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Militärbischof Werner Freistetter im Interview mit Stefan Hauser zum Thema Bedeutung und Tätigkeit der Militärseelsorge im Kriegsfall
Am Donnerstag, den 4.3.2022, gab Militärbischof Werner Freistetter ein Interview für Radio Stephansdom im Format Kirche Kompakt. Mag. Stefan Hauser befragte Militärbischof Freistetter über die Bedeutung und die Tätigkeiten der Militärseelsorge im Kriegsfall. Militärseelsorger sind während Kriegssituationen berufen, bei den Soldaten zu sein, sind aber selten bei Kampfhandlungen anwesend, dies nur in äußersten Notfällen. Traditionell sind sie bei Sterbenden, kümmern sich aber auch um „die menschlichen und religiösen Bedürfnisse und Nöte der Soldaten“.
Die Seelsorge überschneidet sich aber nur in wenigen Gebieten mit der Psychologie, da der Seelsorger ein menschlicher, „mit viel Vertrauen ausgestatteter Ansprechpartner“ ist, aber nicht die Aufgabe eines Militärpsychologen hat. „Der Militärseelsorger … ist nicht nur für Angehöriger seiner Konfession da, sondern für alle Soldaten“, so der Militärbischof.
Das komplette Kurzinterview kann noch bis Anfang April unter https://radioklassik.at/programm/sendungsdetails/?sdk=allegro_magazin&sdd=06.03.2022 beginnend ab Minute 43:05 gratis nachgehört werden.
Liebe Schwestern und Brüder!
Zu Beginn jener 40 Tage der Vorbereitung auf das Osterfest möchte ich Sie einladen, in die Wüste mitzugehen und abseits aller berechtigten Fragen, wie man durch Fasten oder Verzicht die eigene körperliche und seelische Gesundheit am besten fördern könnte, über den Sinn dieser herausfordernden, aber heilsamen Zeit nachzudenken.
Dass auch Jesus fastete, lesen und hören wir im Evangelium des Ersten Fastensonntags (Lukas 4, 1-13). Auch er fastete 40 Tage. Auch bei ihm handelt es sich um eine Zeit der Besinnung und der Vorbereitung, aber nicht auf ein Fest, sondern auf etwas, was er tun soll, auf einen Auftrag, eine neue Aufgabe, die sein Leben vollständig verändern wird.
Nach seiner Taufe im Jordan, bei der ihn eine Stimme vom Himmel „geliebter Sohn“ genannt hat, zieht sich Jesus, vom heiligen Geist erfüllt, in die lebensfeindliche Einsamkeit der Wüste zurück. Beiläufig erwähnt Lukas, dass Jesus damals nichts aß. Wir erfahren nichts über seine Gedanken während dieser Zeit, über Erscheinungen oder Offenbarungen. Wir hören nur, dass er am Ende hungerte – wie es uns allen geht, wenn wir auf die ein oder andere Weise versuchen zu fasten. Aus dem Auftreten dieses menschlichen Grundbedürfnisses entwickelt sich nun die ganze weitere Geschichte. Plötzlich ist ein Gesprächspartner da, mitten in der Wüste: der Teufel, der „Durcheinanderbringer“ (von griech. Diabolos).
Es ist ein eigenartiger Teufel, der hier auftritt: Kein Wort darüber, wie er aussieht und woher er kommt, kein Hinweis auf Gewalt oder Bosheit. Vielmehr machen seine Aussagen einen recht kultivierten Eindruck. Er zitiert aus der Bibel, scheint es gut zu meinen, und seine Vorschläge passen auf den ersten Blick auch perfekt zum Anspruch Jesu und zu späteren Wundern: Wenn er essen will, so sein erster Rat, solle er doch Steine zu Brot verwandeln.
In Jesu ablehnender Antwort kommt die Erfahrung zum Ausdruck, dass in der Besinnung, der Einsamkeit und im Fasten zwar die menschlichen Grundbedürfnisse klarer und stärker hervortreten, dass aber zugleich auch die menschliche Freiheit im Umgang damit wächst: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ (4, 4), ein Zitat aus dem Buch Deuteronomium (8,3), das sich auf das Manna in der Wüste und das Wort Gottes bezieht. Fasten weitet die Perspektive, es macht uns empfänglich für das, was wir wirklich brauchen, und für das Wort dessen, dem wir uns eigentlich verdanken.
Während dieser erste Vorschlag des Teufels vor allem für Logistiker interessant wäre, die wissen, wie wichtig eine gute Versorgung der Truppe im Einsatz ist, stellt der zweite für politische, militärische und manchmal religiöse Führer eine beständige Versuchung dar: Macht um der Beherrschung willen über andere auszuüben und nach eigenem Gutdünken über sie zu verfügen:
Der Teufel bietet Jesus „die Macht und Herrlichkeit“ aller Reiche der Erde. In der Formulierung seines Angebots verrät der Teufel aber schon selbst den Haken an der Sache: Jesus müsste sich dazu ihm, dem Teufel, unterwerfen. Wieder steht die Freiheit auf dem Spiel: Der Schein schrankenloser Freiheit und Macht offenbart sich bei näherem Hinsehen als verstärkte innere Abhängigkeit, die zur Wahrheit und Fülle dessen, was menschliches Leben ausmacht, gerade nicht befreit.
Jesus erkennt den entscheidenden Punkt genau und antwortet wieder mit Bezug auf das jüdische Gesetz: „Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen.“ (4, 8) Hier geht es nicht um die Befolgung religiöser Gebote, sondern mit dieser Frage steht und fällt die Sendung Jesu: Der, der die Welt beherrschen und sie sich zu eigen machen will, kann nicht der sein, der den Menschen die frohe Botschaft von der Ankunft des Reiches Gottes bringt. Denn Gott eignet sich nichts an, sondern lässt die Welt sein und ermächtigt die Menschen, selbst und in Freiheit in ihr zu leben. Nur und gerade dadurch ist er der wahre Herr der Welt. Und nur in der Hingabe, in der letzten Entäußerung bis in den Tod hinein, kann Jesus sich als der ersehnte Messias, der Sohn Gottes erweisen, kann er die Liebe Gottes selbst in dieser Welt unter den Menschen endgültig aufscheinen lassen.
Aber der Teufel hat noch ein Ass im Ärmel. Der dritte Vorschlag ist im Grunde noch perfider, weil er genau an dieser vertrauensvollen Hingabe Jesu ansetzt: Er führt ihn nach Jerusalem, stellt ihn auf den Tempel und fordert ihn auf, sich hinabzustürzen. Denn wenn er Sohn Gottes sei, werden ihn, zitiert der Teufel diesmal aus dem Buch der Psalmen, seine Engel „auf ihren Händen tragen“, damit sein „Fuß nicht an einen Stein stößt“. (4, 11, vgl. Psalm 91, 12) Jesus entgegnet auch diesmal mit einem Schriftzitat: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.“ (4, 12, vgl. Deuteronomium 6, 16) Jetzt reicht es dem Teufel, und er lässt von ihm ab.
Jesus hat sich für einen Weg entschieden, der Schwierigkeiten und Leid nicht aus dem Weg geht. Er rechnet nicht mit Engeln, die ihm die Bahn freiräumen. Seit den ersten Tagen seines Auftretens ist er mit Widerstand konfrontiert, nicht zuletzt in seiner engeren Heimat. Verachtung gegenüber dem Sohn eines Zimmermanns, Entrüstung über seinen Anspruch und Neid angesichts der Massen, die ihm folgen, führen zu offener Feindseligkeit.
Gegen Ende dieser österlichen Bußzeit werden wir die Geschichten der Gefangennahme, des Leidens und des Todes am Kreuz hören: Sie berichten von Todesangst, von Einsamkeit angesichts des Todes, aber auch vom Verzicht darauf, sich durch Flucht oder Gegenwehr diesen schwierigen Weg zu ersparen, und dem Vertrauen auf die Gegenwart Gottes in der Dunkel-heit dieser Stunden über den Tod hinaus.
Dieser Verzicht und dieses Vertrauen in der Nachfolge Jesu ist das wirkliche Fasten, das wir mit all unseren Schwächen und Fehlern und bei all den zahlreichen Verlockungen eines scheinbar leichteren Lebens langsam lernen und einüben können.
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen eine schöne und heilsame Zeit der Vorbereitung
auf das Fest der Freude und der Auferstehung!
Dr. Werner Freistetter
Militärbischof für Österreich
Am 02.03.2022 fand im Innenhof der Maria-Theresien-Kaserne die Spendung des Aschenritus für die Garde statt. Anwesend waren Militärbischof Werner Freistetter, Militärerzdekan Harald Tripp, Militäroberpfarrer Wilfried Schey und Erzpriester Alexander Lapin.
Militärbischof Werner Freistetter begann seine Predigt mit dem Aufruf von Papst Franziskus, den heutigen Tag unter das Gebet für die Ukraine zu stellen. Er sprach den Aschermittwoch als Feier der Einkehr, Umkehr und Besinnung des Wesentlichen an. „Aus dieser Erfahrung heraus, dass wir auf so manches verzichten können, ... formt sich das Gebet für den Frieden und die Solidarität,“ so Werner Freistetter.
Aschenkreuzspender waren Militärbischof Werner Freistetter und Militärerzdekan Harald Tripp. Musikalisch untermalt wurde die Feier durch die Gardemusik Wien.
Am 02.03.2022 fand in der Militärpfarre Wien die Heilige Messe mit Aschenritus für das Militärkommando Wien statt. Militärerzdekan Dr. Harald Tripp begann die Messe mit einer Begrüßung des Militärkommandaten Brigadier Kurt Wagner und der Anwesenden sowie mit einigen Gedanken zu der Situation in der Ukraine.
In der Predigt sprach er die Deutung des Aschenkreuzes als Umkehr und Buße an. Die Umkehr während der Fastenzeit bedeutet bewusst solidarischer, einfacher, aufmerksamer und anspruchsvoller zu leben als unter dem Jahr. Dies führt „uns zu uns selbst und dann zum nächsten“, so Militärerzdekan Dr. Harald Tripp, der Asche auf den Kopf der Gläubigen streute.
Feldgottesdienst zum Aschermittwoch mit Aufstreuen der Asche und Friedensgebet
Am Morgen des Aschermittwochs, 2. März 2022, versammelten sich Militärkommandant Brigadier Martin Jawurek, Leiter und Mitarbeiter aus den Abteilungen, Militärmusiker sowie zahlreiche Rekruten der Stabskompanie vor den Hallen des Baupionierzuges am hinteren Gelände des Kommandogebäudes Feldmarschall Hess, um mit einem Gottesdienst die Fastenzeit zu beginnen.
Militäroberkurat Oliver Hartl stimmte mit seinen Gedanken und Texten in die Fastenzeit ein und streute den Mitfeiernden gemäß den Coronaverordnungen die Asche auf das Haupt der Gläubigen. Im Besonderen wurde bei dieser Feier auch für den Frieden gebetet: "In den vergangenen Tagen ist vielen wieder bewusst geworden, wie zerbrechlich Friede sein kann. Der Friede im Kleinen wie im Großen, der Friede zwischen uns, zwischen Nationen und in der Welt", so Militärpfarrer Hartl als Einladung zum Friedensgebet.
Ein Blechbläserensemble der Militärmusik NÖ umrahmte die gottesdienstliche Feier musikalisch.
Aschenritus wird ohne Berührung, aber wieder mit den Begleitworten vollzogen
Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf die Liturgie am Aschermittwoch, mit dem in der katholischen Kirche die Fastenzeit beginnt: So wird der Aschenritus auch heuer wieder ohne Berührung vollzogen. Die Gläubigen erhalten daher kein Aschenkreuz auf die Stirn, sondern es wird die Asche auf das Haupt gestreut. "Diese in anderen Ländern übliche Form, erinnert uns ganz nüchtern, realistisch und augenscheinlich an die Vergänglichkeit des Lebens", erklärte der österreichische Liturgie-Bischof Anton Leichtfried am Donnerstag im Interview mit Kathpress.
Konkret bedeutet das für den Ritus, dass der Vorsteher des Gottesdienstes über die Asche ein Segensgebet spricht und die Asche ohne weitere Begleitworte mit Weihwasser besprengt. Anschließend setzt der Priester, Diakon bzw. die mit der Leitung der Feier vom Bischof beauftragte Person eine FFP2-Maske auf und streut ohne Berührung jenen, die zur Aschenauflegung herantreten, Asche in der Form eines Kreuzes auf das Haupt. Anders als im Vorjahr, wo der Ritus wortlos vollzogen wurde, werden heuer wieder die dafür vorgesehenen Begleitworte gesprochen. Sie lauten: "Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium" oder: "Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst."
Der Aschermittwochsliturgie selbst wird unter den von der Bischofskonferenz festgelegte Corona-Regeln für Gottesdienste gefeiert. Dabei ist von den Mitfeiernden eine FFP2-Maske zu tragen und ein Mindestabstand von einem Meter einzuhalten. Für alle, die einen liturgischen Dienst ausführen, gilt die 3G-Regel.
Beginn der Fastenzeit
Am Aschermittwoch, in diesem Jahr am 2. März, beginnt die 40-tägige Fasten- und Bußzeit vor Ostern. Seit Ende des 11. Jahrhunderts gibt es die Tradition, sich an diesem Tag in Gottesdiensten ein Aschenkreuz auf die Stirn zeichnen oder Asche aufs Haupt streuen zu lassen. Die aus gesegneten Palmzweigen vom Vorjahr gewonnene Asche gilt als Symbol der Trauer und Buße.
Das Aschenkreuz steht für den Beginn der Bußzeit und zugleich für die Hoffnung der Christen auf Auferstehung. Der Aschermittwoch ist neben dem Karfreitag der einzige Tag, der in der katholischen Kirche als strenger Fasttag gilt. Das Kirchenrecht schreibt Abstinenz und Fasten vor. Ausgenommen davon sind Kinder, Alte und Kranke.
Auch in den einzelnen Militärpfarren wird der Aschenritus vollzogen. So in der Militärpfarre Wien am Mittwoch, 01 03 2022, um 1100 Uhr, durch den Militärbischof bei der Garde Wien um 1400 Uhr in der Maria Thersien Kaserne, am 02.03.2022 um 0800 Uhr in der Fliegerhorstkirche in Langenlebarn, um 1000 Uhr in der Dabsch-Kaserne in Korneuburg, um 1400 Uhr in der Bolfras-Kaserne in Mistelbach. Weitere Infos bekommen Sie in den jeweiligen Militärpfarren (siehe
02.03.2022 8:00 Uhr Gottesdienst mit Aschenkreuz, FLH-Kirche Langenlebarn
02.03.2022 10:00 Uhr Gottesdienst mit Aschenkreuz, Dabsch-Kaserne Korneuburg
02.03.2022 14:00 Uhr Gottesdienst mit Aschenkreuz, Bolfras-Kaserne Mistelbach
Quelle: www.kathpress.at/fastenzeit.
Am Freitag, 25. Februar 2022, wurden über 300 Damen und Herren Wachtmeister an der Heeresunteroffiziersakademie nach insgesamt 18 Monaten Kaderausbildung zur Truppe und in die Milizverbände ausgemustert. Neben den politischen und militärischen Glückwünschen standen der Apell an das ethische Denken des Unteroffiziers als unmittelbarem Gruppenkommandanten mit Blick auf den Krieg in der Ukraine im Zentrum.
Das Aufgabenspektrum vom Einsatz in der militärischen Landesverteidigung bis zu Assistenz- und Unterstützungseinsätzen in Pandemieeindämmung, Grenz- und Botschaftsbewachung sowie Katastrophenhilfe gehört für den jungen Unteroffizier ebenso zum täglichen Geschäft wie die Ausbildung von Rekruten und die Weiterbildung und Übung in der eigenen Waffengattung.
Gottes Segen erbaten daher vier der sechs Militärseelsorgen für die jungen Frauen und Männer: Militärsuperintendent Trauner verkündete eine Bibelstelle aus dem Buch Jeremia zum Wohl der Stadt bzw. des Staates, Militärbischof Freistetter sprach einen Segen aus dem Soldatengebetbuch, der orthodoxe Militärseelsorger Lapin schloss in seine Bitten die vom Krieg gequälte Bevölkerung und die gefallenen Soldaten ein, Militärimam Corbic rief mit Verweis auf den Koran Gott zu Segen für die mutigen und treuen neuen Wachtmeister an.
Das gemeinsame Antreten trotz aller Unterschiede des Glaubens, der Weltanschauung, des Ausbildungsortes – neben Enns auch Absam, Bleiburg und Freistadt - und der militärischen Spezialisierung zeigte den jungen Wachtmeistern, dass Unterschiede konstruktiv fruchtbar gemacht werden. So marschierten zuletzt hinter dem Feldzeichen der Heeresunteroffiziersakademie alle Wachtmeister vom Platz und wurden von der Fahne der Unteroffiziersgesellschaft begleitet.
utl: Spitzen der Kirchen und Religionen laden Menschen zu stillem Gebet ein, während österreichweit die Kirchenglocken läuten - ORF unterbricht für eine Minute sein Programm =
Die Spitzen der Kirchen und Religionsgemeinschaften in Österreich rufen heute Freitag um 15 Uhr zu einer überkonfessionellen Gedenkminute für den Frieden auf. Begleitend zum stillen Gebet für die Menschen in der Ukraine werden im ganzen Land die Kirchenglocken läuten, im Wiener Stephansdom erklingt dazu die Pummerin. Auch der ORF wird für die überkonfessionelle Gedenkminute sein Programm unterbrechen. An der am Donnerstagabend fixierten Initiative beteiligen sich neben den christlichen Kirchen sowie der Israelitischen Religionsgesellschaft und der Islamischen Glaubensgemeinschaft auch alle anderen gesetzlich anerkannten Religionsgesellschaften.
Für den Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, soll das stille Gebet die "Hoffnung auf einen raschen und gerechten Frieden in der Ukraine stärken". "Das Glockengeläut am Freitagnachmittag erinnert uns an den Tod eines Unschuldigen: Jesus Christus, den Fürst des Friedens. Beten wir für alle, die durch das Grauen des Krieges ihr Leben lassen müssen und öffnen wir unser Herz für jene, die jetzt unsere Hilfe brauchen", so der Salzburger Erzbischof am Donnerstagabend gegenüber Kathpress.
"Der Friede ist das höchste Gut! Es muss alles getan werden, um den Frieden in Europa wieder herzustellen und ihn zu bewahren", erklärte Roland Weißmann, Generaldirektor des ORF gegenüber Kathpress und sagte: "Der ORF schließt sich gerne der Initiative der verschiedenen Kirchen, Religions- und Glaubensgemeinschaften in Österreich an und beteiligt sich mit der Unterbrechung seines Programms an der 'überkonfessionellen Gedenkminute für den Frieden'."
"Im Schweigen bringen wir unsere Gefühle der Ohnmacht angesichts des Schreckens eines Krieges mitten in Europa zum Ausdruck", führte der evangelische Bischof Michael Chalupka im Interview mit Kathpress aus. "Schweigen ist eine Sprache, die alle verstehen" und sei Ausdruck der Verbundenheit mit den Menschen im Kriegsgebiet, die um ihr Leben bangen. "Im Schweigen schöpfen wir Kraft fürs Handeln. Humanitäre Hilfe für die Menschen im Kriegsgebiet und auf der Flucht ist ein Gebot der Stunde", so Chalupka.
"Als Christen sind wir aufgerufen, in Frieden und Nächstenliebe miteinander zu leben. Deshalb ist ein Krieg immer eine Sünde, insbesondere wenn er gegen ein freies, souveränes Land geführt wird", betonte der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis), der den "Angriff Russlands auf die Ukraine" ausdrücklich verurteilte. Gleichzeitig rief der Erzbischof zum Gebet für die Opfer des Krieges auf: "Möge Gott der Herr Ihnen beistehen, sie vor Leid und Tod beschütze und der Ukraine wieder Frieden schenken."
Auch der Oberrabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde, Jaron Engelmayer, betonte die allgemeine Sorge im Blick auf das Geschehen zwischen Russland und der Ukraine: "Wir beten für alle Bewohner der betroffenen Region, für schnelle Stabilisierung und baldigen Frieden. Derjenige, der Frieden in den Höhen stiftet, möge Frieden auf Erden schaffen - Schalom!"
"Die Bilder, die uns aktuell aus der Ukraine erreichen, lassen uns sprachlos zurück", betonte der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Ümit Vural, im Interview mit Kathpress. Krieg auf europäischem Boden sei bis vor Kurzem nicht vorstellbar gewesen, ein tiefgreifender Einschnitt in die Weltordnung und ein Elend für die Opfer dieses Konflikts. "Wir stehen vereint im Gebet für den Frieden und für eine sichere Welt. Möge Gott das ukrainische Volk beschützen und ihm in diesen finsteren Tagen beistehen", so Vural. Gleichzeitig bat er angesichts der sich abzeichnenden humanitären Katastrophe darum, sich solidarisch zu zeigen und den Aufrufen der Hilfsorganisationen vor Ort zu folgen.
Quelle: Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
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