Wir verwenden Cookies, um unsere Webseite für Sie möglichst benutzerfreundlich zu gestalten.
Wenn Sie fortfahren, nehmen wir an, dass Sie mit der Verwendung von Cookies auf den Webseiten von mildioz.at einverstanden sind.
Seit dem 1. September machen die christlichen Kirchen in Österreich wieder auf die Dringlichkeit der Bewahrung der Schöpfung aufmerksam. Bis zum 4. Oktober, dem Fest des Heiligen Franziskus und offiziellen Ende der fünfwöchigen "Schöpfungszeit", finden österreichweit themenbezogene Veranstaltungen und Gottesdienste statt.
Ökumenische Vesper zum Auftakt der kirchlichen Schöpfungszeit
"Die Schöpfungszeit ist ein Bedenken des Geschenks der Schöpfung, das von Gott kommt": So hat Militärbischof Werner Freistetter am Mittwochabend in der Wiener Franziskanerkirche bei einer ökumenischen Vesper zum Auftakt der kirchlichen Schöpfungszeit (1. September bis 4. Oktober) deren Kerninhalt beschrieben. "Von daher haben wir unsere Motivation und Auftrag, uns für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung einzusetzen", so der Bischof.
Naturkatastrophen, wie sie auch in Österreich immer häufiger werden, seien "ein Aufruf, uns mit allen Mitteln dafür einzusetzen, dass das Leben nachhaltiger wird und dass mehr Rücksicht auf die natürlichen Ressourcen genommen wird". Man habe leider "viel zu lange geglaubt, dass diese Ressourcen unerschöpflich sind", betonte der Militärbischof am Rande der Feier im Kathpress-Gespräch.
Mitfeiernde der ökumenischen Vesper waren der serbisch-orthodoxe Bischof Andrej Cilerdzic sowie Chorepiskopos Emmanuel Aydin von der syrisch-orthodoxen Kirche. Ebenfalls anwesend waren der Wiener Weihbischof Franz Scharl sowie der evangelische Militärsuperintendent Karl-Reinhart Trauner. Eingeladen zu der Vesper hatte die ARGE Schöpfungsverantwortung.
"...eine ökologische Umkehr nicht aus Angst und Verzagen, sondern mit dem Blick auf die Schönheit der Schöpfung..."
In seiner Predigt legte Freistetter den Fokus auf "die Hoffnung, die wir Christen immer haben": "Wir fordern eine ökologische Umkehr nicht aus Angst und Verzagen, sondern mit dem Blick auf die Schönheit der Schöpfung, die uns von Gott anvertraut worden ist", so der Bischof, und weiter: "Wir können das Böse, das es zweifelsohne auf der Welt gibt, aushalten, in dem Bewusstsein, dass das Gute, die Liebe Gottes, das letzte Wort haben wird."
Schöpfungszeit bis 4. Oktober
Seit 2015 wird der ökumenische "Schöpfungstag" am 1. September von den christlichen Kirchen als "Weltgebetstag für die Schöpfung" begangen. Bereits 1989 hatte der damalige Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Dimitrios I., "die ganze orthodoxe und christliche Welt" eingeladen, am 1. September "zum Schöpfer der Welt zu beten: mit Dankgebeten für die große Gabe der geschaffenen Welt und mit Bittgebeten für ihren Schutz und für ihre Erlösung". Diese Initiative wurde 1992 von der gesamten orthodoxen Kirche begrüßt und übernommen, katholische und evangelische Ortskirchen folgten.
2007 weitete die dritte Europäische Ökumenische Versammlung in Sibiu/Hermannstadt (Rumänien) dies aus und empfahl, "dass der Zeitraum zwischen dem 1. September und dem 4. Oktober dem Gebet für den Schutz der Schöpfung und der Förderung eines nachhaltigen Lebensstils gewidmet wird, um den Klimawandel aufzuhalten."
Quelle: kathpress
"Die Einsatzkräfte, von Polizei über die Rettungskräfte und Ärzte bis zu den angeforderten Bundesheersoldaten haben seit der vergangenen Abendstunden Großartiges geleistet." Das hat Militärbischof Werner Freistetter Dienstagfrüh in einer ersten Stellungnahme zum Terroranschlag in Wien betont: "Dieser Einsatz ist auch ein Zeichen dafür, dass sich die österreichische Gesellschaft dem Hass und dem Terror nicht beugen wird."
Kreativität, Durchhaltevermögen und Solidarität haben Österreich schon immer ausgezeichnet und werden auch in der kommenden Zeit wieder besonders notwendig sein. Das hat Militärbischof Werner Freistetter in einer Videobotschaft zum Nationalfeiertag betont. Der Nationalfeiertag sei in diesem Jahr ganz anders als sonst. Es gebe keine große Leistungsschau des Bundesheeres auf dem Heldenplatz und auch die feierlichen Angelobung und Kranzniederlegung könne man nur via Livestream folgen. "Das lässt niemanden kalt, auch mich nicht", räumte der Militärbischof ein.
"Der Nationalfeiertag war und ist für mich immer etwas Besonderes", so Freistetter weiter. Er rief dazu auf, diesen so ungewöhnlichen Nationalfeiertag 2020 zum Anlass zu nehmen, "uns an unsere Stärken zu erinnern". Er denke "an die vielen humanitären, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die wir gemeinsam in Österreich in der Zweiten Republik gemeistert haben".
Die aktuelle Corona-Pandemie verlange allen auch deswegen so viel ab, "weil sie uns dort trifft, wo wir als Menschen am empfindlichsten sind. Sie verlangt von uns, dass wir auf Zwischenmenschliches, auf Nähe auf Berührung weitestgehend verzichten - alles Dinge, nach denen wir uns sehnen, die wir zum Überleben brauchen." Das Virus mache vor keinem Lebensbereich halt, sei es am Arbeitsplatz, in der Familie oder bei Treffen mit Freunden. Überall müsse man sich nun schon seit über einem halben Jahr einschränken. "Das alles macht uns müde und zermürbt uns."
Aber auch im Blick auf Allerheiligen und dann Weihnachten und den Jahreswechsel werde es wohl noch die zuvor angeführten Stärken brauchen, stimmt der Bischof die Angehörigen des Militärs bzw. die gesamte österreichische Bevölkerung auf herausfordernde Zeiten ein.
Er wolle an diesem Nationalfeiertag ganz besonders dafür beten, so Freistetter, "dass wir alle gemeinsam diese Krise überwinden werden" und er lade alle ein, "in dieses Gebet miteinzustimmen". Gleichzeitig appelliere er aber auch an alle, "auch weiterhin die Regeln des Abstands und der Kontaktverminderung mitzutragen, auch wenn es zunehmend schwerfällt".
Das Video, das Kathpress vorab vorliegt, ist ab Montag, 26. Oktober, auf der Facebook-Seite der Militärdiözese abrufbar (https://www.facebook.com/Militaerseelsorge).
Am Donnerstag, dem 30. Juli, fanden in Mayrhofen im Zillertal die Trauerfeierlichkeiten für Militäroberkurat Johannes Peter Schiestl statt, der am 20. Juli bei einem tragischen Motorradunfall tödlich verunglückte. Das Requiem unter freiem Himmel feierten Militärbischof Werner Freistetter, Bischof Hermann Glettler und der emeritierte Erzbischof Alois Kothgasser.
Zu Beginn dankte Bischof Hermann Gletter dem Verstorbenen für seinen leidenschaftlichen Einsatz in der Seelsorge, die er an so vielen unterschiedlichen Orten ausübte, ob als Religionslehrer in der Schule oder als Militärpfarrer des Militärkommandos Tirol. Besonders junge Menschen fanden immer einen verständnisvollen Ansprechpartner vor, der ein offenes Ohr für Ihre Anliegen hatte.
Militärbischof und Hauptzelebrant Werner Freistetter gedachte dem Verstorbenen in seiner Predigt mit sehr persönlichen Worten. Er erinnerte sich an einen lebensfrohen, jungen Priester, der getragen von einem großen Gottvertrauen und im Sinne seines Primizspruches „Brannte uns nicht das Herz …“ (Lk 24,32) für seinen Glauben zu begeistern vermochte.
Nach dem Requiem wurde ein Brief von Johannes Peter Schiestl verlesen, der von seiner Spiritualität und tiefer Dankbarkeit geprägt war. In den Trauerreden würdigten Landesrat Johannes Tratter, Militärkommandant Brigadier Ingo Gstrein und Bürgermeisterin Monika Wechselberger den Verstorbenen für seinen Einsatz und seine Menschlichkeit.
In Anwesenheit der Trauerfamilie, vieler Mitbrüder und Wegbegleiter, der Vorgesetzen und Kameradinnen und Kameraden des Militärkommandos Tirol, den Fahnenabordnungen der Tiroler Traditionsvereine und Vertretern von Feuerwehr, Rettung, Studentenverbindungen und vieler Menschen, die mit ihm freundschaftlich verbunden waren, fanden die Trauerfeierlichkeiten am Waldfriedhof in Mayrhofen unter besonderen Corona-Schutzmaßnahmen statt.
MMag. Johannes Peter Schiestl findet seine letzte Ruhe in einem Priestergrab der Marktgemeinde Mayrhofen. R.I.P.
In tiefer Trauer informiert das Militärordinariat der Republik Österreich über das Ableben des Militärpfarrers beim Militärkommando Tirol, Militäroberkurat Johannes Peter Schiestl.
Am Montag, den 20. Juli, ist Militäroberkurat Johannes Peter Schiestl, Militärpfarrer beim Militärkommando Tirol, allseits beliebter und geachteter Militärseelsorger und Kamerad, bei einem Motorradunfall tödlich verunglückt.
Seit 2017 war Johannes Peter Schiestl als Militärpfarrer für die Soldatinnen und Soldaten in Tirol eingesetzt. Eine Aufgabe, der er mit unglaublicher Freude und größtem Engagement nachgegangen ist. Johannes Peter Schiestl war von Anfang an unter den Soldatinnen und Soldaten beliebt und hoch angesehen. Viele Kameradinnen und Kameraden haben sich ihm in der Hoffnung auf Zuspruch und Stärkung anvertraut. Er hatte immer ein offenes Ohr für die kleinen und großen Anliegen der Soldatinnen und Soldaten, spendete vielfach Trost und Kräftigung.
Mit Johannes Peter Schiestl verliert die Österreichische Militärseelsorge einen herausragenden Seelsorger, Priester und Kameraden, sein plötzliches und viel zu frühes Ableben reißt eine Lücke, die bleiben wird.
Für mich war Johannes Peter nicht nur Mitbruder und Kamerad, er war ein echter Freund.
Als Christen dürfen wir in diesen schwierigen Stunden aber auch die Hoffnung schöpfen, dass Johannes Peter gut aufgehoben bei Gott ist. Diese Hoffnung ist eine zutiefst tröstliche.
Mit der Bitte um das Gebet für den Verstorbenen und seine Angehörigen!
+ Werner Freistetter
Militärbischof für Österreich
Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes, der zu jeder Zeit Neues schaffen kann. Die verängstigten Jünger wurden durch diesen Geist ermutigt, ihre Isolation zu verlassen. Freimütig haben sie zur Volksmenge über Gottes Wirken gesprochen. Dieses pfingstliche Ereignis sowie den fünften Jahrestag des Erscheinens der Umweltenzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus nehmen wir zum Anlass für ein Hirtenwort, das sich an alle Menschen in Österreich richtet. Jetzt stehen wir in der Krisenbewältigung an einer Schwelle. Das öffentliche Leben wird schrittweise normalisiert.
In dieser Phase der Neuausrichtung feiern wir das Fest des Heiligen Geistes. Bereits in den vergangenen Wochen war sein belebender Atem im erfreulichen Zusammenhalt von Politik und Gesellschaft zu spüren. Die rigorosen Einschränkungen der Grundrechte wurden von der Bevölkerung mitgetragen. Jetzt jedoch mehren sich kritische Stimmen, die nachträglich die Verhältnismäßigkeit der verordneten Maßnahmen in Frage stellen. Auf dieser heiklen Wegstrecke der weiteren Krisenbewältigung plädieren wir für eine nüchterne Reflexion des Vergangenen sowie für ein starkes konstruktives Miteinander. Ja, dafür brauchen wir einen Neuen Geist! Das pfingstliche Ur-Wunder von Verständigung und Aufbruch ist heute möglich – und nötig.
Pfingsten ist auch das Geburtsfest der Kirche. Papst Franziskus fordert alle Gläubigen auf, über die eigenen Grenzen hinauszugehen, um mit denen zu sein, die heute physisch, psychisch, sozial und geistlich verwundet sind. Der Heilige Geist ist für diese Weltzuwendung der wichtigste Herzschrittmacher. Er schenkt uns alles, was wir zum Leben und zur Krisenbewältigung brauchen. Die folgenden sieben Geistesgaben, die wir als Leitmotiv für unser Hirtenwort gewählt haben, empfinden wir als Einladung, Auftrag und Befähigung, eine „erneuerte Normalität“ aktiv mitzugestalten. Dankbar nehmen wir wahr, dass diese Gaben und Talente schon in vielen Menschen innerhalb und außerhalb der Kirche Großartiges bewirkt haben.
Neue Lebensqualität mit dem Geist von Dankbarkeit und Demut
Dankbarkeit gibt ein Gespür für das rechte Maß und befähigt zum Staunen. Viele Menschen haben verlässlich ihren Dienst getan und damit zur vielfältigen Versorgung in unserem Land beigetragen. Nichts ist selbstverständlich! Wie verletzlich unser persönliches Leben und unsere Gesellschaft ist, hat uns doch die Krise deutlich vor Augen geführt. Uns wurde in der entbehrungsreichen Phase bewusst, wie sehr wir aufeinander verwiesen sind. Der wachsende Geist der Dankbarkeit und Demut kann einen neuen Lebensstil prägen. Daher laden wir alle zu einer „Spiritualität der Dankbarkeit“ ein. Unser Leben ist doch immer ein überraschendes Geschenk, eine freie Gabe Gottes – von seinem natürlichen Anfang bis zu seinem natürlichen Ende. Wer zu danken beginnt, befreit sich und andere aus dem Teufelskreis von Neid und Gier.
Ohne den Geist der Versöhnung gibt es keine Verbundenheit
Trotz des physischen Abstand-Haltens gab es in den letzten Wochen viele Initiativen einer berührenden sozialen Verbundenheit. Diese wertvolle Erfahrung dürfen wir nicht verlieren. Der Heilige Geist stellt sich mit Vorliebe als Anwalt und Tröster an die Seite der Verängstigten und Geschwächten. Aufgrund des häuslichen Naheseins kam es aber auch zu vielen Konflikten und Belastungen. Deshalb braucht es jetzt Schritte der Versöhnung. Ein versöhnter Mensch lebt gelassener und fröhlicher. Er kann Schwächen eingestehen und unterbricht den gefährlichen Teufelskreis des Beschuldigens. Anlässlich der 25-jährigen Mitgliedschaft in der Europäischen Union plädieren wir auch für eine erneuerte, über nationale Grenzen hinausgehende Verbundenheit in diesem einzigartigen Zivilisations- und Friedensprojekt.
Geist der Aufmerksamkeit und Solidarität sind Not-wendend
In den vergangenen Wochen haben wir ein Comeback von Solidarität erlebt. Der pfingstliche Geist schärft unsere Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse des Anderen, er weitet Herz und Verstand. Der Corona-Lockdown zeigte, wie wichtig ein funktionierender Sozialstaat, ein leistungsfähiges Gesundheitssystem und eine gute Zusammenarbeit zwischen Politik und Sozialpartnerschaft sind. Diesen Geist dürfen wir nicht aus den Augen verlieren. Eine bedrängend hohe Arbeitslosigkeit, viele Existenzängste, die unheilvolle Verbindung zwischen Armut, Scham und sozialer Ausgrenzung bedürfen unserer Aufmerksamkeit und zukunftsweisender Lösungsansätze. Christliche Solidarität ist grenzenlos. Wir Bischöfe unterstützen daher alle Bemühungen, damit Flüchtlinge aus den Elendsquartieren an den Grenzen Europas auch in Österreich aufgenommen werden.
Nur Wertschätzung und Lernbereitschaft ermöglichen Zukunft
Mit einem Geist der Wertschätzung wurden bereits vielfach Frauen und Männer in den bislang unterbewerteten Berufsgruppen wie Handel, Dienstleistung und Pflege erwähnt. Viele dieser systemrelevanten Berufe werden von Frauen ausgeführt. Längst ist eine angemessene, also wertschätzende Entlohnung notwendig. Wir wünschen uns insgesamt eine neue Debattenkultur in Politik, Gesellschaft und Kirche. Nur eine lebendige Demokratie, wechselseitiger Respekt und eine menschliche Fehlerkultur ermöglichen Zukunft. Der weitreichende Einbruch der Wirtschaft und die dadurch verursachte Krise vieler Betriebe machen uns den Wert von unternehmerisch tätigen Menschen bewusst. Sie schaffen und erhalten Arbeitsplätze.
Geist der Achtsamkeit und Entschlossenheit bewahrt vor Erschöpfung
Papst Franziskus hat mit seiner ökosozialen Programmschrift „Laudato si“ eindringlich für eine nachhaltige Lebensweise geworben. Der Geist der Achtsamkeit drängt zu einem kritischen Blick auf das eigene Verhalten und zu zukunftsweisenden politischen Weichenstellungen. Ohne Umkehr gibt es keine geistvoll „erneuerte Normalität“. Wir können gemeinsam mit Achtsamkeit und Entschlossenheit eine finale Erschöpfung unseres Planeten Erde verhindern. Deswegen ist es wichtig, das Verhältnis von lokaler Erwirtschaftung und internationaler Kooperation neu zu gewichten. Ein bloßes Ankurbeln des Konsums darf uns nicht mehr genügen. Es treibt uns sonst wieder in jenes unersättliche Immer-Mehr, das uns selbst und die Natur krank gemacht hat.
Lebensfreude und Geduld ermöglichen Ausdauer
Eine erstrebenswerte Normalität zeichnet sich wesentlich durch Lebensfreude und ein gutes Maß an Geduld aus. Wahre Freude ist immer das erste Geschenk des pfingstlichen Geistes. Sie stellt sich dann ein, wenn Menschen nicht in der Sorge um ihre eigenen Befindlichkeiten steckenbleiben, sondern ihren Blick und ihr Herz auf die berechtigten Bedürfnisse ihrer Nächsten richten. Sie bewahrt vor Verbitterung und Ungeduld. Sie inspiriert zu kreativen Lösungsansätzen und trägt wesentlich zur Resilienz, zur inneren Belastbarkeit des Menschen bei. Lebensfreude bewahrt vor Verbitterung und Ungeduld. Sie wird gleichzeitig zur Quelle für Gelassenheit und Hoffnung.
Geist des Vertrauens und der Zuversicht sind Gottes Geschenk
„Mit Gott geht das Leben nie zugrunde!“ erinnerte der Papst am menschenleeren Petersplatz kurz vor Ostern. Christlicher Glaube wischt die Probleme nicht einfach weg. Er ist vielmehr eine Trotzdem-Kraft, die es zur Bewältigung krisenhafter Situationen braucht. Das Herzstück dieses Glaubens ist eine lebendige Beziehung zu Gott, getragen von einem Geist des Vertrauens. Ohne Vertrauen geht der Mensch schlichtweg zugrunde, hineingezogen in den Strudel bedrängender Ängste und negativer Prognosen. Auch eine Kultur des Sonntags gehört dazu, die wir nicht einem wirtschaftlichen Profit opfern dürfen. Gerade angesichts aller gesellschaftlichen und sozialen Herausforderungen braucht die menschliche Seele ihre Nahrung. Das geschieht durch einen herzhaft gelebten Glauben, durch Kultur und vieles mehr.
Wir vertrauen darauf, dass uns mit Hilfe des Heiligen Geistes eine „geistvoll erneuerte Normalität“ gelingen wird – sie beginnt an vielen Lern-, Denk- und auch Gebetsorten, wo eine pfingstliche Liebe jetzt schon spürbar ist. Gerne erbitten wir für alle Menschen unseres Landes Gottes Geist und seinen Leben schenkenden Segen!
Die katholischen Bischöfe Österreichs
Sie finden die Langversion des Hirtenworts hier zum Download!
Liebe Gläubige!
"Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst" - dieses Gebot unseres Herrn Jesus Christus gehört zum Kern des Evangeliums. Daher liegen uns das von Gott geschenkte Leben, die Gesundheit und das seelische Heil aller Menschen am Herzen. In diesem Bewusstsein leistet die Katholische Kirche mit allen bisherigen und künftigen Einschränkungen des kirchlichen Lebens aufgrund der Corona-Pandemie einen großen und notwendigen Beitrag für die ganze Gesellschaft. Wir danken allen Gläubigen, dass sie den bisher gewählten Weg des Gebetes und der konkreten Sorge für die Nächsten mitgegangen sind. Wir sind uns bewusst, dass dies mit großen und schmerzlichen Entbehrungen verbunden war. Papst Franziskus ist uns ein Vorbild im Kampf gegen die Pandemie und er sagt: "Gebet und stiller Dienst - das sind unsere siegreichen Waffen."
In Abstimmung mit der Österreichischen Bundesregierung haben wir uns auf eine erste Öffnung verständigt, wie wir schrittweise zu vertrauten Formen des kirchlichen Lebens zurückkehren können. Diese Rückkehr wird nicht so schnell möglich sein, wie wir es alle im Herzen haben. Deshalb braucht es auch in der kommenden Zeit von allen Geduld, Verantwortungsgefühl und Rücksichtnahme verbunden mit dem Blick auf verschiedene Formen des Kirche-Seins.
Unser Fundament: Einfach christlich leben
Wir haben von vielen Familien, aber auch von Personen, die alleine leben, erfahren, dass sie mehr Zeit als Familie oder am Telefon miteinander verbringen, in Gemeinschaft essen und einander zuhören, das Tischgebet neu entdecken oder bei einem Wegkreuz bewusst stehen bleiben. Viele Menschen zünden am Abend eine Kerze an und danken Gott für alles, was sie erlebt haben. Das Erklingen der Kirchenglocken fällt manchen wieder neu auf und erinnert, dass wir unser Tun unterbrechen können, um bewusst an Gott zu denken. Die Spendenbereitschaft und das große Engagement vieler Gläubigen im Bereich der konkret gelebten Nächstenliebe und Nachbarschaftshilfe berührt und löst große Dankbarkeit aus. Wir sind eingeladen, Menschen in unserer Nähe in einfacher Weise in Gedanken, Worten oder durch kleine Zeichen zu segnen, ihnen Gutes zu wünschen und so als Kirche in einer Zeit der Sorge und Angst das Gute zu säen.
Eine Zeit der Hauskirche
In vielen Diözesen wurde zur "Hauskirche" eingeladen. Für manche klangen diese Vorschläge ungewohnt oder gar irritierend, weil das Gebet in dieser Art bislang nur vereinzelt gepflegt wurde. Andere machten schöne Erfahrungen damit. Wir möchten alle Gläubigen auch weiterhin darin bestärken, zu Hause - alleine oder in Gemeinschaft - zu beten (Rosenkranz, Andachten, Bibel-Teilen, Stundengebet...). Besonders ermutigen wir dazu, Gott in seinem Wort zu begegnen und täglich in der Bibel zu lesen. Wir können hier von jüdischen Gemeinden lernen: Ein Teil der Liturgie findet in der Synagoge statt, ein Teil am Familientisch. Jedes Haus, in dem gebetet wird, ist ein Gottes-Haus, weil Gott in der realen, konkreten Familie mit all ihren Leiden, ihren Kämpfen, ihren Freuden und ihrem täglichen Ringen wohnt, wie Papst Franziskus schreibt.
Eine Zeit der offenen Kirchen
Viele Menschen vermissen die Gottesdienste in ihrer Gemeinde. Da diese im Moment noch nicht in der gewohnten Form möglich sind, möchten wir auch weiterhin zum persönlichen Gebet in den Kirchen unseres Landes einladen. Wir ermutigen alle Gläubigen, wenigstens einmal in der Woche eine Kirche zum stillen Gebet aufzusuchen. In den großen Kirchen (nicht in kleinen Kirchen und Kapellen) soll vor allem an den Sonntagen über längere Zeit zum Gebet eingeladen werden. Die Seelsorger ermutigen wir - unter Wahrung der Schutzmaßnahmen -, im Kirchenraum für geistliche Gespräche oder Beichtgespräche verfügbar zu sein.
Eine Zeit der Solidarität
In den letzten Wochen wurden viele Initiativen gestartet, um den christlichen Grundauftrag der Nächstenliebe wahrzunehmen. Verschiedene Beratungseinrichtungen, angefangen von der Telefonseelsorge über die Caritas bis hin zu pfarrlichen Projekten, haben Großartiges geleistet. Daneben bewähren sich die Familien trotz großer Belastungen als natürliches Fundament der Gesellschaft. Für all das sei ein herzliches Danke gesagt. Die Einschränkungen zur Eindämmung des Virus haben jedoch auch neue soziale Probleme geschaffen. Aus diesem Grund bitten wir, auch weiterhin Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen, sei es durch persönliche Hilfe oder materielle Unterstützung.
Gottesdienste im ganz kleinen Kreis
Wochentags und sonntags können ab 15. Mai 2020 Gottesdienste in kleiner Gemeinschaft (Eucharistiefeiern, Wortgottesdienste, Tagzeiten-Liturgien, Andachten...) in Pfarr- oder Klosterkirchen unter strenger Einhaltung der Hygienevorschriften gefeiert werden. Wichtig ist das Bewusstsein der Gottesdienstgemeinde, dass es sich um einen Dienst des stellvertretenden Gebetes für die ganze Gemeinde handelt. Wenn auch nur eine kleine Gruppe vor Ort feiert, so wird doch an alle gedacht und für die ganze Gemeinde gebetet. "Meine Kirche ist immer voll mit Menschen", soll Charles de Foucauld einmal gesagt haben, als er bei der hl. Messe alleine war. Eine Einladung zu den Gottesdiensten in kleiner Gemeinschaft kann z. B. an einzelne Familien, bestimmte Gruppen, Vereine, Arbeitskreise, Straßenzüge oder Ortssprengel ausgesprochen werden. Für die konkrete Umsetzung ist der zuständige Ortspfarrer oder Kirchenrektor verantwortlich. Die Diözesen geben dazu eigene Orientierungen heraus.
Daneben bleibt die Mitfeier des Gottesdienstes über die Medien ein wichtiger Teil des Glaubenslebens. Neben dem ORF und privaten Sendern gibt es erfreulich viele Angebote im Internet auch von Pfarren, Orden und Diözesen.
Feste und Feiern
Kleinere Hochzeiten, Taufen, Erstkommunionfeiern, Firmungen, Krankensalbungen und Begräbnisse können ebenfalls in so einem engen Rahmen stattfinden. Die Möglichkeit der Feier von Gottesdiensten im Freien wird derzeit mit den zuständigen Behörden geklärt. Mit der schrittweisen Zulassung von Versammlungen kann und soll unter Beachtung der behördlichen Vorschriften auch das kirchliche Leben wieder wachsen - von der Jugendgruppe über den Gebetskreis bis zur Seniorenrunde.
Große kirchliche Feste und Feiern, Pfarrfeste, Patrozinien, große Begräbnisse oder Hochzeiten können leider bis mindestens Ende August nicht in gewohnter Art und Weise gefeiert werden. Die einzelnen Feste sollen im kleinen Stellvertreterkreis begangen werden. Erstkommunionen und Firmungen werden auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, ebenso größere Trauer- und Gedenkgottesdienste. Näheres legen die Diözesen fest.
Liebe Gläubige!
Es ist ein Zeichen der Nächstenliebe, wenn wir aufeinander Rücksicht nehmen. Deswegen sind diese Vorgaben wichtig und einzuhalten. Vertrauen wir besonders in dieser herausfordernden Zeit dem Herrn unseren Weg an. Er schenkt uns Kraft für unseren Alltag, unsere Zuwendung zum Nächsten und einen realistischen Blick auf das Notwendige. Und wenden wir uns gerade im Marienmonat Mai an die Mutter des Herrn im Vertrauen auf ihre Fürsprache. Danke für Ihr Mitgehen, Ihr Gebet und Ihren stillen Dienst.
Wien, am 1. Mai 2020
Wer hätte es vor einem Monat für möglich gehalten, dass wir dieses Jahr Ostern ohne Gottesdienst-Besuch, ohne öffentliche Palm- oder Speisenweihe feiern. Ja, sogar ohne unsere lieben und nahen Verwandten, mit denen wir es gewohnt waren, gemeinsam beim Osterfrühstück zu sitzen.
In den letzten Wochen hat sich unser Leben grundlegend geändert. Wir haben gelernt Abstand zu halten, uns selbst in unserer Freiheit einzuschränken, um mit denjenigen, die besonders gefährdet sind, den älteren oder durch Vorerkrankungen geschwächten Menschen, solidarisch zu sein. Diese Solidarität ist ein zutiefst christlicher Grundsatz, und es ist besonders bemerkenswert, mit welch großer Hingabe und Disziplin sich die Menschen in Österreich an diese Grundsätze halten.
Dieses Osterfest ist ganz anders als wir es gewöhnt sind und als wir es uns wünschen. Auch wir alle, als Kirche im eigentlichen Sinne, also als versammeltes Gottesvolk, müssen mit großem Schmerz feststellen, dass es in diesem Jahr nicht möglich ist, gemeinsam, im uns bekannten Rahmen, Ostern zu feiern. Wir sind aber im Gebet und mit Hilfe, der durch die Medien allen zugänglichen Gottesdiensten, geistlich miteinander verbunden und können so dem Tod unseres Erlösers Jesus Christus gedenken und seine Auferstehung feiern.
Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch die Stelle an, wo er lag. (Mt 28,1–10)
Die Frauen wissen in der Situation, vor dem leeren Grab nicht, wie es weiter gehen wird. Sie haben Angst vor der Zukunft. Auch wir wissen noch nicht, wann es wieder möglich sein wird gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Wir wissen aber, dass es wieder möglich sein wird. Dieser Gedanke ist tröstlich.
Das leere Grab Jesu weist auf die Auferstehung und auf den von Gott geschenkten neuen Anfang hin. Auch wir stehen vor einem Neuanfang. In Österreich, in Europa, auf der ganzen Welt. Wenn wir hören, dass nach den Osterfeiertagen sehr langsam wieder der Weg in Richtung Normalität eingeschlagen werden soll, ist das wohl noch lange keine Aufforderung, alles wie gehabt wieder aufzunehmen. Diese Krise wird uns als Menschen, als Gesellschaft und als Menschheitsfamilie verändern.
Die Corona-Pandemie zeigt uns auch auf einschneidende Art auf, wie stark wir miteinander in einer globalisierten Welt verbunden sind. So wurde aus einer lokalen Epidemie in China binnen weniger Wochen eine globale Pandemie, die kaum vor einer Weltregion halt macht.
Die Globalisierung wurde von uns Europäern über Jahrzehnte in erster Linie als Vorteil wahrgenommen und es ist für uns heutzutage wohl auch undenkbar, in einer nicht globalisierten Welt zu leben. Diese Welt birgt aber auch Herausforderungen, denn genauso schnell wie ein elektronisches Gerät oder ein Kleidungsstück aus Fernost oder anderen Teilen der Erde zu uns gelangt, findet eben auch ein Virus über alle Staatsgrenzen hinweg, seinen Weg.
Wir müssen uns wohl damit abfinden, dass Vorgänge, die uns weit weg erscheinen, großen Einfluss auf uns haben können. Und wir müssen auch eingestehen, dass wir als einzelnes Land diese Herausforderungen nicht alleine meistern können. Gerade in einer Situation wie der jetzigen, wird uns bewusst, wie sehr eine größtmögliche Solidarität notwendig ist.
Ich denke auch an die furchtbaren Zustände in den Flüchtlingslagern an der griechisch-türkischen Grenze. Wir in Europa haben hier eine humanitäre Verantwortung und es liegt in unser aller Interesse, dass sich das Coronavirus unter den Menschen, die dort unter solchen Umständen überleben müssen, nicht verbreitet.
Müssen wir also Angst vor der Zukunft haben? Ich denke nicht, aber ein simples „weiter so“, ohne auf die Menschen und die uns von Gott anvertraute Schöpfung zu schauen, darf es nach dem Ende dieser für die ganze Menschheit einschneidenden Krise auch nicht geben.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes Osterfest!
Militärbischof Werner Freistetter zu den Maßnahmen gegen die Ausbreitung von COVID-19-ErkrankungGroßer Dank und Anerkennung gilt allen, die zur Bewältigung dieser Krise beitragen. Besonders am Herzen liegen mir die Grundwehrdiener, die nicht abrüsten dürfen, und die Milizsoldaten, die zur Bewältigung der zusätzlichen Aufgaben einberufen werden: Ihr Dienst wird dringend gebraucht.
Wien, 16. März 2020. In den letzten Tagen wurden seitens der staatlichen Behörden zahlreiche Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung von COVID-19-Erkrankungen ergriffen. Diese Einschränkungen betreffen in besonderer Weise auch den militärischen und den kirchlichen Bereich und damit die Arbeit der Militärseelsorge. Diese Maßnahmen sind auch aus christlicher Sicht von entscheidender Bedeutung, weil sie der Solidarität mit besonders gefährdeten Menschen in unserer Gesellschaft geschuldet sind: Vor allem bei alten Menschen und Patienten mit Vorerkrankungen kann die Krankheit einen schweren Verlauf nehmen, für sie muss im Notfall intensivmedizinische Betreuung in ausreichendem Maß sichergestellt sein.
Um Solidarität mit schwachen und benachteiligten Menschen geht es auch beim christlichen Fasten, gerade jetzt in der Österlichen Bußzeit, in diesen vierzig Tagen des Fastens und des bewussten Verzichts. Vielleicht gelingt es uns, auch dem erzwungenen Verzicht auf die Freude des gemeinsamen Feierns in der Gemeinde etwas Positives abzugewinnen und traditionelle Formen des Gottesdienstes neu zu entdecken, die man auch alleine oder im Kreis der Familie feiern kann: die Lesung in der Heiligen Schrift, das Stundengebet, das einfache Abend- und Morgengebet, das freie Gebet in der Familie, die stille Fürbitte für Menschen in Not. Eine Teilnahme an der Feier der Eucharistie ist während dieser Zeit über Fernsehen, Radio oder Livestream leicht möglich.
Mit großer Anerkennung und Bewunderung denke ich an alle, die in dieser schwierigen Situation als Ärztinnen und Ärzte, Krankenschwestern, KrankenpflegerInnen, Zivildiener, ApothekerInnen, Angestellte in Lebensmittelhandel und Transport, PädagogInnen und BetreuerInnen, PolizistInnen, SoldatInnen und in vielen anderen Funktionen für das Wohl ihrer Mitmenschen arbeiten und dabei persönliche Nachteile (Ansteckungsrisiko, Urlaubssperre, erhöhter Arbeitsaufwand) in Kauf nehmen.
Besonders am Herzen liegen mir die Grundwehrdiener, die nicht abrüsten dürfen, und die Milizsoldaten, die zur Bewältigung der zusätzlichen Aufgaben einberufen werden: Ihr Dienst wird dringend gebraucht, auch wenn er für mache von Ihnen überraschend und ungelegen kommen mag. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Menschen in unserem Land in einer sehr kritischen Situation!
Es sollen auch jene nicht vergessen werden, die durch die wirtschaftlichen Folgen der Krise ihre Beschäftigung verlieren und von Armut gefährdet sind. Erste Maßnahmen dagegen sind ebenfalls bereits beschlossen worden.
Ich bitte Sie, alle diese Menschen und besonders die schwer Erkrankten in den Spitälern in Ihr Gebet mit einzuschließen! Möge Gott ihnen und ihren Angehörigen in diesen schweren Stunden beistehen, dass sie gesund und voller Freude das kommende Fest der Auferstehung Christi feiern können!
Querida Amazonen – Geliebtes Amazonen – unter diesen Titel hat Papst Franziskus sein Abschlussschreiben zur Amazoniensynode gestellt, die im Herbst des vergangenen Jahres in Rom stattgefunden und für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat.
Schon der Titel – Geliebtes Amazonen – macht deutlich, wie sehr dem Papst diese Region, die Menschen, die Natur und die Kirche in diesem Teil der Welt am Herzen liegen. Wenn man dann den Text liest, die Sprache und Poesie auf sich wirken lässt, dann wird einem auch bewusst, an wen das Schreiben in erster Linie adressiert ist: nämlich an die Bewohnerinnen und Bewohner dieses „geliebten Amazoniens“.
Die ehrliche Anteilnahme, das Mitfühlen ist für die Menschen in dieser Region von essentieller Bedeutung und mindestens genauso wichtig wie die konkrete Tat. Wie bedeutend die emotionale Komponente ist, konnte ich selbst bei einem Besuch in Brasilien im vergangenen Herbst erleben. Es ist oft schwierig, das dort allgegenwärtige Leid und die Ungerechtigkeit auszuhalten, ohne dabei in ein Gefühl tiefer Hilflosigkeit zu verfallen. Die aufrichtige Anteilnahme ist aber etwas, das die Menschen dort zutiefst wertschätzen und etwas, das ihnen tatsächlich auch Mut gibt. Als Südamerikaner weiß Papst Franziskus das, und in diesem Wissen schreibt er auch seine Exhortation, die mehr ein Mitfühlen und Teilnehmen als eine „Ermahnung“ im eigentlichen Sinne ist.
In seiner Fastenbotschaft für 2020 betont Papst Franziskus „die Dringlichkeit der Umkehr“ und spricht dabei insbesondere Gottes Barmherzigkeit an: „Lassen wir daher diese Zeit der Gnade nicht vergeblich verstreichen, in der Einbildung, wir könnten selbst die Zeiten und die Wege unserer Umkehr zu ihm bestimmen.“ Des Weiteren appelliert der Papst: „Diese neue Gelegenheit sollte in uns ein Gefühl der Dankbarkeit wecken und uns aus unserer Trägheit aufrütteln.“ Franziskus kritisiert auch das „ungezügelte Profitstreben“: „Das Teilen aufgrund der Nächstenliebe macht den Menschen menschlicher; das Anhäufen droht ihn hässlich zu machen, weil es ihn in seinen Egoismus einschließt.“
So verstehe ich die Worte des Papstes auch als Aufruf an uns alle: Wir alle konsumieren Dinge und haben Angewohnheiten, von denen wir wissen, dass sie im Endeffekt allzu oft nur auf Basis von Ausbeutung von Menschen, Tieren und der Umwelt möglich sind. Die Fragen nach dem Verzicht sind uns, gerade in der Fastenzeit, seit Jahrhunderten vertraut und halten uns an, kreativ auf unser eigenes Leben zu schauen. Sie bekommen aber – eben auf Grund der aktuellen Dramatik und unserer Sorge um Gottes Schöpfung, der auch Papst Franziskus aus ganzem Herzen Ausdruck verleiht - eine höchst aktuelle Dimension.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen eine gesegnete und fruchtbringende Fastenzeit!
+ Werner Freistetter
Militärbischof für Österreich
Hier finden Sie die Fastenbotschaft von Militärbischof Werner Freistetter zum Download!
Triduum Sacrum (lat. „heiliger Zeitraum von drei Tagen") bezeichnet heute den Zeitraum von der abendlichen heiligen Messe des Gründonnerstags -...
Weiterlesen„Die Zeit ist so viel wert wie Gott selbst...” 1751 wurde Klemens in Taßnitz bei Znaim geboren. Er war das neunte...
WeiterlesenZahlreiche Friedensgottesdienste werden rund um den 24. Februar, am Tag des Angriffs Russlands auf die Ukraine, stattfinden Rund um den Jahrestag...
WeiterlesenÄußere Verzichtspraxis bildet nur einen Teil der christlichen Fastenpraxis Am 22. Feber beginnt mit dem Aschermittwoch für die meisten Christen in...
WeiterlesenDer Valentinstag, der immer am 14. 02. gefeiert wird, ist in erster Linie den Verliebten vorbehalten. Dass der Priester und Märtyrer Valentin gerade zum Patron der Verliebten geworden ist, ist…
Informationen aus der KircheBlasius - dessen Fest die Kirche am 3. Februar feiert - zählt zu den am meistverehrtesten Heiligen innerhalb der Kirche. Er wirkte als Bischof in der Stadt Sebaste (Armenien) und…
Informationen aus der KircheDarstellung des Herrn (Praesentatio Jesu in Templo) Hintergrund und Bedeutung Am 2. Februar, also 40 Tage nach Weihnachten, begeht die katholische Kirche Jahr für Jahr das Fest der »Darstellung des Herrn«, das…
Informationen aus der KircheEinblicke in das Leben und Sterben des Heiligen Unmittelbar nach Weihnachten, also nach dem Fest der Geburt Jesu, gedenkt die Kirche des Hl. Stephanus. Allein schon dieser Patz, den ihm die…
Informationen aus der Kirche...machen wir uns gemeinsam auf den Weg. Österreichs Bischöfe haben in einer gemeinsamen Erklärung dazu aufgerufen, sich am weltkirchlichen synodalen Prozess zu beteiligen. "Lassen wir uns weder lähmen noch hetzen, sondern…
Informationen aus der KircheDie römisch-katholische Kirche begeht am 8. Dezember, neun Monate vor dem Fest der Geburt Mariens (8.September), das Hochfest der Empfängnis Mariens. Die vollständige Bezeichnung des Festes lautet: Hochfest der ohne…
Informationen aus der KircheIm Kongo zeigt sich der Papst in Hochform: Getragen von Wellen der Zuneigung benennt er die Folgen von Habgier und Korruption im Inneren und geißelt neue Formen des Kolonialismus -…
Informationen aus der KircheJedes Jahr hin zum Advent stellt das Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Medien den katholischen Militärpfarren Österreichs Impulsplakate zur Verfügung. Diese werden infolge in den Kasernen in den Schaukästen und vor... Weiterlesen
Der letzte Sonntag im Kirchenjahr trägt viele Namen: Totensonntag oder Ewigkeitssonntag bei den evangelischen Christen, Orthodoxe nennen diesen den Sonntag vom jüngsten Gericht – und Katholiken feiern an diesem Tag... Weiterlesen
Am 20.11.23 wurde die Christkönig-Kirche am Truppenübungsplatz Lizum/Walchen nun offiziell in die Liste der "Seelenplatzerl" der kath. Jugend feierlich aufgenommen. Bei bestem Wetter zelebrierte Militärpfarrer Christoph Gmachl-Aher mit Diakon Amtsrat Richard... Weiterlesen
Seit der Heiligsprechung im Jahr 1485 wird der Leopoldi Tag immer am 15. November begangen (in Anlehnung an sein Todesdatum 15. November 1136). Das Zentrum der Festlichkeiten ist Klosterneuburg. Dort... Weiterlesen
Er teilte seinen warmen Soldatenmantel mit einem Bettler. Er entsagte seinem sicheren Offiziersleben und legte sich als Sozialbischof mit Staat und Kirche an. Sankt Martin - ein beliebter Heiliger, für... Weiterlesen
Im Vatikan ist am Wochenende die erste Session der Bischofssynode über Synodalität zu Ende gegangen. Rund 350 Gläubige, die Mehrheit von ihnen Bischöfe, hatten vier Wochen lang über Formen für... Weiterlesen
Allerheiligen und Allerseelen wurde in den Militärpfarren besonders gefeiert. Begonnen wurde dieses Hochfest mit dem traditionellen Requiem für die Verstorbenen der (ehemaligen) Garnisonen Bruckneudorf, Kaisersteinbruch und Neusiedl. Bischofvikar Alexander Wessely... Weiterlesen
Eine weltweite Synode an großen runden Tischen: Das Bild der derzeitigen Beratungen im Vatikan steht für einen neuen Stil des Austauschs in der katholischen Kirche - Es scheint zu funktionieren... Weiterlesen
Die Militärpfarre beim Militärkommando Burgenland lud am 10.10.2023 zur inzwischen 14. Wallfahrt der Kreaturen. Der Weg führte dabei zur Spittelwaldkapelle, wo eine stimmungsvolle Messe gefeiert wurde. Seit der ersten "Wallfahrt der... Weiterlesen
Das Seminarzentrum Iselsberg ist heuer wieder der Veranstaltungsort der Pastoralkonferenz 2023 Vom 25.-29.09.2023 tagen die katholischen Militärseelsorger und die Pfarradjunkten bei der alljährlichen Pastoralkonferenz im Bundesheer-Seminarzentrum Iselsberg. Neben Priesterrat, Besprechungen und... Weiterlesen
Franziskus in Grußbotschaft an Berliner Sant'Egidio-Treffen: Überwindung von erlittener Verletzung im Ukraine-Krieg ist "nicht unmöglich" Papst Franziskus hat die Teilnehmer des Weltfriedenstreffens in Berlin aufgerufen, kühne Schritte zum Frieden zu wagen... Weiterlesen
Verwaltungspraktikant Stefan ist als Teilnehmer beim Weltjugendtag 2023 in Lissabon dabei. Er erzählt von seinen persönlichen Eindrücken. Montag, der Tag beginnt mit angenehmen - ja erträglichen - Temperaturen in Wien und... Weiterlesen
"Öffnet Euer Herz für andere Kulturen." Mit diesen Worten wollte Papst Franziskus viele Jugendliche und junge Erwachsene ermutigen und Lust darauf machen, nach Lissabon zum Weltjugendtag zu kommen. Seitens der... Weiterlesen
Am Sonntag, dem 30. Juli 2023, fand eine Gedenkfeier in der Instein-Kapelle zu Ehren ihres 40-jährigen Bestehen statt. Im Zuge dessen wurde der Festgottesdienst mit Militärbischof Werner Freistetter gefeiert. Die... Weiterlesen
Vom 14.-21.07. 2023 campte das Team der Betreuer der Militärpfarre 2 beim Militärkommando Niederösterreich mit den Kids in bairisch Kölldorf, einem idyllsch gelegenen Ort im steirischen Thermenland, der ca. 4... Weiterlesen
Durch Zufall kamen die Kids des Sommercamps der Militärpfarre 2 beim Militärkommando Niederösterreich dazu, im Freibad Feldbach die Schwimmprüfung bei der Österreichischen Wasserrettung/Sektion Feldbach abzulegen. Die Österreichische Wasserrettung hat sich einen... Weiterlesen
Am 25. Juli gedenkt die Kirche einer ihrer Großen, nämlich des Hl. Christophorus. Ein Schutzheiliger, ein Nothelfer, der sich auch heute noch aus der Schar der Heiligen hervortut, während andere... Weiterlesen
Kirchliche Schutzmaßnahmen waren bereits seit 1. Juni 2022 ausgesetzt und enden mit 30.06.2023 Die Österreichische Bischofskonferenz hebt mit 1. Juli alle Corona-Schutzmaßnahmen im Bereich der Katholischen Kirche definitiv auf. Diese Maßnahme... Weiterlesen
Militärbischöfe aus aller Welt waren auf Einladung des heimischen Militärordinariats in die Bundeshauptstadt gekommen - Bischof Freistetter: Der Schutz von Menschenrechten ist Aufgabe der Kirche und aktuell wichtiger denn je. Der... Weiterlesen
Präsident Landau und Caritasdirektoren Tödtling-Musenbichler und Schwertner appellieren an Politik bei Armutsbekämpfung über den Sommer keine Zeit zu verlieren, denn die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer Die Not... Weiterlesen
Wie geht es Papst Franziskus? Schwer zu sagen. Der Vatikan bemüht sich, das Bild eines tatkräftigen Kirchenoberhaupts zu zeichnen. Das hat Gründe - Hintergrundbericht von Kathpress-Rom-Korrespondentin Anita Hirschbeck Papst Franziskus ist... Weiterlesen
Papst Franziskus wird von 2. bis 6. August in Portugal sein. Die abendliche Vigilfeier und die große Freiluftmesse mit Hunderttausenden Jugendlichen aus aller Welt bilden den Höhepunkt und Abschluss des... Weiterlesen
Seit Dienstag, 13. Juni 2023, läuft wieder eine gemeinsame Firmvorbereitung der niederösterreichischen Militärpfarren im Bundesheer-Seminarzentrum Seebenstein. Für die Gesamtleitung zuständig ist diesmal Militäroberkurat Oliver Hartl, Militärpfarrer der Militärpfarre 1 beim... Weiterlesen
Seit Jahrzehnten besteht schon die Tradion, dass die Militärbischöfe Österreichs das Firmsakrament "am Flugfeld" spenden. Diese Tradition führt auch der amtierende Militärbischof Werner Freistetter nun schon seit einigen Jahren mit... Weiterlesen
Die Bedeutung von Musik im Gottesdienst, die dazu beitragen kann, "uns tiefer auf die Gegenwart Gottes einzulassen" hat Militärbischof Werner Freistetter betont. Musik schaffe "Gemeinschaft und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit... Weiterlesen
Gemeinsame Feier des Weltfriedenstages der Militärpfarren Wiens und Niederösterreichs Am 01.06.2023 begingen die Militärpfarren Wiens und Niederösterreichs den Weltfriedenstag in der Karlskirche in Wien, der heuer unter folgendem Motto steht: „Niemand... Weiterlesen
Die Orgel - Königin der Instrumente In den heiligen Hallen der Kirchen und den ehrwürdigen Konzertsälen erhebt sich ein Instrument majestätisch über alle anderen - die Orgel. Als Königin der Instrumente... Weiterlesen
Am 01.06.2023 begehen die Militärpfarren Wiens und Niederösterreichs den Weltfriedenstag in Wien, der heuer unter folgendem Motto steht: "Niemand kann sich allein retten. Nach Covid-19 neu beginnen, um gemeinsam Wege des... Weiterlesen
14. Fußwallfahrt und Heilige Messe in Oberndorf mit der Militärpfarre 3 beim Militärkommando Niederösterreich Am 20. Mai fand die traditionelle Fußwallfahrt mit anschließender Hl. Messe beim Brünnl in Oberndorf nach dreijähriger... Weiterlesen
Pfingsten: Ein Fest, das an das Wunder von Pfingsten und die Kraft des Heiligen Geistes erinnert Das Pfingstwochenende steht vor der Tür und mit ihm das Fest, das an ein bemerkenswertes... Weiterlesen
Den einen gelten sie als „Ratten der Lüfte”, die anderen kümmern sich liebevoll um die Tiere - an der Taube spalten sich die Gemüter. Aber warum ist das so? Und... Weiterlesen
Auch nächstes Jahr wird wieder eine österreichische Delegation nach Lourdes reisen. Save The Date: 23. bis 27. Mai 2024 Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und 320 österreichische Pilgerinnen und Pilger aus Österreich waren bei Wallfahrt... Weiterlesen