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Wenn Glocken verstummen und Kerzen die Dunkelheit durchbrechen, dann beginnt für Christinnen und Christen eine der tiefgründigsten Zeiten des Jahres: das Triduum Sacrum.

Drei Tage, die keine gewöhnlichen Feiertage sind, sondern als Einheit ein einziges großes Hochfest bilden. Sie erzählen vom letzten Abendmahl, vom Sterben am Kreuz und vom überwältigenden Wunder der Auferstehung. Vom Gründonnerstagabend bis zur Vesper des Ostersonntags spannt sich ein geistlicher Bogen, der in einzigartiger Dichte Leben, Tod und neues Leben zusammenführt – eine Einladung zur Besinnung, zum Innehalten und zum Staunen.

Gründonnerstag

Im Zentrum des Gründonnerstags steht das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern – ein Moment tiefster Gemeinschaft und zugleich Beginn des Leidenswegs. Die Kirche erkennt in dieser Abendmahlsfeier die Einsetzung der Eucharistie – jenes zentralen Elements der Heiligen Messe, das bis heute Herzstück jedes Gottesdienstes ist. Das letzte Abendmahl weist dabei über sich hinaus – hin zum himmlischen Freudenmahl, das im Glauben als Ziel und Hoffnung aller Gläubigen verankert ist.

Hintergrund

19. April, um 2100 Uhr Osternacht mit Erwachsenentaufe mit Militärbischof Werner FREISTETTER in der St. Georgskathedrale zu Wiener Neustadt
Ein Zögling der Bundeshandelsakademie Wiener Neustadt wird im Zuge des Festgottesdienstes getauft. Dieser Taufe ging die Salbung mit demDie biblischen Überlieferungen berichten von einem festlichen Mahl Jesu in Jerusalem, dem sich bedeutungsvolle Gesten und Ereignisse anschließen: die Fußwaschung als Zeichen dienender Liebe, das Gebet am Ölberg, das Ringen im Angesicht des nahenden Todes – und schließlich die nächtliche Gefangennahme.
Der Name "Gründonnerstag" leitet sich wohl vom mittelhochdeutschen gronan – weinen – ab, da an diesem Tag reuige Büßer wieder in die kirchliche Gemeinschaft aufgenommen wurden. Eine andere Deutung verweist auf grüne Messgewänder, die im Mittelalter an diesem Tag getragen wurden.

Form der Feier und Brauchtum

Die Liturgie des Gründonnerstags erinnert unmittelbar an das letzte Abendmahl: Die Fußwaschung wird symbolisch durch den Priester vollzogen – ein demütiges Zeichen der Liebe und Hingabe. Nach dem feierlichen Gottesdienst schweigen Glocken und Orgeln bis zur Osternacht – im Volksglauben „fliegen sie nach Rom“.
Das heilige Brot wird ehrfurchtsvoll zu einem Seitenaltar getragen, während der Hauptaltar leergeräumt wird – ein Ausdruck der wachsenden Dunkelheit, die sich über die kommenden Tage legt. In manchen Gemeinden werden kleine, gesegnete Brote verteilt – ein greifbares Zeichen der Gemeinschaft.

Donnerstag, 17. April, 1800 Uhr - Gründonnerstagsliturgie mit Militärbischof Werner Freistetter in der St. Georgs-Kathedrale in Wiener Neustadt

Karfreitag

Am Karfreitag richtet sich der Blick auf das Kreuz – das Symbol des Leidens, aber auch des tiefsten Vertrauens. Es ist der Tag, an dem Christinnen und Christen des Sterbens Jesu gedenken, der – so der Glaube – für die Erlösung der Menschheit den Tod auf sich nahm.

Hintergrund

Die biblischen Berichte zeichnen ein eindrückliches Bild: von der Gefangennahme Jesu über das Verhör vor Pontius Pilatus bis hin zur Kreuzigung auf Golgota, vollzogen zur neunten Stunde – um 15 Uhr. Es ist ein Tag der Stille, des Schmerzes und der Ehrfurcht.

Form der Feier

Um die Todesstunde Jesu versammeln sich vielerorts Gläubige zu Kreuzwegandachten. Am Abend lädt ein Wortgottesdienst zur stillen Besinnung und zur Kreuzverehrung ein. Der Karfreitag ist zudem ein strenger Fasttag – Ausdruck der Anteilnahme am Leid Christi und Zeichen geistiger Vorbereitung auf das Osterfest.

18. April, 1800 Uhr - Karfreitagsliturgie mit Militärbischof Werner Freistetter in der St. Georgs-Kathedrale in Wiener Neustadt

Karsamstag

Der Karsamstag ist der Tag der Grabesruhe – eine Zeit des Schweigens, der Trauer und der Erwartung. Die Kirche verharrt in stiller Andacht. Kein Gottesdienst wird gefeiert, keine Kommunion gespendet. Alles verweilt in einem Zustand des Dazwischen – zwischen Tod und Leben, zwischen Dunkelheit und aufkeimender Hoffnung.

Osterfest / Osternachtsfeier

Mit der Osternacht beginnt das Fest aller Feste: Ostern. In der Dunkelheit des Karsamstags flammt neues Licht auf – Symbol für Christi Auferstehung und die Überwindung des Todes. Diese Nacht verkündet das Herz der christlichen Botschaft: das Leben siegt.

19. April, 2100 Uhr - Osternacht mit Erwachsenentaufe mit Militärbischof Werner Freistetter in der St. Georgs-Kathedrale in Wiener Neustadt

20. April, 1000 Uhr - Ostersonntagsmesse mit Militärbischof Werner Freistetter in der St. Georgs-Kathedrale in Wiener Neustadt

Hintergrund

Ostern wurzelt im jüdischen Paschafest, das Jesus mit seinen Jüngern feierte. Seine Kreuzigung und Auferstehung geschahen rund um dieses Fest, das den Auszug Israels aus der Sklaverei Ägyptens erinnert – eine symbolträchtige Verbindung.
Die Evangelien berichten von unterschiedlichen Erscheinungen des Auferstandenen – in Jerusalem oder in Galiläa, bei einem Mahl oder auf dem Weg. Nicht die historische Beweisbarkeit steht im Zentrum, sondern die tiefen Glaubenserfahrungen der Jünger, die Christus in neuer Weise begegneten.

Form der Feier und Brauchtum

Die Feier der Osternacht beginnt in der Dunkelheit – Sinnbild für Tod und Hoffnungslosigkeit. Vor der Kirche wird ein Feuer entfacht, an dem die große Osterkerze entzündet wird. Mit ihr zieht der Priester in die dunkle Kirche ein und ruft dreimal: „Lumen Christi“ – das Licht Christi. Die Gemeinde antwortet mit „Deo gratias“ – Dank sei Gott.
Nach und nach erhellt sich der Raum, während das Licht von Kerze zu Kerze weitergegeben wird. Der anschließende Wortgottesdienst erzählt die Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen – von der Schöpfung bis zur Erlösung.

Im Zentrum steht die Eucharistiefeier, in der erstmals seit dem Gründonnerstag das heilige Brot wieder gewandelt wird – Christus wird mitten in der Gemeinde gegenwärtig. Nach der Messe versammeln sich viele Gläubige am Osterfeuer, teilen Brot oder wärmen sich im Licht der Hoffnung.
Mancherorts wird der „Osterlauf“ veranstaltet – eine lebendige Erinnerung an die Jünger, die am Ostermorgen voller Aufregung zum leeren Grab eilten.

Auch bekannte Osterbräuche wie das Osterei oder der Osterhase haben tiefe symbolische Wurzeln: Das Ei – Sinnbild für neues Leben und Fruchtbarkeit – wurde früher als Naturalzins entrichtet. Der Hase, der mit offenen Augen schläft, wurde in der byzantinischen Symbolik als Bild für Christus gesehen, der im Tod nicht schläft, sondern lebt.

Das Triduum Sacrum lädt dazu ein, die zentralen Geheimnisse des Glaubens nicht nur zu erinnern, sondern innerlich mitzuvollziehen. Zwischen Brot und Kreuz, Feuer und Licht, Trauer und Jubel entfaltet sich ein Weg, der vom Dunkel ins Licht führt – ein Weg, der bis heute Kraft und Orientierung zu schenken vermag.

Quelle: kathpress, redigiert durch ÖA

Die 8. Station des Kreuzwegs – Jesus begegnet den weinenden Frauen

Auf dem staubigen, steinigen Weg zur Schädelstätte, wo das Kreuz bereits wartet, bricht für einen Moment der Strom der Ereignisse auf. Jesus bleibt stehen. In der Masse, die seinen Leidensweg säumt, nimmt er sie wahr – eine Gruppe von Frauen, deren Gesichter von Tränen gezeichnet sind. Sie beweinen nicht nur das, was ihnen vor Augen liegt – einen geschundenen Mann auf dem Weg zur Hinrichtung – sondern auch das, was sie in ihrem Herzen spüren: dass hier Unrecht geschieht. Tiefes Unrecht. Denn dieser Jesus war kein Aufrührer, kein Gewalttäter, sondern einer, der das Leben heilte, der Trost brachte, der das Gebot der Liebe zur Lebensform gemacht hatte.

Doch Jesus, selbst in seinem Leid nicht um sich selbst kreisend, richtet das Wort an sie – und durch sie hindurch an die Welt:
„Töchter Jerusalems, weint nicht über mich; weint vielmehr über euch und eure Kinder!“
(Lukas 23,28)

Es ist ein Riss in der Szene. Die Worte treffen wie Donner in eine stille Landschaft. Der Mann, der hier alles verliert, spricht nicht über sein eigenes Leid – sondern über das Leid, das kommen wird. Ein prophetisches Bild, dunkel und eindringlich: Berge, unter die man sich wünscht, um dem Grauen zu entgehen; Zeiten, in denen Unfruchtbarkeit zum Segen wird, weil Kinder in eine Welt geboren würden, die keine Gnade kennt. Jesu Blick reicht über das unmittelbare Drama hinaus. Er sieht das, was dieses Leiden offenbart: Eine Menschheit, die die Liebe verwirft, die Angst zur Politik macht und Gewalt als Lösung akzeptiert. Und er sieht, dass es immer wieder die Verwundbarsten sind – Frauen, Kinder, die Unschuldigen – die unter die Räder geraten.

Die weinenden Frauen stehen für jene seltenen, aber wichtigen Stimmen in der Gesellschaft, die Unrecht erkennen, wenn es geschieht. Doch selbst ihr Mitgefühl bleibt gefährlich nah am Offensichtlichen. Jesus aber fordert den tieferen Blick: Nicht Mitleid für ihn, sondern Erkenntnis des eigenen Verstrickens. Eine Mahnung: Wo das „grüne Holz“ – das Leben selbst – zerstört wird, was wird dann mit dem „dürren Holz“, mit der verwundbaren Menschheit, geschehen?

Ein Moment zum Innehalten:

Wer sind heute die „weinenden Frauen von Jerusalem“?
Welche Ereignisse rühren uns emotional – und wo bleiben wir doch an der Oberfläche?
Wo ist mein Platz in einer Welt, die die Liebe Gottes oft zurückweist?
Kann ich den Mut finden, nicht nur zu trauern, sondern zu erkennen und zu handeln?

Jesus bleibt stehen. Auch wir dürfen stehen bleiben. Für einen Moment. Und hinhören.

7. Station: Jesus fällt zum zweiten Mal

Wieder liegt er am Boden. Nicht zum ersten Mal, aber es wirkt jedes Mal endgültiger, schwerer, dunkler. Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz. Nicht, weil er aufgeben will – sondern weil die Kraft schwindet. Weil das Kreuz nicht leichter geworden ist. Weil der Weg nach Golgota nicht kürzer wird. Und weil um ihn herum niemand innehält, niemand die Hand reicht.

Die Szenerie könnte alltäglicher kaum sein – und doch ist sie heilsgeschichtlich unendlich. Die Menge steht, sieht zu, urteilt. Manche lachen, andere schweigen. Einige vielleicht sogar mit einer gewissen Genugtuung: „Jetzt liegt er wieder. War wohl doch nicht der, für den er sich hielt.“ Der Fall wird zur Bühne – ein Theaterstück des Scheiterns.

Und genau das macht das Fallen so schwer: nicht nur die eigene Ohnmacht, sondern das schadenfrohe Raunen der Umstehenden. Das kalte Zuschauen, wenn einer am Boden liegt. Die Menschen, die sich groß fühlen, nur weil ein anderer gerade klein ist. Die, die glauben, dass sie nur dann glänzen, wenn ein anderer im Staub liegt. Es ist ein uraltes Muster – und ein erschreckend gegenwärtiges.

Jesus, der Unschuldige, wird verhöhnt. Er trägt nicht nur das rohe Holz, sondern auch das Gewicht der Verachtung. Gezeichnet von Folter, von Schlägen und Spott, drückt ihn die Last nieder. Staub klebt an seinen Händen, Blut an seiner Stirn. Und doch ist da mehr: „Aber er hat unsere Krankheiten getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen.“ So heißt es im Buch Jesaja. Er fällt – für uns.

Diese Station erzählt nicht nur von einem Körper, der versagt. Sie erzählt von einem Menschen, der trotz allem weitergeht. Der hinfällt – und dennoch aufsteht. Nicht aus Pflicht, sondern aus Liebe. Weil er weiß: Dieser Weg ist der einzige. Und weil er weiß: Auch wir werden fallen. Immer wieder. Und wir werden Menschen brauchen, die uns nicht verurteilen, sondern aufhelfen.

Vielleicht liegt in dieser Station die tiefste Einladung zur Empathie. Wer fällt, braucht keine Zuschauer, sondern Mitmenschen. Und wer aufsteht, tut das nie nur für sich allein – sondern oft auch für jene, die noch liegen.

Ein Moment zum Innehalten:

Wem sehen wir beim Fallen zu – und wen haben wir je aufgerichtet?
Wo habe ich selbst schon am Boden gelegen – körperlich, seelisch, geistig und welche Reaktionen habe ich von anderen erfahren – Mitgefühl oder Gleichgültigkeit? Hilfe oder Häme?
Wie gehe ich mit dem Scheitern anderer um? Urteile ich vorschnell, oder gelingt es mir, mit dem Herzen zu sehen?
Wer liegt gerade in meinem Umfeld „am Boden“ – bildlich oder tatsächlich? Wem könnte ich meine Hand reichen? Wer braucht mein Verständnis, meine Zeit, mein Ohr?
Was würde sich ändern, wenn ich Menschen nicht nach ihrer Stärke, sondern nach ihrem Mut zum Weitermachen bewerte?

Trotz gesundheitlicher Rückschläge zeigt sich das Kirchenoberhaupt am Palmsonntag vor Tausenden Gläubigen. Die Zeichen mehren sich: Franziskus will Ostern nicht ausfallen lassen.

Ein stiller Auftritt mit starker Wirkung
Vatikanstadt – Es war ein Moment stiller Symbolik: Papst Franziskus, weiß gekleidet, ohne sichtbare Sauerstoffzufuhr, ließ sich am Palmsonntag im Rollstuhl auf die Altarbühne des Petersplatzes fahren. Begleitet von seinem langjährigen Pfleger Massimiliano Strappetti richtete der 88-Jährige wenige Worte an die rund 20.000 versammelten Gläubigen. "Gesegneten Palmsonntag! Gesegnete Heilige Woche!", wünschte er, bevor er in den Petersdom gebracht wurde – ein kurzer, aber bewegender Auftritt, der in seiner Schlichtheit mehr sagte als viele Reden.

Ein Papst auf leisen Pfaden
Im Inneren der Basilika begab sich Franziskus an das Grab des Apostels Petrus sowie zum Denkmal seines Vorgängers Benedikt XV. Dort hielt er stilles Gebet, sprach mit Besuchern – darunter ein Vater mit seiner Tochter, der er Süßigkeiten überreichte – und verabschiedete sich schließlich über einen Seitenausgang zurück in seine Unterkunft im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Eine Szene, die Intimität vermittelte, fern jeder Inszenierung, und dennoch nicht ohne Bedeutung.

Zwischen Schonung und Sendungsbewusstsein
Dass der Papst sich überhaupt zeigte, ist medizinisch gesehen bemerkenswert. Nach einer schweren Lungeninfektion und einem 38-tägigen Krankenhausaufenthalt hatten die behandelnden Ärzte ihm eigentlich zwei Monate Ruhe verordnet. Doch Franziskus scheint anders zu denken. Bereits vor einer Woche überraschte er mit einem Auftritt bei der Messe für Kranke – und nun erneut, ausgerechnet zum Auftakt der Karwoche, dem liturgischen Höhepunkt des Kirchenjahres.

Fortschritte der Genesung
Die gesundheitlichen Fortschritte sind erkennbar: Während Franziskus nach seiner Entlassung aus der Klinik am 23. März kaum sprechen konnte, sind seine Worte inzwischen wieder klarer. Auch auf die Sauerstoffunterstützung verzichtet er zeitweise – ein Signal, das viele als Hoffnungsschimmer für seine Teilnahme an den kommenden Osterfeierlichkeiten deuten.

Spontane Wege, ungewöhnliche Bilder
In den vergangenen Tagen häuften sich unerwartete öffentliche Auftritte des Papstes. Am Samstag besuchte er seine Lieblingskirche, Santa Maria Maggiore, um vor der Ikone Salus populi romani zu beten – eine Geste, die er stets mit wichtigen Momenten seines Pontifikats verband. Am Donnerstag war er in ungewohnter Kleidung – schwarze Hose, weißes Unterhemd, darüber ein gestreifter Poncho – durch den Petersdom gerollt. Und selbst das britische Königspaar empfing er überraschend, nachdem ein offizieller Besuch zuvor aus Rücksicht auf seine Gesundheit abgesagt worden war.

Osterwoche unter Vorbehalt
Ob Franziskus in der Karwoche weitere liturgische Handlungen persönlich übernehmen kann, bleibt offen. Laut Vatikan hängt vieles vom Wetter und seinem jeweiligen Gesundheitszustand ab. Vorerst übernehmen Kardinäle die Zeremonien: So leitete Leonardo Sandri die Palmsonntagsmesse und trug die Predigt des Papstes vor – ein Appell an Mitgefühl und christliche Verantwortung. Franziskus erinnerte darin an Simon von Cyrene, der Jesus beim Tragen des Kreuzes geholfen habe, ohne viele Worte, aber mit Taten: "Bereiten wir uns auf das Osterfest des Herrn vor, indem wir einander beistehen wie Simon von Cyrene."

Zwischen Hoffnung und Ungewissheit
Auch im schriftlich veröffentlichten Mittagsgebet warb der Papst für den Frieden und dankte für die weltweiten Gebete: "In dieser Zeit der körperlichen Schwäche helfen sie mir, Gottes Nähe, sein Mitgefühl und seine Zärtlichkeit noch stärker zu spüren." Ob er am Ostersonntag den traditionellen Segen Urbi et Orbi von der Mittelloggia des Petersdoms spenden kann, wird sich zeigen.

Doch eines scheint klar: Dieser Papst wird – wenn es sein Zustand irgendwie erlaubt – auch das Osterfest 2025 mitgestalten wollen. Mit stiller Beharrlichkeit und einer Botschaft, die über jede körperliche Schwäche hinausweist.

Quelle: kathpress.at, redigiert durch ÖA

6. Station des Kreuzwegs: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch

Zwischen den Speeren der Soldaten, dem gellenden Lärm der Menge, dem Schweiß und Blut auf dem Antlitz des Verurteilten – geschieht etwas beinahe Unsichtbares. Eine Bewegung, so leise und schlicht, dass man sie leicht übersehen könnte. Doch sie hallt durch die Jahrhunderte: Veronika tritt aus der Anonymität der Masse heraus und reicht Jesus ein Tuch.

Es ist ein Akt, der nicht spektakulär daherkommt. Kein Heldentum im klassischen Sinn. Und doch ist es eine Tat von seltener Zivilcourage. Die Szene – so unscheinbar sie wirkt – ist wie ein Brennglas für das, was Menschlichkeit bedeutet, wenn sie nicht auf Applaus hofft. In einer Welt, in der Macht sich in Härte zeigt, ist ihre sanfte Geste ein Zeichen radikaler Treue.

In der überlieferten Legende ist Veronika keine große Rednerin. Sie stellt sich nicht gegen das System, sie schreit nicht gegen das Unrecht. Aber sie sieht hin. Wirklich. Ihr Blick ist nicht das distanzierte Interesse der Gaffer, die sich an Leid sättigen, um sich selbst zu spüren. Veronikas Blick ist ein Raum. Und in diesem Raum darf Jesus für einen Moment mehr sein als nur der Verurteilte – er ist Mensch, er wird gesehen, er wird berührt.

Markus schreibt von den Frauen, die „von weitem zusahen“, Frauen wie Maria von Magdala oder Salome. Sie waren ihm gefolgt, hatten ihm gedient – auch sie: Zeuginnen stiller Treue. Die Männer hatten sich längst zurückgezogen, aus Angst, aus Verzweiflung, aus Ohnmacht. Es sind die Frauen, die bleiben, die handeln, die trösten – mit ihren Blicken, ihren Händen, ihrer Anwesenheit. Die Geschichte erinnert uns: Mitgefühl hat kein Geschlecht, aber es braucht Mut.

Ein Moment zum Innehalten:

Wann hast du zuletzt wirklich hingesehen – nicht nur mit den Augen, sondern mit dem Herzen?
Wie oft beobachten wir Leid aus sicherer Entfernung, ohne uns zu berühren zu lassen?
Wem bist du schon begegnet, der – wie Veronika – mitten im Chaos ein Zeichen der Menschlichkeit gesetzt hat?

Veronika konnte das Kreuz nicht tragen. Aber sie hat getragen, was sie tragen konnte: Mitleid. Zuwendung. Menschlichkeit. Und das hat Spuren hinterlassen. Vielleicht braucht es manchmal keine großen Taten. Nur den Mut, stehenzubleiben. Hinzusehen. Und einem anderen Menschen das Gesicht zu wahren.

Zur 5. Station des Kreuzwegs: Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen

Manchmal führen uns die Wege des Lebens dorthin, wo wir gar nicht hinwollen. Ein Feldweg, ein Passant, ein kurzer Moment – und plötzlich steht man im Mittelpunkt eines fremden Dramas. So erging es Simon von Zyrene. Ein einfacher Mann, der zufällig vorbeikam. Er hatte anderes vor, vielleicht wollte er nach Hause, aufs Feld, zur Familie. Stattdessen zwangen ihn römische Soldaten, einem Verurteilten beim Tragen seines Kreuzes zu helfen.

Diese Szene – festgehalten in den Evangelien – ist ein stilles Bild menschlicher Nähe im Schatten von Gewalt und Verzweiflung. Simon wollte nicht. Doch er bleibt nicht Zuschauer. Er greift zu. Und geht mit.

Die Welt um ihn bleibt rau, die Richtung bleibt bitter: es geht zum Hinrichtungsort. Doch ein Mensch ist da. Teilt wortlos die Last. Ist einfach mit auf dem Weg.
In dieser Geste liegt eine Kraft, die nicht laut ist – aber menschlich. Unverzichtbar menschlich.

Simon erinnert uns daran: Helfen beginnt nicht immer mit großem Willen, manchmal beginnt es mit einem Schritt, der sich einfach ergibt. Manchmal sind wir die, die das Kreuz tragen. Und manchmal die, die es mittragen.

Ein Moment zum Innehalten:

Wann war ich zuletzt der oder die, die einfach da war – ohne alles ändern zu können?
Wen sehe ich heute, der sein Kreuz kaum mehr tragen kann?
Und: Habe ich den Mut, stehenzubleiben – und mitzugehen, auch wenn es nicht mein Weg ist?

 

Vom 7. bis 11. April 2025 trafen sich rund 40 katholische Soldatinnen und Soldaten aus ganz Österreich zur Frühjahrstagung der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Soldaten (AKS) in Salzburg. Es war ein intensives Zusammenspiel von geistlichem Austausch, gesellschaftlicher Reflexion und militärischer Verantwortung im Licht des Glaubens – begleitet von einem bedeutenden Neuanfang: der ersten AKS-Akademie Jakob Kern.

Gemeinsam im Dienst: Frühjahrstreffen in Salzburg

Unter der Leitung von Brigadier Mag. Peter Schinnerl, Präsident der AKS und Militärkommandant von Salzburg, kamen Vertreterinnen und Vertreter aller Bundesländer zusammen. Im Zentrum standen Fragen zu Glauben, Gesellschaft und der Rolle der Laien in Militär und Kirche. Ein Zeichen der gelebten Partnerschaft war auch die Teilnahme von Oberstleutnant Ulrich Schäffer, Bundesvorsitzender der Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) der Deutschen Bundeswehr – Ausdruck der intensiven österreichisch-deutschen Zusammenarbeit seit 2018.

Kirche im Wandel: Synodalität im Fokus

 Einblicke in die Entwicklungen der Erzdiözese Salzburg gab Generalvikar Harald Mattel. Besonders hervorgehoben wurde die hohe Beteiligung Jugendlicher am lokalen synodalen Prozess und die überraschende Betonung des Beichtsakraments. Seine zentrale Botschaft: „Zuhören als Grundhaltung einer sich wandelnden Kirche.“

Die Stimme der Laien: Die Katholische Aktion

Die Katholische Aktion präsentierte sich als kraftvolle Brücke zwischen Kirche und Gesellschaft. Präsidentin Elisabeth Mayer und Generalsekretär Simon Ebner zeigten auf, wie vielfältig und vernetzt die katholische Laienarbeit ist – mit Gliederungen wie AKS, Jungschar, Männer- und Frauenbewegung, Arbeiterbewegung und Akademikerverband. Ihr Ziel: gesellschaftlich wirksam werden, spirituelle Orientierung geben und kirchliches Leben lebendig gestalten.

Salzburg erleben: Kultur trifft Spiritualität

Neben den inhaltlichen Schwerpunkten kam auch die geistliche und kulturelle Dimension nicht zu kurz. Eine historische Stadtführung durch Salzburg mit Milizoffizier Stefan Haslacher und ein feierlicher Gottesdienst in der Franziskanerkirche, zelebriert von Militärerzdekan Dr. Harald Tripp und Diakon Vzlt Andreas Binder, schufen besondere Momente der Besinnung.

Ein Weg voller Psalmen: Morgenwanderung mit geistlicher Tiefe

Ein spirituelles Highlight war die Morgenwanderung entlang des Hallwanger Psalmenwegs, begleitet von Militärdekan Mag. Richard Weyringer. Natur, Musik und Gebet verbanden sich zu einem meditativen Erlebnis, das an der Antoniuskapelle in Söllheim im gemeinsamen Kanon „Lobet und preiset den Herrn“ gipfelte.

Neues Format: Die AKS-Akademie Jakob Kern

Erstmals öffnete die AKS-Akademie Jakob Kern ihre Tore – benannt nach dem seligen Schutzpatron der Organisation. Koordiniert von Obst i.R. Mag. Bernhard Meurers, verfolgt sie das Ziel, die Bildungsarbeit der AKS strukturiert weiterzuentwickeln. Orientiert an den Leitlinien der Militärdiözese und dem Konzilsdokument „Über das Apostolat der Laien“, möchte die Akademie: Glaubenshaltungen stärken, reflektierte Meinungsbildung fördern, den Dialog zwischen Kirche, Heer und Gesellschaft vertiefen

Hochkarätige Vorträge: Krieg, Frieden, Verantwortung

Die inhaltliche Tiefe spiegelte sich in spannenden Vorträgen wider, darunter:

„Neun Kriege, die unsere Welt geformt haben“ – Botschafter Dr. Wendelin Ettmayer
„Stecken wir mitten in einem dritten Weltkrieg?“– Erzdekan Dr. Harald Tripp
„Gaza, Libanon, Syrien, Israel – explodiert die Welt?“– Mag. Dr. Walter Posch, Landesverteidigungsakademie
„Krieg als Gestaltungskraft“ – Prof. Dr. h.c. Dieter Langewiesche, Universität Tübingen
„Wehrbereitschaft in Österreich“ – Obst i.R. Mag. Bernhard Meurers
„Die Kirche und der Krieg“ – Prof. DDr. Reinhard Knittel, Diözese St. Pölten

Ein starkes Zeichen für Glauben und Verantwortung

Die AKS hat mit diesem Treffen und der Akademiegründung ein kraftvolles Zeichen gesetzt: für eine Kirche mit Herz, für ein Militär mit Haltung, für Menschen im Dienst, die glauben, denken und handeln wollen. Im Geist des seligen Jakob Kern soll das Engagement weiter wachsen – mit Mut, Verantwortung und Spiritualität.

Bericht: Johann Machowetz, redigiert durch ÖA

Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche – eine Zeit des Innehaltens, des Gedenkens und der Hoffnung. Dieser besondere Tag verbindet tiefe biblische Bedeutung mit lebendigem Brauchtum, das bis heute viele Menschen bewegt. Aber was hat es mit dem Palmsonntag auf sich, welche Geschichte steckt da dahintersteckt und wie wird dieser Tag in der Kirche und in unseren Gemeinden gefeiert?

Was ist der Palmsonntag?

Palmsonntag ist der sechste und letzte Sonntag der Fastenzeit und der feierliche Beginn der Karwoche. In der katholischen Kirche trägt er den liturgischen Namen „Dominica in Palmis de passione Domini“ und ist in rotes Gewand gehüllt – als Zeichen für das beginnende Leiden Christi.
Im Mittelpunkt steht das Gedenken an den Einzug Jesu in Jerusalem – ein Ereignis, das alle vier Evangelien überliefern.

Der biblische Ursprung: Jesu Einzug in Jerusalem

Vor über 2000 Jahren zog Jesus gemeinsam mit seinen Jüngern zum jüdischen Paschafest nach Jerusalem. Auf dem Ölberg bat er zwei Jünger, eine Eselin mit ihrem Fohlen zu holen. Auf dem jungen Tier ritt er in die Stadt – begleitet von einer jubelnden Menschenmenge.
Sie breiteten Kleider aus, winkten mit Palmzweigen und riefen ihm zu:
„Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!“ (Mt 21,9)

Dieser Einzug war kein königlicher Prunkauftritt, sondern ein stilles Zeichen des Friedens und der Demut.

Warum Esel und Palmzweige?

Beide Symbole haben tiefgehende Bedeutung:
Der Esel steht in der Bibel für Sanftmut und Demut – im Gegensatz zum Pferd, dem Tier des Krieges. Der Prophet Sacharja hatte angekündigt, dass der Messias auf einem Esel in die Stadt kommen werde (Sach 9,9). Die Palme galt in der Antike als Zeichen des Sieges und der Ehrerbietung. Dass die Menschen Jesus damit empfingen, war Ausdruck ihrer Hoffnung und ihres Glaubens – und ein stiller Protest gegen die römische Besatzung.

Wie feiert die Kirche den Palmsonntag?

Der Palmsonntag wird in der katholischen Kirche mit einem besonders gestalteten Gottesdienst gefeiert:
Palmweihe: Zu Beginn werden Palm-, Öl- oder heimische Zweige mit Weihwasser gesegnet.
Evangelium vom Leiden: Zum ersten Mal in der Karwoche wird das Leiden und Sterben Jesu gelesen – oft in verteilten Rollen.
Palmprozession: Nach der Weihe ziehen die Gläubigen gemeinsam zur Kirche – ein sichtbares Zeichen des Glaubens.

Gelebtes Brauchtum: Palmbuschen und Schutzzweige

In Mitteleuropa ersetzen heimische Zweige wie Weidenkätzchen oder Hasel die biblischen Palmzweige. Daraus werden kunstvoll gebundene Palmbuschen gefertigt, oft bunt geschmückt mit Ostereiern, Papierbändern oder Brezeln.
Diese gesegneten Zweige werden:
im Garten aufgestellt
in der Wohnung am Kruzifix befestigt
an der Haustür angebracht

Der Volksglaube schreibt ihnen Schutzwirkung zu – gegen Feuer, Krankheit, Blitz und Unglück. Übrigens: Die Palmzweige, die in der Kirche bleiben, werden im Folgejahr zu Aschermittwoch verbrannt. Ihre Asche dient dann zur Spendung des Aschenkreuzes.

Der Palmesel: Ein alter Brauch lebt weiter

Seit dem 8. Jahrhundert sind Palmprozessionen bezeugt. Im Mittelalter ritt der Priester häufig selbst auf einem Esel voran. Weil das oft unpraktisch war, wurden die Tiere später durch hölzerne Figuren ersetzt – den sogenannten Palmesel. In manchen Regionen lebt dieser Brauch bis heute weiter – und begeistert Jung und Alt gleichermaßen.

Ein Tag voller Hoffnung und Gemeinschaft

Der Palmsonntag ist mehr als nur der Beginn der Karwoche. Er ist ein Tag der Freude, der Erinnerung und der Verbundenheit. Seine Botschaft bleibt zeitlos: Hoffnung auf Frieden, Gerechtigkeit und das Vertrauen, dass Licht durch Dunkelheit bricht – in der Passion wie im Leben.

4. Kreuzwegstation: Jesus begegnet seiner Mutter

Zwischen Staub, Geschrei und der brutalen Härte eines öffentlichen Martyriums ereignet sich etwas zutiefst Menschliches: Jesus begegnet seiner Mutter. Es ist ein Moment, der in den Evangelien nicht ausdrücklich geschildert wird – und doch ist er unausweichlich. Inmitten des Leidenswegs, im Schatten des Kreuzes, steht Maria.

Die Szene ist bewegend in ihrer Stille. Kein Wort wird überliefert. Kein Ausruf, keine Klage, kein Aufbäumen. Nur eine Umarmung, die mehr sagt als jede Sprache. Zwei Menschen, die einander innig zugewandt sind. Eine Mutter, die nicht weicht – trotz der Unerträglichkeit dessen, was sie sieht. Ein Sohn, der in den Augen seiner Mutter Halt und Trost findet, obwohl er kaum noch stehen kann. In diesem kurzen Innehalten, diesem leisen Moment, liegt eine ungeheure Kraft.

Und doch ist die Welt um sie herum eine andere. Der Stock eines Soldaten sticht zu. Rufe peitschen durch die Luft. Gewalt und Spott pressen die Menschlichkeit an den Rand. Die Verheißungen Jesu – „Selig, die Frieden stiften“ – scheinen in diesem Moment wie Hohn. Was bleibt von einer Botschaft der Gewaltlosigkeit, wenn Gewalt regiert?

Maria aber weicht nicht. Sie hat längst erkannt, dass göttliche Verheißungen sich nicht in irdischen Triumphen erfüllen. Der Weg zum Licht führt über das Dunkel. Und so steht sie da – im Mit-Leiden, im stillen Gehorsam, im unerschütterlichen Vertrauen. Das Kreuz trennt sie nicht von ihrem Sohn. Es verbindet sie. In der Tiefe des Schmerzes offenbart sich ihre Liebe – als Trostspenderin, als Mitträgerin, als Mutter.

Auch Jesus findet in diesem Moment Halt. Nicht nur durch Maria. Sondern durch das Wissen, dass selbst in diesem Leid Gott gegenwärtig ist. Er vertraut auf die Verheißung – auch wenn sie im Schmerz verborgen liegt.

Einen Moment zum Innehalten:

Wann warst du zuletzt ganz präsent bei einem Menschen in seinem Schmerz – ohne viele Worte, nur durch Dasein?
Was gibt dir Kraft, wenn alles verloren scheint?
Wo findest du Trost – und wem kannst du Trost schenken?
Können wir heute noch an eine Welt ohne Gewalt glauben – und was würde es bedeuten, an dieser Hoffnung festzuhalten?

Ein Blick, ein stiller Augenblick der Liebe: Manchmal liegt in der Schwäche die größte Stärke.

Wenn der Frühling erwacht und die Natur in leiser Schönheit erblüht, beginnt für Millionen Gläubige weltweit die tief bewegende Zeit der Karwoche – eine Woche der Einkehr, der Erinnerung und der Hoffnung. In stillen Riten und symbolreichen Bräuchen verdichten sich Schmerz, Liebe und Triumph zu einer dramatischen Liturgie, die in der Auferstehung Christi gipfelt.

Vom Einzug in Jerusalem zur Auferstehung – Die Tage der Karwoche

Die Karwoche, auch „Stille Woche“ genannt, umfasst die letzten sieben Tage vor Ostern. Sie beginnt mit dem Palmsonntag, an dem die Christen den triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem feiern – ein scheinbarer Beginn des Sieges, der sich bald in das Dunkel von Verrat, Leiden und Tod wandelt.

Montag bis Mittwoch gelten als stille Tage, getragen von der Vorahnung des Kommenden. Es sind Tage des Rückzugs, der Vorbereitung – eine innere Passionszeit.

Am Gründonnerstag beginnt das sogenannte Triduum Sacrum, die „Heiligen Drei Tage“. Hier erinnert die Kirche an das Letzte Abendmahl, an Jesu Fußwaschung als radikalen Ausdruck der Demut und an die beginnende Passion.

Der Karfreitag markiert den tiefsten Punkt der liturgischen Erzählung: Jesu Kreuzestod. Es ist ein Tag der strengen Stille, des Fastens und der Trauer. Glocken schweigen, stattdessen erklingen hölzerne Ratschen – ein Klang wie aus einer anderen Zeit.

Karsamstag, der Tag der Grabesruhe, steht im Zeichen der Erwartung. Erst mit der Feier der Osternacht, wenn das Osterfeuer entzündet und die Osterkerze entzündet wird, kehrt Licht zurück – Symbol für das durch die Auferstehung überwundene Dunkel.

Ein Erbe aus Trauer und Hoffnung

Der Begriff „Karwoche“ stammt vom althochdeutschen kara – Kummer, Klage, Trauer. Doch diese Woche erschöpft sich nicht in Wehklagen. In ihrem Zentrum steht die Botschaft, dass nach dem Leid das Leben kommt, nach der Finsternis das Licht. Diese dialektische Tiefe macht sie zur spirituell reichsten Zeit des Jahres. In der katholischen Tradition wird diese Zeit auch als „Heilige Woche“ bezeichnet – weniger als Trauerwoche, sondern als heiliger Spannungsbogen zwischen Tod und Leben.

Rituale und Bräuche – gelebte Erinnerung


Die Karwoche ist nicht nur ein liturgischer Ablauf, sondern ein tief verwurzeltes kulturelles und religiöses Erbe, das in vielen Regionen lebendig bleibt.

Am Palmsonntag etwa ziehen Gläubige mit geweihten Zweigen in Prozessionen durch die Straßen – eine Reminiszenz an die jubelnde Menge in Jerusalem. In Süddeutschland und Österreich versüßt man sich diesen Tag mit der traditionellen Palmbrezel, einem gehaltvollen Fastengebäck aus Hefeteig.

Der Gründonnerstag wird begleitet von der symbolträchtigen Fußwaschung, bei der Geistliche zwölf Menschen die Füße waschen – ein sichtbares Zeichen christlicher Demut. Während des Gloria der Messe erklingen zum letzten Mal die Glocken – dann schweigen sie bis zur Osternacht. Der Volksglaube erzählt, sie seien „nach Rom geflogen“.

Am Karfreitag, einem der strengsten Fasttage des Kirchenjahres, versammelt sich die Gemeinde zur Kreuzverehrung, oft zur Todesstunde Jesu um 15 Uhr. Viele Familien essen an diesem Tag Fisch – ein uraltes christliches Symbol und traditionelles Gericht, das die fleischlose Askese begleitet.

Ostern – Das Herz des Glaubens
Am Ende dieser dichten Woche steht das zentrale Fest der Christenheit: Ostern. In der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag wird mit dem Licht der Osterkerze, dem Wasser der Tauferneuerung und dem feierlichen Halleluja der Sieg des Lebens über den Tod verkündet.

Ostern ist ein bewegliches Fest, das sich nach dem Frühlingsvollmond richtet. 2025 fällt es auf den 20. April – und markiert eine seltene Übereinstimmung aller christlichen Konfessionen. Ein gemeinsames Ostern, das viele als Symbol für die Einheit der Christen sehen.

Eine stille Woche, die laut spricht

Die Karwoche ist keine bloße historische Rückschau, sondern eine existentielle Erzählung, die jedes Jahr neu erlebt wird – in stillen Kirchen, im Klang der Ratschen, im Licht der Osterkerze. Sie erinnert uns daran, dass die tiefsten Wahrheiten des Lebens oft im Schweigen wohnen. Und dass aus der Trauer Hoffnung wächst. Denn das Herz der Karwoche schlägt für eine Botschaft, die weit über die religiöse Dimension hinausreicht: Dass am Ende das Leben siegt – über Leid, über Zweifel, über den Tod.

Quelle: kathpress, redigiert durch ÖA

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