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Ein Augenblick der Geschichte: Punkt 18:08 Uhr durchbrach ein schneeweißer Rauchschleier den römischen Abendhimmel – das uralte Zeichen, das Generationen verbindet, ließ keinen Zweifel: Die katholische Kirche hat einen neuen Papst. In der Sixtinischen Kapelle, wo seit Jahrhunderten die Wahl des Nachfolgers Petri stattfindet, haben sich die Kardinäle im vierten Wahlgang geeinigt. Der Petersdom antwortete unmittelbar mit feierlichem Glockengeläut, das sich wie ein Siegeschoral über die Ewige Stadt legte.
Der Petersplatz, schon seit Stunden von erwartungsvollen Pilgern, Gläubigen und Neugierigen gefüllt, wurde im Nu zum Schauplatz einer kollektiven, weltumspannenden Freude. Menschen umarmten sich, viele mit Tränen des Glücks in den Augen, als die ersten „Viva il Papa!“-Rufe die Stille durchbrachen. Kameras klickten, Reporter übertrugen live, als die Glocken der Stadt zu einem Festgeläut anschwollen, das Rom erbeben ließ.
Noch ist der Name des neuen Pontifex nicht verkündet – doch das wird sich bald ändern. Der Kardinalprotodiakon, Dominique Mamberti, wird in Kürze auf den berühmten Mittelbalkon der Basilika treten, um die Worte zu sprechen, auf die die Welt wartet: „Annuntio vobis gaudium magnum – Habemus Papam!“. Es ist ein Ruf, der weit über die Mauern des Vatikans hinaus hallt – ein Ruf der Hoffnung, des Aufbruchs und der spirituellen Erneuerung.
Zuvor jedoch hat sich der Erwählte zurückgezogen in den sogenannten „Raum der Tränen“, einen Ort des inneren Aufbruchs, wo der neue Papst allein die weißen Gewänder seines Amtes anlegt. Dort, fern von den Blicken der Öffentlichkeit, darf er der überwältigenden Last und Gnade dieses Moments freien Lauf lassen. Anschließend werden ihm die Kardinäle Gehorsam und Treue schwören – ein symbolischer Akt tiefster Einigkeit.
Das Konklave selbst begann erst am Mittwoch und zählt damit zu den kürzesten in der Kirchengeschichte. 133 wahlberechtigte Kardinäle aus aller Welt hatten sich – abgeschottet von der Welt – beraten, gebetet und gewählt. Die Sedisvakanz, die Zeit der Leere seit dem Tod von Papst Franziskus am 21. April, findet damit ihr feierliches Ende.
Franziskus, der Papst der Armen, der Reformer mit sanfter Stimme und fester Haltung, hatte tiefe Spuren hinterlassen. Sein Verzicht auf Prunk, seine Nähe zu den Menschen und seine mutigen Stellungnahmen zu globalen Themen machten ihn zum moralischen Kompass unserer Zeit. Er fand seine letzte Ruhe nicht im Petersdom, sondern in der Marienkirche Santa Maria Maggiore – seinem Herzensort.
Nun aber richtet sich der Blick auf das Fenster der Weltkirche, wo sich bald der 267. Nachfolger des Apostels Petrus zeigen wird. Er wird segnen – Urbi et Orbi, der Stadt und dem Erdkreis – und damit ein neues Kapitel im Buch des Glaubens aufschlagen.
Quelle: orf.at und kathpress, redigiert durch ÖA
Schwarzer Rauch, stille Zeichen
Es war genau 11:51 Uhr, als ein aufmerksamer Blick gen Himmel ausreichte, um den Verlauf des Vormittags im Vatikan zu deuten: Schwarzer Rauch stieg erneut aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle empor – ein unmissverständliches Zeichen, dass auch der zweite Tag der Papstwahl ohne Einigung blieb. Damit sind nun bereits drei Wahlgänge verstrichen, ohne dass sich eine Zweidrittelmehrheit unter den 133 wahlberechtigten Kardinälen gebildet hat.
Die Szenerie auf dem Petersplatz wiederholte sich – und doch lag eine eigentümliche Spannung in der Luft. Tausende Gläubige, Touristen und Römer hatten sich erneut versammelt, um der nüchternen, fast alchemistischen Choreographie des Konklaves beizuwohnen. Der Rauch aus dem antiken Schornstein wurde zum flüchtigen, aber gewichtigen Boten einer Weltkirche, die nach neuer Führung sucht.
Ein Warten mit Geschichte
Seit dem frühen Donnerstagmorgen sind die Kardinäle im Inneren der Sixtina zurückgezogen – abgeschirmt von der Welt, der Kommunikation enthoben, dem sakralen Ernst der Wahl verpflichtet. Die Nachfolge von Papst Franziskus, der am 21. April verstorben ist, gestaltet sich als komplexes Ringen. 89 Stimmen wären nötig, um einen neuen Pontifex zu bestimmen – bislang jedoch vergeblich.
Das abendliche Ritual wiederholte sich bereits am Vortag: gegen 21 Uhr stieg ebenfalls dunkler Rauch auf. Doch das Scheitern des Konsenses bedeutet nicht Stillstand – im Gegenteil. Der Prozess der Wahl ist ein Werk der Besinnung, des Gebets und der diplomatischen Feinfühligkeit innerhalb eines Gremiums, das aus über hundert Nationen zusammenkommt.
Rauch, Ritual und Rückzug
In den Gemäuern der Sixtinischen Kapelle brennen während der Wahl zwei Öfen: einer historischen Herkunft, eingeführt 1939, für die Verbrennung der Stimmzettel; ein zweiter, moderner, beigemischt mit chemischen Zusätzen, um die Rauchfarbe zu beeinflussen. Das visuelle Signal, das seit Jahrhunderten dem wartenden Volk vermittelt, ob ein neuer Hirte gefunden wurde, bleibt ein einzigartiges Merkmal dieses uralten Rituals – obwohl es nicht einmal formell vorgeschrieben ist.
Die Wahlordnung der Kirche erlaubt pro Tag vier Wahlgänge, jeweils zwei am Vormittag und zwei am Nachmittag. Falls es auch am heutigen Nachmittag zu keiner Entscheidung kommt, wird sich erneut schwarzer Rauch über dem Vatikanhimmel zeigen – mutmaßlich nach 19 Uhr.
Hoffnung im Zeichen des Schweigens
Der Nachmittag bringt neue Gelegenheit für Einigung – mit Beginn der nächsten Sitzung um 16:30 Uhr. Und während sich die Türen der Kapelle ein weiteres Mal schließen, richtet sich die Aufmerksamkeit der Welt auf einen unscheinbaren Schornstein. Der nächste weiße Rauch, der aus ihm steigt, wird nicht nur das Ende einer Wahl verkünden – sondern den Anfang eines neuen Pontifikats.
Bis dahin verweilt der Petersplatz in stiller Erwartung. Die Glocken des Doms schweigen. Doch sie stehen bereit. Bereit für den Moment, in dem aus stiller Enklave wieder Stimme wird. Und Geschichte.
Quelle; kathpress, redigiert durch ÖA
Der erste Wahlgang im Konklave zur Kür des Nachfolgers von Papst Franziskus bleibt ohne Ergebnis. Noch heißt es warten – für die Weltöffentlichkeit, die Kirche und Zehntausende Gläubige auf dem Petersplatz.
Geduld auf dem Petersplatz: Schwarzer Rauch über der Sixtina
Es war kurz nach 21 Uhr, als aus dem Schornstein über der Sixtinischen Kapelle dunkler Rauch emporstieg – das unmissverständliche Signal: Die 133 wahlberechtigten Kardinäle haben sich am ersten Tag des Konklaves nicht auf einen neuen Papst einigen können. Die gespannte Menge auf dem Petersplatz – laut „Vatican News“ rund 45.000 Menschen – hatte Stunden in Erwartung der Farbe des Rauchzeichens ausgeharrt. Doch die Abstimmung blieb ohne das ersehnte Ergebnis.
Historischer Rahmen: Die größte Papstwahl der Geschichte
Mit 133 Wahlmännern ist das aktuelle Konklave das größte in der Geschichte der katholischen Kirche. Zum Vergleich: 2005 und 2013 waren jeweils nur 115 Kardinäle stimmberechtigt. Eine Zweidrittelmehrheit ist erforderlich – das bedeutet: 89 Stimmen sind nötig, damit weißer Rauch aufsteigt und ein neuer Pontifex gewählt ist.
Zeremonieller Auftakt: Vom Petersdom zur Sixtina
Der Tag hatte mit einer feierlichen Messe im Petersdom begonnen. An der „Missa pro eligendo Romano Pontifice“ nahmen neben den stimmberechtigten auch ältere Kardinäle teil, die das 80. Lebensjahr überschritten haben und somit nicht mehr wahlberechtigt sind. Geleitet wurde der Gottesdienst vom Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Re.
Am Nachmittag folgte dann der formelle Einzug der Kardinäle in die Sixtinische Kapelle. Jeder von ihnen leistete einzeln einen Eid auf das Evangelium – auf Lateinisch, mit der Hand auf dem Heiligen Buch. Um exakt 17:43 Uhr erklang dann die traditionelle Formel: „Extra omnes“ – „Alle hinaus!“. Ab diesem Moment waren nur noch die Wahlberechtigten im Raum.
Erste Abstimmung, lange Wartezeit
Nach einer geistlichen Meditation durch Kardinal Raniero Cantalamessa, den 90-jährigen ehemaligen Prediger des Päpstlichen Hauses, begann schließlich der erste Wahlgang. Dass das Prozedere länger dauerte als erwartet, hatte bereits zu Spekulationen geführt. Manche Beobachter vermuteten sogar, dass der erste Wahlgang verschoben worden sei. Doch gegen 21 Uhr klärte der dunkle Rauch alle Zweifel: Ein neuer Papst war an diesem Abend nicht gewählt worden.
Abgeschottet von der Welt: Die Regeln des Konklaves
Während der Papstwahl gelten strikte Vorschriften. Die Kardinäle leben abgeschottet im vatikanischen Gästehaus Santa Marta, nur einen kurzen Fußweg von der Sixtina entfernt. Mobiltelefone haben in der Kapelle keinen Empfang mehr, alle Kontakte zur Außenwelt sind untersagt. Auch Sicherheitsmaßnahmen wurden massiv verschärft – rund 4.000 Polizisten sichern das Gebiet rund um den Vatikan. Die Stadt Rom hat das Areal weiträumig abgesperrt, insbesondere rund um die vier päpstlichen Basiliken.
Und nun? Nächste Wahlgänge am Donnerstag
Am Donnerstag geht das Konklave in die nächste Runde: Es sind bis zu vier Wahlgänge vorgesehen – zwei am Vormittag, zwei am Nachmittag. Ob dabei bereits weißer Rauch aufsteigt und der 267. Papst der Kirchengeschichte bekannt gegeben wird, bleibt offen. Beobachter halten eine Entscheidung im Laufe dieser Woche jedoch für wahrscheinlich. Doch auch das ist nicht sicher.
Solange bleibt der Blick vieler Gläubiger weiter zum Himmel gerichtet – auf den kleinen Schornstein über der Sixtina. Dort entscheidet sich in diesen Tagen das Schicksal des nächsten Oberhaupts der römisch-katholischen Kirche.
Quellen: orf.at und kathpress.at, redigiert durch ÖA
In der Ewigen Stadt bereitet sich alles auf einen der bedeutendsten Momente im Leben der römisch-katholischen Kirche vor: die Wahl des neuen Papstes. Mit dem feierlichen Einzug der Kardinäle in die Sixtinische Kapelle beginnt am Mittwochabend das Konklave, dessen Ausgang weltweit mit Spannung erwartet wird.
Bereits am Dienstag bezogen die 133 wahlberechtigten Kardinäle ihre Quartiere im Gästehaus Santa Marta – dem temporären Zentrum geistlicher Reflexion und geheimer Beratungen. Den Auftakt zur Wahl bildet eine Messe im Petersdom am Mittwochmorgen um 10 Uhr. Um 16:30 Uhr erfolgt dann der Einzug in die Sixtina, wo voraussichtlich noch am selben Abend der erste Wahlgang abgehalten wird. Steigt weißer Rauch aus dem berühmten Schornstein, bedeutet dies: Die Kirche hat einen neuen Papst.
Sollte es nicht gleich zu einer Einigung kommen, werden an den folgenden Tagen bis zu vier Wahlgänge pro Tag durchgeführt. Wie Vatikansprecher Matteo Bruni erklärte, wird dann jeweils gegen 10:30 Uhr, 12:00 Uhr sowie 17:30 Uhr und 19:00 Uhr Rauch aufsteigen – weiß bei einer Wahl, schwarz bei ergebnisloser Stimmabgabe. Die Weltöffentlichkeit wird diese Zeichen vom Petersplatz aus live mitverfolgen können.
Zeit des Austauschs ist vorüber
Am Dienstagmittag endete die sogenannte Generalkongregation, das letzte große Beratungstreffen aller Kardinäle. Anwesend waren 130 der 133 Papstwähler sowie 40 nicht wahlberechtigte Kardinäle. Die Geistlichen erinnerten dabei an das geistige und strukturelle Erbe von Papst Franziskus und mahnten, dessen Reformwerk in Bereichen wie Missbrauchsaufarbeitung, Finanztransparenz, synodaler Mitbestimmung und Friedensdiplomatie fortzusetzen.
Der künftige Papst, so betonten die Kardinäle, müsse ein „Hirte der Menschlichkeit“, ein „Brückenbauer“ und „Lehrer der Barmherzigkeit“ sein – ein Führer, der inmitten weltweiter Krisen Hoffnung und Orientierung schenkt. Gleichzeitig appellierten sie an die internationale Gemeinschaft, in Konflikten wie in der Ukraine oder im Nahen Osten endlich tragfähige Friedenslösungen zu suchen.
Symbolischer Schlussakt: Der Fischerring zerbrochen
Im Rahmen der letzten Versammlung wurde ein traditionsreicher Akt vollzogen: die Zerstörung des sogenannten Fischerrings von Papst Franziskus. Der Ring, einst Siegel und Symbol päpstlicher Autorität, wurde gemäß dem päpstlichen Wahlgesetz feierlich unbrauchbar gemacht. Diese Geste markiert das endgültige Ende eines Pontifikats und bereitet den Weg für das nächste.
Schweigepflicht und Sicherheitsvorkehrungen
Rund 100 Personen, die das Konklave logistisch begleiten – darunter Köche, Reinigungspersonal, Fahrer und technisches Fachpersonal – haben am Montag unter Eid absolute Verschwiegenheit gelobt. Jeder Verstoß gegen die Geheimhaltungspflichten zieht die härteste kirchenrechtliche Strafe nach sich: die Exkommunikation.
Um jegliche externe Kommunikation auszuschließen, werden ab Mittwoch um 15 Uhr sämtliche Telekommunikationsverbindungen im Vatikan abgeschaltet – ein striktes Gebot des Kirchenrechts, das die Unversehrtheit und Vertraulichkeit der Papstwahl garantieren soll.
Quelle: kathpress, redigiert durch ÖA
Von der stillen Sammlung bis zum weißen Rauch: Das Konklave beginnt. Ein Überblick über den Weg zur Wahl eines neuen Papstes.
Am Mittwoch versammeln sich 133 Kardinäle aus aller Welt hinter den verschlossenen Türen der Sixtinischen Kapelle. Ihr Ziel: die Wahl eines neuen Papstes. Nach Tagen intensiver Gespräche im sogenannten Vorkonklave beginnt nun der eigentliche Wahlprozess – ein Ritual von weltkirchlicher Bedeutung und geheimnisvoller Strenge. Die Nachrichtenagentur Kathpress gibt Antworten auf die drängendsten Fragen rund um diesen historischen Moment.
Wer war am Vorkonklave beteiligt?
Im Vorkonklave, das der offiziellen Wahl vorausgeht, durften alle Kardinäle mitdiskutieren – auch jene, die das 80. Lebensjahr überschritten haben. So nahm etwa auch Kardinal Christoph Schönborn aus Wien teil, obwohl er altersbedingt nicht mehr wahlberechtigt ist. Geleitet wurde die Versammlung vom hochbetagten Kardinaldekan Giovanni Battista Re. Im Zentrum der Reden standen weniger Personalfragen, sondern vielmehr die Herausforderungen der Kirche und die Erwartungen an ihren künftigen Oberhirten.
Wer darf den Papst wählen – und wer nicht?
Nur Kardinäle unter 80 Jahren sind stimmberechtigt. Von den ursprünglich 136 infrage kommenden Wahlmännern haben drei auf die Teilnahme verzichtet. Somit wird das neue Kirchenoberhaupt von 133 Kardinälen bestimmt – ein Quorum, das sowohl Weite als auch Komplexität garantiert.
Wo wohnen die Papstwähler während des Konklaves?
Die meisten Wahlkardinäle sind im Gästehaus Santa Marta untergebracht, einem schlichten, aber modernen Komplex in unmittelbarer Nähe zum Vatikan. Aufgrund begrenzter Kapazitäten wurden einige in ein älteres Nachbargebäude ausgelagert. Der Weg zur Sixtinischen Kapelle wird täglich zu Fuß oder per Shuttlebus zurückgelegt. Für die kulinarische Versorgung sorgt die Küche des Gästehauses – abgeschirmt vom Rest der Welt.
Wann beginnt das Konklave offiziell?
Der feierliche Auftakt erfolgt am Mittwochvormittag mit der Messe pro eligendo Romano Pontifice im Petersdom. Kardinal Re, der dienstälteste unter den Wahlkardinälen, wird ihr vorstehen. Nach einem stillen Mittagessen und einer Zeit der Sammlung zieht die Wahlversammlung am Nachmittag in die Sixtinische Kapelle ein. Die Leitung des Konklaves obliegt dem erfahrenen Kardinalbischof Pietro Parolin, der unter Franziskus als Staatssekretär amtierte.
Wann steigt der erste Rauch auf?
Bereits am Mittwochabend könnte sich der erste Rauch aus dem berühmten Schornstein der Sixtinischen Kapelle erheben. Nach der Vereidigung und einer geistlichen Besinnung findet der erste Wahlgang statt. Bleibt er erfolglos, wird schwarzer Rauch aufsteigen – das untrügliche Zeichen, dass noch kein Konsens erzielt wurde.
Wie viele Wahlgänge sind pro Tag möglich?
Zweimal vormittags, zweimal nachmittags – so lautet das Wahlregime. Nach jedem Doppel-Wahlgang, der zu keinem Ergebnis führt, wird erneut schwarzer Rauch sichtbar. Sobald ein Kandidat die nötige Zweidrittelmehrheit erreicht – 89 Stimmen sind erforderlich –, kündigt weißer Rauch die Entscheidung an.
Was passiert, wenn die Einigung ausbleibt?
Sollte sich nach drei vollständigen Wahltagen noch kein Kandidat durchgesetzt haben, ist eine kurze Pause vorgesehen – ein Tag des Gebets und der Reflexion. Bleibt auch danach die Wahl erfolglos, folgen maximal sieben weitere Wahlgänge, gefolgt von einer weiteren Unterbrechung. Die Geschichte zeigt: Geduld ist geboten. Die bislang längste Papstwahl des 20. Jahrhunderts dauerte fünf Tage.
Wie wird der neue Papst der Welt präsentiert?
Hat ein Kandidat die Wahl angenommen und einen Papstnamen gewählt, beginnt die feierliche Inszenierung. Der neue Papst wird eingekleidet, weiße Rauchschwaden steigen auf. Rund 45 Minuten später tritt der ranghöchste Kardinaldiakon auf den Balkon des Petersdoms. Mit den Worten Annuntio vobis gaudium magnum: Habemus Papam! verkündet er die frohe Botschaft. Dann folgt der Name des neuen Kirchenoberhaupts – und dessen erste Worte als Bischof von Rom an die wartende Welt.
Quelle: kathpress, redigiert durch ÖA
Zwischen Tradition und Erneuerung, Charisma und Ordnung: Kurz vor Beginn des Konklaves herrscht in der Ewigen Stadt gespannte Erwartung. Die Kardinäle tagen, beraten, horchen einander ab – und suchen das Profil des nächsten Papstes. Wer wird die Kirche durch die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts führen? Ein Blick hinter die Kulissen der mächtigsten Versammlung der katholischen Welt.
Letzte Beratungen vor dem verschlossenen Tor
In der Vatikanstadt neigt sich eine der kritischsten Phasen im Vorfeld eines Konklaves dem Ende zu. Die unter 80-jährigen Kardinäle, die allein wahlberechtigt sind, ziehen in Kürze in die Sixtinische Kapelle ein. Bis dahin jedoch laufen die Gespräche auf Hochtouren – nicht nur in offiziellen Foren, sondern auch bei vertraulichen Abendessen und informellen Runden in den vatikanischen Gärten.
Auch die älteren Kardinäle, obwohl nicht mehr stimmberechtigt, sind noch hörbar präsent. So etwa Kardinal Walter Kasper (92), der am Wochenende ein offenes Zwischenfazit zog: Noch habe keine Rede die entscheidende Richtung vorgegeben, die Wortmeldungen seien „sowohl in die eine wie in die andere Richtung“ gegangen.
Zwischen Franziskus’ Vermächtnis und neuer Lehre
Die erste große Richtungsfrage betrifft die geistige Orientierung des künftigen Pontifikats. Soll der neue Papst den Kurs von Franziskus fortsetzen – einen pastoralen, inklusiven Stil, der sich den Armen, den Ausgeschlossenen und Andersdenkenden zuwendet? Oder braucht es, wie Kardinal Gerhard Ludwig Müller es formuliert, einen Rückgriff auf einen „Kirchenlehrer“, der mit dogmatischer Klarheit für eine theologisch stringente Kirche steht?
In diesem Spannungsfeld wird unter anderem Kardinal Jean-Marc Aveline (66) aus Marseille genannt. Der französische Theologe, bekannt für seine tiefgründige Spiritualität und sein Eintreten für interreligiösen Dialog, hat mit seiner jüngsten Predigt über eine „Theologie der göttlichen Liebe“ viele Ohren geöffnet. Er gilt als möglicher Brückenbauer zwischen Herz und Lehre.
Ein anderer Name fällt häufig: Kardinal Matteo Zuppi (69), Erzbischof von Bologna und Präsident der Italienischen Bischofskonferenz. Zuppi verbindet Nähe zu den sozial Schwachen mit klaren innerkirchlichen Positionen. Seine Verwurzelung in der Gemeinschaft Sant’Egidio – bekannt für Friedensarbeit und Dialog – macht ihn für viele zum idealen Erben des franziskanischen Geistes.
Charisma oder Kanzleiverstand?
Auch in Stil- und Führungsfragen gehen die Erwartungen auseinander. Nach dem überaus volksnahen, teils unkonventionellen Auftreten von Papst Franziskus fragen sich viele, ob es nicht wieder mehr Struktur und institutionelle Klarheit brauche. Vor allem innerhalb der Kurie wird auf mehr Rechtssicherheit, Transparenz und geordnete Verfahren gedrängt.
Hier fällt oft der Name Kardinal Pietro Parolin (70), der erfahrene Staatssekretär des Vatikans. Als versierter Diplomat kennt er die globalen politischen Verflechtungen ebenso wie die innerkirchlichen Apparate. Doch es wird auch gemunkelt, dass ihm das persönliche Charisma fehlt, das in der heutigen Mediengesellschaft kaum verzichtbar scheint.
Für jene, die eine charismatische, aber auch rechtlich fundierte Persönlichkeit suchen, ist Kardinal Peter Turkson (76) aus Ghana eine Option. Der frühere Leiter des Dikasteriums für ganzheitliche Entwicklung ist international angesehen, steht für soziale Gerechtigkeit – und besitzt dennoch ein feines Gespür für das institutionelle Gefüge der Kirche.
Zwischen Synode und Hierarchie
Eine dritte Weggabelung zeigt sich in der Frage nach der innerkirchlichen Verfassung: Synodalität oder Hierarchie? Franziskus hat in seiner Amtszeit die Mitbestimmung gestärkt, etwa durch das Stimmrecht für Frauen bei der Bischofssynode. Doch das Gleichgewicht zwischen kollegialer Beratung und päpstlicher Autorität ist noch nicht gefunden.
In diesem Spannungsfeld kommt Kardinal Mario Grech (68), Generalsekretär der Weltsynode, ins Spiel. Der Kirchenrechtler aus Malta hat sich einen Namen gemacht, indem er kontroverse Themen wie die Rolle der Frau in der Kirche in geordnete synodale Prozesse überführte, ohne vorschnelle Entscheidungen zu forcieren. Seine ruhige Hand gilt vielen als Hoffnung für eine verfassungspolitisch stabile Weiterentwicklung.
Auch der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich (66) wird genannt. Als Generalrelator der Weltsynode und Erzbischof in einem säkular geprägten Land hat er Erfahrung im Umgang mit einer pluralen, kritischen Öffentlichkeit – und steht für einen weltoffenen Katholizismus mit europäischem Profil.
Das Puzzle bleibt unvollständig
Zwei Tage vor der Schließung der Türen der Sixtinischen Kapelle ist das Feld der Kandidaten weit offen – vielleicht weiter denn je. Keiner hat bisher jene breite Zustimmung gefunden, die es für die Zweidrittelmehrheit braucht. Viele Kardinäle suchen nach einer Synthese: zwischen pastoraler Nähe und dogmatischer Klarheit, zwischen Charisma und Verwaltungsstärke, zwischen synodalem Geist und traditioneller Verankerung.
Das nächste Pontifikat steht vor gewaltigen Herausforderungen. Die Kirche braucht mehr als ein Gesicht – sie braucht einen Hirten mit Vision, Mut und Bindungskraft. Ob er aus Europa, Afrika oder Lateinamerika stammt, ob bekannt oder bislang unterschätzt – eines ist sicher: Die Welt blickt nach Rom. Und das künftige Gesicht der katholischen Kirche wird dort in stiller Abstimmung geboren.
Quelle: kathpress, redigiert durch ÖA
Feierliche Weihe im Grazer Dom
Am 1. Mai 2025 erlebte der Grazer Dom einen bewegenden Moment kirchlicher Erneuerung: Johannes Freitag, bisher Stadtpfarrer von Trofaiach und Seelsorgeraumleiter „An der Eisenstraße“, wurde zum Weihbischof der Diözese Graz-Seckau geweiht. In einer feierlichen Liturgie, begleitet von ökumenischen Grüßen, politischen Würdigungen und persönlichen Gesten, übernahm Freitag ein Amt, das er mit einem klaren Ziel verbindet: "eine synodale Kirche konkret mitgestalten."
Synodalität als Haltung – nicht nur als Schlagwort
Bereits im Vorfeld hatte Freitag im Interview mit dem „Sonntagsblatt“ betont, worauf es ihm ankommt: echte Teilhabe, gegenseitiges Zuhören, Vielfalt der Perspektiven. „Kameradschaft auf gleicher Augenhöhe“ nannte er das Ideal, dem er verpflichtet sei. „Wir müssen uns besser horizontal vernetzen“, so der neue Weihbischof – ein deutlicher Hinweis auf die Praxisrelevanz synodaler Prozesse in der Diözese.
Freude als Fundament des Glaubens
Sein Wahlspruch „Die Freude am Herrn ist eure Stärke“ (Neh 8,10) zieht sich wie ein roter Faden durch Freitags theologisches Selbstverständnis. Für ihn ist diese Freude keine bloße Emotion, sondern eine „ernsthafte geistliche Grundhaltung“ – gerade in einer Welt, in der so vieles zerstört sei durch „Krieg, Egoismen, kapitalistisches Denken“. „Da sollen wir Orte errichten, wo spürbar wird: Die Freude an Gott ist unsere Kraft.“
Diese Haltung spiegelte sich auch in seinen Dankesworten nach der Weihe wider. „Lassen wir uns die Freude an Gott, am christlichen Glauben und an der Kirche nicht nehmen.“ Ein Aufruf zur inneren Stärke und zum offenen Bekenntnis – auch angesichts gesellschaftlicher Spannungen.
„Auf niemanden vergessen“ – Einladung zum Dialog
Besonders eindrucksvoll war Freitags breite Gesprächseinladung an alle gesellschaftlichen Verantwortungsträger – von der Politik über Kultur bis zur Wirtschaft. Er rief dazu auf, gemeinsam nach Wegen zu suchen, „auf denen niemand zurückgelassen wird“. Dieser Appell, formuliert mit großer Klarheit und Wärme, verweist auch auf die Nähe zu Papst Franziskus, dessen dialogorientierter Kurs für Freitag spürbare Inspiration ist.
Rückhalt aus Politik und Gemeinden
Einer, der von der Weihe tief bewegt war, ist der steirische Landeshauptmann Mario Kunasek. Er lobte Freitag als bodenständig, hörbereit und führungsstark – und ging dabei überraschend in die persönliche Tiefe: „Ich war aus der Kirche ausgetreten. Aber ich will mit Weihbischof Freitag und Bischof Krautwaschl Gespräche über einen Wiedereintritt führen.“ Die Mitfeiernden reagierten mit spontanem Applaus.
Auch Trofaiachs Bürgermeister Mario Abl zeigte sich stolz. „Du warst nicht nur unser Stadtpfarrer – du bist einer von uns. Ein Freund, ein Teil unserer Stadtgeschichte.“ Als Zeichen der Verbundenheit erhielt Freitag ein Fossil aus seiner Heimat – eine versteinerte Schnecke, eingefasst in eine Steinkugel. Ein Symbol der Beständigkeit.
Starke Stimme für das Miteinander
Gerlinde Paar, geschäftsführende Vorsitzende des Diözesanrats, hob in ihrer Ansprache das positive Wesen des neuen Weihbischofs hervor: „Dein Wille, mit allen ins Gespräch zu kommen, dein Ringen um schwierige Themen und dein Humor machen dich zur idealen Besetzung für dieses Amt.“
Auch aus der Ökumene kamen klare Zeichen der Unterstützung: Der evangelische Superintendent Wolfgang Rehner erinnerte während der Messe daran, dass alle Christen gemeinsam berufen seien, „den dreieinigen Gott zu bekennen“. Der anschließende gemeinsame Glaube war Ausdruck eines gelebten Miteinanders.
Ein Bischof, der auf Menschen zugeht
Mit Johannes Freitag hat die Diözese Graz-Seckau einen Bischof, der sich nicht in der sakralen Distanz versteckt, sondern bewusst Nähe sucht – zu den Gläubigen, zu den gesellschaftlichen Kräften, zu Andersdenkenden. Er ist überzeugt: „Im Gespräch zu sein, verändert Perspektiven.“ Und genau das scheint sein bischöflicher Auftrag zu sein – mit Freude, mit Tiefe, und mit einem offenen Herzen.
Quelle: kathpress, redigiert durch ÖA
Ein Märtyrer aus dem Herzen Österreichs
Der 4. Mai ist ein fest verankerter Gedenktag in der katholischen Kirche – es ist der Todestag des heiligen Florian, eines Mannes, dessen Name zwar vielen geläufig ist, dessen Leben jedoch oft nur schemenhaft bekannt ist. Und doch ist Florian alles andere als eine bloße Legende. Er ist einer der ältesten und prominentesten Märtyrer der Ostalpenregion – und eine zutiefst österreichische Gestalt.
Geboren vermutlich in Cannabiaca, dem heutigen Zeiselmauer bei Tulln, diente Florian als hoher Beamter in der römischen Provinz Ufer-Noricum. Nach seiner Pensionierung – die wohl mit seinem Bekenntnis zum Christentum zusammenhing – lebte er in Aelium Cetium, dem heutigen St. Pölten. Doch sein Lebensweg endete in Lorch, einem Stadtteil von Enns, wo er 304 n. Chr. den Märtyrertod starb.
Standhaft im Glauben – der Weg zum Märtyrer
Die Christenverfolgungen unter Kaiser Diokletian trafen auch Noricum. Als 40 Christen in Lauriacum gefangen genommen wurden, konnte Florian nicht tatenlos bleiben. Er reiste nach Enns, um seinen Glaubensbrüdern beizustehen – ein gefährlicher Akt der Solidarität. Als er sich weigerte, dem Christentum abzuschwören und den römischen Göttern zu opfern, wurde er grausam gefoltert. Seine Schulterblätter wurden mit Eisen gebrochen, schließlich warf man ihn mit einem Mühlstein um den Hals in die Enns.
Der Mut, mit dem er zu seinem Glauben stand, macht Florian nicht nur zum Märtyrer, sondern auch zum Symbol für Zivilcourage, Treue und Mitmenschlichkeit.
Zwischen Geschichte und Legende
Trotz der wenigen gesicherten historischen Fakten ist die Gestalt des heiligen Florian keine Fiktion. Archäologische Funde in Lorch, etwa in der heutigen Lorcher Basilika, untermauern seine historische Existenz. Die Verehrung seiner Person reicht bis ins frühe Mittelalter zurück und ist über Jahrhunderte hinweg gewachsen.
Zahlreiche Legenden ranken sich um seine letzte Ruhestätte. So soll seine Leiche, von einem Adler bewacht, an das Ufer gespült worden sein, wo ihn die fromme Witwe Valeria bestattete – an der Stelle, wo heute das Augustiner-Chorherrenstift St. Florian bei Linz steht. Aus dem Weg dorthin entstand der bis heute fließende "Floriansbrunnen", dem heilende Kräfte zugeschrieben werden.
Der Schutzpatron
Was Florian zur unverwechselbaren Figur der Volksfrömmigkeit machte, ist sein Schutzcharakter. Der Legende nach soll er in jungen Jahren durch sein Gebet ein brennendes Haus gelöscht haben – ein Bild, das ihn bis heute begleitet. Seine häufigsten Darstellungen zeigen ihn in römischer Uniform mit Wasserkübel oder Lanze, oft mit einem brennenden Haus zu seinen Füßen, das er löscht – ein Sinnbild seines Schutzes vor Feuer.
Nicht zufällig ist er Schutzpatron der Feuerwehr – der sogenannten "Floriansjünger". Doch auch andere Berufsgruppen wie Töpfer, Hafner, Schmiede oder Bierbrauer verehren ihn als Patron. Zudem wird er in Gebeten angerufen bei Brandwunden, Wassergefahr, Sturm und Dürre.
Österreichs Heiliger
Florian ist der erste namentlich bekannte Heilige Österreichs – sein Leben und Sterben tief verwurzelt in der heimischen Geschichte. Kein anderer Märtyrer hat in Österreich so viele Spuren hinterlassen: Das Stift St. Florian, zahlreiche Kirchen, Kapellen und Statuen tragen seinen Namen. Die Verehrung ist nicht auf Österreich beschränkt – sie reicht über Bayern, Südtirol und Böhmen bis nach Polen, wo Florian als Nationalheiliger gilt.
Seit 1971 ist er Patron der Diözese Linz, seit 2004 gemeinsam mit dem heiligen Leopold Landespatron von Oberösterreich. Die Basilika von Lorch, die über seinem mutmaßlichen Grab errichtet wurde, ist heute nicht nur ein bedeutender Ort der Erinnerung, sondern auch spiritueller Mittelpunkt der Florian-Verehrung.
Mehr als nur ein Heiliger
Der heilige Florian ist ein Mensch mit Haltung, ein Vorbild an Mut und Treue – und ein lebendiges Stück österreichischer Geschichte. Seine Figur ist Sinnbild für das Gute, das sich gegen Unterdrückung und Gewalt stellt. In Zeiten, in denen Solidarität und Zivilcourage wieder mehr denn je gefragt sind, ist der heilige Florian alles andere als ein ferner Heiliger.
Er ist ein stiller Held, der auch heute noch zu uns spricht – durch Feuer und Wasser hindurch.
Verwendete Quellen:
https://www.dioezese-linz.at/portal/glaubenfeiern/heiligezeiten/seligeheilige/florian/article/24058.html
https://www.heiligenlexikon.de/BiographienF/Florian.html
Ein besonderes Ereignis für Kirche und Gesellschaft
Im vollbesetzten Grazer Dom wurde am Donnerstag, dem 1. Mai 2025, ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der Diözese Graz-Seckau aufgeschlagen: Der bisherige Pfarrer und Militärseelsorger Johannes Freitag (52) empfing die Weihe zum Weihbischof. Die feierliche Liturgie wurde vom Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl geleitet. Ihm zur Seite standen der Salzburger Erzbischof Franz Lackner und Militärbischof Werner Freistetter. Gemeinsam legten sie Freitag in einem stillen, eindrucksvollen Akt die Hände auf – ein Symbol der apostolischen Sukzession.
„Die Freude am Herrn ist eure Stärke“
In seiner Predigt erinnerte Bischof Krautwaschl an den verstorbenen Papst Franziskus, auf dessen Wunsch hin die Kirche sich im synodalen Geist bewegen solle – gemeinsam und gleichwürdig, aber mit unterschiedlichen Verantwortlichkeiten. Diese Haltung spiegle sich auch im bischöflichen Wahlspruch Freitags wider, der dem Buch Nehemia entnommen ist: „Die Freude am Herrn ist eure Stärke“. Als „Bischofsvikar für Synodalität“ wird Freitag künftig einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung dieses kirchlichen Grundanliegens leisten.
Krautwaschl betonte die Rolle des Bischofs als Verkünder des Evangeliums mitten in einer zerrissenen Welt und einer Kirche im Wandel. Die Berufung aller Getauften bestehe darin, als „lebendige Steine“ am Aufbau eines geistlichen Hauses mitzuwirken – mit Gott als Eckstein.
Feierliche Riten und symbolträchtige Insignien
Ein Höhepunkt der Weiheliturgie war die Salbung des neuen Weihbischofs mit Chrisam und das feierliche Geläut der Erlöserglocke. Die bischöflichen Insignien – Ring, Mitra, Brustkreuz und Hirtenstab – wurden Freitag von langjährigen Weggefährtinnen und -gefährten überreicht. Der Bischofsring aus Silber mit einem goldenen Dreieck symbolisiert die Dreifaltigkeit, das Brustkreuz erinnert an Johannes den Täufer. Der Bischofsstab, gestaltet vom Bildhauer Manuel Egger-Budemair, nimmt in seiner Form Bezug auf die vier Evangelien und steht sinnbildlich für den Dienst an der Frohen Botschaft.
Freitags Bischofswappen zeigt eine segnende Hand, eine taufende Hand – als Verweis auf Johannes den Täufer – sowie einen Turm zu Ehren der heiligen Barbara, der Schutzpatronin des Militärs und der Bergleute. Der Wahlspruch im Schriftband lautet auf Latein: "Gaudium Domini fortitudo".
Kirche, Politik und Öffentlichkeit vereint
Die Feier zog nicht nur zahlreiche Geistliche aus ganz Österreich an – darunter die Bischöfe Alois Schwarz, Ägidius Zsifkovics, Hermann Glettler, Josef Marketz und mehrere Weihbischöfe –, sondern auch Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft. Anwesend waren unter anderem Landeshauptmann Mario Kunasek, Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Kohm sowie mehrere Alt-Landeshauptleute und Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Graz.
Auch internationale Gäste wie Bischof Linus Seong-hyo Lee aus der Partnerdiözese Masan (Südkorea) unterstrichen die Bedeutung des Ereignisses über die Landesgrenzen hinaus.
Der Nuntius: „Bewahren Sie das Erbe von Papst Franziskus“
In einer am Ende der Liturgie verlesenen Grußbotschaft gratulierte der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro López Quintana, dem neuen Weihbischof herzlich. Er appellierte an Freitag, das geistliche Vermächtnis von Papst Franziskus weiterzutragen: „Sie zählen zu den letzten von diesem Papst ernannten Bischöfen. Bewahren und entfalten Sie sein Erbe.“
Der Nuntius lobte Freitags priesterlichen Weg, seine geistliche Tiefe und seine Nähe zu den Menschen: „Gerade in Zeiten der Unsicherheit und Krisen braucht es Bischöfe mit hörendem Herzen, mit dem Geruch der Schafe, mit Mut zur Wahrheit und ansteckender Hoffnung.“
Spenden statt Geschenke
Anstelle von Geschenken bat Weihbischof Freitag um Spenden für Projekte der Caritas Steiermark, insbesondere für Lerncafés in der Region sowie Initiativen in Burundi. Ein konkreter Ausdruck jener Demut und Solidarität, die Freitag in seinem Dienst verkörpern möchte.
Musik als Brücke zwischen Himmel und Erde
Für die musikalische Gestaltung sorgten die Dommusik Graz unter Melissa Dermastia, Domorganist Christian Iwan sowie ein Bläserensemble der Militärmusik Steiermark. Zur Gabenbereitung erklang das vertonte Gebet „Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen“ von Edith Stein – ein Segensgebet, das Freitag täglich betet.
Die Feier wurde live im Fernsehen (ORF III) und im Radio (Radio Maria) übertragen. 1.200 Mitfeiernde fanden Platz im Dom und im benachbarten Mausoleum.
Seelsorger mit vielfältiger Erfahrung
Johannes Freitag wurde am 24. Juni 1972 in Knittelfeld geboren. Nach der Matura am BORG Monsberger trat er ins Priesterseminar ein und studierte Theologie an der Universität Graz. Seit seiner Priesterweihe im Jahr 2000 war er in mehreren steirischen Pfarren tätig, zuletzt als Leiter des Seelsorgeraums „An der Eisenstraße“.
Neben der Pfarrseelsorge engagierte sich Freitag als Militärseelsorger beim Militärkommando Steiermark. Er war in der Priesterausbildung, im Pastoralamt und in der Medienarbeit aktiv, begleitete zahlreiche Gottesdienstübertragungen im Rundfunk und bildete Priester auch im Bereich Kommunikation fort. Zudem absolvierte er ein berufsbegleitendes MBA-Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien.
Ein Hirte mit hörendem Herzen
Mit der Weihe zum Weihbischof beginnt für Johannes Freitag eine neue Etappe im Dienst an der Kirche und den Menschen. Als erfahrener Seelsorger, Brückenbauer zwischen Kirche und Gesellschaft sowie mit festem Vertrauen auf Christus bringt er ideale Voraussetzungen für seine neue Aufgabe mit. Der Grazer Dom wurde an diesem Tag nicht nur Schauplatz einer eindrucksvollen Zeremonie, sondern Ausdruck gelebter Hoffnung und kirchlicher Erneuerung.
Quelle: kathpress, redigiert durch ÖA
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Im Zentrum des Treffens stand die Vorbereitung auf die liturgischen Feiern während der Pilgerreise. Unter der Leitung von Militärkapellmeister Oberst Hannes Apfolterer und Militärdekan Hartl wurden sämtliche musikalischen Abläufe – von Kantorengesängen über Tempofragen bis hin zu Wiederholungen – sorgfältig abgestimmt. Die intensive Arbeit vermittelte den Beteiligten die notwendige Sicherheit für die musikalische Gestaltung der Gottesdienste vor Ort.
Im Anschluss an die musikalische Einheit folgte eine Einweisung durch Militärdekan Hartl. Er gab den Musikern einen Einblick in die spirituelle Bedeutung des Wallfahrtsortes Lourdes, erläuterte die Geschichte der Internationalen Soldatenwallfahrt und informierte über die organisatorischen Abläufe der bevorstehenden Tage.
Mit großer Vorfreude blickt die österreichische Delegation nun auf ihren Auftritt in Lourdes – begleitet von den klangvollen Beiträgen der Militärmusik Tirol, die auch heuer wieder ein bedeutendes musikalisches Zeichen des Zusammenhalts und der Hoffnung setzen wird.
Text: Oliver Hartl
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