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Katholische Militärseelsorge
Webauftritt des Katholischen Militärordinariates der Republik Österreich
Mit „Seele im Sturm“ betitelt der Jesuit Karl Egger (1885-1948) seine 1936 im Felizian Rauch Verlag erschienen Erlebnisse aus seiner Zeit als Feldgeistlicher der 52. Infanteriedivision im Ersten Weltkrieg an der Dolomitenfront.
Wer liebt, vermag mehr.
So lautet das unausgesprochene Motto der Heiligen Scholastika, der Zwillingsschwester des Heiligen Benedikt von Nursia. Ihr Gedenktag, der 10. Februar, wird in der katholischen, anglikanischen und orthodoxen Kirche begangen. In den Orden der Benediktiner, Zisterzienserinnen und Trappistinnen wird ihr sogar ein eigenes Fest gewidmet. Doch wer war diese Frau, deren Leben so eng mit der Geburtsstunde des abendländischen Mönchtums verknüpft ist?
Ein Leben in der Nachfolge Gottes
Geboren um 480 in Nursia, dem heutigen Norcia in Italien, wuchs Scholastika in einer römischen Senatorenfamilie auf. Schon als Kind wurde sie Gott geweiht, eine Entscheidung, die ihr Leben prägen sollte. Gemeinsam mit ihrem Bruder Benedikt zog sie nach Rom, doch das weltliche Leben der Metropole sagte ihr nicht zu. Während Benedikt als Eremit in Subiaco ein neues geistliches Leben begann, folgte Scholastika ihrem inneren Ruf und trat in ein Kloster nahe ihrer Heimat ein.
Später gründete sie in der Nähe von Montecassino den Konvent von Piumarola, den ersten weiblichen Zweig des Benediktinerordens. Hier lebte sie nach der Regel ihres Bruders, die auf Stille, Gebet und geistlicher Einkehr basierte. "Schweigt oder sprecht von Gott, denn nichts sonst in der Welt ist es wert, dass man darüber redet", soll sie gelehrt haben.
Das Wunder des Sturms
Die wohl bekannteste Anekdote über Scholastika erzählt Papst Gregor der Große in seinen "Dialogen". Scholastika traf sich einmal im Jahr mit ihrem Bruder, um geistliche Gespräche zu führen. Bei ihrem letzten Treffen bat sie Benedikt, über Nacht zu bleiben, doch er lehnte ab, da es gegen seine Ordensregel verstieß. Daraufhin bat Scholastika Gott um Hilfe – und ein plötzlicher Sturm verhinderte Benedikts Heimkehr. So verbrachten die Geschwister die Nacht in inniger Zwiesprache. Drei Tage später starb Scholastika, und Benedikt sah ihre Seele in Form einer weißen Taube gen Himmel fliegen.
Im Tod vereint
Benedikt bestattete seine Schwester in dem Grab, das für ihn selbst vorgesehen war. "Wie ihr Geist immer in Gott verbunden gewesen war, so wurden auch ihre Körper zusammen in dasselbe Grab gelegt", schrieb Gregor der Große. Ihr gemeinsames Grab befindet sich in der Abtei von Montecassino, einem der bedeutendsten spirituellen Zentren Europas.
Scholastikas Vermächtnis und Patronate
Obwohl ihr Leben weniger dokumentiert ist als das ihres Bruders, bleibt Scholastika eine zentrale Figur der christlichen Spiritualität. Sie gilt als Patronin der Nonnen, für Regen, gegen Blitzschlag und Sturm sowie gegen Krämpfe bei Kindern. Ihre Attribute sind die Taube und das Regelbuch, Symbole für Frieden, geistliche Erleuchtung und die Kraft des Gebets.
Ihr Leben lehrt uns, dass stille Hingabe oft lauter spricht als Worte und dass die Kraft des Glaubens selbst die Natur bewegen kann. Scholastika mag im Schatten ihres Bruders gestanden haben, doch ihr Licht strahlt bis heute in den Herzen vieler Gläubiger.
Quellen: Ökumenischen Heiligenlexikon und vatikannews, redigiert durch ÖA
In einer Welt, in der Konflikte und Spannungen allgegenwärtig sind, wird der Ruf nach Frieden oft von den Klängen von Waffen und politischen Parolen übertönt. Doch Papst Franziskus setzte bei einer eindrucksvollen Messe auf dem Petersplatz ein kraftvolles Zeichen: Mit klaren Worten erinnerte er rund 30.000 Soldaten, Polizisten und Sicherheitskräfte daran, dass ihre wahre Mission nicht der Kampf, sondern der Schutz des Lebens ist. Ein Appell, der weit über die Mauern des Vatikans hinaus nachhallt.
"Leben fördern, retten, verteidigen"
Bei der Sonntagsmesse, dem Höhepunkt eines Wallfahrtswochenendes im Heiligen Jahr, sprach Papst Franziskus mit eindringlicher Klarheit. "Euer Dienst soll stets das Ziel haben, Leben zu fördern, zu retten und zu verteidigen," betonte das Kirchenoberhaupt. Seine Worte hallten über den Petersplatz, auf dem sich Delegationen aus aller Welt versammelt hatten.
Trotz einer Bronchitis ließ es sich der Papst nicht nehmen, den Beginn der Predigt persönlich zu halten. Den Rest übernahm ein Mitarbeiter, doch die Botschaft blieb unverkennbar: Der Dienst in Uniform ist kein Selbstzweck, sondern ein moralischer Auftrag.
Warnung vor dem "Mythos der Gewalt"
Franziskus warnte eindringlich vor der Verherrlichung von Gewalt und dem "Gift der Hasspropaganda". "Uniform, Disziplin, Mut und der Eid, den ihr geleistet habt, erinnern euch daran, wie wichtig es ist, das Böse nicht nur zu sehen, um es anzuprangern, sondern euch aktiv im Dienst des Guten, der Freiheit und der Gerechtigkeit einzusetzen," mahnte er. Ein Appell, der besonders in Zeiten globaler Krisen von brennender Aktualität ist.
Der Papst machte auch deutlich, welche Rolle Militär- und Polizeiseelsorger spielen sollten: "Sie sind nicht dazu da, abartige Kriegshandlungen abzusegnen, wie es in der Geschichte leider bisweilen geschehen ist. Vielmehr sollen sie moralische und geistliche Unterstützung bieten, damit Sicherheitskräfte ihre Aufgaben im Lichte des Evangeliums erfüllen."
Ein Gebet, das Brücken baut
Zum Abschluss des Gottesdienstes richtete Papst Franziskus einen bewegenden Appell an die anwesenden Politiker und Militärs: "Die kirchliche Friedenslehre ist wie das Völkerrecht eine Richtlinie für eure Arbeit und Entscheidungen." Er rief zu aktivem Einsatz und Gebet für den Frieden in Krisengebieten wie der Ukraine, Palästina, Israel, Myanmar, dem Sudan und der Demokratischen Republik Kongo auf.
Bereits im Vorfeld hatte Erzbischof Rino Fisichella, der Organisator des Heiligen Jahres, betont: "Das wichtigste Anliegen dieser Wallfahrt ist es, den Ruf nach Frieden erklingen zu lassen." Ein Ruf, der in Rom erklang und die Welt daran erinnern soll, dass wahrer Friede mehr ist als die Abwesenheit von Krieg – er ist ein Werk der Gerechtigkeit, gelebter Menschlichkeit und brüderlicher Verbundenheit.
Quelle: kathpress, redigiert durch ÖA
Ein besonderes Treffen im Vatikan
In einer bewegenden Audienz hat Papst Franziskus am Mittwoch sieben Mädchen aus Charkiw empfangen, die zwischen sechs und neunzehn Jahre alt sind. Sie alle teilen ein tragisches Schicksal: den Verlust ihrer Eltern und die Narben eines Krieges, der ihnen Kindheit und Unbeschwertheit geraubt hat. Betreut werden sie von der italienischen Hilfsorganisation "Memoria Viva", die sich der Erinnerung und humanitären Hilfe verschrieben hat.
Ein Geschenk voller Schmerz und Hoffnung
Ein Moment der Begegnung, der sich in die Herzen aller Anwesenden einbrannte, war das Überreichen eines besonderen Geschenks an den Papst: eine Stoffpuppe, in der ein Bombensplitter eingenäht war. Dieser Splitter hätte die 18-jährige Veronika beinahe das Leben gekostet, als sie in Charkiw mit ihrem Hund spazieren ging. "Diese Puppe ist mehr als ein Spielzeug – sie ist ein Symbol für den Schmerz, aber auch für das Überleben", erklärte Claudia Conte, Journalistin und Aktivistin von "Memoria Viva".
Humanitäre Hilfe, die Herzen erreicht
Seit Beginn der Invasion in der Ukraine gehört "Memoria Viva" zu den ersten Organisationen, die vor Ort Hilfe leisten. "Wir haben 54 Transporte mit Medikamenten, Decken und Lebensmitteln organisiert, von der polnischen Grenze bis nach Mykolaiv und Kiew", berichtete Conte. Doch es gehe um mehr als materielle Hilfe: "Es sind echte menschliche Beziehungen entstanden, die den Kindern zeigen, dass sie nicht allein sind."
„Die Kinder sind die wahren Opfer des Krieges“
Besonders betroffen ist die Region Charkiw, wo der Krieg tiefe Wunden hinterlassen hat. "Die Kinder sind die wahren Opfer des Krieges", betonte Conte. Veronika ist eines von vielen Beispielen. Ihre Genesung verdankt sie auch den Ärzten der Don-Gnocchi-Stiftung in Mailand, wohin sie nach monatelanger Intensivbehandlung verlegt wurde. Möglich gemacht wurde dies durch die Vermittlung von Kardinal Matteo Maria Zuppi, Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz und Friedensbeauftragter des Papstes für die Ukraine.
Ein Papst, der Hoffnung schenkt
An Papst Franziskus beeindruckte Conte vor allem "seine Bereitschaft, für diese Kinder da zu sein". Diese Begegnung sei nicht nur ein symbolischer Akt gewesen, sondern ein Aufruf an die Welt: "Wenn wir diesen Kindern jetzt nicht helfen, werden sie zu Erwachsenen voller Hass und Gewalt – einer Gewalt, die nur neue Kriege hervorbringen wird."
In einer Zeit, in der Krieg und Leid oft abstrakt bleiben, erinnert diese Audienz daran, dass hinter jeder Zahl ein Name, ein Gesicht und eine Geschichte steht. Papst Franziskus hat diesen Kindern nicht nur zugehört, sondern ihnen für einen Moment das Gefühl gegeben, dass ihr Schmerz gesehen und ihre Hoffnung gehört wird.
Quelle: Kathpress, redigiert durch ÖA
Die Heilige Dorothea: Ein Märtyrerleben zwischen Glauben und Legende
Die Wurzeln des Glaubens
Dorothea war eine junge Frau, die am Ende des 3. Jahrhunderts in Caesarea in Kappadokien lebte, einer Region Kleinasiens, in der eine der ersten christlichen Gemeinschaften florierte. Geboren um 290 als Tochter christlicher Eltern, zeichnete sie sich seit ihrer Kindheit durch viel Gebet, Fasten und Wohltätigkeit aus. Sie nahm den Glauben an den Herrn mit einer innigen Hingabe an, die ihr Leben für immer prägte.
Die Verfolgung durch Saprizio
In Caesarea wirkte zu dieser Zeit der Christenverfolger Saprizio, der von Dorotheas Ruf erfuhr und sie inhaftierte, um sie zu zwingen, den Göttern Opfer zu bringen. Trotz der Drohungen des Feuertodes blieb Dorothea unbeirrt in ihrem Glauben an Jesus Christus. Saprizio übergab sie schließlich an zwei junge Frauen, Crista und Calista, die zuvor ihren Glauben verleugnet hatten, um ihr Leben zu retten. Doch Dorotheas unerschütterliche Glaubensstärke führte dazu, dass sie beide zum Christentum bekehrte. Sie erlitten den Märtyrertod vor ihr, was Dorotheas Entschlossenheit nur noch verstärkte.
Das Wunder des Korbs mit Äpfeln und Rosen
Als Dorothea zum Henker geführt wurde, erfüllte sie ein Versprechen, das sie dem Richter Theophilus gegeben hatte, der sie beim Todesurteil höhnisch herausforderte: „Schick mir Äpfel und Rosen aus dem Paradies.“ Kurz vor ihrem Tod erschien, mitten im kalten Winter, ein goldlockiger Knabe in sternbesticktem Kleidchen. Er trug einen Korb mit drei Rosen und drei Äpfeln, die er Theophilus überreichte. Der Anblick dieser Gabe, mitten im Winter, erschütterte Theophilus zutiefst und bekehrte ihn zum Christentum. Auch er wurde daraufhin verurteilt und erlitt den Märtyrertod.
Die Macht der Bekehrung
Dorotheas große Glaubensstärke und ihr unerschütterliches Vertrauen auf Gottes Zeichen führten nicht nur Crista und Calista, sondern auch Theophilus zum Glauben. Ihr Martyrium war somit nicht nur ein Zeugnis ihrer eigenen Standhaftigkeit, sondern auch ein kraftvolles Symbol für die transformative Kraft des Glaubens. Theophilus wird heute zusammen mit Dorothea am selben Tag, dem 6. Februar, in der katholischen und orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt.
Verehrung und künstlerische Darstellung
Seit dem 14. Jahrhundert verbreitete sich die Verehrung der heiligen Dorothea in zahlreichen deutschen Vers- und Prosafassungen. Besonders im Mittelalter war sie eine der beliebtesten Heiligen in der christlichen Ikonographie. Sie wird oft mit einem Korb voller Rosen und Äpfel dargestellt, Symbolen ihres himmlischen Versprechens. Eines der kunstgeschichtlich bedeutendsten Werke ist das Gemälde "Die Enthauptung der heiligen Dorothea" von Hans Baldung Grien aus dem Jahr 1516, das sich in der Nationalgalerie in Prag befindet.
Dorothea gehört zusammen mit Margareta von Antiochia, Katharina von Alexandria und Barbara von Nikomedien zu den sogenannten Virgines Capitales, den großen heiligen Jungfrauen. Sie ist Schutzpatronin der Gärtner, Blumenhändler, Bierbrauer, Bergleute, Bräute, Wöchnerinnen und der Neuvermählten. Ihr Gedenktag war bis 1969 im Allgemeinen Römischen Kalender verzeichnet, wurde jedoch später gestrichen. Im Martyrologium Romanum von 2001/2004 ist sie erneut aufgeführt.
Ein Treffen für die Zukunft der Kinder
Unter dem Leitgedanken „Lasst sie uns lieben und beschützen“ hat am 3. Februar 2025 im Vatikan ein hochkarätig besetzter Gipfel zu den Rechten von Kindern stattgefunden. Papst Franziskus persönlich übernahm die Leitung der Konferenz, die in der Sala Clementina des Apostolischen Palastes abgehalten wurde. Ziel des Treffens war es, die universelle Verantwortung für den Schutz von Kindern zu betonen und neue Lösungsansätze für die drängendsten Herausforderungen in diesem Bereich zu erarbeiten.
Dringender Handlungsbedarf: Ein Aufruf des Papstes
Mit einer eindringlichen Eröffnungsrede stellte Papst Franziskus die alarmierende Situation vieler Kinder weltweit in den Mittelpunkt. Er erinnerte an Millionen von Minderjährigen, die Opfer von Krieg, Ausbeutung und Vernachlässigung sind. „Täglich sterben Kinder unter Bomben oder werden der Machtgier und den Interessen von Ideologien geopfert. Das ist inakzeptabel“, mahnte das Kirchenoberhaupt. Besonders besorgt zeigte er sich über die Lage der „unsichtbaren Kinder“ – rund 150 Millionen Minderjährige ohne rechtliche Existenz, die keinen Zugang zu Bildung oder medizinischer Versorgung haben und schutzlos der Gefahr von Missbrauch und Menschenhandel ausgeliefert sind.
Hochkarätige Besetzung und zukunftsweisende Diskussionen
Der Gipfel vereinte führende Vertreter aus Politik, Religion und Zivilgesellschaft, darunter Königin Rania von Jordanien, der ehemalige italienische Ministerpräsident Mario Draghi sowie Friedensnobelpreisträger Al Gore und Kinderrechtsaktivist Kailash Satyarthi. Gemeinsam mit weiteren Experten diskutierten sie in acht thematischen Panels über Wege zur Verbesserung der Kinderrechte. Auf der Agenda standen Themen wie Bildungsgerechtigkeit, Schutz vor Gewalt, die Rolle der Familie und der Zugang zu grundlegenden Ressourcen wie Ernährung und Gesundheitsversorgung.
Kinder im Zentrum des Gipfels
Besonders symbolträchtig war der Empfang von zehn Kindern aus verschiedenen Teilen der Welt durch den Papst. Sie überreichten ihm persönliche Botschaften und erinnerten eindrücklich daran, dass es um ihre Zukunft geht. „Kinder beobachten, verstehen und erinnern sich. Sie sprechen zu uns – mit ihren Blicken und ihrem Schweigen. Lassen wir sie nicht allein!“, appellierte Franziskus an die internationale Gemeinschaft.
Ein Zeichen für die Welt
Der Gipfel markiert einen weiteren Schritt in der langfristigen Initiative des Vatikans zum Schutz von Kindern. Die Veranstaltung konnte live über Vatican News verfolgt werden und wird voraussichtlich weitreichende politische und gesellschaftliche Debatten anstoßen. Papst Franziskus beendete die Konferenz mit einem klaren Appell: „Wir alle tragen Verantwortung. Die Welt kann nur dann eine gerechtere und friedlichere Zukunft haben, wenn sie die Rechte der Kleinsten schützt.“
Quelle: kathpress, redigiert durch ÖA
Hrabanus Maurus – Der Lehrer Germaniens
Heute, am 4. Februar, gedenken sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche Hrabanus Maurus, eines der bedeutendsten Gelehrten des frühen Mittelalters. Der Abt von Fulda und spätere Erzbischof von Mainz prägte die Bildung und Theologie seiner Zeit maßgeblich. Als "Praeceptor Germaniae" – Lehrer Germaniens – hinterließ er ein geistiges Erbe, das weit über seine Zeit hinausreichte.
Von Fulda nach Tours – Eine außergewöhnliche Bildungslaufbahn
Hrabanus Maurus wurde um 780 in Mainz geboren und wuchs in einer adligen Familie auf. Bereits als Kind trat er als Oblate in das Benediktinerkloster Fulda ein, wo er eine fundierte Ausbildung erhielt. Seine Begabung führte ihn an die berühmte Klosterschule in Tours, wo er unter der Anleitung des bedeutenden Gelehrten Alkuin lernte. Von ihm erhielt er auch seinen Beinamen „Maurus“, in Anlehnung an den Schüler des heiligen Benedikt von Nursia, Maurus von Subiaco.
Fulda als geistiges Zentrum des Ostfränkischen Reiches
Nach seiner Rückkehr nach Fulda im Jahr 804 übernahm Hrabanus die Leitung der Klosterschule. Unter seiner Führung entwickelte sich Fulda zu einem der wichtigsten Bildungszentren des Ostfränkischen Reiches. Schüler aus ganz Europa reisten an, um von seinem Wissen zu profitieren, darunter auch der später berühmte Dichter und Theologe Walahfried Strabo von der Reichenau. Hrabanus sah seine Aufgabe darin, das klassische Wissen an seine Gegenwart weiterzugeben und christliche Theologie mit antikem Gedankengut zu verbinden.
Ein Werk für die Ewigkeit: „Veni Creator Spiritus“
Sein literarisches Schaffen war enorm. Neben umfassenden Bibelkommentaren und theologischen Abhandlungen verfasste er auch zahlreiche Hymnen. Eine seiner bekanntesten Dichtungen ist der Hymnus „Veni Creator Spiritus“ (Komm, Heiliger Geist), der bis heute fester Bestandteil der Liturgie ist. Darüber hinaus schrieb er Enzyklopädien wie „De Universo“, eine 22-bändige Sammlung über das gesamte Weltwissen seiner Zeit.
Machtkämpfe und der Rückzug auf den Petersberg
822 wurde Hrabanus Abt des Klosters Fulda und setzte sich für den Bau neuer Kirchen und die Verbreitung von Reliquien ein. Politische Konflikte mit Kaiser Ludwig dem Deutschen zwangen ihn jedoch 842 zum Rücktritt. Er zog sich in das Tochterkloster auf dem Petersberg zurück und widmete sich dort wieder dem Schreiben und der Theologie.
Rückkehr nach Mainz – Ein Bischof voller Tatkraft
Nach seiner Versöhnung mit dem König wurde Hrabanus 847 Erzbischof von Mainz und damit Nachfolger des heiligen Bonifatius. Während seiner Amtszeit rief er mehrere Synoden ein und setzte sich besonders in Krisenzeiten für die Menschen ein. Während einer schweren Hungersnot wurde seine Hilfsbereitschaft besonders geschätzt.
Tod und Nachwirkung
Am 4. Februar 856 starb Hrabanus Maurus im Rheingau, vermutlich im „Grauen Haus“ in Oestrich-Winkel. Seine Gebeine wurden zunächst im Albanskloster in Mainz beigesetzt, später jedoch mehrfach verlegt. Sein geistiges Erbe lebt bis heute fort: Seine Werke haben die Theologie, die Liturgie und das Bildungswesen des Mittelalters entscheidend geprägt.
Mit seinem umfassenden Wissen und seiner tiefen Frömmigkeit gilt Hrabanus Maurus als einer der größten Gelehrten des Abendlandes – ein Lehrer Germaniens, dessen Wirken bis in unsere Zeit nachhallt.
Papst ernennt Weihbischöfe frei – Unterstützung für die Diözesanbischöfe
Ein Weihbischof ist eine zentrale Stütze in der Leitung einer Diözese. Als enger Vertrauter und Helfer des Diözesanbischofs übernimmt er verantwortungsvolle Aufgaben, sei es als Generalvikar, als Zuständiger für eine bestimmte Region oder für spezielle Seelsorgebereiche. Trotz seiner bischöflichen Weihe leitet er keine eigene Diözese, sondern trägt einen historischen Bischofssitz als Titularbistum. Dies folgt dem kirchenrechtlichen Prinzip, dass kein Bischof ohne einen symbolischen Amtssitz sein darf.
Historische Wurzeln und unterschiedliche Bezeichnungen
Das Amt des Weihbischofs hat seine Ursprüngen im 13. und 14. Jahrhundert. Interessanterweise ist die Bezeichnung "Weihbischof" eine Besonderheit des deutschen Sprachraums. In anderen Ländern spricht man häufig vom Hilfs- oder Auxiliarbischof.
In Österreich nehmen Weihbischöfe eine aktive Rolle in der Bischofskonferenz ein und besitzen dort ein Stimmrecht. Derzeit gibt es vier aktive Weihbischöfe in Österreich: Franz Scharl und Stephan Turnovszky in der Erzdiözese Wien, Anton Leichtfried in der Diözese St. Pölten und Hansjörg Hofer in der Erzdiözese Salzburg.
Ernennungsverfahren: Entscheidungsfreiheit des Papstes
Die Ernennung eines Weihbischofs erfolgt direkt durch den Papst. Im Gegensatz zur Berufung eines Diözesanbischofs greift hierbei nicht die sogenannte "politische Klausel" des Konkordats, die eine vorherige Information der Regierung vorschreibt. Die Initiative für die Ernennung geht in der Regel vom Diözesanbischof aus, der dem Vatikan eine Liste mit mindestens drei geeigneten Kandidaten vorlegen kann.
Von besonderer Bedeutung im Auswahlprozess ist der Apostolische Nuntius, der eine zentrale Rolle bei der Ermittlung geeigneter Bischofskandidaten spielt. Die von ihm gesammelten Informationen werden an das vatikanische Dikasterium für die Bischöfe weitergeleitet, das die Entscheidung des Papstes vorbereitet. Schlussendlich liegt es allein beim Pontifex, den neuen Weihbischof zu ernennen.
Ein Amt mit Verantwortung
Weihbischöfe tragen nach ihrer Weihe die bischöflichen Insignien – Ring, Hirtenstab und Mitra – als Zeichen ihrer Autorität und Verantwortung. Auch wenn sie keine eigene Diözese leiten, sind sie für viele Gläubige wichtige Ansprechpartner und Vermittler in seelsorgerischen Fragen. Ihre Unterstützung erleichtert dem Diözesanbischof die umfassende Leitung seiner Diözese und sorgt für eine starke kirchliche Präsenz in verschiedenen Regionen und Aufgabenfeldern.
Das Amt des Weihbischofs verbindet also tief verwurzelte Tradition mit der Notwendigkeit moderner Kirchenführung – und bleibt ein wichtiger Bestandteil der katholischen Hierarchie.
Quelle. Kathpress, redigiert durch ÖA
Militärbischof würdigt Verdienste des neuen steirischen Weihbischofs in der Militärseelsorge
Mit der Ernennung von Johannes Freitag zum Weihbischof der Diözese Graz-Seckau verliert die Militärseelsorge eine prägende Persönlichkeit. Dennoch zeigte sich Militärbischof Werner Freistetter erfreut über die Entscheidung und betonte in einer Aussendung am Freitag: „Ich freue mich sehr, dass Johannes Freitag dieses wichtige Amt übernimmt. Er ist für diese Aufgabe außerordentlich geeignet.“
Freitag habe als Militäroberkurat bedeutende Impulse in der Militärseelsorge gesetzt und sich besonders durch seine Fähigkeit, Verbindungen aufzubauen, ausgezeichnet. „Gerade diese Gabe hat ihn bei den Soldatinnen und Soldaten besonders geschätzt gemacht“, unterstrich Freistetter.
Zugleich zeigte sich der Militärbischof überzeugt, dass Freitag auch in seiner neuen Funktion mit Herz und Engagement wirken werde. Sein Weitblick habe es ihm ermöglicht, im Synodalen Prozess die speziellen Bedürfnisse der Militärseelsorge zu berücksichtigen und damit einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung der Kirche zu leisten.
„Für seine neue Aufgabe wünsche ich Johannes Freitag von Herzen Gottes reichsten Segen. Gleichzeitig hoffe ich, dass seine enge Verbundenheit zur Militärseelsorge auch in Zukunft bestehen bleibt“, so Freistetter abschließend.
Quelle: Kathpress, redigiert durch ÖA
Der Name des heiligen Blasius klingt auch heute noch wie ein Echo durch die Jahrhunderte. Obwohl über sein Leben nur wenig Gewisses bekannt ist, hat sich seine Verehrung als einer der 14 Nothelfer fest in der christlichen Tradition verankert. Der Bischof von Sebaste, einem Ort im heutigen Armenien, wird nicht nur als Märtyrer der frühen Kirche verehrt, sondern auch als Fürsprecher für die Heilung von Leib und Seele – eine Rolle, die im Blasiussegen ihren Ausdruck findet.
Vom Arzt zum Märtyrer
Blasius soll im 3. Jahrhundert als Arzt tätig gewesen sein, bevor er zum Bischof von Sebaste geweiht wurde. Die Christenverfolgungen der Spätantike zwangen ihn, in eine Höhle zu fliehen. Hier, so erzählt die Legende, lebte er in Einklang mit der Natur: Wilde Tiere, darunter Löwen und Bären, schützten ihn vor Feinden, während Vögel ihn mit Nahrung versorgten. Selbst in dieser Einsiedelei leitete er sein Bistum und setzte seine heilende Tätigkeit fort – nicht nur für Menschen, sondern auch für verletzte Tiere.
Die Märtyrerlegende beschreibt ihn als standhaften Bekenner des Glaubens. Nachdem er von Jägern aufgespürt wurde, brachte man ihn vor den Statthalter Agricola. Blasius weigerte sich, Götterbilder anzubeten, und wurde daraufhin grausam gefoltert. Mit eisernen Wollkämmen – einem Werkzeug, das später zu seinem Attribut wurde – riss man ihm die Haut vom Leib. Schließlich wurde er um das Jahr 316 enthauptet.
Wunder und Legenden
Besonders bekannt ist die Legende, in der Blasius einen Jungen rettet, der eine Fischgräte verschluckt hatte und zu ersticken drohte. Durch sein Gebet wurde das Kind geheilt. Dieses Wunder wurde zur Grundlage des Blasiussegens, der seit dem 16. Jahrhundert fester Bestandteil katholischer Tradition ist.
Eine andere Überlieferung erzählt von einer Frau, deren Schwein von einem Wolf geraubt wurde. Auf Blasius' Gebet hin brachte der Wolf das Tier unversehrt zurück. Zum Dank schlachtete die Frau das Schwein und versorgte Blasius mit Fleisch, Brot und einer Kerze. Diese Kerze gilt als Ursprung des Rituals, zwei gekreuzte Kerzen vor den Hals des Gläubigen zu halten, während der Blasiussegen gesprochen wird.
Der Blasiussegen: Schutz für Leib und Seele
„Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheiten und allem Bösen.“ Mit diesen Worten wird der Segen gespendet, oft nach der Messe an Mariä Lichtmess und am Festtag des heiligen Blasius am 3. Februar. Die beiden gekreuzten Kerzen, die dabei verwendet werden, symbolisieren nicht nur den Schutz vor Krankheiten, sondern auch den Segen für das ganze Leben.
Der frühere Münsteraner Dompropst Josef Alfers betonte die tiefere Bedeutung des Segens: „Blasius ist kein Zauberer, der Halsleiden verschwinden lässt. Der Blasiussegen macht vielmehr deutlich, dass die Erlösung, die uns Gott verspricht, Leib und Seele meint.“ In einer Welt, die von Schnelllebigkeit und Gesundheitsproblemen geprägt ist, lädt dieser Segen dazu ein, das Leben als Geschenk anzunehmen und achtsam mit der eigenen Gesundheit umzugehen.
Blasius im Heute
Die Bedeutung des heiligen Blasius reicht weit über den liturgischen Rahmen hinaus. Er ist Schutzpatron für Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Weber, Schneider und sogar Musiker. In Dubrovnik, wo ein Teil seiner Reliquien aufbewahrt wird, gilt er als Stadtpatron. In vielen anderen Regionen erinnern Kirchen, Kapellen und sogar Bauernregeln an ihn.
Sein Gedenktag markiert in der bäuerlichen Tradition das Ende des Winters: „St. Blasius ist auf Trab, stößt dem Winter die Hörner ab.“ Auch der Kerzensegen, der früher als Schutz für Menschen, Tiere und Felder galt, hat seinen Ursprung in diesem Tag.
Ein Heiliger für alle Zeiten
Der heilige Blasius bleibt ein Symbol für Heilung und Fürsorge, für die Verbindung von Glauben und Leben. Seine Legenden – mag sie die Historie nicht bestätigen – erzählen von einem Mann, der inmitten von Verfolgung und Leid Hoffnung schenkte. In einer Zeit, in der körperliches und seelisches Wohlbefinden zunehmend wichtig werden, erinnert uns Blasius daran, dass Glaube und Mitgefühl die wahren Heilmittel für die Wunden der Welt sind.

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