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In einer Welt, die von Kriegen und Konflikten zerrüttet ist, erhebt Papst Franziskus seine Stimme aus ungewohnter Umgebung. Aus der römischen Gemelli-Klinik heraus, in der er sich derzeit in medizinischer Behandlung befindet, richtete er ein eindringliches Schreiben an die italienische Tageszeitung Corriere della Sera. Der Inhalt: ein leidenschaftliches Plädoyer für Abrüstung, Diplomatie und eine verantwortungsvolle Medienkultur.
"Wir müssen das Reden abrüsten, das Denken abrüsten, die ganze Erde abrüsten", so der Pontifex in seinem an Chefredakteur Luciano Fontana gerichteten Brief. Seine Worte durchziehen ein tiefes Bewusstsein für die Notwendigkeit des Friedens. Er betont, dass eine friedvolle Zukunft nur durch "Nachdenken, innere Ruhe und ein Verständnis für die Komplexität der Welt" erreichbar sei. Krieg hingegen bringe nichts als Zerstörung – er vernichte Gesellschaften, verwüste die Umwelt und löse keine Konflikte.
In einer deutlichen Mahnung richtet sich Franziskus an die internationale Gemeinschaft: Diplomatie und globale Institutionen müssten gestärkt und belebt werden. Ohne sie fehle es der Welt an den notwendigen Instrumenten zur friedlichen Konfliktbewältigung. Besonders die Medien und ihre Verantwortung im gesellschaftlichen Diskurs stehen im Fokus seiner Kritik. Worte seien nicht bloße Aussagen, sondern Taten, die eine soziale Realität schaffen. Sie könnten verbinden oder trennen, der Wahrheit dienen oder sie manipulieren. "Es ist entscheidend, Worte zu entschärfen, um sowohl die Gedanken als auch die Erde selbst zu entschärfen", so der Papst.
Neben der Diplomatie sieht er auch die Religionen in der Pflicht, Frieden zu stiften. Sie sollten sich, so Franziskus, "auf die Spiritualität der Völker stützen", um den Wunsch nach Gerechtigkeit, Geschwisterlichkeit und Hoffnung auf Frieden neu zu entfachen. Dies verlange jedoch "Engagement, Arbeit, Schweigen und Worte" – ein behutsames, aber entschiedenes Wirken für eine bessere Welt.
Persönlich reflektiert der Papst in seinem Schreiben über die eigene Verwundbarkeit angesichts seiner gesundheitlichen Situation. "Die menschliche Zerbrechlichkeit macht uns klarer bewusst, was wirklich bleibt und was vergeht, was Leben fördert und was es zerstört." Gerade diese Erkenntnis lasse ihn den Wahnsinn des Krieges umso deutlicher sehen. Die Gesellschaft neigt dazu, Gebrechlichkeit zu meiden, doch gerade sie sei es, die uns zum Nachdenken zwinge: Über unsere Entscheidungen, unser Handeln und die Richtung, die wir als Gemeinschaft eingeschlagen haben.
Mit seinen Worten aus der Klinik formuliert Franziskus keinen resignierten Appell, sondern einen leidenschaftlichen Weckruf. Inmitten globaler Unsicherheit erinnert er die Welt daran, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist – sondern eine bewusste Entscheidung.
Quelle: kathpress, redigiert durch ÖA
Die Frühjahrsvollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz fand in diesem Jahr in der traditionsreichen Erzabtei Pannonhalma in Ungarn statt. Ein Höhepunkt der Zusammenkunft war der festliche Gottesdienst zum Hochfest des heiligen Josef, bei dem der Kärntner Bischof Josef Marketz den Heiligen als Symbol des vertrauensvollen Glaubens und tatkräftigen Handelns hervorhob.
In der geschichtsträchtigen Klosterkirche feierten die österreichischen Bischöfe gemeinsam mit den Benediktinern von Pannonhalma und zahlreichen Gläubigen die Eucharistie. In seiner Predigt zeichnete Bischof Marketz das Bild eines Mannes des Glaubens, der nicht durch Worte, sondern durch sein Tun wirkte: "Josef steht für das Hören auf Gott und das entschlossene Handeln. Seine Haltung ist ein Vorbild für die Kirche und die heutige Gesellschaft."
Ein Modell der Verantwortung und Einsatzbereitschaft
Josef, der Schutzpatron der Kirche, sei ein Symbol für ein alternatives Lebensmodell, das nicht von Individualismus und Selbstverwirklichung geprägt ist, sondern von Verantwortung und Hingabe. "Er lebte im Stillen, wirkte jedoch umso nachhaltiger. Diese Haltung braucht es auch heute: Weniger Fokus auf äußeren Erfolg, mehr auf die Hingabe im Dienst an Gott und den Menschen", betonte Marketz.
Auch die Herausforderungen der Kirche in der heutigen Zeit fanden Erwähnung. Die anhaltende Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Umbrüchen, Mitgliederschwund und internen Reformprozessen macht die Besinnung auf zentrale Werte umso bedeutender. "Josefs Vertrauen in Gottes Führung gibt uns eine Richtung vor", so Marketz.
Dialog mit Kirche, Ökumene und Politik
Im Anschluss an die Liturgie lud Erzabt Cirill Hortobágyi zu einem Empfang in die Prälatur der Benediktiner-Erzabtei. Dort bot sich den Bischöfen die Gelegenheit zum Austausch mit Vertretern aus Kirche, Ökumene und Politik. Erzbischof Franz Lackner, Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz, bedankte sich für die Gastfreundschaft und betonte die enge geistliche Verbundenheit über sprachliche und nationale Grenzen hinweg. "Der Glaube ist eine Kraft, die Hoffnung gibt und verbindet", so Lackner.
Unter den Anwesenden befanden sich neben hochrangigen Vertretern der ungarischen katholischen Kirche auch reformierte und lutherische Geistliche sowie politische Repräsentanten. Diese Begegnungen unterstreichen die Bedeutung eines offenen Dialogs zwischen Kirche und Gesellschaft.
Beratungen zur Zukunft der Kirche
Die Generalvollversammlung der Bischofskonferenz, die am Montag begann und bis Donnerstag andauert, widmet sich einer Reihe zentraler Themen. Ein Schwerpunkt liegt auf dem weiteren Verlauf des weltweiten synodalen Prozesses, der 2028 in einer "Kirchlichen Versammlung" in Rom gipfeln soll. Zudem stehen die gesellschaftliche Situation und aktuelle politische Entwicklungen in Österreich im Fokus der Beratungen.
Zum Abschluss der Vollversammlung wird Erzbischof Lackner die Ergebnisse am Freitag, dem 21. März, um 10 Uhr im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien vorstellen. Veranstaltungsort ist der "Club Stephansplatz 4" im ersten Wiener Gemeindebezirk.
Quelle: kathpress
Ein Heiliger zwischen Legende und Geschichte
Johannes Nepomuk, auch bekannt als Jan Nepomucký, ist eine der faszinierendsten Heiligengestalten Mitteleuropas. Sein Leben und Martyrium prägten nicht nur die katholische Kirche, sondern auch zahlreiche Volkslegenden. Am 20. März 1393 erlitt er den Tod in der Moldau, nachdem er von der Prager Karlsbrücke gestürzt worden war. Bis heute wird er in vielen Ländern als Schutzpatron verehrt.
Das Leben eines standhaften Priesters
Johannes Nepomuk wurde um 1345 in Pomuk (heute Nepomuk) bei Pilsen geboren. Nach seinem Studium in Prag trat er in den kirchlichen Dienst ein und wurde 1369 kaiserlicher Notar. Später studierte er Kirchenrecht in Padua und promovierte 1387. Als Generalvikar des Prager Erzbischofs Johann von Jenstein geriet er in die Machtkämpfe zwischen der Kirche und König Wenzel IV. Nepomuks Weigerung, das Beichtgeheimnis der Königin zu brechen, wurde ihm letztlich zum Verhängnis.
Der Mythos des Brückenheiligen
Die berühmteste Legende besagt, dass Johannes Nepomuk als Beichtvater der böhmischen Königin deren Geheimnisse nicht preisgab. König Wenzel IV. soll daraufhin befohlen haben, ihn zu foltern und in die Moldau zu werfen. An der Stelle, an der sein Leichnam das Wasser berührte, erschienen der Überlieferung nach fünf leuchtende Sterne – ein Symbol für sein Schweigen und seine Heiligkeit. Diese Darstellung machte ihn später zum Patron der Brücken und Flößer.
Verehrung und Kanonisation
Schon bald nach seinem Tod wurde Johannes Nepomuk als Märtyrer verehrt. Im Jahr 1729 sprach Papst Benedikt XIII. ihn heilig. Seine Kultverehrung verbreitete sich besonders im Habsburgerreich, wo seine Figur oft als Symbol des katholischen Glaubens gegen die Reformation genutzt wurde. Seine Statue auf der Karlsbrücke in Prag wurde 1683 errichtet und ist die älteste dortige Skulptur.
Patronate und heutige Verehrung
Johannes Nepomuk ist Schutzpatron von Tschechien, Bayern und der Stadt Salzburg sowie der Beichtväter, Priester, Flößer, Schiffer und Brücken. Er wird zudem als Helfer gegen Wassergefahren angerufen und gilt als Symbol für Verschwiegenheit und Integrität. Seine Verehrung erstreckt sich bis heute über viele europäische Länder, darunter Österreich, Deutschland, Polen und Ungarn.
Seine Darstellungen zeigen ihn oft mit einem Kruzifix und einem Sternenkranz um den Kopf oder mit dem Finger auf den Lippen als Zeichen der Verschwiegenheit – ein bleibendes Symbol für Loyalität und Treue.
Der stille Held des Glaubens
Am 19. März feiert die katholische Kirche den Gedenktag des heiligen Josef, des Ziehvaters Jesu. Trotz seiner zentralen Rolle im Leben Jesu bleibt Josef eine eher stille Figur der Bibel. Er wird als Zimmermann beschrieben, als Ehemann der Maria und als Mann von großer innerer Stärke. Doch welche Bedeutung hat Josef heute noch, und warum wird er besonders in Österreich so verehrt?
Josef von Nazaret – Der Mann im Hintergrund
Josef war von Beruf Zimmermann und verlobt mit Maria, als er erfuhr, dass sie ein Kind erwartete. Zunächst wollte er sich von ihr trennen, doch ein Engel erschien ihm im Traum und erklärte ihm, dass das Kind vom Heiligen Geist sei: „Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen“ (Mt 1, 20). Josef nahm Maria zu sich und begleitete sie auf ihrem Weg.
In der Bibel taucht Josef nur an wenigen Stellen auf, doch seine Handlungen sprechen für sich. Wegen einer Volkszählung reiste er mit der hochschwangeren Maria nach Bethlehem, wo Jesus geboren wurde. Später floh die Familie nach Ägypten, um dem Kindermord des Herodes zu entgehen. Danach kehrten sie nach Nazaret zurück. Die letzte biblische Erwähnung Josefs findet sich in der Episode, in der der zwölfjährige Jesus im Tempel mit den Schriftgelehrten diskutiert. Über seinen Tod gibt es keine eindeutigen Hinweise – vermutlich starb er, bevor Jesus sein öffentliches Wirken begann.
Josef – Patron der Kirche und der Arbeiter
Josef ist einer der meistverehrten Heiligen. Bereits im 9. Jahrhundert tauchte sein Festtag am 19. März im Martyrologium der Reichenau auf. Papst Sixtus IV. erklärte diesen Tag 1479 zum offiziellen Fest. Papst Pius IX. ernannte ihn 1870 schließlich zum Patron der gesamten katholischen Kirche. Neben diesem Gedenktag gibt es seit 1955 den 1. Mai als „Josef der Arbeiter“, eingeführt von Papst Pius XII., um die Würde der Arbeit zu betonen.
Als Patron von Zimmerleuten, Handwerkern, Familien und Jugendlichen ist Josef eine wichtige Identifikationsfigur. Seine Verehrung ist besonders in Österreich tief verwurzelt. In Bundesländern wie Tirol, Vorarlberg, Kärnten und der Steiermark ist der Josefstag bis heute ein hoher kirchlicher Feiertag und wird oft mit Prozessionen und Gottesdiensten begangen.
Josef – Der stille, aber starke Charakter
Josef wird oft als älterer Mann dargestellt, doch diese Vorstellung ist nicht biblisch belegt. Vielmehr wird vermutet, dass er ein kräftiger, arbeitsamer Handwerker war. Sein Charakter wird vor allem durch seine Taten beschrieben: Er war gerecht, gottesfürchtig und nahm seine Verantwortung als Ziehvater Jesu bedingungslos an.
Theologisch gesehen ist Josef ein Vorbild für Männer, die ihre Rolle als Väter, Ehemänner und Gläubige mit Besonnenheit und Verantwortungsbewusstsein ausfüllen. Theologe Ansgar Wucherpfennig sieht ihn als „Identifikationsfigur für Männer, die sich nicht nur über ihre Männlichkeit, sondern über ihr Handeln definieren“.
Der Josefstag heute – Ein Zeichen des Neubeginns
Der Josefstag gilt als Frühlingssymbol. Viele Bauernregeln nehmen Bezug auf ihn: „Ist es klar am Josefstag, spart er uns viel Not und Plag.“ In ländlichen Regionen wird sein Gedenktag bis heute feierlich begangen. Besonders in Tirol, Kärnten und Vorarlberg haben sich jahrhundertealte Bräuche erhalten.
Josef mag in der Bibel im Hintergrund stehen, doch sein Erbe ist bis heute lebendig. Er ist nicht nur der Patron der Kirche, sondern auch ein Symbol für Zuverlässigkeit, Demut und Vertrauen in Gottes Plan. Sein Gedenktag erinnert daran, dass wahre Größe oft in der Stille wirkt – und dass ein einfaches „Ja“ zu einer göttlichen Berufung Großes bewirken kann.
Vom13. bis 14. März machten sich 19 Mitglieder der Militärpfarre auf den Weg ins traditionsreiche Stift Schlägl, um unter der geistlichen Leitung von Militärdekan R. Weyringer die österliche Bußzeit bewusst zu erleben. Im Mittelpunkt der Tage stand das persönliche Gebet – ein Thema, dem in inspirierenden Impulsen besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde.
Die Teilnehmer tauchten in den klösterlichen Rhythmus ein, nahmen an den Gebetszeiten von Vesper und Laudes teil und feierten gemeinsam die Eucharistie. Ein weiterer Höhepunkt war die eindrucksvolle Führumng durch das Stift, die tiefere Einblicke in die lange Geschichte und die spirituelle Tradition des Prämonstratenserordens bot.
Das Stift Schlägl, gegründet im Jahr 1218, ist nicht nur ein Ort des Gebets und der Meditation, sondern auch ein Zentrum für Bildung, Kultur und Begegnung. Mit seiner beeindruckenden Architektur, der wertvollen Bibliothek und der traditionsreichen Brauerei strahlt es eine besondere Atmosphäre aus, die zur inneren Einkehr einlädt.
Gestärkt an Geist und Seele traten die Teilnehmer schließlich die Heimreise an – erfüllt von neuen Gedanken, bereichert durch die gemeinschaftlichen Erfahrungen und in freudiger Erwartung des bevorstehenden Osterfestes.
Ein historischer Rahmen für die Beratungen
Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Basilika von Pannonhalma wurde am Montagabend die Vollversammlung der österreichischen Bischofskonferenz eröffnet. Unter dem Vorsitz von Erzbischof Franz Lackner tagen die heimischen Bischöfe bis Donnerstag in der traditionsreichen ungarischen Benediktiner-Erzabtei – eine Premiere in der Geschichte der Konferenz. Bereits am Montagnachmittag kam es in Györ zu einem Treffen mit dem Vorsitzenden der Ungarischen Bischofskonferenz, Bischof András Veres.
Plädoyer für eine authentische Kirche - Erzabt Hortobágyi: "Die Kirche muss das Evangelium vorleben und den Menschen dienen"
Erzabt Cirill Hortobágyi, der der Eröffnungsmesse vorstand, widmete seine Predigt dem Spannungsfeld zwischen Erneuerung und Tradition in der Kirche. Während Papst Franziskus eine "Kirche im Aufbruch" fordert, die evangelisiert und sich verändert, gibt es zugleich Strömungen, die die Kirche als "Bastion" gegen gesellschaftliche Entwicklungen verteidigen wollen. In Ungarn seien beide Haltungen zu finden, doch die Mehrheit der Menschen habe weder ein starkes Interesse an religiösen Fragen noch ein Verlangen nach Christus, so der Erzabt.
Er warnte davor, den Erfolg der Kirche allein an Zahlen wie Gottesdienstbesuchern oder renovierten Kirchen zu messen. Stattdessen brauche es eine "Reform im Sinne einer Zurückformung auf Christus hin", die das Evangelium ins Zentrum rückt. "Die Kirche muss ihre Mission neu entdecken: das Evangelium vorzuleben und den Menschen zu dienen", resümierte Hortobágyi.
Synodaler Prozess und aktuelle Herausforderungen
Ein zentrales Thema der Vollversammlung ist der weltweite synodale Prozess der katholischen Kirche. Der Vatikan gab dazu kürzlich bekannt, dass der mehrjährige Austausch im Oktober 2028 mit einer "Kirchlichen Versammlung" in Rom abgeschlossen werden soll. Die Bischöfe beraten zudem über die gesellschaftliche und kirchliche Lage in Österreich, insbesondere nach der jüngsten Regierungsbildung.
Hochfest des heiligen Josef als liturgischer Höhepunkt
Ein spiritueller Akzent der Versammlung ist die feierliche Messe zum Hochfest des heiligen Josef am Mittwoch, dem 19. März, um 18 Uhr in der Klosterkirche der Erzabtei. Der Gurker Diözesanbischof Josef Marketz wird der Eucharistiefeier vorstehen und die Predigt halten.
Neues Gesicht in der Bischofskonferenz
Die Bischofskonferenz tagt erstmals in veränderter Zusammensetzung: Kardinal Christoph Schönborn, langjähriges Mitglied seit 1991, nimmt nach seiner Emeritierung nicht mehr teil. Neu dabei sind hingegen Josef Grünwidl als Apostolischer Administrator der Erzdiözese Wien und der designierte Grazer Weihbischof Johannes Freitag. Die Ergebnisse der Vollversammlung werden am Freitag, dem 21. März, um 10 Uhr in einer Pressekonferenz in Wien präsentiert.
Pannonhalma: Ein Ort mit tiefen Wurzeln
Die Erzabtei Pannonhalma blickt auf eine mehr als tausendjährige Geschichte zurück. Sie wurde 996 gegründet und ist nach dem heiligen Martin von Tours benannt. Seit 1996 zählt das Kloster auf dem Martinsberg, südlich von Györ, zum UNESCO-Weltkulturerbe. 2024 feierten die Benediktiner das 800-jährige Bestehen der Abteikirche mit zahlreichen Festveranstaltungen.
Der heutige Erzabt Cirill Hortobágyi, der seit 2018 die Gemeinschaft leitet, ist zugleich Mitglied der Ungarischen Bischofskonferenz. Etwa 40 Mönche gehören der Abtei an, die neben einem renommierten Gymnasium auch verschiedene Wirtschafts- und Produktionsbetriebe führt. Die Benediktinerbibliothek von Pannonhalma gehört mit rund 300.000 Bänden, darunter wertvolle Handschriften und alte Drucke, zu den bedeutendsten ihrer Art weltweit.
Ein Zentrum des ökumenischen Dialogs
Pannonhalma ist nicht nur ein spirituelles Zentrum, sondern auch ein Ort der Begegnung zwischen Ost- und Westkirche. Papst Johannes Paul II. besuchte das Kloster 1996 und betonte seine Rolle als Vermittler zwischen den christlichen Traditionen. In den vergangenen Jahrzehnten waren hier hochrangige orthodoxe und koptische Kirchenvertreter zu Gast, darunter der ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., sowie der frühere Moskauer Patriarch Aleksij II.
Mit dieser Vollversammlung setzen die österreichischen Bischöfe ein Zeichen der Verbundenheit mit der ungarischen Kirche und nutzen die traditionsreiche Kulisse von Pannonhalma für ihre Beratungen über die Zukunft der Kirche in einer sich wandelnden Gesellschaft.
Quelle: kathpress, redigiert durch ÖA
Die heilsame Kraft des Verzichts
Fasten und Verzicht sind weit mehr als bloße Disziplinierungsmaßnahmen – sie sind ein Weg zur Befreiung. Sie öffnen den Blick für eine wesentliche Erkenntnis: Unser Leben ist keine selbstverständliche, verfügbar gemachte Ressource, sondern ein Geschenk. In einer Zeit, in der Selbstoptimierung und Wohlbefinden oft im Vordergrund stehen, erinnert das religiöse Fasten daran, dass wahre Erfüllung nicht im Besitz, sondern in der Hingabe liegt.
Genuss und Versuchung – ein feiner Unterschied
Ein kleines Stück Schokolade kann ein süßer Genuss sein. Doch Versuchungen haben eine andere Qualität – sie versprechen Glück, hinterlassen aber oft einen bitteren Nachgeschmack. Ein bewusstes Fasten bedeutet nicht, Freude und Genuss zu verteufeln, sondern den eigenen Umgang mit diesen Dingen zu überdenken. In der Fastenzeit geht es nicht um ein freudloses Entsagen, sondern um eine bewusste Neuordnung der Prioritäten.
Mehr als Wellness – Fasten als spirituelle Neuausrichtung
Die Fastenzeit ist nicht bloß eine Periode körperlicher Entgiftung oder geistiger Erneuerung im Sinne der modernen Wellness-Kultur. Sie ist eine Zeit der inneren Arbeit, ein Training des Herzens, das auf ein befreites, erlöstes Leben hinführt. Religiöses Fasten zielt nicht darauf ab, den eigenen Körper zu perfektionieren, sondern darauf, das Leben in seiner Tiefe neu zu verstehen – als eine Gabe, die in Dankbarkeit und Achtsamkeit gelebt werden will.
Der befreiende Verzicht
Religiöses Fasten bedeutet, zeitweise auf Dinge zu verzichten, die zum Leben gehören – Nahrung, Unterhaltung, Annehmlichkeiten –, nicht weil sie schlecht wären, sondern um sich von ihrer vereinnahmenden Macht zu lösen. Es ist eine Schule der Wahrnehmung: für den wahren Wert der Dinge, für die eigene Endlichkeit und für das Geschenk des Lebens selbst. Wer fastet, befreit sich aus dem Kreislauf von Gier und Gewohnheit, öffnet sich für neue Erfahrungen und schärft den Blick für das Wesentliche.
Fasten als Brücke zur Gemeinschaft
Fasten ist in der christlichen Tradition untrennbar mit Gebet und Nächstenliebe verbunden. Es ist kein Selbstzweck, sondern eine Haltung, die zur Beziehung führt – zu Gott und zum Mitmenschen. Wer fastet, macht sich bewusst, dass er nicht aus eigener Kraft lebt, sondern auf die Treue Gottes angewiesen ist. Gleichzeitig erinnert das Fasten daran, dass wir als Gemeinschaft existieren, dass wir Verantwortung füreinander tragen. Diese Verbindung zeigt sich in der Praxis der Almosen: Materielle und geistige Unterstützung für jene, die auf Hilfe angewiesen sind.
Die Schule der Entschiedenheit
Echtes Fasten stärkt den Charakter. Es lehrt, sich nicht jeder spontanen Neigung oder jedem flüchtigen Bedürfnis hinzugeben, sondern eine bewusste Wahl zu treffen. Diese Enthaltsamkeit betrifft nicht nur Speisen oder Genussmittel – sie erstreckt sich auch auf unsere Worte, Gedanken und Handlungen. Papst Franziskus mahnt dazu, sich nicht nur von übermäßigem Konsum, sondern auch von destruktiven Verhaltensweisen zu lösen: von Geschwätz und übler Nachrede, von Neid und Gier, von Gleichgültigkeit und dem Warten auf den ersten Schritt des anderen. Fasten ist ein Weg der inneren Reinigung, der zu einem klareren, aufrichtigeren Leben führt.
Fasten als innere Erneuerung
Fasten entgiftet nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Es schafft Raum für Tugenden wie Geduld, Bescheidenheit, Nachsicht und Vergebungsbereitschaft. Es hilft, über die eigene Fehlerhaftigkeit hinauszusehen und in Großherzigkeit und Reinheit des Herzens zu wachsen. Fasten führt zu einer Haltung, die nicht nur das eigene Leben verändert, sondern auch die Welt um uns herum.
Freude in der Herausforderung
Die Fastenzeit ist keine Zeit der Niedergeschlagenheit, sondern eine Zeit der Freude. Jakobus ermutigt uns: „Nehmt es voll Freude auf, meine Brüder und Schwestern, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet.“ (Jak 1,2) Denn wer fastet, lernt, Versuchungen nicht als Bedrohung, sondern als Gelegenheit zum Wachstum zu sehen. So wird Fasten zu einer Quelle wahrer Freiheit – und letztlich zu einem Fest des Lebens, das weit über die 40 Tage hinausreicht.
Ein Abend im Zeichen des Teilens. Klimagerechtigkeit als soziale Frage der Gegenwart
Wien, 13.03.2025 - Ein Teller Suppe als Zeichen der Solidarität: In den ehrwürdigen Hallen des Wiener Rathauses versammelten sich am Mittwochabend zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kirche und Zivilgesellschaft, um am traditionellen Benefizsuppenessen der Katholischen Frauenbewegung (kfbö) teilzunehmen. Bürgermeister Michael Ludwig und kfbö-Vorsitzende Angelika Ritter-Grepl luden ein, um gemeinsam ein Zeichen für mehr Klimagerechtigkeit zu setzen – ein Thema, das aus ihrer Sicht „die wichtigste soziale Frage der Gegenwart“ ist.
„Frauen des Globalen Südens sind vom Klimawandel besonders betroffen und gleichzeitig die entscheidenden Akteurinnen für eine gerechtere Welt“, betonte Ritter-Grepl. Gerade in Zeiten wachsender sozialer und ökologischer Herausforderungen sei es essenziell, Frauen in ihren Anliegen zu unterstützen.
Fasten als Impuls zum Umdenken - Teilen als Kulturtechnik des Glücks
Fasten sei mehr als bloßer Verzicht, führte Ritter-Grepl aus. Es gehe um eine innere Umkehr und den Mut, bestehende Strukturen zu hinterfragen: „Umkehr bedeutet heute Systemwandel.“ Richtig verstandenes Fasten bringe die Bereitschaft zum Teilen mit sich – eine uralte Kulturtechnik, die, so Ritter-Grepl, zur kollektiven Glücksproduktion beitrage. In diesem Sinne stand das Benefizessen unter dem Motto „Teilen spendet Zukunft“.
Bürgermeister Ludwig unterstrich die Bedeutung der Klimagerechtigkeit für Wien: „Wir nehmen dieses Thema sehr ernst – sowohl auf globaler als auch auf lokaler Ebene. Frauen sind in vielen Gesellschaften das Rückgrat der Gemeinschaft. Ihnen eine Stimme zu geben, bedeutet, Zukunft zu gestalten.“ Er hob zudem hervor, dass Wien ein Ort des interreligiösen Dialogs und des friedlichen Miteinanders sei. „Fasten gibt uns die Gelegenheit, innezuhalten und uns zu vergegenwärtigen, was im Leben wirklich zählt“, so Ludwig.
Bischof Freistetter: Wandel braucht Struktur und Gesinnung
Auch die Kirche stellte die moralische Verpflichtung zur Bewahrung der Schöpfung in den Mittelpunkt. Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl verwies auf die biblische Grundlage dieses Engagements: „Schon im ersten Buch der Bibel wird dem Menschen die Verantwortung für die Schöpfung übertragen.“
Besonders eindringlich wurde Militärbischof Werner Freistetter, der für Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit in Österreich zuständig ist. Er betonte die Notwendigkeit sowohl struktureller als auch gesinnungsmäßiger Reformen, um soziale und ökologische Herausforderungen zu bewältigen. „Ich vertraue auf die unglaubliche innere Kraft der Frauen des Globalen Südens“, sagte er, „die mit beeindruckender Entschlossenheit für ihre Rechte und ihre Umwelt kämpfen.“
Hoffnung für Kolumbien: Frauen gegen den Raubbau
Ein eindrucksvolles Beispiel für diesen Einsatz wurde während des Abends vorgestellt: das kfbö-unterstützte Projekt „Sercoldes“ in Kolumbien. Hier setzen sich indigene und afro-kolumbianische Frauen gegen den Raubbau in ihren Territorien ein. Sie erhalten Zugang zu Bildung, wirtschaftlicher Unabhängigkeit und politischer Teilhabe – und engagieren sich aktiv für Friedensprozesse und den Umweltschutz.
Doris Schmidauer, Gattin von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, würdigte dieses Engagement: „Die Projekte der kfbö sind wahre Hilfe zur Selbsthilfe.“ Dass dieser Einsatz in Kolumbien lebensgefährlich sein kann, verdeutlichte die Klimaforscherin Prof. Helga Kromp-Kolb: Laut dem Global Witness Report wurden im Jahr 2023 allein in Kolumbien 79 Umweltaktivistinnen und -aktivisten ermordet.
Suppenessen als Zeichen der Solidarität
Zum Abschluss des Abends luden Schülerinnen der Wiener Tourismusschulen „Modul“ zum Suppenessen ein. Ein symbolischer Akt, der einmal mehr verdeutlichte: Solidarität kann ganz einfach beginnen – mit einer gemeinsamen Mahlzeit und der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
Quelle: kathpress, redigiert durch ÖA
Zum 12. Jahrestag seines Pontifikats steht Papst Franziskus nicht für Feierlichkeiten im Mittelpunkt, sondern wegen anhaltender Rücktrittsgerüchte. Seit Wochen fehlt der 88-Jährige in der Öffentlichkeit, seine gesundheitliche Verfassung bleibt ein Rätsel. Während das vatikanische Presseamt täglich beruhigende Updates liefert, wächst die Unsicherheit: Wann kehrt der Papst aus der Klinik zurück – oder kehrt er überhaupt zurück? Spekulationen über eine geheime Papstwohnung und mögliche Rücktrittspläne heizen die Debatte an. Entscheidend wird sein, ob Franziskus sich gesundheitlich in der Lage sieht, sein Amt weiterzuführen. Doch klare Antworten aus dem Vatikan gibt es vorerst nicht. (Ein Hintergrundbericht von Kathpress-Korrespondent Ludwig Ring-Eifel)
Um sein Amtsjubiläum hat Papst Franziskus nie viel Aufhebens gemacht. Im Vatikan ist der Tag der Papstwahl zwar gesetzlicher Feiertag. Aber nur einmal, zum zehnten Jahrestag am 13. März 2023, hat Franziskus aus diesem Anlass einen Gottesdienst in der Kapelle des Gästehauses Santa Marta gefeiert.
In diesem Jahr herrscht zum Jubiläumsdatum eine gewisse Nervosität im Vatikan. Knapp einen Monat ist der Papst nun schon abwesend. Außer einer kurzen Ton-Aufnahme seiner nach Luft ringenden Stimme gab es kein Lebenszeichen. Zwar informiert das vatikanische Presseamt täglich darüber, was er tut. Die Medienleute erfahren, dass der 88-Jährige gefrühstückt und gebetet hat, dass er Physiotherapie macht, Medikamente und Sauerstoff erhält - und dass er während der vier Wochen in der Gemelli-Klinik schon mehr als 30 Bischöfe ernannt hat.
Doch seit einigen Tagen konzentrieren sich ihre Fragen auf ein neues Thema: die Entlassung des Papstes aus dem Spital und die Rückkehr. Antworten erhalten sie nicht. "Die Ärzte sind in Bezug auf ein Datum hinreichend vage", erläutert Vatikansprecher Matteo Bruni die Kommunikationsstrategie des Ärzteteams unter Führung des römischen Internisten Sergio Alfieri.
Der Vatikan filtert jedes Wort
Aber es sind nicht allein die Mediziner, die derzeit die heikle Kommunikation zum Thema Papst-Rückkehr zu steuern versuchen. Das vatikanische Staatssekretariat filtert jedes Wort und achtet darauf, dass nichts mitgeteilt wird, was unangemessene Erwartungen anheizen könnte. Die beiden Spitzen dieser Behörde, der Kardinalstaatssekretär und der Substitut, sind seit vier Wochen die einzigen aus dem Vatikan, die den Papst gesehen und - im Rahmen des Möglichen - mit ihm gesprochen haben. Sie haben ihn laut Vatikanangaben informiert und die dringendsten Amtsgeschäfte mit seiner Zustimmung geregelt.
Aber selbst das Staatssekretariat schafft es nicht, die Mitglieder des Kardinalskollegiums und die "Vaticanisti" in den italienischen Medien zu steuern. Und so gibt es in diesen beiden Sphären immer neue spannende Debatten. Eine davon dreht sich um das Thema Rücktritt.
Manche Kardinäle wie der Italiener Gianfranco Ravasi oder der Franzose Jean-Marc Aveline erklärten den Amtsverzicht für denkbar, falls der Papst körperlich nicht mehr könne. Andere schlossen einen solchen Schritt fast kategorisch aus - darunter Konservative wie der Deutsche Gerhard Ludwig Müller, aber auch Reformer wie der Italiener Matteo Zuppi. Unterschiedliche Deutungen des schweren Leidens des Papstes waren zu hören. Während die einen es mit dem Leiden Christi am Kreuz verglichen - so etwa der Pole Stanislaw Dziwisz - sprach der Schweizer Kurt Koch ganz menschlich von einer "schweren Prüfung".
Eine geheime Papstwohnung
In Italiens Medien hat unterdessen eine weitere Debatte begonnen. Anlass war eine Verlautbarung aus dem Vatikan, wonach die Papstwohnung in Santa Marta derzeit nicht so umgebaut wird, dass sie für einen 88-Jährigen mit chronischer Atemwegserkrankung angemessen wäre. Seither wird spekuliert, ob der Papst überhaupt in den Vatikan zurückkehren wird.
Als Alternative hat die Zeitung "Il Secolo d'Italia" eine Rückkehr in die bislang geheim gehaltene Papstwohnung neben der Basilika Santa Maria Maggiore ins Spiel gebracht. Diese Wohnung wurde schon vor längerer Zeit mit den medizinischen Apparaturen ausgestattet, die der Papst bei seinem komplexen Krankheitsbild zum Überleben braucht.
Sie wurde nach Kathpress-Informationen im Zuge der baulichen und personellen Neuordnung der Papstbasilika eingerichtet, die von 2021 bis Anfang 2024 dauerte. Am 20. März 2024 stattete der Papst den litauischen Erzbischof Rolandas Makrickas, der den Umbau geleitet hat, mit weitreichenden Sondervollmachten aus. Wenige Monate zuvor, im Dezember 2023, hatte Franziskus in einem Interview gesagt, dass er in dieser Basilika begraben werden solle. Am 7. Dezember 2024 wurde der gelernte Vatikandiplomat Makrickas zum Kardinal befördert.
Ob diese Mosaiksteine ausreichen, um die These des "Secolo" zu stützen? Laut der Zeitung hat Franziskus so wie einst Benedikt XVI. damit bereits seinen Altersruhesitz für die Zeit nach seinem Rücktritt vorbereitet. Entscheidend ist, ob die gesundheitliche Beeinträchtigung des Papstes so extrem bleibt, dass er sie als Anlass für einen Amtsverzicht sieht. Der Vatikan könnte derartigen Spekulationen den Wind aus den Segeln nehmen, wenn er die Rückkehr des Papstes in den Vatikan zum Osterfest (20. April) ankündigen würde. Doch das erlauben die Ärzte vorerst nicht.
Quelle: kathpress, redigiert durch ÖA
Es war ein Abend, der Geschichte schrieb: Der 13. März 2013, als auf dem Petersplatz tausende Menschen gespannt in den römischen Himmel blickten, aus dem kurz zuvor das erlösende „Habemus Papam“ erklungen war. Und dann trat er auf die Loggia des Petersdoms – schlicht, bescheiden, mit einem freundlichen Lächeln und den einfachen Worten: „Brüder und Schwestern – guten Abend.“ Damit war klar: Ein neuer Stil hielt Einzug in das höchste Amt der katholischen Kirche.
Ein Papst der Nähe und Menschlichkeit
Jorge Mario Bergoglio, der Argentinier mit italienischen Wurzeln, war von Beginn an ein Pontifex, der die Herzen berührte. Er bat die Menschen zuerst um ihr Gebet, bevor er selbst den Segen erteilte – eine Geste tiefer Demut, die seinen Führungsstil prägen sollte. Seit jenem historischen Moment gewann der „Papst vom anderen Ende der Welt“ mit seiner Herzlichkeit, Bodenständigkeit und seinem unermüdlichen Einsatz für die Schwachen weltweit Sympathien. Auch während seiner jüngsten Krankheitsphase zeigte sich seine besondere Verbindung zu den Menschen: Millionen beteten für ihn, selbst jene, die der Kirche fernstehen.
Der Bruch mit alten Traditionen
Der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri brachte frischen Wind in das oft als starr empfundene Kirchengefüge. In Kontrast zu seinem Vorgänger Benedikt XVI., dem intellektuellen Theologen und Bewahrer kirchlicher Traditionen, setzte Franziskus auf Einfachheit. Statt prunkvoller roter Schuhe trägt er schlichte schwarze, und die päpstlichen Gemächer im Apostolischen Palast tauschte er gegen eine bescheidene Unterkunft im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Handküsse und zeremonielle Förmlichkeiten sind ihm fremd – stattdessen drückt er Hände, tröstet Kranke, lacht mit Kindern und schenkt ihnen Süßigkeiten.
Auch für die Zeit nach seinem Pontifikat hat Franziskus vorgesorgt: Er entschied sich für eine schlichte Beisetzung in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore – ein weiteres Zeichen seiner Bescheidenheit.
Medienpapst und Brückenbauer
Franziskus ist ein Papst der Kommunikation – nahbar wie keiner vor ihm. Mit zahlreichen Interviews, Social-Media-Auftritten und überraschenden TV-Statements hat er das Bild des Papsttums modernisiert. Erst im Januar 2025 sorgte er für Aufsehen, als er sich live in eine italienische Talkshow zuschalten ließ und dabei eine bahnbrechende Entscheidung verkündete: Er ernannte eine Frau zur Regierungschefin des Vatikanstaats. Schwester Raffaella Petrini übernahm am 1. März das Amt, das traditionell Kardinälen vorbehalten war – ein deutliches Signal für den Wandel, den Franziskus in der Kirche anstrebt.
Die Weltsynode, eines seiner größten Reformprojekte, soll Laien mehr Mitbestimmung ermöglichen. Doch während er Frauen in Führungspositionen fördert, bleibt das Priesteramt weiterhin Männern vorbehalten – ein Punkt, der in kirchlichen Reformkreisen auf Kritik stößt.
Ein kräftezehrendes Jubiläumsjahr
Das Jahr 2025 sollte der strahlende Höhepunkt seines Pontifikats werden – ein Heiliges Jahr mit Millionen Pilgern aus aller Welt. Doch gesundheitliche Rückschläge begleiten den Papst zunehmend. Immer wieder muss er sich von Kardinälen vertreten lassen, zuletzt nach zwei Stürzen, die ihm Prellungen und einen Bluterguss einbrachten. Seit 2022 ist er oft auf den Rollstuhl angewiesen, im Sommer 2023 unterzog er sich einer Bauchoperation.
Trotz aller Einschränkungen bleibt er aktiv: Rund 50 Auslandsreisen hat Franziskus bereits unternommen. Im ersten Halbjahr 2025 steht eine historische Reise in die Türkei an – zur Feier des 1.700-jährigen Konzils von Nicäa, das das bis heute gültige Glaubensbekenntnis formulierte.
Vorher jedoch richten sich alle Augen auf Ostern: Wie präsent wird der Papst bei den wichtigsten Feierlichkeiten des christlichen Kalenders sein? Die kommenden Wochen werden zeigen, mit welcher Kraft Franziskus sein 13. Amtsjahr bestreiten wird – doch eines steht fest: Der Papst vom anderen Ende der Welt hat die Kirche verändert wie kaum ein anderer.
Quelle: Kathpress, redigiert durch ÖA
Derzeit befinden sich 164 Soldatinnen und Soldaten im Einsatzraum. Die Soldatinnen und Soldaten des österreichischen Kontingents, sind unter anderem für die Logistik sowie die Brandbekämpfung im Camp NAQOURA verantwortlich. Zu den... Weiterlesen
In der Soldatenkirche in der Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim feierte am Dienstag der Karwoche Militärbischof Dr. Werner Freistetter in Konzelebration mit dem erst kürzlich ernannten Weihbischof für die Diözese Graz-Seckau, Militäroberkurat... Weiterlesen
Wenn Glocken verstummen und Kerzen die Dunkelheit durchbrechen, dann beginnt für Christinnen und Christen eine der tiefgründigsten Zeiten des Jahres: das Triduum Sacrum. Drei Tage, die keine gewöhnlichen Feiertage sind, sondern... Weiterlesen
Ein Erbe der Spiritualität und Standhaftigkeit Am 2. April 2005 schloss Papst Johannes Paul II. nach beinahe 27 Jahren im Amt für immer die Augen. Zwanzig Jahre später gedenken Gläubige auf... Weiterlesen
Am 2. April 2005 nahm die ganze Welt Anteil am Sterben von Johannes Paul II. Das Gedenken an den über 26 Jahre lang regierenden Papst wird auch in Österreich hochgehalten... Weiterlesen
Ein Mahnruf aus dem Vatikan: Der Pontifex fordert in seiner Sonntagsbotschaft verstärkte Friedensbemühungen in Krisengebieten weltweit. Papst Franziskus hat mit Nachdruck an die politischen Führer des Südsudan appelliert, Spannungen abzubauen und... Weiterlesen
Eine historische Chance bleibt ungenutzt In einem seltenen Zufall fallen 2025 die Ostertermine der katholischen, protestantischen und orthodoxen Kirchen auf denselben Tag: den 20. April. Ein willkommener Anlass, um ein seit... Weiterlesen
In der Fastenzeit bietet sich in vielen Kirchen ein besonderes Bild: Altar und bildliche Darstellungen Jesu werden hinter kunstvoll gestalteten Tüchern verborgen. Doch was steckt hinter dieser Tradition? Wo liegen... Weiterlesen
Am 25. März begeht die katholische Kirche das Hochfest der Verkündigung des Herrn. Der Ursprung dieses besonderen Tages liegt in einer der bewegendsten Szenen des Neuen Testaments: der Begegnung der... Weiterlesen
Nach mehr als fünf Wochen in der römischen Gemelli-Klinik ist Papst Franziskus am Sonntag in den Vatikan zurückgekehrt. Sein Genesungsweg bleibt jedoch anspruchsvoll: Eine zweimonatige Rekonvaleszenz unter strenger ärztlicher Aufsicht... Weiterlesen
Friedensappell zum Abschluss der Bischofskonferenz Mit eindringlichen Worten hat Erzbischof Franz Lackner, Vorsitzender der österreichischen Bischofskonferenz, an die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft appelliert. "Waffen alleine werden den Frieden nicht sichern", betonte... Weiterlesen
Ein Forum für sicherheitspolitische und friedensethische Debatten Die Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) der Deutschen Bundeswehr lud vom 16.18.03.2025 in die renommierte GKS-Akademie Oberst Dr. Helmut Korn ein. Die Veranstaltung, die im... Weiterlesen
In einer Welt, die von Kriegen und Konflikten zerrüttet ist, erhebt Papst Franziskus seine Stimme aus ungewohnter Umgebung. Aus der römischen Gemelli-Klinik heraus, in der er sich derzeit in medizinischer... Weiterlesen
Die Frühjahrsvollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz fand in diesem Jahr in der traditionsreichen Erzabtei Pannonhalma in Ungarn statt. Ein Höhepunkt der Zusammenkunft war der festliche Gottesdienst zum Hochfest des heiligen Josef... Weiterlesen
Ein Heiliger zwischen Legende und Geschichte Johannes Nepomuk, auch bekannt als Jan Nepomucký, ist eine der faszinierendsten Heiligengestalten Mitteleuropas. Sein Leben und Martyrium prägten nicht nur die katholische Kirche, sondern auch... Weiterlesen
Der stille Held des Glaubens Am 19. März feiert die katholische Kirche den Gedenktag des heiligen Josef, des Ziehvaters Jesu. Trotz seiner zentralen Rolle im Leben Jesu bleibt Josef eine eher... Weiterlesen
Ein außergewöhnliches Zusammentreffen der Fastenzeiten Im Jahr 2025 fällt eine seltene religiöse Konvergenz auf: In den Monaten März und April überschneiden sich die zentralen Fastenzeiten der drei großen abrahamitischen Religionen –... Weiterlesen
Zum Weltfrauentag mahnen die Präsidentinnen von Caritas und Arbeiterkammer eine konsequente Gleichstellungspolitik ein. Einkommensunterschiede, unfaire Verteilung der Sorgearbeit und Altersarmut seien Beweise dafür, dass Frauen in Österreich weiterhin strukturell benachteiligt... Weiterlesen
Ein Tag des Kampfes und der Errungenschaften Seit den gesellschaftlichen Umbrüchen der 1970er Jahre wird der Internationale Frauentag auch in Österreich am 8. März gefeiert. Doch der Kampf um Frauenrechte begann... Weiterlesen
Ein Heiliger zwischen Legende und Geschichte Der Name Fridolin bedeutet "der Friedensreiche" und spiegelt das Wirken dieses bemerkenswerten Mannes wider, der als Missionar, Abt und Wundertäter am Oberrhein bekannt wurde. Sein... Weiterlesen
Ein bewusster Verzicht für eine bessere Zukunft Jedes Jahr zur Fastenzeit räumt die Initiative "Autofasten" der Frage nach nachhaltiger Mobilität besonderen Platz ein. 2025 ruft die von katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten... Weiterlesen
Heute um 11:00 Uhr fand in der Militärpfarre beim Militärkommando Wien die feierliche Spendung des Aschenkreuzes statt. Die Liturgie wurde von Militärerzdekan Harald Tripp geleitet. Auch wurde ein schönes Zeichen... Weiterlesen
25. Februar 2025 – Der Petersplatz füllt sich langsam mit Gläubigen, Kerzen flackern im kühlen Abendwind, Rosenkränze gleiten durch betende Finger. Doch anders als 2005, als Johannes Paul II. auf... Weiterlesen
Eine englische Prinzessin als deutsche Heilige Die Heilige Walburga, auch Walpurgis genannt, gehört zu den bedeutendsten Frauengestalten der christlichen Missionierung Europas. Geboren um 710 in Devonshire, England, war sie die Tochter... Weiterlesen
Nach intensiver Vorbereitung empfingen am Freitag, den 21. Februar 2025, zehn Rekruten aus niederösterreichischen Garnisonen das Sakrament der Firmung. Die feierliche Zeremonie fand in der Pfarrhofkirche Pitten statt und wurde... Weiterlesen
Die Schriftenreihe der Militärbischöflichen Bibliothek behandelt Fragen der Soldatenseelsorge und militärischen Berufsethik, der Rolle von Religion im militärischen Kontext und ihres Beitrags zum Frieden. Sie wird vom evangelischen Militärsuperintendenten und... Weiterlesen
Ein stiller Marsch, bewegende Worte und ein gemeinsames Zeichen gegen Terror und Spaltung: Politik, Kirche und Gesellschaft vereinen sich in Villach im Gedenken an die Opfer der Gewalttat. Ein Stadtbild in... Weiterlesen
Ein Meilenstein in der Geschichte des Vatikans Zum ersten Mal in der Geschichte des Vatikanstaates übernimmt eine Frau die Regierungsgeschäfte: Papst Franziskus hat die 56-jährige Ordensfrau Raffaella Petrini zur neuen Regierungschefin... Weiterlesen
Der Valentinstag – ein Fest der Liebe mit vielen Gesichtern Jedes Jahr am 14. Februar feiern Menschen auf der ganzen Welt den Valentinstag – den Tag der Verliebten. Doch während in... Weiterlesen
Am 11. Februar 2025 begeht die katholische Kirche weltweit den "Welttag der Kranken", einen Gedenktag, der nicht nur den leidenden Menschen gewidmet ist, sondern auch jenen, die tagtäglich mit Mitgefühl... Weiterlesen
Wer liebt, vermag mehr. So lautet das unausgesprochene Motto der Heiligen Scholastika, der Zwillingsschwester des Heiligen Benedikt von Nursia. Ihr Gedenktag, der 10. Februar, wird in der katholischen, anglikanischen und orthodoxen... Weiterlesen
Ein Treffen für die Zukunft der Kinder Unter dem Leitgedanken „Lasst sie uns lieben und beschützen“ hat am 3. Februar 2025 im Vatikan ein hochkarätig besetzter Gipfel zu den Rechten von... Weiterlesen