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Diözese

Aktuelles aus der Diözese

Österreichs Militärbischof Werner Freistetter bricht am Montag zu einer Brasilien-Reise mit Besuchen von Projekten und Projektpartnern der Dreikönigsaktion auf. Begleitet von Vertretern des Hilfswerks der Katholischen Jungschar, wird er u.a. die von Schlammlawinen und Dammbrüchen betroffene Region im Südwesten des Landes besuchen, zudem stehen auch Treffen mit brasilianischen Bischöfen auf dem Programm. Freistetter ist innerhalb der österreichischen Bischofskonferenz Referatsbischof für Mission und Entwicklung und dabei u.a. auch für die Dreikönigsaktion zuständig.

"Wir haben als Kirche den klaren Auftrag, uns für die Bewahrung der Schöpfung mit allen uns zu Verfügung stehenden Mitteln einzusetzen", erklärte Freistetter im Vorfeld des Besuches. Die ökologische Frage werde in den zwei Wochen ebenso Thema sein wie soziale Probleme vor Ort. Dass beide Dimensionen eng verbunden seien, zeigten die in Brasilien geschehenen Naturzerstörungen sehr deutlich. "Neben der ökologischen Katastrophe infolge des giftigen Schlamms ist auch die Zerstörung von Familien und ganzen Dorfgemeinschaften eine dramatische Folge", so der Militärbischof.

Fokus auf Giftschlamm-Tragödie

Besonders deutlich wird dies in Brumadinho und Mariana, zwei Orten im Umland der Stadt Belo Horizonte, auf denen der Schwerpunkt von Freistetters Reise liegt. In den hier ansässigen Eisenerzminen kam es 2015 und erneut im Frühjahr 2019 zu Schlammlawinen und Dammbrüchen. Der giftige Schlamm begrub in Folge Häuser, Kirchen und ganze Dörfer unter sich und forderte hunderte Todesopfer. Auch zahlreiche Hilfsprojekte der österreichischen Dreikönigsaktion in der Region wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Ein umfangreiches Soforthilfepaket der Hilfsorganisation soll die Betroffenen rasch und unbürokratisch unterstützen.

Es habe sich jeweils um eine "angekündigte Tragödie" gehandelt, heißt es seitens der Dreikönigsaktion unter Berufung auf ihre Partnerorganisationen vor Ort. Schließlich habe die brasilianische Zivilgesellschaft bereits im Vorfeld immer wieder auf die Risikoanfälligkeit der Rückhaltedämme hingewiesen und vor dem Bersten weiterer Dämme gewarnt. Bei den zuständigen Unternehmen wie auch der Politik sei man dabei aber stets auf taube Ohren gestoßen, so die Dreikönigsaktion.

Da in die Schlammkatastrophen auch etliche europäische Firmen verwickelt waren, hatte die Österreichische Bischofskonferenz im Oktober von Konzernen mehr Menschenrechtsverantwortung eingefordert. "Die geltenden Rechtsinstitutionen werden den Herausforderungen nicht gerecht", kritisierte "Weltkirche-Bischof" Freistetter. An die österreichische Bundesregierung appellierte er, sich als Mitglied des UN-Menschenrechtsrates aktiv für ein diesbezügliches globales Abkommen einzusetzen.

Folgewirkungen der Synode

Freistetter wird schließlich in der Stadt Belo Horizonte den dortigen Erzbischof und Vorsitzenden der Brasilianischen Bischofskonferenz (CNBB), Walmor Oliveira de Azevedo, treffen, sowie auch Weihbischof Vicente de Paula Ferreira. In der Stadt Brasilia steht zudem ein Treffen mit dem Sekretär der Bischofskonferenz, Dom Joel Portella, auf dem Programm. Wie Freistetter bekanntgab, soll es in den Gesprächen besonders um die aktuelle Situation der Kirche in Brasilien wie auch um die Auswirkungen der kürzlich im Vatikan zu Ende gegangenen Amazoniensynode gehen.

Brasilien ist ein Schwerpunktland der Dreikönigsaktion, die schon seit den 1980er-Jahren mit dem dortigen Indigenenrat CIMI, der Landlosenbewegung oder zahlreichen kleineren Partnern in derzeit 29 Projekten intensiv kooperiert. Das Hilfswerk, das jährlich die österreichweite Sternsingeraktion koordiniert, ist auch für die fachlich fundierte Vergabe der dabei gesammelten Spendengelder zuständig. Bei den insgesamt 500 unterstützten Projekten werden über eine Million Menschen in den Armutsregionen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas direkt erreicht. Inhaltlich geht es dabei vor allem um Förderung von Kindern und Jugendlichen, Bildung, Sicherung von Nahrung, Trinkwasser und medizinischer Versorgung, um die Wahrung der Menschenrechte und Pastoralarbeit als Dienst der Kirche an den Schwächsten.

Wer Jesus nachfolgen will, wird zum Dienst für andere befreit. Auf diesen tieferen Sinn der radikalen Forderungen Jesu Christi für die Jüngerschaft hat Militärbischof Werner Freistetter unter Bezug auf das Tagesevangelium hingewiesen. Anders als allgemein üblich würde Jesus nicht mit positiven Versprechungen, sondern mit harten Bedingungen Menschen einladen, ihm nachzufolgen. Der geforderte Verzicht auf familiäre Bindungen und auf Besitz, den Jesus selbst vorgelebt habe, sei jedoch ein Mittel zu einem höheren Ziel: dem "Dienst für andere in Freiheit", so Freistetter bei der Messe mit den Mitgliedern der Bischofskonferenz am Mittwochmorgen im Kloster Laab im Walde (NÖ.).

Wer Christus nachfolgen wolle, solle sich daher - wie von ihm gefordert - gründlich prüfen, bewusst entscheiden und dabei auf Gott vertrauen. Die Indienstnahme durch Jesus sei eine lebenslange Aufgabe, und zu ihr gehöre auch die Bereitschaft, sein Kreuz zu tragen. Aus eigener Erfahrung könne er aber sagen: "Der Dienst für ihn und mit ihm bedeutet Glück und Freude", so Freistetter, der seit Juli zusätzlich als Apostolischer Administrator interimistisch die Diözese Gurk leitet. Bischöfen sei viel Geld und Gut anvertraut, so Freistetter weiter. Das Tagesevangelium mache deutlich, "dass wir es nicht besitzen, sondern das uns anvertraute Gut treu zum Dienst für die Menschen verwalten sollen."

Als Militärbischof werde er immer wieder von Grundwehrdienern gefragt, weshalb Militärseelsorger einen Offiziersrang hätten, berichtete Freistetter. Seine Antwort darauf sei: "Der Seelsorger braucht den Offiziersrang nicht für sich, sondern für die Soldaten, damit er ihren Anliegen in einem hierarchischen System wie dem Militär auch bei denen Gehör gerade verschaffen kann, die die Seelsorge nicht so schätzen." Dieses Beispiel aus der Militärseelsorge mache deutlich, dass der Dienst für andere das entscheidende Kriterium sein müsse.

Nachdem am Dienstagnachmittag alle diözesanen Caritasdirektoren an den Beratungen des Episkopats teilgenommen hatten, setzten die Bischöfe ihre Tagung am Mittwoch im Kloster der Barmherzigen Schwestern im Wienerwald fort. Für Nachmittag war der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, als Teilnehmer angekündigt.

Die Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz endet am Donnerstag zu Mittag. Über die Ergebnisse wird Kardinal Christoph Schönborn im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag, 8. November, um 10 Uhr (Club Stephansplatz 4, Stephansplatz, 1010 Wien) informieren.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Montag die Mitglieder der Österreichischen Bischofskonferenz mit Kardinal Christoph Schönborn und Nuntius Erzbischof Pedro Lopez Quintana an der Spitze in der Hofburg empfangen. Dabei hat er die Beziehungen zwischen Staat, Kirchen und Religionen als "äußerst kooperativ und vertrauensvoll" gewürdigt und den vielfältigen Dienst der katholischen Kirche am Gemeinwohl in Österreich aber auch weltweit hervorgehoben. Eigens betonte das Staatsoberhaupt das Engagement der Kirche für Friede, soziale Gerechtigkeit, den Erhalt der Umwelt und bei der Vermittlung spiritueller Antworten auf die Sinnsuche der Menschen. Kardinal Schönborn betonte im Blick auf die Ergebnisse der Amazonien-Synode die nötige ökologische Umkehr und Änderung im Lebensstil.

Der Bundespräsident erinnerte eingangs, dass beinahe 80 Prozent der Menschen in Österreich Mitglied einer Kirche oder Religionsgesellschaft seien. Nicht nur die Beziehungen zwischen dem Staat und den gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften seien in Österreich äußerst kooperativ und vertrauensvoll, "genauso vertrauensvoll ist auch das Verhältnis der gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften untereinander", stellte Van der Bellen fest. Dazu gehöre beispielsweise die Zusammenarbeit der christlichen Kirchen im Ökumenischen Rat der Kirchen genauso wie die seit einigen Jahren bestehende informelle Plattform aller gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften. "Brücke und Brückenbauer zu sein, ist kein leeres Klischee", weder für Österreich noch für Kirche und Religionen", so Van der Bellen. Die österreichischen Bischöfe würden zeigen , "wie wichtig und zugleich selbstverständlich das Verstehen über Grenzen hinweg ist".

"Friede in der Welt lebt auch vom Frieden zwischen den Konfessionen und Religionen", betonte der Bundespräsident in diesem Zusammenhang und würdigte die diesbezügliche Haltung und das Engagement vieler geistlicher Amtsträger in den verschiedenen Kirchen und Religionen und sagte: "Damit der Friede wachsen kann, braucht es die Einbeziehung der Kirchen und den Dialog zwischen den Kirchen, Religionen und Kulturen. In Österreich und weit über unsere Grenzen hinaus, ist aus diesem Dialog schon viel Gutes erwachsen. Dafür danke ich den Bischöfen und wünsche weiterhin viele positive Impulse und Ergebnisse."

Der Bundespräsident betonte in seiner Ansprache vor dem Episkopat die globale Dimension von Kirche und verwies dabei auf die Amazonien-Synode und die Teilnahme von Kardinal Christoph Schönborn und Bischof Erwin Kräutler. Beide hätten die Synode "mitgeprägt". Das zeige auch, "wie sehr die Kirche hierzulande Teil der Weltkirche ist".

"Höchste Wertschätzung für Papst Franziskus"

Die Regierungen dieser Welt stünden immer wieder vor der Herausforderung, dass sie in ihrer geographischen Begrenztheit vor Problemen stehen, die global gelöst werden müssen, führte der Bundespräsident aus und sagte: "Die katholische Kirche, die von ihrem Namen her 'allumfassend' ist, gibt hier ein schönes Beispiel wie man global denken und doch lokal vernetzt und verankert sein kann. Dies zeige sich in der vom Papst immer wieder angemahnten "Sorge um das gemeinsame Haus". Van der Bellen wörtlich: "Es ist kein Geheimnis, dass ich höchste Wertschätzung für Papst Franziskus habe", der die Verantwortung für die Schöpfung mit dem Einsatz für soziale Gerechtigkeit verbinde. "Dieser umfassende Ansatz ist für das Zusammenleben und Wohlergehen essentiell. Ich hoffe sehr, dass es gelingen wird, die globalen menschlichen, geistigen, sozialen und ökologischen Herausforderungen gemeinsam zu meistern", so der Bundespräsident, der ergänzte: "Ich danke allen jenen, die in diesem Sinn aus den Quellen des Glaubens schöpfen."

Wie sehr christliche Solidarität im Inland und im Ausland gleichermaßen gelebt werde, zeige die Arbeit der Kirche in Bildung, Gesundheit, Pflege und Sozialem. "Die Spendenbereitschaft der Österreicherinnen und Österreicher gepaart mit der professionellen Hilfe der Caritas lindert hierzulande, aber auch im Ausland die oft versteckte Not vieler", sagte das Staatsoberhaupt und schloss in Richtung der Bischöfe als Vertreter der "größten und wichtigsten Kirche im Land": "Ich danke Ihnen für Ihre Tätigkeit für unsere Gesellschaft."

Schönborn: Umdenken, Umkehr und Verzicht

An den Bundespräsidenten anknüpfend zeigte sich Kardinal Schönborn dankbar dafür, mit Van der Bellen ein Staatsoberhaupt zu haben, für den die ökologische Frage schon seit Jahren ein Anliegen sei. Das zentrale Leitwort der Synode sei "Konversion" gewesen. Damit sei ein notwendiges Umdenken und eine daraus resultierenden Umkehr gemeint und zwar in ökologischer, sozialer, kultureller und auch pastoraler Hinsicht.

An erster Stelle brauche es eine "ökologische" Konversion und ein Änderung des Lebensstils in den Wohlstandszonen der Welt. "Ihr erwartet von uns, dass wir den Amazonaswald erhalten, ihr seid aber nicht bereit, euren Lebensstil zu ändern", hatte ein Amazonasbischof die Sache auf den Punkt gebracht, so Schönborn. Bei der Synode sei deutlich geworden, wie eng die ökologische Herausforderung mit einer soziale und kulturelle Umkehr verbunden sei, etwa im Blick auf den Schutz der indigenen Minderheit im Amazonasgebiet. Papst Franziskus habe daher am Ende der Synode die Teilnehmer aufgefordert, diese Generalperspektive beizubehalten. "Wir sollen mit den Medien über diese Hauptsache, und nicht über Nebensächliches reden", habe der Wunsch des Papstes gelautet, so der Kardinal.

Der konkrete Beitrag von Religion bei der Bewältigung dieser globalen Herausforderungen sei neben eines umfassenden Sinnhorizonts die Befähigung zum Verzicht, zeigte sich der Vorsitzende der Bischofskonferenz überzeugt und sagte: "Das spirituelle Potenzial zum Verzicht speist sich aus der Quelle des Evangeliums." Das Leben von Bischof Erwin Kräutler mache deutlich, welch wichtige Rolle Religion beim konkrete Engagement für die Menschen vor Ort habe, betonte der Kardinal und überreichte dem Bundespräsidenten als Geschenk das jüngste Buch des austro-brasilianischen Bischofs.

Im Anschluss an den Empfang in der Hofburg findet ein gemeinsamer Studiennachmittag der katholischen Bischöfe mit den Mitgliedern der orthodoxen Bischofskonferenz statt. Es ist die erste gemeinsame Tagung beider Bischofskonferenzen und sie findet im Wiener Erzbischöflichen Palais statt. Daran anschließend ist für 18.30 Uhr eine feierliche orthodoxe Vesper in der griechisch-orthodoxen Kathedrale angesetzt. Ab Dienstag tagen die Bischöfe im Kloster Laab im Walde im Wienerwald. Die Vollversammlung der Bischofskonferenz endet am Donnerstag.

via: Kathpress

Im Anschluss an die vatikanische Amazonien-Synode lud die Koordinierungsstelle für Entwicklung und Mission der Österreichischen Bischofskonferenz (KOO) zu einer zweitägigen Tagung in Salzburg über die Konsequenzen der Bischofsversammlung für die Kirche in Österreich. Unter dem Motto "Neue Wege für die Kirche und für eine ganzheitliche Ökologie" berieten sich rund 100 Vertreter von kirchlichen Umweltorganisationen und entwicklungspolitischen Organisationen. Hauptreferenten waren der deutsch-brasilianische Theologe und Missionswissenschaftler Paulo Suess und der Amazonas-Bischof Roque Paloschi. Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner und Bischof Werner Freistetter eröffneten die Tagung.

Erzbischof Lackner bezeichnete die Amazonien-Synode in seinem Grußwort als "prophetisch". Nachdem Europa mit seiner Theologie die Welt fast 2.000 Jahre geprägt habe, sei es nun Zeit für etwas Neues. "Die Ressourcen auf dieser Welt sind nicht unbegrenzt. Niemand kann uns den sorgsamen Umgang damit wohl besser lehren als unsere Brüder und Schwestern aus Amazonien", so Lackner wörtlich.

Auch Bischof Freistetter hob in seinen Worten den ökologischen sowie kulturellen Reichtum der Amazonas-Region hervor und unterstrich die tiefe Spiritualität der Indigenen. Die katholische Kirche sei einer ihrer letzten Anwälte; nun gelte es die Rechte der Indigenen noch vehementer zu verteidigen. Freistetter wörtlich: "Die Kirche ist aufgerufen, die Völker Amazonienes auf ihrem Weg zu begleiten." Das beinhalte auch innerkirchliche Reformen, weg von einem "Besuchspriestertum" hin zu lebendigeren eucharistischen Gemeinden. Und das müsse auch neue Zugänge zu kirchlichen Ämtern mit sich bringen.

Wie der Militärbischof und Apostolische Administrator der Diözese Gurk-Klagenfurt betonte, bedingen sich ökologische und soziale Probleme. Die Sorgen um die Natur und die Menschen seien darum miteinander in Einklang zu bringen. Bischof Freistetter ist innerhalb der Bischofskonferenz für die KOO zuständiger Referatsbischof.

In Impulsvorträgen und Workshops setzten sich die Teilnehmer, darunter auch der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl, mit verschiedenen Dimensionen der Amazonien-Synode auseinander, so etwa mit pastoralen Fragen, ökologischer Bildungsarbeit, Medienarbeit, wissenschaftlichen oder auch politischen Implikationen.

Appel: "entschiedene Änderung des Lebensstils"

Für die Katholiken in Österreich stelle sich nun mit Entschiedenheit die Frage "Was hat mein Glaube konkret mit meiner Lebenspraxis zu tun?", so KOO-Geschäftsführerin Anja Appel am Rande der Tagung im "Kathpress"-Interview. Es brauche eine entschiedene Änderung des Lebensstils, so Appel einmal mehr. "Genügsamkeit", "Bescheidenheit" und "Dankbarkeit" seien Schlüsselbegriffe. "Dass wir hier in Österreich leben können, verdanken wir der Gnade der Geburt und keiner Leistung", so Appel. Freilich: Mit dieser Gnade verbunden sei auch eine politische Verantwortung zur Gestaltung der Gesellschaft.

Appel sprach etwa einer radikalen Reduktion des Fleischkonsums wie auch einer deutlichen Reduktion der eigenen Mobilität das Wort. Auch beim Kauf der Kleidung könne jeder selbst einen Beitrag leisten, indem er auf die Produktionsbedingungen Acht gebe.

Die Kirche sei freilich auch auf struktureller Ebene gefordert. Positiv verwies die Expertin dabei auf den Beschluss der Österreichischen Bischofskonferenz vom vergangenen Frühjahr, wonach die katholischen Diözesen samt aller Organisationen in ihrem Wirkungsbereich - darunter auch die Pfarren - bis 2024 ihr Geldveranlagungen aus allen Unternehmen, die fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl oder Erdgas fördern bzw. produzieren, zurückziehen.

Helm: "Österreich durch Synode herausgefordert"

"Wir in Österreich sind durch die Synode massiv herausgefordert", betonte auch der Steyler Missionar P. Franz Helm im "Kathpress"-Interview. Der Ordensmann hat viele Jahre in Brasilien gelebt und beobachtete die Amazonien-Synode vor Ort in Rom. Die große entscheidenden Frage der Synode sei für ihn, "gibt es ein Leben und eine Zukunft für die Natur und die Völker im Amazonas-Gebiet und damit verbunden weltweit?"

Kritik übte Helm besonders an der westlichen Konsumgesellschaft, die er als Grund für den Raubbau an der Natur in Amazonien und den zu hohen Ressourcenverbrauch verantwortlich machte. "Wir müssen immer bedenken: Was bewirkt das, was ich hier in Österreich mache, bei den Menschen vor Ort in Amazonien", begründete der Ordensmann seinen Appell zu einem einfacheren Lebensstil. Und weiter: "Wir haben die Natur nicht als Gegenüber, sondern wir sind Teil dieser Natur. Wenn wir die Natur zerstören, zerstören wir damit uns selbst." Die "Spiritualität der Verbundenheit" der indigenen Völker empfinde Helm daher als großes Geschenk an den Westen.

Prof. Suess und Erzbischof Paloschi betonten, dass die Synode zwar vor allem Amazonien gegolten habe, vieles aber beispielhaft auch für Österreich sein könne. Zuallererst der Grundsatz, dass die Kirche eine dienende Kirche sein müsse und die Solidarität mit den Ausgegrenzten und Ausgeschlossenen am Rand der Gesellschaft im Mittelpunkt steht.

Der Vatikan veranstaltet eine Fortbildung für Militärseelsorger in Menschenrechtsfragen. Die internationale Tagung von Dienstag bis Donnerstag steht unter dem Thema "Der Freiheitsentzug in Situationen bewaffneter Konflikte". Unter anderem geht es um Haftbedingungen in multilateralen Konflikten oder bei der Terrorbekämpfung sowie um den Schutz von Kindersoldaten und gefangenen Frauen. Österreichs Militärbischof Werner Freistetter wird an der Tagung teilnehmen.

Zu den Referenten zählen Experten der Vereinten Nationen und des Internationalen Roten Kreuzes. Ein eigener Veranstaltungsteil ist dem 70. Jahrestag der Unterzeichnung der Genfer Konventionen gewidmet. Organisiert wird die Tagung von der vatikanischen Behörde für Entwicklung, der Bischofskongregation und der Missionskongregation. Für Donnerstag ist eine Audienz bei Papst Franziskus vorgesehen, davor gibt es Begegnungen u.a. mit den Kardinälen Peter Turkson, Marc Ouellet und Pietro Parolin.

Die Genfer Konventionen, am 12. August 1949 von zunächst 18 Staaten unterzeichnet, bilden einen wesentlichen Teil des humanitären Völkerrechts. Für den Fall eines Krieges oder anderer bewaffneter Konflikte regeln sie den Schutz von Personen, die nicht oder nicht mehr an den Kampfhandlungen teilnehmen. Die vier Konventionen von 1949 betreffen die Verwundeten und Kranken der bewaffneten Kräfte an Land (Genfer Abkommen I), die Verwundeten, Kranken und Schiffbrüchigen der bewaffneten Kräfte zur See (Genfer Abkommen II), die Kriegsgefangenen (Genfer Abkommen III) und die Zivilpersonen in Kriegszeiten (Genfer Abkommen IV).

Bis Mittwoch wird Militärbischof Werner Freistetter, der derzeit auch Diözesanadministrator von Gurk-Klagenfurt ist, an der Tagung teilnehmen. Er ist ausgewiesener Experte für Militärethik, durch zahlreiche Publikationen und umfangreiche nationale sowie internationale Vortragstätigkeit, u.a. an der Naval Postgraduate School der United States Navy im kalifornischen Monterey. Er war zudem als Militärseelsorger mehrmals im Auslandseinsatz, wie etwa auf den Golanhöhen, in Bosnien und Herzegowina, Kosovo und Libanon.
 
 
 
Zum Schutz von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Österreich hat Militärbischof Werner Freistetter anlässlich des Nationalfeiertags am Samstag aufgerufen. In einem auf der offiziellen Website der katholischen Kirche in Österreich (www.katholisch.at) publizierten Beitrag schreibt Freistetter, dass die Gründung der Zweiten Republik und der damit einhergehende Neuanfang, den es nach 1945 und der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus gegeben hat, ein großes Geschenk und nichts Selbstverständliches sei. "Diese auf den Grundsätzen der Demokratie und des Rechtsstaates aufgebaute Grundordnung galt und gilt es noch heute zu schützen und zu wahren, damit ein Unrechtsstaat wie der der Nationalsozialisten in Österreich nie wieder Fuß fassen kann", betont der Bischof.

In einer auf den Prinzipien des Rechtsstaates aufgebauten Gesellschaft sei der Dienst von Soldatinnen und Soldaten "letztendlich immer ein Friedensdienst", so Freistetter weiter. Dies entspreche auch den Leitlinien der katholischen Kirche und des Zweiten Vatikanischen Konzils, erinnert der Bischof unter Verweis auf das Konzilsdokument Gaudium et Spes (1965). Dieses hält fest: "Wer als Soldat im Dienst des Vaterlandes steht, betrachte sich als Diener der Sicherheit und Freiheit der Völker. Indem er diese Aufgabe recht erfüllt, trägt er wahrhaft zur Festigung des Friedens bei."

In diesem Sinne gelte es, besonders am Nationalfeiertag, aber auch an allen anderen Tagen, "einen Dank an die Soldatinnen und Soldaten auszusprechen, die in Einsätzen im In- und Ausland maßgeblich zur Erhaltung dieser demokratischen Grundordnung und des Friedens in Österreich beitragen", so Bischof Freistetter.

Am Nationalfeiertag wird der Militärbischof um 7.30 Uhr einen Festgottesdienst in der Michaelerkirche in der Wiener Innenstadt feiern. Werner Freistetter ist seit 2015 Militärbischof von Österreich und seit Juni 2019 zusätzlich Apostolischer Administrator der Diözese Gurk-Klagenfurt.
 
 

Vor der konstituierenden Sitzung des Nationalrates haben die neugewählten Parlamentarier am Mittwoch in der Wiener Hofburgkapelle einen ökumenischen Gottesdienst gefeiert. Unter den rund 100 Mitfeiernden waren Abgeordnete aus allen Fraktionen mit Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) an der Spitze. Den Gottesdienst leiteten der evangelische Bischof Michael Chalupka, der katholische Militärbischof Werner Freistetter und der orthodoxe Geistliche Pater Athanasius Buk. Die Mandatare haben damit eine Gepflogenheit fortgesetzt, die vor fünf Jahren in der vorletzten Gesetzgebungsperiode begonnen hat.

In der Predigt unterstrich der neue evangelische Bischof seinen Respekt für all jene, "die sich mit großem Engagement für demokratisch verantwortete politische Überzeugungen einsetzen". Er kenne viele Politikerinnen und Politiker, die sich für das Gemeinwohl einsetzen und von hohen Idealen angetrieben seien, so Chalupka, der sich gegen eine "pauschale Abwertung" von Politkern verwahrte. "Dass Politiker - insbesondere in den sozialen Netzwerken - heute manchmal fast so schon etwas wie Freiwild sind, geht an vielen nicht spurlos vorüber", gab der frühere Diakonie-Direktor zu bedenken.

Vor diesem Hintergrund sollten gerade politisch Verantwortliche darauf achten, dass sie Geist, Seele und Leib unversehrt halten, so der Bischof unter Bezugnahme auf den beim Gottesdienst verlesenen Text des Apostels Paulus. Der christliche Glaube und die Verankerung in der eigenen Tradition könne dabei helfen, so Chalupka, denn: "Als Christen wissen wir, dass wir uns nicht selbst überlassen sind, sondern unserem Heiland Jesus Christus."

Weil richtig verstandene Politik immer eine "gemeinsame Sache" sei, die auf das Gemeinwohl ausgerichtet ist, gelte auch für sie die Überzeugung, "dass niemand alleine sich selbst überlassen ist". Von daher seien Politiker gegenwärtig mit großen Erwartungen konfrontiert: "Die Bewahrung der Schöpfung verlangt ein Umdenken und einschneidende Maßnahmen, die Betreuung und Pflege der älteren Menschen muss auf neue Beine gestellt werden, und kein Kind darf am Bildungsweg zurückgelassen werden."

Eröffnet wurde die ökumenische Liturgie von Militärbischof Freistetter. So wie diese Feier "mit der Bitte um Gottes Hilfe" eröffnet worden sei, mögen auch die Parlamentarier ihren politischen Dienst beginnen. Die Hinwendung zu Gott "eröffnet einen Raum des Vertrauens und zeigt an, dass es nicht allein auf uns ankommt, um das Beste für unser Land zu tun", so der Bischof.

Die Initiative zum ökumenischen Gottesdienst mit den Parlamentariern ging wie schon in den Vorjahren vom Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, aus, der für Einladung und Vorbereitung zuständig war. Für die musikalische Gestaltung sorgte das Vokalensemble St. Stephan unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Landerer.

Zum Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Novemberpogrome des Jahres 1938 gegen die jüdische Bevölkerung in Wien veranstalten auch heuer wieder mehrere christliche und jüdische Organisationen gemeinsam die "Bedenktage"-Reihe "Mechaye Hametim - Der die Toten auferweckt". In Erinnerung an die Ereignisse am 9./10. November vor 81 Jahren finden von 26. Oktober bis 19. November zahlreiche Veranstaltungen statt. Im Zentrum steht ein ökumenischer Gottesdienst in der Wiener Ruprechtskirche am 9. November um 17 Uhr, an dem der lutherische Bischof Michael Chalupka sowie hochrangige Vertreter der katholischen und orthodoxen Kirche teilnehmen. Anschließend ist ein Schweigegang für die jüdischen Opfer der Shoa auf dem Judenplatz vorgesehen.

In der Nacht vom 9. auf 10. November 1938 wurden im gesamten deutschen Machtbereich Synagogen in Brand gesteckt, jüdische Geschäfte sowie Wohnungen zerstört und verwüstet. Zahlreiche Juden wurden bei den Pogromen getötet oder verletzt. Allein in Wien wurden im Zuge des Furors insgesamt 42 Synagogen und Bethäuser zerstört. 6.547 Wiener Juden kamen in Haft, knapp unter 4.000 davon wurden in das Konzentrationslager Dachau verschleppt.

Ziel der traditionellen Exkursion im Rahmen der "Bedenktage" ist heuer die KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Die Exkursion steht unter dem Motto "Und von Erinnerungsorten auf dem Weg", findet am 26. Oktober statt und macht zuvor Halt in St. Pölten bei den "Steinen der Erinnerung" und in St. Valentin, wo sich eines der vielen Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen befand.

Vortragsreihe über Amos Oz

Eine Vortragsreihe nimmt am 29. Oktober, 4. und 12. November das Leben des Weltliteraten, Dichters, politischen Denkers und Aktivisten Amos Oz in den Blick. Yuval Katz von der Universität Wien stellt seinen Vortrag am 29. Oktober unter das Motto "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis - Biografische Spuren in Amos Oz Werke". Der Vortrag, der an der Universität Wien lehrenden Pastoraltheologin Regina Polak am 4. November, steht unter dem Titel "Juden und Wort. Gedanken einer katholischen Theologin". Lukas Pallitsch von der Universität Wien referiert am 12. November schließlich unter dem Schlagwort "Vom Bedürfnis, einer Geschichte zuzuhören - Impulse israelischer Gegenwartsliteratur für den jüdisch-christlichen Dialog".

Am 2. November um 17 Uhr feiert die Gemeinde St. Ruprecht einen Gottesdienst unter dem Motto "An den Strömen von Babel". Eine Gesprächsrunde unter dem Schlagwort "Vorurteile und Rassismus - (k)ein Thema für Theologie und Pastoral" nimmt am 5. November um 18 Uhr die Reaktion "Einheimischer" auf "fremde Menschen" in den Blick. Am 19. November findet um 19 Uhr im Albert-Schweitzer-Haus eine Podiumsdiskussion unter dem Titel "Die Sprache ist eine Waffe. Haltet sie scharf" statt.

Weitere Programmpunkte sind am 8. November um 19.30 Uhr im Kardinal-König-Haus ein Konzert des Duos "Shushan ha Shalom - Rose des Friedens", die Vorführung des Films "Das radikale Böse" am 11. November um 19.30 Uhr im Votiv-Kino und der Vortrag "Antisemitismus in den Evangelien?" vom Studienleiter für biblische Theologie und Judentum der Theologischen Kurse, Oliver Achilles.
 
 
Mit einem Festgottesdienst im Wiener Stephansdom und einem Festakt im Curhaus am Stephansplatz hat die "Arbeitsgemeinschaft Katholischer Soldaten" (AKS) am Donnerstag ihr 50-Jahr-Jubiläum gefeiert. Dem Gottesdienst stand Militärbischof Werner Freistetter vor. Er blickte auf 50 Jahre "segensreiches Wirken" der AKS zurück und bezeichnete sie als "unverzichtbaren Bestandteil der Militärseelsorge". Zum Gottesdienst waren u.a. auch Verteidigungsminister Thomas Starlinger, Militär-Generalvikar Leszek Ryzka, der orthodoxe Militärseelsorge Alexander Lapin sowie der evangelische Militärsuperintendent Karl Reinhart Trauner gekommen.

Der Gottesdienst stand zugleich im Zeichen des katholischen Weltfriedenstages. Bischof Freistetter unterstrich in seiner Predigt das Selbstverständnis der Soldaten als Diener zum Frieden. "Wir müssen im Glauben Mut haben, uns auf Wege des Friedens zu begeben, auch wenn uns die Konflikte zu überwältigen scheinen", so der Militärbischof. Er kam auf das von Papst Franziskus vorgegebene Motto des Weltfriedenstages zu sprechen: "Gute Politik steht im Dienst des Friedens". Dieses Motto gelte freilich nicht nur für die Politik "sondern geht uns alle an", bekräftigte Bischof Freistetter.

"Das Wort Gottes glaubhaft vorleben"

Brigadier Martin Jawurek, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Soldaten, erinnerte beim Festakt vor dem Gottesdienst an den Wahlspruch der Gründungsväter der AKS: "Das Wort Gottes glaubhaft vorleben und vermitteln". Dies sei auch heutzutage aktueller denn je, so Jawurek: "Das Umfeld, in dem unser Bundesheer eingesetzt ist, hat sich in diesen 50 Jahren massiv verändert und stellt alle Bediensteten vor große Herausforderungen, die mit der Stütze und den Werten unseres gemeinsamen Glaubens erfolgreich zu meistern sind." Entgegen "moderner" Ansichten gebe es keine bessere Stütze zur Lösung der mannigfachen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts als den Glauben, so der AKS-Präsident, der sich künftig vor allem um mehr junge Mitglieder kümmern will.

Militärerzdekan Harald Tripp, Geistlicher Assistent des AKS, sagte in seinem Festvortrag: "50 Jahre AKS bedeutet 50 Jahre gelebtes Apostolat von Soldatinnen und Soldaten innerhalb des österreichischen Bundesheeres." Es gelte, auf die zentralen Lebensfragen und die Lebenssituationen der Soldaten und ihrer Familien aus der christlichen Perspektive heraus Antworten zu geben. Zudem müsse die AKS katholischen Soldaten in Staat und Gesellschaft sittlich-religiöse Orientierung und eine geistige Heimat bieten. Tripp hob den besonderen Auftrag der Laien hervor. Diese seien gesendet zur "christlichen Durchdringung unserer militärischen Welt in den Kasernen und Dienststellen".

Konstituierung am 28. Februar 1969

Die Konstituierung der AKS erfolgte am 28. Februar 1969 in Wien, die erste Konferenz auf Bundesebene fand am 10. Oktober 1970 im Stift Melk statt. Erster Präsident war der spätere Armeekommandant Emil Spannocchi. Ziel der AKS war es von Anfang an, gemäß dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65), das die Verantwortung der Laien neu in den Blick nahm, einen Beitrag zur Weckung, Verbreitung und Vertiefung einer christlichen Welt- und Lebensauffassung unter den Soldaten zu leisten.

Die AKS als Laienorganisation übt diesbezüglich auch eine Art Brückenfunktion zwischen der Militärseelsorge und den Soldaten aus, wobei auch Zivilbedienstete bzw. die Familien der Bundesheerangehörigen miteingeschlossen sind. Aktivitäten der AKS sind bis heute u.a. religiöse Fortbildungen, Wallfahrten, Sozialaktionen und die Auseinandersetzung mit friedensethisch relevanten Themen.

Die AKS bemüht sich auch über den nationalen Rahmen hinaus im "Apostolat Militaire International", einer Vereinigung von rund 30 Laienorganisationen in Streitkräften, um die Verwirklichung von Gerechtigkeit und Frieden. Seit 2018 besteht auch eine offizielle Kooperation mit der deutschen "Gemeinschaft Katholischer Soldaten" (GKS).

Die pastoralen Leitlinien für das Militärordinariat der Republik Österreich aus dem Jahr 2013 geben der AKS den Auftrag, "ein sichtbares Zeichen gelebter Kirche unter den Soldaten in der militärischen Organisation" zu sein.
 
 

„Verstehst du, was du liest?“ Militärethik und übersetzerische Herausforderungen in Europa. Unter diesem Motto stand heuer die Enquete des Institutes für Religion und Frieden, die am 16 10 2019 in Wiener Neustadt stattfand.
 

„Die beste Information ist wertlos, wenn sie nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar ist“ (Major Daniel Wurm). Nur die Information verfügbar zu haben und weiterzugeben, reiche jedoch nicht. Es müsse auch die Übersetzung aus einer Sprache in eine andere Verständniswelt erfolgen, so der Leiter des Instituts für Religion und Frieden, Militärsuperior Stefan Gugerel, in seiner Einführung zur heurigen Enquete, welche am 16. Oktober in Wiener Neustadt stattfand.

In Anlehnung an das achte Kapitel der Apostelgeschichte beschäftigten sich Vortragende und Gäste aus dem In- und Ausland mit dem Thema „Verstehst du, was du liest?“. Major Wurm erklärte in seinem Vortrag, wie Daten als Rohstoff für Entscheidungsfindungsprozesse nutzbar gemacht werden können und welche Rolle Maschinen in diesem Prozess übernehmen können und könnten. Die nötige Übersetzungsleistung sei dabei immer mit einer Interpretation der Daten, also einer Bedeutungsänderung verbunden.

Anschließend erläuterte Major Stefan Stocklauser die Aufgaben der Dolmetscher in diesem Übersetzungsprozess, wobei Sprache nur einen Teilaspekt der Kommunikation darstelle und auch diplomatisches Geschick für die Auftragserfüllung entscheidend sei. Er betonte, dass Einsätze nicht nur im Ausland stattfänden, sondern auch im Inland oft multilinguale Fähigkeiten benötigt würden.

Obst Andreas Kastberger beleuchtete das Thema von einer anderen Seite und stellte die auftretenden Übersetzungsprobleme bei der zivilen Anerkennung militärischer Bildungsabschlüsse dar. Unterschiedliche Begriffe wie zum Beispiel die militärische „Führung“ müssten mit zivilen Begriffen, wie „Management“ und dergleichen verglichen bzw. davon abgegrenzt werden.

In ihrem Vortrag „Politische Korrektheit und Wahrheit“ beschäftigte sich Oberrätin Andrea Telsnig-Ebner mit Sprache als Kommunikationsmittel für Angriff und Verteidigung. Universale Techniken in diesem Zusammenhang seien Ignorieren, Moderieren, Diskutieren oder Ironisieren.

In dem abschließenden Vortrag des Tages machte Bernhard Koch deutlich, dass in der Vielfalt der Sprachen und den damit notwendigen Übersetzungen kein „Defizit“ liegt, sondern dass dies eine Bereicherung darstellt. „Denn mit der Vielfalt der Sprachen“, so Bernhard Koch, „korrespondiert eine Vielfalt an lokalen Traditionen, die wir achten und ernst nehmen müssen, wenn wir unserem Menschsein in seinem historischen Gewordensein gerecht werden wollen. Und achten und erstnehmen“, so der Vortragende weiter, „heißt nicht, unveränderlich verwalten, sondern in Treue und Kreativität aufnehmen, wie gute Übersetzer mit der Sprache es tun.“

Ein Bericht von Nadja Wessely.

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„Die Zeit ist so viel wert wie Gott selbst...” 1751 wurde Klemens in Taßnitz bei Znaim geboren. Er war das neunte...

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24. Feber: „Tag des Gebets, des Fastens …

24. Feber: „Tag des Gebets, des Fastens und der Solidarität”

Zahlreiche Friedensgottesdienste werden rund um den 24. Februar, am Tag des Angriffs Russlands auf die Ukraine, stattfinden Rund um den Jahrestag...

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Tanner: Soldatenberuf braucht religiöse …

Tanner: Soldatenberuf braucht religiöse Begleitung

ÖVP-Verteidigungsministerin sieht religiöse Vielfalt im Bundesheer als "wesentlichen Wert" - Debatte mit 70 Grundwehrdienern verschiedener Religionszugehörigkeiten in Wien Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hat die Bedeutung der religiösen Begleitung für den Soldatenberuf... Weiterlesen

„Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, de…

„Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“

Soldatenfirmung in Güssing mit Militärbischof Werner Freistetter Am 12. April 2024 fand in der prachtvollen Basilika Güssing eine bewegende Zeremonie statt, bei der fünf Soldaten das Sakrament der Firmung erhielten. Unter... Weiterlesen

Fastentücher: Eine alte Tradition in der…

Fastentücher: Eine alte Tradition in der Kirche

Besucht man in der Fastenzeit eine Kirche oder einen der darin abgehaltenen Gottesdienste, so fällt auf, dass der Altar oder bildliche Darstellungen Jesu mit einem meist künstlerisch gestalteten Tuch verhangen... Weiterlesen

Palmsonntag: Der Beginn der Karwoche

Palmsonntag: Der Beginn der Karwoche

Palmsonntag: Der Beginn der Karwoche Was trug sich am Palmsonntag vor mehr als 2000 Jahren zu, woher hat dieser Tag seinen Namen und welche Bräuche werden an diesem Tag begangen? Interessantes... Weiterlesen

Orthodoxe Fastenzeit beginnt am 18. März…

Orthodoxe Fastenzeit beginnt am 18. März

Ostern feiern orthodoxe Christen heuer am 5. Mai - Woche vor der Fastenzeit wird in der Orthodoxie als "Butterwoche" oder auch "Käsewoche" bezeichnet Für die orthodoxen Christinnen und Christen in Österreich... Weiterlesen

Brauchtum rund um Ostern

Brauchtum rund um Ostern

Eier, Lamm und Hase: Tierische Osterbräuche als Symbol für Auferstehung - Palmbuschen, Osterspeisensegnung und Ratschen Rund um Ostern gibt es seit Jahrhunderten eine bunte Reihe von Bräuchen und Symbolen, die bis... Weiterlesen

ORF bringt "Stunde für den Frieden…

ORF bringt "Stunde für den Frieden" am Sonntag in der TVthek

Ansprache von Bundespräsident Van der Bellen sowie der Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen und Religionsgesellschaften ab Sonntag, 13 Uhr, in voller Länge zum Nachsehen Zu einer "Stunde für den Frieden" hatte... Weiterlesen

Lackner: Am "Tag des Judentums…

Lackner: Am "Tag des Judentums" um Frieden für Israel beten

Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz bekräftigte Auftrag aller Christen, entschieden gegen Hass und Gewalt gegenüber Juden aufzutreten. Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner ruft dazu auf, am kirchlichen "Tag des Judentums" (17... Weiterlesen

Ökumenischer Rat ruft zur Teilnahme am …

Ökumenischer Rat ruft zur Teilnahme am "Tag des Judentums" auf

"Tag des Judentums" am 17. Jänner wird heuer bereits zum 25. Mal begangen - Ökumenischer Rat der Kirchen dankbar und "voll Freude", dass der "Tag des Judentums" mittlerweile in ganz... Weiterlesen

Pastoraltagung 2024: Pochen auf "ve…

Pastoraltagung 2024: Pochen auf "verantwortungsvolles Wirtschaften"

Pastoraltagung 2024: Pochen auf "verantwortungsvolles Wirtschaften" Renommierte Fachtagung vom 11. bis 13. Jänner in Salzburg/St.Virgil unter dem Titel "Gutes Leben" - Themen sind u.a. "Gut und Böse" in der Ökonomie, Kirchenfinanzen... Weiterlesen

Militärpfarre bei der Direktion 1 (Graz)…

Militärpfarre bei der Direktion 1 (Graz) sorgte für glückliche Kinderaugen

13 Jahre ist es her, als Vizeleutnant Heinz Vieider und Militärseelsorger Markus Riegler im UN-Einsatz am Golan waren. Dort besuchten die beiden auch das Kloster, in dem der Franziskaner Engelbert... Weiterlesen

Freistetter: Sternsinger verkünden …

Freistetter: Sternsinger verkünden "weihnachtliche Friedensbotschaft"

Sternsingergruppe aus Frauenkirchen bei Militärbischof Freistetter und Bundesministerin Tanner - Österreichs größte entwicklungspolitische Spendenaktion feiert 2023/24 rundes Jubiläum - Rund 85.000 Kinder und Jugendliche bis 7. Jänner unterwegs Die Sternsingeraktion der... Weiterlesen

Rauhnächte: Bedeutung, Ursprung und manc…

Rauhnächte: Bedeutung, Ursprung und manch Wissenswertes

Wer kennt sie nicht, die mystische Zeit der Rauhnächte. Die Zeit, in der frühere Kulturen glaubten, dass da die Tore zur „Anderswelt“ weit offen standen. Diese Zeit, so glaubte man... Weiterlesen

26. Dezember: Gedenktag des Heiligen Ste…

26. Dezember: Gedenktag des Heiligen Stephanus

Einblicke in das Leben und Sterben des Heiligen Unmittelbar nach Weihnachten, also nach dem Fest der Geburt Jesu, gedenkt die Kirche des Hl. Stephanus. Allein schon dieser Patz, den ihm die... Weiterlesen

Rund 2,4 Milliarden Christen weltweit fe…

Rund 2,4 Milliarden Christen weltweit feiern Weihnachten

Das kirchliche Fest der Geburt Christi wird seit dem 4. Jahrhundert gefeiert - Franz von Assisi "erfand" 1223 die Weihnachtskrippe - Erster Wiener Christbaum stand 1814 im Salon von Baronin... Weiterlesen

Weihnachtsgottesdienste finden: Katholis…

Weihnachtsgottesdienste finden: Katholische Kirche bietet Online-Hilfe

Insgesamt 10.000 Gottesdienste können österreichweit zu Weihnachten und Neujahr via App und Website abgefragt bzw. gesucht werden - Neu: Auch Gottesdienstübertragungen werden angezeigt Der Besuch eines Gottesdienstes gehört für viele Österreicherinnen... Weiterlesen

Ökumenischer Gottesdienst mit Abgeordnet…

Ökumenischer Gottesdienst mit Abgeordneten

Militärbischof Freistetter thematisiert angesichts des Nahost-Krieges die biblische Sehnsucht nach Heimat, Gerechtigkeit und Frieden    Wien, 12.12.2023 (KAP) Mitglieder des Nationalrates und des Bundesrates haben gemeinsam mit Vertretern der christlichen Kirchen einen... Weiterlesen

Adventimpulsplakate des Referats für Öff…

Adventimpulsplakate des Referats für Öffentlichkeitsarbeit und Medien

Jedes Jahr hin zum Advent stellt das Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Medien den katholischen Militärpfarren Österreichs Impulsplakate zur Verfügung. Diese werden infolge in den Kasernen in den Schaukästen und vor... Weiterlesen

Kärntner Adventkonzert in der St. Georgs…

Kärntner Adventkonzert in der St. Georgs-Kathedrale

Traditionelles Kärntner Adventkonzert am 9. Dezember Am Samstag, 09.12.2023, laden die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Soldaten und das Kommando der Theresianischen Militärakademie um 19:00 Uhr zum traditionellen Kärntner Adventkonzert in der St.Georgs-Kathedrale an... Weiterlesen

8. Dezember: Das Hochfest Mariä Empfängn…

8. Dezember: Das Hochfest Mariä Empfängnis

Die römisch-katholische Kirche begeht am 8. Dezember, neun Monate vor dem Fest der Geburt Mariens (8.September), das Hochfest der Empfängnis Mariens. Die vollständige Bezeichnung des Festes lautet: Hochfest der ohne... Weiterlesen

7über7-Vortrag mit Militärbischof Werner…

7über7-Vortrag mit Militärbischof Werner Freistetter

Im Rahmen der Vortragsreihe „7über7“ hält Bischof Werner Freistetter am 04. Dezember 2023 den Vortrag zum Thema: "Geschichte, Geist und Praxis der Militärseelsorge in Österreich". Der Vortrag wird im Anschluss an... Weiterlesen

Vor 175 Jahren starb der "Stille Na…

Vor 175 Jahren starb der "Stille Nacht"-Dichter Joseph Mohr

Vor 175 Jahren Joseph Mohr. Ewige Ruhe fand der Leichnam des Priesters in Wagrain - sein Kopf in Oberndorf Es war der Barbara-Tag (4. Dezember) 1848: Um 8.30 Uhr starb im Wagrain... Weiterlesen

Adventkranzsegnungen

Adventkranzsegnungen

Diese Woche segnete Militärbischof Werner Freistetter sowohl im Amtsgebäude Rossau Bernardis-Schmid als auch in der Generalstabsabteilung, in Anwesenheit von General Rudolf Striedinger, Adventkränze. Unter anderem nahm auch Frau Bundesminister Klaudia... Weiterlesen

Stichwort: Advent

Stichwort: Advent

Erster Adventsonntag ist am 3. Dezember, der Heilige Abend fällt heuer auf einen Sonntag 3. Dezember: Der Beginn der vorweihnachtlichen Adventzeit Mit dem ersten Adventsonntag am 3. Dezember beginnt nicht nur... Weiterlesen

Klimakonferenz in Dubai beginnt

Klimakonferenz in Dubai beginnt

Papst Franziskus wird nun doch nicht zum Auftakt des UN-Weltklimatreffens nach Dubai reisen. Am Dienstagabend wurde die für das kommende Wochenende geplante dreitägige Reise abgesagt. Das zuletzt erkrankte 86-jährige Kirchenoberhaupt... Weiterlesen

Wissenswertes rund um den Advent

Wissenswertes rund um den Advent

Advent - das ist eine Zeit, die jeder von uns mit ganz bestimmten und persönlichen Vorstellungen und Erinnerungen verbindet. Advent -  das ist (wäre) eine Zeit des Ruhigwerdens, der inneren... Weiterlesen

Soldatenkirche am Truppenübungsplatz Liz…

Soldatenkirche am Truppenübungsplatz Lizum/Walchen nun offiziell in die Liste der "Seelenplatzerl" der kath. Jugend aufgenommen

Am 20.11.23 wurde die Christkönig-Kirche am Truppenübungsplatz Lizum/Walchen nun offiziell in die Liste der "Seelenplatzerl" der kath. Jugend feierlich aufgenommen. Bei bestem Wetter zelebrierte Militärpfarrer Christoph Gmachl-Aher mit Diakon Amtsrat Richard... Weiterlesen

15. November: Hl. Leopold

15. November: Hl. Leopold

Seit der Heiligsprechung im Jahr 1485 wird der Leopoldi Tag immer am 15. November begangen (in Anlehnung an sein Todesdatum 15. November 1136). Das Zentrum der Festlichkeiten ist Klosterneuburg. Dort... Weiterlesen

St. Martin - bis heute einer der populär…

St. Martin - bis heute einer der populärsten Heiligen Europas

Er teilte seinen warmen Soldatenmantel mit einem Bettler. Er entsagte seinem sicheren Offiziersleben und legte sich als Sozialbischof mit Staat und Kirche an. Sankt Martin - ein beliebter Heiliger, für... Weiterlesen

Synode in Rom

Synode in Rom

Im Vatikan ist am Wochenende die erste Session der Bischofssynode über Synodalität zu Ende gegangen. Rund 350 Gläubige, die Mehrheit von ihnen Bischöfe, hatten vier Wochen lang über Formen für... Weiterlesen

Allerheiligen und Allerseelen in der Mil…

Allerheiligen und Allerseelen in der Militärdiözese

Allerheiligen und Allerseelen wurde in den Militärpfarren besonders gefeiert. Begonnen wurde dieses Hochfest mit dem traditionellen Requiem für die Verstorbenen der (ehemaligen) Garnisonen Bruckneudorf, Kaisersteinbruch und Neusiedl. Bischofvikar Alexander Wessely... Weiterlesen

Die Synode an den runden Tischen

Die Synode an den runden Tischen

Eine weltweite Synode an großen runden Tischen: Das Bild der derzeitigen Beratungen im Vatikan steht für einen neuen Stil des Austauschs in der katholischen Kirche - Es scheint zu funktionieren... Weiterlesen

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Altarweihe in der...
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Konferenz der Mil...