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Laut Überlieferung starb die heilige Hemma von Gurk im Jahr 1045. Man weiß wenig von ihr. Wirklichkeit und Legende in der Überlieferungsgeschichte sind zu eng verwoben sind. Und doch lässt sich aus den wenigen uns erhaltenen Quellen das Bild einer Frau rekonstruieren, die in vielen Bereichen des heutigen Lebens noch Strahlkraft besitzt und immer noch Vorbild sein kann.
Eine der einflussreichten und reichsten Frauen ihrer Zeit in Kärnten
Hemma zählte zu ihrer Zeit zu den reichsten und einflussreichsten Frauen im Kärnten. Mit Kaiser Heinrich II. war sie verwandt, mit dem Grafen Wilhelm von Friesach und an der Sann war sie verheiratet. Von ihren Ahnen erbte sie reiche Besitztümer: So in Kärnten das Gurk- und Metnitztal, den Ort Zeltschach, Güter und Burgen im Trixnertal sowie Ländereien an der Save um Brestanica (Reichenburg) und im Gurkfeld im heutigen Slowenien.
Was Hemma mit vielen Frauen ihrer Zeit teilte, war der Verlustes ihrer Kinder und die frühen Witwenschaft: Um 1036 wurde ihr Mann, vom aufständischen und mittlerweile abgesetzten Kärntner Herzog Adalbero von Eppenstein ermordet.
Hemma, die Klosterstifterin und ihr Erbe - die Diözese
Ein Großteil ihres Vermögens verwendete sie zur Stiftung zweier Klöster: Admont und Gurk. Die Gründung des Benediktinerklosters in der Obersteiermark erfolgte erst einige Jahre nach ihrem Tod, die Fertigstellung des Frauenstiftes in Gurk durfte sie selbst noch erleben. Die erste Kirche in Gurk wurde der Gottesmutter am 15. August des Jahres 1042 oder 1043 geweiht. Wenige Jahre nach der Vollendung dieses Werkes starb Hemma und wurde in ihrer Klosterkirche beigesetzt.
Das Nonnenkloster in Gurk sollte aber keinen langen Bestand haben. Erzbischof Gebhard von Salzburg hob es auf. Statt dessen errichtete er an seiner Stelle das Bistum Gurk. Diesem wurde dann auch der größte Teil des Besitzes des Hemma-Klosters übertragen. Das Andenken an die Gräfin von Friesach schien mehr und mehr in Vergessenheit zu geraten. Erst im Kampf um die Unabhängigkeit von Salzburg erinnerten sich Bischof und Domkapitel von Gurk wieder an ihre eigentliche Stifterin Hemma.
Im Jahr 1174 wurden in die eben fertiggestellte 100säulige Krypta des Gurker Domes die sterblichen Überreste von Hemma aus der alten Klosterkirche feierlich übertragen und dort beigesetzt. Seither blieb sie als Stifterin von Gurk bleibend im Gedächtnis.
Hemma, die heilige Frau
Die offizielle Heiligerklärung von Hemma durch Rom erfolgt erst im Jahr 1938 erfolgte. Aber schon durch Jahrhunderte wurde sie von den Gläubigen als Heilige verehrt. Man vergaß nicht, dass Hemma sich als großzügige Gründerin von Klöstern und Kirchen hervortat. So gehen in Kärnten - neben Gurk - die Gründung der Pfarrkrichen Glödnitz, Lieding, St. Radegund, Lorenzenberg, St. Lambert, St. Georgen am Weinberg und St. Margarethen bei Töllerberg direkt auf die Initiative Hemmas zurück
Hemma blieb als eine gerechte Herrin in Erinnerung, was sich in der Legende vom gerechten Lohn bis heute erhielt, aber auch als eine fromme Frau im Volk verankert, die trotz ihrer schwerer Schicksalsschläge weder rebellierte noch verzweifelte, sondern alles Schmerzhafte und Leidvolle, das ihr widerfuhr, als Ratschluss Gottes mit Blick auf die Gottesmutter Maria zum Positiven wenden und sehen konnte.
All dies und andere Erinnerungen an diese besondere Frau ließen schon bald Menschen aus Kärnten, der Steiermark und aus dem heutigen Slowenien, also aus den ehemaligen Wirkungsstätten Hemmas, zu ihrem Grab nach Gurk pilgern. Von vielen wird berichtet, dass sie dort auf Fürbitte Hemmas Rat, Trost und Heilung erfuhren.
So wie diesen sollte auch uns nicht in erster Linie ein bestimmtes Jahr Anlaß für unser Gedenken sein, sondern der Todestag der heiligen Hemma. Seit Jahrhunderten wird ihr Todestag alljährlich am 27. Juni in Gurk festlich begangen.
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