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Erlebnisberichte von Militärseelsorgern: „Hope on a Strange Planet“

Hope on a Strange Planet Hope on a Strange Planet

Stephen Dicks stammt aus einer sogenannten Militärfamilie und ist 1996 selbst als Chaplain‘s Assistant in die Armee eingetreten, begann 1999 als Chaplain Candidate seine Ausbildung zum Militärseelsorger und ist seit 2005 als solcher im Einsatz. Die in „Hope on a Strange Planet“ in 19 kurzen Kapiteln gesammelten Erinnerungen und Anekdoten, Photographien und Gedichte bzw. Gebete stammen vorwiegend aus seinem Einsatz in Korea und seinen zwei Einsätzen im Irak und fallen überwiegend sehr persönlich aus; weitreichendere Fragen von Politik und Moral spielen in seinem Buch kaum eine Rolle.

So erzählt Dicks von seinem Wunsch als Kind in die Armee einzutreten, und seinen Versuchen seinem Bruder nachzueifern, oder von seinem Besuch im Zigarren-Club im Camp Cropper (Irak). Solche humoristischen Anekdoten wechseln sich ab mit Schilderungen von dramatischen Erlebnissen während seines Einsatzes in einem Combat Support Hospital. Das Soldatenleben beschreibt Dicks generell als „prolonged boredom continually interrupted by random episodes of sheer horror.” (24)
Eben jene letzteren Erlebnisse bilden auch eine wiederkehrende Thematik in seinen Erinnerungen: die psychischen Belastungen, denen Soldaten ausgesetzt sind, wobei er sich selbst auch nicht ausnimmt, sondern auch von solchen eigenen Erfahrungen berichtet. Die Folgen dieser Belastungen tragen die Soldaten als unsichtbare Narben (z.B. 135ff) mit sich oder leiden an ihnen, wie an inneren (und somit nicht sichtbaren) Verletzungen (z.B. 94ff).
Eher ungewöhnlich für einen Militärseelsorger hat Dicks bereits als Soldat als Ventil für seine Frustrationen im militärischen Dienst begonnen Karikaturen zu zeichnen. Diese Passion führte er als Militärseelsorger fort – und erkannte bald, dass sich dieses Medium als Instrument für seine Soldatenpastoral - „to draw hope for the soldiers“ (43) – eignet. Es war aber auch nützlich die Sprachbarriere zu verletzten Irakern zu überwinden, die im Lazarett behandelt wurden. Diese so erlangten Fertigkeiten konnte Dicks auch in der Herstellung von mehreren Wandmalereien in Kasernen einsetzen.
Einen nicht unbedeutenden Raum nehmen in seinen Erzählungen Erlebnisse ein, in denen er Tätigkeiten ausübt, die üblicherweise nicht zu den typischen Aufgaben eines Militärseelsorgers gerechnet werden. Darunter fallen z.B. die Mithilfe beim Transport und der Erstversorgung von Verwundeten bei Einlieferung in das Lazarett, sowie seine Vermittlertätigkeiten bei einer Gefangenenrevolte mit Geiselnahme.
Das Vorwort dieser bei Archway Publishing, der Selfpublishing Plattform der Verlagsgruppe Simon & Schuster, erschienenen Publikation verfasste mit Glenn Sammis, Psychotherapeut und Militärseelsorger im Ruhestand, ein ausgewiesener Experte im Bereich der Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen.

Stephen Dicks, Hope on a Strange Planet, 2017, 170 Seiten, Sprache: Englisch
MBBA Buchnummer: 16.077

MBBA