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Diözese

Aktuelles aus der Diözese

"Ihr sollt ein Segen sein ..."

... war das Motto des Ökumenischen Kirchentags 2003 in Berlin an der auf Einladung der Militärseelsorge der deutschen Bundeswehr eine österreichische Delegation unter Führung des Ordinariatskanzlers HR Msgr. Prof. Dr. Alfred Sammer vom 28. Mai bis 1. Juni in Berlin teil nahm.

Das Erzbistum Berlin und die Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg zusammen mit Orthodoxen, evangelischen Freikirchen, Alt-Katholiken und Anglikanern haben mit diesem landesweiten Kirchentag unterschiedlicher Konfessionen ein großartiges Zeichen einer lebendigen Kirche gegeben. Die gebotene Vielfalt in den Darstellungen gelebten Glaubens einerseits und das rege Interesse der Menschen an den, von den Kirchen angebotenen Möglichkeiten zur Information und zur Beteiligung andererseits, hinterließen tiefe Eindrücke. Ein ständiges Wechselspiel zwischen informativen Gesprächen, meditativen Betrachtungen und liturgischen Feiern ermöglichte dem Besucher des Kirchentags, aus dem überreichen Programm, ein für sich persönlich zurechtgeschnittenes “Detailprogramm” zu erstellen. Eine fast unwirkliche Atmosphäre lag über Berlin - dort wo Menschen sonst hastig ihren Beschäftigungen nachgehen und dichter Verkehr das Straßenbild prägt, entstand bereits am ersten Abend ein “Festplatz der Begegnungen”, der vom Brandenburger Tor bis zum Alexanderplatz reichte. Menschen, die sich nie zuvor gesehen hatten, suchten das Gespräch und tauschten Erfahrungen aus.

Die Bedeutung der Worte des Erzbischofs von Berlin, Georg Kardinal Sterzinsky, “Des Segens Gottes darf jede und jeder gewiss sein; daraus erwächst die Kraft, für andere zum Segen zu werden.”, konnte man förmlich spüren, wenn man in diesen Tagen in Berlin unterwegs war.

Die Militärseelsorge der deutschen Bundeswehr, die sich im Rahmen des Kirchentags mit Informationsständen präsentierte, bot auch ein spezielles Programm, das sowohl konfessionelle, wie auch ökumenische Teile enthielt und dem natürlich unser besonderes Interesse galt.

Die Frage vor Ort: Wie kann Gott solches zulassen?

Bei jeder großen Katastrophe taucht die Frage nach dem Sinn auf- bei dieser ganz besonders.
War es Gottes Zorn, wie hier in Aceh manche Muslime sagten? Ist es ein Anruf zur Umkehr, wie mir hier ein führender Christ sagte? Wo ist Gott bei solchem Unglück, fragen manche säkularisierte Europäer?

Mich bewegt schon seit Langem ein anderer Gedanke: Ich wundere mich immer mehr, dass wir in diesem Universum einen Platz zum Leben haben. Je mehr ich mich mit Fragen des Kosmos befasse, desto stärker mein Staunen, dass es diesen Planeten Erde gibt, auf dem in diesem extrem lebensfeindlichen Universum Leben entstehen und gedeihen konnte.

Die Katastrophe im Indischen Ozean war erdgeschichtlich gesehen ein „normaler" Vorgang: Bewegung der Kontinentalplatten. So ist unsere heutige Geographie entstanden. Mich erstaunt, dass wir auf der dünnen Erdkruste so ruhig leben können - und das alles für selbstverständlich halten.

Nichts auf dieser Erde ist selbstverständlich! Vielleicht erinnert uns diese in ihren Auswirkungen so erschütternde, aber geologisch gesehen „normale" Erdbewegung daran, dass wir dem Schöpfer in jedem Augenblick unser Dasein verdanken und daher dankbar jeden Tag als ein unverdientes Geschenk annehmen sollten.

 

Kardinal Dr. Christoph Schönborn
Erzbischof von Wien

Die Feier des Weltfriedenstages mit festlichem Gottesdienst
Die Militärdiözese beging am 5. Juni 2003 für den Bereich Wien, in der Augustinerkirche, 1010 WIEN, die Feier des Weltfriedenstages.
 
PACEM IN TERRIS: EINE BLEIBENDE AUFGABE - ist die Botschaft seiner Heiligkeit Papst Johannes Paul II. anlässlich des diesjährigen Weltfriedenstages. Der Festgottesdienst fand unter zahlreicher Beteiligung von Soldaten und Heeresangehörigen angeführt durch hohe Vertreter des Bundesministeriums für Landesverteidigung und des öffentlichen Lebens statt. Den Abschluss dieser Festlichkeit bildete eine kleine Agape auf dem Josefsplatz, an der das gemütliche Beisammensein unter den Teilnehmern dieses Festgottesdienstes gepflogen wurde.
 
 
Predigt von Militärbischof Mag. Christian Werner anlässlich des Weltfriedenstages 2003
 
Viele Menschen bemühen sich weltweit um den Frieden, viele Menschen ringen um Einheit, besonders bei dem Bemühen um ein neues Europa.
Trotz großer Bemühungen sind die menschlichen Anstrengungen meist Bruchstücke, festhalten an Halb- und Teilwahrheiten. Wenn Gott aber spricht, dann hört für einen, der glaubt, die Diskussion um die ganze und volle Wahrheit auf.
 
Wir feiern heute den Gottesdienst mit der Botschaft des Papstes zum Weltfriedenstag 2003. „Der Friede auf Erden – eine bleibende Aufgabe“, gleichzeitig feiert besonders die Kirche Deutschlands den Gedenktag des Hl.Bonifatius: Glaubensbote in Deutschland und Märtyrer.
 
Im 8.Jahrhundert kam Bonifatius von England nach Deutschland, um hier Christus als eine verbindliche Wahrheit zu predigen, um die germanischen, weithin heidnischen Völker durch das Evangelium zu einen und miteinander auszusöhnen und den Boden für eine neue, größere, abendländische Kultur zu bereiten. Das ist sein großes Verdienst. Das derzeit werdende Europa, das immer mehr zusammenwachsen soll, hat von diesem Evangelium seine Wurzel, seinen Nährboden, seinen Geist. Politik und Wirtschaft allein binden nicht zusammen. Es muß das Bemühen aller verantwortlichen Christen sein, dass das neue Europa sich seiner Geschichte, seiner Kultur, seiner inneren Kraft, seiner Werte, seines einigenden christlichen Geistes erinnert und bei der Lebensgestaltung daran festhält.
 
Ohne dieses Fundament hat Europa keine sichere Zukunft. Es würden schon bald Unkultur, Willkür und Sittenlosigkeit ein christlich geprägtes Europa unterhöhlen.
 
Vor allem aus diesem Grunde hat die Österreichische Bischofskonferenz zum Mitteleuropäischen Katholikentag die Länder eingeladen und besonders die Länder Bosnien, Kroatien, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn zur Mithilfe an der Vorbereitung gebeten.
 
Der offizielle Beginn wird im Stephansdom am Dienstag, dem 10. Juni 2003 in Form einer Europäischen Friedensvesper gefeiert. Den krönenden Höhepunkt und Abschluß erreicht der Mitteleuropäische Katholikentag in MARIAZELL vom 21. bis 23. Mai 2004, zu welchem alle Länder Europas eingeladen sind. Selbstverständlich auch unsere Brüder und Schwestern der Ökumene.
 
Die Österreichische Militärdiözese beginnt den Mitteleuropäischen Katholikentag jeweils an verschiedenen Terminen im Jahr 2003 mit der Botschaft des Papstes zum Weltfriedenstag 2003. Das Motto lautet: „Pacem in terris (Der Friede auf Erden): Eine bleibende Aufgabe“.
 
Dieses Päpstliche Rundschreiben des Heiligen Vaters ist eine Würdigung der von Papst Johannes XXIII. heraus-gegebenen historischen, ja prophetischen Enzyklika „Pacem in terris“ vor 40 Jahren. Eine weltweit hochbeachtete Botschaft „an alle Menschen guten Willens“, damals wie heute (Naher Osten, Irak, Afrika...).
 
 
Nun zum jetzigen Rundschreiben Papst Johannes Pauls II.: „Der Friede auf Erden: eine bleibende Aufgabe“.
 
Der Heilige Vater hält zunächst einen Rückblick auf die 40 Jahre seit der Enzyklika „Pacem in terris“:
• Nur 2 Jahre vor „Pacem in terris“ wurde 1961 die Berliner Mauer errichtet.
• Die auf Kuba stationierten Raketen verursachten eine Krise am Rande eines Atomkriegs.
 
Viele glaubten, diese gefährliche Situation werde ein lebenslanger Albtraum bleiben. Aber Johannes XXIII. teilte diese Meinung nicht. Die ganze Welt horchte auf, wenn der Papst von der gemeinsamen Zugehörigkeit zur Menschheitsfamilie sprach: eine große Sehnsucht wurde geweckt nach Sicherheit, Gerechtigkeit, verbunden mit der Hoffnung auf Frieden.
 
Vier klare Erfordernisse des menschlichen Geistes – nach Johannes XXIII. - sind entscheidende Voraussetzungen für den Frieden:
1. Wahrheit - 2. Gerechtigkeit - 3. Liebe - 4. Freiheit
 
Liebe Kameraden und Heeresangehörige!
Bei unseren Einsätzen im In- und Ausland müssen wir dringend diese gottgewollten, für eine friedvolle Menschheitsfamilie so wichtigen Grundwerte hochhalten und zu verwirklichen versuchen.
 
Was bedeuten diese Grundwerte – in aller Kürze – für uns alle?
 
1. Wahrheit: Sie ist die Grundlage allen Friedens. Jeder einzelne muß außer seinen Rechten auch seine Pflichten gegenüber den anderen ehrlich anerkennen.
Die Wahrheit ist kein abstrakter Begriff. Sie ist die Kraft des Friedens. Sie ist das Gegenteil von Lüge. Die erste und grundlegende Unwahrheit besteht darin, nicht an die Größe und Würde des Menschen zu glauben, aber auch seinen Bedarf an Erlösung vom Bösen, von der Sünde, die in ihm ist. (Der Teufel ist eine wirkungsvolle Realität in der Heiligen Schrift).
 
Die Wahrheit beginnt mit dem „Willen zum Frieden“. Sie ist letztlich eine grundsätzlich ethische Frage: die Frage nach dem Menschen in seiner Willensfreiheit und Verantwortung. Wichtig dabei ist die Gewissensbildung und dadurch die Bildung der öffentlichen Meinung und das Wecken des Sinns für den Wahrheitswillen.
Die Wahrheit setzt sich letztlich immer durch, und nicht die Lüge. Die Wahrheit ist nicht nur das Fundament, sondern
auch die Kraft des Friedens (WFT 1980).
 
2. Gerechtigkeit: Jeder ist verpflichtet, die Rechte der anderen zu respektieren und sich zu bemühen, seine Pflichten gegenüber den anderen voll zu erfüllen.
 
3. Liebe: Sie ist dann gegeben, wenn die Menschen die Nöte und Bedürfnisse der anderen als ihre eigenen empfinden und ihren Besitz, angefangen bei den geistigen Werten, mit den anderen teilen.
 
4. Freiheit: Sie ist dann verwirklicht, wenn Menschen bei der Wahl ihrer Mittel zur Erreichung des Friedens der Vernunft folgen, mit gebildetem Gewissen, und mutig die Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen.
 
Ein lebendiger Glaube und die Vernunft sind immer in der Geschichte die Kraft für eine geistige Revolution.
Ein neues Bewusstsein von der Würde des Menschen und seiner unveräußerlichen Rechte bedeuten, dass alle Menschen in der Würde ihrer Natur gleich sind, biblisch gesprochen: „Wir alle heißen nicht nur Kinder Gottes, sondern wir sind es auch!“
 
Das heißt: Fürchtet euch nicht! Wir sind ja nicht Kinder der Angst, sondern Kinder Gottes, die aufbrechen in Sein Reich, in das Reich des Friedens und der Gerechtigkeit.
 
Was wäre das für eine Menschheit, welche begreifen würde, dass die Ordnung Gottes, vor allem seine Gegenwart (Gott ist da!) und unser Handeln danach, der beste Friedensplan der Welt ist !!
 
Ein Gemeinwohl auf einem weltweiten Horizont, ein universales Gemeinwohl wäre die Folge.
Eine besondere Wertschätzung für die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte aus dem Jahr 1948 ist der richtige Schritt auf dem Weg zur rechtlichen und politischen Ordnung der Weltgemeinschaft.
 
Oft versäumt wurde das Bestehen auf den sich daraus ergebenden Verpflichtungen.
 
Eine der größten Frauen der Kirchengeschichte, die Hl.Theresia von Avila, stellte ihr Leben und Wirken unter das Motto: „Nichts verwirre dich, nichts erschrecke dich, alles geht vorüber, Gott ändert sich nicht. Die Geduld erreicht alles. Wer Gott besitzt, dem mangelt nichts; Gott allein genügt“. ...das gibt Kraft und Hoffnung.
 
Liebe Kameraden!
Unsere Christengemeinde wird kleiner, das ist wahr!
Aber unser Gott ist der je größere Gott, das ist auch wahr!
 
Lassen wir uns von Gott beschenken von solch einer Glaubensfreude. Leben wir in unserem kleinen, persönlichen Kreis, aber auch in unserem Dienst als Soldaten, als von Gott gewollte Friedensstifter.
Denn Friede ist weniger eine Frage der Strukturen, als vielmehr eine Frage der Personen.
Sicher sind Friedensstrukturen und Friedensprozesse notwendig.
 
Diese sind aber jedoch nur die Frucht der Weisheit und der Erfahrung aus der Geschichte. Sie sind Werk des Verstandes und des Herzens.
 
Der wichtige Beitrag des Christentums besteht darin: Öffnung für Gott, die Lehre von einer universalen Brüderlichkeit, die Förderung einer Kultur der Solidarität und die Friedenserziehung. Mein Wunsch, der Wunsch meiner Militärseelsorger und Mitarbeiter ist es, euch dabei zu helfen.
Diese Wünsche begleite ich mit meinem Gebet an den „Geber allen Friedens“, an Gott.
 
Freuen wir uns über die Zusage Jesu in der Bergpredigt: „Selig, die den Frieden stiften, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden“. Amen.
Die Vergebung schafft Gerechtigkeit, die Gerechtigkeit aber den Frieden. Amen.
 
 
Die Augustinerkirche
Im Jahre 1327 stiftete Friedrich der Schöne, Herzog von ÖSTERREICH, ein Augustinerkloster, kurz danach wurde die Kirche erbaut. Im 17. Jh. wurde ihre gotische Innenausstattung - wie während der Gegenreformation in WIEN üblich - barockisiert, und 1784/85 wurde das Innere durch Ferdinand von Hohenberg regotisiert.
 
Besonders bemerkenswert in der ehemaligen Hofpfarrkirche St. Augustin, in der zahlreiche Hochzeiten der kaiserlichen Familie stattfanden, sind das Grabmal der Erzherzogin Maria Christine von Antonio Canova (errichtet 1798 bis 1805) und die gotische Georgskapelle (erbaut 1337; Zugang über die Loretokapelle).
 
St. Augustin besitzt zwei in der Musikwelt sehr geschätzte Orgeln und ist ein Wiener Kirchenmusikzentrum von Tradition. Schubert hat seine Messe in F-Dur hier dirigiert, Anton Bruckner seine Messe in f-Moll hier uraufgeführt.

Osterfest 2003

In dieser österlichen Zeit wende ich mich in einer von dramatischen Ereignissen geprägten Zeit mit einer Botschaft an euch. Wir Christen feiern Ostern, die Gedenkfeier des Todes und der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus, der uns der Macht der Sünde und des Todes entreißt und uns mit Gott und untereinander versöhnt. Es ist eine Botschaft der Freude und der Hoffnung, es ist das Geschenk der Versöhnung und des Friedens, das uns Christen erfüllt und das wir allen Menschen bezeugen dürfen.

Zugleich erleben wir das Ende des Krieges im Irak. Nachrichten und Bilder, die uns erreichen, machen uns oft traurig und bestürzt. Die vielen Opfer, das Sterben und das Leid so vieler Menschen fordern von uns in besonderer Weise unser Gebet, unsere Anteilnahme und unsere tätige Solidarität, vor allem mit den Wehrlosen und Schwächsten. Wir alle hoffen, dass sich mit dem Sturz einer brutalen Diktatur und dem Ende der Kampfhandlungen für das leidgeprüfte irakische Volk endlich Chancen für Freiheit und Selbstbestimmung in einer gerechteren politischen Ordnung eröffnen.

Viele Menschen stellen Fragen nach der Berechtigung dieses Krieges. Papst Johannes Paul II. hat immer wieder deutlich Krieg als Mittel zur Lösung von Konflikten abgelehnt und sich intensiv für eine friedliche Lösung eingesetzt. Viele Bischöfe, kirchliche Organisationen und viele Christen haben ebenfalls in diesem Sinn Stellung genommen. Große Sorge empfinden wir auch um die Beziehungen zu den Muslimen und zu den islamischen Ländern sowie um die christlichen Gemeinschaften, die oft seit Jahrhunderten in diesen Ländern leben. Eindringlich hat Papst Johannes Paul II. ebenso wie viele andere Vertreter christlicher Kirchen davor gewarnt, Religion und besonders die Berufung auf Gott für die Rechtfertigung kriegerischer Handlungen zu missbrauchen. Die Gläubigen aller Religionen sind dazu berufen, auf die friedliche Austragung von Konflikten und auf Versöhnung zwischen den Menschen hin zu wirken.

Ich möchte deshalb an einige ethische Grundsätze erinnern, die gerade für uns Soldaten, für unseren Beruf und unser Selbstverständnis, entscheidende Bedeutung haben. Die Kirche lehnt in ihrer Lehre den Einsatz militärischer Mittel zur Verteidigung unter strengen Bedingungen nicht grundsätzlich ab. Es besteht für Staaten oder die Staatengemeinschaft das Recht, manchmal sogar die Pflicht zu Notwehr oder Nothilfe als letztes Mittel der Verteidigung gegen schwerste Friedensbrüche wie Angriffshandlungen oder Völkermord. Zugleich fordert die Kirche die strikte Einhaltung dieser Bedingungen, die gemeinsam erfüllt sein müssen, damit ein solcher Einsatz militärischer Mittel gerechtfertigt ist (vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2309).

Mit diesen Kriterien unvereinbar ist ein Krieg, der nicht als letztes Mittel gegen eine sicher feststehende, unmittelbare Bedrohung geführt wird, die so schwer ist, dass sie anders nicht abgewehrt werden kann. Beim Krieg gegen den Irak bestehen deshalb schwerwiegende Zweifel. Natürlich unterscheidet sich die Bedrohung durch Formen des Terrorismus von herkömmlichen militärischen Bedrohungen. Dennoch bedarf das neuerdings vertretene Konzept von Kriegen zur vorbeugenden Abwehr möglicher zukünftiger Gefahren einer rigorosen ethischen und rechtlichen Prüfung. Denn sonst besteht das Risiko, dass wichtige Errungenschaften des modernen Völkerrechts zur Eindämmung von Kriegen, wie das grundsätzliche Gewaltverbot zwischen den Staaten oder die vorrangige Zuständigkeit des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen für Maßnahmen zur Friedenssicherung, ausgehöhlt werden könnten.

Das schwere Übel des Terrorismus wirft auch wichtige Fragen politischer und sozialer Gerechtigkeit auf, besonders angesichts der bedrückenden Situation vieler Menschen im Nahen Osten und in anderen Regionen der Welt. Menschen, die keine Hoffnung auf Besserung durch friedliche Mittel haben, können versucht sein, den Weg der Gewalt zu beschreiten. Der Einsatz für mehr Gerechtigkeit in der Welt stellt für uns Christen eine strenge Verpflichtung dar. Gerade die Päpste haben in ihren sozialen Botschaften immer wieder darauf hingewiesen. Es wird darum gehen, zur Gestaltung einer internationalen Ordnung beizutragen, die auf der Herrschaft des Rechts und seiner effektiven Durchsetzung in den Beziehungen zwischen den Völkern und Staaten beruht. Nur so kann es gelingen, eine internationale Ordnung aufzubauen, die in der Lage ist, Sicherheit und Friede für alle zu gewährleisten.

Brüder und Schwestern! In dieser Botschaft habe ich viel über drängende ethische Fragen gesprochen, die uns alle angehen. Wir Christen bleiben jedoch nicht bei moralischen Erörterungen stehen. Wir leben aus einer Hoffnung, die über alles hinausgeht, was menschliche Macht bewirken kann, eine Hoffnung, die in der rettenden Tat Gottes in Jesus Christus gründet. Versöhnung mit Gott und untereinander ist uns schon geschenkt. Beten wir in dieser Osterzeit besonders um das Geschenk der Versöhnung und des Friedens für die Welt und setzen wir uns mit allen Kräften, in Wort und Tat, für Versöhnung und Frieden unter den Menschen ein!

Wien, 15. April 2003

 

Mag. Christian Werner
Militärbischof von Österreich

Am 3. Fastensonntag, dem 23. März 2003, wurden in der St. Georgs-Kathedrale zu Wr. Neustadt, Wilhelm Hold und Alexander Markus Wessely vom Militärbischof von Österreich, Mag. Christian Werner, zu ständigen Diakonen geweiht.
 
Amtsdirektor Oberst Wilhelm HOLD ist Leiter des Referats V der Personalabteilung D im Verteidigungsministerium, verheiratet und Vater eines Sohnes und zweier Töchter, wobei die älteste bereits studiert. Alexander Markus Wessely ist Mitarbeiter der Militärpfarre Wien und Religionslehrer in der Sonderschule, aber auch Schauspieler.
 
Zum feierlichen Hochamt mit der Orgelsolomesse von W.A. Mozart, wo Militärgeneralvikar Prälat Rudolf Schütz mitzelebrierte und die Diakone Popp und Stockinger assistierten, kamen noch zahlreiche Persönlichkeiten aus dem geistlichen, militärischen und zivilen Bereich: GenMjr Prof. Johann Culik, Militärkommandant von NÖ, Obst H. F. Eber, Präsident der österreichischen Offiziersgesellschaft, Abt Matthäus Nimmervoll vom Zisterzienserstift Lilienfeld, Propst Bernhard Bachovsky und Dechant Dr. Leopold Streit vom Chorherrenstift Klosterneuburg, Franz Resperger, Ortsvorsteher von Kritzendorf, Bürgermeisterin Heidi Ebner von Guttenbrunn sowie noch mehr als 350 Gäste und Gratulanten, darunter die Schulschwestern und die Steyler Missionsschwestern.
 
Der Tätigkeitsbereich für Diakon Wilhelm HOLD wird in der Dekanatspfarre bei der Zentralstelle beim Bundesministerium für Landesverteidigung und der Wohnpfarre KRITZENDORF sein.
 
Diakon Alexander WESSELY wird für den Bereich in der Militärpfarre beim Militärkommando WIEN und im Schuldienst tätig sein.
 
 
Ein Interview mit den neuen Diakonen:
Wie kamen Sie zu dem Entschluss, Diakon zu werden?
 
Hold: Das ist seit meiner frühesten Kindheit so gereift. Ich bin aus Leibnitz in der Steiermark, dort bin ich quasi im Kapuzinerkloster nach der Scheidung meiner Eltern aufgewachsen. Dann bin ich nach Wien gekommen und fand in der Pfarre Alser Vorstadt ein zweites Zuhause. Ich dachte dann Priester zu werden und die Patres haben mich dann zum Aufbaugymnasium nach Horn geschickt. Ich habe im Studentenheim des Stiftes Lilienfeld gewohnt und mir dort die Spiritualität der Zisterzienser angeeignet.
Nachher habe ich verschiedene Berufe ausgeübt bis ich zum Bundesheer gekommen bin, von Götzendorf zur Panzertruppenschule, danach von der LVAk zum Armeekommando und von dort zur Sektion III bis zur jetzigen Zentralsektion. Ich habe 5 Auslandseinsätze hinter mir, gleich im Jahr 1973 beim Suez-Kanal, 2mal Golan und 2mal Zypern, wo ich meine Gattin kennen gelernt habe, die bei der britischen Armee tätig war. Sie kam dann nach Österreich und wir haben geheiratet. In diesen Jahren hatte ich die Kirche etwas außer Auge gelassen, aber nach dieser Zeit nahm ich wieder mit dem Stift Lilienfeld Kontakt auf, wo viele meiner Schulkameraden geblieben sind, danach habe ich mein Leben neu gestartet.
Ich habe mich in meiner Heimatpfarre Klosterneuburg integriert und engagierte mich auch aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit in der Militärseelsorge, in der Arbeitsgemeinschaft katholischer Soldaten, aber auch für die Soldatenwallfahrt nach Lourdes. 6 Jahre lang habe ich mich auf die heutige Weihe vorbereitet, den theologischen Kurs und nachher die Diakonatsausbildung der Erzdiözese Wien.
 
Wessely: Das ist auch aus meinem beruflichen Werdegang gekommen! Nach dem Gymnasium habe ich die Kindergartenpädagogik gemacht, ich war einer der ersten Kindergärtner! Danach war ich in der Sonderschule als Erzieher für Schwerstbehinderte tätig. Aus Interesse absolvierte ich damals schon den theologischen Kurs. Ich wurde dann gefragt, ob ich nicht Religion unterrichten möchte, und so kam es, dass ich 9 Jahre in der Sonderschule Erzieher und Religionslehrer war.
Außerdem habe ich auch 6 Semester Schauspiel studiert und die Staatsprüfung absolviert. Eine Zeit lang spielte ich auf der Bühne und habe nebenbei auch noch unterrichtet, dadurch war ich immer „der Pfarrer“ für die Schauspielfreunde. Gleichzeitig verspürte ich, dass ich etwas Abstand gewinnen musste um nachzudenken. Die Zeit des Grundwehrdienstes wäre gerade dazu bestimmt gewesen. Es kam dann wieder anders und statt auf den beabsichtigten Posten zu kommen, bin ich in die Militärpfarre WIEN gelandet! Dann war für mich alles klar, das erwartete Zeichen wurde mir gegeben.
 
Warum gerade eine Weihe auf die Militärdiözese?
Hold: Das war mein eigner Wunsch in die kategoriale Seelsorge zu kommen. Ich bin durch meinen Beruf sehr geprägt und kann dies damit sehr gut verknüpfen.
 
Wessely: Am Anfang meines Grundwehrdienstes in der Militärpfarre Wien war ich sehr skeptisch wie Kirche und Militär zusammenpassen könnten. Aber durch den Dekan Dr. Franz Fahrner habe ich nicht nur theoretisch und praktisch den Sinn gesehen, aber auch dass es absolut notwendig ist. Als Grundwehrdiener habe ich von der Militärseelsorge profitiert, da durfte ich mitarbeiten, Firmstunden und lebenskundlichen Unterricht halten.
 
Wie hat Ihre Familie auf Ihre Entscheidung reagiert?
Hold: Ein markanter Punkt war meine Gattin, die aus Indien stammt. Sie war immer karitativ tätig und plötzlich vor 6 Jahren hat sie zur katholischen Kirche konvertiert. Ich bin ihr sehr dankbar, dass sie den Weg mit mir gegangen ist. Die Kinder waren anfangs stark dagegen, obwohl sie in der Pfarre mitgearbeitet haben, jetzt haben sie eine große Freude. Die Familie hat sehr zusammengehalten, weil ich viel abwesend war.
 
Wessely: Ich hatte immer einen absoluten Rückhalt von den Eltern, eher wurde ich von den Freunden belächelt. Ich habe auch beschlossen zölibatär zu leben, um ganz verfügbar in dieser Berufung zu sein.
 
Wird sich in Ihrem Engagement etwas ändern?
Hold: Doch, als Diakon hat man einen anderen Zugang zu den Menschen. Als Geistlicher und als Berufstätiger kann man möglicherweise Christus glaubhafter verkünden. Mein Anliegen bleibt das Dienen an den Menschen, weil ich viel durchgemacht habe, denke ich Hilfe aus dem Glauben und aus dem Erlebten anzubieten. Die Weihe ist eine Besiegelung durch den Hl. Geist für diese Tätigkeit.
 
Wessely: Das glaube ich nicht, ich arbeite als Seelsorger beim Jägerregiment Wien und in der Stabskompanie vom Militärkommando sowie meine 20 Stunden Religion in der Schule, habe dort aber zu den Schwererziehbaren gewechselt. Ich bin sehr glücklich, ich sehe weder das eine noch das andere als Job’! Ich habe noch Freiräume, wie eben Schauspiel oder Puppentheater, einmal im Monat spiele ich Kasperl’ für die Kinder!
 
Wollen Sie nachher noch Priester werden?
Wessely: Gott hat mich dort hingegeben, wo Er wollte, man wird schon sehen. Ich möchte keinen einzigen Punkt aus meinem Leben missen, auch nicht den Kindergärtner. Das ist ein durchgehender Weg bis in die Gegenwart hinein.
 
Danke für das Gespräch und Gottes Segen und Kraft für Ihre neue Tätigkeit
Das Gespräch führte Hptm Prof. Mag. Serge Claus.
 
CICO - COIC
Conference of International Catholic Organisations
Conférence des Organisations Internationales Catholiques
Conferencia de las Organizaciones Internacionales Católicas
 
Seit Jahren beten Gläubige aus Österreich in Lourdes das nachfolgende Gebet. Aus brennender Sorge um den Frieden in unserer Welt, nachhaltig und letztmals am 13. Jänner dieses Jahres geäußert durch den Heiligen Vater, ging dieses Gebet mit einem unglaublichen Einsatz in 14 Tagen um die Welt, wurde in viele Sprachen übersetzt und am 2. Februar 2003 in mindestens 150 Ländern von einer unüberschaubaren Anzahl von Gläubigen in Gruppen, Gemeinden und während Gottesdiensten gebetet. Danke!!
 
Wir bitten Euch jetzt, dazu beizutragen, dass dieses Gebet in den vier nächsten kritischen Wochen bei jeder Gelegenheit eines Beisammenseins von besorgten Gläubigen mit einbezogen wird, auf dass der Kelch eines Krieges mit unabsehbaren Folgen an uns vorbeigehe; und - auch nachher dürfen wir dieses Gebet nicht vergessen.
Die menschliche Vernunft droht zu versagen, ER, unser großer Gott ist offenbar die letzte Instanz, die scheinbare unausweichliche Tragödie abzuwenden.
 
The Prayer
"Oh Lord, our planet Earth is only a small star in space. It is our duty, to transform it into a planet whose creatures are no longer tormented by war, no longer senselessly divided by race, color or ideology. Give us courage and strength to begin this task today so that our children and children's children shall one day carry the name of "MAN*)" with pride".
*) understood as human being
 
Das GEBET
"Herr, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall.
An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe
nicht mehr von Krieg gepeinigt, nicht mehr von Hunger und Furcht
gequält, nicht sinnlos nach Rasse, Hautfarbe und Weltanschauung
getrennt werden. Gib uns Mut und Kraft, schon heute mit diesem Werk
zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst mit Stolz
den Namen "Mensch" tragen."
 
la prière:
Seigneur, notre planète, la terre n'est qu'une petite étoile dans l'univers. Il est de notre devoir de la transformer en une planète dont les hommes et les femmes ne seraient plus tourmentées par la guerre, futilement divisés selon la race, la couleur ou l'idéologie. Donne-nous le courage et la force de commencer cette tâche dès aujourd'hui,
de sorte que nos enfants et les enfants de nos enfants puissent un jour porter les noms d' "hommes et de femmes" avec fierté
 
Oración
Oh Señor, nuestro planeta Tierra es solamente una pequeña estrella en el espacio. Es nuestro deber, transformarlo en un planeta cuyas criaturas no sean mas atormentadas por la guerra, que no estén divididas ya sin sentido por la raza, el color o la ideología. Danos el valor y la fuerza de comenzar esta tarea hoy para que nuestros hijos y los hijos de nuestros hijos lleven un día el nombre de "HOMBRE" con orgullo.
 
OH VADER, HEER VAN DE SCHEPPING, WIJ BIDDEN TOT U,
ONZE PLANEET AARDE IS SLECHTS EEN BIJZONDER KLEINE STER IN HET ONEINDIGE HEELAL.
HET IS ONZE PLICHT OM DEZE ONS TOEVERTROUWDE AARBOL OM TE VORMEN TOT EEN PARADIJSELIJKE PLANEET.
EEN MOEDER AARDE WAAROP DE SCHEPSELEN DIE ER LEVEN, NIET LANGER GETEISTERD ZOUDEN WORDEN DOOR OORLOG,
NIET LANGER VERDEELD ZOUDEN ZIJN DOOR HAAT, HUIDSKLEUR OF IDEOLOGIE.
GEEF ONS VANAF VANDAAG, MET LICHTMIS 2 FEBRUARI 2003, DE MOED EN DE KRACHT OM REEDS VANUIT ONS HART EN DOOR DIT GEBED AAN DEZE VREDESMISSIE TE BEGINNEN.
EEN NOODZAKELIJKE OPDRACHT OPDAT ONZE KINDEREN EN DIE KINDEREN HUN KINDEREN OP EEN DAG DE NAAM " MENS " EINDELIJK EENS MET FIERHEID ZOUDEN KUNNEN DRAGEN.
AMEN.
 
For the Coordination Committee
Ernest König
Daniel van Espen
The Conference of International Catholic Organizations today includes forty international lay organizations, present in the five continents and in more than 150 countries; its regroups some 150 million people.
Besides its many members, the Conference participates in the Church's mission in this contemporary world in various areas (charitable and/or social action, education, health, communication, development, etc), through various sectors of life (movement and/or associations for youth, adults, the elderly, students, country people, workers, professionals, etc) or through professional organizations and/or services.
Donnerstag, 23. Januar 2003
 
Zu jenen, die in der Heiligen Nacht arbeiten, gehören auch die Soldaten, die an der österreichischen Staatsgrneze ihren Dienst tun. "Die Nachtschicht ist besonders hart", schildert Militärdekan Bischofsvikar Franz Fahrner: "Wer draußen auf Wache ist, kann sich höchstens zwischendurch etwas im Zelt aufwärmen und viel heißen Tee trinken." Dennoch sei die Stimmung zu Weihnachten nicht am Nullpunkt: "Es gibt eine kleine Weihnachtsfeier mit gutem Essen und ein paar besinnlichen Worten." Dabei habe er, FAHRNER, im vergangenen Jahr "das eigenartige Gefühl bekommen, etwas mit den Hirten auf dem Feld zu tun zu haben".
 
Mit Lagerromantik hat der Assistenzeinsatz des Österreichischen Bundesheeres allerdingst nichts zu tun. Der Auftrag lautet, "illegale Grenzübertritte zu verhindern bzw. Personen an der 'grünen' Grneze abzuweisen", wie FAHRNER es fachlich korrekt formuliert. Dass dahinter ganz konkrete, oft tragische Schicksale stehen und Flüchtlinge manchmal bereits eine abenteuerliche Reise hinter sich haben, ist dem Militärgeistlichen freilich bewusst.
 
Mit Plastiksackerln über die "grüne" Grenze

Konkret erinnert er sich an eine Familie mit Kleinkindern, die in der Nähe von Pressburg, in den frühen Morgenstunden illegal die Grenze passieren wollte. Ein paar Plastiksackerl waren ihr ganzes Gepäck; es hatte Minusgrade. Die Enttäuschung der Familie und des Kindergeschrei sind FAHRNER noch in Erinnerung, ebenso wie "der junge österreichische Soldat, der die Familie anhalten musste, bis von slowakischer Seite endlich die Grenzer kamen, um sie zurückzuholen".
 
Heißer Tee und eine Portion Ungewissheit

Im Militärkommando BURGENLAND versichert man, dass das Bundesheer die "illegalen Grenzüberschreiter" auch in kalten Nächten gut versorgt. Bevor die Migranten der Grenzgendarmerie übergeben werden, bekommen sie von den Soldaten "heißen Tee, Brot, Butter und Milch". Für viele ist diese Mahlzeit der erste Bissen nach einer langen Reise in die Ungewissheit, und mit heißem Tee beginnt weiteres banges Warten.

Gebetsmeinungen des Hl. Vaters im Jahr 2003

Missionsgebetsmeinungen


Januar:
Wir beten, daß die christlichen Gemeinschaften Chinas, im Gehorsam gegen das Wort Gottes, ihre Beziehungen zueinander verstärken und mit größerer Effizienz bei der Verbreitung der Guten Nachricht zusammenarbeiten.
Februar:
Wir beten für die Kirche in Malaysia, Singapur und Brunei, daß sie für den Dialog mit den Anhängern anderer Religionen offen bleibe und treu und fest zu ihrer eigenen wichtigen Aufgabe der Missionsarbeit stehe.
März:
Wir beten, daß die Ortskirchen Afrikas, die sich im Augenblick in einer schwierigen Situation befinden, die Dringlichkeit einsehen, jetzt klar und mutig das Evangelium zu verkünden.
April:
Wir beten für den Klerus, die Laien und die Ordensleute, die in den Missionsländern arbeiten, daß sie mutig die allgemeine Berufung zur Heiligkeit leben und bezeugen.
Mai:
Wir beten für die Ortskirchen Asiens, daß ihnen der Heilige Geist Mut zu neuem Eifer für die Evangelisierung des ganzen Kontinents schenke.
Juni:
Wir beten für die Christen in Indien, die verschiedenen Traditionen angehören, daß sie sich gedrängt fühlen, gemeinsam Zeugnis der vollen Einheit und Gemeinschaft im Heiligen Geist zu geben, unter dessen Führung sie stehen.
Juli:
Wir beten für die Menschen, die in Afrika krank sind - die Opfer von AIDS und anderer schwerer Krankheiten -, damit sie durch den Dienst der Ärzte und aller, die sich ihrer in Liebe annehmen, den Trost und die Liebe Gottes erfahren.
August:
Wir beten für die Katechisten der jungen Kirchen, daß sie treue Zeugen ihrer Ergebenheit für das Evangelium seien.
September:
Wir beten für die christlichen Gemeinden in Zentralasien, die mitten unter Menschen anderer religiöser Traditionen leben, damit sie sich für die Verbreitung der Guten Nachricht vom Reich durch das aktive Zeugnis ihres Glaubens einsetzen.
Oktober:
Wir beten für die Kirche, daß Gott nicht zuläßt, daß es ihr an Hirten mit echter Weisheit und Heiligkeit mangelt, die bereit sind, das Licht des Evangeliums bis an die Enden der Erde zu tragen.
November:
Wir beten für die Kirche in Amerika, damit sie bei der Feier des Zweiten Amerikanischen Missionskongresses in Guatemala sich zu einer hochherzigen Evangeliumstätigkeit auch über ihre eigenen Grenzen hinaus motiviert fühlt.
Dezember:
Wir beten für die Kirche in den Ländern, in denen noch totalitäre Regime an der Macht sind, damit ihr volle Freiheit in der Entwicklung ihrer eigenen geistlichen Sendung gewährt werde.

 

Allgemeine Gebetsmeinungen

Januar:
Wir beten, daß in diesem besonderen Augenblick unserer Geschichte die christlichen Gemeinschaften mit immer größerer Verfügbarkeit die Einladung des Herrn aufnehmen, das Salz der Erde und das Licht der Welt zu sein (vgl. Mt 5,13-14).
Februar:
Wir beten, daß jeder Christ, der um das Elend der Menschen, die unter Hunger und Durst leiden, weiß, zu immer größerer Solidarität mit seinen Brüdern und Schwestern motiviert werde.
März:
Wir beten, daß im Volke Gottes und in seinen Seelsorgern das Bewußtsein für die Bedeutung des Sakramentes der Versöhnung wachse, das ein Geschenk von Gottes erbarmender Liebe ist.
April:
Wir beten für alle, die in der Kirche Verantwortung tragen, damit sie ein klares Beispiel für ein Leben im Gehorsam zur Führung des Heiligen Geistes seien.
Mai:
Wir beten für die Jugendlichen in Krisensituationen und für alle, die sich um sie kümmern, daß sie in Maria, der Mutter des Lebens, eine dauerhafte Stütze und Hilfe finden.
Juni:
Wir beten für die Gläubigen, die im öffentlichen Leben verantwortliche Stellen einnehmen, daß sie, der Lehre des Evangeliums und den Prinzipien der kirchlichen Soziallehre folgend, stets die Achtung vor den menschlichen Werten verteidigen und fördern.
Juli:
Wir beten für die Regierungen und die Verantwortlichen auf wirtschaftlichem und finanziellem Gebiet, daß sie sich einsetzen, Möglichkeiten und Bedingungen zu finden, die jedem Volk die notwendigen Mittel für ein menschenwürdiges Leben sichern.
August:
Wir beten für die Forscher auf wissenschaftlichem und technischem Gebiet, damit sie die ständigen Aufforderungen der Kirche zur Kenntnis nehmen, weisen und verantwortlichen Gebrauch von ihren Erfolgen zu machen.
September:
Wir beten für die Länder, die von Kriegen, Terrorismus und Gewalt heimgesucht werden, damit sie den Weg zu Versöhnung und Frieden finden.
Oktober:
Wir beten, daß junge Leute mit echter Begeisterung Christus dem Weg, der Wahrheit und dem Leben folgen und bereit sind für ihn in allen Lebensbedingungen, unter denen sie leben, Zeugnis zu geben.
November:
Wir beten für die Christen in der westlichen Welt, daß sie die Spiritualität und die liturgischen Traditionen der Ostkirchen immer besser kennen und schätzen lernen.
Dezember:
Wir beten für die Anhänger aller Religionen, daß sie gemeinsam daran arbeiten, die Leiden der Menschen unserer Zeit zu erleichtern.

Dankansprache von Weihbischof Mag. Dr. Franz Lackner, Graz/Seckau, für den Weihegottesdienst im Dom zu Graz.

Hochwürdigster Herr Diözesanbischof, Eminenzen und Exzellenzen,
liebe Mitbrüder im Priesteramt und Ordensstand,
Brüder und Schwestern!

Als der Engel bei Maria eintrat und sie als Begnadete grüßte, erschrak Maria über die Anrede so sehr, dass der Engel gleich beruhigend eingreifen musste: "Fürchte dich nicht Maria, du hast bei Gott Gnade gefunden. Der Herr ist mit dir!"

Als mir vor einigen Wochen vom päpstlichen Nuntius in Österreich die Ernennung zum Auxiliarbischof von Graz-Seckau mitgeteilt wurde, da erschrak auch ich sehr; ja ich fürchtete mich. Von einem Tag auf den anderen war mein Leben als Franziskaner gänzlich verändert; für den Moment schien es sogar, als ob meine Welt ohne Richtung und ich darin orientierungslos geworden wäre. Was tun nun Menschen, wenn tiefgreifende Ereignisse sie überraschen, wenn Gott ihnen in den Weg tritt? Sie blicken fragend nach rückwärts: Woher komme ich? Sie bedenken die eigene Lebensgeschichte:

Wo ist der Anfang des Weges mit so einem Ziel? Kann das überhaupt mein Weg sein, der doch ein Weg mit vielen Wendungen und einigen Abbrüchen ist? Bei dieser Betrachtung durfte ich die Wahrheit des Engelwortes an Maria erspüren: "Fürchte dich nicht! Der Herr ist mit dir!" Allein diese Glaubensgewissheit war es auch, die mir nach anfänglichem Ringen, ein Gott hingegebenes "Ja!", mein "Mir geschehe!", zu sprechen erlaubte.

Als Wahlspruch für diese neue Wegstrecke im Weinberg des Herrn habe ich ein Wort von Johannes den Täufer gewählt: "Er muss wachsen, ich aber abnehmen." Den Dienst, den wir zu leisten befähigt und berufen sind, ist ein demütiger. Der Ort, an dem wir stehen, ist nicht das Zentrum. Der so erfolgsverwöhnte Mensch des 21. Jahrhunderts muss es sich mehr denn je sagen lassen, dass er nicht im hellen Licht der Mitte steht, denn da steht Gott in der erniedrigten und erhöhten Gestalt des menschgewordenen Christus. Wir aber stehen daneben. "Er, der nach mir kommt, dem die Schuhriemen zu lösen ich nicht würdig bin, Er ist es, auf ihn sollt ihr hören", sagt Johannes der Täufer. Ich habe es immer schon als meine schöne, wie wohl auch schwere, Aufgabe empfunden, auf diesen Jesus hinzuweisen. Nicht selbst Bräutigam sein wollen, sondern Freund, der daneben steht und sich freut, wenn er dessen Stimme hört. Meine Freude ist es, Freund zu sein: Freund Gottes und Freund der Menschen. Meine erste Aufgabe ist es, Wegbereiter Gottes für die Menschen zu sein, doch stets darum wissend, dass der, dem ich den Weg bereite, bei den Menschen immer schon angekommen ist. Er, der nach mir kommt, ist mir immer schon zuvor. Er kennt die Menschen, weil er ein menschenfreundlicher Gott ist und weil es seine unwiderrufliche Freude bleibt, bei den Menschen zu wohnen.

Lieber Brüder und Schwestern, zur Stunde erfüllt mich tiefe Dankbarkeit. Als Franziskaner in der Gefolgschaft des armen Kleinen von Assisi durfte ich in franziskanischer Bescheidenheit Zeugnis ablegen für Jesus, in meiner Lehrtätigkeit mit wissenschaftlicher Gründlichkeit, den Boden für das Glaubenswissen bereiten und nun darf ich mit bischöflicher Autorität bekennen. Immer geht es um dasselbe, den Menschen, in ihren vielfachen Nöten und Beschwernissen, in ihren Einsamkeiten wie auch Freuden, Christus zu zeigen.

Ich danke im besonderen, dem hochwürdigsten Herrn Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari, dass er mich in seine Nähe gerufen hat. Seit der Ernennung hat er sich väterlich um mich gekümmert und mir in der Zeit der Entscheidung Mut zugesprochen.

Ich danke meiner Familie im besonderen meiner Mutter; ich danke meiner Heimatpfarre, St. Anna am Aigen. Dort wurde mir zuerst Christus gezeigt. Einige Namen müssen genannt werden: Pfarrer Josef Greiner i.R. hat von Anfang meinen Weg zum Priestertum begleitet, wegweisend für mich wirkten die damaligen Kapläne (jetziger Pfarrer von Paldau) Emmerich Strobl und Josef Konrad (nun Pfarrer in St. Nikolai i.S.).

Mein Weg in der Nachfolge verlief nicht immer geradlinig, sondern war oft ein holpriger Umweg und zuweilen auch ein Irrweg. Auf Cypern, bei den UNO-Soldaten wurde mir Christus, dessen Bild fast gänzlich erblasst war, erneut gezeigt und ich durfte meine Priesterberufung entdecken. Ich danke der Militärseelsorge, besonders in der Person von Dekan Konrad Waldhör.

Auf der ersten Etappe meines Weges zum Priestertum waren mir die Salesianer im Canisiusheim gütige Wegbegleiter; P. Johannes Steigenberger mit seinen Mitbrüdern sei an dieser Stelle vom Herzen gedankt.

Die letzten 20 Jahre habe ich bei den Franziskanern gelebt und gewirkt; den Brüdern des Heiligen Franziskus fühle ich mich besonders zum Dank verpflichtet. Mit einem Satz aus dem Testament des Heiligen Franziskus möchte ich diese Zeit zusammenfassen: "Der Herr hat mir Brüder gegeben." Danke Brüder!

Ich danke nicht zuletzt der Kirche mit dem Heiligen Vater an der Spitze und seinem Vertreter dem apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Squicciarini, dass ich zu diesem hohen Amt berufen wurde.

Sie alle haben mir Christus gezeigt, nun liegt es an mir als Weihbischof der Diözese Graz-Seckau das Geschenkte weiterzugeben und den mir anvertrauten Menschen Christus zu zeigen.

Es möge so sein!

Sonntag, 1. Dezember 2002
Advent 2002
 
Liebe Angehörige der Militärdiözese!

 

"Christus - Hoffnung Europas", so lautet das Motto des Mitteleuropäischen Katholikentags 2003/2004. Impuls zu dieser "Wallfahrt der Völker", welche im Mai 2004 in MARIAZELL ihren krönenden, abschließenden Höhepunkt findet, kam von Papst Johannes Paul II. Bei all seinen Pastoralbesuchen in Österreich betonte der Heilige Vater die Brückenfunktion unseres Landes im Herzen Europas.

Der Katholikentag wird derzeit von acht Bischofskonferenzen - BOSNIEN, KROATIEN, POLEN, SLOWAKEI, SLOWENIEN, TSCHECHISCHE REPULBIK, UNGARN und ÖSTERREICH - getragen. Inspiriert vom Gedanken der Neuevangelisierung und der Wiedervereinigung Europas soll die gemeinsame Verantwortung für Kirche und Gesellschaft im Mittelpunkt stehen.

Die Soldaten und Heeresangehörigen der Teilnehmerländer wirken dabei selbstverständlich mit.
Viele von uns tragen durch ihren Einsatz Großes bei für den "Frieden unter den Völkern".
Als Christen dürfen wir ja wissen, dass es eigentlich nur ein Volk auf Erden gibt: das Volk der Kinder Gottes.

Und wenn es im sogenannten Johannes-Prolog ( = der Beginn des Johannes-Evangeliums, verkündet im Weihnachtsfestkreis) heißt: "Er gab ihnen Macht, Kinder Gottes zu werden", dann bedeutet diese Macht: Dienst, für den anderen da sein, sich für den Mitmenschen mitverantwortlich zu fühlen, Schützer und Helfer zu sein.
Der Mittelpunkt unseres Handelns als Christ ist der menschgewordene Gott Jesus Christus, denn Er ist unser Friede (Eph 2,14: mein bischöflicher Wahlspruch).

Christus - Hoffnung Europas!

Wir Soldaten sollen und wollen unseren Beitrag für eine hoffnungsvolle Zukunft Europas leisten.
Die Botschaft der Weihnacht will für uns Christen für diese verantwortungsvolle Aufgabe alljährlich erneuernde Impulse geben - auch im Zusammenhang mit der "Wallfahrt der Völker".
Warum wallfahrten wir Christen?

Menschen aller Zeiten und Religionen haben das Bedürfnis empfunden, Orte aufzusuchen, an denen ihnen der Himmel offener und Gott zugänglicher zu sein schien als anderswo.
Auch wir Soldaten wollen wie biblische Hirten zu solchen Orten aufbrechen.
Gottes "Wallfahrt" zu uns Menschen, dass Gott selber Mensch wird bedeutet unfassbar viel, weil in Ihm Erde und Himmel sich berühren und so Gott für uns als Mensch berührbar ist.

"Christus, der Retter ist da", so singen wir zur Weih-nacht. Das bedeutet: Christus war nicht nur bei uns, um uns zu erlösen von Schuld und Sünde, sondern er ist und bleibt bei uns.
So unspektakulär, so gewöhnlich, so gering, so menschlich die Geburt des Sohnes Gottes erscheinen mag, so sehr erfüllt die Menschwerdung Gottes uns mit Freude, weil wir damit alle Kinder Gottes werden können:
"Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden", heißt es im Johannes-Evangelium.

Ein großer Papst hat einmal gesagt: "Christ, erkenne deine Würde!
Du bist Teilhaber an der göttlichen Natur, kehre nicht zurück zu der alten Erbärmlichkeit und lebe nicht unter deiner Würde".
Der selbstherrliche Mensch will sich nicht von Gott beschenken lassen. Er will vor allem sich nicht einge-stehen, wie arm er ohne den Erlöser, Heiland und Retter ist.

Das Kind in der Krippe zwingt keinen Menschen zu sich, es zieht ihn nur mit der Macht der Liebe an sich und will uns lehren, zu gehorchen (auf Gott zu hören) und zu dienen.

Es gibt keine höhere Würde als die der freiwilligen Hingabe zum Wohle der anderen.

Bemühen wir uns in der Nachahmung Christi, Gottes Willen aufmerksam zu hören und danach zu handeln.
Nur so wird "Christus - Hoffnung Europas" immer mehr erfahrbar, auch durch unseren Friedensdienst als Soldaten, denn "Christus ist unser Friede!"

Diese Erfahrung wünsche ich Euch in dieser Weihnachts-zeit, verbunden mit großer Dankbarkeit für Euren Einsatz für den "Frieden unter den Völkern".

 

Ein gnadenvolles Weihnachtsfest und ein zufriedenes, gesundes, friedvolles Jahr 2003,
auch Euren Familien, entbietet

Mag. Christian Werner
Militärbischof von Österreich

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