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Wien, 18.-19. Oktober 2006, Landesverteidigungsakademie, Presseerklärung

19.10.06 - Im Rahmen der Enquete des Instituts für Religion und Frieden trafen sich auf Einladung des Militärbischofs S.E. Mag. Christian Werner diese Woche in Wien Militärbischöfe, katholische und evangelische Militärseelsorger aus ganz Europa sowie hohe Offiziere des österreichischen Bundesheeres, um Herausforderungen für die Militärseelsorge in Europa zu besprechen. Konkreter Anlass war die Feier von 50 Jahren Militärseelsorge im Österreichischen Bundesheer und das 20. Jubiläumsjahr der Apostolischen Konstitution "Spirituali Militum Curae“ von Papst Johannes Paul II.

Die 100 Teilnehmer beschäftigten sich mit vier Themen: der geistig-religiösen Situation in den Streitkräften, den Herausforderungen für die Militärseelsorge, dem pastoralen Weg sowie der Zusammenarbeit der Militärordinariate auf europäischer Ebene.

S.E. Dr. Walter Mixa, der deutsche Militärbischof, hob in seinem Vortrag hervor, dass die Säkularisierung der Gesellschaft eine besondere Herausforderung für die Kirche in Europa darstelle. Die Trennung von Politik und Religion wachse, die Bedeutung der Religion gehe zurück. Laut Pablo Ramón Panadero Sánchez, dem Militärbischofsvikar aus Spanien, erklärt sich die Spanische Bevölkerung nach einer jüngsten Meinungsumfrage paradoxerweise zu 80% katholisch, aber gleichzeitig glauben lediglich 42% an Gott. Dies deute darauf hin, dass die Religion oft auf den sozialen Wert reduziert werde. Der Entkirchlichungsprozess der meisten europäischen Gesellschaften habe sich in den vergangenen 30 Jahren weiter fortgesetzt. Messbar sei dies sowohl an der Zahl der Konfessionslosen, als auch an der schnell sinkenden Bereitschaft, Kinder taufen zu lassen, bzw. kirchlich zu heiraten und an der Entwicklung der Kirchgangshäufigkeit. Seit den 50er Jahren sei die Teilnahme am Gottesdienst in beiden großen Kirchen (katholisch und evangelisch) rückläufig. In den Streitkräften spiegle sich diese Lage wie in einem Mikrokosmos, die Zahl konfessionsloser Soldaten sei sogar höher als im gesellschaftlichen Durchschnitt.

Als Kernthemen der Herausforderungen der Militärseelsorge wurden die Sorge um die Familien und die ethische Ausbildung der Soldaten unterstrichen. Die von den Soldaten verlangte hohe berufliche Mobilität sei immer schon ein Belastungsfaktor für die Familien und Ehen der Soldaten gewesen. Auslandseinsätze an weit entfernten Einsatzorten und unter riskanten Lebensbedingungen stellen Belastungen nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für ihre Angehörigen dar. Die Sorge für die Familien der Soldaten sei deshalb ein weiterer besonderer pastoraler Schwerpunkt der Militärseelsorge. Fast alle Militärordinariate schlugen eine bessere Begleitung der Familien vor. S.E. Patrick Le Gal, der französische Militärbischof, wies auf ein immer stärkeres Ungleichgewicht zwischen Familienleben und militärischem beruflichem Einsatz hin. Dies sei auf mehrere Faktoren zurückzuführen, insbesondere auf den Verlust der militärischen Kultur unter Ehegatten der Soldaten und auf das « geographische Zölibat », d.h. die Tatsache, dass der verheiratete Soldat allein an seinem beruflichen Arbeitsort über die Woche lebt, während seine Familie anderswo – immer öfter am Arbeitsort des anderen Ehegatten - bleibt.

Viele Militärordinariate haben einen besonderen Bedarf nach religiöser Begleitung in Auslandseinsätzen festgestellt. Soldaten im Auslandseinsatz werden in erheblichem Umfang mit existentiellen Fragen etwa nach dem Sinn des Lebens, dem Tod, aber auch nach der Sinnhaftigkeit ihres Auftrages konfrontiert, sodass in Auslandseinsätzen die Offenheit für religiöse Themen zunimmt. Daher erweist sich die verbesserte ethische und geistige Ausbildung der Soldaten als ein wichtiger pastoraler Weg. Diese soll einen Beitrag zur Persönlichkeitsbildung leisten. Wie Generalvikar Josip Santic (Kroatien) betonte, sei das Ziel der Militärseelsorge in Kroatien die persönliche Sorge um jedes einzelne Mitglied des kroatischen Heeres und der Polizei. Eine bessere ethische Ausbildung der Soldaten solle auch das moralische Urteilsvermögen sowie das verantwortungsbewusste Handeln der Soldaten stärken. Wie S.E. Januarió Torgal Mendes Ferreira, der Militärbischof von Portugal betonte, sei der eigentliche pastorale Weg derjenige, der auf die menschliche und christliche Bildung aller Soldaten zielt, die vom Gesichtspunkt der Religionsfreiheit aus die Seelsorger annehmen: So auch Oberst Juozas Grazulis, Generalvikar von Litauen, und Tomo Knezevic, Direktor der Militärseelsorge von Bosnien-Herzegowina (letzerer sprach im Namen des Erzbischofs von Sarajevo und Präsidenten der Bischofskonferenz Bosnien und Herzegowinas, Vinko Kardinal Puljic): Es handle sich darum, die religiösen Bedürfnisse der Katholiken wie auch aller Menschen guten Willens zu befriedigen, die um Hilfe bitten, ohne vorher nach der Religionszugehörigkeit zu fragen.

Als weitere Herausforderungen wurden der immer größere Individualismus zwischen den Soldaten und der immer geringere Familiencharakter der Kasernen erwähnt. Als pastoraler Weg wurde von S.E. Dr. Tamás Szabo, Militärbischof von Ungarn, vorgeschlagen, die christliche Botschaft auf die traditionellen militärischen Tugenden – wie Freundschaft, Mut, Kameradschaft, Ausdauer, Aufrichtigkeit, Respekt den Vorgesetzten und einander gegenüber, Selbstlosigkeit und Selbstdisziplin – zu beziehen.

Unter den aktuellen strengen Bedingungen der Auslandseinsätze wünschten die europäischen Militärordinariate eine verstärkte internationale Zusammenarbeit auf europäischer Ebene. Die Zusammenarbeit auf pastoraler Ebene solle zwischen den europäischen Militärordinariaten vereinfacht werden, insbesondere was die Betreuung von Soldaten verschiedener Kontingente im Auslandseinsatz durch einen gemeinsamen Seelsorger betrifft. Weiters sprachen sich alle Verantwortlichen für eine Vertiefung des Dialogs mit den anderen Religionen aus. In diesem Zusammenhang wurde auch besonders auf die Bedeutung der ökumenischen Zusammenarbeit hingewiesen.

Neupriester soll für die Ökumene wirken.
Wr. Neustadt - St. Georgs-Kathedrale - Militärakademie: Am 8. Oktober 2006 wurde der 27jährige MMag. Stefan Gugerel von Militärbischof Mag. Christian Werner in der St. Georgs-Kathedrale in Wiener Neustadt zum 9. Priester der Militärdiözese geweiht.
 
"Hier bin ich" waren die ersten Worte des Weihekandidaten, nachdem er nach dem Introitus durch die Choralschola von dem Militärdiakon aufgerufen und dem Bischof und der Gemeinde vorgestellt wurde: Stefan Gugerel stammt aus St. Andrä an der Traisen, maturierte in St. Pölten und war sechs Jahre im Augustiner Chorherrenstift Herzogenburg, währenddessen studierte er Fachtheologie und Religionspädagogik. Seit seiner Grundwehrdienstzeit ist er Mitarbeiter der Militärdiözese.
 
Der Militärgeneralvikar Msgr. Franz Fahrner bat den Bischof im Namen der Gemeinde um die Weihe. Nach den Lesungen folgte die Predigt des Militärbischofs, wo er den Neupriester aufforderte Experte in der Nachfolge Christi zu werden und eine brüderliche Liebe zur Ökumene stets zu haben.

Nach dem Gesang des "Komm, heil’ger Geist“ wurde der Kandidat durch Handauflegung des Bischofs und Gebet zum Dienst als Priester ordiniert. Sichtbarer Ausdruck dafür ist das Anlegen des Messgewands und die Salbung der Hände mit Chrisam-Öl. Es folgte die Überreichung der Hostienschale mit Brot und des Kelches mit Wein, nachdem Vertreter der Gemeinde diese Gaben dem MilBischof übergaben. Hierauf umarmten der Bischof und die anderen anwesenden Priester sehr herzlich den Neugeweihten als Ausdruck der Aufnahme in die Gemeinschaft der Priester, der Mitarbeiter des Bischofs.
 
Der Eucharistiefeier, zu der etwa 200 Gläubige zusammenkamen, stand Militärbischof Christian Werner vor, in Konzelebration mit dem Neupriester, mit dem Militärgeneralvikar Dr. Franz Fahrner und dem Senior des Stifts Herzogenburg, H. Josef Metzger, der die Berufung des Neupriesters als Heimatpfarrer besonders gefördert hat.
 
Mag. Gugerel bedankte sich bei seiner Familie, die ihn vorbehaltlos unterstützt und gefördert hat, gerade auch dort, wo sie seine Wege nicht ganz versteht, bei seiner Heimatpfarre St. Andrä an der Traisen, bei seinem Gymnasium, bei seinen ProfessorInnen und Mitstudierenden des Theologie- und Religionswissenschaftsstudiums, ganz besonders aber bei den Mitbrüdern aus dem Stift Herzogenburg und den Mitbrüdern der Militärdiözese.
 
Nach dem Gottesdienst waren alle zur Agape in den Speisesälen der Militärakademie geladen.
 
 
Predigt von Militärbischof Mag. Christian Werner
"Gott hat alles an seinen Platz gestellt, Himmel und Erde geschaffen." Das ist der Inhalt des Eröffnungschorals dieser Sonntagsmesse. Und dieser Gedanke wird uns durch alle Stationen dieser Feier begleiten.
 
Christen feiern an jedem Sonntag das Geschenk der Schöpfung: Daß sie zum Leben gerufen sind und dass wir durch Jesu Tod und Auferstehung als Getaufte hineingenommen sind in das Opfer Christi, um durch IHN ewiges Leben geschenkt bekommen. Ein Leben mit und in Christus: welch’ Kostbarkeit.
 
In der heutigen Lesung und im Evangelium haben wir die wohlbekannten Worte, Gottes Worte(!) gehört: "Darum verläßt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau, und sie werden ein Fleisch" (Buch Gen), und "Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen".
Bei jeder Trauung wird dieses Wort Jesu zitiert. Es klingt zwar hart, aber dahinter steckt doch ein kostbarer Schatz, den es zu hüten gilt.
 
Im Buch Genesis heißt es auch: "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht". Alle Liebessehnsucht dieser Welt ist in diesem nüchternen Text enthalten.
 
Gott, der diese Sehnsucht des Menschen nach Dialog, nach Gemeinschaft und Geborgenheit kennt, schafft ihm eine Eva – schenkt ihm damit erst richtig menschliches Leben.
 
Die ganze Verkündigung Jesu Christi ist darauf aufgebaut: Das Reich Gottes ist eine Gemeinschaft, zu der alle eingeladen werden, die sich darauf einlassen.
 
Wir alle werden durch die heilige Kommunion im Heiligen Geist ein Leib in Freud und Leid. Diese Einheit stellt bei Ehepartnern in aller Tiefe dar, wie Liebe ist, wie Gott ist.
Diese umfassende Liebe Gottes gilt allen! Dies zeigen diejenigen Frauen und Männer in der Kirche, die ein gottgeweihtes Leben vorziehen: Ordensleute, Bischof, Priester und unverheiratete Diakone. Von ihnen sollte jeder das fordern können, was Eheleute einander schenken wollen: volles Vertrauen, Beistand in jeglicher Bedrohung und Not, Trost und Unterstützung.
 
Allen Gliedern der Kirche stellt Jesus Kinder als Lehrer vor: In ihrer ungetrübten Begeisterung dafür, das als richtig und gut Erkannte zu tun, in der unmittelbaren Freude und Dankbarkeit für das Schöne und in der echten, wahren Freundschaft.
Fast möchte man meinen, der hl.Augustinus hätte dieses Bild vor Augen gehabt, als er seine berühmten Worte schrieb: Liebe, dann tu, was du willst.
 
Ja, meine lieben Brüder und Schwestern! So wie ein Kind dürfen auch wir Jesu Herz, Jesu grenzenlose Liebe annehmen. Was Papst Benedikt XVI. den Jugendlichen beim Weltjugendtag in Köln gesagt hat, das gilt auch unserem heutigen Weihekandidaten: Christus nimmt dir nichts, aber er gibt dir alles. Das ist unser Schatz. Deshalb ist der Grundton unseres priesterlichen Lebens die Freude.
 
Lieber Stefan, du wirst heute zu deiner und der Menschen Freude zum Priester geweiht.
Du hast in richtiger Weise auf der Vorderseite des Textheftes zu deiner Priesterweihe geschrieben: Die Feier der Ordination zum Priester (lat.: „Ordinatio presbyterorum“): das heißt, du wirst von Gott in den priesterlichen Dienst der Kirche hineingeordnet.
 
Christus legt dir die Hände auf und damit erwählt er dich, Diener seiner grenzenlosen Liebe zu sein.
Schenke auch du ihm deine ganze Liebe, und stehe deinen Soldatinnen und Soldaten bei in ihrem weltweit so notwendigen Dienst am Frieden.
 
Und wenn deine Hände dann mit dem heiligen Chrisam gesalbt werden, dem Sinnbild des Heiligen Geistes, dann werden sie dazu bestimmt, dem Herrn als seine Hände in der Welt von heute zu dienen.
 
Darum gehst du ehelos und hauslos wie Christus durch die Welt: Ehelos, um allen wirklich Bruder sein zu können; hauslos, um in allen Häusern zu Hause sein zu können. Die Seelsorge beginnt für uns Priester in der Sorge, selbst "in Christus" zu bleiben, damit wir „Christus- Ausstrahler“ und "Christus-Präger" werden.
 
Deshalb erwartet die Kirche von dir auch, dass du ab heute täglich an den Altar trittst, um das Opfer Christi zu feiern.
Hier bleibt dir dieses „in Christus sein“ am sichersten erhalten – du wirst immer mehr Gezeichneter Christi, der für die Menschen offen ist, um sie Christus näher zu bringen.
Die Kirche legt uns Geweihten die ganz ernst zu nehmende Gebetspflicht auf. Denn das Gebet erhält uns im Mitfühlen, im Mitdenken und Mitwollen Christi.
 
Neben dem täglichen Breviergebet und Rosenkranzgebet möchte ich dir besonders die eucharistische Anbetung ans Herz legen. Laß dich nicht dadurch entmutigen, dass die Stimme des Herrn kaum akustisch hörbar ist: Ja man kann sagen: Jesus schweigt, aber er handelt!
 
Unvergesslich für mich das Schweigen von 1 Million junger Menschen in der Nacht der Anbetung des Allerheiligsten beim Weltjugendtag in Köln. Die betende Stille vereint uns, und spendet viel Trost.
In einer Welt, in der es soviel Lärm, soviel Verwirrung gibt, ist die stille Anbetung des in der Hostie verborgenen Jesus notwendig.
 
 
Lieber Stefan!
Pflege eifrig dieses Gebet und lehre es auch den Gläubigen. Ich hörte einmal den Satz: der Priester ist Dolmetscher Christi. Er ist der Übersetzer des Lebens und der Sendung Christi in die Dimension des Menschlichen hinein.  Der Evangelist Johannes lässt Jesus sagen: "Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und Leben" (Jo 6,63).
 
Lieber Stefan!
In der heiligen Wandlung der Eucharistiefeier wird dein Wort in höchstmöglicher Weise sein Wort, indem du buchstäblich sprechen darfst: "Das ist mein Leib". – Und das Brot wird sein Leib!
"Das ist mein Blut". – Und der Wein wird sein Blut! Glaube in aller Demut an die Vollmacht deines Priestertums.
Denke in Ehrfurcht an das Sakrament der Buße, in welchem du an Christi statt sagen darfst: "Ich spreche dich los von deinen Sünden" – dies sprichst du in der Vollmacht Christi.
 
Lieber Stefan!
In einer kritischen Situation im Leben Jesu nahmen viele Jünger Anstoß an seinen Worten und gingen weg. Darauf fragte der Herr die zwölf Jünger: "Wollt auch ihr weggehen?"
Und Petrus gab die unsterbliche Antwort: "Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes" (Jo 6,68-70).
 
Das sei auch dein unsterbliches Bekenntnis:
Du hast Worte des ewigen Lebens, die dir in der heiligen Weihe anvertraut werden. Hier sprechen wir, in aller Demut, das Wesentliche zu den Mitmenschen.
Sie erwarten von uns Priestern nur eines: dass wir darauf spezialisiert sind, die Begegnung der Menschen mit Gott zu fördern.
Die Kirche und letztlich auch die Welt erwarten, dass der Priester Experte in der Nachfolge Christi ist.
 
Eines ist von besonderer Wichtigkeit: Wir müssen den ganzen Christus predigen, und nicht einen Auswahl-Christus. Den Glanz der Wahrheit Christi dürfen wir den Menschen nicht vorenthalten.
 
Lieber Mitbruder, du wirst geweiht, um Diener der Einheit zu sein, indem ihr Priester in eine Welt geschickt werdet, die zerrissen ist durch Ideologien, Parteiungen und vieles andere mehr.
In einer solchen zerrissenen Welt hast du für die Einheit des Glaubensbekenntnisses Sorge zu tragen, indem du in lebendiger Gemeinschaft mit den anderen Priestern und mit dem Bischof als Haupt der Priestergemeinschaft in der Diözese stehst und über dem Bischof mit dem Heiligen Vater.
 
Die Gemeinden, denen du dienst, dürfen nicht zu Sekten werden, indem sie durch einen einseitigen Verkündigungsdienst nur noch einen Sektor der katholischen Fülle in den Blick bekommen und in Communio mit der ganzen katholischen Lebenswirklichkeit treten.
Dieser Einheitsdienst, lieber Mitbruder, das weiß ich aus Erfahrung, stellt uns oft unter das Kreuz. Aber der Gekreuzigte breitet seine Arme aus, um alle von der Mitte seines Herzens aus zusammenzuführen und zusammenzuhalten, auf dass alle eins seien. Darum bewahrt uns das Kreuz davor, eine Kirche von unten zu sein, denn das Kreuz verbindet uns vertikal mit dem, der von oben ist.
 
Pflege auch weiterhin die mitbrüderliche Beziehung zur Ökumene, vor allem im Auslandseinsatz und in der Notfallseelsorge.
 
Lieber Mitbruder, vertiefe deine Herz-Jesu-Verehrung immer mehr, denn in der Herz-Jesu-Litanei bezeichnen wir sein Herz: Herz Jesu, in dem die ganze Fülle der Gottheit wohnt.
Solcher Glaube schenkt Hoffnung und verbreitet Hoffnung, gerade in der Seelsorge an unseren Soldaten. Denn Christus ist unser Friede (mein Wahlspruch) und diesen Frieden nehmen wir, Soldatinnen und Soldaten, als Diener des Friedens unter den Völkern mit großer Sehnsucht auf.
 
Gott segne dich, die Militärseelsorge und uns Soldaten!
Unsere Gottesmutter Maria schenke uns weiter ihren Schutz und ihre Fürbitte für ein friedvolles Österreich und Europa. Amen.
 
Am 22. Juli stattete der neugeweihte Erzbischof der serbisch-orthodoxen Kirche für Australien und Neuseeland, Eparch Irinej Dobrijevic der multinationalen Task Force North Brigade in Tuzla im Norden Bosniens einen Besuch ab. Grund fuer diesen Besuch war eine internationale Konferenz fuer die 14 Nationen, die im Camp Eagle Base stationiert sind. Der hohe Gast wurde vom stellvertretenden Brigade Kommandanten, Oberst Antonio Augusto aus Portugal in der Camp Kirche von Eagle Base sowie von gut 50 weiteren Soldaten verschiedenster Länder begrüßt.

Die Gespräche und Kontakte im Vorfeld sowie die Organisation dieser ökumenischen Begegnung lag in den Händen des Task Force Chaplain Dr. Harald Tripp, der schon am 11. März eine ähnliche Konferenz fuer Soldaten mit dem Imam der muslimischen Gemeinde in Tuzla organisiert hatte. Das Ziel dieser Veranstaltungen ist es, jeder der drei religiösen Gemeinschaften Bosnien-Herzegowinas es in gleicher Weise zu ermöglichen, mit der multinationalen friedenserhaltenden Truppe in Kontakt zu treten und Vorurteile abzubauen. Darueber hinaus sollte den Soldaten die Geschichte, die aktuelle Situation sowie Probleme der jeweiligen Glaubensgemeinschaft dargestellt werden. Gerade die Militärseelsorge in einem multinationalen Umfeld kann helfen, Gemeinschaften zusammenzubringen und wesentlich zur Stabilisierung eines Versöhnungsprozesses nach einem bewaffneten Konflikt beitzutragen. Die nächste Konferenz ist fuer den Herbst geplant und sollte von einem Vertreter der Katholischen Kirche von der Theologischen Fakultät in Sarajevo gehalten werden.
 
Erzbischof Irenej, der vom orthodoxen Pfarrer von Tuzla, Niko Tosic, begleitet wurde, ist der Vertreter und Berater der Serbisch-Orthodoxen Kirche im Weltkirchenrat sowie im Rat der Europäischen Kirchen. In seinen Ausfuehrungen versuchte er den Soldaten zuerst einen allgemeinen Einblick in die Orthodoxie sowie deren Spiritualität zu geben. Sodann ging er auf die aktuelle Situation Bosnien-Herzegowinas ein. Er dankte den multinationalen Truppen in Tuzla dafuer, dass sie ihren wertvollen Dienst ferne der Heimat leisten, um den Frieden am Balkan zu sichern. Er sagte auch in Bezug auf die Ereignisse während des letzten Krieges, dass die kriegerischen Auseinandersetzungen wohl nicht vergessen werden könnten, aber Verzeihung möglich sein muss, weil diese zutiefst der christlichen Botschaft entspricht. Weiters setzte sich der Eparch in seinen Ausfuehrungen fuer ein wahrhaft christliches Europa ohne Exklusivität ein. Die christlichen Konfessionen sollten vermehrt an einem gemeinsamen Gespräch und Miteinander Interesse zeigen. Ein ehrlicher Dialog sowie eine Zusammenarbeit zum geistlichen wie moralischen Wohle aller Menschen in Europa sollte der christlichen Kirchen gemeinsam anzustrebendes Ziel sein, meinte der Erzbischof. Diese wahrhaft ökumenische Begegnung ist gewiss als ein bedeutender Schritt fuer EUFOR zu bewerten, Kontakte mit religiösen Gemeinschaften in Bosnien Herzegowina zu etablieren und zu vertiefen.
 
Ein Bericht von Hptm Prof. Mag. Serge Claus, Pressereferent
   
Vom 4. bis zum 13. Juli 2006 war eine Schar von 36 Kindern zwischen 7 und 15 Jahren mit dem Neunkirchner Major Andreas Kleinrath vom Militärrealgymnasium, Oberleutnant Markus Kerschhofer, Direktor der Bank Austria - Creditanstalt in Neunkirchen und Leiter der Pfadfindergruppe Neunkirchen sowie Vizeleutnant Andreas Kaltenbacher von der Entwicklungsabteilung der Militärakademie in der Stucker-Kaserne in Tamsweg auf Kinderferienlager. Unterstützt wurden sie von vier Frequentanten des BRG für Berufstätige Wachtmeister Martin Böhm, Wachtmeister Johannes Lechner, Wachtmeister Christian Schmiedberger und Korporal Julia Nußbaumer sowie von vier Pfadfindern der Gruppe Neunkirchen Hans Bauer, Bernhard Schwabl, Dagmar Beisteiner und Carina Eschbacher sowie von Mohammed Abou-Ghaba, dem allseits beliebten Busfahrer.
 
In der Tamsweger Kaserne bauten die 3 Mädchen- und 4 Burschengruppen zuerst ein Zeltlager auf, von wo alle Aktivitäten ausgegangen sind. Zwischen "normalen“ Freizeitaktivitäten wie Schwimmen oder Sportturnieren, gab es unter anderem die Besichtigung des Silberbergwerks in Ramingstein und das Abseilen von einer Brücke in eine Schlucht am Weg auf die Turrach.
Tamsweg hat einen sehr netten alten Stadtkern, der den Kindern sehr gefallen hat. An den Abenden wurde das Finale der Fußballweltmeisterschaft angeschaut, es fanden eine Karaokeshow und eine Filmvorführung von "Harry Potter 2", zwei Discoabende und ein Grillabend statt. Ein Erlebnis war eine Bootsfahrt im Weißpriachtal, leider unterbrach ein heftiges Gewitter den Riesenspaß, der jedoch am nächsten Tag fortgesetzt wurde. Weiter ging es nach Grebenzen neben St. Lambrecht auf die längste Sommerrodelbahn der Steiermark. Glimpflich ausgegangen ist dort für einen Burschen ein Biss einer Kreuzotter.
 
Militärpfarrer Mag. Siegfried Lochner besuchte am Mittwoch das Lager und konnte sich vom Wohlergehen der Kinder und Betreuer überzeugen.
Die Kinder bekamen für ihre Ordnung und andere Pflichten des Lagerlebens sowie für ihre erbrachten sportlichen Leistungen Punkte, die sie dann am Ende gegen Sachpreise wie Bücher oder Naschereien eintauschen konnten.
 
"Für die Kinder war das ein tolles Erlebnis" resümiert Mjr Kleinrath "einige wollten sich bereits für das Lager 2007 anmelden! Mein Dank gilt allen Verantwortlichen sowie den Betreuern für ihre Mitarbeit und Unterstützung am diesjährigen Kinderferienlager."
 
Ein Bericht von MilKurat Dr. Harald TRIPP   
 
Am Freitag, den 30. Juni 2006, wurde StWm Eder Klaus, HMunA Grossmittel, durch den Erzbischof von Sarajevo-Vrhbosna, Vinko Cardinal Puljic, das Sakrament der Firmung gespendet. Während seines Auslandseinsatzes bei AUCON 4/EUFOR Althea in Bosnien Herzegovina mit Standort Camp Eagle Base in Tuzla war es der ausdrückliche Wunsch von StWm Eder, sich auf den Empfang dieses Sakramentes vorzubereiten und es im Kreise der Kameraden der Composite Coy empfangen zu dürfen. EUFOR Task Force Chaplain Dr. Harald Tripp bereitete den Kameraden seit dem Osterfest in Katechese und Gespräch auf diesen wichtigen Tag vor. Unterstützt wurde er dabei durch den Firmpaten StWm Steiner Michael aus der Martinek-Kaserne in Baden.
 
In seiner Predigt betonte der Kardinal die Bedeutung des Sakramentes der Firmung für die Gemeinschaft der Kirche, insbesondere aber für jeden Gläubigen. Diese sollten, gestärkt durch den Heiligen Geist, "Helden der Liebe Gottes in der Welt“ sein. Er ermutigte den Firmling sowie die anwesenden Soldaten, stets dem Geschenk der Taufe treu zu bleiben und Christus in schönen wie in schweren Stunden nachzufolgen.
 
Im Anschluss an den feierlichen Firmgottesdienst in der Privatkapelle des Kardinals gab es in den Räumlichkeiten der Erzbischöflichen Residenz die Möglichkeit zu einer Begegnung mit dem Kardinal, bei der ihm vom österreichischen Kontingent ein frischer Apfelstrudel gereicht wurde. Im gemeinsamen Gespräch mit Erzbischof Puljic, dem verantwortlichen Priester für die Militärseelsorge an den katholischen Soldaten in Bosnien-Herzegovina, Don Tomo Knezevic,  sowie dem  Task Force Chaplain Dr. Tripp wurden viele Probleme sowie die aktuelle Situation der Menschen und Religionsgemeinschaften im Lande besprochen.
 
Die österreichischen Soldaten hatten somit die Gelegenheit, viele Informationen aus erster Hand über das Einsatzgebiet zu erhalten. Bestärkt durch diese Feier und die persönliche Begegnung gingen sie wieder an ihren Dienst zurück.

Mehrere hundert Soldaten, Kinder aus Hötting, Zivilisten und Heeresangehörige der Militärpfarre Tirol 1 nahmen am 2. Juni an der Friedenswallfahrt zum Höttinger Bild teil. Im Gebet hatten wir Grund genug, Gott zu danken und zu bedenken, wie gut es ist, in Frieden leben zu können, frei, in einem freien Land.

Die Welt braucht den Frieden. Möge Gott uns diesen Frieden erhalten.

Militärbischof Christian Werner feierte den Wallfahrtsgottesdienst am 11. Juni 2006 anlässlich des Familienwallfahrtstages in der Kirche St. Wolfgang in Kirchberg am Wechsel mit mehr als 200 Gläubigen. Die Militärpfarren aus Wien, Niederösterreich und Burgenland waren jeweils mit starken Delegationen vertreten.

Für die Gestaltung des Gottesdienstes war mit der Delegation der Militärpfarre Burgenland auch ein Bläserensemble der Militärmusik Burgenland angereist. Nach dem Gottesdienst konnten sich die Wallfahrer bei der Agape, die von der Militärpfarre Burgenland vorbereitet worden war, gehörig stärken und auch den eigens abgefüllten “Wallfahrtswein” verkosten.

 

Predigt von Militärbischof Mag. Christian Werner
Unsere Familienwallfahrt ist eine von vielen in Mitteleuropa, eine Weiterführung der &dbquo;Wallfahrt der Völker“ von Mariazell mit der großen Bitte um gute Ehe und Familie – eines der wichtigsten Themen der heutigen Zeit. Da muss sich unbedingt viel bewegen im Sinne des heutigen Mottos "Gott bewegt uns“.

Gott bewegt uns? Was bedeutet das für uns? Wahrscheinlich würden auf diese Frage verschiedenste Antworten kommen. Am Naheliegendsten könnte man richtiger Weise sagen: Die Militärpfarrer haben uns zur heutigen Wallfahrt eingeladen, und wir haben uns hierher nach St. Wolfgang bewegt. Hoffentlich kommen wir innerlich bewegt nach Hause: durch gute Gemeinschaft, schönes Wetter, gemeinsames beten und singen und heilige Messe feiern, eine nette Agape und ein erholsamer Ausklang...

Aber vielleicht bewegt uns noch "Tieferes"? Wir alle sind Christen, Getaufte und können uns noch erinnern an bewegende Taufen, die glücklichen Stunden in der wir selbst oder unsere Kinder getauft worden sind. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Das Großartige bei den Dreifaltigen Gott, dem Vater und dem Sohn und des Heiligen Geistes, ist die vollkommene Liebe.

Gott liebt seine Schöpfung, besonders uns Menschen so sehr, dass er selber Mensch wird, um uns zu erlösen. In Jesus wird Gottesliebe erfahrbar und greifbar – durch Kreuz und Auferstehung erlöst uns der Herr, indem er Sünde und Tod überwunden hat. Er hat uns weiterhin das große Geschenk die Liebe, des Friedens hinterlassen: den Heiligen Geist.

Durch die Taufe sind alle hineingenommen in diese göttliche Liebesbeziehung. Diese Verbindung stiftet Gemeinschaft mit Gott, die uns den Frieden des Herzens schenkt. Wir werden aber auch verbunden mit allen anderen Getauften. So wird durch die Gemeinschaft mit Gott in der Taufe auch das innerste Wesen der Kirche. Es sind die Liebe und der Friede, die im innersten die Kirche zusammenhält in unserer Teilhabe an der Liebe aus und in Gott begründet.

Liebe und Friede, Einheit und Gemeinschaft müssen durch uns erfahrbar sein und ausstrahlen in der Gesellschaft.

Ein bedeutender Teil dieser großen Familie Kirche ist, die gelebte Liebe in unseren Familien.
Ein bekannter Franziskanerpater hat einmal einen Vortrag gehalten, und diesen übertitelt: Gott ist Familie. Liebe kann nicht in sich ruhen sondern ist in Bewegung – ganz innerlich: der Dreifaltige Gott und ausstrahlend in unser Menschenherz: die Kirche.
Wunderbar die Benennung der Familie im 2. Vatikanischen Konzil als Hauskirche. Was ist mit der Hauskirche gemeint?

Ich persönlich habe dies in unserer Familie erfahren dürfen. Hauskirche ist natürlich mehr als ein sogenannter "Herrgottswinkel". Das Echte zeigt sich schon sicher im Gebet füreinander und miteinander, zeigt sich im gemeinsamen Kirchgang, Teilnehmen an den vielen Angeboten der Kirche: von der Eucharistiefeier, allen Sakramenten, über die Hochfeste bis hin zum Kreuzweg und Friedhofsgang.

Ich bitte die Erwachsenen und Eltern, religiöse Symbole, wie z.B. Kreuz, Weihwasser, Krippe in den Wohnungen, einen besonderen Platz zu geben, die gemeinsamen Mahlzeiten mit einem Tischgebet zu beginnen, den Rosenkranz gemeinsam zu beten, und die Kinder mit dem Kreuzzeichen auf die Stirne zu segnen. Oft sind es schlichteste Gesten, die sich tief in die Seele eines Kindes einprägen und ein Leben lang Halt geben.

Vielleicht sagen sich einige: ein lebensfremdes Ideal! Meine Lieben: Wenn nicht die Familie die richtige christliche Lebensform vermittelt, wer dann?

Gerade in der gegenwärtigen Situation muss sich der Christ, müssen sich die Eheleute und Allein-erziehenden, bewusst für eine christliche Lebensweise entscheiden – auf den verschiedensten Gebieten: erziehen zur Verantwortung, zum Gebrauch der Freiheit und Freizeit, zur selbständigen Auswahl der Lektüre, der Filme, Hinführung zu einem kulturellen Leben, zu einem gesunden und sportlichen Leben.

Das wichtigste aber ist das persönliche Beispiel. Eine christliche Familie ist noch keine absolute Garantie dafür, dass Kinder ihren Weg finden, dass es keine Krisen gibt. Meistens hilft Geduld, Liebe, Vertrauen auf den &dbquo;guten Kern“, der in jedem Menschen vorhanden ist, das Vertrauen auf die Hilfe Gottes. Nur Mut, sie müssen bedenken, dass Gott niemanden aufgibt. Vielfach hilft auch die "Großfamilie", d.h. die weitere Verwandtschaft und Freunde.

Noch eine Bitte: Vergessen wir nie unsere Aus- und Fortbildung, sowie den Erfahrungsaustausch, missionarische Aufgaben, wie z.B. Tischmütter, Firmhelferinnen und –helfer, eine gewisse Öffentlichkeitsarbeit u.v.m. Der heilige Geist muss wirken, wir aber müssen mittun!

Wir sind nicht allein, heute bei der Familienwallfahrt beten, singen, pflegen Gemeinschaft tausende Familien aus Mitteleuropa. Unsere Kirche, unsere Gemeinschaft ist gleich viel lebendiger, wenn viele Familien da sind.

Liebe Eheleute und Familien, auch liebe Mütter und Väter, Omis und Opas, die alleine Kinder oder Enkelkinder erziehen! Lasst euch nicht durch ungute Zeiterscheinungen entmutigen. Die Weitergabe der Werte des Glaubens und des Lebens, der Liebe, der Barmherzigkeit und des Versöhnens  geschieht zu jeder Zeit in den Familien und wird daher auch in Zukunft am besten durch die Familien geschehen können. Wichtig ist jedoch für uns alle nach verschiedenen Lebenswegen das gemeinsame Ziel.

Mit Christus auf dem Weg sein und so als Familie ein "Stück Himmel" für die Menschen von heute sichtbar zu machen. Gott segne euch! Amen

 

Die Wolfgangskirche
Die Gründung der Wolfgangskirche auf dem Gemeindegebiet um 970 geht der Sage nach auf den Heiligen Wolfgang zurück. 1216 erfolgte die Grundsteinlegung des späteren Augustiner-Chorfrauenstifts durch die Herren von Kranichberg. 1782 erfolgte die Aufhebung des Klosters unter Joseph II. Die spätgotische Wehrkirche beherbergt zahlreiche künstlerisch wertvolle Einrichtungen, wie beispielsweise die herrliche Kanzel die auf romanischen Säulen aus Klosterneuburg ruht.

Dazu aus der Sagenwelt: DER BETROGENE TEUFEL
Der Baumeister, welcher die Kirche St. Wolfgang (Kirchberg am Wechsel) zu erbauen hatte, kam mit Meister Urian überein, daß dieser den ganzen Bedarf an Steinen und Schutt zu liefern und dafür den ersten, der in die neue Kirche käme, als Lohn zu nehmen habe. So führt dann der Teufel, welcher sich auf den Erhalt einer Menschenseele freute, allnächtlich aus dem Molzegger Graben eine Fülle Baubedarfes zu. Als das Werk seinem Ende entgegenging, verschaffte sich der Baumeister einen Wolf zur Belohnung seines höllischen Helfers.
Dieser erfuhr von der List, als er eben seine letzte Riesenfuhr herbeischleppte und warf seinen gewaltigen Schiebkarren vor Zorn um. Daher stammt der bis heute auffallende, einem vierseitigen Pyramidenstutze gleichende Hügel auf dem Ebenfelde unterhalb der St. Wolfgangskirche. Nachdem die Kirche vollendet war, ließ der Baumeister denn auch wirklich den in menschliches Gewand gesteckten Wolf als ersten hinein und der erboste Teufel fuhr sofort mit demselben unter fürchterlichem Gekrache und höllischem Gestanke durch das vordere Gewölbe in die Lüfte. Das vom Satan gerissene Loch wurde wiederholt vermauert, "reißte" (rieselte) aber immer wieder aus.

Kommentar: (Leeb, Niederösterreichische Sagen.)
Quelle: Carl Calliano, Niederösterreichischer Sagenschatz, Wien 1924, Band II, S. 28

Botschaft zum Weltfriedenstag 2006
 
In der Wahrheit liegt der Friede
 
1. Mit der traditionellen Botschaft zum Weltfriedenstag am Beginn des neuen Jahresmöchte ich allen Männern und Frauen der Welt, besonders denen, die aufgrund von Gewalt und bewaffneten Konflikten leiden, meine guten Wünsche zukommen lassen. Es sind Wünsche voller Hoffnung auf eine entspanntere Welt, in der die Zahl derer zunimmt, die sich — einzeln oder gemeinschaftlich — darum bemühen, die Wege der Gerechtigkeit und des Friedens zu gehen.
 
2. Ich möchte sogleich meinen Vorgängern, den großen Päpsten und erleuchteten Friedensstiftern Paul VI. und Johannes Paul II., meinen ehrlichen Dank zollen. Beseelt vom Geist der Seligpreisungen, wußten sie in den zahlreichen geschichtlichen Ereignissen, die ihre jeweiligen Pontifikate geprägt haben, das vorausschauende Eingreifen Gottes zu erkennen, der die Schicksale der Menschen nie aus den Augen verliert. Als unermüdliche Botschafter des Evangeliums haben sie immer wieder jeden Menschen aufgefordert, von Gott auszugehen, um ein friedliches Zusammenleben in allen Teilen der Erde zu fördern. An diese edle Lehre knüpft meine erste Botschaft zum Weltfriedenstag an: Mit ihr möchte ich noch einmal den festen Willen des Heiligen Stuhls bestätigen, weiterhin der Sache des Friedens zu dienen. Der Name Benedikt selbst, den ich am Tag meiner Wahl auf den Stuhl Petri angenommen habe, weist auf meinen überzeugten Einsatz für den Frieden hin. Ich wollte mich nämlich sowohl auf den heiligen Patron Europas, den geistigen Urheber einer friedenstiftenden Zivilisation im gesamten Kontinent, als auch auf Papst Benedikt XV. beziehen, der den Ersten Weltkrieg als ein »unnötiges Blutbad« (1) verurteilte und sich dafür einsetzte, daß die übergeordneten Gründe für den Frieden von allen anerkannt würden.
 
3. Das diesjährige Thema der Überlegungen — »In der Wahrheit liegt der Friede« — bringt die Überzeugung zum Ausdruck, daß der Mensch, wo und wann immer er sich vom Glanz der Wahrheit erleuchten läßt, faßt selbstverständlich den Weg des Friedens einschlägt. Die pastorale Konstitution Gaudium et spes des Zweiten Vatikanischen Konzils, das vor 40 Jahren abgeschlossen wurde, stellt fest, daß es der Menschheit nur dann gelingen wird, »die Welt für alle wirklich menschlicher zu gestalten [...], wenn alle sich in einer inneren Erneuerung der Wahrheit des Friedens zuwenden«.(2) Doch welche Bedeutungen will der Ausdruck »Wahrheit des Friedens« ins Bewußtsein rufen? Um diese Frage in angemessener Weise zu beantworten, muß man sich vergegenwärtigen, daß der Friede nicht auf das bloße Nichtvorhandensein bewaffneter Konflikte zu reduzieren ist, sondern verstanden werden muß als »die Frucht der Ordnung, die ihr göttlicher Gründer selbst in die menschliche Gesellschaft eingestiftet hat«, eine Ordnung, »die von den nach immer vollkommenerer Gerechtigkeit strebenden Menschen verwirklicht werden muß«.(3) Als Ergebnis einer von der Liebe Gottes entworfenen und gewollten Ordnung besitzt der Friede eine ihm innewohnende und unüberwindliche Wahrheit und entspricht »einer Sehnsucht und einer Hoffnung, die unzerstörbar in uns lebendig sind«.(4)
 
4. In dieser Weise beschrieben, gestaltet sich der Friede als himmlische Gabe und göttliche Gnade, die auf allen Ebenen die praktische Übernahme der größten Verantwortung erfordert, nämlich der, die menschliche Geschichte in Wahrheit, Gerechtigkeit, Freiheit und Liebe der göttlichen Ordnung anzupassen. Wenn man sich nicht mehr an die transzendente Ordnung der Dinge hält und die »Grammatik« des Dialogs, das in das Herz des Menschen eingeschriebene allgemeine Sittengesetz,(5) nicht mehr anerkennt, wenn die ganzheitliche Entwicklung der Person und der Schutz ihrer Grundrechte behindert und verhindert wird, wenn viele Völker gezwungen sind, unerträgliche Ungerechtigkeiten und Mißverhältnisse zu erleiden, wie kann man dann auf die Verwirklichung jenes Gutes hoffen, das der Friede ist? Damit schwinden nämlich die wesentlichen Elemente dahin, die der Wahrheit jenes Gutes Gestalt verleihen. Der heilige Augustinus hat den Frieden beschrieben als »tranquillitas ordinis«,(6) als die Ruhe der Ordnung, das heißt als die Situation, die letztlich ermöglicht, die Wahrheit des Menschen vollständig zu achten und zu verwirklichen.
 
5. Wer und was kann also die Verwirklichung des Friedens verhindern? In diesem Zusammenhang betont die Heilige Schrift in ihrem ersten Buch, der Genesis, die Lüge, die zu Beginn der Geschichte von dem doppelzüngigen Wesen ausgesprochen wurde, das der Evangelist Johannes als den »Vater der Lüge« bezeichnet (Joh 8,44). Die Lüge ist auch eine der Sünden, welche die Bibel im letzten Kapitel ihres letzten Buches, der Offenbarung, erwähnt, um den Ausschluß der Lügner aus dem himmlischen Jerusalem anzukündigen: »Draußen bleibt ... jeder, der die Lüge liebt und tut« (Offb 22,15). Mit der Lüge ist das Drama der Sünde mit ihren perversen Folgen verbunden, die verheerende Auswirkungen im Leben der Einzelnen sowie der Nationen verursacht haben und weiter verursachen. Man denke nur daran, was im vergangenen Jahrhundert geschehen ist, als irrige ideologische und politische Systeme die Wahrheit planmäßig verfälschten und so zur Ausbeutung und Unterdrückung einer erschütternden Anzahl von Menschen führten, ja, sogar ganze Familien und Gemeinschaften ausrotteten. Wie könnte man nach diesen Erfahrungen nicht ernstlich besorgt sein angesichts der Lügen unserer Zeit, die den Rahmen bilden für bedrohliche Szenerien des Todes in nicht wenigen Regionen der Welt? Die echte Suche nach Frieden muß von dem Bewußtsein ausgehen, daß das Problem der Wahrheit und der Lüge jeden Menschen betrifft und sich als entscheidend erweist für eine friedliche Zukunft unseres Planeten.
 
6. Der Friede ist eine nicht zu unterdrückende Sehnsucht im Herzen eines jeden Menschen, jenseits aller spezifischen kulturellen Eigenheiten. Gerade deshalb muß jeder sich dem Dienst an einem so kostbaren Gut verpflichtet fühlen und sich dafür einsetzen, daß sich keine Form der Unwahrheit einschleicht, um die Beziehungen zu vergiften. Alle Menschen gehören ein und derselben Familie an. Die übertriebene Verherrlichung der eigenen Verschiedenheit steht im Widerspruch zu dieser Grundwahrheit. Man muß das Bewußtsein, durch ein und dasselbe, letztlich transzendente Schicksal vereint zu sein, wiedererlangen, um die eigenen historischen und kulturellen Verschiedenheiten am besten zur Geltung bringen zu können, indem man sich den Angehörigen der anderen Kulturen nicht entgegenstellt, sondern sich mit ihnen abstimmt. Diese einfachen Wahrheiten sind es, die den Frieden ermöglichen; sie werden leicht verständlich, wenn man mit lauteren Absichten auf das eigene Herz hört. Dann erscheint der Friede in neuer Weise: nicht als bloßes Nichtvorhandensein von Krieg, sondern als Zusammenleben der einzelnen Menschen in einer von der Gerechtigkeit geregelten Gesellschaft, in der so weit wie möglich auch das Wohl eines jeden von ihnen verwirklicht wird. Die Wahrheit des Friedens ruft alle dazu auf, fruchtbare und aufrichtige Beziehungen zu pflegen, und regt dazu an, die Wege des Verzeihens und der Versöhnung zu suchen und zu gehen sowie ehrlich zu sein in den Verhandlungen und treu zum einmal gegebenen Wort zu stehen. Besonders der Jünger Jesu, der sich vom Bösen bedroht fühlt und deshalb spürt, daß er das befreiende Eingreifen des göttlichen Meisters braucht, wendet sich vertrauensvoll an ihn in dem Bewußtsein, daß »er keine Sünde begangen hat und in seinem Mund kein trügerisches Wort war« (vgl. 1 Petr 2,22; vgl. auch Jes 53,9). Jesus hat sich nämlich als die Wahrheit in Person bezeichnet und in seinen Worten, die er in einer Vision an den Seher der Apokalypse richtete, tiefe Abneigung erklärt gegen jeden, »der die Lüge liebt und tut« (Offb 22,15). Er ist es, der die volle Wahrheit des Menschen und der Geschichte enthüllt. Mit der Kraft seiner Gnade ist es möglich, in der Wahrheit zu stehen und aus der Wahrheit zu leben, denn nur er ist völlig wahrhaftig und treu. Jesus ist die Wahrheit, die uns den Frieden gibt.
 
7. Die Wahrheit des Friedens muß auch dann gelten und ihren heilsamen Lichtglanz zur Geltung bringen, wenn man sich in der tragischen Situation des Krieges befinden sollte. Die Konzilsväter des Zweiten Vatikanischen Konzils betonen in der pastoralen Konstitution Gaudium et spes, daß »nicht deshalb, weil ein Krieg unglücklicherweise ausgebrochen ist, damit nun jedes Kampfmittel zwischen den gegnerischen Parteien erlaubt« ist.(7) Die Internationale Gemeinschaft hat ein internationales Menschenrecht aufgestellt, um die verheerenden Folgen des Krieges vor allem für die Zivilbevölkerung so weit wie möglich zu begrenzen. Bei vielen Gelegenheiten und auf verschiedene Weise hat der Heilige Stuhl aus der Überzeugung heraus, daß auch im Krieg die Wahrheit des Friedens existiert, seine Unterstützung für dieses Menschenrecht zum Ausdruck gebracht und auf dessen Achtung und schnelle Verwirklichung gedrängt. Das internationale Menschenrecht ist zu den glücklichsten und wirkungsvollsten Ausdrucksformen jener Ansprüche zu rechnen, die sich aus der Wahrheit des Friedens ergeben. Gerade deshalb erscheint die Achtung dieses Rechtes notwendig als eine Pflicht für alle Völker. Sein Wert ist zu würdigen und seine korrekte Anwendung zu gewährleisten, indem es durch genaue Vorschriften aktualisiert wird, die imstande sind, den veränderlichen Gegebenheiten der modernen bewaffneten Konflikte sowie der Verwendung ständig neuer, immer hochentwickelterer Waffensysteme entgegenzutreten.
 
8. In Dankbarkeit denke ich an die Internationalen Organisationen und an alle, die ohne Unterlaß mit aller Kraft für die Anwendung des internationalen Menschenrechts wirken. Wie könnte ich an dieser Stelle die vielen Soldaten vergessen, die in heiklen Operationen zur Beilegung der Konflikte und zur Wiederherstellung der zur Verwirklichung des Friedens notwendigen Bedingungen eingesetzt sind? Auch ihnen möchte ich die Worte des Zweiten Vatikanischen Konzils ins Bewußtsein rufen: »Wer als Soldat im Dienst des Vaterlandes steht, betrachte sich als Diener der Sicherheit und Freiheit der Völker. Indem er diese Aufgabe recht erfüllt, trägt er wahrhaft zur Festigung des Friedens bei«.(8) An dieser anspruchsvollen Front ist das Wirken der Militärordinariate der katholischen Kirche angesiedelt. Ebenso wie den Militärbischöfen gilt auch den Militärseelsorgern meine Ermutigung, in jeglicher Situation und Umgebung treue Verkünder der Wahrheit des Friedens zu bleiben.
 
9. Bis zum heutigen Tag ist die Wahrheit des Friedens immer noch auf dramatische Weise gefährdet und geleugnet durch den Terrorismus, der mit seinen Drohungen und seinen kriminellen Handlungen imstande ist, die Welt im Zustand der Angst und der Unsicherheit zu halten. Meine Vorgänger Paul VI. und Johannes Paul II. sind mehrmals eingeschritten, um öffentlich auf die schreckliche Verantwortung der Terroristen hinzuweisen und die Unbesonnenheit ihrer Todespläne zu verurteilen. Solche Pläne sind nämlich von einem tragischen und erschütternden Nihilismus inspiriert, den Papst Johannes Paul II. mit folgenden Worten beschrieb: »Wer durch die Ausführung von Terroranschlägen tötet, hegt Gefühle der Verachtung für die Menschheit und manifestiert Hoffnungslosigkeit gegenüber dem Leben und der Zukunft. Alles kann aus dieser Sicht gehaßt und zerstört werden«.(9) Nicht nur der Nihilismus, sondern auch der religiöse Fanatismus, der heute oft als Fundamentalismus bezeichnet wird, kann terroristische Vorhaben und Handlungen inspirieren und nähren. Da Johannes Paul II. von Anfang an die explosive Gefahr erahnte, die der fanatische Fundamentalismus darstellt, prangerte er ihn hart an und warnte vor der Anmaßung, anderen die eigene Überzeugung bezüglich der Wahrheit mit Gewalt aufzuzwingen, anstatt sie ihnen als ein freies Angebot vorzulegen. Er schrieb: »Die Anmaßung, das, was man selbst für die Wahrheit hält, anderen gewaltsam aufzuzwingen, bedeutet, daß dadurch die Würde des Menschen verletzt und schließlich Gott, dessen Abbild er ist, beleidigt wird«.(10)
 
10. Genau betrachtet, stehen der Nihilismus und der Fundamentalismus in einem falschen Verhältnis zur Wahrheit: Die Nihilisten leugnen die Existenz jeglicher Wahrheit, die Fundamentalisten erheben den Anspruch, sie mit Gewalt aufzwingen zu können. Obwohl sie verschiedenen Ursprungs sind und in unterschiedlichen kulturellen Zusammenhängen beheimatete Erscheinungen darstellen, stimmen Nihilismus und Fundamentalismus überein in einer gefährlichen Verachtung des Menschen und seines Lebens und — im Endeffekt — Gottes selbst. An der Basis dieses gemeinsamen tragischen Resultates steht nämlich letztlich die Verdrehung der vollen Wahrheit Gottes: Der Nihilismus leugnet seine Existenz und seine sorgende Gegenwart in der Geschichte; der fanatische Fundamentalismus verzerrt sein liebevolles und barmherziges Angesicht und setzt an seine Stelle nach eigenem Bild gestaltete Götzen. Es ist zu wünschen, daß man sich bei der Analyse der Ursachen des zeitgenössischen Phänomens des Terrorismus außer den Gründen politischen und sozialen Charakters auch die kulturellen, religiösen und ideologischen Motive vor Augen hält.
 
11. Angesichts der Gefahren, die die Menschheit in dieser unserer Zeit erlebt, ist es Aufgabe aller Katholiken, in allen Teilen der Welt das »Evangelium des Friedens« vermehrt zu verkündigen und stärker Zeugnis dafür zu geben sowie deutlich klarzustellen, daß die Anerkennung der vollständigen Wahrheit Gottes die unerläßliche Vorbedingung für die Stärkung der Wahrheit des Friedens ist. Gott ist Liebe, die rettet, ein liebevoller Vater, der sehen möchte, daß seine Kinder sich gegenseitig als Geschwister erkennen, die verantwortlich danach streben, die verschiedenen Begabungen in den Dienst des Allgemeinwohls der menschlichen Familie zu stellen. Gott ist eine unerschöpfliche Quelle der Hoffnung, die dem persönlichen wie dem kollektiven Leben Sinn verleiht. Gott, allein Gott läßt jedes gute Werk und jedes Werk des Friedens wirksam werden. Die Geschichte hat reichlich bewiesen, daß der Kampf gegen Gott, um ihn aus den Herzen der Menschen zu vertilgen, die Menschheit verängstigt und verarmt in Entscheidungen führt, die keine Zukunft besitzen. Das muß die Christgläubigen anspornen, überzeugende Zeugen des Gottes zu werden, der untrennbar Wahrheit und Liebe ist, indem sie sich in einer umfassenden Zusammenarbeit auf ökumenischer Ebene und im Kontakt mit den anderen Religionen sowie mit allen Menschen guten Willens in den Dienst des Friedens stellen.
 
12. Wenn wir die derzeitige weltweite Situation betrachten, können wir mit Freude einige vielversprechende Zeichen auf dem Weg der Herstellung des Friedens feststellen. Ich denke zum Beispiel an den zahlenmäßigen Rückgang der bewaffneten Konflikte. Gewiß handelt es sich dabei um noch sehr zaghafte Schritte auf dem Weg des Friedens, doch sind sie schon imstande, eine entspanntere Zukunft in Aussicht zu stellen, besonders für die gequälten Völker Palästinas, des Landes Jesu, und für die Bewohner einiger Regionen Afrikas und Asiens, die seit Jahren auf einen positiven Abschluß der eingeleiteten Wege der Befriedung und Versöhnung warten. Es sind tröstliche Zeichen, die bestätigt und stabilisiert werden müssen durch ein einmütiges und unermüdliches Handeln vor allem seitens der Internationalen Gemeinschaft und ihrer Organe, deren Aufgabe es ist, drohenden Konflikten vorzubeugen und bestehenden friedliche Lösungen zu verschaffen.
 
13. All das darf jedoch nicht zu einem naiven Optimismus verführen. Man darf ja nicht vergessen, daß blutige Bruderkriege und verheerende kriegerische Auseinandersetzungen, die in weiten Zonen der Erde Tränen und Tod verbreiten, leider immer noch fortdauern. Es gibt Situationen, in denen der Konflikt, der wie das Feuer unter der Asche weiterschwelt, erneut entflammen und Zerstörungen unvorhersehbaren Ausmaßes verursachen kann. Die Autoritäten, die, anstatt alles zu tun, was in ihrer Macht liegt, um den Frieden wirksam zu fördern, in den Bürgern Gefühle der Feindseligkeit gegenüber anderen Nationen schüren, laden eine äußerst schwere Verantwortung auf sich: Sie setzen in besonders gefährdeten Regionen das sensible, in mühsamen Verhandlungen errungene Gleichgewicht aufs Spiel und tragen so dazu bei, die Zukunft der Menschheit noch unsicherer und verworrener zu gestalten. Und was soll man dann über die Regierungen sagen, die sich auf Nuklearwaffen verlassen, um die Sicherheit ihrer Länder zu gewährleisten? Gemeinsam mit unzähligen Menschen guten Willens kann man behaupten, daß diese Sichtweise nicht nur verhängnisvoll, sondern völlig trügerisch ist. In einem Atomkrieg gäbe es nämlich keine Sieger, sondern nur Opfer. Die Wahrheit des Friedens verlangt, daß alle — sowohl die Regierungen, die erklärtermaßen oder insgeheim Atomwaffen besitzen, als auch jene, die sie sich verschaffen wollen — mit klaren und festen Entscheidungen gemeinsam auf Gegenkurs gehen und sich auf eine fortschreitende und miteinander vereinbarte Atomabrüstung ausrichten. Die auf diese Weise eingesparten Geldmittel können in Entwicklungsprojekte zugunsten aller Einwohner, an erster Stelle der Ärmsten, investiert werden.
 
14. In diesem Zusammenhang kann man nicht umhin, mit Bitterkeit die Daten eines besorgniserregenden Anstiegs der Militärausgaben und des stets blühenden Waffenhandels festzustellen, während der von der Internationalen Gemeinschaft in Gang gesetzte politische und rechtliche Prozeß zur Unterstützung einer fortschreitenden Abrüstung im Sumpf einer nahezu allgemeinen Gleichgültigkeit stagniert. Wie soll denn jemals eine Zukunft in Frieden möglich sein, wenn man fortfährt, in die Waffenproduktion und in die Forschung zur Entwicklung neuer Waffen zu investieren? Der Wunsch, der aus der Tiefe des Herzens aufsteigt, ist, daß die Internationale Gemeinschaft wieder den Mut und die Weisheit aufzubringen wisse, überzeugt und vereint die Abrüstung zu propagieren und so dem Recht auf Frieden, das jedem Menschen und jedem Volk zusteht, konkret zur Anwendung zu verhelfen. Wenn sich die verschiedenen Organe der Internationalen Gemeinschaft für die Rettung des Gutes des Friedens einsetzen, können sie jenes Ansehen wiedergewinnen, das unentbehrlich ist, um ihre Initiativen glaubwürdig und wirksam zu machen.
 
15. Die Ersten, die aus einer überzeugten Entscheidung für die Abrüstung einen Vorteil ziehen werden, sind die armen Länder, die nach vielen Versprechungen zu Recht die konkrete Verwirklichung ihres Rechtes auf Entwicklung einfordern. Ein solches Recht wurde auch in der jüngsten Generalversammlung der Organisation der Vereinten Nationen, die in diesem Jahr den 60. Jahrestag ihrer Gründung begangen hat, erneut feierlich bestätigt. Die katholische Kirche bekräftigt ihr Vertrauen in diese internationale Organisation und wünscht ihr zugleich eine institutionelle und operative Erneuerung, die ihr ermöglicht, den veränderten Anforderungen der heutigen, vom umfassenden Phänomen der Globalisierung gekennzeichneten Zeit zu entsprechen. Die Organisation der Vereinten Nationen muß im Rahmen der Förderung der Werte der Gerechtigkeit, der Solidarität und des Friedens ein immer wirkungsvolleres Instrument werden. Die Kirche ihrerseits wird nicht müde, in Treue zu der Aufgabe, die sie von ihrem Gründer empfangen hat, überall das »Evangelium des Friedens« zu verkünden. Da sie von dem festen Bewußtsein durchdrungen ist, denen, die sich der Förderung des Friedens widmen, einen unentbehrlichen Dienst zu leisten, ruft sie allen ins Gedächtnis, daß der Friede, um authentisch und anhaltend zu sein, auf dem Fels der Wahrheit Gottes und der Wahrheit des Menschen aufgebaut sein muß. Allein diese Wahrheit kann die Herzen empfindsam für die Gerechtigkeit machen, sie der Liebe und der Solidarität öffnen und alle ermutigen, für eine wirklich freie und solidarische Menschheit zu arbeiten. Ja, allein auf der Wahrheit Gottes und des Menschen ruhen die Fundamente eines echten Friedens.
 
16. Zum Abschluß dieser Botschaft möchte ich mich nun speziell an diejenigen wenden, die an Christus glauben, um sie erneut aufzufordern, aufmerksame und verfügbare Jünger des Herrn zu werden. Indem wir auf das Evangelium hören, liebe Brüder und Schwestern, lernen wir, den Frieden auf die Wahrheit eines täglichen Lebens zu gründen, das sich am Gebot der Liebe orientiert. Es ist notwendig, daß jede Gemeinde in einem intensiven und weit gestreuten Einsatz durch Erziehung und Zeugnis in jedem das Bewußtsein wachsen läßt für die Dringlichkeit, die Wahrheit des Friedens immer tiefer zu entdecken. Zugleich bitte ich darum, das Gebet zu verstärken, denn der Friede ist vor allem ein Geschenk Gottes, das unaufhörlich erfleht werden muß. Dank der göttlichen Hilfe wird die Verkündigung der Wahrheit des Friedens und das Zeugnis für sie mit Sicherheit überzeugender und erhellender erscheinen. Wenden wir vertrauensvoll und in kindlicher Hingabe unseren Blick auf Maria, die Mutter des Friedensfürstes. Am Anfang dieses neuen Jahres bitten wir sie, dem gesamten Gottesvolk zu helfen, in jeder Lage Friedensstifter zu sein, indem es sich erleuchten läßt von der Wahrheit, die frei macht (vgl. Joh 8,32). Möge die Menschheit auf ihre Fürsprache hin eine immer größere Wertschätzung für dieses grundlegende Gut entwickeln und sich dafür einsetzen, sein Vorhandensein in der Welt zu festigen, um den nachwachsenden Generationen eine unbeschwertere und sicherere Zukunft zu übergeben.
 
Aus dem Vatikan, am 8. Dezember 2005.
BENEDICTUS PP. XVI
 
 
 
1)Aufruf an die Staatsoberhäupter der kriegführenden Völker (1. August 1917): AAS 9 (1917) 423.
2) Nr. 77.
3) Ebd., 78.
4) Johannes Paul II., Botschaft zum Weltfriedenstag 2004, 9.
5) Vgl. Johannes Paul II., Rede vor der 50. Generalversammlung der Vereinten Nationen (5. Oktober 1995), 3.
6) De civitate Dei, 19, 13.
7) Nr. 79.
8) Ebd.
9) Botschaft zum Weltfriedenstag 2002, 6.
10) Ebd.
Ein Bericht von Martin Fischer, VB
   
Teilnahme des Militärordinariates am Fußballturnier der österreichischen Diözesen
 
Vom 25. bis zum 27. Mai 2006 jährten sich, heuer bereits zum neunten Mal, die Gemeinschaftstage der österreichischen Diözesen. Diesmal wurden sie von der Erzdiözese Salzburg organisiert und durchgeführt. So wie jedes Jahr fand im Zuge der Gemeinschaftstage auch wieder ein Fußballturnier statt, an dem das Militärordinariat zum ersten Mal teilnahm.
 
Vor Beginn des Turniers wurde eine Messe auf der Tribüne abgehalten. Musikalisch unterstützt wurde dies durch die ortsansässige Musikkapelle und dem Schützenverein, der sich mit schwerem Geschütz lautstark bemerkbar machte.
 
Leider war der Tag von Wind, zum Teil starkem Regen und feuchter Kälte gekennzeichnet. Beim österreichischen Bundesheer ist solch ein Wetter bestens auch bekannt als ein typisches "Jägerwetter“.
 
Nichts desto trotz fand das Fußballturnier im Freien auf dem Rasen des FC Koppel statt. Allerdings wurde nur quer über das Fußballfeld gespielt. Jede Mannschaft bestand aus sechs Feldspielern und einem Torwart. Wechselspieler durfte jede Mannschaft so viele mitbringen wie sie hatten und gewechselt wurde bei jeder Spielunterbrechung. Die Schiedsrichter wurden vom ÖFB gestellt. Man muss an dieser Stelle ein großes Lob an Spieler und Schiedsrichter aussprechen, denn es wurde sehr fair gespielt. Obwohl nach den normalen ÖFB Regeln gespielt wurde (abgesehen von der Abseitsregel die es bei diesem Turnier nicht gab) musste keiner der beiden Schiedsrichter auch nur ein einziges Mal in die Tasche greifen um eine Karte zu ziehen. Gespielt wurde nach dem KO-System. D.h. jeder gegen jeden in einem zwanzigminütigen Spiel. Am Ende wurden die Punkte zusammengezählt und daraus ergaben sich die Platzierungen. Bei Punktegleichstand entschied das Torverhältnis. Da der Boden vom Regen teilweise schon sehr aufgeweicht war, glich das Spielfeld manchmal eher einer Eislaufbahn, was aber niemandem den Spaß an dem Turnier nehmen konnte. Tore fielen bei jedem Spiel reichlich, was den Zuschauern natürlich umso mehr Freude und innere Wärme bei dem kalt-nassen Wetter brachte (die innere Wärme wurde auch durch laute Anfeuerungsrufe und dem einen oder anderen "wärmenden“ Getränk unterstützt).
 
Das Team des Militärordinariates bestand aus Mitarbeitern des Ordinariats, des Militärbischofsamts und des Instituts für Religion und Frieden. Da es unser erstes Auftreten bei einem solchen Turnier war, wusste keiner was uns erwarten würde. Daraus ergaben sich natürlich ein paar "Hoppalas“: Angefangen hat es damit, dass wir lediglich mit der Mindestanzahl an Spielern, also sieben Spielern, in Salzburg antreten konnten, was uns wiederum konditionell gegenüber den Anderen einen starken Nachtteil einbrachte. Unser erstes Spiel absolvierten wir gegen den amtierenden Meister aus St. Pölten gegen den wir natürlich prompt verloren. Man sollte an dieser Stelle vielleicht zu unserer "Ehrenrettung“ erwähnen, dass unsere Mannschaft zuvor noch nie miteinander gespielt hatte! Wir ließen uns aber nicht unterkriegen und kämpften uns wacker durch das Turnier. Am Ende wurden wir mit dem sechsten Platz belohnt.
 
Das Resümee des Turniers war aus unserer Sicht der Olympische Gedanke: "Dabei sein ist alles“ und wir freuen uns schon auf nächstes Jahr, wenn wir den anderen Diözesen das Fürchten lehren wollen – natürlich ausschließlich beim Fußballspielen!
Ein Bericht von Mag. Gerold Fraidl
   
Auch 2006 nahmen wieder Soldaten und zivile Ressortangehörige aus ganz Österreich die Einladung des Militärbischofs Christian Werner an, ihm vom 18. bis 21. Mai in den bedeutenden französischen Wallfahrtsort Lourdes zu folgen. Mit seinen 680 Pilgern zählt Österreich zu den Teilnehmer stärksten Nationen dieser Wallfahrt. Allein die Garde ermunterte nahezu eine komplette Kompanie zum Mitfahren und stellte rund 90 Mann. Insgesamt treffen sich jedes Jahr etwa 20.000 Soldaten aus 35 Nationen in Lourdes.
 
Die jährlich vom Militärordinariat organisierte Wallfahrt verfolgt das Ziel, österreichische Soldaten aus unterschiedlichen Verbänden mit Soldaten aus verschiedenen Ländern und fremder Sprachen zu einem mittlerweile traditionellen Fest der Kulturen, Traditionen und des Friedens zusammenzuführen.
 
Die Anreise der österreichischen Delegation erfolgte mittels Zug, Bus und Flugzeug. Für die Zugreisenden aus Wien begann das erste Highlight bereits mit Reiseantritt. Ihr Zug wurde von der ÖBB-Lokomotive "50 Jahre Bundesheer“ gezogen. Nach der Ankunft in Lourdes bezogen 250 Österreicher mit 1400 Kameraden befreundeter Armeen das Camp Militaire.
 
Dieses Zeltlager wurde mit tatkräftiger Unterstützung von Pionieren des Militärkommando Wien und Niederösterreich errichtet. Militärbischof Werner bedankte sich besonders bei Vzlt Himmelreich, unter dessen Führung seine Pioniere seit 10 Jahren das Lager gemeinsam mit deutschen und französischen Soldaten aufbauen und betreuen.
 
Zu Begeisterungsstürmen bei österreichischen und internationalen Pilgern führten die Einsätze der mitgereisten Militärmusik Kärnten. Sie sorgten nicht nur bei liturgischen Feiern für Stimmung, sondern fanden auch bei Platzkonzerten und ihren Märschen durch die engen und Menschen überfüllten Gassen Lourdes immer den richtigen Ton. Abseits des Protokolls war der musikalisch nächtliche Höhepunkt ein spontanes Konzert in der Hotellobby. Hier gab man sich einen Wettstreit mit irischen Dudelsackspielern. Der Charme der Kärntner Musiker animierte sogar irische Soldatinnen, die Trompeten unserer Musiker für einige Märsche zu übernehmen.
 
Bundesminister Günther Platter besucht Soldatenpilger
Eine besondere Anerkennung erfuhr die Militärseelsorge und die Soldatenwallfahrt durch den Besuch des Herrn Bundesministers mit Kabinettchef und dem französischen Verteidigungsattache am Abschlusstag der Pilgerreise. Nach einem Treffen mit Ministerkollegen u.a. aus Frankreich, Kroatien und Tschechien, suchte Minister Platter das persönliche Gespräch mit seinen Soldaten im Zeltlager.
 
Er begrüßte den Geist der Soldatenwallfahrt und bedankte sich bei Militärbischof Werner für die Durchführung dieser Völker verbindenden und Freundschaft stiftenden Pilgerreise.
 
Trotz aller Anstrengungen und Strapazen für die österreichischen Pilgersoldaten durch die lange Anreise und das dichte Programm, fielen sie vor allem durch ihr diszipliniertes Auftreten auf. Das für seine Heilwirkung bekannte Lourdeswasser half wohl auch mit, die Teilnehmer nach so manchen anstrengenden Abenden wieder aufzurichten. Lourdes und die Soldatenwallfahrt, ein Ort und ein Event, an dem sich zwei Gegensätze anziehen – buntes Treiben und friedliche Stille.
 
1. Informationen zur 48. Internationalen Soldatenwallfahrt (P.M.I.) - Lourdes, 19. bis 21. Mai 2006
 
    Leitung: S.E. Mgr. Patrick LE GAL, Militärbischof Frankreich
    Rd. 17.000 Teilnehmer, 680 aus Österreich
   35 teilnehmende Nationen
   Thema für 2006: "Lasst eure Lampen brennen!“
   Ein von Papst Benedikt XVI gesegnetes Friedenslicht wird in einem 15-tägigen Lauf von italienischen Militärsportlern von Rom nach Lourdes zur Soldatenwallfahrt gebracht
 
 
Wie kam es zur Soldatenwallfahrt?
 
1944-1946: regionale Initiative
 
Dezember 1944: Es wurde eine Heilige Messe mit französischen Soldaten und Offizieren von belgischen, britischen, amerikanischen und russischen Streitkräften bei der Grotte von Massabielle in Lourdes gefeiert.
September 1945: Ein Jahr später trafen sich bereits 1700 französische und in Frankreich stationierte amerikanische Soldaten zu einer Heiligen Messe bei der Grotte.
 
1947-1957: Nationale französische Soldatenwallfahrt
 
September 1947: Alle französischen regionalen Seelsorger und Soldaten der franz. Armee sind zur Heiligen Messe in Lourdes eingeladen.
September 1948: 1. Nationale französische Soldatenwallfahrt nach Lourdes.
Mit jedem Jahr hat die nationale Soldatenwallfahrt größeren Anklang gefunden: 10 000 Soldaten im Jahre 1949, 15 000 Soldaten im Jahre 1950, 1954 haben bereits 25 000 Soldaten teilgenommen.
 
Seit 1958: Internationale Soldatenwallfahrt
 
September 1958: Zum Anlass des 100. Jubiläums der Erscheinungen der Muttergottes von Lourdes bei der Grotte von Massabielle, wurde die 1. Internationale Soldatenwallfahrt durchgeführt. Es nahmen französische, deutsche und alliierte Truppen teil.
Seitdem sind jedes Jahr neue Länder dazugekommen. Die Teilnehmer fremder Armeen "beten zusammen für eine Wiedervereinigung aller Völker der Welt“.
Seit 1960 nimmt auch Österreich offiziell mit einer Delegation an der Wallfahrt teil.
 
Weitere Informationen zur Wallfahrt 2006:
Gesamtteilnehmer aus Österreich: 680
Aufteilung nach MilKden: K 240, W 140, NÖ, 100, ST 80, B 60, OÖ 50, S 10
Anzahl der österr. Zugreisenden:  320
Gesamtzahl aller Soldaten im Zeltlager: 1.650
Anzahl der Österreicher im Zeltlager: 250; zweitstärkste Nation im Zeltlager
 
 
Botschaft von Lourdes
"Botschaft von Lourdes" nennt man die Gesten und Worte, die Maria und Bernadette an der Grotte von Massabielle im Laufe der 18 Erscheinungen vom 11. Februar bis 16. Juli 1858 vollzogen haben. Um die Ereignisse die stattgefunden haben, gut zu begreifen und die "Botschaft von Lourdes" besser zu verstehen, empfiehlt es sich, den Zusammenhang der Erscheinungen zu kennen, die Bernadette erlebt hat.
 
Lourdes ist im 19. Jahrhundert ein Ort mit etwa 4000 Einwohnern, zu denen man Notare, Rechtsanwälte, Ärzte, Offiziere, aber auch Diener, Steinbrecher, Dachdecker, kleine Handwerker und Müller zählt. Die Mühlen sind zahlreich, mehrere befinden sich außerhalb der Stadt entlang von Bächen, die in den Gave fließen wie der Bach Lapaca. Bernadette Soubirous wird in einer dieser Mühlen geboren, der Mühle Boly, am 7. Januar 1844.
 
1858 lebt die mittlerweile verarmte Familie im Cachot, einer ehemaligen Gefängniszelle. Am 11. Februar 1858 gehen Bernadette, ihre Schwester Toinette und ihre Freundin Jeanne Abadie Holz suchen. Sie gehen zu "der Stelle, wo ein Kanal in den Gave fließt". Sie kommen vor die Grotte von Massabielle. Toinette und Jeanne durchqueren das eisige Wasser des Kanals. Bernadette ist in Anbetracht ihres chronischen Asthmas unentschlossen, dies zu tun. Dann hört sie "ein Geräusch wie eine Windböe", aber "kein Baum bewegt sich". "Sie hebt den Kopf hoch, und sieht in der Vertiefung des Felsens ein kleines von Licht umhülltes Fräulein, das es anschaut und ihr zulächelt". Es ist die erste Erscheinung Mariens.
 
Zur Zeit von Bernadette war die Grotte ein schmutziger, dunkler, feuchter und kalter Ort. Man nannte diese Grotte "Schweinehort", weil es der Ort war, wo man die Schweine hinführte. An diesem Ort erschien Maria, die ganz Reine, als Zeichen der Liebe Gottes und als Zeichen für das, was Gott für einen jeden von uns möchte. Der Kontrast könnte nicht größer sein zwischen dieser dunklen, feuchten Grotte und der Anwesenheit Mariens, "der unbefleckten Empfängnis". Das erinnert uns an das Evangelium: das Miteinander der Herrlichkeit Gottes und des armseligen Menschen. Christus ist gekommen zu suchen, was verloren war.
 
Die Tatsache, dass Maria in Lourdes in einer schmutzigen und dunklen Grotte des Felsens von Massabielle, was soviel wie alter Felsen heißt, erschienen ist, bedeutet für uns, dass Gott uns mit ganzem Herzen da begegnen möchte, wo wir sind, in unserem Elend und unserer Verlorenheit.
 
Die Grotte ist nicht nur der geographische Ort der Ereignisse, sie ist auch ein Ort, wo Gott uns Zeichen gibt, die verdeutlichen, dass er ein Herz für uns hat. Es ist ein Ort, wo Gott uns eine Botschaft gibt, die nichts anderes ist als jene des Evangeliums. Gott kommt, um uns zu sagen, dass er uns mag, mit unseren Erfolgen, aber auch mit all unseren Verletzungen, unserer Zerbrechlichkeit, unseren Grenzen.
 
Maria sagte bei der dritten Erscheinung: “Wollen Sie mir die Güte erweisen, während vierzehn Tagen hierher zu kommen?“ Bernadette ist ganz durcheinander. Es ist das erste Mal, dass man "Sie" zu ihr sagt. Sie sagte: "Sie schaut mich an, wie eine Person eine andere Person anschaut". Der Mensch, geschaffen nach dem Abbild Gottes, ist eine Person. Die so respektierte und angenommene Bernadette macht die Erfahrung, eine Person zu sein. In Gottes Augen haben wir alle eine Würde, weil jeder von Gott geliebt ist.
 
Weiter sagte Maria: "Ich verspreche Ihnen nicht, Sie in dieser Welt glücklich zu machen, sondern in der anderen“. Wir kennen die Welt der Gewalt, der Lüge, des Profits und des Krieges. Aber wir kennen auch die Welt der Barmherzigkeit, der Solidarität und der Gerechtigkeit. Wenn Jesus uns im Evangelium einlädt, das Himmelreich zu entdecken, lädt er uns ein, in der Welt, in der wir leben, eine "andere Welt" zu entdecken. Dort, wo es die Liebe gibt, ist Gott anwesend. Darüber hinaus hat dieser Satz noch eine andere Bedeutung: Maria übermittelt Bernadette die Gewissheit einer versprochenen Welt, die nur jenseits des Todes erreicht werden kann. Auf Erden ist es wie eine Verlobung;  Hochzeit wird später im Himmel sein.
 
Gott zu erfahren ist nichts anderes, als die Erfahrung der Liebe auf dieser Erde zu machen. Jenem, der dies erkennt, erklärt Jesus: "Du bist nicht weit weg vom Reich Gottes". Trotz ihres Elends, ihrer Krankheit und ihres Mangels an Bildung war Bernadette immer zutiefst glücklich. Das ist das Reich Gottes, die Welt der wahren Liebe.
Während der ersten sieben Marienerscheinungen hatte Bernadette einen Gesichtsausdruck, der Freude und Glück ausstrahlte. Aber zwischen der achten und zwölften Erscheinung war ihr Gesichtsausdruck ernst und traurig und sie führte unverständliche Gesten aus.
 
Auf den Knien rutschte sie in die Grotte auf dem schmutzigen und feuchten Boden. Sie aß von den bitteren Kräutern, die dort wuchsen. Sie wühlte den Boden auf und versuchte dreimal von dem schlammigen Wasser, das aus dem Boden herauskam, zu trinken. Schließlich beschmierte sie mit dem schlammigen Wasser ihr Gesicht. Dann schaute Bernadette die Menge mit ausgestreckten Armen an. Darauf sagten alle: "Sie ist verrückt geworden!" Während vier Erscheinungen tat Bernadette dieselben Gesten. Was bedeutet das? Niemand verstand es! Hier sind wir jedoch am Herz der "Botschaft von Lourdes".
 
Diese Gesten sind biblische Gesten. Weil die &dbquo;Dame“ sie gebeten hat, drückt Bernadette die Fleischwerdung, das Leid und den Tod Christi aus. Sie rutscht auf den Knien in die Grotte: es ist die Geste der Fleischwerdung, Gott wird Mensch. Bernadette berührt die Erde, um anzudeuten, dass diese Fleischwerdung wirklich die Geste der Liebe Gottes für die Menschen ist. Das Essen der Bitterkräuter erinnert an die jüdische Tradition, die man bereits in alten Texten findet. Wenn die Juden ausdrücken wollten, dass Gott alle Bitterkeit von ihnen genommen hatte, alle Sünden der Welt, töteten sie ein Lamm, nahmen es aus, füllten es mit Bitterkräutern und sprachen darüber das Gebet: "Dies ist das Lamm Gottes, das auf sich nimmt und hinweg nimmt alle Bitterkeiten, alle Sünden der Welt". Dieses Gebet erinnert an die Hl. Messe. Was bedeutet das Sich-beschmieren? Der Prophet Jesaja hat, wenn er über den Messias, über Christus spricht, die Züge des leidenden Knechtes. "Er trug die Sünden von vielen…seine Gestalt war nicht mehr die eines Menschen“. Er war, präzisiert Jesaja, &dbquo;wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt“ und &dbquo;er wurde verachtet und von den Menschen gemieden“. An der Grotte sagen die Menschen über die vom Schlamm verschmutzte Bernadette: "Sie ist verrückt geworden".
Die Gesten, die Bernadette ausführt, sind Reinigungsgesten. Die Grotte wird von  Bitterkräutern und von ihrem Schlamm gereinigt. Aber warum muss man diese Grotte reinigen? Weil sie einen unermesslichen Schatz, den man unbedingt zu Tage bringen muss, verbirgt. Bei der neunten Erscheinung bittet die "Dame“ Bernadette, den Boden in der Grotte aufzuwühlen. Sie sagt: "Gehen Sie zur Quelle, trinken sie daraus, und waschen sie sich". Es kommt ein wenig schlammiges Wasser hervor, soviel, dass Bernadette davon trinken kann. Dieses Wasser wird nach und nach klar und rein.
 
Diese Gesten erinnern uns das Geheimnis des Herzens Jesu: "Ein Soldat durchbohrt ihm mit seiner Lanze das Herz und sofort quillt Blut und Wasser hervor". Es erinnert auch an das Herz des Menschen, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist: "Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt“. Das Herz des Menschen, das durch die Sünde verletzt wurde, wird durch die Gräser und den Schlamm bezeichnet. Die Quelle aber bezeichnet, dass Gott tief in diesem Herzen lebt.
 
Man bittet Bernadette: "Hat dir die &dbquo;Dame“ etwas gesagt?“ Sie antwortet: "Ja, sie sagte einige Male: "Buße, Buße, Buße. Betet für die Sünder.“ "Buße" heißt Bekehrung. Für die Kirche besteht die Bekehrung, wie Christus uns gelehrt hat, darin, sein Herz nach Gott und seinen Schwestern und Brüdern auszurichten. "Betet für die Sünder". Durch das Gebet wirkt der Heilige Geist in uns. Er hilft uns zu verstehen, dass die Sünde nicht zum Glück des Menschen führt, sondern dass wir uns durch die Sünde Gott widersetzen.
 
Bei der dreizehnten Erscheinung wendet sich Maria an Bernadette: "Gehen Sie zu den Priestern und sagen Sie Ihnen, dass man hier eine Kapelle bauen und in Prozessionen hierher kommen soll.“ "Dass man in Prozession kommt“, bedeutet, in diesem Leben immer mit unseren Schwestern und Brüdern zu gehen. In Lourdes sind Kapellen gebaut worden, um die vielen Pilger aufzunehmen. Aber diese Kapellen sind nur die Zeichen dieser Gemeinschaft, die auf der Barmherzigkeit basiert, zu der alle aufgerufen sind. Die Kapelle ist "die Kirche", die wir bauen müssen in unserer Familie, an unserem Arbeitsplatz, in unserer Kirchengemeinde und in unserer Diözese. Jeder Christ baut in seinem Leben an der Kirche mit, indem er in Gemeinschaft mit Gott und seinen Schwestern und Brüdern lebt.
 
Am 25. März 1858, dem Tag der sechzehnten Erscheinung, fragt Bernadette auf Drängen von Pfarrer Peyramale von Lourdes "die Dame“ nach ihrem Namen. Beim vierten Nachfragen antwortet &dbquo;die Dame“ im Dialekt der Gegend: "Que soy era Immaculada Counceptiou" "Ich bin die unbefleckte Empfängnis". Bernadette hat den Sinn dieser Worte nicht sofort begriffen. Die unbefleckte Empfängnis bedeutet, dass Maria "im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, dem Erretter des Menschengeschlechtes, von jedem Schaden der Erbsünde unversehrt bewahrt wurde“ (aus der Definition des Dogmas von 1854). Bernadette läuft sofort zum Pfarrer, um ihm den Namen "der Dame" zu übermitteln. Dieser glaubt nun, dass es die Gottesmutter ist, die in der Grotte Massabielle erscheint. Später bestätigt dies Bischof Laurence von Tarbes.
 
Die Unterschrift der Botschaft wird nach 3 Wochen Erscheinungen und 3 Wochen Stille geleistet (vom 4. bis 25. März). Der 25. März ist der Tag der Verkündigung, "der Empfängnis" Jesu im Schoß Mariens. Die Dame der Grotte spricht von ihrer Berufung: sie ist die Mutter Jesu, ihr ganzes Sein besteht darin, für den Sohn Gottes da zu sein. Sie ist unbefleckt, ganz rein, damit Gott in ihr Wohnung nehmen kann. Alle Christen sollen Gott in sich wohnen lassen, damit sie rein werden und durch ihre Lebensweise Zeugen Gottes werden. Dies ist auch die Berufung von Bernadette. Am 7. April züngelt während der nächsten Erscheinung die Flamme der Kerze zwischen ihren Fingern, ohne sie zu verbrennen. Sie wird vom Licht erfasst und selbst Licht, Hoffnungsträger für die Menschen. Maria sagt uns, dass auch wir das werden sollen.
 
Pater Régis-Marie de La TEYSONNIÈRE
Kaplan im Heiligtum, Geistlicher Beirat der &dbquo;Hospitalität“
 
 
Lourdes heißt..... (eine kleine Meditation)
1. LOURDES heißt ... von den KRANKEN sprechen
Angesichts so vieler Kranker in Lourdes kommt den meisten Gesunden als erster Gedanke, für ihre Gesundheit zu danken. Ein weiterer Schritt lässt uns fragen: Was sagt mir der Kranke? Gilt, was uns beispielsweise die Medien und insbesondere die Werbung suggerieren – nur jung, dynamisch, gesund, mobil, äußerlich perfekt, schön = glücklich? Dann sind alle, die diesem Bild nicht entsprechen zu bedauern.
Erfährt unser scheinbar abgesichertes Leben eine Erschütterung, dann stehen viele angesichts (schwerer oder gar unheilbarer) Krankheit oder gar angesichts des Todes vor der Krise schlechthin. Wenn sie der "Schicksalsschlag“ trifft stehen sie vor der Alternative, das Leben wegzuwerfen, abzudrehen ... oder den langsamen oder schwierigen Weg in die "Verinnerlichung“ zu gehen. Was aber nie eingeübt wurde fällt schwer, ja ist in der Krise fast unmöglich zu bewältigen. Wer den Weg, den uns die Kranken lehren nie gegangen ist oder wenigstens ein Stück weit mitzugehen versucht hat, ist an seinem Leben (zu dem die Ruhe und Stille, das Warten und Erduldenkönnen, das Altern, das Scheitern und vielerlei Fesseln, das Bruchstückhafte und Unvollkommene, das Hässliche und die belastende Schuld etc. ...dazu gehören) vorbeigegangen.
Schließlich noch eine letzte Frage: Was sagen uns die Kranken angesichts des Glaubens, wenn ich den leidenden Menschen zu Füßen des Kreuzes betrachte? Hierauf eine vorschnelle Antwort zu versuchen scheint mir vermessen zu sein, sodass ich jeden einlade, eine zeitlang im Schweigen dort unter dem Kreuz oder betrachtend am Kreuzweg zu verharren.
 
2. LOURDES heißt ... eine Wallfahrt nach INNEN
Das Wort des Theologen Karl Rahner vom Christen der Zukunft als mystischen (oder er wird aufhören zu sein) gilt für jeden von uns.
Erfahrungshunger ist sicherlich ein Kennzeichen unserer Zeit und eine der größten Sehnsüchte ist, etwas Neues zu erleben. Nun richtet der Großteil der Menschen seine erste Wahl nach außen hin (immer mehr, immer weiter, immer exaltierter – lautet die Devise) und sucht im äußeren Erlebnis Befriedigung seiner Existenzfrage (wobei die Erfahrung von Sinn dabei nicht einmal angekratzt wird). Nur zu gut wissen wir aber, dass die wahren Abenteuer sich im Kopf abspielen, die tiefsten Erfahrungen jenseits des Sinnlichen (das nur als Stimulus dient) liegen. Der Ab- oder Einstieg in die Innenwelt – in den Glauben entleert, vereinfacht und intensiviert, lehrt uns aber auch besser auskosten und ausschmecken zu können.
Mystik ist also nicht das Schlagwort einer Modeströmung in der Kirche und auch nicht das bloße Heilmittel auf die Krankheit der Zeit sondern ist dem Christentum so eigen wie die rechte Hand, die empfängt, damit die linke geben, handeln kann.
Mystik und Politik, actio und contemplatio verbünden sich im Christentum wie Gott und Mensch. Was wäre das für eine amputierte Christenheit, die ihre erste Liebe vergessen hat, den sich offenbarenden, unauslotbaren Gott.
Welche Tiefe und Mystik kündet sich in Lourdes an, wenn wir die Ursymbole betrachten, die uns hier ständig begegnen: Wasser, Licht,... - Ohne Glaube kein Heil, ohne Mystik keine Heilung des Leibes und der Seele.
 
3. LOURDES heißt ... aus der Betrachtung der Ursymbole von Wasser und Licht lernen, dass CHRISTUS die Quelle des Lebens ist, dass er die Sonne ist, die alles im neuen Licht erscheinen lässt.
Entlang der Gave, des großen Flusses, suchte das Mädchen Bernadette Holz. Dort, nahe dem Fluss forderte sie die "schöne Dame“ auf, nach einer Quelle zu graben, die für so viele Wasser des Lebens spendet, Symbol für das Heil und Realität des Heiles wurde, Glaubensquelle ist.
Etwas bedauernd meinte der französische Militärbischof, dass in Lourdes all die Gaststätten mehr frequentiert sind als die Grotte und dem Bier mehr zugesprochen wird als dem Wasser der Quelle. Nun gehört zu Soldatenwallfahrt auch die kameradschaftliche Verbrüderung dazu, aber zu wirklichen Brüdern und Schwestern im Glauben werden wir erst dadurch, dass wir zurückkehren zur Gnadenquelle, von der eine Welle der Freude sich ausbreitet. Christus ist die Quelle des Lebens, heißt unsere Devise unser "Fahneneid“ des Glaubens. Zu ihm hin wollen wir uns auf den Weg machen, mit brennenden Kerzen in den Händen, das Licht des Glaubens neu entzünden und weitergehen, in Prozessionen – dorthin zurückkehren, wo die Gottesmutter auf einzigartige Weise auf jenen Quell des Lebens gewiesen hat, der alle und jeden und in jeder Situation des Lebens (Krankheit, Verzweiflung, Krise, Schuld, Suche nach Sinn) helfen, heilen, glückselig machen kann.
 
Msgr. Dr. Franz Fahrner, MilGenVik

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