäuschung nachzugeben. (...)

Leihmutterschaft

48. Die Kirche wendet sich auch gegen die Praxis der Leihmutterschaft, durch die das unermesslich wertvolle Kind zu einem bloßen Objekt wird. (...)

49. Die Praxis der Leihmutterschaft verletzt in erster Linie die Würde des Kindes. Jedes Kind besitzt nämlich vom Moment der Empfängnis, der Geburt und dann in seinem Heranwachsen als Junge oder Mädchen bis hin zum Erwachsenwerden eine unantastbare Würde (...). Die Anerkennung der Würde der menschlichen Person schließt auch die Anerkennung der Würde der ehelichen Vereinigung und der menschlichen Fortpflanzung in all ihren Dimensionen ein. In diesem Sinne kann der legitime Wunsch, ein Kind zu bekommen, nicht in ein "Recht auf ein Kind" umgewandelt werden, das die Würde des Kindes selbst als Empfänger der freien Gabe des Lebens nicht respektiert.

50. Die Praxis der Leihmutterschaft verletzt zugleich die Würde der Frau selbst, die dazu gezwungen wird oder sich aus freien Stücken dazu entschließt, sich ihr zu unterwerfen. Durch eine solche Praxis wird die Frau von dem Kind, das in ihr heranwächst, losgelöst und zu einem bloßen Mittel, das dem Profit oder dem willkürlichen Wunsch anderer unterworfen ist. Dies widerspricht in jeder Hinsicht der grundlegenden Würde eines jeden Menschen und seinem Recht, immer als er selbst und niemals als Instrument für etwas Anderes anerkannt zu werden.

Die Euthanasie und assistierter Suizid

51. Es gibt einen besonderen Fall der Verletzung der Menschenwürde, der zwar leiser ist, aber immer mehr an Bedeutung gewinnt. Seine Besonderheit besteht darin, dass ein falscher Begriff von Menschenwürde verwendet wird, um ihn gegen das Leben selbst zu wenden. Diese heute weit verbreitete Verwechslung tritt bei der Diskussion über die Euthanasie zutage. (...) Angesichts dieser Tatsache muss mit Nachdruck bekräftigt werden, dass das Leiden nicht dazu führt, dass der kranke Mensch die ihm innewohnende und unveräußerliche Würde verliert, sondern dass es zu einer Gelegenheit werden kann, die Bande der gegenseitigen Zugehörigkeit zu stärken und sich der Kostbarkeit eines jeden Menschen für die gesamte Menschheit bewusster zu werden.

52. (...) Das Leben ist ein Recht, nicht der Tod, der angenommen werden muss und nicht verabreicht werden darf. (...)

Der Ausschluss von andersfähigen Menschen

53. Ein Kriterium für die tatsächliche Beachtung der Würde eines jeden Menschen ist natürlich die Fürsorge für die am meisten Benachteiligten. Unsere Zeit zeichnet sich leider nicht gerade durch eine solche Fürsorge aus: In Wahrheit setzt sich eine Wegwerf-Kultur durch.[97] Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, verdient die Situation derjenigen, die sich in einer Situation körperlicher oder psychischer Defizite befinden, besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge. (...)

Gender-Theorie

55. Die Kirche möchte vor allem "bekräftigen, dass jeder Mensch, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, in seiner Würde geachtet und mit Respekt aufgenommen werden soll und sorgsam zu vermeiden ist, ihn 'in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen' oder ihm gar mit Aggression und Gewalt zu begegnen". Aus diesem Grund muss es als Verstoß gegen die Menschenwürde angeprangert werden, dass mancherorts nicht wenige Menschen allein aufgrund ihrer sexuellen Orientierung inhaftiert, gefoltert und sogar des Lebens beraubt werden.

56. Gleichzeitig hebt die Kirche entscheidende Kritikpunkte in der Gender-Theorie hervor. (...)

57. Im Hinblick auf die Gender-Theorie, über deren wissenschaftliche Konsistenz in der Fachwelt viel diskutiert wird, erinnert die Kirche daran, dass das menschliche Leben in all seinen Bestandteilen, körperlich und geistig, ein Geschenk Gottes ist, von dem gilt, dass es mit Dankbarkeit angenommen und in den Dienst des Guten gestellt wird. Über sich selbst verfügen zu wollen, wie es die Gender-Theorie vorschreibt, bedeutet ungeachtet dieser grundlegenden Wahrheit des menschlichen Lebens als Gabe nichts anderes, als der uralten Versuchung des Menschen nachzugeben, sich selbst zu Gott zu machen und in Konkurrenz zu dem wahren Gott der Liebe zu treten, den uns das Evangelium offenbart.

58. Ein zweiter Punkt der Gender-Theorie ist, dass sie versucht, den größtmöglichen Unterschied zwischen Lebewesen zu leugnen: den der Geschlechter. Dieser fundamentale Unterschied ist nicht nur der größtmöglich vorstellbare, sondern auch der schönste und mächtigste: Er bewirkt im Paar von Mann und Frau die bewundernswerteste Gegenseitigkeit und ist somit die Quelle jenes Wunders, das uns immer wieder in Erstaunen versetzt, nämlich die Ankunft neuer menschlicher Wesen in der Welt.

Geschlechtsumwandlung

60. Die Würde des Leibes kann nicht als geringer angesehen werden als die der Person als solcher (...) Der Mensch besteht untrennbar aus Leib und Seele, und der Leib ist der lebendige Ort, an dem sich das Innere der Seele entfaltet und manifestiert (...) In diesem Zusammenhang ist daran zu erinnern, dass der menschliche Leib insofern an der Würde der Person teilhat, als er mit persönlichen Bedeutungen ausgestattet ist, insbesondere in seiner geschlechtlichen Beschaffenheit. (...) Papst Franziskus: "Die Schöpfung geht uns voraus und muss als Geschenk empfangen werden. Zugleich sind wir berufen, unser Menschsein zu behüten, und das bedeutet vor allem, es so zu akzeptieren und zu respektieren, wie es erschaffen worden ist." Daraus folgt, dass jeder geschlechtsverändernde Eingriff in der Regel die Gefahr birgt, die einzigartige Würde zu bedrohen, die ein Mensch vom Moment der Empfängnis an besitzt. Damit soll nicht ausgeschlossen werden, dass eine Person mit bereits bei der Geburt vorhandenen oder sich später entwickelnden genitalen Anomalien sich für eine medizinische Behandlung zur Behebung dieser Anomalien entscheiden kann. In diesem Fall würde die Operation keine Geschlechtsumwandlung in dem hier beabsichtigten Sinne darstellen.

Gewalt in der digitalen Welt

61. Der Fortschritt der digitalen Technologien bietet zwar viele Möglichkeiten, die Menschenwürde zu fördern, doch tendiert er zunehmend dazu, eine Welt zu schaffen, in der Ausbeutung, Ausgrenzung und Gewalt zunehmen, was so weit gehen kann, dass die Würde der menschlichen Person verletzt wird. (...)

64. In diesem Sinne fordert die Kirche mit dieser Erklärung nachdrücklich, dass die Achtung der Würde der menschlichen Person unabhängig von allen Umständen in den Mittelpunkt des Einsatzes für das Gemeinwohl und jeder Rechtsordnung gestellt wird. (...)

65. Jeder einzelnen Person und zugleich jeder menschlichen Gemeinschaft kommt die Aufgabe zu, die Menschenwürde konkret und wirksam zu verwirklichen, während es die Pflicht der Staaten ist, sie nicht nur zu schützen, sondern auch jene Bedingungen zu gewährleisten, die notwendig sind, damit sie sich in der ganzheitlichen Förderung der menschlichen Person entfalten kann (...)

Papst Franziskus hat bei der Audienz, die dem unterzeichneten Präfekten des Dikasteriums für die Glaubenslehre am 25. März 2024 gewährt wurde, die vorliegende Erklärung approbiert, die in der Ordentlichen Sitzung dieses Dikasteriums am 28. Februar 2024 beschlossen wurde, und ihre Veröffentlichung angeordnet.

Quelle: kathpress.at

Katholische Aktion fordert nach jüngstem Bericht der Weltorganisation für Meteorologie "konsequente Umkehr zu Nachhaltigkeit" - "Hören wir endlich auf mit den Versuchen, uns an den Folgen des Klimawandels vorbeizuschwindeln"

"Eine konsequente Umkehr zu einem umfassend nachhaltigen Lebensstil muss noch viel mehr als bisher in den Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns rücken": Das hat die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) zum jüngsten Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) erklärt. Laut diesem war 2023 das weltweit bisher wärmste Jahr in der 174-jährigen Geschichte der Messungen; WMO-Chefin Celeste Saulo sprach von einer "Alarmstufe Rot" für das Weltklima. "Diesen Alarmruf zu hören, wäre mehr als überfällig", so das KAÖ-Präsidial-Team Ferdinand Kaineder, Katharina Renner und Brigitte Knell in einer Aussendung am Donnerstag. Denn: "Wir haben die Schöpfung ans Kreuz genagelt."

Die globale Durchschnittstemperatur lag 2023 laut dem WMO-Bericht rund 1,45 Grad über dem Niveau vor der Industrialisierung (1850-1900) - und damit nur knapp unter der Grenze von 1,5 bis 2,0 Grad, die die Weltgemeinschaft 2015 im Pariser Klimaabkommen gesetzt hatte, um einen Klimawandel mit katastrophalen Folgen abzuwenden. Dazu kamen Rekordwerte bei der Erwärmung der Ozeane, beim Rückzug der Gletscher und beim Verlust des antarktischen Meereises.

Die KAÖ erinnerte daran, dass der 21. März seit 1971 als Internationaler Tag des Waldes begangen wird: "Abholzung und Klimaerwärmung setzen den Wäldern weltweit zu, sie brauchen dringend Schutz."

Für neue "sozial-ökologisch-spirituelle Balance"

"Hören wir endlich auf mit den Versuchen, unser aller Verantwortung für die Ursachen der Klimaerwärmung kleinzureden und Augen und Ohren vor deren katastrophalen Folgen zu verschließen", so der Appell des KAÖ-Leitungstrios. Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und alle einzelnen in ihrem persönlichen Lebensbereich seien aufgerufen, einem neuen Denken und Handeln Platz zu machen. "Wenn wir unsere Lebensbasis nicht verbrauchen oder gar abfackeln wollen, dann braucht es eine neue sozial-ökologisch-spirituelle Balance gegenüber und mit der uns umgebenden Mitwelt", hielten Kaineder, Renner und Knell fest. Technischer Fortschritt allein, ohne am Lebensstil etwas ändern zu müssen, werde die Probleme nicht lösen.

Das Bild der schrillenden Alarmglocken erinnere wenige Tage vor dem Osterfest an die Osterglocken, so die KAÖ-Spitze weiter. "Deren wohltuender Klang soll die Osterbotschaft unterstreichen: den Sieg des Lebens über den Tod." Laut dem Apostel Paulus harre nicht nur der Mensch der Erlösung, sondern die gesamte Schöpfung; "sie seufzt bis zum heutigen Tag und liegt in Wehen", schrieb Paulus im Römerbrief. Dazu Kaineder, Renner und Knell: "Wenn wir auf die Erde heute blicken, so vernehmen wir nicht ein Seufzen, sondern ein unüberhörbares Schreien. Die Osterbotschaft solle zu einem respektvollen Umgang mit der Schöpfung zurückführen.

Alarmierende Fakten

Die Katholische Aktion machte auf besorgniserregende Informationen aus dem am 19. März veröffentlichten WMO-Bericht aufmerksam: Demnach sind in jedem Monat von Juni bis Dezember 2023 neue Temperaturrekorde aufgestellt worden. Gleichzeitig bestehe eine "hohe Wahrscheinlichkeit", dass 2024 noch heißer als 2023 wird. Besonders beunruhigend sei dem Bericht zufolge, dass an jedem Tag des vergangenen Jahres fast ein Drittel der Ozeane überdurchschnittlich warm war. Insgesamt wurden 2023 in 90 Prozent der Weltmeere eine oder mehrere Hitzewellen verzeichnet - mit "tiefgreifenden negativen Folgen" für Meeresökosysteme und Korallenriffe.

Zudem hätten die Gletscher mehr Eis verloren als in jedem anderen Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950, vorrangig in Nordamerika und Europa. So verloren die Schweizer Gletscher allein in den vergangenen zwei Jahren zehn Prozent ihres Volumens. Auch die Fläche des antarktischen Meereises war noch einmal um eine Million Quadratkilometer kleiner als beim vorherigen Negativrekord, das ist zwölfmal die Fläche Österreichs, wie die KAÖ hinwies.

Wegen der Schmelze von Gletschern und Meereis sowie der thermischen Ausdehnung des wärmeren Wassers sei der globale durchschnittliche Meeresspiegel im vergangenen Jahr so hoch wie nie seit Beginn der Satellitenmessungen 1993 gewesen.

Kaineder, Renner und Knell schlossen sich der Warnung von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres ann, wonach die Klimaerwärmung den Planeten an den "Rand des Abgrunds" bringe. Das erfordere rasches Gegensteuern.
Quelle:kathpress.at

Erzbischof Lackner: Verstorbener Alterzbischof Kothgasser "verstand es, Brücken zu bauen - an seinem Tisch war Platz für alle" - Würdigungen der Diözesanspitze wie auch von der Katholischen Aktion, Vertretern der Ökumene und des Judentums

Die Erzdiözese Salzburg trauert um den früheren Erzbischof Alois Kothgasser, der am Donnerstagabend im Priesterseminar in der Stadt Salzburg verstorben ist. Die Diözesanleitung, Weggefährten sowie Spitzen aus Gesellschaft und Kirchen haben in einer Aussendung vom Freitag den einstigen Oberhirten gewürdigt. Unter ihnen Erzbischof Franz Lackner, der sich "persönlich trauernd, aber auch in tiefer Dankbarkeit" an seinen Vorgänger zurückerinnerte. "Alois Kothgasser verstand es, Brücken zu bauen, an seinem Tisch war Platz für alle - er handelte in Liebe für die Wahrheit", so Lackner, der um das Gebet für den Verstorbenen bat.

Für Weihbischof Hansjörg Hofer war Kothgasser "die Menschenfreundlichkeit in Person". Er sei mit großen Offenheit auf die Menschen zugegangen und habe den Kontakt mit ihnen gesucht. Berührt habe ihn aber genauso "seine tiefe, echte und geerdete Spiritualität", sagte Hofer. "Er ruhte scheinbar in Gott. Und diese Ruhe übertrug sich auch auf die Menschen, die ihm begegneten."

Als "Mensch und Diplomat" wurde der verstorbene emeritierte Erzbischof von Generalvikar Roland Rasser gewürdigt. Stets werde er als "warmherziger, menschenfreundlicher Oberhirte" in Erinnerung bleiben. Kothgasser sei "stets auf Ausgleich bedacht" gewesen und habe die Diözese "in ruhigere Gewässer" geführt. Mit seiner "bedächtigen Art" habe er stets Anerkennung, Ermutigung und Angenommensein vermittelt und dadurch das Miteinander gestärkt.

Im Salzburger Priesterseminar war Kothgasser "das freundliche Gesicht Gottes", schrieb Regens Tobias Giglmayr, der besonders die Sorge des Alterzbischofs um geistliche Berufe hervorhob. Noch nach seiner aktiven Zeit und vor allem nach seiner Emeritierung, als er mit den Alumnen im Seminar lebte und betete, sei er "vielen Priesteramtskandidaten Vorbild in Lebens- und Gebetsführung" gewesen.

Vonseiten der Katholischen Aktion Salzburg bemerkte Präsidentin Elisabeth Mayer, dass Kothgasser nach turbulenten Jahren in der österreichischen Kirche um "Dialog und Beruhigung bemüht" gewesen sei. "Überfallsartige Entscheidungen und Alleingänge waren seine Sache nicht", so die KA-Präsidentin. Auch das unermüdliche Bemühen um "lebendige Ökumene", die Kontakte mit den Ostkirchen und sein Wunsch, "an die Tradition Salzburgs als Zentrum europäischen Geistes anzuknüpfen" seien hier zu erwähnen. Die KA habe sich in ihrem "Engagement als 'Sauerteig der Frohen Botschaft" und als "Betriebssystem eines Christentums im Hier und Heute" durch den Verstorbenen stets bestärkt gefühlt, so Mayer gemeinsam mit ihrer Vorgängerin Doris Witzmann.

Für Martin Eisenbraun, Vorsitzender des ökumenischen Arbeitskreises Salzburg, "lebte Kothgasser einen natürlichen und liebevollen Kontakt mit den Kirchen der Salzburger Ökumene". Die Feier ökumenischer Gottesdienste sei ihm spürbar Anliegen und eine Freude gewesen, zudem habe er an Jubiläen der einzelnen Kirchen bewusst Anteil genommen.

Als stets "emphatischer und auf das Gegenüber konzentrierter Bischof" wurde Kothgasser schließlich im Nachruf von Elie Rosen, dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, gewürdigt. "Sein stetes Wirken als Brückenbauer zwischen Menschen und Kulturen wird uns stets in Erinnerung bleiben", so Rosen.

Quelle: kathpress.at

Österreichische Initiative lädt zum 20. Mal zur autofreien Fastenzeit - Aktion heuer erstmals interreligiös - Forderung nach Ausbau umweltfreundlicher Mobilitätsformen - Klimaschutzministerin Gewessler gratulierte zu 20 Jahren Autofasten

Zum 20. Mal laden religiöse Vertreterinnen und Vertreter dazu ein, in der Fastenzeit umwelt- und gesundheitsfreundliche Alternativen zum Autofahren zu nutzen. "Bus, Bahn, Fahrrad, Fahrgemeinschaften und die eigenen Füße sind dem Auto vorzuziehen", sagte der Umweltreferent der Erzdiözese Wien, Michael Gaßmann, im Gespräch mit Kathpress. Vom 14. Februar bis 30. März will die Aktion unter dem Motto "Gesund für Dich - Gesund für die Natur" Menschen dazu bewegen, "klimafreundlichere Möglichkeiten zu entdecken, um von A nach B zu kommen", erklärte Gaßmann. Das heuer interreligiös durchgeführte Projekt motiviert in diesem Jahr neben ökologischen und ökonomischen Argumenten auch mit Gewinnspielen zum "Abenteuer Autofasten".

Erstmalig ist das bisher ökumenische Projekt interreligiös aufgestellt. 2024 zählen neben der katholischen wie evangelischen Kirche auch die israelitische Kultusgemeinde, die Bahai Religion, die Buddhistische und die Alevitische Glaubensgemeinschaft zu den Veranstaltern. Zum 20. Jubiläum plant die Aktion voraussichtlich im Juni 2024 eine österreichweite Fachkonferenz mit verschiedensten Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler gratulierte zu 20 Jahren Autofasten: Die Aktion lade ein, "Routinen zu ändern und die vielen Vorteile des Radfahrens, Gehens oder der Öffi-Nutzung auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder zur Schule wortwörtlich selbst zu erfahren." Weniger Autoverkehr bedeute mehr saubere Luft, weniger Lärm und "tut unserer Umwelt gut", so Gewessler in einer Aussendung. Positiv strich die Ministerin das breite Bündnis an religiösen Gemeinschaften der Aktion Autofasten heraus. Ähnlich auch Umweltbischof Alois Schwarz, der sich dankbar zeigte, dass das Projekt "Autofasten" auf eine interreligiöse Ebene gehoben worden ist.

Brennendes Problem

"Abgase, Staub, Lärm, Verkehrstote und Verletzte, finanzielle Belastung und Bewegungsmangel sind alles unerwünschte Nebenwirkungen des Autoverkehrs", betonten die kirchlichen Umweltbeauftragten in einer Aussendung der Diözese Eisenstadt. Trotz der Herausforderung, sich in einem "von Flexibilitäts- und Mobilitätsanforderungen geprägten Alltag" einzuschränken, lohne sich die Teilnahme am Autofasten für alle.

Die Aktion biete Teilnehmenden die Chance auf mehr Lebensqualität und Bewegung; als Nebeneffekt würden Kosten rund um das Auto eingespart werden und man helfe bei der Reduktion der Schadstoffbelastung mit, so die Umweltbeauftragten. Die Aktion beinhaltet aber auch eine politische Forderung. So mahnten die Umweltbeauftragten den Ausbau von sauberer, nachhaltiger und klimafreundlicher Mobilitätsformen ein.

Als ein "brennendes Problem" bezeichnet der Wiener Umweltreferent Gaßmann die aktuell debattierte steigende Zahl an Pkw-Neuzulassungen. Viele würden das Auto primär aus Bequemlichkeit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln vorziehen. Für andere seien gerade SUVs, die einen weit höheren Energieverbrauch als herkömmliche Pkws haben, "ein Statussymbol, aber kein Nutzfahrwerk", kritisierte Gaßmann.

Hintergrund sind die jüngst vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) veröffentlichten Zahlen von SUV-Neuzulassungen im vergangenen Jahr. Fast jeder zweite Neuwagen sei ein SUV und auch bei den E-Autos sei der SUV-Anteil hoch (27 Prozent), wie die Studie ergab. Wien ging als SUV-Spitzenreiter hervor (23.887). "Ich frage mich, warum man in Wien, wo es weder holprige Wege noch Berge gibt, einen SUV braucht", merkte Gaßmann kritisch an. Und: Eine Klimaneutralität lasse sich auch nicht durch die Förderung von E-Autos erreichen.

Auch Superintendent Matthias Geist sieht im Autofasten eine klare Mission: Gerade für nachfolgende Generationen sei es wichtig, sich jetzt von der alten Gewohnheit des "Stärker-Größer-Mehr" zu trennen und sich der menschlichen Natur zuzuwenden, so Geist gegenüber Kathpress. Die Botschaft, die hinter dem Autofasten steht, ist für Geist zudem ein gemeinschaftlicher Auftrag: "Mit allen schöpfungsbewussten Menschen aus Zivilgesellschaft und unseren verschiedenen Religionsgemeinschaften aktiv zu werden".

Anreize zur Teilnahme

Zusätzlicher Ansporn, um sich gemeinsam auf das "Abenteuer Autofasten" einzulassen, sind ausgeschriebene Preise: etwa ein österreichweit gültiges Klimaticket oder ein Kurzurlaub für zwei Personen. Schulen haben die Möglichkeit, bei der Aktion "Pickerlbaum" mitzumachen. Dazu erhalten sie ein Plakat eines Mitmachbaums, den die Schülerinnen und Schüler für jeden Tag, an dem sie nicht mit dem Auto zur Schule gebracht werden, mit einem grünen Blattsticker bekleben können. Reichlich geschmückte Bäume können einen Gutschein im Wert von 60 Euro für einen Obstbaum im Schulgarten gewinnen. (Info: www.autofasten.at)

Quelle:kathpress.at

Salzburger Theologe Weiß im "Sonntag"-Interview über Humor in der Religion und wo seine Grenzen liegen - Gott kann "eine Portion Humor gut vertragen", wenn er sich "mit seinen immer wieder scheiternden Geschöpfen auseinandersetzen muss"

Der Glaube ist für religiöse Menschen ein wichtiger und ernster Bestandteil ihres Lebens. Aber hört bei Gott der Spaß auf? Über diese Frage sprach der Salzburger katholische Theologe und Erwachsenenbildner Andreas G. Weiß im Interview mit der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag". Weiß ist u.a. Autor eines Buches mit dem Titel "Ausgelacht!?", das sich mit dem Glauben und den Grenzen des Humors auseinandersetzt.

Für Weiß ist klar, dass Lachen, Humor und Religion kein Widerspruch ist. "Das Lachen gehört zum Leben dazu, wie es im Alten Testament auch schon heißt. Es gibt eine Zeit zum Lachen, eine Zeit zum Weinen, eine Zeit zum Trauern." Man könne aber nicht einen der Bereiche verschweigen, oder ganz darauf verzichten, "denn Menschen haben diesen Affekt nun einmal". Ob der biblische Jesus gelacht hat, sei nicht bekannt. "Im Neuen Testament findet sich nichts darüber, denn die Bibel ist ein Buch, das die Geschichte Gottes mit den Menschen erzählt. Jesus zeigt aber immer wieder Gefühle wie Trauer und Freude."

Auch wenn der griechische Kirchenvater Johannes Chrysostomos zum Schluss kam, dass Jesus nie gelacht hat, glaube Weiß, dass das nicht zwingend stimmen müsse. "Wenn wir Jesus nicht das ganze Menschsein zuerkennen, dann laufen wir Gefahr, ihn in eine bestimmte Höhe zu heben." Diese komme ihm als Christus natürlich zu, "gleichzeitig war er aber auch ein ganzer Mensch".

In der Bibel würden viele Dinge nicht erwähnt, wovon wir ausgehen, dass Jesus sie gemacht hat, "etwa atmen, schwitzen oder nach einem seiner Fußmärsche eine Dusche genommen". Weiß Appell sei deshalb, "dass wir Jesus ganz Gott, aber auch ganz Mensch sein lassen". Das falle zwar schwer, "weil wir natürlich bekennen, dass er unser Erlöser ist, dass wir ihn uns fast gar nicht als einfachen Menschen vorstellen können", man brauche es aber, um ihm Emotionen zuschreiben zu können.

Im Gegensatz zu Jesus, komme das Lachen Gottes in der Bibel öfter vor, besonders im Alten Testament. Dieses werde als sehr majestätisch beschrieben: Ein Gott, der über seine Feinde lacht, der von seinen Feinden, von seinen Gegnern eigentlich nicht angetastet werden kann. "Er lacht also eigentlich über jene Menschen, die nicht an ihn glauben." Dieses Lachen Gottes im Alten Testament müsse vom Gottesbild her erklärt werden.

Auch wenn Gott derjenige bleibe, der über alles erhaben sei, befürwortet der Theologe, sich Gott als einen Lachenden vorzustellen. Auch Gott sei offensichtlich mit den Menschen, mit der menschlichen Realität des Scheiterns, auch mit den brüchigen Idealen des Menschseins konfrontiert. "Ich persönlich kann eigentlich gar nicht anders, mir Gott als einen vorzustellen, der auch mit den Menschen durch diese Abgründe immer wieder durchgeht." Insofern könne Gott "eine Portion Humor gut vertragen, wenn er sich mit seinen Menschen, mit seinen immer wieder scheiternden Geschöpfen auseinandersetzen muss".

Humor bedeutet "etwas zu hinterfragen"

Es gebe natürlich in Zusammenhang von Religion und Humor klare Grenzen, so Weiß. "Das sind oftmals die heiligsten Bereiche, die intimsten Bereiche, jene Lebensmomente, die man am höchsten schätzt", oder auch Glaubensmomente, die sich mit dem Heiligen beschäftigen, "mit dem Höchsten, wenn man so will, mit der höchsten Emotion religiöser sakraler Gefühle." So habe jede Religion einen bestimmten Umgang mit dem Humor der Menschen gefunden. Humor bedeute, auch immer "etwas zu hinterfragen, etwas neu zu deuten, etwas umzudeuten." Genau in dieser Umdeutung, sei auch Platz für Humor in der Religion, weil man mit etwas konfrontiert werde, das zeige, "die Wirklichkeit ist nicht so einfach, wie wir sie uns oftmals vorstellen". Lachen helfe dabei, diesen Zustand der Wirklichkeit zu bearbeiten.

Humor könne dazu beitragen, Stresssituationen leichter zu bewältigen. Es sei zwar ein menschliches Phänomen, dass man in Krisen allzu sehr auf die schlechten Seiten des Lebens blicke, aber, "Humor könnte hier durchaus weiterhelfen. Es muss ein Humor sein, der nicht auf die Leiden der Menschen vergisst", so Weiß abschließend. 

Quelle: kathpress.at

Wiener Theologe in Podcast "Erklär mir die Welt": Christentum und Kirche hätten als Hort von Hoffnung große Chancen in einer Krisenzeit, in der es auch die Freiheit schwer hat - Religion oft "nicht Teil der Lösung, sondern des Problems", aber Welt ohne Religion nicht friedlicher

Der Wiener Theologe Paul Zulehner hat sich dagegen gewandt, im Blick auf die Kirche immer nur auf Quantität wie zurückgehende Mitgliedschaft oder religiöse Praxis zu achten statt auf Qualität im Sinne von: Wird Jesusnachfolge ernsthaft gelebt? Als Gast in der jüngsten Folge des Podcasts "Erklär mir die Welt" des Journalisten Andreas Sator nannte er es verfehlt, von den Katholikenzahlen der Gegenreformation oder der Nachkriegszeit "herunterzurechnen". Glaube sei heute keine Frage von "Schicksal" mehr, sondern von Freiheit, und Christen befänden sich auf dem Weg zum "biblischen Normalfall", als bereicherndes "Salz der Erde" zu fungieren.

Statt in Pessimismus und Jammerei zu verfallen, gelte es, die Chancen von Religion in einer Zeit zu sehen, da den Menschen angesichts von Krisen wie Kriegen, Klimaveränderung oder Migration die Hoffnungsressourcen ausgehen und in der es auch die Freiheit schwer hat, erklärte Zulehner. Die Menschen stünden heute vor der oft überfordernden Herausforderung, auf sich allein gestellt die Welt deuten zu müssen und z.B. vor die Frage gestellt zu sein: Ist mit 90 Jahren alles aus, oder ist der Tod nur ein Übergang in eine andere Existenzweise? Die christliche Überzeugung, dass die Liebe und nicht der Tod "das letzte Wort hat", ist laut dem Theologen enorm entlastend.

Zulehner räumte ein, dass Religionen in der Geschichte oft "nicht Teil der Lösung, sondern des Problems" gewesen seien. Bündnisse von Religionen mit destruktiver, erbarmungsloser Gewalt habe es immer wieder gegeben, verwies er auf den Dreißigjährigen Krieg in Europa, auf islamistische Kalifat-Fantasien mit der Unterdrückung und Folter Andersdenkender und auch auf die Legitimation russischer Kriegsverbrechen durch das Moskauer Patriarchat, das Gefallene in der Ukraine als Märtyrer verkläre.

Auf neue Weise von Gott reden

Jedoch habe die vom Aufklärer Voltaire propagierte "Religion der Philosophen" auch die Guillotine der Französischen Revolution gebracht, und die religionsfeindliche Annahme späterer Atheisten, ohne Gott wäre die Welt friedlicher, auch Stalinismus und Gulag hervorgebracht. Heute gebe es Bestrebungen, Religion ganz aus dem öffentlichen Leben zu verbannen und sie zu einer Art "Kleinunternehmen in privater Hand" zu machen, wie Zulehner sagte.

Die Kirche müsse lernen, auf eine neue Weise von Gott zu reden, absehen von Vorschriften an die Gläubigen, sie müssten "so oder so" sein, sonst drohe Strafe. Heute sei ein einladender Hinweis darauf gefragt, was das Evangelium für Möglichkeiten im Leben eröffne, riet der Theologe. Auch Papst Franziskus traue dem Evangelium zu, dass es aus sich heraus eine positive, glaubwürdige Kraft für heutige Menschen entwickelt. Diese dürften durchaus Suchende und Zweifelnde sein, letztes Kriterium für den Gott der Bibel sei nicht das Bekennen vorgegebener Glaubensformeln, sondern die Frage: "Hast du geliebt?"

Ich-Stärke durch Gemeinschaft

Seit den 1990er-Jahren zeigten Studien eine problematische Entwicklung hin zum Autoritarismus auf, wies Zulehner hin: In Familien werde zu wenig Ich-Stärke ausgebildet. Dies schüre - wie in ganz Europa beobachtbar - das Bedürfnis nach "Entlastung" durch einen starken politischen Führer. Zugleich rechnet der Werteforscher, der sich seit Jahrzehnten mit der Auswertung der Europäischen Wertestudien beschäftigt, mit einem Ende des "Radikal-Individualismus": Menschen würden sich wieder vermehrt tragenden Gemeinschaften zuwenden. Und genau hier könnten die Kirchen unglaublich viel beitragen zu einer positiven, andere nicht ausgrenzenden Entwicklung, so Zulehner: Als nicht autoritäres "Freiheitsnetzwerk" könnten sie einladend auch für jene sein, die sich das Christentum "nur einmal anschauen" wollten, und sogar dann, wenn sich diese Interessierten nur ein Stückchen davon mitnähmen, hätten sie "schon gewonnen".

Zulehner prognostizierte für diese Art von Kirche auch ein neues Amtsverständnis. Erste Messlatte dafür sollte nicht Geschlecht, Lebensstand oder akademische Ausbildung sein, sondern, ob die betreffende Person "überzeugter Follower der Jesusbewegung" ist. Und zweites Kriterium wäre die Zufriedenheit mit der gewählten Lebensform - egal ob diese verheiratet oder ehelos, heterosexuell oder schwul realisiert wird. Mit der Beschränkung auf diese beiden Kriterien hätte Kirche keine Personalprobleme, meinte Zulehner und plädierte auch für eine Form von Leitung, die ermutige und sicherstelle, dass eine Gemeinschaft in der Spur des Evangeliums bleibt. "Die Lösung liegt in der Schublade, wir müssen sie auf der Weltsynode im Oktober 2024 nur realisieren", sagte Zulehner.

(Link zum mehr als einstündigen Gespräch: https://erklärmir.at)

Quelle: kathpress.at

Franziskus warnt in Zeitungsinterview vor "dramatischer" Eskalation des Nahost-Konflikts, Rückkehr zur Zweistaatenlösung für unverzichtbar - Verteidigung der Segnung Homosexueller

Papst Franziskus sieht die Welt am Abgrund eines Krieges. In einem am Montag veröffentlichten Interview der italienischen Tageszeitung "La Stampa" sagte das Kirchenoberhaupt: "Wir merken es nicht, oder wir tun so, als ob wir es nicht sehen, dass wir am Rand des Abgrunds sind."

Weiter führte Franziskus aus: "Ich werde nie aufhören, meinen Appell zu wiederholen, der sich vor allem an die politisch Verantwortlichen richtet: Die Bomben und Raketen sofort zu stoppen und aufzuhören mit den feindlichen Haltungen. Überall. Der Krieg ist immer und einzig eine Niederlage. Für alle. Die alleinigen Gewinner sind die Waffenhersteller und die Waffenhändler. Ein globaler Waffenstillstand ist dringend nötig."

Zum aktuellen Nahost-Krieg führte Franziskus aus: "Der Konflikt ist dabei, sich auf dramatische Weise auszuweiten." Wenn die Zweistaatenlösung für Israel und Palästina nicht realisiert werde, bleibe der Friede fern. Die militärische Eskalation im Nahen Osten könne dazu beitragen, "die Spannungen und die Gewalt zu verschlimmern, die jetzt schon weltweit zu sehen sind". Dennoch habe er derzeit etwas Hoffnung, weil es Geheimgespräche gebe, um zu einer Vereinbarung über einen Waffenstillstand zu kommen.

In diesem Kontext bezeichnete der Papst den Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa, als eine Schlüsselfigur. "Er ist ein Großer, er macht das gut. Er bemüht sich entschlossen um eine Vermittlung."

Zu den Bemühungen des Vatikans um einen Frieden zwischen Russland und der Ukraine bemerkte der Papst, der von ihm entsandte Kardinal Matteo Zuppi entfalte eine "beständige und geduldige diplomatische Arbeit" zur Überwindung der feindseligen Haltung der Kriegsparteien. Der Heilige Stuhl versuche, beim Austausch von Gefangenen und bei der Rückkehr von ukrainischen Kindern zu vermitteln. In dieser Frage gebe es bereits erste Erfolge.

Keine Angst vor Schisma

Auf die Frage, ob er angesichts vieler Kritik an seinem Öffnungskurs eine Spaltung der katholischen Kirche befürchte, dass es zu einer Kirchenspaltung (Schisma) kommen könnte, sagte der Papst: "Nein. In der Kirche hat es immer Grüppchen mit spalterischen Schattierungen gegeben. Die muss man machen und vorbeiziehen lassen und selbst nach vorne schauen."

Zur Kritik an der Zulassung der Segnung von Menschen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen erklärte Franziskus: "Man fragt mich: Wie kannst du nur? Ich antworte: Die Frohbotschaft ist dafür da, alle zur Heiligkeit zu führen, vorausgesetzt, sie haben den guten Willen dazu." Weiter betonte der Papst: "Es werden nicht die gleichgeschlechtlichen Beziehungen gesegnet, sondern die Menschen.

Aber Sünder sind wir alle. Warum sollten wir also eine Liste der Sünder machen, die in der Kirche sein können und eine andere Liste jener Sünder, die nicht in der Kirche sein können? Das entspricht nicht dem Evangelium."

Franziskus wiederholte seinen Ausspruch vom Weltjugendtag in Lissabon, wonach die Kirche offen sein müsse für alle Menschen. "Wenn man mich fragt: 'Können denn auch die reinkommen, die in einer solchen unangemessenen moralischen Situation leben?', dann versichere ich: 'Der Herr hat gesagt: Alle'."

Zum Widerstand afrikanischer Bischöfe im Segnungsstreit erklärte der Papst: "Die Afrikaner sind ein Sonderfall. Für sie ist die Homosexualität aus kulturellen Gründen etwas 'Schreckliches', sie tolerieren das nicht." Dennoch sei er zuversichtlich, dass sich alle schrittweise mit dem Geist der Erklärung "Fiducia supplicans" anfreunden, die eine Segnung von Menschen in homosexuellen Beziehungen empfiehlt. Die Erklärung der vatikanischen Glaubensbehörde wolle einigend und nicht spaltend wirken. "Sie lädt dazu ein, die Personen willkommen zu heißen und sie dann, ebenso wie uns selbst, Gott anzuvertrauen."

Auf die Frage, ob er sich allein fühle, sagte der Papst: "Wenn ich mich allein fühle, bete ich. Und wenn ich Spannungen um mich herum wahrnehme, versuche ich in aller Ruhe, Dialoge und Gegenüberstellungen zu organisieren. Aber ich gehe dennoch immer weiter, Tag für Tag."

Argentinien-Reise nur "Hypothese"

Hinsichtlich seiner eigenen Zukunftspläne sagte der Papst, er fühle sich trotz einiger Wehwehchen gut und denke im Moment nicht an einen Rücktritt. Vielmehr stünden für heuer Reisen an, konkret nach Belgien, Osttimor, Papua-Neuguinea sowie Indonesien.

Hinsichtlich der "Hypothese", dass er erstmals seit Beginn seines Pontifikats auch die argentinische Heimat besuchen werde, hielt sich der Papst bedeckt. Deren neuer Präsident Javier Milei, der im Wahlkampf verbal ausfällig gegenüber dem Pontifex gewesen war, sei dafür jedoch kein Hinderungsgrund. Vielmehr werde er den Politiker nach der Heiligsprechung der Argentinierin "Mama Antula" am 11. Februar empfangen und mit ihm reden, sagte Franziskus.

Quelle: kathpress.at

Bundespräsident lud Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen und Religionen in die Hofburg: "Frieden ist in Österreich eine Selbstverständlichkeit und die Kirchen und Religionen tragen viel dazu bei" - Frieden in Österreich bewahren und sich weltweit noch intensiver dafür einsetzen

Zu einer "Stunde für den Frieden" lud Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Donnerstag Vertreterinnen und Vertreter aller in Österreich anerkannten 16 Kirchen und Religionsgesellschaften in die Hofburg ein. Dabei betonten sowohl das Staatsoberhaupt wie auch die Kirchen- und Religionsvertreter die gemeinsame Verantwortung für Frieden, Gerechtigkeit und das gesellschaftliche Miteinander. Es sei bemerkenswert, so Van der Bellen in seinem Grußwort, dass die Kirchen und Religionen ein so besonders gutes Miteinander in Österreich pflegen würden. Das heutige Treffen sei ein Zeichen dafür.

Bundespräsident Van der Bellen und seine Gattin Doris Schmidauer begrüßten in der Hofburg u.a. Militärbischof Werner Freistetter, den lutherischen Bischof Michael Chalupka, die evangelische Synodenpräsidentin Ingrid Monjencs, den armenisch-apostolischen Bischof und Vorsitzenden des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, Tiran Petrosyan, den koptischen Bischof Anba Gabriel, den methodistischen Superintendenten Stefan Schröckenfuchs, die altkatholische Bischöfin Maria Kubin, die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung, Angelika Ritter-Grepl, den orthodoxen Erzpriester Nikolaus Rappert, den syrisch-orthodoxen Chorepiskopos Emanuel Aydin, Hirte Walter Hessler von der Neuapostolischen Kirche und Bischofskonferenz-Generalsekretär Peter Schipka. Weiters waren der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Ümit Vural, IKG-Präsident Oskar Deutsch und der Präsident der Buddhistischen Religionsgesellschaft, Gerhard Weißgrab, der Einladung gefolgt.

"Frieden ist in Österreich eine Selbstverständlichkeit und die Kirchen und Religionen tragen viel dazu bei. Leider ist der Frieden weltweit keine Selbstverständlichkeit", so Bundespräsident Van der Bellen wörtlich. Er hob die Bedeutung des Dialogs hervor und rief dazu auf, diesen weiterhin mit Engagement zu pflegen. Nachsatz: "Ich vertraue darauf, dass wir ein friedvolles Miteinander bewahren. Miteinander zu reden ist essenziell für das Wohl unserer Gesellschaft. In Zeiten globaler Unsicherheiten ist es wichtig, dass wir einander zuhören und uns nicht vor anderen Überzeugungen fürchten."

Bedeutung der Religionen nimmt zu

Bischof Werner Freistetter, der in seiner Funktion als Referatsbischof für den interreligiösen Dialog in der Bischofskonferenz an erster Stelle die katholische Kirche vertrat, hob in seinen Ausführungen das Friedenspotenzial der Religionen hervor und verwies in diesem Zusammenhang auf Papst Franziskus wie auch auf eigene Erfahrungen. Die Bedeutung der Religionen für die Bewältigung der aktuellen Krisen und Herausforderungen nehme sogar zu, zeigte sich der Bischof überzeugt.

Entgegen der verbreiteten Ansicht, dass Religionen oder Religion überhaupt die Ursache vieler bewaffneter Konflikte sind und die Welt ohne Religion wesentlich friedlicher wäre, hätten der aktuelle Papst wie auch seine Vorgänger immer wieder auf das Friedenspotential der Weltreligionen hingewiesen. "Religion kann und darf nie als Legitimation für Kriege und die gewaltsame Durchsetzung wirtschaftlicher oder politischer Interessen herangezogen werden", so Freistetter.

Als ehemaliger Leiter des Instituts für Religion und Frieden und Militärseelsorger in verschiedenen Konfliktgebieten, besonders auf dem Balkan, aber auch im Libanon und auf dem Golan, habe er miterlebt, so Freistetter weiter, "wie wichtig die Rolle der Religionsgemeinschaften für den Erhalt oder die Wiederherstellung eines dauerhaften Friedens in einer Gesellschaft ist". Er habe aber auch erfahren, "wie schwer es für manche religiösen Repräsentanten ist, ihr gesellschaftliches und politisches Engagement von der innersten Substanz ihres Glaubens her zu bestimmen und nicht umgekehrt". Oft sei die Versuchung groß, "das Trennende zwischen Gruppen von Menschen im Rückgriff auf religiöse Unterschiede hervorzustreichen, um ganz andere Interessen damit zu verfolgen und bestehende Konflikte noch zu verfestigen", räumte der Bischof ein.

Er sei deshalb sehr froh, "dass die Vertreter der Religionsgemeinschaften in Österreich einen freundschaftlichen Umgang miteinander pflegen und auf vielen Ebenen zum Wohl der Menschen in diesem Land und darüber hinaus zusammenarbeiten".

Respekt und Wertschätzung

Deutliche Worte kamen auch von der evangelischen Synodenpräsidentin Ingrid Monjencs. Als evangelische Kirchen in Österreich stehe man voller Schrecken vor dem Grauen der Kriege, ob in unmittelbarer Nachbarschaft Österreichs oder in anderen Weltgegenden. "Wir teilen das Entsetzen und das Gefühl der Ohnmacht mit allen Menschen, die in Österreich leben. Wir verurteilen die Aggression derer, die Schuld auf sich geladen haben - sei es durch den Angriffskrieg auf die Ukraine oder den Terrorüberfall der Hamas auf Israel. Und wir beten für die Opfer des Krieges, die Kinder, Frauen und Zivilisten, die Opfer der Gewalt werden", so die Synodenpräsidentin.

Die evangelischen Kirchen wollten sich mit all ihren Möglichkeiten dafür einsetzen, "dass in Österreich ein friedliches Zusammenleben aller, die hier leben, möglich ist und bleibt", hielt Monjencs fest. Sie würdigte, "dass Respekt und gegenseitige Wertschätzung zwischen den Religionsgemeinschaften in Österreich gelebt wird".

Gewissheit über die eigenen Glaubensgrundlagen und Toleranz seien keine Gegensätze, sondern ermöglichten erst Dialogfähigkeit und gehaltvolle Toleranz, so Monjencs: "Wir sind froh und dankbar, dass diese Weise der freien, pluralismusfähigen Religionsausübung in Österreich garantiert ist und zum Einsatz für Frieden in Gerechtigkeit beiträgt." Friede in Gerechtigkeit ziele ab auf die Anerkennung der Würde aller, auf die Achtung der Menschenrechte, auf nachhaltige politische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung.

Monjencs: "Als Evangelische Kirchen wissen wir uns deshalb weiterhin in der Verantwortung, den Opfern der weltweiten Konflikte humanitäre Hilfe zu leisten, sowohl vor Ort als auch denen, die als Flüchtlinge bei uns Schutz und Zuflucht suchen." Die Synodenpräsidentin wies zudem auf die Notwendigkeit des Einsatzes gegen jede Form von Antisemitismus hin.

Orthodoxer Beitrag zum Frieden

Zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zum gemeinsamen Einsatz für den Frieden rief auch der griechisch-orthodoxe Metropolit und Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich, Arsenios (Kardamakis), auf. Oftmals neigten Gesellschaften dazu, das Trennende zu suchen und zu betonen. Umso mehr seien die Kirchen und Religionsgemeinschaften gefordert, "Glauben und Nächstenliebe zu bekennen, Verbindendes zu schaffen und zu erhalten".

Die Orthodoxe Kirche lege großen Wert auf die Gemeinschaft. Diese Gemeinschaft der Menschen entstehe und wachse durch Begegnung und Dialog. "Entsprechend ist es uns von Natur aus ein Anliegen, miteinander und mit Menschen unterschiedlichster Hintergründe und Herkunft in Verbindung zu treten und so die Gemeinschaft wachsen zu lassen", so der Metropolit in seinem Grußwort, das von Erzpriester Nikolaus Rappert verlesen wurde. Der Metropolit hält sich derzeit bei einer Bischofsversammlung des Patriarchats von Konstantinopel in Istanbul auf.

Die Aufforderung zur Gottes- und zur Nächstenliebe durchziehe das Evangelium wie ein roter Faden und werde zu Recht als eine der Kernaussagen des Christentums betrachtet. Umso tragischer, ja fast schon paradox, seien die vielen Kriege und Konflikte in der Welt. "Wir sehen, dass der Mensch, obwohl er das Gute kennt, doch immer wieder zum Bösen verführt werden kann und das Böse tut", so der Metropolit in seinem Grußwort und weiter: "Umso wichtiger ist es, dass wir uns bemühen, wo immer wir können, das Gute zu tun und zu fördern und uns ganz besonders auch für den Frieden einzusetzen." Er begrüße die aktuelle interreligiöse Friedensinitiative des Bundespräsidenten. Die Orthodoxe Kirche leiste gerne ihren Beitrag "zur ehrlichen Verständigung und zum harmonischen, friedlichen Miteinander in unserer Welt, für unsere und für die zukünftigen Generationen".

Jüdischer Friedensappell

Eidel Malowicki ergriff für die Israelitische Kultusgemeinde das Wort und appellierte eindringlich für Frieden und Versöhnung: "Reichen wir einander die Hände, um ein Zeichen zu setzen für Frieden, Schalom."

Religion nicht missbrauchen

Für die Muslime in Österreich betonte Ümit Vural wörtlich: "Heute treten wir gemeinsam auf, um das Potenzial unseres Dialogs aufzuzeigen und ein starkes Signal in die Bevölkerung zu tragen. Wir möchten verdeutlichen, dass Religion nicht als Werkzeug für Hass, Gewalt und Konflikte missbraucht werden darf. Im Gegenteil - wir stehen für die positive und konstruktive Rolle der Religionen in der Gesellschaft." Die Religionen verbinde die grundlegenden Bedürfnisse nach Frieden, Wertschätzung und Solidarität untereinander, "basierend auf dem festen Glauben an die Unantastbarkeit der Würde des Menschen", so der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft.

In den vergangenen Jahren habe man in vielen Bereichen gesellschaftliche Spaltungen erlebt. "Wir sind mit einer unerträglichen Polarisierung konfrontiert, mit menschenverachtender Rhetorik und einem Mangel an Empathie", warnte Vural. Die vergangenen Wochen hätten "tragische Verluste an Menschenleben und großes Leid über Israel und Palästina gebracht". Die Islamische Glaubensgemeinschaft stehe an der Seite derer, "die Hass und Gewalt verurteilen und sich für den Frieden einsetzen".

Er sei der Überzeugung, "dass durch Gewalt keine Probleme gelöst werden, sondern nur neue entstehen", daher wolle er an dieser Stelle noch einmal seinen Appell für ein unverzügliches Ende der Gewalt im Nahen Osten wiederholen: "Es ist dringend notwendig, den konstruktiven Friedensdialog wiederaufzunehmen, der zu einem friedlichen Zusammenleben aller Menschen in der Region führt. Allen Völkern muss gleichermaßen ein Leben in Sicherheit, Würde und Freiheit zugestanden werden."

Vural zitierte in seiner Rede auch mehrmals den südafrikanischen Friedensnobelpreisträger und Präsidenten Nelson Mandela: "Solange Armut, Ungerechtigkeit und Ungleichheit in der Welt fortbestehen, kann keiner von uns wirklich ruhen." Und der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft fügte hinzu: "Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam an der Vision einer solchen Welt arbeiten."

Frauen und Frieden

Die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö), Angelika Ritter-Grepl, die ebenfalls an der "Stunde für den Frieden" teilnahm, wies in einem Statement auf die fehlende Einbindung von Frauen in Friedensverhandlungen hin: "Frauen sind von Krieg durch Gewalthandlungen und insbesondere durch Vergewaltigungen stark betroffen. Gleichzeitig leisten sie an vielen Orten der Welt einflussreiche Friedensarbeit. Damit sie wirken können, müssen sie aber erst einmal in ihrer Tätigkeit akzeptiert und anerkannt werden."

Bereits im Jahr 2000 habe die UNO die Teilnahme von Frauen bei Friedensverhandlungen gefordert. Bald ein Vierteljahrhundert später würden die Frauen immer noch darauf warten, Gehör zu finden. "Wenn wir nicht als gleichberechtigte Gesprächspartnerinnen in die Gestaltung von Frieden integriert werden, ist letzterer ein Wolf im Schafspelz. Denn Frieden braucht die egalitäre Einbindung und Gleichstellung aller Geschlechter ebenso wie aller religiösen, gesellschaftlichen und kulturellen Identitäten", so Ritter-Grepl.

Grundlage für Friedensarbeit seien Vergebung und Versöhnung. Dieses Konzept werde in allen Religionen gelehrt, "weil es ohne ein Zugehen auf mein Gegenüber keine Gemeinschaft geben kann", so die kfbö-Vorsitzende: "Der Glaube unserer Religionen lehrt uns Vertrauen. Vertrauen in Gott heißt 'trotz allem' weitermachen und sich für den Frieden einsetzen. Zuversicht ist ein Geschenk an alle gläubigen Menschen und ein Keim der Verständigung. Wir haben den christlichen Auftrag, diesen Keim zu bewässern, auch wenn ringsum Dürre herrscht."

Quelle: kathpress.at

 

Am Rande der Veranstaltung hob Van der Bellen im Gespräch mit Medien hervor, dass die Initiative zu dieser Begegnung von den Kirchen und Religionen ausgegangen sei. Dass alle anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften sofort der Einladung in die Hofburg gefolgt seien, sei ein sehr erfreuliches Zeichen. Ebenso freue er sich besonders darüber, "dass die Kirchen und Religionen heute durch Männer und Frauen vertreten waren".

Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz bekräftigte Auftrag aller Christen, entschieden gegen Hass und Gewalt gegenüber Juden aufzutreten.

Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner ruft dazu auf, am kirchlichen "Tag des Judentums" (17. Jänner) um "Frieden für Israel und die Welt zu beten". Christinnen und Christen hätten die Pflicht, sich "entschieden gegen Anfeindungen, Hass und Gewalt gegenüber unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern und Menschen jüdischen Glaubens auf der ganzen Welt einzusetzen", hielt der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz am Dienstag gegenüber Kathpress fest.

Das Heilige Land und das jüdische Volk seien aus der christlichen Identität "nicht wegzudenken", bekräftigte Lackner: "Aus der Mitte Israels kam er, den wir als Messias erkannt und angenommen haben". Umso wichtiger sei der "Tag des Judentums", den die Kirchen Österreichs seit nunmehr fast einem Vierteljahrhundert über konfessionelle Grenzen hinweg feiern, so der Erzbischof. "Gerade in diesen Tagen, wo jüdisches Leben vielerorts nicht ohne Angst vor Angriffen stattfinden kann, sehe ich es als unsere Aufgabe als Christgläubige, uns eingehend mit den Ursprüngen unseres eigenen Glaubens zu beschäftigen und vertraut zu machen."

Rund um den "Tag des Judentums" finden österreichweit Veranstaltungen und Gottesdienste statt, die die Verbindungen zwischen Christen- und Judentum ins Zentrum rücken. In Salzburg befasst sich etwa ein Diskussionsnachmittag zum Thema "toxische Sprache" mit "Antisemitismus von der Bibel bis zur Gegenwart". Referieren werden dazu u.a. die Berliner Antisemitismusforscherin Monika Schwarz-Friesel und die Theologin Kristin de Troyer aus Salzburg (15 Uhr, Theologische Fakultät, HS 101, Universitätsplatz 1).

Der zentrale Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) zum "Tag des Judentums" findet am Mittwoch, 17. Jänner, um 18 Uhr, in der katholischen Kirche St. Josef-Weinhaus in Wien (1180,Gentzgasse 142) statt. Mit der Gemeinde feiern u.a. der armenisch-apostolische Bischof und ÖRKÖ-Vorsitzende Tiran Petrosyan, der rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar Nicolae Dura, Walter Fürsatz von der Altkatholischen Kirche sowie der Präsident der Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Prof. Martin Jäggle. Die Predigt hält die evangelisch-methodistische Pastorin Esther Handschin.

Nähere Infos unter www.oekumene.at

Quelle: kathpress.at

Vor 175 Jahren Joseph Mohr. Ewige Ruhe fand der Leichnam des Priesters in Wagrain - sein Kopf in Oberndorf

Es war der Barbara-Tag (4. Dezember) 1848: Um 8.30 Uhr starb im Wagrain im Salzburger Land der "Hochwürdige Herr Joseph Mohr, Vikar von hier", wie es im Sterbebuch heißt. Eine Lungenlähmung war dem 56-Jährigen zum Verhängnis geworden. Schon einen Tag später fand auf dem Friedhof der Kirche Sankt Rupert die Beerdigung statt. Der Geistliche hinterließ neben geflickten Kleidern so wenig, dass kaum die Kosten des Begräbnisses gedeckt werden konnten. Schon zu Lebzeiten hatte er seine Einkünfte verschenkt und etwa in die neue Schule im Ort investiert. Sein größtes Vermächtnis aber ist der Text für das weltbekannte Weihnachtslied "Stille Nacht".

Dem Dienst am Herrn und den Menschen hatte Mohr sein geistliches Leben gewidmet. Nicht in einer "stillen Nacht", sondern mittags um 12 Uhr kam er am 11. Dezember 1792 in Salzburg zur Welt. Als Mutter wird eine "Anna Schoiberin, led. Standes" genannt, als Vater ein "Franz Moor; Musquetier, led. Standes". Dieser war bereits ein gutes halbes Jahr vor der Niederkunft desertiert. Für die Frau war der Junge das dritte uneheliche Kind, nur ein Mädchen hatte überlebt.

Schon vier Stunden später taufte der Pfarrer das Kind auf den Namen "Josephus Franziskus". Gern behauptet, aber falsch ist laut der Historikerin Dietlinde Hlavac, dass der Salzburger Scharfrichter Taufpate gewesen sein soll. Kirchliche Dokumente belegten, dass Franziska Zachin, "anstatt des Joseph Wohlgemut, Scharfrichter", das Kind über das heute noch existierende bronzene Taufbecken im Dom gehalten hat.

Hlavac führt in ihrer 2015 erschienen Biografie über Mohr auch aus, dass über dessen frühe und wahrscheinlich ärmlichen Kinderjahre so gut wie nichts bekannt sei. Das Schicksal meinte es dennoch gut mit ihm. In Domvikar Johann Nepomuk Hiernle fand er einen Förderer. Dieser unterrichtete den talentierten Buben und ermöglichte ihm von 1808 bis 1810 sogar ein Studium in Kremsmünster. Dabei verdiente sich Mohr seinen Unterhalt durch Instrumentalmusik und Gesang.

Die Priesterausbildung war geprägt vom aufklärerischen Geist des letzten Salzburger Fürsterzbischof Hiernoymus von Colloredo, der den Aufbau des Schulwesens und eine bessere Bildung für Priester wollte. Sie sollten seine Reformen dem Volk nahebringen, nicht nur Seelsorger sein, sondern zugleich Lehrer mit umfassendem Wissen in Psychologie, Gesundheit, Naturlehre und Landwirtschaft. Besonders auf deutsche Kirchenmusik wurde Wert gelegt, um auch zu verstehen, was gesungen wird.

All dies dürfte Mohr geprägt haben. Als lediges Kind brauchte er jedoch eine Dispens, um geweiht werden zu können. Am 20. August 1815 war es soweit. Mit 23 Jahren wurde er zum Diakon und einen Tag später zum Priester geweiht. Seine erste Dienststelle trat Mohr in der bayerischen Ramsau an. Quellen zufolge soll er ein humorvoller, volksverbundener Mensch gewesen sein, der gut predigen konnte, ein Herz für die Armen hatte und seine Schäflein auch im Wirtshaus aufsuchte.

Gern griff Mohr zur Gitarre und gab Gstanzl, lustige Spottgesänge, zum Besten. 1817 lernte er in Oberndorf, wo er als Hilfspriester hinbeordert wurde, den Lehrer und Organisten Franz Xaver Gruber (1787-1863) kennen. Daraus wurde eine Freundschaft fürs Leben. Für die Christmette 1818 hatte Mohr den Text für ein Lied zum Singen nach dem Hochamt vor der Krippe geschrieben, für das Gruber die Melodie komponierte. So erklang "Stille Nacht" zum ersten Mal. Gruber sang Bass, Mohr Tenor. Zur Begleitung erklang eine Gitarre. "Das Lied hat gefallen", hieß es. Gesungen wurden damals sechs Strophen. Ein Jahr später verließ Mohr Oberndorf; sieben weitere Einsatzorte folgten.

Auf seinem Wagrainer Grab befindet sich auf dem schmiedeeisernen Kreuz ein Porträtbild von Mohr, das reiner Fantasie entspringt. Denn der Geistliche ließ sich zu Lebzeiten nie malen. Um für ein Denkmal ein authentisches Antlitz von ihm zu erstellen, ließ der Bildhauer und Pfarrer Josef Mühlbacher 1912 den Schädel exhumieren und nahm ihn mit nach Wien. Zurück kam das Haupt nicht mehr, sondern es blieb in Oberndorf. Dort wurde es in die im August 1937 neu errichte "Stille Nacht"-Gedächtniskapelle quasi als "Reliquie" eingemauert. Wie Mohr wirklich aussah, bleibt indes weiter ein Geheimnis.

Quelle: kathpress.at

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Adventimpulsplakate des Referats für Öffentlichkeitsarbeit und Medien

Jedes Jahr hin zum Advent stellt das Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Medien den katholischen Militärpfarren Österreichs Impulsplakate zur Verfügung. Diese werden infolge in den Kasernen in den Schaukästen und vor... Weiterlesen

Kärntner Adventkonzert in der St. Georgs…

Kärntner Adventkonzert in der St. Georgs-Kathedrale

Traditionelles Kärntner Adventkonzert am 9. Dezember Am Samstag, 09.12.2023, laden die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Soldaten und das Kommando der Theresianischen Militärakademie um 19:00 Uhr zum traditionellen Kärntner Adventkonzert in der St.Georgs-Kathedrale an... Weiterlesen

8. Dezember: Das Hochfest Mariä Empfängn…

8. Dezember: Das Hochfest Mariä Empfängnis

Die römisch-katholische Kirche begeht am 8. Dezember, neun Monate vor dem Fest der Geburt Mariens (8.September), das Hochfest der Empfängnis Mariens. Die vollständige Bezeichnung des Festes lautet: Hochfest der ohne... Weiterlesen

7über7-Vortrag mit Militärbischof Werner…

7über7-Vortrag mit Militärbischof Werner Freistetter

Im Rahmen der Vortragsreihe „7über7“ hält Bischof Werner Freistetter am 04. Dezember 2023 den Vortrag zum Thema: "Geschichte, Geist und Praxis der Militärseelsorge in Österreich". Der Vortrag wird im Anschluss an... Weiterlesen

Vor 175 Jahren starb der "Stille Na…

Vor 175 Jahren starb der "Stille Nacht"-Dichter Joseph Mohr

Vor 175 Jahren Joseph Mohr. Ewige Ruhe fand der Leichnam des Priesters in Wagrain - sein Kopf in Oberndorf Es war der Barbara-Tag (4. Dezember) 1848: Um 8.30 Uhr starb im Wagrain... Weiterlesen

Adventkranzsegnungen

Adventkranzsegnungen

Diese Woche segnete Militärbischof Werner Freistetter sowohl im Amtsgebäude Rossau Bernardis-Schmid als auch in der Generalstabsabteilung, in Anwesenheit von General Rudolf Striedinger, Adventkränze. Unter anderem nahm auch Frau Bundesminister Klaudia... Weiterlesen

Stichwort: Advent

Stichwort: Advent

Erster Adventsonntag ist am 3. Dezember, der Heilige Abend fällt heuer auf einen Sonntag 3. Dezember: Der Beginn der vorweihnachtlichen Adventzeit Mit dem ersten Adventsonntag am 3. Dezember beginnt nicht nur... Weiterlesen

Klimakonferenz in Dubai beginnt

Klimakonferenz in Dubai beginnt

Papst Franziskus wird nun doch nicht zum Auftakt des UN-Weltklimatreffens nach Dubai reisen. Am Dienstagabend wurde die für das kommende Wochenende geplante dreitägige Reise abgesagt. Das zuletzt erkrankte 86-jährige Kirchenoberhaupt... Weiterlesen

Wissenswertes rund um den Advent

Wissenswertes rund um den Advent

Advent - das ist eine Zeit, die jeder von uns mit ganz bestimmten und persönlichen Vorstellungen und Erinnerungen verbindet. Advent -  das ist (wäre) eine Zeit des Ruhigwerdens, der inneren... Weiterlesen

Soldatenkirche am Truppenübungsplatz Liz…

Soldatenkirche am Truppenübungsplatz Lizum/Walchen nun offiziell in die Liste der "Seelenplatzerl" der kath. Jugend aufgenommen

Am 20.11.23 wurde die Christkönig-Kirche am Truppenübungsplatz Lizum/Walchen nun offiziell in die Liste der "Seelenplatzerl" der kath. Jugend feierlich aufgenommen. Bei bestem Wetter zelebrierte Militärpfarrer Christoph Gmachl-Aher mit Diakon Amtsrat Richard... Weiterlesen

15. November: Hl. Leopold

15. November: Hl. Leopold

Seit der Heiligsprechung im Jahr 1485 wird der Leopoldi Tag immer am 15. November begangen (in Anlehnung an sein Todesdatum 15. November 1136). Das Zentrum der Festlichkeiten ist Klosterneuburg. Dort... Weiterlesen

St. Martin - bis heute einer der populär…

St. Martin - bis heute einer der populärsten Heiligen Europas

Er teilte seinen warmen Soldatenmantel mit einem Bettler. Er entsagte seinem sicheren Offiziersleben und legte sich als Sozialbischof mit Staat und Kirche an. Sankt Martin - ein beliebter Heiliger, für... Weiterlesen

Synode in Rom

Synode in Rom

Im Vatikan ist am Wochenende die erste Session der Bischofssynode über Synodalität zu Ende gegangen. Rund 350 Gläubige, die Mehrheit von ihnen Bischöfe, hatten vier Wochen lang über Formen für... Weiterlesen

Allerheiligen und Allerseelen in der Mil…

Allerheiligen und Allerseelen in der Militärdiözese

Allerheiligen und Allerseelen wurde in den Militärpfarren besonders gefeiert. Begonnen wurde dieses Hochfest mit dem traditionellen Requiem für die Verstorbenen der (ehemaligen) Garnisonen Bruckneudorf, Kaisersteinbruch und Neusiedl. Bischofvikar Alexander Wessely... Weiterlesen

Die Synode an den runden Tischen

Die Synode an den runden Tischen

Eine weltweite Synode an großen runden Tischen: Das Bild der derzeitigen Beratungen im Vatikan steht für einen neuen Stil des Austauschs in der katholischen Kirche - Es scheint zu funktionieren... Weiterlesen

Bildergalerien

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62. Intern. Solda...
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