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Aktuelles aus der Diözese
"Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf. Du erregst lauten Jubel und schenkst große Freude. Man freut sich in deiner Nähe..."
Diese Worte aus dem 9. Kapitel des Buches des Propheten Jesaja werden wir in der Christmette als erste Lesung hören. Besonders in der dunklen Winterzeit wächst die Sehnsucht der Menschen nach Licht. Als Christen wissen wir, dass dieses Licht Jesus Christus ist. Er ist das Licht, das lauten Jubel, Freude und Frieden bringt; vor allem innerlichen Frieden.
Wir hören diese Botschaft auch in der Messe am Weihnachtsmorgen: "Allmächtiger Gott, dein ewiges Wort ist Fleisch geworden, um uns mit dem Glanz deines Lichtes zu erfüllen. Gib, dass in unseren Werken widerstrahlt, was durch den Glauben in unseren Herzen leuchtet", so die Botschaft.
In der Liturgie der Kirche, in ihrem Beten, in der lebendigen Gemeinschaft der Gläubigen erfahren wir die Liebe Gottes, nehmen wir Christus wahr und lernen so auch, seine Gegenwart in unserem Alltag zu erkennen. Er hat uns zuerst geliebt, deswegen können auch wir mit Liebe antworten.
Wenn unsere Soldatinnen und Soldaten, auch unter Einsatz des eigenen Lebens, Menschen in katastrophalen Situationen helfen oder durch ihre Präsenz das Ausbrechen von Gewalt verhindern, dann geben sie diese von Gott geschenkte Liebe weiter.
Papst Benedikt formuliert es noch deutlicher: "Der Liebesdienst ist für die Kirche nicht eine Art Wohlfahrtsaktivität, die man auch anderen überlassen könnte, sondern er gehört zu ihrem Wesen, ist unverzichtbarer Wesensausdruck ihrer selbst", so der Papst.
Daran erkennt man, dass sich die Kirche, wie Jesus Christus selbst, der Schwachen und Unterdrückten annimmt, dass sie die Einsamen tröstet und den Notleidenden hilft. Wie Weihnachten, die Menschwerdung Gottes, für alle Menschen erlösend ist, so ist auch der Dienst der Kirche für alle da: "Die Kirche ist Gottes Familie in der Welt. In dieser Familie darf es keine Notleidenden geben. Zugleich aber überschreitet CARITAS die Grenzen der Kirche.
Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter bleibt Maßstab, gebietet die Universalität der Liebe, die sich dem Bedürftigen zuwendet, dem man 'zufällig' begegnet, wer immer er auch sei", so der Papst in seinem ersten Rundschreiben "Deus caritas est".
Wenn Gott die Liebe ist, dann muß diese Liebe auch von unseren Gesichtern strahlen. Den Inhalt des Weihnachtsevangeliums soll man auch an unserem Verhalten messen.
Damit wir in richtiger Weise Weihnachten feiern und unser Leben von der Menschlichkeit Gottes prägen lassen, erbitte ich für Euch und Eure Angehörigen den Segen Gottes. Eine gnadenreiche Weihnacht wünsche ich uns allen, die wir "Diener des Friedens" sind, verbunden mit einem herzlichen Vergelt’s Gott für Euren treuen und aufopfernden Dienst im In- und Ausland.
Ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein zufriedenes, gesundes und friedvolles Jahr 2007, Euch und Euren Familien, entbietet
Mag. Christian Werner, Militärbischof für Österreich
Wien, 18.-19. Oktober 2006, Landesverteidigungsakademie, Presseerklärung
19.10.06 - Im Rahmen der Enquete des Instituts für Religion und Frieden trafen sich auf Einladung des Militärbischofs S.E. Mag. Christian Werner diese Woche in Wien Militärbischöfe, katholische und evangelische Militärseelsorger aus ganz Europa sowie hohe Offiziere des österreichischen Bundesheeres, um Herausforderungen für die Militärseelsorge in Europa zu besprechen. Konkreter Anlass war die Feier von 50 Jahren Militärseelsorge im Österreichischen Bundesheer und das 20. Jubiläumsjahr der Apostolischen Konstitution "Spirituali Militum Curae“ von Papst Johannes Paul II.
Die 100 Teilnehmer beschäftigten sich mit vier Themen: der geistig-religiösen Situation in den Streitkräften, den Herausforderungen für die Militärseelsorge, dem pastoralen Weg sowie der Zusammenarbeit der Militärordinariate auf europäischer Ebene.
S.E. Dr. Walter Mixa, der deutsche Militärbischof, hob in seinem Vortrag hervor, dass die Säkularisierung der Gesellschaft eine besondere Herausforderung für die Kirche in Europa darstelle. Die Trennung von Politik und Religion wachse, die Bedeutung der Religion gehe zurück. Laut Pablo Ramón Panadero Sánchez, dem Militärbischofsvikar aus Spanien, erklärt sich die Spanische Bevölkerung nach einer jüngsten Meinungsumfrage paradoxerweise zu 80% katholisch, aber gleichzeitig glauben lediglich 42% an Gott. Dies deute darauf hin, dass die Religion oft auf den sozialen Wert reduziert werde. Der Entkirchlichungsprozess der meisten europäischen Gesellschaften habe sich in den vergangenen 30 Jahren weiter fortgesetzt. Messbar sei dies sowohl an der Zahl der Konfessionslosen, als auch an der schnell sinkenden Bereitschaft, Kinder taufen zu lassen, bzw. kirchlich zu heiraten und an der Entwicklung der Kirchgangshäufigkeit. Seit den 50er Jahren sei die Teilnahme am Gottesdienst in beiden großen Kirchen (katholisch und evangelisch) rückläufig. In den Streitkräften spiegle sich diese Lage wie in einem Mikrokosmos, die Zahl konfessionsloser Soldaten sei sogar höher als im gesellschaftlichen Durchschnitt.
Als Kernthemen der Herausforderungen der Militärseelsorge wurden die Sorge um die Familien und die ethische Ausbildung der Soldaten unterstrichen. Die von den Soldaten verlangte hohe berufliche Mobilität sei immer schon ein Belastungsfaktor für die Familien und Ehen der Soldaten gewesen. Auslandseinsätze an weit entfernten Einsatzorten und unter riskanten Lebensbedingungen stellen Belastungen nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für ihre Angehörigen dar. Die Sorge für die Familien der Soldaten sei deshalb ein weiterer besonderer pastoraler Schwerpunkt der Militärseelsorge. Fast alle Militärordinariate schlugen eine bessere Begleitung der Familien vor. S.E. Patrick Le Gal, der französische Militärbischof, wies auf ein immer stärkeres Ungleichgewicht zwischen Familienleben und militärischem beruflichem Einsatz hin. Dies sei auf mehrere Faktoren zurückzuführen, insbesondere auf den Verlust der militärischen Kultur unter Ehegatten der Soldaten und auf das « geographische Zölibat », d.h. die Tatsache, dass der verheiratete Soldat allein an seinem beruflichen Arbeitsort über die Woche lebt, während seine Familie anderswo – immer öfter am Arbeitsort des anderen Ehegatten - bleibt.
Viele Militärordinariate haben einen besonderen Bedarf nach religiöser Begleitung in Auslandseinsätzen festgestellt. Soldaten im Auslandseinsatz werden in erheblichem Umfang mit existentiellen Fragen etwa nach dem Sinn des Lebens, dem Tod, aber auch nach der Sinnhaftigkeit ihres Auftrages konfrontiert, sodass in Auslandseinsätzen die Offenheit für religiöse Themen zunimmt. Daher erweist sich die verbesserte ethische und geistige Ausbildung der Soldaten als ein wichtiger pastoraler Weg. Diese soll einen Beitrag zur Persönlichkeitsbildung leisten. Wie Generalvikar Josip Santic (Kroatien) betonte, sei das Ziel der Militärseelsorge in Kroatien die persönliche Sorge um jedes einzelne Mitglied des kroatischen Heeres und der Polizei. Eine bessere ethische Ausbildung der Soldaten solle auch das moralische Urteilsvermögen sowie das verantwortungsbewusste Handeln der Soldaten stärken. Wie S.E. Januarió Torgal Mendes Ferreira, der Militärbischof von Portugal betonte, sei der eigentliche pastorale Weg derjenige, der auf die menschliche und christliche Bildung aller Soldaten zielt, die vom Gesichtspunkt der Religionsfreiheit aus die Seelsorger annehmen: So auch Oberst Juozas Grazulis, Generalvikar von Litauen, und Tomo Knezevic, Direktor der Militärseelsorge von Bosnien-Herzegowina (letzerer sprach im Namen des Erzbischofs von Sarajevo und Präsidenten der Bischofskonferenz Bosnien und Herzegowinas, Vinko Kardinal Puljic): Es handle sich darum, die religiösen Bedürfnisse der Katholiken wie auch aller Menschen guten Willens zu befriedigen, die um Hilfe bitten, ohne vorher nach der Religionszugehörigkeit zu fragen.
Als weitere Herausforderungen wurden der immer größere Individualismus zwischen den Soldaten und der immer geringere Familiencharakter der Kasernen erwähnt. Als pastoraler Weg wurde von S.E. Dr. Tamás Szabo, Militärbischof von Ungarn, vorgeschlagen, die christliche Botschaft auf die traditionellen militärischen Tugenden – wie Freundschaft, Mut, Kameradschaft, Ausdauer, Aufrichtigkeit, Respekt den Vorgesetzten und einander gegenüber, Selbstlosigkeit und Selbstdisziplin – zu beziehen.
Unter den aktuellen strengen Bedingungen der Auslandseinsätze wünschten die europäischen Militärordinariate eine verstärkte internationale Zusammenarbeit auf europäischer Ebene. Die Zusammenarbeit auf pastoraler Ebene solle zwischen den europäischen Militärordinariaten vereinfacht werden, insbesondere was die Betreuung von Soldaten verschiedener Kontingente im Auslandseinsatz durch einen gemeinsamen Seelsorger betrifft. Weiters sprachen sich alle Verantwortlichen für eine Vertiefung des Dialogs mit den anderen Religionen aus. In diesem Zusammenhang wurde auch besonders auf die Bedeutung der ökumenischen Zusammenarbeit hingewiesen.
Militärbischof Christian Werner feierte den Wallfahrtsgottesdienst am 11. Juni 2006 anlässlich des Familienwallfahrtstages in der Kirche St. Wolfgang in Kirchberg am Wechsel mit mehr als 200 Gläubigen. Die Militärpfarren aus Wien, Niederösterreich und Burgenland waren jeweils mit starken Delegationen vertreten.
Für die Gestaltung des Gottesdienstes war mit der Delegation der Militärpfarre Burgenland auch ein Bläserensemble der Militärmusik Burgenland angereist. Nach dem Gottesdienst konnten sich die Wallfahrer bei der Agape, die von der Militärpfarre Burgenland vorbereitet worden war, gehörig stärken und auch den eigens abgefüllten “Wallfahrtswein” verkosten.
Predigt von Militärbischof Mag. Christian Werner
Unsere Familienwallfahrt ist eine von vielen in Mitteleuropa, eine Weiterführung der &dbquo;Wallfahrt der Völker“ von Mariazell mit der großen Bitte um gute Ehe und Familie – eines der wichtigsten Themen der heutigen Zeit. Da muss sich unbedingt viel bewegen im Sinne des heutigen Mottos "Gott bewegt uns“.
Gott bewegt uns? Was bedeutet das für uns? Wahrscheinlich würden auf diese Frage verschiedenste Antworten kommen. Am Naheliegendsten könnte man richtiger Weise sagen: Die Militärpfarrer haben uns zur heutigen Wallfahrt eingeladen, und wir haben uns hierher nach St. Wolfgang bewegt. Hoffentlich kommen wir innerlich bewegt nach Hause: durch gute Gemeinschaft, schönes Wetter, gemeinsames beten und singen und heilige Messe feiern, eine nette Agape und ein erholsamer Ausklang...
Aber vielleicht bewegt uns noch "Tieferes"? Wir alle sind Christen, Getaufte und können uns noch erinnern an bewegende Taufen, die glücklichen Stunden in der wir selbst oder unsere Kinder getauft worden sind. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Das Großartige bei den Dreifaltigen Gott, dem Vater und dem Sohn und des Heiligen Geistes, ist die vollkommene Liebe.
Gott liebt seine Schöpfung, besonders uns Menschen so sehr, dass er selber Mensch wird, um uns zu erlösen. In Jesus wird Gottesliebe erfahrbar und greifbar – durch Kreuz und Auferstehung erlöst uns der Herr, indem er Sünde und Tod überwunden hat. Er hat uns weiterhin das große Geschenk die Liebe, des Friedens hinterlassen: den Heiligen Geist.
Durch die Taufe sind alle hineingenommen in diese göttliche Liebesbeziehung. Diese Verbindung stiftet Gemeinschaft mit Gott, die uns den Frieden des Herzens schenkt. Wir werden aber auch verbunden mit allen anderen Getauften. So wird durch die Gemeinschaft mit Gott in der Taufe auch das innerste Wesen der Kirche. Es sind die Liebe und der Friede, die im innersten die Kirche zusammenhält in unserer Teilhabe an der Liebe aus und in Gott begründet.
Liebe und Friede, Einheit und Gemeinschaft müssen durch uns erfahrbar sein und ausstrahlen in der Gesellschaft.
Ein bedeutender Teil dieser großen Familie Kirche ist, die gelebte Liebe in unseren Familien.
Ein bekannter Franziskanerpater hat einmal einen Vortrag gehalten, und diesen übertitelt: Gott ist Familie. Liebe kann nicht in sich ruhen sondern ist in Bewegung – ganz innerlich: der Dreifaltige Gott und ausstrahlend in unser Menschenherz: die Kirche.
Wunderbar die Benennung der Familie im 2. Vatikanischen Konzil als Hauskirche. Was ist mit der Hauskirche gemeint?
Ich persönlich habe dies in unserer Familie erfahren dürfen. Hauskirche ist natürlich mehr als ein sogenannter "Herrgottswinkel". Das Echte zeigt sich schon sicher im Gebet füreinander und miteinander, zeigt sich im gemeinsamen Kirchgang, Teilnehmen an den vielen Angeboten der Kirche: von der Eucharistiefeier, allen Sakramenten, über die Hochfeste bis hin zum Kreuzweg und Friedhofsgang.
Ich bitte die Erwachsenen und Eltern, religiöse Symbole, wie z.B. Kreuz, Weihwasser, Krippe in den Wohnungen, einen besonderen Platz zu geben, die gemeinsamen Mahlzeiten mit einem Tischgebet zu beginnen, den Rosenkranz gemeinsam zu beten, und die Kinder mit dem Kreuzzeichen auf die Stirne zu segnen. Oft sind es schlichteste Gesten, die sich tief in die Seele eines Kindes einprägen und ein Leben lang Halt geben.
Vielleicht sagen sich einige: ein lebensfremdes Ideal! Meine Lieben: Wenn nicht die Familie die richtige christliche Lebensform vermittelt, wer dann?
Gerade in der gegenwärtigen Situation muss sich der Christ, müssen sich die Eheleute und Allein-erziehenden, bewusst für eine christliche Lebensweise entscheiden – auf den verschiedensten Gebieten: erziehen zur Verantwortung, zum Gebrauch der Freiheit und Freizeit, zur selbständigen Auswahl der Lektüre, der Filme, Hinführung zu einem kulturellen Leben, zu einem gesunden und sportlichen Leben.
Das wichtigste aber ist das persönliche Beispiel. Eine christliche Familie ist noch keine absolute Garantie dafür, dass Kinder ihren Weg finden, dass es keine Krisen gibt. Meistens hilft Geduld, Liebe, Vertrauen auf den &dbquo;guten Kern“, der in jedem Menschen vorhanden ist, das Vertrauen auf die Hilfe Gottes. Nur Mut, sie müssen bedenken, dass Gott niemanden aufgibt. Vielfach hilft auch die "Großfamilie", d.h. die weitere Verwandtschaft und Freunde.
Noch eine Bitte: Vergessen wir nie unsere Aus- und Fortbildung, sowie den Erfahrungsaustausch, missionarische Aufgaben, wie z.B. Tischmütter, Firmhelferinnen und –helfer, eine gewisse Öffentlichkeitsarbeit u.v.m. Der heilige Geist muss wirken, wir aber müssen mittun!
Wir sind nicht allein, heute bei der Familienwallfahrt beten, singen, pflegen Gemeinschaft tausende Familien aus Mitteleuropa. Unsere Kirche, unsere Gemeinschaft ist gleich viel lebendiger, wenn viele Familien da sind.
Liebe Eheleute und Familien, auch liebe Mütter und Väter, Omis und Opas, die alleine Kinder oder Enkelkinder erziehen! Lasst euch nicht durch ungute Zeiterscheinungen entmutigen. Die Weitergabe der Werte des Glaubens und des Lebens, der Liebe, der Barmherzigkeit und des Versöhnens geschieht zu jeder Zeit in den Familien und wird daher auch in Zukunft am besten durch die Familien geschehen können. Wichtig ist jedoch für uns alle nach verschiedenen Lebenswegen das gemeinsame Ziel.
Mit Christus auf dem Weg sein und so als Familie ein "Stück Himmel" für die Menschen von heute sichtbar zu machen. Gott segne euch! Amen
Die Wolfgangskirche
Die Gründung der Wolfgangskirche auf dem Gemeindegebiet um 970 geht der Sage nach auf den Heiligen Wolfgang zurück. 1216 erfolgte die Grundsteinlegung des späteren Augustiner-Chorfrauenstifts durch die Herren von Kranichberg. 1782 erfolgte die Aufhebung des Klosters unter Joseph II. Die spätgotische Wehrkirche beherbergt zahlreiche künstlerisch wertvolle Einrichtungen, wie beispielsweise die herrliche Kanzel die auf romanischen Säulen aus Klosterneuburg ruht.
Dazu aus der Sagenwelt: DER BETROGENE TEUFEL
Der Baumeister, welcher die Kirche St. Wolfgang (Kirchberg am Wechsel) zu erbauen hatte, kam mit Meister Urian überein, daß dieser den ganzen Bedarf an Steinen und Schutt zu liefern und dafür den ersten, der in die neue Kirche käme, als Lohn zu nehmen habe. So führt dann der Teufel, welcher sich auf den Erhalt einer Menschenseele freute, allnächtlich aus dem Molzegger Graben eine Fülle Baubedarfes zu. Als das Werk seinem Ende entgegenging, verschaffte sich der Baumeister einen Wolf zur Belohnung seines höllischen Helfers.
Dieser erfuhr von der List, als er eben seine letzte Riesenfuhr herbeischleppte und warf seinen gewaltigen Schiebkarren vor Zorn um. Daher stammt der bis heute auffallende, einem vierseitigen Pyramidenstutze gleichende Hügel auf dem Ebenfelde unterhalb der St. Wolfgangskirche. Nachdem die Kirche vollendet war, ließ der Baumeister denn auch wirklich den in menschliches Gewand gesteckten Wolf als ersten hinein und der erboste Teufel fuhr sofort mit demselben unter fürchterlichem Gekrache und höllischem Gestanke durch das vordere Gewölbe in die Lüfte. Das vom Satan gerissene Loch wurde wiederholt vermauert, "reißte" (rieselte) aber immer wieder aus.
Kommentar: (Leeb, Niederösterreichische Sagen.)
Quelle: Carl Calliano, Niederösterreichischer Sagenschatz, Wien 1924, Band II, S. 28
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